Hmmm, mir scheint, um den (nicht sonderlich ausführlichen) Hintergrund der Yndij zu erklären, muss ich doch zunächst weiter ausholen. Es wird wohl also Zeit für eine weitere
Geschichtsstunde - Dieses Mal betrachten wir nicht Dreadball selbst, sondern das Universum, in dem es gespielt wird, oder viel mehr den Haupteinflussfaktor auf dieses: Die
Corporations. Damit wird zum einen klarer, wieso Dreadball ein so erfolgreicher Sport ist und zum anderen, warum es von so vielen verschiedenen Rassen und an so vielen unterschiedlichen Orten gespielt wird.
Der Aufstieg der Corporations
Mit dem technischen Fortschritt wurde die Menschheit immer abhängiger von ebenjenen Firmen, die moderne Maschinen, Fahrzeuge, Waffen und Computer produzierten. So wurde der Weg für eine nie gekannte Privatisierung geebnet, die schließlich nicht nur auf zivile Lebensbereiche beschränkt blieb, sondern auch das Militär und staatliche Institutionen vereinnahmte - und schließlich ganze Regierungen, bis die Menschheit nicht mehr länger unter gewählten Parlamenten oder Erbfolgen geeint war, sondern unter der kombinierten Macht von planetenumspannenden Corporations. Um ihre Macht zu halten, brauchten diese Corporations vor allem zwei Dinge - Anhaltenden Erfolg und Profit. So begann die Menschheit sphärisch in alle Richtungen von ihren Heimatdomänen aus zu expandieren. Wo immer die Corporations auf Alien-Völker trafen, war das Vorgehen das gleiche: Die Herrscher dieser Völker wurden zunächst mit teuren Geschenken eingelullt und ihnen wurden "gleichgestellte" Partnerschaften und Handelsbeziehungen angeboten, mit denen sie Mitglieder im Bund der sogenannten "Great Galactic Co-Prosperity Sphere" wurden. Von da aus dauert es meist nur wenige Jahre, bis die Regierungen dieser Planeten in einer Kombination aus Bestechung, Intrigen und dem ein oder anderen Mord zu Marionetten gemacht und vereinnahmt werden - dieselben Konzepte, die bei Firmenübernahmen funktionierten und zur Entstehung der als Corporations bekannten Megakonzerne führten, konnten problemlos auch für die Entstehung einer Galaxisumspannenden und sich immer weiter ausdehnenden Regierung entwickeln. Innerhalb der Co-Prosperity Sphere ist es heutzutage unmöglich, nicht von den Corporations abhängig zu sein, und es ist zum Alltag geworden, unter ihrer Schirmherrschaft zu leben. Vom Abfluss-Stöpsel in der Badewanne über die neuste Mode bis zum fortschrittlichen Kampfpanzer - auf allen Produkten stehen Namen wie Trontek.
Widerstand gegen die Corporations
Natürlich lassen sich bei weitem nicht alle Völker so friedlich in die Co-Prosperity Sphere integrieren, wie die Corporations das gerne möchten, und so entflammen immer wieder Kriege. Völker wie die Forge Fathers mögen andere politische Ziele und einen strengen Ehrenkodex verfolgen und sind zudem nicht so leicht von den technischen Spielereien und Schmeicheleien der Corporations zu beeindrucken wie primitivere Rassen. Die aus Orx und Goblins bestehenden Marauders dienten zu Beginn der Ausdehnung der Sphere lange als Söldner der Corporations, doch kam es schon alleine aufgrund ihrer Rassenmentalität stets zu Reibungen, die in Kombination mit immer höheren Forderungen schließlich vielerorts dafür sorgten, dass es zu blutigen Konflikten kam. Völker wie die Veer-Myn sind wenig mehr als eine Ungezieferplage für die Corporations, Kreaturen, die sich in allen möglichen und unmöglichen Lebensräumen festklammern und ihre Geschäfte stören. Die Liste lässt sich quasi endlos fortsetzen und an anderer Stelle soll vielleicht noch näher auf die einzelnen Völker eingegangen werden. Einige verbinden tragische Geschichten mit der Ausdehnung des menschlichen Volkes, während andere sich in die Co-Prosperity Sphere eingegliedert haben und wahre Erfolge feiern.
Die Corporations und Dreadball
Als Dreadball entstand, witterten die Corporations schnell einen weiteren Markt, auf dem sie Profit erwirtschaften und zudem das in der Co-Prosperity Sphere lebende Volk mit dem klassischen Konzept "Brot und Spiele" von ihren dubioseren Machenschaften ablenken konnten. Schnell entstanden überall in der Sphere glitzernde Mega-Domes und Sportarenen, und kleine und große Corporations bildeten Teams aus, entwickelten bessere Ausrüstung und besserten ihr Image auf - es ist eine Sache, bekannt für planetare Genozide zu sein, und eine völlig andere, Sponsor der unschlagbaren Trontek 29ers zu sein. Schnell begann der zunächst auf Menschen beschränkte Sport immer mehr Völker in seinen Bann zu ziehen, als die Corporations sich gegenseitig mit immer exotischeren und ausgefalleneren Teams zu überflügeln versuchten und auch außerirdische Völker unter Vertrag nahmen. Der durchschnittliche Sphere-Bewohner mag in seinem Leben noch nie einen Forge Father oder muskulöse, hoch aufragende Orx gesehen zu haben, doch auf dem Neodurium trafen sie plötzlich für alle sichtbar aufeinander. Auch dies gehört zur Strategie der Corporations - Es ist eine Desensibilisierung gegenüber der Völker, denen die Menschen auch auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen. Die Rechnung ist einfach - wenn sie auf dem Pitch besiegt werden können, dann sind sie auch auf dem Schlachtfeld zu schlagen. So dient das Sportspektakel von Dreadball gleich mehreren Zwecken, und die Corporations nutzen es, um ihre Macht zu festigen.
