Eine verhängnisvolle Affäre...

Grund mehr, das Amt abzuschaffen.
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Da halte ich nichts von. Du brauchst einfach dieses Repräsentative Amt, einfach damit sich "wichtige" Leute mit dem Kram nicht beschäftigen müssen und nicht bei Jugend Forscht Hände schütteln oder in Timbuktu die Einweihung einer Wassermühle feiern. Über seine - theoretische - politische Machtbefugnis könnte man sicher diskutieren aber ansonsten macht das Amt in meinen Augen genau das was es muss und was nötig ist. Und es wirkt einfach besser wenn repräsentative Aufgaben von der - zumindest theoretisch - höchstgestelltesten Person - im Staat wargenommen werden und nicht von Karl Heinz dem 2. Generalsekretär der 3. Unterabteilung des Landesamtes Schleswig-Holsteins für Wassermühlenbau.

Ich wäre ja eher dafür, dass jemand mit etwas mehr Distanz darüber entscheidet. Aber die Abgeordneten entscheiden ja auch in regelmäßigen Abständen über ihre eigene "Gehaltserhöhung". So süß kann das Leben eines "Volksvertreters" sein.
Und solange wir dem Intendanten des MDR/WDR/NDR als Bürger dieses Landes von "Steuergeldern" noch mehr Geld in den Rachen werfen als einem Bundespräsidenten, Bundestagsvorsitzenden oder einer Kanzlerin nur um Abends in der Flimmerkiste bunte Meinzelmänchen begucken zu können sollte man sich nicht drüber aufregen das Politiker zu viel Geld bekommen - die sind gemessen an ihrem Job nämlich - zumindest in den relevanten Leitenden Positionen - massivst unterbezahlt, mindestens Faktor 5, eher Faktor 10.
 
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Du brauchst einfach dieses Repräsentative Amt, einfach damit sich "wichtige" Leute mit dem Kram nicht beschäftigen müssen und nicht bei Jugend Forscht Hände schütteln oder in Timbuktu die Einweihung einer Wassermühle feiern.
Das könnte der turnusmäßig wechselnde Bundesratspräsident mit einem ausgesuchten Stab an Mitarbeitern übernehmen, käme uns jedenfalls günstiger. Ansonsten ließen sich die Repräsentationsaufgaben auf ein Minimum zurückführen - die zwischenstaatliche Beziehungspflege findet ohnehin anderswo statt, das feierliche Händeschütteln mit dem Generalsekretär der KP Chinas hat ohnehin nur Wert für die Kameras und geschwätzigen Redakteure der Tagesblätter. Außerdem gibt es noch das auswärtige Amt, das zu großen Teilen ebenfalls nur repräsentative Zwecke hat, denn die entscheidenden Ratifizerungen werden ohnehin nur in Rücksprache mit der Regierung getroffen, eigenmächtig handelt das Außenministerium nicht. Ich sehe da eine gewisse Redundanz an Frühstücksdirektoren.
Und solange wir dem Intendanten des MDR/WDR/NDR als Bürger dieses Landes von "Steuergeldern" noch mehr Geld in den Rachen werfen[...]
Hängt aber auch damit zusammen, dass die ÖR und ihre Schergen überbezahlt werden - das wäre übrigens die allererste Position, die ich komplett von der Liste striche; aber das ist eine andere Diskussion.
 
Kann sein, dass der große Koalitionspartner nachhaltig sauer auf die FDP ist, kann sein, dass er es nächste Woche vergessen hat. Kann sein, dass die FDP kurzzeitig in den Bürgerumfragewerten nach oben klettert, kann sein, dass es sich überhaupt nicht auswirkt. Eines ist aus meiner Sicht jedoch sicher: Da noch über ein ganzes Jahr bis zur nächsten Bundestagswahl vergeht, werden bis dahin komplett andere Speisen auf der Tageskarte stehen.

Die tatsächlichen Auswirkungen dieses "Coups" sind natürlich noch vollkommen unabsehbar und für sich allein stehend wahrscheinlich auch wirklich mehr als marginal, wenns um die Bundestagswahlen geht.

Aber wir müssen uns mal die Situation der FDP klar machen. Nicht nur, dass sie den wohl schlimmsten Absturz in der Wählergunst seit Gründung der BRD hinter sich haben (ungeprüfte Vermutung meinerseits), auch ihre politische Handlungsfähigkeit wird von so gut wie jedem angezweifelt. Nicht umsonst wird ja immer gemunkelt, die CDU nehme der FDP die "Butter vom Brot" oder "schnürt sie ein". Es entsteht das Gefühl, dass diese Partei völlig überflüssig ist, da die CDU ihr sowieso alle Entscheidungen aufdrückt. Und das Gefühl hat eben nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die FDP-Mitglieder (die ja in Scharen austreten). Im Grunde ist ja alles schief gegangen was man angepackt hat, wurde der Union nachgesagt oder wirkt sich nicht aus. Es geht ja im Kern um das nackte Überleben der Partei, und das steht in der Priorität nunmal über der Koalition. Strohalme gibt es wenig, da wird jeder wichtig, an den man sich klammern kann.

Und da wird dieses Handeln plötzlich verständlich. Schon 2010 galt Gauck ja als der geheime Kandidat der Liberalen. Jetzt konnte die FDP mal Muskeln zeigen, ohne wirklich Porzellan zerbrechen zu müssen (die folgenden Punkte sind positive Interpretationsmöglichkeiten, keinesfalls meine eigene Meinung):
1. Die FDP zeigt, dass sie eigenständig handelt und sich durchsetzen kann - ein wichtiges Signal für Wähler, vor allem aber Mitglieder
2. Die FDP verschafft der Meinung der Bevölkerung "Gehör" und bringt den ins Amt, der von der Mehrheit unterstützt wird
3. Die FDP besinnt sich auf ihre Ideale, da sie einen Bürgerrechtler und "Freiheitskämpfer" unterstützen
4. Die FDP handelt "überparteilich", statt sich zu sehr an ihrem Koalitionspartner zu orientieren - du zeigst ja, wie wichtig dieser Anschein sein kann
5. Es gibt das Signal, dass man nun endlich das "Ruder herumreißt" - auch vor dem Hintergrund, dass im Mai in Schleswig-Holstein gewählt wird und jedes noch so kleine Signal wichtig ist, zumal man ja ohnehin mit wenig glänzen kann.

Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass vor Bundestagswahlen ja auch immer zurückgeschaut wird, und da kann so eine Entscheidung wie die für Gauck schon ganz gut bewertet werden. Kleine Anekdote dazu: Ich hab heute mit einem Kumpel telefoniert, der die FDP nun wirklich gar nicht leiden kann - und der meinte, dass er die Aktion gut fand. Ist nicht repräsentativ, zeigt aber, dass das Manöver durchaus eine positive Wirkung für die FDP haben kann (aber keinesfalls muss).
 
Der Vorwurf ist unscharf.

Stimmt, habe ich jetzt verstanden. Nachdem wir uns nun alle gegenseitig versichert haben, dass der jeweilige Gegenüber weder komplett Plemplem ist noch aufs Geratewohl Stammtischphilosophien raushaut möchte ich einen neuen Versuch starten. 🙂

Vor dem Hintergrund der allenfalls marginalen Bedeutung der Bundespräsidentenwahl für die Machtpolitik der Parteien würde ich mir wünschen, dass diese bei einem solchen Anlass ihre Parteipolitik einfach mal Parteipolitik sein lassen und im Interesse des Bürgers entscheiden.

Ein illusorischer Wunsch, keine Frage. Dennoch kam dieses Mal, wie du es so schön ausgedrückt hast, der Entscheidungsprozess dermaßen unsubtil daher, dass es mich persönlich abgestoßen hat.

Betrachtet man es gegeben, dass dieses Amt weiterhin bestehen wird, wäre eine andere Variante natürlich, den Bundespräsidenten zukünftig basisdemokratisch zu wählen.
 
Wer ist denn Rösler? Muss man den kennen?

Bevor jetzt der Vorwurf kommt, dass ich von den "Spitzenpolitikern" keine kenne: Mir ist Herr Rösler bekannt. Aber genauso, wie ich mich gefragt habe, wo ich war, als Herr Wulff "so viel für die Integration getan und so wichtige Impulse für die deutsche Politik gegeben hat", frage ich, warum solche Leute überhaupt zu den Posten kommen, die sie haben.
Herr Westerwelle hatte zwar keine Ahnung, aber ne Art, die Leute mit mitreißerischen Reden mehr oder weniger zu begeistern (bis sie schließlich merkten, dass da nicht viel dahinter ist). Aber der Rösler kann noch nicht mal das anbieten. Hiermit würde ich schon mal nach dem nächsten Parteichef suchen...wenn´s der Brüderle werden soll, dann sucht gleich noch den übernächsten mit.^_^

Nun wurden meine Befürchtungen bezüglich Herrn Wulff bestätigt: Er wird den "Ehrensold" wahrscheinlich bekommen. Natürlich ist´s wieder weg, wenn er nen Job in der freien Wirtschaft annimmt. Dabei frage ich: "Warum sollte er sich nen neuen Job suchen?" Die Hände in den Schoß legen für fast 200.000 im Jahr? Ist doch nen Super-Verdienst. Da würde ich auch Frührentner werden.
Sollte er schuldig gesprochen werden, ist´s auch weg. Aber wer möchte darauf wetten, dass das Verfahren mindestens aus Mangel an Beweisen eingestellt wird? Klingt nicht wirklich nach "Unschuld", aber es ist keine Vorbestrafung und schon kann er die ihm "zustehenden" Gelder abgreifen. Damit kann er sich gleich neben Herrn Eichler einreihen, der auch meinte, seine mehr als großzügige Altersversorgung sei noch zu niedrig. Erwähnte ich schon, dass niemand von uns "normalen" Arbeitnehmern lange genug leben und arbeiten kann, um solche Unsummen im Ruhestand zu bekommen? Da geht einem echt der Hut hoch, wenn man diese Maßlosigkeit sehen muss. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie das Ganze ausgehen wird, aber ich bleibe skeptisch.
 
Nun kann er doch noch sagen: "Ich war ein erfolgreicher guter Bundespräsident." Und dafür muss er nicht mal 5 Jahre (na gut, jetzt wären es noch 3 gewesen) warten. Es ist also tatsächlich so gekommen, wie ich es gefürchtet hatte: Ehrensold für Herrn Wulff!

Ganz zu schweigen davon, dass ich ne üppige Rente von etwa 16.000 € im Monat für reichlich überzogen halte, finde ich allein die Bezeichnung "Ehren"sold schon anmaßend. Immerhin hat Herr Wulff ungefähr genauso viel zu sagen gehabt wie der Pförtner am Tor zum Bundespräsidialamt. Ach ja, er kann ja seine Unterschrift verweigern, wenn er ein Gesetz für rechtswidrig hält...Gähn.
Damit hat einer mehr aus der Riege der "Berufsverbrecher" seine Belohnung erhalten. Herr Schäuble ist jetzt Bundesminister, Herr Schröder verdient sich ne Goldene Nase bei den Russen und Herr Fischer paktiert mit der Werbeabteilung BMW als Vorredner für Umweltschutz und -freundlichkeit.
Ich frage mich, ob die Leute, die wegen irgendwelcher Bagatellen gefeuert werden, auch so ne schöne "Abfindung" für jahrelange Schufterei erhalten.

Wieder mal ein perfektes Beispiel dafür, dass man nur mit Unehrlichkeit zu Reichtum und Wohlstand kommen kann. Dafür ein dickes sarkastisches "Daumen hoch" von mir.

Wer will drauf wetten, dass das Verfahren am Ende eingestellt wird oder mit ner Bagatell-Strafe endet? Und wer setzt darauf, dass Herr Wulff ab sofort seine Hände in den Schoß legt und seinen "wohlverdienten" Ruhestand genießen wird?

:angry:
 
Das mit Unterschrift verweigern ist aber nicht zu unterschätzen. Sollte die SPD an die Macht gelangen und, zugebener Maßen unwahrscheinlicherweise ihr Herz für den demokratischen Sozialismus wiederentdecken, könnte sich Gauck als Bumerang erweisen. Denn alles was der Partei von unserem eher liberal konservativen Blätterwald um die Ohren gehauen werden kann müsste eine neue Regierung shon recht zeitig in Sack und Tüten haben. Ein Präsident, der das Gesetzgebungsverfahren blockieren kann, ist da eher hinderlich. De facto hat der sogar mehr Macht als das BVG. Der kann nämlich jedes Gesetz verhindern oder aufschieben, ohne das er den Nachweis einer Verletzung der Verfassung führen muss. Das BVG kann nur Gesetze kassieren, über die Klage eingereicht wird und die dann höchstrichterlich als Verfassungsbruch deklariert werden. Wenn man sich die Konsenssoße im Bundestag anschaut, braicht man sich nicht zu wundern, dass nach Klage immer mehr Gesetze kassiert werden.

zu Wulff
DerEhrensold macht das Kraut auch nicht fett. Das, was man dem vorgeworfen hat, waren doch nur Kinkerlitzchen. Wulff ist doch nur ein Feigenblatt, damit weiter gemauschelt werden kann.
 
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Ganz zu schweigen davon, dass ich ne üppige Rente von etwa 16.000 € im Monat für reichlich überzogen halte, finde ich allein die Bezeichnung "Ehren"sold schon anmaßend. Immerhin hat Herr Wulff ungefähr genauso viel zu sagen gehabt wie der Pförtner am Tor zum Bundespräsidialamt.

Bei allem Neid, Missgunst und sonstigen niederen Gefühlen müssen wir denke ich sauber zwischen 2 Dingen unterscheiden:

a) Der Tatsache, dass es so etwas wie den Ehrensold gibt
b) Der Tatsache, dass Christian Wulff ihn bekommt

Zu a) kann man sich natürlich lang und breit streiten. Ich persönlich finde die Höhe des Ehrensoldes unangemessen, finde es jetzt aber auch keinen übermäßigen Aufreger.

Zu b) muss man sagen, dass so lange wir ein Rechtsstaat sind, Wulff der Ehrensold zusteht so lange er nicht von einem Gericht für irgendwas verurteilt worden ist. Wo kämen wir denn da hin, wenn Abfindungen und Betriebsrenten plötzlich nicht mehr ausgezahlt würden, nur weil jemandes Nase plötzlich nicht mehr genehm ist. Diskutiert werden solche Fälle bei Politikern und Managern, unabhängig von der Höhe werden solche Gratifikationen aber in viel breiterem Rahmen ausgezahlt. Ich wäre da mit einem pauschalen "Das steht dem Arsch doch gar nicht zu" sehr vorsichtig. Über die Höhe von wie auch immer gearteten Zahlungen kann man diskutieren, die Zahlung an sich steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt.
 
Ich persönlich finde die Höhe des Ehrensoldes unangemessen, finde es jetzt aber auch keinen übermäßigen Aufreger.
Das ist ein interessanter Punkt. Wir hatten ja schon mehrfach die Anmerkung (in politischen Diskussionen hier im OT Bereich), dass Politiker unterbezahlt sind, im Vergleich dazu was sie in der freien Wirtschaft verdienen könnten. Wenn man nun bedenkt, dass der Ehrensold noch versteuert wird und Wulff einen Kredit abbezahlen muss (generell nichts verwerfliches ein solches Haus zu kaufen, als Anwalt oder mit der Ministerpräsidenten Pension hätte er den auch auf lange Sicht abbezahlen können), dann ist es vielleicht doch kein zu hoher Ehrensold. Ein "anständiger" Ex-Präsident (mal ganz unabhängig von Wulff) geht meiner Meinung nach auch nicht mehr in die freie Wirtschaft (aus Respekt dem Amt gegenüber, normalerweise sind sie bei Amtsende auch älter als Wulff heute), wenn er sein Amt "beendet hat", so dass er mit diesem Geld auskommen muss. Für den durchschnittlich verdienenden Bürger klingt es nach viel Geld, im Gesamthaushalt unseres Staates ist es ein lächerlicher Betrag. Wenn man also bedenkt, dass Präsidenten a.D. in der freien Wirtschaft einen entsprechend hohen Lebensstil hätten erwirtschaften können, dann sollte es ihnen auch durch den Ehrensold ermöglicht werden. Etwas weniger Geld würde auch reichen, aber es muss schon anständig sein und einen gehobenen Lebensstil ermöglichen. Denn im Normalfall haben wir doch Bundespräsidenten, die einen gehobenen Bildungsweg eingeschlagen haben und mit ihren Fähigkeiten eine Beschäftigung finden würden, bei der sie sehr gut bezahlt werden.
 
Wenn man also bedenkt, dass Präsidenten a.D. in der freien Wirtschaft einen entsprechend hohen Lebensstil hätten erwirtschaften können
Na ja, das setzt voraus das Politiker irgendwie besonder begabt wären das sie entsprechende Positionen überhaupt erreicht hätten.
Wenn Expolitiker in der Wirtschaft landen, dann ist das den Beziehungen aus ihrer Polit-Zeit zu danken, es steht zu bezweifeln das die ohne ihre connections vergleichbare Positionen erricht hätten.

Nciht das ich den Ehrensold per se falsch finde, das gehört schon aus Staatsräson dazu, aber eben diese Begründung "in der freien Wirtschaft hätten sies auch bekommen" finde ich falsch. Im Gegenteil, unsere Parlamentarier zeichnen sich durch einen fröhlichen Mangel an Sachkenntnis in fundamentalsten wirtschaftspolitischen Themen aus, das zu bezweifeln ist das die in der freien Wirtschaft irgendwas gerissen hätte. Die Eurokrise beweist das jedes mal aufs neue - ich gehe jede Wette ein 50% von denen die im Bundestag hocken und fröhlich fürs Euroretten stimmt versteht nicht was gemeint ist wenn jemand target2 sagen würde...
 
Der Ehrensold für Wulf ist lächerlich, Ich sehe hier die politische Hygiene verletzt.

Aber sein wir mal ehrlich, der Kerl wäre nicht zurückgetreten, wenn ihm Märkel den Ehrensold nicht zugebilligt hätte. (Wir können davon ausgehen, das die das untereinander aus gemacht haben)

@Blackorc: Rechtstaatlichkeit in Ehren, der Haushaltsausschuss (bzw die die über den Ehrensold entschieden haben) sind von Merkels Gnaden. Ich sage es noch mal der Wulf wäre wie ein Berluskonie an seinem Amt kleben geblieben.

Was rege Ich mich auf, Zahlungsmittel sind nicht der Mittelpunkt des Lebens der Wulf ist gestraft genug mit seiner Frau, die ihm jetzt in seinem armseligen Klinker Fassadenbau* am Arsch der Welt die Hölle heiß machen wird.

*selbst Ich (mit)besitze ein schöneres( zitronengelbes <_<, ein Scheiß auf schön, royal purple war nicht drin) größeres Haus und Ich bin noch keine 50+

Swag
 
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Nciht das ich den Ehrensold per se falsch finde, das gehört schon aus Staatsräson dazu, aber eben diese Begründung "in der freien Wirtschaft hätten sies auch bekommen" finde ich falsch. Im Gegenteil, unsere Parlamentarier zeichnen sich durch einen fröhlichen Mangel an Sachkenntnis in fundamentalsten wirtschaftspolitischen Themen aus, das zu bezweifeln ist das die in der freien Wirtschaft irgendwas gerissen hätte.

Die "freie Wirtschaft" besteht doch mitnichten nur aus reiner Wirtschaft. Viele Politiker sind ursprünglich Juristen gewesen, also ohne direkten wirtschaftlichen Anspruch.
Außerdem sollte man doch auch nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Wenn Menschen ihr ganzes Leben lang Politik machen - und um in der Politik aufzusteigen musst man das in der Regel(!) - dann hast du naturgemäß weniger Ahnung von Wirtschaft, weil das nicht primär dein Job ist. Eine Führungsperson in der Wirtschaft hat sicherlich auch selten detaillierte Kenntnisse darüber, wie Parteien genau funktionieren.


Na ja, das setzt voraus das Politiker irgendwie besonder begabt wären das sie entsprechende Positionen überhaupt erreicht hätten.

Schau dir mal die Arbeitsbelastung an, die es braucht um Berufspolitiker zu werden. Ich denke, dass sich das nicht viel mit erfolgreichen Wirtschaftspositionen nimmt, aber es ist eben anders. Und auch in der Wirtschaft kommst du mit "besonderer Begabung" allein nicht weiter - zumal Politiker ja auch gewisse Begabungen mitbringen. Die treten ja auch nicht in die Partei ein, heben die Hand und Schwupps - sitzen sie im Bundestag.


Wenn Expolitiker in der Wirtschaft landen, dann ist das den Beziehungen aus ihrer Polit-Zeit zu danken, es steht zu bezweifeln das die ohne ihre connections vergleichbare Positionen erricht hätten.

Du bist, wen du kennst. Die ganzen hohen Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft wären ohne ihre Kontakte auch nur halb so viel wert. Außerdem kann es auch ganz praktisch sein jemanden zu haben, der weiß wie die Mechanismen in der Politik funktionieren.


Was lernen wir daraus?
Die Leute, die sich nehmen was sie wollen und dabei keine Rücksicht auf gesellschaftliche/moralische Werte nehmen, die kriegen es auch.

Na, das macht doch im Grunde jeder so. Wer würde schon etwas ausschlagen, wenn ers haben kann?! Zudem sich Wulff ja nichts nimmt, was er will. Er kriegt, was ihm laut Gesetz zusteht - das kann man doof finden oder nicht, aber er hat das Gesetz weder gemacht noch eignet er sich aktiv etwas an, was ihm nicht zusteht (auch wenn das ja noch umstritten ist).
Ich persönlich kann sogar verstehen. Wulffs Person und Ansehen wurde ja im Grunde zerstört (ob zu Recht oder Unrecht lasse ich mal außen vor - das klärt der Staatsanwalt). Er steht als Lügner und Betrüger da - und dann, schon als unmoralischer Mensch gebrandmarkt, soll er auch noch auf ziemlich viel Kohle verzichten? Da würd ich auch allen den gedanklichen Stinkefinger zeigen und nehmen, was ich kriegen kann.

Ich persönlich finde das nicht schlimm, kann da weder einen "Werteverfall" noch eine Krise erkennen. Was mich viel mehr ankotzt sind alle die, die sich auf ein hohes moralisches Ross setzen und kräftig urteilen, ohne zu sehen, dass sie selbst nicht anders handeln. Irgendwelche Berichte in Zeitungen von kleinen Beamten, die natürlich jede Praline brav beim Vorgesetzen anmelden, weil sie ja sooo moralisch gefestigt sind. Wenn sich alle gegenseitig auf die Schulter klopfen und versichern, wie toll und ehrlich sie doch sind - das finde ich zum kotzen, weil es in den meisten Fällen einfach total verlogen ist. Aber dafür ist so ein Negativbeispielt eben gut.


Denn wer Erfolg haben will, muss gierig sein und ordnet Recht bzw. Gerechtigkeit seinen Persönlichen Zeilen unter.

Wieder so ein Spruch, der super zu der kürzlich auf Spiegel Online veröffentlichten Studie passt, dass reiche Menschen skrupelloser sind (oder so ähnlich). Mit welchem Recht urteilst du denn über alle die, die Erfolg haben? Was würdest du sagen, wenn ich postuliere: "alle, die arm sind, sind einfach faul und zu dumm."? Das ist doch purer Neid in seiner schlechtesten, weil destruktiven Form (meiner Meinung nach ist guter Neid, wenn man dadurch angespornt wird besser werden zu wollen).
 
Das ist ein interessanter Punkt. Wir hatten ja schon mehrfach die Anmerkung (in politischen Diskussionen hier im OT Bereich), dass Politiker unterbezahlt sind, im Vergleich dazu was sie in der freien Wirtschaft verdienen könnten.

Da hast du natürlich recht. Ich habe jetzt in meinen Ausführungen recht kurz und knapp geschrieben, dass ich den Ehrensold zu hoch finde. Natürlich finde ich auch Managergehälter und Managerabfindungen zu hoch, bin darauf aber nicht weiter eingegangen.

Geht man jedoch vom Status Quo aus, hast du vollkommen recht. Man möchte doch eigentlich gerade nicht, dass ein Politiker sich Schröder-Like zu seiner Amtszeit das Nest baut und sich dann später einfach nur noch rein setzt. Indem die "Rente" hoch genug ist, dass der Spitzenpolitiker ausgesorgt hat erreicht man (theoretisch) eine größere Unabhängigkeit von diesem. Leider scheint es in der Praxis aber nicht so gut zu funktionieren wenn mit Schröder selbst ein Ex-Bundeskanzler noch einen Posten bei Gazprom nötig hat...

Was lernen wir daraus?
Die Leute, die sich nehmen was sie wollen und dabei keine Rücksicht auf gesellschaftliche/moralische Werte nehmen, die kriegen es auch.

Denn wer Erfolg haben will, muss gierig sein und ordnet Recht bzw. Gerechtigkeit seinen Persönlichen Zeilen unter.

Blaaaaaa :gaehn:
Noch tiefer konntest du aber nicht in die Kiste mit den Stammtischparolen greifen, oder? Gibt´s da irgendwo ein Buch, wo man die nachschlagen kann? Ich gebe Sarevok zu seinen Ausführungen in diesem Zusammenhang vollkommen recht.
 
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Na ja, das setzt voraus das Politiker irgendwie besonder begabt wären das sie entsprechende Positionen überhaupt erreicht hätten.
Na ja, wenn man mal ein bisschen im Kürschner blättert, dann wird schon deutlich, dass die meisten Politiker auf Bundesebene Jobs mit recht guter Bezahlung haben/hatten. Viele sind Juristen, waren/sind Lehrer usw. Mit einen zu niedrigen Gehalt sollte man sie nicht abspeisen. Ich meinte da weniger die Jobs in der freien Wirtschaft, die sie nach Ende der politischen Karriere bekommen, als ihren Bildungs- und Berufsweg vor der politischen Karriere.
 
@ Wulff
Nach dem was ich heute so in den Nachrichten gehört habe, ist das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen. Es ist doch so, dass die politische Karriere Wulffs beendet ist. Alles steht und fällt eigentlich mit dem Verfahren gegen Wulff. Wenn noch irgendetwas mit Wulff politisch anzufangen wäre, könnte man darauf warten, dass der niedersächsische Innenminister die Staatsanwaltschaft anweist, das Verfahren einzustellen. Da der Mann aber eh erledigt ist, ist fraglich, ob die CDU sich in die Nessels setzt um Wulff die Peinlichkeit einer Verurteilung zu ersparen. Zumal auch ein Freispruch nicht ausgeschlossen werden kann. Wird er verurteilt, hat sich der Ehrensold eh erledigt.
Aber von vornherein ein ihm rechtlich zustehendes Salär zu verweigern, wäre nicht bloß schlechter Stil, sondern Rechtsbruch. Wulf sollte vielmehr doch von selbst darauf verzichten. Ich denke, wenn sich abzeichnet, dass erverurteilt wird, wird er das auch auf parteiinternen Druck hin tun.

@ Politikerbezüge
Das ist das eigentlich Interessanten an der Causa Wulff. Es nicht mal schlimm, wenn Abgeordnete Geld von Privatpersonen oder Firmen erhalten. Es sollte nur bekannt sein, wer von wem bezahlt wird. Es gilt doch immer wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Ich denke, die Parlamentarier sind auch nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem befindet sich abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Das sind die Leihbeamten, Leute, die von privaten Unternehmen bezahlt werden und an Gesetzesentwürfen mitschreiben, die ihre Brotherren betreffen. Es ist schon eine Perversion, dass die Vertreter der Politik dabei nichts finden. Überspitzt könnte man ja auch Leihbeamte der Cosa Nostra damit beauftragen, externe Expertise bei der Gesetzgebung über Drogenhandel, Menschenhandel und Prostitution mit einfließen zu lassen. Da kommen dann 1000 seitige Gesetzesentwürfe 10 min vor der Abstimmung ins Parlament und die Parlamentarier nicken es ab. Das ist echte Korruption. Abgeordnete braucht amn garnicht mehr zu kaufen, wenn man die Gesetze mitschreibt und das Parlament dank Fraktionsdisziplin jeden Schriebs durchwinkt.