Eine verhängnisvolle Affäre...

Das macht Wulff alles jetzt irgendwie trotzdem nicht zu einem guten Präsidenten...

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,809738,00.html

Gerade auch mit diesem Kommentar gelesen:

Max Josef Strauß:


Was soll da bitte der "Vorwurf" sein? Frau Bundespräsident ist nun einmal VIP, nicht nur die Besetzung des RTL-Dschungelcamps. Frau Wulff könnte froh sein, wenn sie die Konditionen so mancher Autotester in der Presse erhielte. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,809738,00.html#ref=rss
 
Da muss ich wiedersprechen: Ein Beamter muss nicht jedes Geschenk melden, sondern nur die die er als Beamter / im Dienst erhält.

Wenn ein Beamter ein Darlehen wie Herr Wulff von einem Freund bekommt, muss er das nicht melden, weil es Privat ist.
Bei Wulff geht es auch gar nicht um einen Beamtenstatus, sondern um das Niedersächsische Ministergesetz.

Ansonsten muss man da auch genauer hinschauen was Beamte angeht. Sonst könnte man wirklich jeden Typen, mit dem man im Beruf zu tun hat auch mal eben als "Freund" bezeichnen und dann wären alle Geschenke und Bestechungen die an Beamte gehen sofort gerechtfertigt.

Ich habe da auch ein anderes Bild von "Freundschaft", so oft wie Wullf in seinen Erklärungen "Herr Sowieso" sagte, wenn er über "Freunde" sprach, klang das sehr distanziert, als ob er denjenigen auch bei privaten Treffen Siezen würde und das ist für mich keine echte Freundschaft, sondern eine Zweckfreundschaft auf oberflächlichem Niveau.
 
Night Goblin: Ich habe ja auch nicht den Vergleich zum Beamten eröffnet sonder nur erwidert.

Night Goblin+ Bloodknight: Klar ist die abgrenzung schwierig, besonders je weit oben in der Hierarchie. Aber irgendwo muss ja eine Grenze sein. Die Weihnachtsgeschenke unter Baum muss wohl unstreitig niemand nirgends angeben.


Nur zu Wullff (übrigens war ich ich für Gauck und mochte Wullff nie): Der Geerkens war ja wohl soetwas wie ein Ziehvater und kann deshalb wohl problemlos zu Freunde und Familien gezählt werden.
 
Nur zu Wullff (übrigens war ich ich für Gauck und mochte Wullff nie): Der Geerkens war ja wohl soetwas wie ein Ziehvater und kann deshalb wohl problemlos zu Freunde und Familien gezählt werden.
Ja sicher, aber im Bezug darauf, dass Geerkens mit auf Reisen mitgenommen wurde, hinterlässt es dann einen faden Beigeschmack. Selbst wenn das überhaupt nichts mit dem Kredit zu tun hat und Geerkens so oder so Mitglied solcher Reisegruppen gewesen wäre, wie es ja viele Geschäftsleute sind, kann man dies nie beweisen. Es bleibt immer die Frage im Raum stehen, ob es nicht vielleicht doch etwas mit dem Kredit zu tun gehabt haben könnte. Deshalb sollte man, aus Anstand, niemals einen solchen privaten Kredit nehmen, wenn irgendwo ein Verdacht auch nur auftauchen könnte, einfach aus Prinzip. Wäre Geerkens einfach nur ein Millionär, der sein Geld ausgibt aber keine Geschäfte mehr führt, dann sieht das anders aus, dann entsteht ein solcher Verdacht der Vorteilsnahme gar nicht erst.
 
Würde nichts ändern. Herr Wulff wird sich sicherlich ne ganz andere Sorte von Anwalt leisten können als die meisten "Normalbürger". Am Ende wirds dann doch eingestellt, so dass sich das Volk wieder mal vorführen lassen darf. Dafür muss ich nur auf Herrn Schäuble oder Herrn Kohl anschauen. Die haben mit der damaligen Parteispendenaffäre auch mehr als genug Dreck am Stecken. Dabei will ich noch nicht mal damit anfangen, dass ich mich als Ostdeutscher von Herrn Kohl und seinen Lakaien über den Tisch gezogen fühle...aber mit 9 Jahre hätte ich eh nichts dran ändern können. So sind sie halt, die Berufskapitalisten, immer nur auf ihren eigenen Gewinn bedacht.<_<
 
Erst mal abwarten. Ich hab letztens im Deutschlandfunk ein Interview mit einem Staatsrechtler und ehemaligen Staatsanwalt gehört. Der hat sich eigentlich ziemlich bedeckt gehalten als er gefragt wurde ob die Staatsanwaltschaft einen Fehler begangen hätte, die Ermittlungen einzustellen, weil es keinen begründeten Anfangsverdacht gäbe. Dann kamen die neuen Vorwürfe und der Staatsrechtler hat das so interpretiert, dass die Staatsanwaltschaft Wulff die Möglichkeit geben wollte selbst die Konsequenzen zu ziehen. Jetzt scheint der Geduldsfaden gerissen. Und Vorteilsnahme scheint wohl auch leichter nachzuweisen zu sein als Korruption.
Ich glaube, der Wulff ist auch jetzt noch der Ansicht, dass er ganz korrekt gehandelt habe.
 
Kann da jetzt auch nicht so drüber lachen... Es wurde ja schon behauptet, dass der Mann den Job bekam, weil Merkel nicht noch eine Frau und eine Protestantin neben sich durchsetzen wollte. Der katholische Flügel wäre mit ihm besser bedient. Komische Idee, denn wenn ich ein konservativer Katholik wäre, würde ich mich durch einen geschiedenen Katholiken nicht besonders gut vertreten fühlen.

Aber jetzt bin ich erstmal gespannt, wer aufgestellt wird. Ich glaube nicht, dass es Gauk wird. Das wäre für die CDU ja quasi das Eigenständnis eines Fehlers.