WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

wie viel Blut da jetzt spritzt usw.
sag Bescheid, wenn ich deiner Meinung nach übertreibe (obwohl ich eher finde, dass ich Blut zu sehr vernachlässige)

So wie versprochen der nächste Teil:

Kann man ihm trauen?

Nahe Hag Graef; Naggaroth
2567 IC; 8. Zunehmender Mond

Der rollende Gang der Nauglir hatte eine fast hypnotische Wirkung und Korlif saß ein wenig nach vorn gebeugt im Sattel. Vielleicht lag es auch daran, dass sie seit Tagen immer nur kurz geschlafen hatten, jedenfalls waren er und seine Männer nicht in bester Verfassung. Er musste sich zwingen, die Augen offen zu halten. Silberstich hatte Wert auf Eile gelegt, da sie sonst das Orkheer verfehlen würden und so waren sie von Naggarond fast ununterbrochen geritten und hatten meist im Sattel gedöst. Die Kampfechsen folgten der gepflasterten Straße allein und die fünf Reiter achteten darauf, dass immer einer wach blieb. Im Moment kämpften sie alle mit der Müdigkeit, aber noch schlief keiner. Am Abend wollten sie die Ruinen der Stadt Hag Graef erreichen, die den Berichten zufolge von den Orks überrannt worden war. Korlif wusste nicht recht, ob er daran glauben durfte, aber es war seine Aufgabe, die Wahrheit heraus zu finden.
Wenn nur nicht so miserables Wetter wäre. Seit dem Morgen hatten sie die Sonne nicht mehr zu Gesicht bekommen. Sie war hinter dicken, schwarzen Wolken verborgen. Die Wipfel der Bäume wogten gefährlich im zornigen Wind und ab und an ergoss sich ein wahrer Schauer auf die Reiter, der jedoch zum Glück nie sonderlich lange anhielt. Dennoch waren sie inzwischen durchnässt. Aber damit musste man auf einem solchen Ausflug rechnen.
Er ließ den Blick wandern. Sie ritten durch einen Nadelwald, dessen schattiges Unterholz undurchdringlich erschien. Voraus verlor sich die Straße rasch hinter einer Biegung, doch sie führte einigermaßen direkt nach Hag Graef. Da die Stadt im Tal der Schatten lag, konnten die Druchii sie noch nicht sehen, doch Korlif glaubte, dünne Rauchfahnen zu entdecken. Aber er tat es als Einbildung ab. So nah waren sie wohl doch nicht. Er versuchte, zu lauschen, aber das Dröhnen der schweren Nauglir-Pranken, die aufs Pflaster stampften, übertönte jedes Geräusch. Inzwischen wünschte er, nicht die schwere Rüstung der Schwarzen Garde zu tragen. Obwohl er nicht selbst zu laufen brauchte, war die dicke Panzerung auf Dauer doch unbequem und schwer. Aber Korlif beklagte sich nicht. Er genoss den Aufenthalt im Wald. Seit Monaten hatte sein Dienst keinen Ausflug mehr erlaubt.
Die Echsenreiter erreichten die Biegung. Als Korlif, der an der Spitze ritt, wieder Blick auf ein gerades Stück Straße hatte, zog er abrupt an den Zügeln und brachte den Nauglir mit kurzen Tritten zum Halt. Dort vor ihm, kaum zehn Schritt entfernt, stand eine Gestalt in schwarzem Umhang, das Gesicht unter einer Kapuze verborgen. In der Hand hielt sie einen Holzstab, an dessen Enden blutbefleckte Sensenklingen angebracht waren. Und auf diesen Stab stütze er oder sie sich. Korlif beschloss, dass es wohl ein Mann sein müsse, obwohl der Körper recht zierlich wirkte. Als auch die anderen Reiter die Gestalt erblickt und ihre Reittiere gestoppt hatten, sprach Korlif den Mann — wenn es denn einer war — an. „Wer seid Ihr und weshalb versperrt Ihr uns den Weg?“
Die Antwort klang, als käme sie aus einer anderen Zeit, die Korlif nicht mehr erlebt hatte. „Ich stehe hier, weil ich Euch erwartet habe. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Ihr vom Frostturm ausgesandt wurdet, um die Ereignisse in Hag Graef zu untersuchen?“
Korlif runzelte die Stirn. Woher wusste diese Gestalt das? Nun, dachte er, er wird geraten haben. Ich trage die Rüstung der Schwarzen Garde, daher ist unsere Herkunft recht ersichtlich. Und Hag Graef liegt in der Richtung, in die wir reiten.
„Warum sollte ich Euch verraten, was unser Begehr ist. Ihr sagt, Ihr hättet auf uns gewartet. Also müsst Ihr etwas von uns wollen. Sagt mir, wer Ihr seid und was Ihr wollt, oder tretet beiseite. Wir haben nicht so viel Zeit.“ Die Gestalt zeigte sich nicht im Mindesten beeindruckt vom scharfen Ton des Gardisten. Seelenruhig fasste sie sich an den Kopf und schlug die Kapuze in den Nacken. Hätte Korlif nicht auf einem Nauglir gesessen, wäre er wohl einen Schritt zurück getreten. Die Haut des Mannes spannte sich über die Knochen und war schleimig von Schmutz. In der Stirn klaffte ein großes Loch und das ganze Gesicht wurde von vergilbten, grauen Haaren umrahmt. Am Schlimmsten aber waren die roten Augen, die ihn mit einer Intensität und einer Kraft durchleuchteten, die so gar nicht zum Rest der toten Erscheinung passen wollte. Als das Wesen sprach, bemerkte der Gardist, dass kein Zahn in seinem Mund steckte. „Ich bin Nerglot, Schüler des Nagash und Verehrer des Asaph. Ich suche Rache und ich habe Euch einen Vorschlag zu machen. Ich weiß, dass Ihr vorhabt, mich zu töten, weil Ihr in mir einen Feind seht, doch ich würde Euch raten, mich anzuhören.“
Da ihm der Schock über den Anblick des verfallenen Gesichts noch in den Gliedern steckte, nickte Korlif nur. Nerglot nahm das offenbar als Zeichen, fortzufahren. „Zunächst einmal braucht Ihr nicht weiter nach Hag Graef zu reiten. Die Orks haben jeden getötet und die meisten Gebäude eingerissen. Die Leichen beider Seiten habe ich meiner Armee einverleibt. Dann sind die Orks nach Südwesten marschiert.“
„Was wollen sie dort? Und was heißt Eure Armee?“ Als Antwort traten hunderte Skelette und Gestalten, die weniger zerfallen aber dennoch eindeutig tot waren, auf die Straße. „Was die Orks wollen, weiß ich nicht und es geht mich auch nichts an. Wie Ihr vielleicht schon erraten habt, bin ich ein Beschwörer der Lehre des Todes. Aber mein Ziel ist es nicht, dem Volk der Druchii zu schaden. Deshalb habe ich Euch erwartet, statt Euch einfach zu töten. Ich möchte mich mit Euch verbünden, wenn Ihr mir helft, einen alten Feind zu vernichten.“
„Weshalb sollten wir Euch helfen?“
„Weil mein Feind auch der Eurige ist. Nähert sich nicht eine Chaosarmee von Norden Naggarond?“
Korlif war einen Augenblick sprachlos. „Woher wisst Ihr das?“
Nerglot lachte gackernd. „Ich habe meinem Feind, der mich einst besiegt und getötet hat, einen schmerzvollen Tod geschworen. Ich kann ihn spüren und weiß, dass er von Norden kommt. Und er würde niemals allein kommen. Also, ich biete Euch Folgendes an: Ihr helft mir, an einen bestimmten Chaosschamanen innerhalb dieser Armee zu kommen und dafür werden meine Krieger Euch gegen das Chaos unterstützen. Ihr seht also, ich will nicht viel und es hat für Euch mehr Nutzen als für mich.“
„Warum bietet Ihr uns das dann überhaupt an? Und weshalb sollten wir Euch glauben?“
„Ich biete es Euch an, weil ich weder Euch schaden, noch meine Krieger in unnötigen Kämpfen verlieren möchte. Würde ich allein weiterziehen, würden mich die Druchii angreifen. Das würde Euch schwächen und dem Chaosheer einen leichteren Sieg ermöglichen. Außerdem bedeutet jeder Krieger, den ich verliere und neu erwecken muss, eine Vergeudung von Magie und es ist möglich, dass ich manche Körper nicht noch einmal auferstehen lassen kann. Außerdem gibt es noch einen ganz einfach Grund: Das Chaosheer ist mächtig und obwohl ich mehrere tausend Untote in meiner Streitmacht habe, befürchte ich, dass sie zu wenige sind. Wenn wir zusammen kämpfen, ist die Chance für Euch und mich größer, zu siegen.
Ihr habt mir noch eine Frage gestellt. Ich kann Euch keinen Grund nenne, weshalb Ihr mir vertrauen sollt. Seht es so: Ich habe Euch verschont, obgleich es mir ein Leichtes gewesen wäre, Euch einfach zu töten. Und ich fordere ja nicht einmal, dass Ihr mich in eine Eurer Städte einlasst. Ich fordere keine Verhandlungen mit dem Hexenkönig persönlich, falls Ihr um seine Sicherheit fürchtet. Bringt mich nach Naggarond und erlaubt meinen Kriegern und mir, uns Eurer Armee anzuschließen.“
Diesen Argumenten konnte Korlif nichts entgegen setzen. Wenn Nerglot Recht hatte, würde es in Hag Graef ohnehin nichts mehr zu sehen geben und auf diese Weise wäre es tatsächlich leichter, sich dem Chaos entgegen zu stellen. Er betete zu Khaine, dass seine Entscheidung kein Fehler sein würde.
„Ich vertraue Euch nicht, Nerglot, aber ich will Euch die Möglichkeit geben. Ich werde mit Euch zusammen nach Naggarond zurückkehren.“ Er wandte sich an seine Männer. „Euch überlasse ich die Entscheidung. Ich weiß, dass Ihr ihm nicht traut. Also ich gebe Euch die Möglichkeit, nach Hag Graef weiterzureiten und den eigentlichen Zweck der Mission zu erfüllen.“ Die vier Reiter blickten sich einen Moment lang an. Dann trat einer vor. „Ich bleibe bei Euch, Herr.“ Die anderen drei entschlossen sich, nach Hag Graef zu reiten. Korlif gab ihnen noch Proviant, den er für die Rückreise weniger dringend benötigen würde, dann spornten die drei ihre Nauglir an und ritten davon.
Korlif wandte sich wieder an Nerglot. „Dann lasst uns ziehen. Aber haltet mir Eure Diener vom Leib. Und ich warne Euch: greift unterwegs keine Druchii an!“
Er nickte und die Untoten zogen sich ein Stück zurück. Derart zufrieden gestellt, wendete Korlif seine Kampfechse und ritt die Straße zurück. Nerglot folgte ihm etwas langsamer. Nun, immerhin kann ich auf diese Weise mehr schlafen, wenn die Untoten ihr Tempo nicht steigern, dachte der Gardist ironisch.

Ghrond; Naggaroth
2567 IC; 8. Zunehmender Mond

Riflis und seine Männer waren dem Fremden, der sich als Merlan vorgestellt hatte, gefolgt. Er führte sie schon seit beinahe einer Stunde über den kaum wahrnehmbaren Waldweg. Sie kamen nur langsam voran, da sich die Nauglir erst mühsam eine Schneise bahnen mussten. Riflis betete, dass die Chaosanbeter den Einschnitt nicht bemerkten. Die neun Druchii wanderten in tiefem Schweigen. Riflis vermutete, dass Merlan darüber nachdachte, ob sie seines Vertrauens würdig waren. Immerhin stellten sie eine erhebliche Gefahr für die Überlebenden dar. Der Gardist fragte sich dagegen, ob der angebliche Assassine nicht vielleicht ein Chaosanhänger war, der sie in eine Falle führte. Er und seine Männer hielten die Schwerter in Händen und waren bereit, jederzeit auf die Nauglir zu klettern und sich möglichen Feinden zu stellen. In der Hinsicht brauchte Riflis sich nicht mir ihnen abzusprechen, sie waren gute und erfahrene Krieger.
Dann war der Wald plötzlich zu Ende die Männer traten auf eine Lichtung. Die acht Druchii, die dort saßen, sprangen überrascht auf und zogen ihre Waffen, als sie Riflis und dessen Gefolge erblickten. Aber Merlan trat schnell zu ihnen und erklärte, wie er sie gefunden hatte und dass er keine Gefahr in ihnen sehe. Die anderen hörten aufmerksam zu und steckten dann die Waffen weg, doch ganz überzeugt wirkten sie nicht. Auch die Krieger aus Riflis‘ Trupp steckten auf einen kurzen Befehl hin die Waffen zurück in die Scheiden. Hier gab es offensichtlich keine Gefahr. Mit diesen neun Männern würden sie problemlos fertig werden, zumal sie noch die Nauglir dabei hatten. Sie banden die Echsen an starke Bäume, gaben ihnen zu fressen und traten dann dichter an die anderen Druchii heran. Es waren fünf Frauen und vier Männer, Merlan eingeschlossen. Er fungierte als eine Art Sprecher für die Neuankömmlinge. Die anderen schienen weiterhin skeptisch zu sein, auch nachdem Riflis ihnen etwas aus ihrem Proviant angeboten hatten. Die Überlebenden wirkten allesamt ausgelaugt und erschöpft. Sicher hatten sie seit Tagen nicht mehr genug gegessen und die ständige Furcht vor Entdeckung, durch ihn und seine Männer nur neu angestachelt, tat ihres, um das Leben für die Druchii hart zu machen. Merlan erzählte ihnen von der Schlacht. Er beschrieb, was auch die Stadtwache im Thronsaal berichtet hatte, nur detaillierter und emotionaler. Er lobte auch Blutklinge und führte noch weiteres über ihn an.
Dann kam Riflis auf die Frage zu sprechen, was diese neun Druchii denn hier taten und wo die übrigen Überlebenden seien. Merlan erzählte ihnen, dass der Drachau die Flüchtlinge in acht Züge geteilt habe, die allesamt in verschiedene Richtungen gezogen waren, um zu warten, bis sie nach Ghrond zurückkehren konnten. Deshalb waren sie auch hier. Sie sollten die Stadt beobachten und dann den Flüchtlingen hinterher eilen, um Nachricht zu geben. Sie alle waren Krieger, die in der Schlacht verletzt aber nicht getötet worden waren und denen Blutklinge befohlen hatte, Ghrond zu verlassen. Und so warteten sie hier nun, da das Chaosheer noch immer nicht weiter gezogen war. Sie vermuteten, dass es die Verletzungen des Generals nicht erlaubten. Möglicherweise hatte Blutklinge Drrochaal schwerer getroffen, als bisher angenommen. Aber das war natürlich reine Spekulation.
Riflis erzählte ihnen vom Auftrag des Hexenkönigs, das Chaosheer ebenfalls zu beobachten und dann eine Warnung zu geben. Außerdem sollten sie ja herausfinden, was mit den Flüchtlingen geschehen war. Er beschloss, ihnen nicht hinterher zu ziehen. Sie würden zurückkommen, wenn Ghrond wieder frei wäre und Riflis hatte keine Zeit, sie zu suchen. Er vertraute darauf, dass Merlan und die anderen die Wahrheit sagten.
 
Erstmal danke für die schnellen Kommentare.

Das mit Nerglot hab ich nicht erwartet.
Na umso besser, sollte man ja auch nicht, obwohl es der Traum ja schon mehr oder weniger angedeutet hat, dass sein eigentliches Ziel Ephingis ist.

Wann kommt der nächste Teil?
Jetzt, da es hier mehr Leser gibt, möglichst bald. Ich setzt mich sofort ran und schreib weiter.

Und: Gibt es ein Therapiezentrum für Süchtige, bei denen diese Geschichte die Sucht ausgelöst hat? 🙄
Nein, aber wenn du mich weiterhin so lobst, werd ich mich bemühen, dass du immerhin keinen Entzug bekommst😛
 
geil kaum 10 Tage in den Ferien und hier ist endlich richtig was los.
Ih hab bisher nur den Teil mir dem drachen gelesen und man Merkt das es dir Wieder Richtig spaß macht du hast dich mal Wieder selbst übertroffen und ich hab den Beitrag in 4. Minuten Gelesen. Ich kann mir auch denken wie es weitergeht:Sisrall fällt durch den Tunnel in die unterwelt und Trifft dort, ratet mal wen...

Nur noch kurtze Kritik für die du immer offen bist:

Bidde bidde beschreib den Drachen genauer:wub:

Und wenn die Piraten Sklaven wollen warum Töten sie dann die Besatzung?

Ich geb morgen meine Kommentar zu dem teil mit Neglot ab muss heut noch was erledigen.

An die Neuen Leser: Freut mich sehr das ihr hergefunden habt ich hoffe ihr bleibt Treu ist echt langweilig immer nur seine Eigene Meinung zu hören.
 
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Wahui? (Sorry wegen komischen Ausdrucks😛)

Ich musste erstmal ne Minute überlegen, was du eigentlich von mir willst. Bis mir dann endlich einfiel, dass du vielleicht Sisralls Verfolger meinst. Das sollen Kampfechsen sein. Jetzt(zehn Minuten später^^) ist mir eindlich eingefallen, dass ja auch der Seedrache in dem Teil vorkam. Ich könnte mal gucken, ob ich den noch besser hinbekomme.


Und wenn die Piraten Sklaven wollen warum Töten sie dann die Besatzung?
mist, hab ich das geschrieben? ich guck nochmal nach.

Sisrall fällt durch den Tunnel in die unterwelt und Trifft dort, ratet mal wen...
Ich weiß es!!! Achso: wenn du Yetail meinst: die ist doch grad so schön ertrunken😀 Also hör doch bitte auf, mit meine Cliffhanger zu zerstören, ja?:lol:
Übrigens: der Teil, den du hierso schön vorweg nimmst, war das einzige Erlebnis, dass ich schon vor langer Zeit (schon nach dem sechsten Kapitel oder so) geplant hatte. Der Rest wurde drum herum geschrieben😀

Ps: schön, dass du dir solche Mühe gibst, viel zu schreiben, ich höre zwar gerne Lobe, aber immer nur "super Teil, mach weiter" zu lesen, ist auch doof . Aber du sagtst es ja: ich bin für Kritik immer offen.

Pps: ich hab ein Titelbild für den ersten Teil, auch dazu würde ich gerne ordentlich Kommentare hören/lesen. (Ich weiß, dass die Magierin noch nicht perfekt ist, da muss ich nochmal mit Photoshop meckern, weil er an den Rändern so einen Mist gebaut hat)
 
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Da es hier in letzter Zeit etwas mehr Feedback gab, werde ich mich bemühen, euch nicht lange warten zu lassen. Deshalb: es geht weiter.
Achso: es müsste ich zwischen aufgefallen sein, dass der Titel "Durch die Finsternis ins Feuer" nicht so das Wahre ist und nur deshalb dort steht, weil das Forum verlangt, das ein Thread einen Namen hat. Leider ist mit noch nichts besseres eingefallen. Wenn jemand eine Idee hat: immer raus damit!

Hilfe oder Enttäuschung?

Alter der Absoluten Dunkelheit; westliches Naggaroth
2567 IC; 7.Abnehmender Mond

Es war windstill geworden, nachdem die Sonne hinten den nahen Berggipfeln untergegangen war. Für Darmal hatte dieser Felskessel etwas Beengendes. Er hatte jahrelang in jenem Turm an der Nordgrenze gedient und diese Wachtürme waren berühmt dafür, dass man von ihnen meilenweit Ausschau halten konnte. Wenn nicht irgendwelche Schamanen künstlichen Nebel erschaffen, dachte er zerknirscht, als er sich an die Niederlage erinnerte. Aber er hatte jetzt anderes zu tun. Kalrim und Darmal hatten die Überlebenden tiefer in den Wald geführt. Der Waldboden würde wärmer und weicher sein als der Fels, auf dem sie die letzten Nächte verbracht hatten. Außerdem würde es wesentlich mehr Holz und Nahrung geben — wenn sie es schafften, genug Tiere zu erlegen.
Darmal stand auf einem flachen Hügel am Rande einer großen Lichtung. Die freie Fläche war lange nicht groß genug, um allen Platz zu bieten, sodass etliche zwischen den Bäumen übernachten würden. Aber immerhin hatte er so einen besseren Überblick über den Zug. Er wusste, dass dutzende die Chance ergreifen und sich davonmachen würden. Aber es war seine Pflicht, für die zu sorgen, die bereit waren, auszuharren und nach Ghrond zurückzukehren. Und so überwachte er von hier aus das Schüren der Feuer und die Verteilung dessen, was die Jäger in den letzten Stunden so erlegt hatten. Kalrim ging zwischen den Flüchtlingen umher, sprach mit einigen und gab ab und an ein paar harsche Befehle, wenn es nötig wurde. Alle waren ausgehungert und schlecht gelaunt und so kam es vor, dass einige sich nicht um die anderen scherten und mehr Nahrung für sich beanspruchten, als ihnen zustand. Aber bisher hatte niemand zur Waffe gegriffen.
Darmal beobachtete, wie Kalrim zwischen den Bäumen verschwand, um auch dort für Ordnung zu sorgen. Plötzlich versteifte er sich. War da ein Geräusch gewesen? Nein, kein Laut, aber ihn hatte eine Ahnung befallen. Mit eine flüssigen Bewegung zog er sein Schwert — das er dem Chaoskrieger nach dem Fall des Wachturms abgenommen hatte — und wirbelte herum. Tatsächlich! Dort standen drei Krieger in leichten Lederrüstungen und grünen Umhängen, die im Wald eine wirksame Tarnung abgeben würden. Ihre Hände ruhten auf den Griffen ihrer Schwerter, aber sie zogen sie nicht. Aus irgendeinem Grund wusste Darmal, dass im Schutz der Bäume noch mindestens vier weitere Druchii lauerten, wahrscheinlich mit Armbrüsten.
Na los, wisperte eine Stimme in seinem Kopf, sie sind dir nicht gewachsen. Nutze ihr Zögern! Schlachte sie ab! Erfreue dich an ihrem Blut! Es ist so einfach. Du brauchst nur ein paar Schritte zu gehen und ihnen dieses Schwert durch die leckeren Hälse zu rammen. Warum zögerst du? Sie sind deine Feinde, weshalb sonst hätten sie sich so anschleichen sollen? Sie wollten dich von hinten abstechen. Die Stimme war nur noch ein Zischeln. Tu es! Wenn sie mit dir fertig sind, werden sie sich die Flüchtlinge vornehmen, die dir so viel bedeuten. Sie werden jeden einzeln holen und ihn foltern, bevor sie ihn zubereiten. Du bist überrascht? Wusstest du nicht, dass die Bergklans Stadt-Druchii als Delikatesse ansehen? Na los, rette dich und deine Leute. Töte sie! Du musst….
Nein! Darmal keuchte auf. Er musste all seine Willenskraft aufbringen, um das Flüstern zu vertreiben. Als er glaubte, sich wieder unter Kontrolle zu haben — das Ganze hatte keine Sekunde gedauert — wandte er sich an die Fremden. „Wer, in Blutklinges Namen, seid Ihr und was wollt Ihr?“ Er klang nicht ganz so abweisend, wie er beabsichtigt hatte. Bei seinen Worten hörte er, wie die Frau, sie zwischen den Kriegern stand, nach Luft schnappte. Sie hatte lange, dunkelblonde Haare, die ihr offen über die Schultern fielen und ein hübsches, aber entschlossenes Gesicht mit hellgrünen Augen umrahmten. Kurz zeigte sich ein Ausdruck von Trauer in ihren Zügen, der aber schnell wieder verschwand. Sie trat zwei Schritte vor. Da ihre Krieger ihr nicht folgten, ließ Darmal die Waffe sinken, behielt sie aber in der Hand. Die Frau musterte ihn und sprach dann. „Woher kennt Ihr Sisrall?“
Nun war Darmal verdutzt. „Wir kommen aus Ghrond, ich führe einen Teil derer, die die Schlacht überlebten. Blutklinge hat die Flucht dieser Männer und Frauen aus der belagerten Stadt ermöglicht. Die Frage ist vielmehr, woher Ihr ihn kennt.“ Die Fremde blickte zu Boden. Sie wirkte bewegt. „Er war mein Geliebter.“ Nun hätte Darmal beinahe die Waffe fallen lassen. Er blickte zu den Männern, die ein Stück hinter der Frau warteten. Ihre Gesichter zeigten unterschiedliche Empfindungen. Mitleid, Ehrfurcht und hochnäsige Abneigung. Offenbar war Blutklinge nicht bei allen beliebt. Die Frau fuhr fort, diesmal kräftiger. „Mein Name ist Viverla’atar. Ich führe den Stamm, der in diesem Tal lebt. Ihr seid in unser Territorium eingedrungen. Ihr behauptet, Flüchtlinge zu sein. Seid Ihr der Drachau?“
„Ja, mein Name ist Darmal und ich kann Euch versichern, dass wir keine Gefahr für Euren Stamm sind. Seht Euch die Leute an. Sie sind ausgehungert und am Ende ihrer Kräfte. Die meisten von ihnen tragen auch keine Waffen. Ich bitte Euch, uns einige Tage hier zu dulden. Sobald wir Nachricht erhalten, dass das Chaosheer die Stadt verlassen hat, kehren wir nach Ghrond zurück.“
Viverla’atar nickte und schien zu überlegen. „Wir haben Eure Schar gesehen. Was ihr sagt, stimmt. Trotzdem seid Ihr genug, um den Stamm zu vernichten. Wir werden Euch dulden, zumal wir gar nicht in der Lage sein werden, tausende zu vertreiben. Aber wir verlangen, dass Ihr hier bleibt. Wenn Ihr tiefer in den Wald eindringt, zwingt Ihr uns zu härteren Maßnahmen. Verstanden?“
„Was ist mit den Jägern? Wir brauchen Nahrung.“ Sie grunzte verächtlich. „Eure Jäger sind ein Witz, Darmal. Aber ich verstehe Eure Sorge. Nun, wir gestatten es Euch, im Fluss zu fischen und wir werden Euch mit Fleisch versorgen. Vielleicht könnt Ihr Euch eines Tages, wenn Ihr Eure Stadt wieder in Besitz habt, dafür bedanken.“
„Dann muss bis dahin mein Wort des Dankes genügen. Aber verratet mir doch, wie kommt es, dass Blutklinge hier war?“ Erneut schlich sich ein Ausdruck der Trauer auf ihr Gesicht. „Was spielt das für eine Rolle? Er ist tot. Seine Seele wurde ins Schattenreich geschleudert, von wo er niemals zurückkehren kann. Und nun lasst mich in Frieden. Meine Leute werden sich um Euch kümmern.“
Mit diesen Worten verschwand sie im Wald. Darmal hätte gern mehr über Blutklinge erfahren, aber er sah ein, dass sein Tod diese junge Frau aus der Fassung gebracht hatte. Aber weshalb bestimmt so ein junges Mädchen über einen ganzen Stamm? Wieso ist Blutklinge hier gewesen, lange bevor wir ankamen? Ich habe doch gesehen, wie er starb. Und was meint sie damit, er sei ihr Geliebter gewesen? Darmal beschloss, diese Fragen auf später zu verschieben. Vielleicht würde Viverla’atar ja noch redseliger werden. Erst einmal galt es, für die Flüchtlinge zu sorgen.

Irgendwo unter den Eisenbergen; westliches Naggaroth
2567 IC; 8. Neumond

Das Wasser rauschte durch die enge Schlucht, deren steile, glatte Wände in der Dunkelheit nicht zu sehen waren. Aber Sisrall wusste, dass sie keinerlei Halt boten. Er hatte schon mehrfach unter großen Anstrengungen versucht, näher an sie heran zu kommen, um daran hochzuklettern, aber es war unmöglich. Also hatte er sich in sein Schicksal gefügt und sich treiben lassen. Es war schon zwei Tage her, seit er auf der Flucht vor den Höhlenbestien — vermutlich Nauglir — in diesen Fluss gestürzt war. Seitdem riss ihn das Wasser unerbittlich mit, schleuderte ihn gelegentlich gegen Felsen, die er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, oder drohte, ihn zu ertränken. Er musste die ganze Zeit darum kämpfen, an der Oberfläche zu bleiben, obwohl seine Arme und Beine immer schwerer schienen. Zwar schien es, als wären in die Rüstung zahllose winzige Lufttaschen eingearbeitet, die ihm nun beim Schwimmen halfen, aber es reichte allein nicht, um der Gewalt des strudelnden Wassers zu entkommen. Inzwischen fielen ihm auch ständig die Augenlider zu und er erwachte stets mit einem Mund voller Wasser. Sisrall hatte versucht, sich an einen größeren Fels zu klammern, um zu schlafen, aber der Fluss hatte ihn schon nach wenigen Minuten davon gerissen. Er merkte, wie seine Kräfte mit jeder Stunde geringer wurden, aber er konnte nichts anderes tun, als sich an der Oberfläche zu halten und zu hoffen. Zu hoffen, dass es bald eine Möglichkeit geben würden, an Land zu kommen.
Er stieß mit dem Kopf an etwas Hartes. Er wusste, was jetzt kommen würde. Seine Beine wurden unter Wasser nach vorn gedrückt, sodass er mit den Füßen voran trieb. Er konnte noch einmal tief Luft holen, dann wurde sein Kopf unter die Wasseroberfläche gedrückt. Er war wieder einmal in einem Tunnel. Das war stets das Schlimmste. Die Felsröhren waren bis zu Decke mit Wasser gefüllt und er wusste nie, wie lang sie waren. Immer musste er darum bangen, das Ende möge bald kommen. Dieses Mal kam es aber nicht. Sein Helm schrammte an der Tunneldecke entlang und seine Gliedmaßen hingen ruhig im Wasser. Er bewegte sich nicht. Hätte es getan, wäre er auch nicht schneller voran gekommen und eine Oberfläche gab es hier nicht. Aber er würde unnötig Kraft und Luft verbrauchen. Das war die Lektion, die ihn die vorhergegangenen Tunnel gelehrt hatten. Plötzlich hörte das Schrammen auf und sein Kopf durchbrach die Oberfläche. Gierig sog er die Neue Luft ein. Aber schon kam der nächste Tunnel.
Aber Sisrall hatte Glück. Dieser war recht kurz und als er wieder normal atmen konnte, floss das Wasser ein wenig ruhiger als zuvor. Er versuchte, beide Felswände mit den Händen zu erreichen, aber hier was die Schlucht offenbar breiter. Er schwamm daher näher ans rechte Ufer und tastete es gelegentlich ab, in der Hoffnung, begehbares Land zu finden. Aber das wäre nicht nötig gewesen, denn das Land fand ihn. Urplötzlich schmetterte ihn das Wasser gegen ein Hindernis und als er sich festhielt, erkannte er es rasch als einen Steinsims, der nur zwei Handbreit über dem Wasser lag. Er stemmte seine Füße unter der Oberfläche dagegen und kämpfte gegen die Strömung, die ihn weiter riss. Es kostete ihn große Kraft, sich festzuhalten und in eine bessere Position zu kommen. Als er glaubte, dem Wasserdruck widerstehen zu können, zog er sich hoch. Dabei merkte er die Erschöpfung, die sich endgültig bemerkbar machte. Aber er schaffte es.
Einige Momente blieb er einfach nur liegen, genoss die Ruhe des Gesteins und ließ das Wasser von seiner Rüstung und aus seinen Haaren tropfen. Dann stand Sisrall auf und machte einige vorsichtige Schritte, weg vom Wasser. Nach zwei hörte er ein Scheppern und bekam einen Schlag an den Kopf. Als das dumpfe Pochen nachließ, tastete er mit den Händen seine Umgebung ab. Er fluchte. Er stand zwar auf Land, aber vor ihm war immer noch eine glatte, unerklimmbare Felswand. Mit einem frustrierten Seufzer erkundete er den Rest des Simses. Der war ziemlich klein, gerade einmal groß genug, dass er darauf liegen konnte.
Da er den Aufenthalt an Land so gut nutzen wollte, wie nur möglich, tat er das auch. Seine Füße hingen zwar im Wasser, aber nicht weit genug, um ihn davonzuziehen. Er dachte an die letzten Tage. Was war nicht alles geschehen? Er war von Viverla’atar vor dem Tod gerettet worden, hatte gegen den anderen Stamm gekämpft und war von dessen Heiligtum beschenkt worden. Danach hatte er gegen Grumir und seine Kumpane um Viverla gekämpft. In der Nacht hatten sie sich geliebt und dann hatte Tar’atris ihn auf dem Altar der Absoluten Dunkelheit geopfert. Er hatte Khaine getroffen und den Auftrag erhalten, sein Volk zu retten. Beim Gedanken an die unirdische Schönheit, in der sich der Blutige Gott präsentiert hatte, durchzuckte ihn ein warmes Kitzeln. Es war gut zu wissen, dass Khaine über ihn wachte und an ihn glaubte. Aber auch so blieb die Aufgabe gewaltig.
Ganz schön viel für so ein paar Tage, dachte er erschöpft und konnte nicht länger verhindern, dass ihm die Augenlider zufielen.
 
Danke für deine schnelle Antwort, ich hoffe, es melden sich noch mehr.

Das mit den Bergclans ist aber nicht sehr nett. Immer diese Vorurteile der Städter gegenüber denen, die auf dem "Land" leben😛😀.
Wenn du Darkblade gelesen hättest, wüsstest du, dass das nicht übertrieben ist, die machen das wirklich :lol:

@Titelbild: Ich finde, dass dir das Bild ganz gut gelungen ist. Da muss finde ich auch nicht mehr so viel dran gearbeitet werden.
ich habe auch nur die Magierin verbesser, es sah einfach doof aus mit eingekerbtem Bauch, ich werde dann mal die neue Version hochladen. Danke für das Lob.

Brauche... mehr...
sollst du bald bekommen. Da ich jetzt mit dem Bild fertig bin, hab ich ja auch mehr Zeit zum Schreiben.
 
Zu dem Neil mit Neglot:

Oha schüler des Nagash das verspricht spannend zu werden und ich find klasse das du ausgerechnet über meien Lieblings Völker schreibst doch wieder gibt es was zu bemängeln(ich alter Nörgler😛):

Er will dem Volk der Dunkelelfen keinen Schaden zufügen? Ich erinere mich da an ein Dorf...

Und ich glaube kaum das jemand in der Nähe einer Untoten Legion und einem Schüler Nagash schlafen Kannl, selbst wenn man bei der schwarzen Garde ist.

Zum anderen Teil:

ich glaube kaum das jemand 2 Tage in einem Stark fließenden Fluss überleben kann du Köntest ja zb. sagen das er mit magie eine Luftblase erschaffen hatt oder so, du könntest auch die zeit verkürtzen auf mehrere Stunden ich.

Zum Titelbild der Assasine ist Klasse aber die magierin sieht mir viel zu sehr nach Hexenkriegerin aus, mehr Kleidung wär gut. Udn ich würde keien waffe so Hervorheben das sieht irgentwie dumm aus
 
Ach mist, warum hab ich nur auf der Kritik bestanden:lol:

Ich erinere mich da an ein Dorf...
das muss erstens keiner wissen und zweitens heiligt der Zweck die Mittel, er brauchte schließlich Truppen. Aber nun verfolgt er nur noch sein eigentliches Ziel. Außerdem: wer sagt denn, dass er nicht einfach guten Willen hauchelt? Warts ab.

Köntest ja zb. sagen das er mit magie eine Luftblase erschaffen hatt oder so, du könntest auch die zeit verkürtzen auf mehrere Stunden ich.
im ersten Fall wäre Sisrall zu imba und im zweiten würde ich die Zeit nicht rumkriegen

wieso mehr Kleidung? Normalerweise sind Hexen doch ganz nackt, oder? Wenn ich so an die Bilder Im Ab denke....
Wenn ich gar nichts hervorhebe, sieht es zu blass aus, deshalb habe ich mich für die Waffen entschieden. ich kann ja noch ein wenig experimentieren, obwohl ich persönlich damit zufrieden bin.

Edit: wie wärs damit? einmal ohne den komischen Kerl im HIntergrund, einmal mit blasseren Waffen,
 
Zuletzt bearbeitet:
So, der Teil macht schonmal Spannung auf mehr.
Zu dem Bild: Ich würde die Waffen genauso dunkel machen wie den Rest des Bildes und die Schrift vielleicht etwas mehr hervorheben, vielleicht diese sogar in einem Kreis um die beiden anordnen.
Außerdem klingt Novizen der Dunkelheit auch wie ein guter Titel für die gesamte Geaschichte.
 
Ich habe mich jetzt auch für die Variante des Bildes mit den blasseren Waffen entschieden, kam mir dann doch besser vor, als ich es ausprobiert habe.

Aber "Novizen der Dunkelheit" soll wirklich nur der erste Teil sein (bis nach Yetails Flucht aus Hag Graef) weil danach ja ein Leben für Sisrall und Yetail beginnt, wie sie es im Tempel/Kloster (wo sie ja Novizen waren) nicht kannten. Der zweite Teil (ist hier noch nicht zu Ende, Grenze zum dritten bin ich mir auch noch nicht sicher) soll dann vermutlich "Krieger des Blutes" heißen. Für den dritten habe ich ein paar Idee, die mich aber noch nicht wirklich überzeugen (vielleicht "Helden der Schlacht") Muss erstmal sehen, was da alles passiert, bevor ich mich festlege.
Vielleicht werde ich auch "Adepten der Dunkelheit" draus machen. Novizen klingt so nach Jugentlichen/Schülern. die beiden sind aber fats einhundert Jahre alt und tödliche Krieger/Magier.

Wie gesagt: Titel sind noch nicht endgültig festgelegt, ich nehme Vorschläge gerne an. So, ich bin mit dem ersten Teil so ziemlich durch, werde mir nochmal das Kapitel mit Yetail vornehmen und ein paar verschieben. Deshalb gehts mit der Fortsetzung ein wenig stockend, es geht aber bald weiter, versprochen.
 
Hi SHOKer
Ich hab jetzt entlich deine Geschichte zu Ende gelesen und finde sie genial!:wub:
Vorallem dein Schreibstil gefällt mir sehr - die Beschreibung der Kämpfe find ich sehr detailreich und super beschrieben!

Zu den Titel - Novitzen der Dunkelheit find ich schon mal gut. Ich weiss nicht, ob die die Romane von Trudi Canavan kennst - ich würde die Titel irgendwie so gestalten (2. Teil "Die Kämpfer der Dunkelheit" und 3. Teil "Die Helden der Dunkelheit" - oder so).

Weiter so!

Greez
 
Ja ich kenne die Romane (sowohl Gilder der schw. Magier als auch Zeitalter der Fünf. "Götter" lese ich grad auf englisch) Aber ich wollte es gerade deshalb nicht "...der Dunkelheit... der Dunkelheit" nenne, weil das ein wenig abgekupfert klingt. Aber ich danke für die vielen Anregungen und Vorschläge. Leider bringt mich das bei einer Idee für den Gesamtzyklus nicht weiter.


Oha, bei soviel Begeisterung muss ich wohl demnächst mal weitermachen, wie? Ich komm zu gar nichts mehr, wies scheint^^ Ich habe nur gerade keine Idee, was im nächsten Teil passieren soll.
 
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Ok, es ist schon wieder etwas Zeit vergangen seit dem letzten Teil. Ich hab zwar erst ein halben Kapitel geschafft, aber ich will euch mal nicht hängen lassen. Auch wenn flix ja schon verraten hat, was passieren wird😛

Das Treffen

Am Rande des Unterweltmeeres; Unterwelt
2567 IC; 8.Neumond

Das Wasser schoss durch sein enges Bett und gurgelte über Felsen. Sisrall konnte das Rauschen des Wassers allmählich nicht mehr hören. Seit vier Tagen war er inzwischen in dieser Dunkelheit gefangen und er hatte nichts gegessen und kaum geschlafen. Nun wenigstens konnte er nicht verdursten. Vor acht Stunden war er endlich auf Land gestoßen und hatte den reißenden Fluss dankbar verlassen. Nun trottete er neben dem Wasserlauf her, in der Hoffnung, er würde aus diesen Höhlen herausführen. Wo er war, konnte er nicht einmal schätzen. Nur irgendwo östlich des Altars der Absoluten Dunkelheit, das wusste er. Er überlegte, ob er sich hier irgendwo ausruhen, sich einfach auf den Felsboden legen und schlafen sollte, doch die Erinnerung an die Nauglir, die ihn verfolgt hatten, belehrte ihn eines Besseren. Sicher gab es auch hier unfreundliche — und hungrige — Höhlenbewohner.
Also blieb ihm nichts anderes übrig, als lustlos einen Fuß vor den anderen zu setzen und zu hoffen, dass er früher oder später … ja was wollte er eigentlich? Einen Ausgang finden? Druchii begegnen? Oder einfach nur einen geschützten Platz zum Schlafen entdecken?
Sisrall blieb stehen und lauschte. War da vorne wirklich kein Rauschen mehr zu vernehmen? Vorsichtig hastete er weiter. Nach mehreren Minuten war das Sprudeln des unterirdischen Flusses neben ihm tatsächlich leiser geworden. Er hielt vorsichtig die Hand hinein. Dir Strömung hatte nachgelassen. Er tastete sich am Rand des Flusses entlang und schon bald mündete die schmale Fels- rinne in eine größere Wasserfläche. Um ein Haar wäre er erneut hineingefallen, aber hier gab es überhaupt keine Strömung mehr. Er war am Rand eines unterirdischen Sees angekommen.
Als er den Blick hob, stockte ihm der Atem. Im Schein dutzender Fackeln und mehrerer Lichtkugeln fand dort offenbar ein Seegefecht statt. Er erkannte keines der Schiffe, vermutete aber, dass die schlanken, schwarzen Gefährte die breiteren Transporter überfallen hatten. Möglicherweise waren es Piraten.
Während er noch zusah, zuckten plötzlich gleißende Flammenzungen durch die Luft. Er bemerkte eine Frau auf dem nächsten Schiff, welche die Bögen aus Feuer offenbar lenkte. Sie schlugen in eines der Piratenschiffe ein und ließen es innerhalb weniger Herzschläge in Flammen aufgehen und sinken. Ein weiteres wurde ebenfalls getroffen, aber die Mannschaft konnte die vereinzelten Brände vorerst noch löschen.
Dann wurde das Schiff mit der Magierin plötzlich mit einem Ruck durchs Wasser geschleudert. Ein Seedrache rammte es von unten und die Magierin sandte ihm ihre Flammenbögen entgegen. Das gepeinigte Tier stieß seltsame Laute aus und zuckte vor Schmerz. Dann blieb es ruhig liegen. Sisrall hatte davon gehört, dass Drachen sich in eine Heiltrance versetzen konnten.
Als der Magierin klar wurde, dass ihr Schiff geentert wurde und es keine Rettung mehr gab, sprang sie auf den Rücken des treibenden Drachens und hielt sich an der Flosse fest. Mit ihrem Schwert schlug sie auf die Membran der Rückenflosse ein. Sisrall vermutete, sie wolle sich an dem Tier rächen. Aber dann durchlief ein Beben den Leib des mächtigen Drachen und sie sprang ins Wasser. Im Schein der Fackeln konnte Sisrall noch sehen, wie die verletzte Bestie untertauchte.
Er beobachtete, wie die Piraten die drei Schiffe enterten, diejenigen abschlachteten, die Widerstand leisteten, und die übrigen zur Kapitulation zwangen. Der Assassine vermutete, dass sie als Sklaven enden würden. Die Piraten besetzten die aufgebrachten Schiffe und machten sich dann daran, aufzubrechen.
Irgendwo in der Tiefe heulte der angeschlagene Seedrache und Sisrall stellte überrascht fest, dass die Bestie ganz nah sein musste. Was wollte sie hier? Konnte sie an Land kommen und ihn angreifen? Dann hörte er ein Plätschern und begriff: Die Magierin! Sie schwamm genau auf ihn zu und der Seedrache verfolgte sie. Er kniete sich an den Rand des Wassers und lauschte. Ja, die Schwimmgeräusche kamen näher. Aber auch das Heulen des Drachens war nicht mehr allzu weit. In der Ferne brannte noch immer eines der Piratenschiffe und das flackernde Licht reichte, um die schwarze Wasseroberfläche zu erkenne. Sie kräuselte sich leicht.
Sisrall lauschte abermals. Die Magierin schwamm an ihm vorbei, aber ihre Kraft schien zu schwinden. Leise, um nichts zu überhören, schlich er ein Stück zu Seite und hielt dann inne. Die Geräusche waren verstummt, nur der Drache schrie noch immer sein Leid hinaus. Im Licht des fernen Feuers musste Sisrall sich anstrengen, um Einzelheiten des Bodens zu erkennen. Er schlich vorsichtig weiter.
Beinahe hätte er die schlanke Hand übersehen, die gerade von der Steinkante abrutschte und im Wasser verschwand. Das Heulen des Seedrachens war jetzt direkt unter ihm. Mit einem Schritt war er bei der fremden Magierin und tastete nach ihr. Seine Hände fühlten eiskaltes Wasser. Der Fluss war wärmer gewesen, aber dies hier konnte einen Elfen leicht töten. Die Zauberin musste völlig steifgefroren sein. Vielleicht war sie auch schon tot. Aber er griff so tief er konnte und fühlte plötzlich eine Hand, die kaum wärmer war als das Wasser. Er packte die steifen Finger und zog mit aller Kraft daran. Er landete auf dem Rücken, aber die schlanke Magierin war nicht allzu schwer und ließ sich auf die Felskante ziehen.
Kaum waren ihre Füße auf festen Grund angekommen, brach der Kopf des Seedrachens durch die Wasseroberfläche. Seine Fangzähne schlossen sich genau dort, wo Sisrall die Magierin eben gerade aus dem Wasser gezogen hatte. Die Bestie klatschte den Kopf auf Wasser und schlug mit dem Schwanz aus, aber es war trotz aller Wut und Enttäuschung nicht mehr zu ändern. Ihre Beute war entkommen.
Damit das auch so blieb, packte Sisrall die junge Frau unter den Schultern und schleifte sie weg vom Wasser. Sie war erstaunlich leicht, was ihm die Aufgabe erleichterte. Er fand einen Tunnel, der tiefer in das Höhlensystem führte, und lud sich die Magierin auf die Schulter. So kam er schneller voran und nach wenigen Minuten beschloss er, dass sie weit außerhalb der Reichweite des Seedrachens waren. Sisrall legte die junge Frau auf den Steinboden und wartete. Sie atmete noch, aber schwerfällig und hustend. Wahrscheinlich hatte sie zu viel Wasser geschluckt. Ihre Haut war unnatürlich kalt, aber ihr Puls schien normal. Der Tempelkrieger musste sich eingestehen, dass er ihr nicht helfen konnte und überlegte, einfach weiterzugehen. Immerhin hatte er eine Aufgabe und diese Magierin würde vielleicht allein wieder zu Bewusstsein kommen.
Aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Vielleicht war es seine eigene Erfahrung mit den Bestien, die in diesen Höhlen lebten, vielleicht auch die Tatsache, dass er sie eigentlich umsonst gerettet hätte, wenn er sie jetzt hier liegen ließ. Zu seiner Ausbildung hatten kaum medizinische Kenntnisse gehört und wenn doch, dann ging es um die Behandlung von Wunden, die im Kampf entstanden. Ich muss zuerst ihre Lunge von dem Wasser befreien, dachte er. Er beugte den Oberkörper der Magierin nach vorn und schlug ihr kräftig auf den Rücken. Sofort hustete sie und spuckte Wasser aus. Nach vier, fünf Schlägen kam kein Wasser mehr und Sisrall lehnte ihren Rücken wieder gegen die Tunnelwand.
Vielleicht sollte ich sie aus diesem durchnässten Umhang befreien?, überlegte er. Doch etwas Anderes beanspruchte plötzlich seine Aufmerksamkeit. In der Ferne erklangen Stimmen und das Geräusch von Rudern, die Wasser aufwirbelten. Verdammt, die Piraten müssen hinter der Zauberin her sein. Naja, immerhin hat sie eines der Schiffe versengt.
Der Assassine packte die Hexe an den Schultern und schüttelte sie, damit sie aufwachte.

Yetail fühlte, wie das Wasser in ihre Lunge floss, doch alles Husten ließ nur weitere kalte Flüssigkeit ein. Sie sank langsam unter Wasser und ihre Sinne schwanden. Sie sah sich plötzlich dem Orkschamanen gegenüber, der sie angrinste, und sah noch einmal das Duell, das sie beinahe gewonnen hätte. Ich werde dich finden, wir werden diesen Kampf beenden, wenn ich soweit bin, schwor sie sich. Dann brachen die Häuser um sie herum ein und überschütteten die Straße mit Trümmern, die sie vor ihrem Gegner trennten und ihr so die Flucht ermöglichten. Während die Steine und Mauerstücke auf das Pflaster prasselten, übertrugen sich die Einschläge auf ihren Körper. Wie bei einem Erdbeben wurde ihr Körper durchgeschüttelt und ihr Hinterkopf schlug auf etwas Hartes. Dabei waren die Steinbrocken, die auf die Straße prallten, kaum größer als ihr Körper. Sie konnten doch niemals solche Erschütterungen hervorrufen, oder?
Nein, denn dies ist nicht real, du musst aufwachen, flüsterte eine Stimme, die sie als ihre eigene erkannte. Yetail schloss die Augen und erinnerte sich plötzlich an den Seedrachen und das kalte Wasser, das in ihren Mund floss. Aber ich will nicht aufwachen. Denn wenn ich das tue, werde ich wieder dort sein und ertrinken.
Das Schütteln, das ihren Körper erfasste, wurde heftiger und etwas traf ihre Wangen. Ein Stein, dachte sie.
Nein, kein Stein, dort ist jemand, der dir helfen will. Los, wach auf!
Der letzte Befehl war so eindringlich, dass Yetail sich nicht widersetzen konnte. Sie öffnete die Augen und sah nur Dunkelheit um sich herum. Vor ihr bewegte sich etwas und starke, seltsam feste Hände schüttelten ihre Schultern. „Hört auf.“, wollte sie sagen, aber es kam nur ein wässriges Blubbern heraus. Die Hände ließen sie trotzdem los. Nun merkte Yetail, dass sie mit dem Rücken an etwas Rauem, Hartem lag, vermutlich eine Felswand. Außerdem steckte sie noch immer in dem durchnässten Umhang und fror. Ihre Zähne klapperten ob der Kälte, aber sie versuchte, es zu verbergen.
Der Fremde hörte es trotzdem, er musste gute Sinne haben.
„Zieht diesen Umhang aus und nehmt meinen, sonst bringt Euch die Kälte noch um.“ Yetail hasste es, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, aber in diesem Moment war sie einfach nur dankbar für das Angebot. Sie löste die Bänder, die ihren Mantel zusammenbanden und streifte ihn ab. Nun stand sie nur mit einigen dünnen Stoffen und Rüstungsstücken bedeckt in der Dunkelheit. Sie hörte das Rascheln dicken Stoffs und dann wurde ihr ein schwerer Umhang um die Schultern gelegt. Er war herrlich trocken und langsam hörte das Zittern auf, unter dem ihr Körper litt. Sie fragte sich, ob sie sich wohl schon genug erholt hatte, um sich mit Magie zu wärmen, beschloss aber, ihre Kräfte zu schonen.
„Könnt Ihr zaubern?“, kam eine Frage aus der Dunkelheit.
„Natürlich kann ich das. Was für eine blöde Frage. Ich bin Yetail Bluthand aus dem Konvent von Clar Karond. Wenn Ihr gesehen hättet, was ich mit den Schiffen dort gemacht…“ Der Fremde unterbrach sie.
„Haltet die Klappe, Ihr eingebildete Magierin. Ich habe gesehen, was Ihr dort gemacht habt, und das ist der Grund dafür, dass wir in Schwierigkeiten stecken. Denn die Besitzer dieser Schiffe sind hinter Euch her. Also könnte Ihr jetzt zaubern oder nicht?“
Einerseits schämte sich Yetail dafür, ihren Helfer so hochnäsig angeblafft zu haben, andererseits ging ihr dessen Ton auf die Nerven. Für wen hielt er sich, mich eingebildete Magierin zu nennen? Wenn ich erst wieder bei Kräften bin … Aber das muss warten. Wenn diese Piraten mich bekommen, bin ich wohl kaum in der Lage, mich allein zu verteidigen.
„Verzeiht mir“, sagte sie so überzeugend wie möglich, ohne es ernst zu meinen. „Ich fürchte, ich bin momentan nicht in der Lage, mehr als einen heißen Hauch zu produzieren.“ Sie brauchte den Fremden. Wenn er allein hier durch die Unterwelt wanderte, konnte er sie möglicherweise auch gegen die Piraten unterstützen. Da war ein wenig Unterwürfigkeit möglicherweise förderlich.
„Dann kommt. Ich hoffe, Ihr könnt wenigstens noch laufen?“ Natürlich konnte sie das. Sie war zwar geschwächt, aber kein Waschweib, das so schnell aufgab. Zum Beweis lief sie einfach an dem Fremden vorbei und hinein in die Dunkelheit.

Sisrall rannte der Magierin, die sich Bluthand nannte, hinterher. Er trug den nassen Umhang der Zauberin über den Schultern. Durch die Rüstung störte ihn die Feuchtigkeit nicht und sie fror anscheinend nicht länger. Seine Schritte waren lautlos wie immer, stellte er mit einem gewissen Stolz fest. Die der Hexe aber hallten leise von den Höhlenwänden wider und ließen sich mühelos verfolgen. Er fragte sich, ob er sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen sollte. Er brauchte keinen Streit mit irgendwelchen Piraten, die diese Frau suchten. Zumal ihm ihre Hochnäsigkeit auf die Nerven ging. Er hatte sie gerade erst vor dem Ertrinken oder dem Los, als Mahlzeit des Seedrachens zu enden, gerettet und sie hielt ihm vor, dass sie angeblich eine bedeutende Magierin war.
Aber er wusste, dass er sie nicht einfach verlassen würde. Sie brauchte seinen Schutz, ob sie es zugab oder nicht, und sie hatte immerhin zugegeben, dass sie momentan in schlechter Verfassung war. Also war sie ehrlicher als manch anderer Elf, dem Sisrall begegnet war. Trotzdem mochte er sie nicht wirklich. Aber ich werde ihr eine Chance geben. Vielleicht ist sie einfach etwas gereizt, weil sie geschwächt und knapp dem Tod entkommen ist. Jeder reagiert anders darauf.
Der Assassine lauschte. Kein Laut verriet die Piraten. Vielleicht hatten sie die Spur verloren, aber noch glaubte Sisrall sich nicht in Sicherheit. Schon gar nicht mit der Hexe, deren Schritte gut zu hören waren. Immerhin lief sie wirklich, so schnell sie in ihrem derzeitigen Zustand konnte.

Yetail versuchte, nicht zu keuchen. Sie rannte, aber sie würde nicht mehr lange durchhalten. Das Wasser und vor allem deren Kälte hatten ihre Lungen und ihren Kreislauf geschwächt. Sie hatte schreckliche Seitenstiche und jeder Schritt fiel ihr schwerer, zumal das Gewicht es dicken Umhangs schwer auf ihr lastete. Sie war für leichtere Stoffe geschaffen, deren Wärme sie mit Magie unterstützen konnte.
Aber sie ließ sich nichts anmerken. Ohne eine Beschwerde lief sie weiter. Die Genugtuung wollte sie dem seltsamen Fremden nicht gönnen. Er mochte sie gerettet haben, aber das machte ihn nicht unbedingt sympathischer. Sie schuldete ihm Dank aber keine Freundlichkeit. Sobald sie wieder bei Kräften war, wollte sie allein weiterziehen.
Plötzlich fragte sie sich, ob sie nicht schon allein war. Abgesehen von ihrem Atem und ihrem Schritten war der Tunnel still. Weder ihr mysteriöser Helfer noch die Piraten waren zu hören. War es möglich, dass der Fremde sie verlassen hatte? Oder dass er die Piraten nur erfunden hatte? Aber sie blieb nicht stehen, um es herauszufinden. Das ergab keinen Sinn. Warum sollte der Kerl sie auf dem Wasser ziehen, ihr vorgaukeln, dass die Khainler hinter ihr her waren, und sie dann einfach allein laufen lassen?
Sie kam nicht mehr dazu, eine Antwort auf ihre Überlegungen zu finden, denn als sie um die nächste Ecke bog, fand sie sich im Fackelschein mehrerer grinsender Piraten wieder, die mit gezogenen Klingen auf sie warteten. Die Khainler hatte offenbar ihre Kenntnisse der Unterwelt genutzt, um ihr den Weg abzuschneiden. Und sie hatten ihr in einer geräumigeren Kaverne aufgelauert, um ihre zahlenmäßige Überlegenheit einsetzen zu können, statt ihr im Tunnel einzeln gegenüber zu treten. Als ob das in meinem jetzigen Zustand einen Unterschied machen würde.
Yetail zog ihr Schwert und blickte über die Schulter. Doch da war niemand. Der Tunnel hinter ihr, jetzt in das flackernde Licht der Fackeln getaucht, war leer. Der seltsame Fremde hatte sie allein gelassen. So unausstehlich er doch erschienen war, jetzt hätte sie ihn gebraucht.
Denn langsam kamen die Piraten auf die einsame Zauberin zu.

Edit: ich hab nochmal ein wenig mit dem Titel des Bildes rumgespielt.
 
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Bin gespannt auf die Fortsetzung und ich habe für den Dritten teil ein paar Tietel:
"Meister des Mordens"
"Erwälte Kaihnes":wub🙁Das ist mein Favoriet da sie ja auch gegen Slaanes kämpfen)

"Meister der Schlacht"(Helden der Schlacht find ich nicht passend)

Und ab wann soll der dritte Teil beginnen? Vlt. Als er zum Altar der absoluten Dunkelheit geführt wird(zur Hinrichtung)
 
Danke für die Vorschläge, ich habe über "Meister von irgendwas" auch schon nachgedacht, aber das ist immer so..... imba. Es wirkt, als hätten die das studiert. Aber mal sehen. Es werden jedenfalls vier Teile, ich krieg das, was noch kommen muss, nicht in einen Teil. Die schlacht ist dann der vierte.

Der zweite hört wohl da auf, wo Sisrall durch die Berge gespült wird, ansonsten wäre er zu kurz. Ist aber alles noch nicht endgültig. Sobald die eigentliche Story fertig ist, werde ich mir diese Teilgrenzen nochmal vornehmen und auch die Zeitangaben überarbeiten, ist ja noch etwas chaotisch manchmal. "Erwählte Khaines" wäre ein guter Titel für die Geamtstory, finde ich. Oder sowas in der Richtung.


"Meister des Mordes" ist ein guter Vorschlag, aber du vergisst zwei Sachen: 1. sollen sich die titel auf beide (Sisrall und Yetail, vielleicht auch noch die anderen) beziehen und dieser passt zu Yetail irgendwie nicht. 2. wird "mord" dann immer mit Meuchelmord assoziiert und obwohl Sisrall ja ein Assassine ist, tötet er hier leider nicht so oft heimlich. aber vielleicht kann ich das ein wenig abändern, jedenfall danke für die Vorschläge.
ich werde morgen wohl den nächsten Teil posten, da ich voraussichtlich bald vorübergehend kein Internet haben werde (Anbieterwechsel)
.... oder ich mach es gleich.
 
Überlegungen

Westlich von Hag Graef; Naggaroth
2567 IC; 8.zunehmender Mond

Die beiden Druchii mit ihren Nauglir saßen ein Stück voraus und rasteten. Sie bewegten Ihre Glieder, die nach dem Schlaf noch nicht ganz einsatzfähig waren, und nutzten die Zeit, um etwas zu essen und zu trinken. Auch die Kampfechsen wurden gefüttert. Nerglot bedauerte, dass ihre seltsame Gruppe zu so unterschiedlichen Geschwindigkeiten gezwungen war. Die Druchii konnten mit ihren Nauglir weit voraus reiten, während seine Krieger nicht einmal das normale Marschtempo von Lebenden erreichten. Der Untote selbst hätte einen Sterblichen im Lauf überholen können, aber er durfte sich nicht zu weit von seiner Armee entfernen.
Trotzdem hatten Nerglot und seine Diener einen Vorteil gegenüber den beiden Elfen. Deren Kampfechsen konnten zwar stunden- oder notfalls auch tagelang laufen, aber die beiden Reiter wurden irgendwann müde. Außerdem war es gefährlich, die launischen Nauglir zu lange anzutreiben. Die Untoten dagegen konnten Tag und Nacht marschieren. Sie kannten keine Müdigkeit und die Dunkelheit störte sie nicht.
Das stellte die Gruppe natürlich vor das Problem, dass die Untoten nachts unnötig rasten müssten, wenn die Druchii schliefen, während die tagsüber ein Tempo wählen müssten, das für Nauglir eine Qual war. Deshalb hatten Nerglot und Korlif abgemacht, dass der Gardist und sein Begleiter am Tage voraus reiten würden, während die Untoten sie dann in der Dunkelheit wieder einholen konnten. Das funktionierte ganz gut, wie sie überrascht festgestellt hatten, solange die Nauglir nicht rannten, sondern lediglich dahin trotteten, was immer noch schneller war, als die meisten Sterblichen laufen konnten. Außerdem konnte Korlif auf diese Weise dafür sorgen, dass keine Druchii zufällig den Skelettkriegern begegneten. Und sie sind wahrscheinlich froh, nicht in der Nähe meiner Diener schlafen zu müssen. Sterbliche fühlen sich dann immer leicht nervös, dachte er verächtlich.
In knapp einer Stunde würde die Sonne aufgehen und Nerglots Armee hatte die beiden Elfen wie verabredet eingeholt. Offenbar waren sie gerade erst aufgestanden und machten sich nun reisefertig. Die Nauglir sprühten vor angestauter Kraft, da sie seit Tagen nicht mehr wirklich gelaufen waren. Die beiden Elfen wirkten ebenfalls ausgeruht, was sicher an ihrem langsamen Tempo lag, wodurch sie viel Zeit zum Schlafen bekamen.
Nerglot befahl seinen Dienern, innezuhalten, und ging dann etwas schneller auf die Druchii zu. Anfangs hatten sie angesichts der Gegenwart eines Untoten, der dazu noch über beeindruckende magische Fähigkeiten verfügte, nervös gewirkt, inzwischen sahen sie keine Gefahr mehr in ihm — immerhin hatte er die vergangene Zeit nicht genutzt, um sie zu töten — und begrüßten ihn mit einem Nicken. Korlif kam auf ihn zu.
„Wir sind bald fertig. Noch zehn Minuten und wir können weiterreisen. Wenn ich mich nicht irre, werden wir heute Nachmittag Naggarond erreichen. Das heißt, Ihr werdet gegen Mitternacht dort sein. Ich werde den Hexenkönig informieren und Ihr solltet Euch der Stadt nicht nähern, ehe Ihr dazu aufgefordert worden seid. Verstanden?“
Nerglot verzog den zahnlosen Mund zu einem schiefen Grinsen. „Ich werde abseits warten. Wahrscheinlich werdet Ihr dann schon wieder dort sein, nicht wahr? Ich hoffe, Malekith wird Euch Eure Entscheidung nicht übel nehmen.“
Die Miene des Gardisten verdüsterte sich. Wahrscheinlich hatte er bereits darüber nachgedacht, was der Hexenkönig von diesem Bündnis halten mochte. Dass Nerglot ihm eigentlich keine Wahl gelassen hatte, würde wohl kaum etwas ändern.
„Ich werde dem Hexenkönig berichten, was Ihr uns vorgeschlagen habt, und dann zurück kehren, um Euch seine Antwort zu überbringen. Ich denke, ich werde Euch finden; Eure Armee ist ja groß genug.“
Das stimmte und Nerglot quittierte die Feststellung mit einem weiteren Grinsen. Korlif nickte, warf ihm einen unruhigen Blick zu und half dann seinem Begleiter, ihre Decken und Nahrungsmittel wieder in den Satteltaschen der Nauglir zu verstauen. Wie versprochen, waren sie weniger Minuten später bereit zu Weiterreise.
Während die Untoten hinter Nerglot her marschierten, trabten die Nauglir mit den Druchii langsam voraus, bis sie hinter einigen Felsen außer Sicht gerieten.
Altar der Absoluten Dunkelheit; westliches Naggaroth
2567 IC; 8.Zunehmender Mond

Darmal winkte Kalrim zu sich, der gerade seine Runde durch das riesige Lager der Flüchtlinge beendet hatte.
„Irgendetwas Wichtiges?“, fragte der ehemalige Hauptmann. Der Krieger schüttelte den Kopf.
„Das Übliche. Einige leiden schwer an Erschöpfung und Krankheit, aber den meisten geht es den Umständen entsprechend gut. Soweit ich das beurteilen kann, hat sich auch niemand mehr allein davon gemacht. Offenbar glauben sie, der Drachau haben sie hierher geführt, wo es gute Überlebenschancen gibt, und sie vertrauen ihm. Ich hoffe, sie gewöhnen sich nicht zu sehr an das Tal. Immerhin wird der Rückweg nicht viel leichter. Und dann ist die Chance ziemlich gering, dass Ghrond in gutem Zustand ist.
Hast du schon darüber nachgedacht, wie wir die Leute hier versorgen?“, beendete er seine Ausführungen. Darmal nickte und trat dichter an ihn heran.
„Wir haben Unterstützung bekommen“, flüsterte er Kalrim zu, dessen Augen sich überrascht weiteten. „Offenbar ist das Tal nicht so unbewohnt, wie es schien. Ein Stamm lebt hier. Vor einer halben Stunde kam eine Frau mit einigen Bewaffneten an und erklärte, sie sei die Anführerin. Sie werden uns unterstützen, wenn wir bald wieder abziehen. Ihre Jäger sind den unseren weit überlegen und sie kennen das Tal.“
Kalrim runzelte die Stirn. „Das ist seltsam. Weshalb kommen sie denn überhaupt hierher? Weshalb verstecken sie sich nicht, bis wir wieder weg sind? Wir würden sie vermutlich niemals entdecken und sie bräuchten uns nicht zu helfen.“
Dieser Gedanke war auch Darmal gekommen. „Deine Zweifel sind berechtigt. Sie kamen hierher, um herauszufinden, wer wir sind und was wir wollen. Wären wir eine Armee, hätten sie sich vermutlich niemals gezeigt. Aber so warteten sie, bis ich allein war, und sprachen mich an. Ich habe ihnen erklärt, was uns widerfahren ist und dass wir bald verschwinden würden, sobald Ghrond wieder sicher ist. Ich weiß nicht, was diese Frau dazu bewegt hat, uns zu helfen. Aber sie kannte Blutklinge.“
Kalrim sog scharf die Luft ein. „Das ist nicht möglich. Wir haben gesehen, wie er gestorben ist. Und vorher hat er Grond sicher nicht verlassen. Nach allem, was die anderen Überlebenden uns erzählt haben, hatte er seine Ausbildung gerade erst vollendet und ein unausgebildeter Tempelkrieger wird niemals vollkommen allein in die Wildnis geschickt. Täuscht sie sich vielleicht?“
Darmal schüttelte den Kopf. Auch diese Frage hatte er sich bereits mehrmals gestellt. „Nein, ich glaube nicht. Sie kannte ihn als Blutklinge und Sisrall. Außerdem wusste sie zu viel über ihn, als dass es ein anderer Mann gewesen sein könnte.“
Sie kamen nicht mehr dazu, weiter über dieses Thema zu diskutieren, denn in diesem Moment traten zehn Jäger des Stammes aus dem Wald. Sie trugen die Kadaver großer Tiere, die sie ins Lager brachten.
Die Flüchtlinge blickten die Unbekannten verstört an und Darmal sah sich gezwungen, die Lage zu erklären. Er trat auf den Hügel und hob die Arme.
„Dies sind die Bewohner dieses Tals. Wir wussten nicht, dass sie hier leben, aber sie wollen uns helfen, sofern wir nicht weiter in ihr Gebiet eindringen. Sie werden uns mit Fleisch und Früchten versorgen und gestatten es uns, im Fluss zu fischen, damit wir bald kräftig genug sind, um nach Ghrond zurück zu kehren.“
Die Flüchtlinge schienen besänftigt und einige machten sich daran, die angebotenen Kadaver auszunehmen. Andere baten die Stammeskrieger, sie zum Fluss zu führen, damit sie dort nach Fischen jagen konnten. Darmal nickte zufrieden. Trotz des erbärmlichen Zustands, in dem sie sich befanden, hatten die Druchii die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er befahl Kalrim, den Leuten zu helfen und bei der gerechten Verteilung der Nahrung aufzupassen.
„Es sieht so aus, als würden Eure Leute Euch vertrauen.“, meinte eine Stimme hinter ihm, kaum war er allein. Um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, drehte er sich langsam um. Am Fuße des Hügels stand Viverla’atar. Darmal blickte sich um, konnte aber keinen ihrer Jäger entdecken. Vorsichtig näherte er sich der Frau.
„Ich danke Euch, Viverla’atar. Eure Hilfe kam im richtigen Moment. Euer Tal ist fruchtbar und bietet viel Nahrung, aber allein wären wir wohl nie in der Lage gewesen, genug Essen für alle zu beschaffen.“
Sie grinste leicht. „Ja, ich habe Eure sogenannten Jäger beobachtet. Kein Wunder, dass Eure Leute fast verhungert sind.“
Er nickte. Daran gab es nichts zu rütteln, obwohl ihr Spott natürlich provozierend war. Die Jäger, die die Flüchtlinge unterwegs mit Nahrung versorgt hatten, waren allesamt unausgebildete Freiwillige gewesen, die zuvor anderen Berufen nachgegangen waren. Außerdem hatten sie mit primitiven Waffen gejagt, da nur wenige Armbrüste die Schlacht überstanden hatten.
„Aber deshalb seid Ihr nicht hier, oder? Müsstet Ihr nicht eigentlich Euren Stamm regieren?“
Ihr Gesicht verdüsterte sich. „Da gibt es nicht viel zu tun. Wir sind nur wenige. Die Leute haben ihre Aufgaben und gehen ihnen nach. Das können sie besser, wenn ihnen niemand auf die Finger schaut. Das müsstet Ihr eigentlich wissen, Drachau.
Aber natürlich, ich bin nicht hier, um mich zu unterhalten. Ich habe ein Angebot, obwohl ich selbst nicht weiß, was mich dazu treibt, es Euch vorzuschlagen.“
Darmal blickte sie erwartungsvoll an. „Wir können jede Hilfe gebrauchen, die Ihr uns gewährend könnt, allerdings haben wir nur wenig zu geben. Eigentlich gar nichts.“
Viverla’atar nickte. „Ich weiß, aber das Angebot wird Euch auch nicht helfen. Es geht um den Krieg. Das Chaos marschiert von Norden. Noch sitzen sie vielleicht in Ghrond, aber früher oder später werden sie nach Naggarond marschieren. Die Stämme und Clans des Gebirges leben immer für sich, aber wir haben Methoden, uns zu verständigen. Normalerweise lassen wir uns gegen Bezahlung anwerben, wenn Krieg herrscht, wie Ihr vielleicht wisst.
Ich schlage Euch einen Pakt vor: Wir werden die anderen Stämme in den Krieg rufen, um dem Hexenkönig beizustehen. Dafür verlangen wir aber zwei Dutzend Neugeborene und Kinder.“
Die Forderung traf Darmal überraschend. „Was wollt Ihr damit?“
„Wir sind geschwächt, unser Stamm ist viel zu klein, deshalb brauchen wir Nachwuchs. Also: Nehm Ihr an?“
[FONT=&quot] Was soll ich darauf antworten? Kann ich bestimmen, dass die Mütter ihre Kinder weggeben? Kann ich andererseits das Angebot ablehnen? Was würdest du tun, Blutklinge? [/FONT]