Eine Selbsterfahrung: Kreationismus und Verschwörung

Meinst du nicht, dass von seiten Drogenmafia nicht mit Preisdumping einer staatlichen Legalisierung entegegengewirkt würde?
Ich denke nein. Insgesamt würde ich sagen, dass die Vorteile der Legalisierung die Nachteile überwiegen. So glaube ich zum Beispiel nicht, dass dadurch die Drogen gesellschaftlich akzeptierter wären und der Konsum steigen würde. Zudem gilt ja, dass nicht jeder überall Drogen kaufen können soll, sondern sie nur auf Rezept abgegeben werden sollten, so wie ich es schon schilderte und es von SdK eben auch nochmal genannt wurde. Das Beispiel Meth vs. Amphetamin ist durchaus ein interessantes und wichtiges Beispiel, was die Gefährlichkeit von diesen Substanzen angeht, wenn sie gestreckt werden. Aber das ist wohl der Punkt, wo wir nicht einer Meinung sein werden, auch wenn wir noch 10 Seiten weiter diskutieren.
 
Es ist also im Endeffekt nur die Frage, ob eine Legalisierung eine Ausweitung des Drogenkonsums bedingen würde, etwas das ich nicht glaube, ihr aber schon!

Ich denke, die Diskussion hat einen emotional-moralischen Aspekt und einen Rationalen.

Auf der rationalen Seite besteht die Frage, ob der Drogenkonsum bei einer Legalisierung voraussichtlich steigt oder nicht. Darüber kann man natürlich nur mutmaßen. Ich muss allerdings einräumen, dass gerade ein wenig recherchiert habe und laut dieser Quelle hier (Klick) anscheinend in den Niederlanden der Cannabiskonsum nicht höher ist, als in anderen Ländern. Trotzdem gibt es für eine derart weitreichende Legalisierung wie sie hier diskutiert wird kein Modell und so kann man eben nur Vermutungen anstellen.

Entscheidender für den Standpunkt in der Debatte ist aber glaube ich tatsächlich der emotionale Aspekt. Vielen scheint es um so eine Art Gerechtigkeit zu gehen, nach dem Motto, wenn Substanz x erlaubt ist, möge man doch auch Substanz y erlauben. Auf der Kritikerseite hingegen besteht vor allem die Furcht vor einer negativen Auswirkung auf unsere Gesellschaft.

Zu dem Thema mit der "Gerechtigkeit" möchte ich noch sagen, dass unser gesetzlicher Rahmen die Gesamtverfügbarkeit von bewusstseinserweiternden/bewusstseinsverändernden Substanzen reguliert. Eventuell ist dieser Rahmen nicht ganz fair, aber muss er das denn sein? Entscheidend ist doch, dass durchaus in einem gewissen Rahmen ein Zugang zu Drogen besteht. Aber benötigen wir denn ein Überangebot? Was gewinnt unsere Gesellschaft denn, wenn wir neben Koffein auch Amphetamine zulassen? Was gewinnen wir daran, wenn wir neben Alkohol auch Koks zulassen? Unterm Strich würde so ein Überangebot an Zerstreuungsmitteln entstehen, welche die Experimentierfreudigen unter uns dann auch alle ausprobieren wollen. Insofern besteht für mich schlicht und ergreifend die Frage, wofür die Legalisierung gut sein soll. Beschaffungskriminalität und Verunreinigung von Drogen halte ich da nur bedingt für ein taugliches Argument. Es geht aus meiner Sicht um eine gesamtgesellschaftliche Frage in der auch entschieden werden muss, was für eine Gesellschaft gut ist und was nicht. Das Verbot von Drogen ist eine klare Aussage dahingehend, dass diese als "nicht gut" eingestuft werden und aus meiner Sicht kann dieses Statement seitens des Gesetzgebers ruhig aufrecht erhalten werden.
 
Was gewinnt unsere Gesellschaft denn, wenn wir neben Koffein auch Amphetamine zulassen?
Der nicht stattfindende Verfall eines Meth Konsumenten der nun Amphetamine konsumieren darf, wäre für mich schon ein guter Gewinn. Wenn man sich mal Vorher-Nachher-Bilder von Meth Konsumenten anschaut, die so oder so auf jeden Fall an ihr Suchtmittel kommen werden, wäre die Legalisierung (von Methamphetaminen) für mich schon ein starker Schutz dieser Menschen.

Natürlich muss das erste Ziel sein diese Menschen allgemein von einer Sucht abzuhalten. Da uns allen aber klar sein dürfte, dass eine solche Utopie nicht erreicht werden kann und es immer Menschen geben wird, die ihr Heil in einer Sucht suchen, kann man ihnen auf diese Art helfen, einen Verfall durch die Drogen aufzuhalten oder abzumindern.
 
Ich gebe mal zu Bedenken, dass es auch andere Formen gibt, gegen Drogenkonsum vorzugehen, als Gesetze. Z.B. die Ächtung, bzw. die Aufklärung über die Risiken. Und wenn ein Erwachsener aufgrund des Wissens um die Folgen massiven Drogenkonsums sich entscheidet, dies trotzdem mal auszuprobieren, dann ist das eine Entscheidung, die man nicht gut finden muss oder gar nachahmen, die aber gefälligst zu respektieren ist. Und wer glaubt, dass Alkohol ein wenig harmloser ist, der täuscht sich. Sich mit Alkohol zu Tode zu saufen ist schmerzhaft und hässlich in jeder Hinsicht. Aber Verbote bringen nur noch mehr Leid hervor. Denn es sind dann eben nicht allein die Konsumenten betroffen. Letztlich nehmen Verbote doch nur diejenigen in Geiselhaft, denen eben nicht der Sinn nach Exzess und Selbstvernichtung steht, für diejenigen, die tatsächlich exzessiv Drogen konsumieren und sich auch nicht durch Gesetze davon abhalten lassen.
 
Ich gebe mal zu Bedenken, dass es auch andere Formen gibt, gegen Drogenkonsum vorzugehen, als Gesetze. Z.B. die Ächtung, bzw. die Aufklärung über die Risiken. Und wenn ein Erwachsener aufgrund des Wissens um die Folgen massiven Drogenkonsums sich entscheidet, dies trotzdem mal auszuprobieren, dann ist das eine Entscheidung, die man nicht gut finden muss oder gar nachahmen, die aber gefälligst zu respektieren ist. Und wer glaubt, dass Alkohol ein wenig harmloser ist, der täuscht sich. Sich mit Alkohol zu Tode zu saufen ist schmerzhaft und hässlich in jeder Hinsicht. Aber Verbote bringen nur noch mehr Leid hervor. Denn es sind dann eben nicht allein die Konsumenten betroffen. Letztlich nehmen Verbote doch nur diejenigen in Geiselhaft, denen eben nicht der Sinn nach Exzess und Selbstvernichtung steht, für diejenigen, die tatsächlich exzessiv Drogen konsumieren und sich auch nicht durch Gesetze davon abhalten lassen.

Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Ich verstehe die genannten Ansätze hinsichtlich der Verunreinigung von illegalen Drogen und der Beschaffungskriminalität. Diesen kann ich ihre Stichhaltigkeit auch nicht gänzlich absprechen.

Aber in Geiselhaft genommen fühle ich mich nun wahrlich nicht. Mit Filmen, Computerspielen und Sport, um nur einige zu nennen, bietet mir unsere Gesellschaft reichlich legale Möglichkeiten zur Zerstreuung. Wenn ich mich mal so richtig wegballern und/oder mit Freunden einen drauf machen will kann ich auf Alkohol zurück greifen. Kaffee und Zigaretten hingegen gestalten den Arbeitsalltag erträglich.

Insofern sehe ich im Sinne einer moralischen ausgleichenden Gerechtigkeit keinen Anlass für eine Ausweitung der bestehenden Rahmenbedingungen und fühle mich auch nicht eingeschränkt. Vor allem aber finde ich den Ansatz, Drogen zu legalisieren, im gleichen Atemzug aber eine Aufklärungskampagne über die Folgen dieser zu starten, ziemlich widersprüchlich.
 
Wenn ich mich mal so richtig wegballern und/oder mit Freunden einen drauf machen will kann ich auf Alkohol zurück greifen.
Nur so als Gegenargument: will ich mich einfach enthemmen und gut drauf sein (ich unterstelle mal das ist der Hauptgrund fürs Wochenendbesäufnis: genügend Alk erleichtert die unangenehme Phase zwischen erstem Augenkontakt und heftigem rumknutschen 😀) ist z.B. nen kleiner Kokain-Flash weniger Gesundheitsschädlich als 3 long Island in Folge -Vorausetzung das Zeug ist eben in Ordnung...

Soll heißen manchmal ist die illegale Variante weniger gesundheitsschädlich als der kulturell akzeptierte.

Insofern sehe ich im Sinne einer moralischen ausgleichenden Gerechtigkeit keinen Anlass für eine Ausweitung der bestehenden Rahmenbedingungen und fühle mich auch nicht eingeschränkt
Ich finde Ego-shooter steine erweichend doof und langweilig und fühle mich durch ein Verbot nicht eingeschränkt. Gleiches gilt für Kippen, fast jede form elektronischer Musik, Sushi, Brokkoli (da wäre ein Verbot sinnvoll 😀), bauchfreie Kleidung für dicke Mädchen, Dieter Bohlen und RTL2 im allgemeinen.

Soll heißen: subjektives empfinden ist doch keine sinnvolle Basis für ein Verbot. Nur weil ich mich nicht eingeschränkt fühle, heißt das nicht das es icht auch für andere gilt.
Im Gegenteil, jede Form von Verbot ist erst einmal abzulehnen, weil es jemanden einschränken könnte. Nur wenn aus einem Verbot ein "Mehrwert", ein größerer Nutzen für die Allgemeinheit besteht ist ein Verbot zu befürworten.

Sehe ich bei Drogen nicht. Das einzige was ich als Gegenargument für Überlegenswert/Diskusionswürdig halte ist ein höherer Konsum, durch höhere gesellschaftliche Akzeptanz. Und das halt ich auf eher ner dünner Faktenbasis basierend.
 
Ich finde Ego-shooter steine erweichend doof und langweilig und fühle mich durch ein Verbot nicht eingeschränkt. Gleiches gilt für Kippen, fast jede form elektronischer Musik, Sushi, Brokkoli (da wäre ein Verbot sinnvoll 😀), bauchfreie Kleidung für dicke Mädchen, Dieter Bohlen und RTL2 im allgemeinen.

Mit dem Unterschied, dass die von dir genannten Dinge derzeit legal sind und man daher mit deren Verbot tatsächlich jemanden einschränkt, der sie bisher vollkommen legal konsumieren konnte. Man würde mit einem Verbot also am Status Quo rütteln.

Nun verstehe ich natürlich das Argument, dass der Status Quo alleine nicht ausreicht, um ein Verbot zu begründen. Allerdings haben Drogen in diesem Kontext eine gewisse Sonderrolle, bei der wir uns nicht gänzlich vom bereits angesprochenen gesellschaftlichen Habitus lösen können. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, das Gesamtangebot an Drogen zu begrenzen. An welcher Stelle man da einen Schnitt ansetzt ist natürlich relativ willkürlich. Trotzdem kann die Begrenzung an sich für die Gesellschaft als Großes, Ganzes sinnvoll sein.
 
Also ich hab mir Amphetamin und Crystel Meth mal in Wiki durchgelesen und jeweils gibt es einen hohes Suchtpotential mit starken Entziehungserscheinungen. Bei Amphetamin bis hin zu Depression und Selbstmordtendenzen.

Super, das Zeug kann man nehmen wenn man in den Krieg muss, weil man enthemmt und gegen starke körperliche Belastungen gewappnet ist... welcher Arzt bitteschön würde mir das Rezept dazu geben? Rezept bekommt man nicht nach subjektiem Eiegnbaedarf, sondern im Ermessen des Arztes und wenn man nicht schon abhängig ist, wird das kein Arzt der Welt ausstellen. Legal hin oder her...

@ Knight Pilgrim... du schreibst in einem Absatz, dass du Maßnahmen wie Ächtung in Betracht ziehst, aber die Entscheidung des Konsumenten zu respektieren sei... für mich ist das 1. der absolut falsche Weg... es sollte genau andersherum sein. Die Droge ächten und den armen Hund nicht damit alleine lassen. 2. Widerspricht sich das in sich.

Edit:
@ NGF:
Der nicht stattfindende Verfall eines Meth Konsumenten der nun Amphetamine konsumieren darf, wäre für mich schon ein guter Gewinn. Wenn man sich mal Vorher-Nachher-Bilder von Meth Konsumenten anschaut, die so oder so auf jeden Fall an ihr Suchtmittel kommen werden, wäre die Legalisierung (von Methamphetaminen) für mich schon ein starker Schutz dieser Menschen.

Natürlich muss das erste Ziel sein diese Menschen allgemein von einer Sucht abzuhalten. Da uns allen aber klar sein dürfte, dass eine solche Utopie nicht erreicht werden kann und es immer Menschen geben wird, die ihr Heil in einer Sucht suchen, kann man ihnen auf diese Art helfen, einen Verfall durch die Drogen aufzuhalten oder abzumindern.

Das findet doch schon statt? Das habe ich bereits geschrieben. Die Junkeys bekommen doch vom Staat ihren Stoff... die müssen dazu nur zu gewissen Behörden gehen. Das traut sich vielleicht niemand. Aber auch wenn der Spass legal wäre, würde man es auch nicht ohne einen Gang zum Arzt oder eine Behörde bekommen... Ich denke langsam dass hier die Schlussfolgerung vorherrscht, was man nicht verbieten kann, weil es heimlich betrieben wird, sollte man erlauben... Es sind zwar Dunkelziffern und nur Schätzwerte der Drogentoten und Abhängigen... aber im Vergleich zum großén Rest der Bevölkerung sind das die Ausnahmen oder die Minderheit. Genauso wie bei Diebstahl, Mord etc... Bei nichts davon kommt etwas Gutes heraus außer für den Konsumenten/Täter subjektiv für einen Moment. Weil man aber Diebstahl/Mord nicht völlig vermeiden kann, trotz unnützen Überwachungsapparat, sollte der noch lange nicht erlaubt werden. Utopien heißen Utopien, weil es Utopien sind... es gibt immer schwarze Schafe, Ausreißer, Sonderfälle... wenn diese nicht wären, bräcuhte wir keine Justiz und Exekutive. Eine unvermeidbarkeit rechtfertigt keine Legalisierung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, der gesellschaftliche Habitus ist aber in den meisten fällen unsinnig bis grober Schwachsinn. Oder gleich simpler Lobbyismus, das ist nämlich keine Erfindung der Moderne: die fast hundertjährige Ächtung des ach so gefährlichen Absinth beispielsweise war nix anderes als erfolgreiche Lobbyarbeit der französischen Weinproduzenten, die einen (massenkompatiblen - Absinth war das Getränk der kleinen Leute) Konkurrenten loswerden wollten. Das ach so gefährliche Thujon ist nämlich vollkommen harmlos.

im Prinzip spiegeln solche Verbote immer nur einen "Klassenkampf" wieder: solange es elitären Kreisen (man würde heute von "Hipstern" sprechen) vorbehalten bleibt ist es toll und ein Lebensgefühl, sobald der kleine Mann seinen Spass dran hat, weil es erschwinglich wird soll es verboten werden. Erleben wir aktuell ja bei Kippen oder auch Fleisch (genau das macht Grüne ja so verachtenswert).

Im Grunde gibt es unter den gängigen Drogen nur sehr wenige Stoffe die so gefährlich sind um ein Totalverbot zu rechtfertigen. Andere würden bei einer Legalisierung IMO von alleine verschwinden. Crack (Kokain + Natron) beispielsweise, was wirklich ein "Teufelszeug" ist, ist ja nur deswegen so verbreitet weils ne billige art ist teures Kokain zu stecken. D.h. bein hinreichend billigem Kokain würde sich das von selber erledigen.

Was Kokain selber angeht, kommts im wesentlichen auf die Dosierung an. "verdünnt" ist es ein wesentlich besserer Stimmungsaufheller als beispielsweise Alkohol.

„Die psychische Wirkung des Cocainum mur. in Dosen von 0,05 bis 0,10 Gramm besteht in einer Aufheiterung und anhaltenden Euphorie, die sich von der normalen Euphorie des gesunden Menschen in gar nichts unterscheidet. Es fehlt gänzlich das Alterationsgefühl, das die Aufheiterung durch Alkohol begleitet, es fehlt auch der für die Alkoholwirkung charakteristische Drang zur sofortigen Betätigung. Man fühlt eine Zunahme der Selbstbeherrschung, fühlt sich lebenskräftiger und arbeitsfähiger; aber wenn man arbeitet, vermisst man auch die durch Alkohol, Tee oder Kaffee hervorgerufene edle Excitation und Steigerung der geistigen Kräfte. Man ist eben einfach normal und hat bald Mühe, sich zu glauben, dass man unter irgend welcher Einwirkung steht.“

Das stammt von Sigmund Freud und auch die COCA Cola heißt nicht zufällig so... die Dosis macht das Gift, wußte schon Paracelsus.

Die wesentliche Gefahr bei dem Zeug ist die Überdosierung, was sich eben bei kontrollierter Abgabe senken lassen würden. Ansonsten sind die Nebenwirkungen und Gefahren in etwa die von Alkohol....

Und das Verbot von LSD... na ja, ganz böse gesagt: kein Plan warum das Zeug verboten ist. Klar, wenn man im Rausch ist, ist man in erhöhter Unfallgefahr, aber das gilt ja auch für Alkohol. Ansonsten ist die tödliche irgendwo im tausendfachen bereich der wirksamen Menge, eine Überdosierung also quasi nicht möglich. Die Gefahren entstehen fast alle aus der schlechten Qualität von Straßenware bzw. das halt mit irgendwas gestreckt wird...

 
Also ich hab mir Amphetamin und Crystel Meth mal in Wiki durchgelesen und jeweils gibt es einen hohes Suchtpotential mit starken Entziehungserscheinungen. Bei Amphetamin bis hin zu Depression und Selbstmordtendenzen.

Super, das Zeug kann man nehmen wenn man in den Krieg muss, weil man enthemmt und gegen starke körperliche Belastungen gewappnet ist... welcher Arzt bitteschön würde mir das Rezept dazu geben? Rezept bekommt man nicht nach subjektiem Eiegnbaedarf, sondern im Ermessen des Arztes und wenn man nicht schon abhängig ist, wird das kein Arzt der Welt ausstellen. Legal hin oder her...

@ Knight Pilgrim... du schreibst in einem Absatz, dass du Maßnahmen wie Ächtung in Betracht ziehst, aber die Entscheidung des Konsumenten zu respektieren sei... für mich ist das 1. der absolut falsche Weg... es sollte genau andersherum sein. Die Droge ächten und den armen Hund nicht damit alleine lassen. 2. Widerspricht sich das in sich.

Edit:
@ NGF:


Das findet doch schon statt? Das habe ich bereits geschrieben. Die Junkeys bekommen doch vom Staat ihren Stoff... die müssen dazu nur zu gewissen Behörden gehen. Das traut sich vielleicht niemand. Aber auch wenn der Spass legal wäre, würde man es auch nicht ohne einen Gang zum Arzt oder eine Behörde bekommen... Ich denke langsam dass hier die Schlussfolgerung vorherrscht, was man nicht verbieten kann, weil es heimlich betrieben wird, sollte man erlauben... Es sind zwar Dunkelziffern und nur Schätzwerte der Drogentoten und Abhängigen... aber im Vergleich zum großén Rest der Bevölkerung sind das die Ausnahmen oder die Minderheit. Genauso wie bei Diebstahl, Mord etc... Bei nichts davon kommt etwas Gutes heraus außer für den Konsumenten/Täter subjektiv für einen Moment. Weil man aber Diebstahl/Mord nicht völlig vermeiden kann, trotz unnützen Überwachungsapparat, sollte der noch lange nicht erlaubt werden. Utopien heißen Utopien, weil es Utopien sind... es gibt immer schwarze Schafe, Ausreißer, Sonderfälle... wenn diese nicht wären, bräcuhte wir keine Justiz und Exekutive. Eine unvermeidbarkeit rechtfertigt keine Legalisierung.

Puh: N-Methylamphetamin hat im gegensatz zu Amphetamin eben den Nachteil, dass es schon sehr schnell (meist beim Erstkonsum) zu einer starken körperlichen Abhängigkeit führt. Amphetamin mag die größeren psychischen Nebenwirkungen haben, hat aber eine geringere Anschaffungskriminalität und es ist eher möglich den Konsum wieder zu stoppen, während Mamph. zu den Drogen mit dem geringsten Erfolg beim Entzug (höchste frühe Rückfallwahrscheinlichkeit) gehört. Trotzdem war es bis 88 unter dem nahmen Pervitin (klingt wie perverses Zeug) im Handel und konnte dir vom Arzt deines Vertrauens verschrieben werden. Aufgrund der vorliegenden Form im Medikament (Hydrochlorid) hat es wohl die Blut Hirnschranke langsamer durchschritten als die als Drogen gebräuchlichen Derivate und führte zwar zu einer, jedoch nicht so extrem schnellen Abhängigkeit (was erklärt warum nicht alle Kriegsveteranan CM abhängig sind...dazu kommt aber auch, dass diese oft über Jahre danach keinen Zugriff hatten (Gefangenschaft und keine Verschreibung) und somit extrem gut entzogen wurden). Trotzdem kenne ich einen Bericht über einen deutschen Pilot der über Italien (?) 3 Tabletten nahm um wach zu bleiben (empfohlen war eine halbe, war dem Pilot wohl aber nicht bekannt) unter Schwindel Schwitzen und anderen Bluthochdrucksyndromen lit und am Ende vor einigen hellen Lichtern und angreifenden Spitfires wegtauchen muste (die Britten waren nicht in der nähe....starke Halluzinationen) und nach der Landung (interessant, dass man so zugeknallst noch auf dem Feld landen kann!) vom Arzt aufgefordert wurde, sich den Rest der Woche doch bitte keinem Flugzeug mehr zu nähern.....Gerade bei dem Stoff gibt es einen guten Grund dafür, dass er nicht verkehrsfähig ist....dummerweise aus Haushaltschemikalien (mit erheblichem Risiko) leicht herzustellen und damit auch Billig...wenn man aber weis was drin seien kann (Klebstoff, Bleiche usw.) wöllte man es schon aus Angst vor Vergiftungen (selbst mit dem Wissen, dass keine anderen Schäden entstehen könnten) nicht mehr konsumieren!
 
Kurze Anmerkung: Bevor hier weiter Sigmund Freud zitiert wird, sollte man doch deutlich und in aller Form darauf hinweisen, dass dieser Mensch hochgradig abhängig war, als er seinen Feldzug für das Kokain startete- nicht umsonst versuchte er, alle anderen Drogen als schädlich darzustellen, wohingegen das Kokain das grundsätzliche Mittel der Wahl war. Dabei ging es aber mehr um die Rechtfertigung seiner eigenen Sucht denn um tatsächliche Wissenschaft- mit der hatte Freud nämlich generell nichts zu tun.
Zumal auch in Bezug auf Langzeitfolgen usw. eher moderene Quellen herangezogen werden sollten, denn vor hundert Jahren hatte man davon 1. recht wenig Ahnung und 2. auch nicht unbedingt Interesse daran- insbesondere bei Motiven wie denen von Freud.
 
Mir gings eigentlich nur darum zu zeigen das der gesellschaftliche Umgang mit dem Zeug auch mal ein anderer war, und da ist der Mann schon exemplarisch.

Wie gesagt: die Frage welche Drogen grade erlaubt und welche verboten sind, hat im Regelfalle keinerlei echte Fundierung auf Basis der Gefährlichkeit der Substanz, sondern ist ein reiner Herrschaftsdiskurs: die Oberklasse sagt dem Plebs eben einfach gerne wie er zu leben hat und setzt das mit verboten durch.

Wenn morgen "Kaffespezialitäten" und Starbucks nicht mehr zum advangardistischen Lebensgefühl gehören und das nur noch vom Pöbel konsumiert wird, wird man plötzlich entdecken wie ungesund Koffein doch ist. Und wenn sich übermorgen der neue linksgrüne Messias gerne mal ne Line zieht wird man auf einmal feststellen das Kokain eben doch nicht so schlimm ist.
Alles nur Zeitgeist. Und da zur Zeit eine Art ökologischer Puritanismus das sagen hat, wird halt grad Fleischkonsum geächtet und synthetische Drogen sind das böse, während "natürliche" Drogen wie eben THC eine Entkriminlisierung erleben.
 
Ebenfalls kurze Anmerkung:
Inwieweit ist es denn sinnvoll eine legalisierte Abgabe zu wollen, aber eben hohe Schranken zu fordern, mit dem Verweis auf Beschaffungskriminalität und "schlechtem Stoff"? Letztendlich macht man, wenn man hohe Schranken setzt, doch gerade wieder einen illegalen Markt attraktiv, der diese Schranken umgeht. Wer keinen Stoff legal bekommt, der bekommt ihn auf dem Schwarzmarkt, und dort hat man wieder die gleichen Probleme wie jetzt auch.

Ausserdem wird hier das Scuhtpotential mMn. völlig ausser acht gelassen. Die Leute sterben nicht, weil der Stoff schlecht ist, sondern weil sie nicht mehr ohne Stoff leben wollen. Die "positiven" Eigenschaften der Drogen sind es die abhängig machen, und nicht die "negativen" welche die Leute krank machen.

Grüße
 
Ebenfalls kurze Anmerkung:
Inwieweit ist es denn sinnvoll eine legalisierte Abgabe zu wollen, aber eben hohe Schranken zu fordern, mit dem Verweis auf Beschaffungskriminalität und "schlechtem Stoff"? Letztendlich macht man, wenn man hohe Schranken setzt, doch gerade wieder einen illegalen Markt attraktiv, der diese Schranken umgeht. Wer keinen Stoff legal bekommt, der bekommt ihn auf dem Schwarzmarkt, und dort hat man wieder die gleichen Probleme wie jetzt auch.
Das wäre ja trotzdem schon mal ein Gewinn, wenn die wirklich harten Junkies besser versorgt wären, also mit reinem Stoff, der günstig ist. Dann wären sie aus der Beschaffungskriminalität raus. Dass heißt, der Yuppie der jeden zweiten Samstag mal eine Line Koks zieht, muss weiterhin illegal kaufen, die wirklich harten Fälle, die am Bahnhof abhängen (um mal das Klischee zu bedienen), kommen aber auf jeden Fall aus der Beschaffungskriminalität heraus und haben garantiert sauberen Stoff, da sie diese hohen Anforderungen erfüllen. Sterben tun die Leute durchaus durch den schlechten Stoff. Freud ist da doch ein gutes Beispiel, er ist am Stoff nicht zugrunde gegangen, sondern war weiterhin ein erfolgreicher Mann. Vergleiche ich Freud mal mit Harald Juhnke oder David Hasselhoff, dann könnte man (Achtung, bewusste Übertreibung und Polemik) meinen, ab und zu eine Line Koks ist weniger problematisch und zerstörerisch als übermäßiger Alkoholkonsum.
 
Das wäre ja trotzdem schon mal ein Gewinn, wenn die wirklich harten Junkies besser versorgt wären, also mit reinem Stoff, der günstig ist. Dann wären sie aus der Beschaffungskriminalität raus. Dass heißt, der Yuppie der jeden zweiten Samstag mal eine Line Koks zieht, muss weiterhin illegal kaufen, die wirklich harten Fälle, die am Bahnhof abhängen (um mal das Klischee zu bedienen), kommen aber auf jeden Fall aus der Beschaffungskriminalität heraus und haben garantiert sauberen Stoff, da sie diese hohen Anforderungen erfüllen.

Warum denn da jetzt eine Zweiklassenpolitik einführen?
Nicht, dass ich mich unbedingt schützend vor besagten Yuppie stellen möchte, aber gerade hinsichtlich der ausgleichenden Gerechtigkeit, die einigen hier besonders am Herz zu liegen scheint, sollte man doch wenn dann eine einheitliche Drogenpolitik für alle fahren und nicht nach dem Geldbeutel gehen. Auch der Yuppie kann an unsauberem Stoff eingehen.

Vergleiche ich Freud mal mit Harald Juhnke oder David Hasselhoff, dann könnte man (Achtung, bewusste Übertreibung und Polemik) meinen, ab und zu eine Line Koks ist weniger problematisch und zerstörerisch als übermäßiger Alkoholkonsum.

Ich weiß, du übertreibst bewusst, schreibst du ja sogar extra dazu, aber das geht schon etwas arg in die Richtung von "100% aller Amokläufer haben Brot gegessen". Anders herum formuliert könnte man auch sagen, dass ab und zu mal ein guter Whiskey weniger schädlich ist, als übermäßiger Kokskonsum. Erfolg hin oder her, ich würde Sigmund Freud auch nicht gerade als Paradebeispiel für einen ausgeglichenen Charakter heranziehen. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum denn da jetzt eine Zweiklassenpolitik einführen?
Das ist halt das Konzept, dass Drogen nicht auf die Art freigegeben werden sollen, wie es bei Alkohol und Tabak der Fall ist. Die andere Variante, alle Drogen so freizugeben, als ob es Alkohol oder Tabak wäre, ist auch eine Option. Welche man bevorzugt, wenn man denn für eine Legalisierung ist, ließe sich diskutieren.

Erstere Variante schränkt halt bewusst den allgemeinen Konsum ein, sorgt aber für eine verbesserte Situation der Menschen, die schon heftig an einem Stoff hängen und die man nicht mehr davon los bekommt. Diese Variante gefällt mir ein bisschen besser, als die komplette Freigabe, wobei ich der kompletten Freigabe auch nicht total abgeneigt wäre.

SdK bringt da durchaus einen neuen interessanten Aspekt mit in die Diskussion ein. Neben den kulturellen Einflüssen, welche Droge legal ist (bei uns Alkohol, woanders das Kauen von Kokablättern), kommt sicher noch dieser Herrschaftsfaktor dazu, den er erwähnt.
 
Erstere Variante schränkt halt bewusst den allgemeinen Konsum ein, sorgt aber für eine verbesserte Situation der Menschen, die schon heftig an einem Stoff hängen und die man nicht mehr davon los bekommt. Diese Variante gefällt mir ein bisschen besser, als die komplette Freigabe, wobei ich der kompletten Freigabe auch nicht total abgeneigt wäre.

Ich bin da jetzt nicht vom Fach, aber wie häufig kommt das denn vor, dass jemand wirklich derart abhängig ist, dass ein Entzug unmöglich ist?

Bei dem von dir geschilderten Ansatz geht es ja um die Situation, dass sich ein Süchtiger bereits einem Arzt anvertraut hat. Nun gäbe es einerseits den leichten Weg, ihm seinen Stoff legal zur Verfügung zu stellen, damit er wenigstens kein gestrecktes Zeug zu sich nimmt, andererseits aber auch den harten Weg eines kontrollierten Entzugs.
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der Entzug grundsätzlich die bessere Variante ist. Sollte es für diesen Prozess notwendig sein, die konsumierte Menge schrittweise zu reduzieren, so bin ich selbstverständlich ausdrücklich für eine kontrollierte Abgabe der jeweiligen Stoffe (keine Ahnung, inwieweit das bereits stattfindet). Aber das Ziel sollte eine vollständige Entwöhnung sein.
 
Ich bin da jetzt nicht vom Fach, aber wie häufig kommt das denn vor, dass jemand wirklich derart abhängig ist, dass ein Entzug unmöglich ist?
Nicht möglich und nicht wollen/können ist hier wohl die Frage. Wir haben doch drei Möglichkeiten, wenn wir feststellen, dass dieser Junkie, der sich einem Arzt anvertraut hat, immer wieder rückfällig wird. Erstens lassen wir ihn weiter dahin siechen, im Milieu so wie es heute existiert, zweitens geben wir ihm sauberen, günstigen Stoff um seine Lebenslage zu verbessern und drittens machen wir eine Zwangseinweisung und Zwangsentzug.

Ich bin dafür, dass jedem Abhängigen als erstes sämtliche Hilfe zum Entzug gegeben werden soll, die möglich ist. Also Betreuung durch Ärzte und Psychiater. Ich bin aber gegen eine Zwangseinweisung und Zwangsentzug, zumindest bei einem Erwachsenen, mündigen Bürger. Und da ich denke, dass es viele Menschen gibt, die so heftig "gescheitert" (nicht im Sinne eigener Schuld) oder traumatisiert sind, dass man sie niemals von den Drogen wird losbekommen, trotz extrem kompetenter Hilfe durch entsprechende Ärzte, bin ich dafür, dass man ihre Lebenslage wenigstens etwas verbessert. Ich bin ja nun nicht im Milieu zu Hause, kenne es also nur aus der Berichterstattung, aber in nahezu jeder (Fernseh-)Doku zu dem Thema, werden die von den Journalisten begleiteten Menschen rückfällig, oder zumindest ein Teil der Protagonisten. Dies sind die Menschen, die wohl niemals in ihrem Leben den Drogen entkommen werden und deren Lage will ich verbessert sehen.