Eine Selbsterfahrung: Kreationismus und Verschwörung

so lange ich in ein gesetzliches Gesundheitswesen einzahle kann ich mit dieser Form von Entmündigung ehrlich gesagt leben.
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An der Stelle wäre die Abschaffung der Krankenversicherungspflicht definitiv vorzuziehen...
 
Das ist auch einfach keine Argumentationsgrundlage, sonst müsste man den Leuten allgemein auch Fußball und alle Sportarten verbieten außer vielleicht Zorbing (aber nur mit Helm und Anschnallgurten...) und Yoga. Ich zB wäre in dem Fall nicht bereit, die tausenden unnützen Kreuzbandriss-OPs zu bezahlen, die Samstags und Sonntags entstehen.
Aber dafür ist es halt ein Solidarsystem.
 
Ich finde es immer etwas komisch, dass man gesellschaftliche Gründe anführt, die den Drogenkonsum erklären sollen. Abgesehen von Alkohol habe ich nie etwas konsumiert, kenne aber jede Menge Leute, die es taten oder tun.... Ist es schlichtweg nicht einfach geil, sich dem Rausch zu ergeben?
Dass man damit der Realität in gewisser Weise entfliehen kann, ist dabei nur der Nebeneffekt. Man fühlt sich mit Drogen scheinbar einfach besser als ohne. ich will nicht abstreiten, dass man sich nach Koksen, Kiffen oder einer Heroin-spritze wie der King, total befreit, pornös geil oder wie auch immer fühlt... wären da gar keine -vorallem subjektiv wahrnembare- Nebenwirkungen nach der Rückkehr, würde das ganz andere Verbreitung finden als nur in gewissen Milieus. Abhängigkeit wäre wohl eher der gute Ton.
Zumindest der Großteil sollte das schonmal mit Alk erlebt haben.


@Knight-Pilgrim:
Aber es kann doch nicht die Lösung sein, ungesundes Verhalten zu verbieten.
Du stellst die Mündigkeit des Büger zum einen vorne an und schreibst zugleich von der destruktiven ambivalenten Natur dessen. Jeder Bürrger gleich mündig...? Es gilt vielleicht die Annahme, aufgrund gewisser philosophischer Theorien, aber wieviel davon ist Realität? Genauso schwer, wie es ist irgendwelche Freiheits-Grenzen zu ziehen, genauso wenig kann man andersherum erwarten, dass eine völlige Freiheit nur korrektes Verhalten mit sich bringt. Resultat: ein Konsens.
An dieser Stelle tritt der Staat mit dem Gesetz ein, dass pauschal jeden Bürger (auch in den in den eigenen Räumen) etwas einschränkt, um "Gott sie dank" nicht alles tun und lassen zu können, was wer will.
Klar fällt dabei erstmal der Grundzsatz, dass Freiheit dort endet, wenn jene eines anderen beschnitten wird... d.h. ich dürfte nach wie vor nichts in meinen 4 Wänden tun, was einem anderen schadet. Aber warum selbstdestruktives Verhalten in solchem Umfang erlauben? (Dass das mit Alk hat wohl eher einen kulturellen Hintgrund)
Welche Folgen hätte das?
Blackorc sagt und auch ich weiß aus Erfahrung im Freundeskreis, dass die Folgen von langjährigem Cannabis-Konsum nicht zu unterschätzen sind und dies auch nachgewiesen wurde.
Der eine mag hier die Beschneidung der Freiheit sehen, der andere (mit aktueller Gesetzlage) die Unterbindung einer Gefahr.

Mich würde die gesellschaftliche Akzeptanz mal interessieren. Wie würden die Bürger abstimmen, wenn sie die Wahl hätten. Mir kommt die Forderung nach Lagelisierung von Hanf so vor... wer am lautesten schreit, bekommt auch die Aufmerksamkeit; schreien auch nur wenige.


Dass wir Drogenfahnder haben ist doch wohl er ein Resultat aufgrund von organisierter Kriminialität und nicht andersherum. Würde die krimiinellen Machenschaftzen etwa abbauen, wenn man die Behörde abschafft...?
Die Drogenfahnder führen völlig zu Recht einen Feldzug gegen vorallem harten Scheiß, dem man wirklich nichts mehr Positives (außer einem kurzen Flash) abgewinnen kann. Das du das als einen erfolglosen Verfolgungsaparat abstempelst, kann ich nicht verstehen.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
 
Ich denke man muss zwischen Drogenkonsum und Drogenmissbrauch unterscheiden. Menschen die Drogen missbrauchen, haben eigentlich immer ein psychisches Problem und verdecken dies mit ihrem Konsum.

Die letzten 14 Tage gab es im Fernsehen anscheinend ein paar Thementage, denn es gab etliche Dokus zum Thema Drogen (irgendwo auf einem Sender der ÖR, ZDF.Info oder so, da findet ihr die Sachen dann vielleicht noch in der Mediathek). Eine Erkenntnis der letzten Jahre scheint zu sein, dass es zum Teil genetisch bedingt ist, ob man von einer Droge abhängig wird. Demnach wäre der dosierte Konsum (Motto: die Dosis macht das Gift) für den Menschen erstmal nicht problematisch, solange keine schlimmen körperlichen Nebenwirkungen (Organschäden oder ähnliches) ausgelöst werden und dieser konkrete Mensch keine genetischen Voraussetzungen für eine Sucht bei dieser konkreten Droge hat. Es wäre einfach nur ein Mittel um sich einen Rausch zu verschaffen und ein Rausch ist an sich doch etwas das vielen Menschen "Spaß" macht. Es ist ein Geisteszustand bei dem die Wahrnehmungen verändert sind und man so die Welt anders erleben kann.

Nachteil ist und bleibt, dass Menschen mit Drogen ihre Probleme "wegmachen" wollen und deshalb Drogen missbrauchen, also unkontrolliert und im Übermaß konsumieren. Deshalb bleibt die Frage nach der Legalisierung weiterhin eine kontroverse Angelegenheit.
 
Nun, ich nicht. Denn meines Erachtens hat sich der Staat da raus zu halten, was ich in meinen vier Wänden mache.

Biste in allen Dingen so liberal, oder nur wenn´s um Drogen geht?

Sorry, aber hier im Thread ist SdK der Einzige, dem ich das wirklich abkaufe. Ansonsten müsste man das Thema schon komplett zu Ende denken. Wir sind nicht die USA, sondern eine soziale Marktwirtschaft und ja, das beinhaltet eine gewisse Solidarität einerseits, aber andererseits auch eine gewisse Entmüdigung. Eine Liberalisierung der Drogengesetze lässt sich nicht losgelöst von den anderen Faktoren unseres Sozialstaats betrachten und ist aus meiner Sicht ähnlich gelagert wie das Waffenthema, welches nebenan diskutiert wird.

Im Unterschied zu Fast Food oder Fußball haben harte Drogen schlicht und ergreifend so gut wie keine positiven Eigenschaften. Ähnlich wie bei Waffen muss man daher aus meiner Sicht die Frage stellen, warum man sie denn nun eigentlich erlauben sollte. Das Thema mit Beschaffungskriminalität und Schmuggel könnte man bei Waffen genauso in den Raum stellen trotzdem gehe ich davon aus, dass die meisten Diskutanten im Thread nicht für eine liberalisierung der Waffengesetze sind.

Das ist auch einfach keine Argumentationsgrundlage, sonst müsste man den Leuten allgemein auch Fußball und alle Sportarten verbieten
Ich denke, McDonalds, Coca Cola und Frühstücksflocken verursachen mehr kosten für das Gesundheitssystem als alle Drogen zusammen.

Wie überraschend, dass ihr dieses Argument bringt... 😛
Das Futter von Mc Donalds ist zunächst einfach mal nur Essen und hat ohne Überkonsum keine schädlichen Wirkungen. Und Fußball ist zunächst auch einfach mal nur Sport, welcher ja nun nicht per se schlecht für die Gesundheit ist. 😉

Ich finde, dass der Vergleich mit Drogen da schon etwas arg hinkt. Meiner Meinung nach ist Cannabis wirklich die einzige Außnahme, die ich persönlich in etwa gleichgestellt mit den bereits erlaubten Zigaretten und Alkohol betrachte. Allen anderen Drogen lässt sich nüchtern betrachtet so gut wie nichts positives abgewinnen und auch keine Vergleichbarkeit mit legalen Drogen oder gar mit Fast Food oder Sport herstellen, egal aus welcher Perspektive man auch an die Sache herangehen mag.
 
Selbstestruktion und Mündigkeit schließen einander doch nicht aus. Wenn ich als mündiger Bürger zur Entscheidung gelange, dass eine zerstörte Leber den Lustgewinn durch massiven Alkoholkonsum aufwiegt, dann ist das allein meine persönliche Angelegenheit und ist auch nicht irrational. Wenn mir jetzt aber jemand vorschreibt, dass Alkohol nicht mehr zu konsumieren ist, weil gesundheitsschädigend, entmündigt er mich, weil er mir die Fähigkeit abspricht, die Konsequenzen meines Handelns abzuschätzen. Und dies nur aufgrund einer höchst subjektiven Haltung, nämlich zu glauben, man wisse besser als andere mündige Bürger was gut für sie sei. Sehr fragwürdig. Ich finde es in der Tat höchst bedenklich, mit welch einer Inbrunst sich Gesundheitsapostel dazu aufschwingen, die privatesten und intimsten Laster in der Bevölkerung unter Strafe stellen zu wollen, dem Staat also in jenen besagten Angelegenheiten das Recht zugestehen wollen zu entscheiden was das Beste seiner Bürger sei.
Zumal der Staat, wenn denn mal Regeln dort aufstellen will, wo es gesellschaftlich notwendig wäre, oft als Unterdrückungsapparat gebrandmarkt wird.

Und von Missbrauch kann auch keine Rede sein, wenn das Ziel des Exzesses der Tod ist. Denn wenn ich das Leben satt habe aber nicht den Schneid es schnell zu beenden, dann nutze ich den Alkohol eben primär als langsam wirkendes Gift. Missbrauch wäre es, dann wenn ich den Alkohol einfach wegschütten würde. Denn dann kann er seine Wirkung nicht entfalten. Der Volksmund spricht hier ein wahres Wort, wenn er dies mit 5 Jahren Milchhof geahndet sehen will.

Jeder Volljährige geistig gesunde Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich und hat demnach auch das Recht, sich selbst zu zerstören, wenn dies seinem Willen entspricht.

Edit
@ Blackorc: Führe mich nicht in Versuchung, mich SdKs krudem Staatsverständnis anzuschließen.😀 Nein mal im Ernst, der Staat hat sich aus allem rauszuhalten, was den persönlichen Bereich angeht, solange nicht Dritte dadurch zu Schaden kommen. Der Staat soll sich vielmehr um die Belange kümmern, die die Allgemeinheit betreffen. Das ist aber gerade nicht der Fall. Vielmehr kümmert sich der Staat immer weniger um seine hoheitlichen Aufgaben und widmet sich stattdessen immer mehr der Bevormundung der Bürger in Dingen, die deren persönliche Angelegenheiten sind. Das hat schon was faschistoides an sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber warum selbstdestruktives Verhalten in solchem Umfang erlauben?

Geht halt keinen was an, was einer mit sich selber anstellt. Von mir aus können sich die Leute morgen anfangen, als Mode die kleinen Finger abzuschneiden, weil das so yakuzamäßig aussieht. Aber ich werte Individualismus auch höher als Kollektivismus.

Wie würden die Bürger abstimmen, wenn sie die Wahl hätten.

Kommt drauf an, wie die Bürger informiert sind. Horrorstories: breite Ablehnung. Verharmlosung: breite Zustimmung. Wissenschaftlicher Ansatz: grob 50/50, je nach moralischem Einschlag. Aber im Endeffekt vermute ich, dass es ähnlich wie beim Rauchverbot in Bayern abläuft, da hat die Abstimmung auch keine Sau interessiert (37% Wahlbeteiligung) und am Ende hat die Seite knapp ihren Willen gekriegt, die besser ihre Wähler mobilisiert hat. Kommt halt immer drauf an, was die Öffentlichkeit gerade als Problem identifiziert (sprich, welche Sau die Boulevardpresse gerade durchs Dorf treibt) und ob gerade wieder Sommerloch ist. Das Ganze hat keine wirkliche gesellschaftliche Relevanz und Nebenschauplätze dieser Art werden immer nur hochgekocht, wenn man gerade von was Wichtigerem ablenken will.

Dass wir Drogenfahnder haben ist doch wohl er ein Resultat aufgrund von organisierter Kriminialität und nicht andersherum

Henne-Ei. Die Briten hatten auch keine Drogenfahnder, als sie noch selber von Staats wegen mit Opium aus China gedealt haben ^^.
 
Und von Missbrauch kann auch keine Rede sein, wenn das Ziel des Exzesses der Tod ist.
Nur dieses Ziel setzt sich doch niemand bewusst! Es ist sogenannter Drogenmissbrauch. Jemand der mit diesem Prozess beginnt, hat genau so wie derjenige der Suizid begeht, ein Problem, ihm muss geholfen werden, da der Selbsterhaltungstrieb eine tief verwurzelte Eigenschaft ist, will jemand also bewusst oder unbewusst sein Leben beenden, braucht er Hilfe.

Auf der anderen Seite gebe ich dir Recht. Es geht niemanden etwas an. Denn Konsum von Drogen bedeutet nicht automatisch, dass man einen solchen Suizid auf Raten begeht, in Maßen genossen sind viele der Drogen ungefährlich. Erst recht wenn sie nicht mehr mit irgendwelchem Dreck gestreckt wären, sondern legal und in bekannter Reinheit erhältlich wären.
 
mit welch einer Inbrunst sich Gesundheitsapostel dazu aufschwingen, die privatesten und intimsten Laster in der Bevölkerung unter Strafe stellen zu wollen, dem Staat also in jenen besagten Angelegenheiten das Recht zugestehen wollen zu entscheiden was das Beste seiner Bürger sei.

Was wäre denn das...?
Drogen
Kinderpornos
Misshandlung der Ehefrau

Ich halte es für Schwachsinn hier ein Bild aufzuziehen, als würde wir unter staatlicher Fuchtel stehen oder es gäbe von irgendeiner Seite ein Bestreben danach.

Ich stimme NGF zu... der Tod ist nicht das Ziel des ausgelebten Selbstdestruktion, sondern ein schleichender Nebeneffekt. Und mancher ist sich dessen nicht bewusst, bis es zu spät ist... man siehe all die mündigen Raucher.
Außerdem ist die Andauer IMO primär in einem Suchtverhalten begründet UND in vielleicht auch einem psychischen Problem, welches ich aber eher als Auslöser der Sucht sehe, die dann zum Selbstläufer wird.
Ich will gar nicht wissen, wieviele Menschen gerne davon loskommen wollen würden, weil sie wissen, was sie sich antun, es aber nicht schaffen... und nur, weil sie die Freiheit hatten es auszurprobieren.

"Denkt doch mal an die Kinder! Warum um Himmels Willen denkt keiner an die Kinder?!"
Was, wenn gewisse soziale Schichten, die ihren Kindern schon nix gescheites beibringen, nun auch noch vermitteln, dass gewisse leichte Drogen normal seien. Gnaz zu schwiegen vom Starßenbild. Welcher kleine Junge ist nicht mächtig stolz drauf vom herben, eigentlich anfangs eklig bitteren Bier des Vaters nippen zu dürfen... mittlerweile ist aus fast jedem Jungen ein Gelegenheits-Biertrinker geworden.

Aber lassen wir den mündigen Bürgern doch die Freiheit, ihre eignen Kinder den Weg zu einem unbeschwerten Leben zu erschweren.
Und dann versucht der böse Staat auch noch mit Gerhinwäsche in der Schule mit Aufklärungsaktionen uns von unserem Recht auf freien Drogenkonsum abzuraten...
 
Nur dieses Ziel setzt sich doch niemand bewusst!
Da täuschst du dich. Ich habe es schon im entfernten Bekanntenkreis erlebt, wie sich Jemand mit Absicht zu Tode gesoffen hat. Und die Entscheidung, dem Leben nichts mehr abgewinnen zu können, kann zwar medizinische Ursachen haben, muss aber nicht. Es kann genauso gut sein, dass es schlicht einen Punkt im Leben gibt, an dem es keinerlei Perspektiven mehr gibt. Und wenn ein Mensch an diesem Punkt einen Schlussstrich zieht, dann ist das kein psychischer Knacks, sondern eben sein Entschluss. Dass sich ein Punkt der Perspektivlosigkeit mit Hilfe vielleicht nicht einstellt, das will ich garnicht bestreiten. Mir geht es nur um das Recht auf ein selbst bestimmtes Leben. Das schließt auch den Tod und die eigene Gesundheit mit ein.
 
. Ähnlich wie bei Waffen muss man daher aus meiner Sicht die Frage stellen, warum man sie denn nun eigentlich erlauben sollte.

Ist halt ein Unterschied in der Sichtweise. Gesetze sind ja per se mal Verbote und nach meiner Auffassung (die IIRC auch nicht von der herrschenden Lehrmeinung abweicht) muss man begründen, warum etwas verboten wird, nicht warum etwas erlaubt wird. Erlaubtsein ist der Startzustand.

Ich finde, dass der Vergleich mit Drogen da schon etwas arg hinkt.

Jein. Sport und Drogen werden primär mal zum Vergnügen betrieben/konsumiert. Beim Sport steht auch jedem frei, sich für eine nichtschädliche Variante zu entscheiden, aber trotzdem lassen sich die meisten lieber beim Fußball die Knochen zerkloppen oder rasen mit dem Mountainbike den Berg runter statt Aquajogging zu betreiben. Kampf und Risiko sind halt geiler als Omas beim Dümpeln zuzugucken.

Ich finde es in der Tat höchst bedenklich, mit welch einer Inbrunst sich Gesundheitsapostel dazu aufschwingen, die privatesten und intimsten Laster in der Bevölkerung unter Strafe stellen zu wollen,

Keine Freude im Leben; die Art Mensch erfindet dann auch die Sünde, um anderen mit der Hölle zu drohen.

Nur dieses Ziel setzt sich doch niemand bewusst!

Warum nicht? Wenn man es genau betrachtet, ist die Freiheit, seinem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen, eigentlich das Grundrecht überhaupt. Darum dreht sich ja auch die Sterbehilfediskussion. Ich habe in der Familie erlebt, wie jemand (schwer krank) mehrfach vom Suizid abgehalten wurde und dann durch die Erkrankung irgendwann nicht mehr in der Lage dazu war und mehrere jahre lang bewegungslos vor sich hin sterben durfte, das war für alle Beteiligten kacke.

will jemand also bewusst oder unbewusst sein Leben beenden, braucht er Hilfe.

Solange diese Hilfe (wie auch immer die aussehen soll) angeboten, aber nicht aufgezwungen wird, gerne.
 
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Da irrst du Knight-Pilgrim, die mangelnde Perspektive die zu diesem Entschluss führt, dürfte sich in einer Depression äußern, die dann zu dieser Entscheidung führt. Gibt man dem Menschen wieder eine Perspektive, will er sich auch nicht mehr zu Tode saufen. Ja, meinetwegen soll jeder das Recht haben selbstbestimmt sich zu Tode zu saufen. Die Gesellschaft und vor allem das direkte Umfeld, muss aber alles daran setzen, das Leben für diesen Menschen wieder lebenswert zu machen, bevor man diese Entscheidung einfach so akzeptiert. Zudem dürften diese Menschen die Minderheit sein, die meisten sind nicht selbstbestimmt Drogenabhängig, sondern weil sie ernste Probleme haben.

Edit: Das Ganze ist eben immer eine Einzelfallentscheidung. Einem erwachsenen von Krebs zerfressenen Menschen, gestehe ich gerne zu, dass er selbstbestimmt den Tod wählt (Stichwort Sterbehilfe). Einem Jugendlichen Menschen, der Jahrelang sexuell missbraucht wurde und somit eindeutig eine nicht normale kindliche Entwicklung durchlaufen hat, würde ich unter allen Umständen vom Selbstmord abhalten, ja auch die Hilfe aufzwingen (der Extremfall ist dann halt Einweisung in eine Psychiatrie).
 
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Es gibt durchaus Zeiten, in denen es keine Perspektive mehr gibt. Wenn die Medikamente nicht mehr wirken zum Beispiel. Wie gesagt, ich hab's gesehen und wenn ich so was an mich kriege, klinke ich mich rechtzeitig aus, bevor andere Menschen mich um ein vernünftiges Ende "betrügen" können, so fühlt sich das hinterher nämlich an, auch wenn man nur das Beste wollte. (sorry, emotionales Thema, ich halte mich jetzt auch raus, denke ich)

Davon abgesehen glaube ich durchaus, dass es möglich ist, dass man einfach irgendwann die Schnauze voll hat, wenn einfach so gar nichts läuft, oder dass einer im fortgeschrittenen Alter eine Art taedium vitae entwickelt. Es klammert sich halt nicht jeder mit aller Macht ans Leben, muss man auch hinnehmen, IMO.
 
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Ich bin an der Stelle, u.a. aufgrund einem Familienvorfall, auch für die Sterbehilfe. Aber das besiegelte Schicksal eines dahinsiechenden Opas, kann doch nicht mit der Situation eines Drogenabhänigen verglichen werden! Bin da ganz einer meinung mit NGF.

Er hat ja auch die Freiheit sich totzusaufen, aber das kann ich einfach nicht gutheißen. Da man wegen solchen Einzelfällen den Alk nicht verbieten kann, müssen Maßnahmen unternommen werden, um die unschönen Seiten der Freiheit zu mildern. Da ist die Gesellschaft in der Pflicht diese Bürde auf sich zu nehmen.
 
Nun NGF Es wäre natürlich schöner, wenn die menschliche Gesellschaft so wäre, dass nicht permanent Verlierer produziert werden. Nur ist sie eben so nicht und es sieht nicht gerade danach aus, als ob das Himmelreich auf Erden demnächst anbricht. Von daher.. Ich bin aber auch dagegen, dass man jegliche Form von Lebenskrisen gleich einem passenden medizinischen Befund unterwirft. Das beste Mittel gegen eine hohe Suizidrate ist eine Gesellschaft, die lebenswert ist. Das kann man durchaus mittels Politik machen. Aber der Trend geht eher dahin, bei denjenigen, die irgendwie im System anecken und auf die Schnauze fallen, eine passende psychische Dysfunktion zu diagnostizieren und ihnen das passende Mittelchen zu verabreichen damit sie wieder rcihtig funktionieren. Das steckt dahinter, wenn man z.B. nach mehr Schulpsychologen schreit, anstatt darüber nachzudenken, was man am Schulsystem ändern könnte, um den Schulbesuch weniger krankmachend zu gestalten. Dies um nur ein Beispiel zu bringen. Burnout auf Arbeit? Warum zum Psychologen gehen, wenn man vielleicht die Arbeitsbedingungen verbessern könnte? Aber man findet bestimmt auch irgendwo einen Gutachter, der belegt, dass die Anfälligkeit für Burnout genetisch bedingt ist. Und schon sind die Arbeitgeber fein raus. Sind halt doch nicht die Arbeitsbedingungen an heutigen Arbeitsplätzen, die krank machen, sonder individuelle Probleme.


Er hat ja auch die Freiheit sich totzusaufen, aber das kann ich einfach nicht gutheißen.
Es steht dir aber garnicht zu, das gutzuheißen oder zu missbilligen. Du kannst es nur zur Kenntnis nehmen und für dich persönlich ablehnen, es ebenso zu handhaben. Ich würde auch vorsichtig sein damit, über anderen den Stab zu brechen, weil sie sich eben besaufen oder bekiffen aus Perspektivlosigkeit. Wenn man ein einigermaßen ausgeglichenes Leben ohne allzu große Verwerfungen führt, kann man sich nur schwer in Leute hineinversetzen, bei denen das eben nicht so ist. Und da sich unsere Gesellschaft sozial immer weiter segregiert, hat man heutzutage auch nicht mehr zwingend Leute in der Nachbarschaft, die derart am Abgrund stehen, sofern man nicht selbst in einem entsprechenden Milieu lebt. Es ist also immer schwerer, sich in die Lebenswirklichkeiten von Leuten hineinzuversetzen, die nicht dem eigenen sozialen Status entsprechen.
 
Natürlich wäre es schön, wenn Menschen keine psychischen Probleme bekommen, weil die Umwelt (von dir als Beispiel genannt die Arbeitswelt) generell Lebenswert ist. Aber ich tue mich schwer damit, diese Menschen fallen zu lassen und sie ihrem Suizid (im Fall von Drogen "Suizid auf Raten") zu überlassen, wenn man ihnen doch helfen kann. Und wenn es einem nicht gelingt die perfekte Welt zu schaffen, in der alle Menschen nett miteinander umgehen und alle Lebensbedingungen (Arbeitswelt) toll sind, ist dies eben eine medizinische Frage, konkret eine Frage der Psychiatrie oder Psychologie. Damit meine ich gar nicht mal die Leute mit Medikamenten voll zu pumpen, da gibt es andere Wege sich diesen Menschen zuzuwenden, auch wenn man heute vielleicht ein Bild vom Fachbereich der Psychiatrie haben mag, wo vor allem Pillen verschrieben werden.
 
Nein mal im Ernst, der Staat hat sich aus allem rauszuhalten, was den persönlichen Bereich angeht, solange nicht Dritte dadurch zu Schaden kommen. Der Staat soll sich vielmehr um die Belange kümmern, die die Allgemeinheit betreffen. Das ist aber gerade nicht der Fall.

Aus meiner Sicht ist das durchaus der Fall. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen und interagiert mit seiner Umwelt. Das trifft auch auf Fixer zu. Die kaufen schließlich nicht einmal so viel Heroin wie es braucht, um sich endgültig abzuschießen, setzen sich dann ihre Wohnung und gehen langsam zugrunde. So einfach ist das doch in der Praxis nicht.

Unsere Drogengesetze sind Teil eines Entwicklungsprozesses während dem menschliche Gesellschaften lange und ausdauernd Zeit dafür hatten auszutesten, was akzeptabel für sie ist und was nicht. Wir haben im Laufe der Zeit gemerkt, das wir Menschen Möglichkeiten zur Zerstreuung brauchen und dass ein gewisses Maß an bewussteinsbeeinträchtigenden Substanzen unserer Gesellschaft nicht allzusehr schaden, ja, ihr vielleicht sogar in einem gewissen Grad ganz gut tun. Alkohol hat im Laufe der Zeit eine gesellschaftliche Toleranz erreicht. Tabak auch, wenn auch heute nicht mehr im gleichen Maße wie früher. Darüber hinaus gibt es noch andere Möglichkeiten der Zerstreuung, dazu gehören zum Beispiel der bereits angesprochene Sport, aber auch zum Beispiel Computerspiele. Davon unabhängig sind Drogen natürlich auch Genussmittel, aber auch in diesem Bereich gibt es unzählige legale Alternativen.

Ich will das jetzt nicht zu sehr vertiefen, man könnte einen ganzen Roman dazu schreiben, dabei aber auch mächtig abschweifen. Mein Kernpunkt in diesem Zusammenhang ist, dass auch wenn das jetzt pathetisch klingen mag eine Gesellschaft ein großes Ganzes ist. So weiß man zum Beispiel, dass man Minderjährige von diversen schädlichen Einflüssen fern halten sollte oder doch zumindest diese Einflüsse reduzieren sollte. Man weiß aber auch, dass dies nie hundertprozentig gelingt. Natürlich haben wir Gesetze die sowas regeln, aber die funktionieren doch nur lückenhaft. Kaum jemand hier wird sein erstes Bier mit 16 und seinen ersten Schnaps mit 18 getrunken haben. Und sicher hat der eine oder andere hier davon unabhängig auch noch die eine oder andere weitere Grenze übertreten. Das ist alles soweit normal, genauso wie man auch weiß, dass nicht jeder im Stadtgebiet 50 fährt und man auch ab und an mal falsch parkt oder als Fußgänger über eine rote Ampel geht. Kleine Gesetzesüberschreitungen sind vollkommen normal, trotzdem ist jedem klar, warum es diese Gesetze gibt.

Bei Drogen ist das doch nicht so viel anders. Alkohol und Tabak können bereits schädlich genug sein, jedoch haben wir gemerkt, dass sie sich im großen und ganzen in unsere Gesellschaft integrieren lassen, ohne insgesamt allzu viel Schaden anzurichten. Dennoch entsteht welcher - wir nehmen bewusst in Kauf, dass es Alkoholtote gibt, das Leute betrunken Auto fahren, das einige Unbelehrbare während der Schwangerschaft trinken u.s.w.. Das nehmen wir in Kauf, weil es insgesamt im Rahmen bleibt. Andere Dinge wie z.B. Opium haben sich als nicht praktikabel erwiesen und werden heute nur noch zu medizinischen Zwecken verwendet - aber es ist ja nicht so, das man es nicht ausprobiert hätte. Würden wir nun weitere Drogen legalisieren könnten wir weder den Zugang Minderjähriger zu diesen wirklich wirkungsvoll eindämmen, noch könnten wir vollständig verhindern, dass Leute unter Einfluss dieser Drogen Schaden verursachen. Es ist eben nicht so, dass dies ein vollständig isoliertes Problem von einzig und allein demjenigen ist, der die Drogen nimmt. Dieser interagiert mit seiner Umwelt und das nicht nur im positiven Sinne.

Aber das ist doch alles nichts Neues. Eine Gesellschaft braucht Regeln, nach denen sie lebt und ein Stück weit, braucht es auch einen Gesetzgeber, der diesen Rahmen absteckt. Natürlich ist das auch immer mit einer Entmündigung verbunden. Jede Regel, jedes Gesetz entmündigt den Betroffenen. Trotzdem kommen wir komplett ohne Regeln nicht aus.
 
Das Futter von Mc Donalds ist zunächst einfach mal nur Essen und hat ohne Überkonsum keine schädlichen Wirkungen.
Das genannte "nur Essen" besteht fast ausschließlich aus Fett und/oder Zucker und das beides ist wiederum für viele Leiden verantwortlich, was entsprechend kostet. Es würde also mehr Sinn ergeben, alle Drogen zu legalisieren und stark fettige und süße Lebensmittel zu verbieten, wenns nur ums Geld geht.
 
@ Blackorc Es geht mir hier um mündige Erwachsene, nicht um Kinder. Es kann doch nicht dein Ernst sein, Erwachsenen den Konsum von welchen Drogen auch immer verbieten zu wollen, um Kinder besser vor Drogenmißbrauch zu schützen. Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen. Du wirst mit keinem wie auch immer geartetetn Drogenverbot aus der Welt schaffen, dass Menschen Drogen konsumieren. Du wirst auch nicht verhindern, dass es immer Menschen gibt, die den Drogenkonsum so weit treiben, dass sie daran zugrunde gehen. Jetzt ist die rage, wie man die Zahl der Drogentoten minimieren kann. Durch Verbot oder Legalisierung, gepaart mit staatlichem Monopol auf bestimmte Drogen/ Qualitätskontrollen. Ich halte den Repressionsapparat, der Verbote dieser Art durchsetzt, für äußerst fragwürdig. ersten produziert alle unangenehmen Nebenprodukte, wie organisiertes Verbrechen, das seinen Gewinn genau damit macht, dass es dieses Verbot unterläuft, Beschaffungskriminalität und wiederum die zahllosen Toten, die nicht durch Drogenkonsum selbst, aber beim Schmuggel, der Herstellung und beim Durchsetzen eines solchen Verbotes draufgehen.

Genau genommen braucht es wahrscheinlich nicht einmal ein staatliches Monopol auf Drogenvertrieb und Herstellung. Man bräuchte den Markt bloß zu legalisieren. Dann würden Qualitätsstandards auch schnell herausbilden. Vielleicht würde dann Heroin z.B. wider von der Firma hergestellt werden, die es erfunden hat.