WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

hi flix.

aber keine Sorge das hier bleibt natürlich meine Lieblingsgeschichte.
danke sehr, das freut mich.

Wie kann man eine Tread abonnieren und es auch kündigen?
du meinst, Benachrichtigungen bekommen, wenn es einen neuen Post gibt? Ganz einfach: Wenn du antwortest, musst du nur ein bisschen runterscrollen. Da steht dann "Thema abbonieren" und "Benachrichtungsart" ich lass mir immer ne E-Mail schicken, wenn hier in diesem Thread jemand antowortet. Deshalb bin ich auch selbst immer so schnell mit der Gegenantwort.

achja und wie bekomm ich dieses grinsegesicht aus meiner Überschrift?
keine Ahnung, wie man die wegbekommt, aber in deinem Fall ist es schon weg.

So, ich habe das Zwischenspiel fetig. Bin mal gespannt, wie es euch gefällt.
 
So, ich hoffe, dieses Zwischenspiel stiftet nicht zu viel Verwirrung, hat es doc hauf den ersten Blick nichts mit der Story zu tun. Aber später (im vierten Teil) werdet ihr merken, was das sollte.
Aus der Bibliothek von Naggarond;
Rubrik: Mythen und vergessene Kreaturen
Ort: 61. Regal / 5. Brett

Hinweis des Bibliothekars:

[FONT=&quot]Diese Schriften wurden von Emerlin, nach eigenen Worten Hochmagier am Hofe von Änarion, vor der Geburt des Malekith, verfasst. Er schreibt mit ziemlichen Sprüngen, die mehrere Stunden oder ganze Jahre beinhalten können. Aber es wird leicht deutlich, wo das der Fall ist und beeinträchtigt das Verständnis der Worte nicht.[/FONT]


[FONT=&quot]Als ich diese Schriftrollen vor vielen Jahren erhielt, hielt ich sie für das Geschreibsel eines alten, verwirrten Mannes, der seine Träume mit ein paar merkwürdigen Ereignissen in Verbindung bringt und diesen mehr Bedeutung beimisst, als sie wahrscheinlich hatten. Dafür bitte ich um Verständnis, aber seine Worte und Berichte klangen derart unglaubwürdig, dass ich sie nicht ernst nehmen konnte.[/FONT]


[FONT=&quot]Damals wusste ich noch nichts von der Bedeutung, die jene längst vergangenen Geschehnisse auf die heutige Welt haben könnten und ich habe sie für schlichtweg übertrieben oder sogar erfunden gehalten. Heute bin ich alt, aber ich habe vieles gesehen, von dem ich nie geglaubt hätte, dass es wahr sein könnte. Ich habe die Kinder des Mordes gesehen, habe erlebt, wie sie kämpften, wie sie litten und wie sie liebten. Und ich habe auch den Splitterdrachen gesehen, eine Kreatur, die ich — und viele andere, mit denen ich gesprochen habe — für ein Märchen hielt.[/FONT]


[FONT=&quot] Ich schreibe dies nieder, damit nicht andere denselben Fehler begehen. Denn so unglaublich das Wesen auch ist, von dem diese Schriftrollen sprechen, es ist real, genau wie auch die Kinder des Mordes, die Auserwählten des Khaine und Träger der Marilim, deren erster Vertretet eine wichtige Rolle in jenen vergilbten Zeiten zu spielen hatte. Ich habe einige Stellen mit meinen eigenen Kommentaren versehen und wünsche ich könnte noch mehr tun, um die Erlebnisse, die so seltsam, so wunderschön und so schrecklich zu gleich waren, festzuhalten. Uns alle, die wir damals an der Schlacht teilgenommen haben, erschien es wie der düsterste Alptraum, aber es war die Wirklichkeit.[/FONT]


[FONT=&quot] Doch ich halte mich auf. Ich habe alles zusammengetragen, was ich über den Splitterdrachen erfahren konnte, doch viel ist es nicht, das meiste ist verloren gegangen. Letztendlich ist zu den fünf Schriftrollen, die ich damals bekam, nur eine weitete, von mir selbst erstellte Rolle hinzugekommen. [/FONT]

Der Splitterdrache Rolle 1:
[FONT=&quot] Dies sind friedliche Zeiten, Nagarythe erblüht und gedeiht, Lady Morathi ist eine strahlende Schönheit neben der selbst die großartigsten Blumen wie welkes Unkraut aussehen und die Sterne am Himmel verblassen. Kein Elfenreich ist so schön, so reich und so mächtig wie Nagarythe, jeder beneidet uns, doch keiner wagt es, sich uns entgegen zu stellen. Stattdessen streben die anderen Elfenvölker danach, uns die Hand zu reichen und an unserer Seite stark zu werden. Schon mehrfach erhielt unser großer und weitsichtiger Herrscher Änarion Angebote von dem einen oder anderen Reich, die darin bestanden, Hilfe bei der Auslöschung eines anderen zu leisten.[/FONT]


[FONT=&quot] Aber noch ist es zu keinem Krieg gekommen, die Phönixkönige achten über die Reiche, wie es ihre Aufgabe ist. Aber es gibt Gerüchte von aufständischen Magiern, die sich „Die Drachenbeschwörer der wahren Götter“ nennen. Tatsächlich weiß niemand zu sagen, woher sie kommen oder auch nur, was sie eigentlich wollen. Sie hausen in den Bergen, handeln aber oftmals mit den Bewohnern der umliegenden Dörfer und Städte, indem sie ihre magischen Kräfte, die bedeutend sein sollen, anbieten oder Edelsteine verkaufen, die sie in den Bergen abgebaut haben. Als Gegenleistung verlangen sie meistens Nahrungsmittel oder seltener Kleidung, wahrscheinlich beides Dinge, die sie nicht selbst erschaffen können, aber dennoch brauchen.[/FONT]


[FONT=&quot] Nur eines ist seltsam: Mir kamen Bericht zu Ohren, nach denen diese Magier viel weniger Nahrungsmittel kaufen, als eine Gruppe erwachsener Männer von ihrer Zahl brauchen müsste. Aber niemand schenkt ihnen besondere Aufmerksamkeit. Sie kommen zwar gelegentlich in die Städte und Dörfer, wo sie von den vier Gottheiten predigen, denen sie sich verschworen haben. Aber ansonsten benehmen sie sich höflich und friedlich. Es gibt aber Gerüchte, nach denen sie Drohungen aussprechen gegen jene, die gegen sie reden. Diese Drohungen sprechen von Folter durch ihre Götter und ewiger Pein, aber die meisten Leute sind klug genug, sich davon nicht abschrecken zu lassen. [/FONT]

[FONT=&quot]Hier ist der Text kaum noch lesbar. Das, was noch entziffert werden konnte, spricht etwa von Folgendem: die Drachenbeschwörer hatten angefangen, energischer gegen alle vorzugehen, die ihrem Glauben offen gegenüber getreten waren. Es kam zu hitzigen Streitereien, doch zu keiner Gewalt. Stattdessen verschwanden plötzlich Leute, ohne dass jemals geklärt werden konnte, wohin. [/FONT]

[FONT=&quot]Heute ist etwas Seltsames passiert. Ein Bote kam an den Hof von Änarion und Lady Morathi und berichtete, dass ein ganzes Dorf leer aufgefunden worden war. Es gab keine Schäden, weder an den Häusern noch an dessen Einrichtung. Auch hatte man keine Blutspuren oder andere Zeichen eines Kampfes gefunden. Aber in der Mitte des Dorfplatzes war eine seltsame Fußspur aufgetaucht: Sie ähnelte der eines kleinen Drachens, nur hatte sie sieben Krallen, die fast einen Meter lang waren und gezackt wie ein Blitz. Die Mittlere verzweigte sich nach der Hälfte angeblich sogar in zwei einzelne Krallen. Niemand wusste, was das zu bedeuten habe.
[/FONT]

[FONT=&quot]Natürlich gab es Bemerkungen, diesen Vorfall mit den Drachenbeschwörern in Verbindung zu bringen. Aber erstens glaubt niemand, dass sie die Macht haben, ein ganzes Dorf zu entvölkern — vielleicht will es auch keiner wahrhaben. Und zweitens gab es in der Region keine Berichte von ihnen. Aber nach den Entführungen des letzten Jahres sind sie ohnehin zu einem Sündenbock für alle unerklärlichen Vorfälle geworden. Änarion hat Späher ausgesandt, die das Dorf und die Umgebung durchsuchen sollen, aber wahrscheinlich lässt man die Sache bald auf sich beruhen.[/FONT]


[FONT=&quot]Tatsächlich hat der Spähtrupp vor zwei Jahren nichts gefunden, doch inzwischen häufen sich die Berichte über seltsame Vorfälle. Jedes Mal verschwinden Leute, ohne dass man Zeichen einer Entführung oder eines Kampfes findet. Und jedes Mal sieht irgendjemand ein seltsames Zeichen. Ach ja: Ich sagte, der Spähtrupp hätte nichts gefunden. Das entspricht sogar mehr der Wahrheit, als uns lieb ist. Das Zeichen der Drachenklaue, von dem der Bote gesprochen hatte, war spurlos verschwunden, obwohl der Bote beteuerte, es wäre zu tief in dem Boden eingegraben, als dass es hätte weggespült werden können. Seltsam in der Tat. Aber noch beängstigender sind die neuen Vorfälle. Jedes Mal ist das Zeichen, das gefunden wird und dann wieder spurlos verschwindet, wenn eine zweite Person hinzukommt, ein anderes. Es gab ein Vorkommnis, da behaupteten drei Personen, das Zeichen gesehen zu haben, doch zwei davon wurden am nächsten Tag tot aufgefunden, erstochen — so schien es eindeutig — von dem dritten Mann.[/FONT]


[FONT=&quot] Es ist noch schlimmer gekommen: Gestern erreichte mich noch die Nachricht des Verschwindens einer weitern Person, aber das erschien mir kaum noch der Aufmerksamkeit wert. Die Wachen suchen zwar stets nach den Vermissten, aber bisher haben sie nur zwei gefunden, die sich schlichtweg verirrt hatten. Alle anderen bleiben wie vom Erdboden verschluckt. Auffällig ist auch, dass seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren keine Drachenbeschwörer mehr gesichtet wurden. Wann genau kann keiner sagen, da sie schon vorher rar waren und niemand groß auf sie geachtet hat. Doch vor nicht einmal einer Stunde kam eine neue Nachricht: Die Frau, von deren Verschwinden ich gestern erfahren habe, ist wieder aufgetaucht. Sie lag in dem Bett, in dem sie von ihrem Mann vor dem Verschwinden zuletzt gesehen worden war. Doch sie hatte sich grotesk verändert: Ihre Haut war überzogen mit einem Panzer aus grünen Schuppen und kleine Stummelflügel brachen aus ihrem Rücken. Außerdem hatten sich ihre Hände zu Pranken mit langen Krallen statt Fingern gedehnt. Ihr Mund hatte sich nach vorne gezogen und mit grässlichen Reißzähnen gefüllt. Insgesamt schien sie halb Drache halb Elfe zu sein. Mir wurde berichtet, dass nur noch ihre Augen und ihre Halskette eindeutig erkennbar waren. Alles andere benötigte viel Willenskraft, um darin jene Frau zu erkennen, die sie anscheinend einmal gewesen war. Da sie sich auf ihren Mann und dessen Freunde gestürzt hatte, waren diese geflohen und hatten das Monster mithilfe der Wachen getötet, aber erst nachdem die Frau das Bett, in dem sie erschienen war, in Brand gesetzt hatte. Niemand hat eine Erklärung dazu. Natürlich fiel immer wieder der Name der Drachenbeschwörer, aber man hat weder Beweise noch weiß irgendwer, wo sie sich genau aufhalten. Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.
[/FONT]

[FONT=&quot] Inzwischen sind fast sechzehn Jahre vergangen, seit ich von dem ersten entvölkerten Dorf erfahren habe. Seit damals konnten wir den Vorfällen weder ein Muster entnehmen noch etwas dagegen unternehmen. Es geschieht unvorhersehbar und ohne den geringsten Grund, soweit wir das hinterher feststellen können. Denn eine Vorwarnung hat es niemals gegeben. Das einzige, was ich aus der Analyse all dieser Berichte feststellen konnte, ist, dass es nie zu einer Entvölkerung ganzer Städte kam. Zumindest nicht von einem Tag auf den andere wie im Falle der inzwischen 52 Dörfer. In den Städten hört man dafür umso häufiger vom Verschwinden einzelner oder mehrerer Personen, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten. Ihre Angehörigen und Freunde können auch keine Gründe nennen, weshalb er oder sie entführt worden sein könnte. Beunruhigend ist auch die Tatsache, dass niemals auch nur der kleinste Schaden gefunden wird, obwohl einige der Entführten durchaus als gute Kämpfer bekannt waren.[/FONT]


[FONT=&quot]Es festigt sich immer mehr die Meinung am Hof, dass wir es hier mit einer uns unbekannten Magie zu tun haben. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich kann die Meinung meiner, magisch unbegabten, Kollegen verstehen. Dies wirkt tatsächlich, als sei Zauberei im Spiel. Aber mir als Hochmagier von Nagarythe ist das etwas zu einfach. Natürlich ist es denkbar, dass mächtige Zauberer einen Weg gefunden haben, unbemerkt irgendwo aufzutauchen (Magier sprechen von Teleportation) und vielleicht sogar auf diesem Wege einzelne Personen zu entführen, aber für ein ganzes Dorf kann das unmöglich reichen. Es gibt noch einen Grund, der gegen diese Theorie spricht. Selbst wenn die Drachenbeschwörer oder eine andere Gruppe mithilfe derartiger Zauberei sämtliche Einwohner eines Dorfes entführt haben sollten, müsste eine Tat von derartigem Magieeinsatz spürbar sein.[/FONT]


[FONT=&quot] Ich kenne die feinen magischen Sinne von Lady Morathi, denen kein Magier auf Ulthuan gleichkommt. Ich habe sie aufgesucht und mit ihr darüber gesprochen. Sie hat mir Recht gegeben: Ein solcher Zauber — oder auch viele einzelne — zum Entvölkern eines Dorfes müssten das magische Gewebe erschüttern. Sie meint, ich hätte das selbst gespürt, sogar viel schwächeren Magiern wäre es nicht entgangen. Aber wenn selbst Lady Morathi nichts entdeckt…[/FONT]


[FONT=&quot]Ich habe mir im Laufe der Jahre fast zwanzig der Dörfer und mehr als doppelt so viele Orte angesehen, wo Leute mitten in einer Stadt verschwunden sind. Oftmals war ich nur wenige Tage nach dem „Ereignis“ da. Oder zumindest nachdem ich davon erfahren hatte. Doch ich konnte nicht die winzigste Spur eines Zaubers spüren, der hier gewirkt worden sein könnte. Tatsächlich finde ich überhaupt keine Magie dort. Wenn ich dort ankommen, kehrt sie zwar meist schon zurück, aber mir als Hochmagier entgeht die Wahrheit dahinter nicht: Irgendwer oder irgendwas hat nicht nur die Elfen — und Tiere, wie ich inzwischen herausgefunden habe — der Dörfer entführt, sondern auch die Winde der Magie dort zum Erliegen gebracht. Aber diese Magie, die geraubt wurde, wurde dort nicht zu Anwendung gebracht!!! Ich kenne nichts, was Magie über längere Zeit hinweg speichern kann, weshalb mir diese Orte einen Schauer über den Rücken jagen. Weder ich noch Lady Morathi können uns darauf einen Reim machen.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich habe noch etwas vergessen: Es gibt eine einzige Ausnahme, die dem „Muster“ all dieser Vorfälle widerspricht: Die Frau, die als entstelltes Monster, halb Elf, halb Drache, zurückgekehrt ist. Erst einmal ist sie die einzige, die zurückgekommen ist (es gab noch ein paar andere, aber die hatten sich schlichtweg verlaufen oder waren auf Reise gegangen, ohne ihre Angehörigen zu informieren) Des Weiteren konnte ich in ihren Zimmer Magie spüren, die arkanen Winde hatten sich nicht geändert. Auch gab es Rückstände von der Anwendung eines Zaubers, die allerdings schon zu verblasst waren, als dass ich ihnen mehr hätte entnehmen können als dass es ein mir unbekannter Zauber gewesen war. Auch ist der Fall der Frau der einzige, bei dem wirklich niemand behauptet hat, eines der seltsamen Zeichen gesehen zu haben. Ich und Morathi sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Frau, die zurückkam, ein Unfall war. Diejenigen, die hinter all diesen Vorfällen stecken — ob Drachenbeschwörer oder nicht — müssen bei ihr einen Fehler gemacht haben, wodurch ihr Zauber oder ihr Ritual, wie immer man es bezeichnen möchte, scheiterte. Wahrscheinlich war es nur eine Kleinigkeit, vielleicht lag es nicht einmal an ihnen selbst, ich weiß es nicht.[/FONT]


[FONT=&quot]Inzwischen gibt es Schwierigkeiten: Die Leute trauen sich nicht mehr allein — manche auch gar nicht — aus den Dörfern oder den Städten, in denen sie leben. Natürlich fürchten sie, irgendwo in der Wildnis überrascht zu werden und für immer zu verschwinden, als nur eines der vielen Opfer, die wir inzwischen zu beklagen haben. Doch ich kann sie beruhigen: Es gibt keinen einzige Bericht, dass jemals eines dieser Verschwinden außerhalb eines Dorfes oder einer Stadt bemerkt worden wäre. Dennoch: durch diese Furcht kommt der Handel zum Erliegen und Nachrichten erreichen mich und den Hof erst spät, wenn überhaupt.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich habe mich deshalb entschlossen, selbst eine Reise zu machen. Ich will versuchen, den Leuten klarzumachen, dass ihnen keine Gefahr droht, in der Wildnis entführt zu werden. Vielleicht entdecke ich auf dieser Reise auch etwas, das mir bisher entgangen ist. Ich habe bereits mit Lady Morathi darüber gesprochen, sie hat sich einverstanden erklärt, zumal ich hier kaum von Nutzen bin, denn bisher kam es noch zu keinem Verschwinden in der Nähe. Ich werde Kerkil mitnehmen, der Junge soll etwas von der Welt sehen. Außerdem wird er sich bestimmt freuen, den eintönigen Unterweisungen unseres Waffenmeisters und der anderen Magister zu entkommen. Und etwas Praxiserfahrung ist immer gut. Vielleicht kann ich ihn sogar für die Magie begeistern, er hat immerhin ein wenig arkanes Potential.[/FONT]


[FONT=&quot]Wir werden morgen früh aufbrechen. Ich werde versuchen, meine Aufzeichnungen weiterzuführen. Denn es scheint, als würden diese Vorfälle wichtiger, als wir anfangs annahmen. [/FONT]
 
Hab den Teil gelesen! Lässt sich wie immer wunderbar lesen!
Aber ich glaube einige Fluffunstimmigkeiten gefunden zu haben.
1. Es gab immer nur einen Phönixkönig(vllt was mit den Eldarn verwechselt)
2. Die Elfenreiche wollten sich nie gegenseitig vernichten, sie waren viel zu sehr vom Chaos bedrängt
3. Morathi ist zwar sehr begabt, war aber nie die Begabteste unter den Elfen
Hoffe konnte helfen und ihre mich nicht!
 
@Sansker: dann ist ja gut. Ich weiß, dass das auf den ersten Blick nicht passt, aber das Zwischenspiel ist ja auch sechs Teile lang. Also warte mal ab.

@Lutz: Ja, es gab nur einen Phönixkönig gleichzeitig, aber im Laufe der Zeit gab es mehrere. DEshalb "könige" als zeitlosen Ausdruck.

So weit ich weiß, kam das Chaos doch erst viel später. Ok mit gegenseitig vernichten habe ich vielleicht etwas zu weit gegriffen, guck ich mir nochmal an.

Du musst bedenken, dass dieser Hochmagier zu Nagarythe gehörte wie auch Morathi selbst. Da kann er ruhig mal ein wenig üertreiben, oder?

Trotzdem danke für die Anmerkungen, ich werde sie beherzigen.

So, da wir so ewig lange keine Fortsetzungen mehr hatten, mach ich mal weiter.
 
Der Splitterdrache Rolle2
Dies ist die zweite Rolle, die Emerlin, Hochmagier des alten Nagarythe, zu jenen Ereignissen vor vielen tausend Jahren verfasst hat. Leider ist nicht mehr sonderlich viel übrig, ich habe versucht, jene Stellen zusammen zu fassen oder zu ergänzen, die unvollständig sind. Dies ist vor allem ein Bericht der Reise, die er unternommen hatte, um den seltsamen Vorfällen auf die Spur zu kommen.

[FONT=Basil, serif]Wir sind inzwischen mehr als einen Monat lang unterwegs, doch es ist nichts geschehen, dass sich lohnen würde, festzuhalten. Außerhalb des Hofes erreichen mich natürlich keine Berichte mehr von weiteren Vorfällen, aber damit habe ich gerechnet. Es ist aber in der Tat, wie ich es gesagt habe: hier in der Wildnis ist uns beiden, die wir eigentlich ein schwaches Ziel sein sollten, nichts geschehen, wenn man von einem Vorfall mit einem wilden Bären absieht. Wir haben zwei der Dörfer besucht, die schon seit mehreren Jahren entvölkert sind. Natürlich will niemand dorthin zurückkehren und so verfallen die Gebäude inzwischen, während sich einige Tiere dort eingenistet haben. Es ist ein trauriges Bild, aber immerhin ist die Magie inzwischen zurückgekehrt.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Kerkil ist neugierig. Er untersucht die Dörfer mit großer Genauigkeit, aber auch er hat bisher nichts gefunden, was uns irgendeinen Hinweis auf den Grund oder wenigstens den Ablauf dieser Vorfälle liefern würde. Dennoch ist die Stille dort beängstigend und wir ziehen meist nach wenigen Tagen weiter, in dem Wissen, dass wir hinter uns die Heimstätte dutzender Elfen den Pflanzen und Tieren überlassen. [/FONT]
[FONT=Basil, serif]Kerkil hat mich aufgefordert, etwas für ihn aufzuschreiben, das mir bisher entgangen ist. Ich weiß nicht, ob es eine Bedeutung hat oder nicht, aber es ist interessant: Wie schon berichtet, sind die Tiere, die im Dorf oder in dessen Nähe gelebt haben, alle verschwunden, als hätten sie ihre Herren begleitet. Es gab aber weder losgerissene Leinen noch Spuren davon, dass Raubtiere sie geholt hätten. Aber das ist nicht das, was Kerkil meint. Ihm ist aufgefallen, dass die Wildtiere, die in der Umgebung gelebt haben, nicht verschwunden sind, jetzt sind einige von ihnen sogar in die Dörfer eingedrungen und haben es sich dort gemütlich gemacht, wo sich Elfen unwohl fühlen.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Inzwischen sind wir seit beinahe einem halben Jahr unterwegs und haben das Gebiet von Nagarythe schon längst verlassen. Doch die Vorfälle sind nicht begrenzt. Überall finden sich die gleichen Beschreibungen, ich habe auch schon mit mehreren Hochmagiern der anderen Höfe gesprochen. Sie finden genau so wenig eine Bedeutung in allem, wie ich es tue. Aber sie haben zugesagt, ihre Leute zu überreden, den Handel wieder aufzunehmen. Ich selbst habe dutzende Dörfer besucht und den Bewohnern klar gemacht, dass ihnen in der Wildnis nicht mehr Gefahr droht als vor diesen Ereignissen. Natürlich sitzt die Angst tief, aber ich denke, ich habe die meisten überzeugt.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Ruach LET, Times New Roman]Was hier stand, kann ich selbst nur raten, aber angesichts der Wortfetzen, die noch übrig sind, scheint es sich um einen Bericht einiger Gespräche in den Dörfern und Städten zu handeln sowie eine Erzählung über Kerkil und dessen Fortschritte. Ich glaube, etwas von einem Kampf gelesen zu haben, aber das kann auch etwas anderes sein. Vielleicht war es das erste Zeichen, welch ein guter Kämpfer der Junge ist.[/FONT]
[FONT=Ruach LET, Times New Roman][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Wir reisen weiter nach Süden, auf der Ostseite des Inneren Ozeans entlang. Auch hier ist es zu Vorfällen gekommen, wie wir sie kennen, aber bedeutend weniger, wie uns scheint. Kerkil meint, ihm wäre aufgefallen, dass die Zahl und das Ausmaß der Berichte nach Süden hin drastisch abnehmen. Das wirft die Frage auf, was ich davon halten soll. Sitzt der Verursacher des Ganzen vielleicht im Süden und geht auf diese Weise gegen den Norden vor? Oder müssen wir den Verantwortlichen eher im Norden suchen, wo er alles in seiner Reichweite verschwinden lässt? Ich kann es nicht sagen, aber ich halte die zweite Variante für wahrscheinlicher. Wir haben keinen Streit mir südlichen Ländern und ich glaube auch nicht, dass es sich hierbei um eine Aktion handelt, die von den Herrschern eines Elfenreiches gelenkt wird. Ich vermute irgendeine selbstständige Gruppe dahinter, aber mehr weiß ich nicht. Aber es gibt noch einen Grund für die Nord-Variante: Wie auch immer die Leute entführt werden, ob mit Magie oder einfach über die Straße, sie müssen irgendwohin gebracht werden. Und je weiter dieser Weg ist, desto aufwändiger ist er. Auf normalem Wege wird die Gefahr, entdeckt zu werden bei einem Weg quer durch Ulthuan schnell größer. Wenn wirklich Magie im Spiel ist, steigen der Bedarf und die Anstrengungen rapide mit der Entfernung.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Wir haben Hoeth besucht, doch dort hat man nur entfernt von solchen Vorfällen gehört. Anscheinend gab es hier im tiefsten Süden kein einziges Verschwinden von Leuten, nicht einmal einzelnen. Also haben wir uns entschlossen, so bald wie möglich wieder nach Norden zu wandern. Kerkil macht beachtliche Vorschritte: Ihm gefällt die Wildnis und er hat gelernt, dort zu überleben. Außerdem hat er mich mit meinen bescheidenen Schwertkünsten schon lange überholt. Ich konnte ihn sogar für die Magie erwärmen und er hat sie mit Begeisterung gelernt. Inzwischen hat er sein geringes Potential schon fast ausgeschöpft. Außerdem ist es ein kluger Bursche, er will mir unbedingt helfen. Er hat angefangen, meine Aufzeichnungen zu den Vorfällen durchzugehen und miteinander zu vergleichen. Ich bezweifle, dass er viel findet, aber immerhin ist er auf diese Weise beschäftigt. Wir kommen auf jeden Fall gut voran. Morgen könnten wir eines der südlichsten Dörfer finden, die komplett entvölkert wurden.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Wir sind nun schon fast zwei Jahre unterwegs und bald wieder zu Hause. Ich blicke mit Erwartung und Furcht in die Zukunft. Ich weiß nicht, was uns erwartet. Vielleicht gab es noch weitere Vorfälle? Schlimmere möglicherweise? Die hoffnungsvolle Aussage Kerkils, das Thema hätte sich vielleicht schon von selbst aufgelöst, musste ich leider widerlegen. Das wäre nach zwanzig Jahren doch etwas zu gewagt. Der Junge hat beim Lesen der Aufzeichnungen in der Tat nichts gefunden, aber immerhin weiß er jetzt etwas besser darüber Bescheid. Ich hatte fälschlicherweise angenommen, jeder am Hofe müsse so gut wie ich darüber im Bilde sein. Ich habe auf unserer Reise auch schon viel über Kerkil erfahren. Er war eigentlich ein einfacher Junge, der bei einem Schmied aufgewachsen war, weil seine wirklichen Eltern verschwunden waren. Sie gehörten nicht zu den Opfern der Vorfälle, sondern es wusste einfach niemand, wer die Eltern dieses Kindes waren. Da er ungewöhnlich klug war, hatten ihn seine Pflegeeltern an den Hof geschickt, wo er sich bilden und vielleicht eine Anstellung als Schreiber finden sollte. Den Unterricht beim Waffenmeister absolvierte er wie die meisten anderen dort nur nebenbei, doch er bewies Talent, das schon beinahe furchterregend zu nennen war. Zumindest hatte der Meister mir das erzählt und ich pflege nicht an solchen Worten zu zweifeln. Wenn dieser Junge, der nur gelegentlich Unterweisungen mit dem Schwert bekam, schon in der Lage war, Kameraden mit mehr Erfahrung zu besiegen, was konnte er dann noch alles?[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Wir sind nun wieder in Nagarythe. Ironischer weise war das erste Dorf, das wir hier fanden, entvölkert. Wir haben inzwischen sechs oder sieben leere Dörfer gefunden, manche davon waren schon vor unserer Abreise verlassen, andere erst seit Kurzem. Aber es gibt auch noch bewohnte Dörfer, in denen wie einige Neuigkeiten gehört haben. Es scheint, als würden die Dörfer, die man leer findet, immer größer werden, es soll sogar schon eine kleine Stadt entvölkert worden sein. Ich mache mir langsam Sorgen, wo das noch hinführen soll .Aber immerhin hat man den Handel wieder aufgenommen, sobald die Leute gemerkt haben, dass ihnen in der Wildnis tatsächlich kaum etwas droht.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Ah endlich! Zurück im Palast. Ich wünsche mir schon, wir wären nicht zurückgekommen. Seit zwei Tagen hatte ich nichts anderes zu tun, als die verschiedensten Berichte, Beschwerden und Nachrichten durchzuarbeiten. Ich habe Kerkil als Helfer engagiert, immerhin ist er als Schreiber hier. Mit seiner Hilfe geht das Ganze ein wenig schneller, obwohl ich natürlich trotzdem die Entscheidungen treffen muss, die von mir verlangt werden. Deshalb besteht Kerkils Aufgabe darin, die Berichte über weitere Vorfälle mit entvölkerten Dörfern oder verschwundenen Personen vom Rest zu trennen und dann zu sortieren und selbst zu bearbeiten. Er macht sich eine Liste. Ich persönlich erwarte nicht, dass sich viel zu dem Muster vor unserer Abreise verändert hat.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Der Papierberg ist endlich geschafft! Kerkil hat mir heute Abend das Ergebnis seiner Arbeit mit den Berichten weiterer Vorfälle präsentiert. Es war, wie erwartet: entvölkerte Dörfer, verschwundene Leute in den Städten. Ihm sind nur zwei Dinge aufgefallen: die Dörfer werden tatsächlich größer und eines der Opfer war eine kleine Stadt. Außerdem hat es in den Städten bisher keine Meldungen von verschwundenen Tieren gegeben. Ob keine verschwunden sind oder sich einfach niemand die Mühe macht, das zu melden, können wir nicht sagen, aber vielleicht ist es ohnehin nicht wichtig.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Wir sind inzwischen schon fast zwei Wochen wieder daheim und haben uns wieder eingelebt. Es gab einen weiteren Bericht einer einzelnen „Entführung“, aber das hat kaum Aufmerksamkeit erregt. Kerkil hat mich abermals um meine Aufzeichnungen der vergangen Vorfälle gebeten. Ich weiß nicht, was er dort zu finden hofft, aber ich lasse ihm den Spaß.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Es sieht so aus, als hätte sich Kerkils Mühe doch gelohnt. Er hat meine Aufzeichnungen in den letzten drei Wochen akribisch studiert, sich seitenlange Notizen gemacht und alles immer wieder miteinander verglichen. Und er ist dort fündig geworden, wo ich es am wenigsten erwartet hätte: bei den seltsamen Zeichen, die niemand zu deuten wusste und die immer nur von einer einzigen Person gesehen worden waren. Heute Abend kam er ganz aufgeregt in mein Zimmer und rief nur „Der Drache wächst!“[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Es hat eine Weile gedauert, bis ich ihn dazu gebracht habe, vernünftig zu sprechen, aber seine Worte haben selbst mich überrascht. Er hatte sämtliche Berichte von den Zeichen verglichen. Vielleicht muss ich noch anmerken, dass wir stets nur wörtliche Beschreibungen hatten, niemals Zeichnungen. Kerkil hatte sich unter anderem diese Beschreibungen vorgenommen und sie miteinander verglichen. Es gab gleich mehrere Auffälligkeiten:[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Zum einen hatte ich stets angenommen, das Zeichen wäre immer ein anderes, da sich die Beschreibungen so anhörten. Doch das stimmte nicht. Kerkil hatte bemerkt, dass viele der Leute Ähnliches beschrieben, mal aus einer anderen Perspektive, mal mit besonderer Betonung anderer Merkmale dieser Zeichen. Doch letztendlich waren es nur acht verschiedene Zeichen, die sich immer wiederholten. Da ist zum einen die Pranke mit den langen Krallen, die schon beim ersten Mal aufgetaucht ist. Dann gibt es etwas, das aussieht wie ein langer Schwanz mit grauenhaften Stacheln. Außerdem zwei Flügel, die denen einer Fledermaus ähneln, aber unangenehme, krallenartige Ausläufer haben. Das vierte Zeichen ist ein Drachenkopf, vor allem der obere Teil ohne Schnauze. Diesen Kopf zieren zwei senkrechte Augen und ein Horn, das in sich gewunden war und wie eine Krone oder ein schrecklicher Bohrer wirkte. Das fünfte Zeichen scheint ein Rücken zu sein. Ihn zieren drei Reihen langer, gezackter Stacheln, die sich von Hals bis zum Schwanzansatz ziehen. Der Schwanz selbst fehlt bei diesem Bild. Das sechste Zeichen ist ein längliches, reptilienartiges Maul, das zornig aufgerissen wird und Reihen langer, spitzer Zähne entblößt. Das siebte Zeichen scheint eine Flammenfontäne abzubilden, hier allerdings weichen die Beschreibungen voneinander ab. Das achte Zeichen zeigt einen furchterregenden, feuerspeienden Drachen, der von seltsamen Linien durchzogen ist, die ihn zu teilen scheinen. Ich kann mir darauf keinen Reim machen, aber ich vertraue Kerkil. Er hat sich bestimmt größte Mühe gegeben, die Aussagen der Leute zu untersuchen. So schön es ist, einen Fortschritt zu haben, es hilft uns nicht dabei, das Problem mit den Vorfällen zu lösen.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Doch es gibt noch eine zweite Auffälligkeit, die der Junge bemerkt hat: die Zeichen sind im Laufe der Jahre immer größer geworden. Natürlich kann das durch Übertreibungen so erscheinen sein, aber es zeichnete sich doch ein deutlicher Trend ab. Inzwischen sind die Zeichen auf das zehnfache der anfänglichen Größe gewachsen. Daher kam auch Kerkils Ausruf, der Drache sei gewachsen. Ich kann es ihm nicht verdenken, diese Zeichen, die er beschreibt und auch gezeichnet hat, erinnern allesamt verdächtig an einen Drachen oder wenigstens Teile davon. [/FONT]
[FONT=Basil, serif]Nach Kerkils Theorie haben die entführten Leute allesamt dazu gedient, den oder die Drachen zu füttern. Ich gebe zu, es klingt gut, aber es ist wohl zu einfach, um wahr zu sein. Denn ein paar Fragen bleiben, die auch er mir nicht beantworten kann: Wieso gibt es nirgends Spuren eines Kampfes? Wieso fehlt an den Orten sämtliche Magie? Und weshalb sollte man sich die Mühe machen, einzelne Personen aus den Städten zu entführen? Wenn Kerkil Recht hat, sind wir dem Rätsel einen Schritt näher gekommen, aber dieser winzige Schritt zeigt uns erst das Ausmaß des gesamten Weges, fürchte ich. Ich werde mit Lady Morathi reden und ihr von den acht Zeichen erzählen.[/FONT]
[FONT=Basil, serif][/FONT]
[FONT=Basil, serif]Das Gespräch hat leider nichts ergeben. Lady Morathi fand die Neuigkeiten zwar interessant, konnte sich aber ebenfalls keinen Reim auf die Bedeutung der Zeichen machen. Ich habe versucht, mit Kerkil zu sprechen, aber der Junge ist übelster Laune. Er ist der seltsamen Überzeugung, mehrere Götter anzubeten wäre schlecht. Seiner Meinung nach ist Khaine, der Kriegsgott, der einzig wahre, anbetungswürdige Gott. Ich weiß nicht, wie er darauf kommt, aber ich hoffe, dass diese Phase bald vorbei geht und er nicht so ein Verrückter wird wie die „Drachenbeschwörer der wahren Götter“[/FONT]

[FONT=Basil, serif]Jedenfalls hat uns Khaine bisher nicht mehr geholfen als alle anderen Götter auch. Die seltsamen Vorfälle dauern an und es gibt weder Erklärungen noch Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren.[/FONT]
 
Hi schön das hier wieder was los ist hast du jetzt internet verbindumg?
heute bin ich bei meinen Großeltern. Die haben DSL. Wenn ich morgen wieder nach Hause komme, wird es etwas schwieriger, aber ich versuche, trotzdem regelmäßig zu posten. Aber den nächsten Teil muss ich noch mal umschreiben. Die Beschwörung gefällt mir noch ganz und gar nicht.

Und ich versuch mir noch eine Erklärung zu finden wie das später auftaucht hab schon ein Paar theorien😛
abgesehen von den letzten vier Wörten kann ich dem Satz zwar keinen Sinn entnehmen🙂P:lol🙂, aber lass ruhig mal hören. Ich bin gespannt, wie nahe du meinen Ideen kommst.
 
So es geht weiter

Der Splitterdrache Rolle3
Ich glaube, unser Volk steht nur noch einen Schritt vom Abgrund entfernt. Fast fünfzig Jahre dauern diese unerklärlichen Vorfälle nun schon an und noch immer hat niemand eine Erklärung, geschweige denn ein Mittel dagegen. Vor fast zehn Jahren wurde eine Streitmacht ausgesandt mit dem Auftrag, die Drachenbeschwörer der wahren Götter zu vernichten. Doch sie kam unverrichteter Dinge zurück. Man hatte fast ein halbes Jahr lang die Berge abgesucht, in denen sie früher oft gesehen worden waren, aber es gab nicht die geringste Spur. Doch die seltsamen Zeichen, die jedes Verschwinden begleiten, werden noch immer größer.


Kerkil hält weiterhin an seiner Meinung fest, dass er alleine dem Kriegsgott Khaine zu dienen habe. Ich habe bemerkt, dass er neben den Unterrichtsstunden beim Waffenmeister heimlich übt. Inzwischen ist er natürlich kein Junge mehr, sondern ein bekannter und geschätzter Mann am Hof. Er ist klug und erkennt Zusammenhänge schneller als jeder andere. Doch trotz seiner Zuneigung zu Khaine, die manchmal beinahe an Fanatismus grenzt, sieht man ihn kaum mit einer Waffe, sondern meist mit Papier und Stift. Ich glaube, das Rätsel der Drachenzeichen ist für ihn zu einer persönlichen Herausforderung geworden. Ich bin froh, dass er sich die meiste Zeit über dennoch auf die Probleme der Gegenwart konzentriert. Denn abgesehen vom Lesen gelegentlicher Berichte über weitere verschwundene Personen oder entvölkerte Dörfer gibt es nichts zu tun, was uns weiterbringen würde.
Ich hätte es fast vergessen: Vor einer Woche bekamen wir die Nachricht, dass eine größere Stadt vollkommen leer aufgefunden wurde, weder Elf noch Tier waren dort, nur einige Wanderer, die von einer Reise in die Berge heimgekehrt waren. Sie beschrieben, dass einer von ihnen das Zeichen der Pranke gesehen hatte, so groß wie der zentrale Platz. Und noch etwas: dieses Mal soll es strahlend grün geleuchtet haben, so hell, dass der Mann beinahe blind geworden war. Ich wünsche mir nichts mehr, als diese Behauptungen überprüfen zu können.


Ich ahne Schreckliches: inzwischen ist es zwei Monate her, seit jene größere Stadt entvölkert und das leuchtende Zeichen gesichtet worden ist. Seit damals wurden in Abständen von exakt einer Woche sechs weitere Großstädte von sämtlichen Bewohnern geleert. Und jedes Mal tauchte ein anderes Zeichen auf, aber stets gigantisch und grell grün strahlend. Wenn das so weitergeht, ist heute die achte Stadt dran. Dann ist jedes Zeichen einmal strahlend aufgetaucht. Ich frage mich, ob das etwas zu bedeuten hat. Werden diese riesigen Mengen an Leuten vielleicht für das endgültige Ritual benötigt, worin auch immer es bestehen mag? Was wird geschehen, wenn das letzte Zeichen erstrahlt? Ich weiß genau, welches Zeichen noch fehlt: Es ist das des gesplitterten Drachens. Der Drache, der von mehreren Linien in sieben Teile geteilt wird.


Meine Hände zittern, während ich dies Schreibe, ich muss mich zwingen, ruhig zu bleiben. So viel hat sich verändert seit gestern Abend. Unsere Welt ist zerbrochen und unser Volk steuert auf den Abgrund zu …. Oh ja, Morathi hat Recht, ich sollte berichten, was sich zugetragen hat. Sie sitzt neben mit, wohl ebenso fassungslos wie ich, obwohl man es ihr nicht anmerkt. Also, was hat sich zugetragen:


Ich bin heute morgen aufgewacht, nachdem ich einen schrecklichen Traum hatte, der so eindringlich war, dass ich überzeugt bin, eine Vision gehabt zu haben, die meine magischen Fähigkeiten aufgefangen haben. Wie zur Bestätigung kam Lady Morathi in mein Zimmer, kaum hatte ich mich so weit erholt, dass ich aufstehen konnte. Sie schien ebenfalls geradewegs aus dem Bett zu kommen und war vollkommen aufgelöst. Ohne eine Frage meinerseits abzuwarten, erzählte sie, was sie erlebt hatte. Ich werde ihre Worte hier niederschreiben, denn sie sprechen auch für mich.


„Ich hatte einen schrecklichen Traum. Ich träumte, ich würde unter der Decke einer gewaltigen Kaverne schweben, körperlos. Unirdisches Licht brach durch verglaste Öffnungen und die grün und blau flackernden Feuerschalen trugen das Ihre zu der unwirklichen Atmosphäre bei. Auf dem Boden waren acht Zeichen eingeritzt: Im Zentrum der gesplitterte Drache und darum die sieben anderen, die Ihr beschrieben habt. Und auf jedem der sieben Zeichen war ein furchterregender Drache festgekettet. Ein jeder schien ein besonderes Zeichen zu besitzen: Das Horn, die Pranken, der Schwanz, der stachelige Rücken, das Maul mit den Reißzähnen, die Flügel mit den Sensenkrallen und einer, der nur einen riesigen Bauch hatte. Der stand auf dem Zeichen, das die Flammenfontäne zeigt. Abgesehen von diesen Merkmalen wirken die Körper der Drachen kümmerlich und schwach.


Dann traten mehrere Gestalten in leuchtend grünen Kapuzenmänteln ein. Es waren die Drachenbeschwörer der wahren Götter. Wohl an die zweihundert waren es, die sich am Rand der Kaverne aufstellten und gleichzeitig die Arme hoben, bevor sie wie mit einer Stimme eine Anrufung sangen, die wie aus der kältesten Nacht kam. Das Licht schien zu flackern und die Feuer erloschen. Alles wurde dunkel, nur die sieben Drachen strahlten von innen heraus. Sie wurden wild, als würden sie etwas ahnen. Dann glühte das achte Zeichen auf und innerhalb weniger Herzschläge formten sich dort die Körper von tausenden Elfen, die sich verwirrt umsahen. Ich denke, es waren die Bewohner der Stadt, die in dieser Nacht entvölkert worden ist.


Dann sprengten die Drachen ihre Fesseln und stürzten sich auf die wehrlosen Elfen. Doch kaum war der letzte tot, da leuchteten die sieben äußeren Zeichen auf. Eine leuchtende Barriere sperrte die sieben Drachen auf dem achten Zeichen ein, während sich die sieben Zeichen zu einem Ring vereinigten, der sich immer enger zog. Als er die Drachen erreichte, zerfielen ihre Körper zu Asche. Nur jene Teile blieben, die wir auf den Zeichen gesehen haben und die das Beeindruckendste an den einzelnen Drachen waren. Diese sieben Teile vereinigten sich in einem strahlend grünen Licht, als der Ring der sieben Zeichen mit dem achten verschmolz. Die ganze Kaverne bebte, als die Barriere zwischen den Welten zerrissen wurde und die ganze Zeit hallte der Gesang der Drachenbeschwörer durch den Raum.
Als das Licht verschwand, stand dort auf dem achten Zeichen ein gewaltiger Drache, so groß wie die gesamte Kaverne und in einem strahlenden Grün, wie es auf dieser Welt nicht vorkommt. Man erkannte die einzelnen Teile ganz deutlich, doch jetzt waren sie verschmolzen zu etwas, dessen Macht der eines Gottes nahe kommt: Es war der Splitterdrache, ein Geschöpf, das von den Chaosgöttern gemeinsam erschaffen wurde und das ihre Macht teilt. Man kann es durchaus als Gott bezeichnen: Als Gott aller Drachen.
Als der Splitterdrache mit dem Flügeln schlug, zerbarst die Decke von selbst in Milliarden winzigster Splitter. Während er mit einem Brüllen und einer Fontäne aus blauem Feuer davonstob, wurde ich aus dem Schlaf gerissen.“


Das waren Morathis Worte und so habe ich den Traum ebenfalls erlebt. Momentan sind wir beide zu überwältigt von den Eindrücken dieser Nacht, als dass wir sprechen könnten, aber wir sollten darüber nachdenken, was das zu bedeuten hat.
Allmählich beruhige ich mich wieder. Lady Morathi und ich haben uns lange Zeit unterhalten. Inzwischen sind wir zu folgenden Ergebnissen gekommen:


·Es waren wirklich die Drachenbeschwörer, die hinter den seltsamen Vorkommnissen steckten.
·Mithilfe ihrer „Zeichen“ auf dem Boden der Kaverne haben sie Nahrung für die sieben Drachen beschafft, also doch eine magische Teleportation. Vielleicht wurden die sieben Drachen aber auch Beschworen. In dem Fall waren die zahllosen Opfer wohl die Kraftspender für die entsprechenden Rituale. Dass sie dabei auch die Magie geraubt haben, gehört wahrscheinlich dazu, immerhin ist der Splitterdrache in magisches Wesen.
·Ihr Sitz muss wirklich im Norden liegen, da die Teleportation sonst um ein Vielfaches schwerer geworden wäre.
·Der Splitterdrache ist eine Verbindung aus den besten Teilen der sieben Drachen, die exakt zu dem Zweck so gezüchtet wurden. Außerdem ist er ein magisches Wesen aus einer anderen Welt, dem Warp.
·Die Chaosgötter, die Herren des Warps, (und die vier Götter, denen sich die Drachenbeschwörer verschrieben haben) haben den Splitterdrachen erschaffen und ihn mit ihrer Macht versehen. Dann haben sie den Drachenbeschwörern gezeigt, wie sie ihn beschwören können.


Über das Ziel des Ganzen können wir nur spekulieren, aber man sollte nicht versuchen, sich in die Gedanken der Chaosgötter hinein zu versetzen. Lady Morathi vermutet, es geht ihnen lediglich darum, so viele wie möglich zu töten. Ich weiß leider keinen besseren Vorschlag, aber letztendlich ist das wohl so oder so egal. Wir können sicher sein, dass der Drache uns als Feinde oder bestenfalls als Futter ansieht, also kann es uns egal sein, was das eigentliche Ziel war.


Was ist das? Sind das Alarmrufe? Lady Morathi, die am Fenster steht, weicht zurück, was geht da vor sich? Ich werde selbst mal hinaussehen… oh ihr Götter, steht uns bei. Wir müssen hier weg.


Meine Hände zittern schon wieder doch nicht aus Ehrfurcht, sondern aus schierer Angst. Ich bin inzwischen beinahe tausend Jahre alt und ich habe vieles gesehen, wovor sich andere Leute nur mit vorgehaltener Hand erzählen. Ich habe schon in großen Schlachten gekämpft und mehr als einmal dem Tod ins Auge gesehen. Selbst Drachen, wilden und den Schlachtdrachen unserer Gegner, stand ich gegenüber, doch niemals habe ich so empfunden.
Inzwischen ist es weit nach Mittag, bald müsste es dunkel werden. Ich sitze mit Kerkil in der Gaststube eines Gasthauses, das wenige Kilometer vom Palast entfernt liegt. Oder lag, denn der Palast existiert nicht mehr. Wir müssen beide erst einmal verarbeiten, was geschehen ist. Mit selbst kommt es wie ein Alptraum vor, ich hätte das nie für möglich gehalten. Aber es ist so. Der Splitterdrache ist plötzlich am Himmel aufgetaucht. Strahlend grün und mit einer blauvioletten Flammenfontäne war er ein wunderschöner Anblick, dem viele verfallen sind. Vielleicht war auch seine Magie daran schuld, ich weiß es nicht, aber das war der Grund für den Tod Hunderter. Morathi und ich wurden von der Macht, die er verströmte aus unserer Starre gerissen. Ich kann es nicht beschreiben. Es war wie ein Tsunami aus flüssigem Feuer, der unsere Seelen berührte und uns die Magie raubte. Ich schwöre, selbst hätte ich versucht, zu zaubern, es war unmöglich. Innerhalb eines Herzschlages hatte das Monster den gesamten Palast seiner Magie beraubt. Ich konnte die Treppen zerbrechen hören, die mit Magie gebaut worden waren und viel zu filigran waren, um ihr eigenes Gewicht halten zu können.


Kaum hatten wir uns von dem Anblick des Splitterdrachens losgerissen, als wir auch schon losstürmten. Ich weiß nicht, was aus Morathi geworden ist, aber ich vermute, dass sie Änarion suchte, und hoffe, dass sie gemeinsam entkommen sind. Ich selbst habe Kerkil gefunden, der offenbar verwirrt vom seltsamen Verhalten aller anderen war. Ihm schien der Anblick des Splitterdrachens das zu zeigen, was der war: ein schreckliches Monster. Wir haben versucht, andere wachzurütteln, aber die waren derart in den Anblick versunken, dass sie uns angriffen. Wir sind daraufhin so schnell wie möglich geflohen, während um uns herum jene Dinge herunterfielen oder zerbarsten, die mit Magie gehalten wurden.
Während wir gerade aus dem Tor traten, verging hinter uns der gesamte westliche Flügel des Palasts im Feuer des Splitterdrachens. Als wir die dünne Deckung des Waldes erreichen, wandten wir uns um und beobachteten das schreckliche Schauspiel. Der Splitterdrache ließ sich auf den rauchenden und brennenden Trümmern des zerstörten Flügels nieder und grub mit den langen Klauen — sie maßen bestimmt sieben Meter — und dem Maul nach den Elfen im unversehrten Teil. Soweit ich es erkennen konnte, wurde ihm kein Widerstand geleistet. Schließlich erhob sich das Monster wieder und zerstörte die gesamte Anlage mit einem einzigen Feuerstoß innerhalb von weniger als zehn Sekunden. Ich weiß, dass es unglaublich klingt, aber so war es und es vermittelt nur entfernt einen Eindruck von der ungeheuren Macht, die dieses Wesen besitzt.


Ich weiß nicht, was wir tun sollen. Erst einmal sind wir hier sicher. Als das Feuer verschwand, was der Splitterdrache so plötzlich verschwunden wie er gekommen war. Da er eine Kreatur aus Magie ist und außerdem noch von den Herren des Warps erschaffen wurde, sollte mich das nicht überraschen, aber es ist gerade diese Fähigkeit, die mich am meisten erschüttert. Jedenfalls sieht es nicht so aus, als gäbe es irgendeine Möglichkeit, diesen Gegner zu vernichten. In seiner Nähe gibt es keine Magie und wie soll man ein solches Wesen mit normalen Waffen angreifen?


Es hat eine Schwachstelle: Eine seiner vielen Hundertausenden Schuppen fehlt. Die Stelle ist nur erkennbar, weil sie dunkler strahlt, aber ich habe sie im Traum gesehen, als er beschworen wurde. Kerkil und ich vermuten, dass das irgendwas mit der Frau zu tun hat, die halb Drache zurückkam, nachdem sie verschwunden war. Aber dieses Wissen nützt uns nichts. Wir werden morgen weiterziehen, in der Hoffnung, in der Wildnis am sichersten zu sein.
 
und ich sehne mich nach ein paar Lesern. Hallo? Gibt es hier noch andere, außer Sansker? flix, para, caesar... hier waren doch noch ein paar.

Naja, es wird noch ein paar Teile zum Zwischenspiel geben, die ich möglichst schnell posten will (ich denke, diese Woche kriege ich wieder DSL) und dann kommen wieder die normalen Kapitel. Es müssten noch zwei längre und ein kurzer Teil zum Zwischenspiel sein. Ich werde gleich mal den nächsten posten, damit es hier weiter geht.
 
Der Splitterdrache Rolle 4
[FONT=&quot]Die Lage ist schrecklich. Ich weiß nicht, wie weit der Splitterdrachen bisher in den Süden vorgedrungen ist, aber Nagarythe ist am Ende. Seit einem Jahr zittern wir nun schon unter der beständigen Furcht, dass im nächsten Moment jener grüne Schein über uns am Himmel erscheinen würde, den er selbst verbreitet. In dieser Zeit, so scheint es, hat das Monster jeden Tag mindestens eine Ortschaft dem Erdboden gleich gemacht und, im besten Fall, rauchende Ruinen zurückgelassen. Überlebende gibt es keine. Kerkil ist erschüttert, aber er hält weiterhin eisern an seinem Glauben an Khaine fest, von dem er sich Hilfe erhofft. Oder nein, wie sagte er?[/FONT]


[FONT=&quot]„Kein Gott wird uns helfen, weder Khaine noch irgendeiner sonst. Dies ist unsere Welt und es sind unsere Probleme, die wir allein zu bewältigen haben, Emerlin. Aber ich weiß, dass Khaine, wenn unser Volk am Abgrund steht, jemanden auserwählen wird, der dem Splitterdrachen gegenüber tritt und ihn vernichtet. Und dann wird sich zeigen, dass er allein es würdig ist, dass man ihn verehrt.“[/FONT]


[FONT=&quot]Wir haben eine unzerstörte Stadt erreicht, nachdem wir zwei Monate lang durch die Wildnis und von Ruine zu Ruine geirrt sind. Es geht das Gerücht um, dass diese Stadt die einzige sein könnte, die der Splitterdrache bisher verschont hat. Deshalb möchte ich ihren Namen nennen, bevor wir in den nächsten Tagen möglicherweise unserem Tod ins Auge sehen. Ihr Name ist Anlec.[/FONT]


[FONT=&quot]Niemand weiß, was der Splitterdrache gerade tut oder wo er sich aufhält, aber jeder Tag ist ein Tag voller Schrecken, denn offenbar erwartet die ganze Stadt jeden Moment das Auftauchen der Bestie am Himmel und das flammende Ende. Täglich, fast stündlich kommen Flüchtlinge aus der Umgebung. Einige haben die Angriffe des Monsters überlebt, weil sie sich in dem Moment außerhalb ihrer Ortschaften aufhielten, andere haben Haus und Hof zurückgelassen, in der Hoffnung, Anlec würde ihnen mehr Sicherheit bieten. Welche Verzweiflung. Dabei ist eine Stadt, je größer sie ist, nur ein wesentlich vielversprechenderes Ziel.[/FONT]


[FONT=&quot]Es ist heiß. Die Luft über der Stadt steht, kein Windhauch bringt Wolken herbei oder wenigstens einen kühlenden Hauch. Alles steht still, kein Geschäft wird getätigt. Die Leute verstecken sich in ihren Häusern vor der Hitze und auch vor der drohenden Gefahr der Splitterdrachen. Wir zehren von den Reserven der Stadt wie bei einer Belagerung. Dabei ist es bisher lediglich unsere Furcht, die uns hinter den nutzlosen Stadtmauern einpfercht. Jeder weiß, dass die Wildnis mehr Sicherheit birgt und dass wir hier verhungern werden, wenn der Splitterdrachen uns nicht vorher grillt. Aber niemand hat bisher die Mauern verlassen. Was die Leute, was uns hier hält? Vielleicht ist es die verzweifelte Hoffnung, gemeinsam würden wir einen Weg finden, die Bestie zu besiegen oder wenigsten ihren Angriff zu überleben. Vielleicht ist es die Gewissheit, hier wenigstens nicht alleine zu sterben. Ich kann es nicht sagen, ich selbst habe einfach nicht mehr die Kraft, weiter zu fliehen.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich schätze, das ist es, was viele hier mit mir teilen. Sie haben mit dem Leben abgeschlossen, wissen nicht, wohin oder weshalb sie fliehen sollten. Leider haben sie Recht. Es gibt keine Zuflucht mehr. Es gibt nur die Wahl zwischen dem Ende hier in Anlec zusammen mit den vielleicht letzten Elfen in Nagarythe und dem harten Leben in der Wildnis, das nur zweifelhafte Sicherheit bietet. Dort gibt es genug andere, ebenso todbringende Elemente, die für ein rasches, sogar wesentlich schmerzvolleres Ende sorgen könnten. Von Hunger über Krankheiten bis hin zum Überfall durch wilde Tiere oder Banditen, die noch immer ihr Unwesen trieben. Keine große Alternative, würde ich sagen.[/FONT]


[FONT=&quot]Es gibt auch wenig Aussicht auf Sicherheit im Süden. Früher oder später wird der Splitterdrache auch dort einfallen, wenn er es nicht bereits getan hat. Jeder weiß das und deshalb macht sich auch niemand falsche Hoffnungen. Wir haben keine Alternative. Die einzige Hoffnung ist, dass die Bestie uns übersieht, die Stadt vielleicht nicht bemerkt, aber ich glaube nicht daran. Ein paar Einsiedler irgendwo im Wald oder im Gebirge könnten Erfolg haben, dem Splitterdrachen zu entgehen, aber für uns gibt es keine Chance. Aber ich behalte diese Gedanken für mich, da ich weiß, dass diese Hoffnung alles ist, was den Elfen in Anlec noch Mut macht, weiterzuleben.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkil ist der einzige, der noch ein wenig von dem früheren Feuer erkennen lässt, für das Nagarythe einst bekannt war. Er hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Vielleicht ist es naiv, aber ich kann nicht umhin, ihn dafür zu bewundern und zu beneiden. Es ist ganz bestimmt besser, die letzten Tage vor dem ungewissen, aber unausweichlich kommenden Ende mit ein wenig Elan und Freude zu verbringen als in depressiver Trauer. Aber ich bin zu alt, um mich noch einmal so aufzuraffen. Ich habe gespürt, wie mir die Magie entrissen wurde, als der Splitterdrache kam und ich habe gefühlt, welche Macht er in sich trägt. Deshalb weiß ich, dass uns nichts retten kann.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkil ist klug und ich glaube, dass auch er das weiß. Dass er trotzdem nicht aufgibt, sondern Stärke zeigt, ist bewundernswert. Ich selbst habe keine Hoffnungen mehr, meine einzige Herausforderung ist es, meine Empfindungen an diesen letzten Tagen niederzuschreiben. Doch offenbar erreicht Kerkil die anderen Bewohner der Stadt. Viele von ihnen wirken grimmig aber kampfbereit. Dass es ihnen nichts nützt, scheint sie nicht zu stören. Man unternimmt Vorbereitungen für eine Verteidigung. Die Mauern werden verstärkt, Wasser wird herangeschafft und einige Männer haben Geschütze improvisiert, die angeblich gut funktionieren, wie Kerkil mir begeistert erklärt hat.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich frage mich, ob seine Begeisterung vor dem nutzlosen Kampf mit seiner Verehrung Khaines zu tun hat. Ich habe das nie gutgeheißen, aber wenn es uns zumindest davor bewahrt, einfach zu verrotten, dann will ich mich daran nicht stören. Ich glaube, dass sein Glaube auch auf die anderen überfärbt, obwohl Khaine uns bisher nicht mehr geholfen hat als alle anderen, nämlich gar nicht. Aber selbst in mir entfachen Kerkils Worte, Khaine würde uns er erst helfen, wenn es wirklich zum Kampf, was ja sein Element ist, kommt, einen Funken Hoffnung.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkil hat inzwischen sogar eine Geliebte gefunden, ein junges Mädchen, dass mir derart glücklich vorkommt, dass man fast annehmen könnte, sie wäre mit dem Auserwählten Khaines selbst zusammen. Vielleicht ist das gar nicht so weit entfernt. Wenn ich es nicht falsch verstanden habe, halten die Leute Kerkil inzwischen beinahe für einen Gottgesandten, obwohl er sich lediglich wie ein fanatischer Verehrer des Khaine aufführt. Aber er hat ihnen neue Hoffnung gegeben und das normale Leben wurde wieder aufgenommen. Wer also kann ihnen ihre Bewunderung verdenken?[/FONT]


[FONT=&quot]Inzwischen sind wir seit einer Woche hier und noch immer gab es kein Zeichen vom Splitterdrachen. Morathi und Änarion sind heute angekommen. Sie sind übel mitgenommen, aber unverletzt. Sie haben gesagt, dass es im Umkreis von mehren hundert Kilometern keine Siedlung mehr gibt. Ich glaube wirklich, dass Anlec die einzige Stadt in ganz Nagarythe ist, die noch existiert.[/FONT]


[FONT=&quot]Die Anwesenheit von Morathi und Änarion gibt den Leuten weitere Hoffnung, immerhin gilt Morathi als unübertroffene Magierin. Dass auch sie all ihrer Magie beraubt wurde, als der Splitterdrache kam, soll niemand erfahren, das haben wir bereits besprochen. Morathi stimmt mir zu, dass unser einziges Ziel darin bestehen kann, die Leute bei Laune zu halten. Aufstände oder Auseinandersetzungen wären das Schlimmste, was uns derzeit passieren kann. [/FONT]
[FONT=&quot]Morathi misstraut Kerkil, wahrscheinlich hält sie seinen Glauben an Khaine für ebenso verwerflich wie den Kult der Drachenbeschwörer, der uns all das hier ja eingebrockt hat. Ich selbst kann nicht umhin, ihr zuzustimmen. Kerkils Fanatismus ist beängstigend und haben wir nicht die letzten Jahrtausende in Eintracht auf ganz Ulthuan alle Götter verehrt? Bis die Drachenbeschwörer kamen und uns bekehren wollten, dass nur vier Götter existieren würden. Und nun reduziert Kerkil diese Zahl auf einen. Ich weiß nicht, wohin das noch führen soll.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkil ist verschwunden, niemand weiß wohin. Ich habe gehört, dass es in der Nähe einen Schrein des Khaine gibt, einen Tagesmarsch entfernt und ich glaube, dass Kerkil dorthin gezogen ist, kaum hat er davon gehört. Ich selbst habe es ihm verschwiegen, da ich genau das vermeiden wollte. Zum einen fürchte ich um seine Sicherheit und zum anderen fürchte ich, er könnte dadurch noch versessener werden.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich habe erfahren, dass Kerkil doch nicht ganz ohne Abschied losgezogen ist. Seiner Geliebten hat er einen Brief hinterlassen. Ich fürchte, er ist völlig durchgedreht. Er spricht davon, dass der Glaube und die Verehrung des Khaine das einzige sein dürfe, das einzige Ziel seines Lebens. Er sei ausgezogen, um Khaine zu dienen und seine Bestimmung im Namen des Kriegsgottes zu finden. Er empfände kein Mitleid, obwohl er um den Schmerz weiß, den er dem Mädchen zugefügt habe. Sein Leben wolle er dem Krieg widmen und jegliche Gefühle würden dabei nur stören.[/FONT]


[FONT=&quot]Als ich das gelesen habe, glaubte ich fest daran, dass sich das Mädchen umbringen würde. Aber was ich in ihrem Gesicht gesehen habe, ließ mich eine Ehrfurcht empfinden, die beinahe an Kerkils Fanatismus grenzte. Sie hat nicht einmal geweint, sondern seine Entscheidung akzeptiert. Mehr noch: Sie ist selbst so hart geworden wie Kerkil. Sie hat sich ein Schwert gesucht und es umgebunden. Auch eine leichte Rüstung trägt sie jetzt. Nie zuvor ist eine Frau in den Krieg gezogen, doch niemand wagt es, über sie zu spotten, alle fühlen denselben Respekt wie ich vor der Kraft ihres Glaubens, wenn sie diesem Mädchen ins Gesicht sehen. [/FONT]
[FONT=&quot]Ich fürchte, die Männer, kräftige Hünen, alte Veteranen und junge Knaben gleichermaßen, sehen in diesem Mädchen mehr als nur eine Kuriosität mit starken Glauben. Sie eifern ihr und Kerkil nach, lachen nicht mehr, sondern stehen stramm und grimmig auf der Mauer, erwarten den Kampf, so aussichtslos er auch sein mag mit starren Mienen. Nur das Funkeln in ihren Augen verrät, dass sie die Schlacht und den Tod regelrecht erwarten. Khaine hat sie durch Kerkil schneller in den Bann gezogen, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Noch zwingen sie niemandem, sich ihnen anzuschließen, aber sie grenzen sich immer mehr ab, geben sich allen anderen gegenüber kalt und herzlos.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkils Geliebte nimmt zwischen ihnen einen ganz besonderen Platz ein. Sie ist nicht ihre Anführerin, aber sie hält Reden und bringt ihnen den Glauben an Khaine nahe, wie sie ihn sich vorstellt. Sie ist fest überzeugt, dass Kerkil zurückkommen wird, obwohl sein Aufbruch inzwischen schon zwei Tage her ist. Sie glaubt daran, dass er als Held zurückkommen und sie alle vom Splitterdrachen befreien wird. Für sie ist er mehr als nur ein Geliebter geworden. Er ist ein Göttlicher. Wie nennt sie das? Ein Kind des Khaine? Nein, anders. Ah ja. Kind des Mordes, das war es.[/FONT]


[FONT=&quot]Allmählich übertreibt sie. Sie spricht davon, Visionen zu haben, in denen Khaine selbst zu ihr spricht. Sie sagt, er hätte ihr von einer Prophezeiung berichtet, nach der zwölf seiner engsten Anhänger zu Khaines persönlichen Auserwählten berufen werden würden. Angeblich sollten diese sechs Männer und sechs Frauen immer dann auftauchen, wenn Khaines Volk am Rande der Vernichtung stünde. Sie sollten außerdem über gewaltige Kräfte verfügen, die denen der Götter nahekämen. Und sie würden als die Kinder des Mordes bezeichnet werden. Sie sagte noch etwas, das ich aber nicht verstehe.[/FONT]


[FONT=&quot] „Zwölf. Zwölf sind auserwählt, die Kinder des Mordes. Erkoren zur Rettung des Volkes. Aber zwölf werden vergehen, niemals ewig bestehen. Deshalb dreizehn, zwölf erkoren und eine erwählt, damit das kalte Volk ewig weilt.“[/FONT]


[FONT=&quot]Wenn jemand mit diesen Worten mehr anfangen kann als ich, dann solle er sich glücklich schätzen. Für mich hört sich das nur nach den Worten einer fanatischen Irren an, aber die Männer und inzwischen auch einige Frauen lieben es, wenn sie von derartigen Dingen spricht. Ich bin sicher, Kerkil wäre stolz auf sie. Aber ich fürchte, ich muss Änarion überreden, diesen Dingen Einhalt zu gebieten, bevor diese Gruppe dem Rest der Bewohner Anlecs ihren Glauben aufzwingen.
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[FONT=&quot]Ah… ich habe Angst. Ich war unterwegs zu Änarion, wie ich es vorhatte, aber unterwegs hatte ich eine Vision, wie der Traum, in dem der Splitterdrache beschworen wurde. Ich glaubte, der Splitterdrache selbst zu sein. Wenn ich seine Gedanken richtig gedeutet habe, hat er gerade die Drachenbeschwörer in dem Höhlensystem niedergemacht, wo er gerufen worden war. So sehr mich diese Nachricht auch freuen sollte, so sitzt der Schock, mit diesem Wesen mental verbunden gewesen zu sein doch tief.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich habe gefühlt, dass sich etwas ereignet hat. Oder vielmehr hat es der Splitterdrache gefühlt. Es war, als würde irgendwo weit weg eine meterhohe Flamme aus der Landschaft schießen. Nur war es kein Feuer, was das Monster gefühlt hat. Es war Magie, ein mächtiger Ausbruch arkaner Energie, irgendwo in der Wildnis. Ich weiß nicht, was eine solche magische Entladung hervorrufen kann, aber ich glaube nicht, dass ich es wissen will. Dem Splitterdrachen hat es jedenfalls nicht gefallen.
[/FONT]



[FONT=&quot]Er hat sich mit einem letzten Stoß seiner blauvioletten Flammen aus der Höhle erhoben und ist in die Richtung geflogen, in der Anlec liegt. Zumindest hatte er ein Bild in Gedanken, das der Umgebung hier ähnelt. Und ja, er ist geflogen, nicht durch den Warp gereist. Ich glaube, dass er sich Zeit lassen will. Er weiß, dass ihn hier etwas erwartet, das selbst ihm gefährlich werden könnte.[/FONT]


[FONT=&quot]Aber das ist unwichtig. Für uns alle zählt nur eines: er kommt hierher!!![/FONT]
 
Hallo ich bin gerade aus den Ferien zurück und schau natürlich sofort hier her😀
Und das sind wieder sehr informative Teile doch es wundert mich das es 12 sein sollen den bisher kamen glaub ich nur 2 vor.
Und ich bin mir fast sicher das die Drachensteine eine Verbindung zu dem Splitterdrachen haben denn sie rauben ebenfalls alle Magie aus ihrer umgebung vieleicht wird durch sie letztendlich der Drache entschtehen, Oder sie töten ihn indem sie seine Magie entziehen.
Naja ich hoffe es kommt bald wieder ein Teil.
 
Ok, ich poste heute mal die beiden letzten Teile des Zwischenspielst, da ich immer noch nicht sicher weiß, wann ich wieder richtig internet habe. Sollte zwar nicht mehr lange dauern, aber auch ich will wieder zur Hauptgeschichte zurück und dehalb beenden wir das Zwischenspiel jetzt.

Der Splitterdrache Rolle5
[FONT=&quot]Nach der Vision habe ich mich sofort aufgemacht und Lady Morathi gesucht. Wie erwartet, hatte die gleiche Erfahrung und ist zu ähnlichen Schlüssen gekommen. Wir haben uns entschieden, die Bevölkerung der Stadt zu warnen, selbst wenn das die Gefahr einer Unruhe heraufbeschwört. Immerhin ist damit jede Hoffnung zerstört, der Splitterdrache könnte Anlec einfach übersehen.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich weiß nicht, ob ich stolz sein soll oder mich fürchten muss. Es scheint, als gebe der Khaineglaube, den Kerkil und seine Geliebte verbreitet haben, den Leuten die Stärke, die sie brauchen, um der drohenden Gefahr regungslos ins Auge zu blicken. Ich selbst fürchte mich. Doch niemand hat es gewagt, in Panik auszubrechen oder davonzulaufen. Nicht alle hier haben sich den fanatischen Verehrern des Khaine angeschlossen, aber die übrigen scheinen diese Personen zu bewundern und zu versuchen, ihre Furchtlosigkeit nachzuahmen. Wie gesagt: Bewundernswert, aber in diesem Ausmaß furchterregend.[/FONT]


[FONT=&quot]Kerkils Geliebte hat damit begonnen, die Leute für den Kampf vorzubereiten. Ich habe langsam den Eindruck, dass diese Elfen vergessen haben, welchem Gegner sie gegenüberstehen. Sie scheinen tatsächlich zu glauben, es gäbe eine Chance. Oder bin ich zu alt und zu verzweifelt, um sie zu erkennen? Vielleicht vergraben sie sich aber auch nur in den Vorbereitungen, um ihre Angst vor dem Kommenden zu überspielen. Ich wünschte, ich hätte ebenfalls etwas zu tun.[/FONT]


[FONT=&quot]Er kommt. Am Himmel sieht man seinen grünen Schein schon über Meilen hinweg, aber die Entfernung täuscht. Ich weiß, dass er rasend schnell fliegt. Selbst ohne seine Fähigkeit, durch den Warp zu springen, ist er noch schneller als der Wind. In einer Stunde maximal ist er hier.[/FONT]


[FONT=&quot]Die Fanatiker machen mir wirklich Angst. Sie scheinen nur ein Ziel zu haben: zu sterben. In ihren Mienen lese ich nur Vorfreude und Kampfeslust. Weder Angst noch Respekt vor diesem Monster findet sich dort. Die Übrigen dagegen wirken so nervös, wie ich mich fühle: ausgeliefert, hilflos und verzweifelt. Wir wissen, dass es keine Möglichkeit der Flucht gibt und auch keine Hoffnung auf einen Sieg in der Schlacht. Ich habe mich verschätzt. Der Splitterdrache ist noch schneller als erwartet. In wenigen Minuten wird er Anlec erreichen. Vielleicht sind diese Zeilen alles, was ich noch hinterlassen kann. Wahrscheinlich wird nicht einmal Asche davon übrig bleiben.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Wir leben noch! Das ist unglaublich. Aber langsam. Ich muss tief durchatmen, um mich zu beruhigen. Ok, was ist geschehen?[/FONT]
[FONT=&quot]Als der Splitterdrachen näher kam, wirkte er seltsam zögerlich, als halte er nach der Quelle der magischen Entladung Ausschau und interessiere sich nicht für die Stadt. Die Khaine-Fanatiker nutzten diese Chance sofort und haben ihn mit Bolzen und Speeren beschossen, die aber nur an seiner Schuppenhaut abprallten. Ich selbst habe nicht daran geglaubt, dass irgendetwas gegen diese Bestie wirken könnte. Noch hatte er uns die Magie nicht entrissen und uns auch nicht in seinen Bann geschlagen wir damals im Palast. Wir waren schließlich nicht sein eigentliches Ziel.[/FONT]


[FONT=&quot]Lady Morathi hat ihn mit magischen Attacken angegriffen und daraufhin habe auch ich Zauber gewoben, doch es brachte wenig. Der Splitterdrache schrie zwar auf und schien Schmerz zu empfinden, aber verletzt wurde er nicht. Der einzige Effekt unserer Angriffe war, dass er auf uns aufmerksam wurde. Er entriss uns die Magie, doch offenbar war er zu wütend, um sich mit dem Zauber zu umgeben, der Sterbliche in der Nähe in den Bann schlagen konnte. Aber das hatte er auch nicht nötig. Ohne Magie konnten wir uns nicht mehr wehren oder auch nur schützen.[/FONT]


[FONT=&quot]Also griff er an. Sein erster Flammenstoß schmolz nur ein paar Häuser im Zentrum der Stadt. Er war zu weit weg, um wirklich verheerenden Schaden anzurichten, aber das würde ich schnell ändern. Dachte ich zumindest und das schien der Splitterdrache auch vorzuhaben. Aber er kam nicht dazu, denn plötzlich stürzte ein anderer Drache aus dem Himmel herab und spie Feuer nach dem Splitterdrachen. Und auf dem Rücken dieses Drachens, der wesentlich kleiner und schwächer war als das arkane Monster, saß ein Krieger, den eine strahlende Aura umgab und der dem Splitterdrachen sein Schwert entgegen reckte.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich hielt ihn für völlig übergeschnappt, aber die Verehrer des Khaine feierten auf der Mauer, als hätten die bereits gewonnen. Immer wieder riefen sie, der Auserwählte des Khaine wäre hier, das Kind des Mordes sei angekommen. So erfüllt waren sie von der Vorstellung, dass ich Mühe hatte, nicht in ihre Jubelrufe einzufallen. Aber ich beherrschte mich. Dafür fielen Hunderte andere Stadtbewohner ein.[/FONT]


[FONT=&quot]In der Luft entbrannte derweil ein schrecklicher Kampf. Die beiden Drachen rangen miteinander und drohten, aus dem Himmel zu fallen, während sie sich ineinander verbissen hatten. Jeder versuchte, die Flügel des anderen zu erwischen und beiden gelang es nicht, ihren Gegner mit einem Flammenstoß einzuhüllen. Derweil hatte der Krieger auf dem kleinen Drachen Mühe, nicht den Halt zu verlieren.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich kann im Nachhinein nicht mehr sagen, wie lange das brutale Duell dauerte, oder auch nur, was alles geschah. Immer wieder schien der eine oder der andere einen Vorteil zu erlangen. Mehr als einmal fürchteten wir, die beiden Kontrahenten könnten gemeinsam zu Boden krachen. Allerdings glaubte niemand, dass der Splitterdrachen dabei wirklichen Schaden nehmen würde.[/FONT]


[FONT=&quot]Während die Zeit verstrich und uns jede Sekunde wir eine Ewigkeit vorkam, waren die Rufe der Fanatiker verstummt, alle Elfen in Anlec starrten zu den Geschehnissen am Himmel empor. Wir hatten neue Hoffnung gefasst, obwohl wir ahnten, dass der Splitterdrachen schließlich triumphieren würde. Er war größer, stärker und besaß einen Körper aus Magie, der viel schwerer zu verletzen war als der des kleineren Drachens.[/FONT]


[FONT=&quot]Seltsamerweise war der Krieger auf dem Drachen noch immer in der Lage, Magie einzusetzen. Da er auf dem Rücken seines Tieres nicht an den Splitterdrachen herankam, belegte er diesen mit einem Zauber nach dem anderen. Es waren einfache Angriffe, die ich als elementar bezeichnen würde, aber sie würden mit einer Macht ausgeführt, die ich mit der konzentrierten Stärke all meiner Magie nicht erreichen würde. Doch der Splitterdrachen zeigte sich nur bedingt beeindruckt. Er brüllte zwar und zuckte, doch er verbiss sich weiterhin gnadenlos in den Leib des anderen Drachens.[/FONT]


[FONT=&quot]In den Gesichtern der Bewohner von Anlec, die dem Himmel entgegen gereckt waren, sah ich, dass sie alle in diesen Momenten des titanischen Duells das Gleiche dachten wie ich. Dort oben wurde über unser Schicksal entschieden. Egal ob der Krieger mit seinem Drachen nun von Khaine persönlich geschickt worden war oder nicht, er war unsere letzte Hoffnung. Wenn er fiel, würde die Stadt Anlec und damit die vielleicht letzten Elfen von Nagarythe in weniger als einer Stunde zu glühender Asche zerfallen. Und nach Nagarythe würde der Splitterdrachen in seinem unstillbaren Verlangen nach Tod und Vernichtung über den Rest von Ulthuan herfallen und danach über die ganze Welt, bis er das einzige Lebewesen sein würde. Ich fragte mich, ob das der Plan der Chaosgötter war oder ob auch sie die Kontrolle über ihre Kreatur verloren hatten.[/FONT]


[FONT=&quot]Und es sah nicht gut aus. Während sich die oberflächlichen Wunden des Splitterdrachens innerhalb weniger Herzschläge — und mein Herz schlug in jenen Augenblicken sehr schnell — wieder verheilten, wurde der kleine Drache zusehends schwächer und müder. Er blutete aus Dutzenden von Wunden, schlug immer unruhiger mit den Flügeln und brüllte leiser als am Anfang. Sein Reiter schien das zu spüren, denn er verstärkte seine Angriffe, was eine Macht bedeutete, die ich niemals unter Kontrolle hätte halten können. Doch dann schaffte es der Splitterdrache, seinem Gegner in den Flügel zu beißen und diesen zu zerfetzen.[/FONT]


[FONT=&quot]Während die beiden Kontrahenten zu Boden stürzten und sich der Splitterdrach so rollte, dass er seinen Widersache unter sich begraben würde, blieb es trotz der Verzweiflung in der Stadt absolut still. Niemand sagte auch nur ein Wort, niemand wagte es, den Blick abzuwenden von diesem Kampf, der den Göttern würdig wäre.[/FONT]


[FONT=&quot]Während sie immer schnell abstürzte, gelang es dem Reiter des unterlegenen Drachens, auf dessen Brust zu klettern, die nach oben deutete. Seit dem Anfang des Duells waren diese letzten Sekunden die einzigen, in denen sich die beiden Drachen nicht in der Luft herumgewälzt hatten. Als der Splitterdrache sah, dass der Krieger direkt unter ihm stand, wollte er ihn offenbar zwischen sich und dem anderen Drachen zerquetschen, indem er diesen an sich drückte. Aber plötzlich erstrahlte das Schwert des Kriegers in einem unirdischen Licht und deutete direkt auf die Brust des Splitterdrachens, die sich unaufhaltsam näherte. [/FONT]
[FONT=&quot]Was dann geschah, habe ich nicht gesehen, denn das Licht zwang mich, den Blick abzuwenden. Ich hatte damals wie alle anderen das Gefühl, einen Gott zu beobachten. Ich vermute, dass Folgendes passier ist: Der Krieger hat mit seinem erhobenen Schwert genau auf die Stelle gezielt, an der die Schuppe fehlte. Und durch die Bewegung, bei der er den anderen Drachen, auf dem der Elf stand, an sich riss, hat der Splitterdrache sich selbst aufgespießt. Ich habe nur ein Geräusch gehört, als würde die gesamte Stadt explodieren und wurde von einer gewaltigen magischen Schockwelle getroffen, die mich bewusstlos gemacht hat.[/FONT]


[FONT=&quot]Als ich wieder aufwachte, war ein Viertel der Stadt völlig zertrümmert und die meisten Leute dort schwer verletzt. Später habe ich erfahren, dass es weniger als hundert Tote gab. Doch unser aller Blick wurde von der Wiese vor den Stadttoren — oder deren Überresten — angezogen. Dort lag der zerschmetterte Leib des kleinen Drachens. Die ganze Erde lag bloß, das Gras war hinweggefegt worden. Und vom Splitterdrachen waren nur noch sechs Teile übrig: ein Reißzahn, ein Teil des Horns Horn, eine Kralle, ein Stachel von Rücken, die Spitze des Schwanzes und eine der Sensen, die eine Erweiterung der Flügel gebildet hatten. Es waren also sechs der sieben Zeichen, die jene Teile symbolisiert hatten, aus denen der Splitterdrache bestanden hatte. Das Feuer (das siebte Zeichen) war wohl beim Stich in den Bauch vernichtet worden.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich weiß nicht, ob ich über die neueste Entwicklung erfreut sein soll oder nicht. Inzwischen ist es Abend und es hat sich herausgestellt, dass der Krieger — im Gegensatz zu seinem Drachen — noch lebt. Und es ist Kerkil, der nach eigenen Worten beim Schrein des Khaine von seinem Gott auserwählt worden ist. Als sein erster wahrer Anhänger wurde er zum Kind des Mordes, wie seine Geliebte prophezeit hatte. Die beiden sind nicht wieder ein Paar geworden, überhaupt werden die Khaine-Anhänger in den letzten Stunden immer kühler und grimmiger. Sie sehen sich bestätigt, dass Khaine der einzig wahre Gott ist. Immerhin hat er uns einen Retter geschickt.[/FONT]


[FONT=&quot]Inzwischen sind seit damals, als der Splitterdrache vernichtet worden ist, fünf Jahre vergangen. Anlec ist wieder aufgebaut und aus den anderen Elfenreichen kommen begeistert Leute, die hier eine neue Heimat suchen. Anlec ist die neue Hauptstadt geworden und man hat sofort nach der Behebung der Schäden mit dem Bau eines Tempels begonnen, der ausschließlich Khaine gewidmet sein soll. Viele der neuen Bewohner von Nagarythe lassen sich schnell von der der Kraft des Khaineglaubens anstecken und ihre Anhängerschaft wächst mit jeder Woche. Aber sie sind kalt und allmählich wenden sie sich gegen alle, die sich ihnen nicht anschließen. Ich gebe zu, Kerkil ist ein beeindruckender Anblick, aber trotzdem finde ich diese Entwicklungen beängstigend.[/FONT]


[FONT=&quot]Aber es gibt auch Positives: Unser Land wächst und unser Volk ich fruchtbar, noch nie gab es auch nur halb so viele Kinder wie in diesen Jahren nach dem langen Schrecken, wie die Zeit vor der Vernichtung des Splitterdrachens bis hin zu den Anfängen der Entführungen genannt wird. Selbst Lady Morathi trägt ein Kind unter dem Herzen. Ich hoffe nur, dieser junge Prinz kann in einem Land regieren, das nicht unter den Kontrolle des fantischen Khaine-Anbeter steht, die in den letzten Monaten immer dreister geworden sind. Sie verlangen, dass jeder fähige Elf in Nagarythe, egal ob Mann oder Frau für den Kampf ausgebildet wird. Sie haben bereits damit angefangen, die innigsten ihrer Vertretet zu Elitekämpfern auszubilden, denen selbst die Schwertmeister von Hoeth nicht gewachsen sein sollen. Da Kerkil sie begeistert trainiert und sie von seinen Künsten, die er durch die Erwählung von Khaine bekommen hat, profitieren, könnte dieses Zielt in einigen Jahrhunderten erreicht sein. Ich kann das nicht zulassen.[/FONT]


[FONT=&quot]Oh…ich fühle, wie meine Beine schwer werden. Das Gift rinnt durch meine Adern. Ich schreibe diese Zeilen in den letzten Minuten meines Lebens. Doch jemand muss erfahren, was ich getan habe, denn ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Ich habe Kerkil ermordet, in der Hoffnung, den Glauben an Khaine damit zu zerstören. Doch ich habe das Gegenteil erreicht. Immer mehr Leute im ganzen Land strömen freiwillig in ihre Ränge, um diese Tat zu rächen. Außerdem: Ich habe das Kind des Mordes getötet.[/FONT]


[FONT=&quot]Er war derjenige, der uns am ehesten vor Gefahren schützen konnte und ich habe ihn vernichtet. Erst jetzt ist mir klar, in welche Gefahr ich unser Volk durch diese kurzsichtige Tat gebracht habe. Vielleicht wird der Khaineglaube ja eines Tages stark genug sein, Nagarythe vor seinen Feinden zu beschützen. Ich fürchte aber, dass es nie wieder so schön sein wird wie vor dem Auftauchen der Drachenbeschwörer. Nicht unter dem Einfluss dieser kriegsbesessenen Fanatiker.[/FONT]


[FONT=&quot]Doch ich vergeude meine knappe Zeit. Denn während ich noch schreibe, verrinnt der Sand im Stundenglas meines Lebens. Das Gift wird bald seine Wirkung zeigen. Ich habe dies als die einzige Möglichkeit gesehen. Für mich gibt es keinen Platz in dieser Welt, ich bin den alten, den vielen Göttern treu. Und außerdem: nach dieser Tat würden mich die Khaine-Anbeter sowieso töten. Da wähle ich lieber den schmerzlosen Weg des Giftes.[/FONT]
[FONT=&quot]Aber es gibt noch etwas, das ich loswerden muss. Bevor er endgültig starb, sprach Kerkil mit letzter Kraft zu mir. Ich schreibe seine Worte hier nieder, denn sie sind wichtiger, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.[/FONT]


[FONT=&quot]„Es gibt Dinge, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Ich war kurzsichtig, Emerlin. Ich hätte mit einer solchen Tat rechnen müssen, wenn nicht von dir, dann gibt es noch genügend andere. Aber ich hielt mich für unbesiegbar. Welch eine Ironie, dass mich das Alter letztendlich doch besiegt hätte. Denn ich war nur das erste Kind des Mordes. Zwölf wird es geben, doch keiner kann ewig leben. Sie alle altern. Denn: Zwölf werden vergehen, dreizehn ewig bestehen.
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[FONT=&quot]Außerdem muss jemand wissen, was es mit dem Splitterdrachen auf sich hat. Er ist besiegt, aber nicht vernichtet. Du hast die sechs Teile gesehen, die von ihm geblieben sind. Das siebte habe ich vernichtet, indem ich mein Schwert geopfert habe. Aber: eines dieser Teile enthält den Geist des Splitterdrachens. Wenn sich ein Champion irgendeines Gottes bereitwillig opfert, indem er sich mit diesem Teil ersticht, wird der Splitterdrache wieder erstehen, wenn auch ohne die Fähigkeit, Feuer zu spucken, die ihn ihm genommen habe.[/FONT]


[FONT=&quot]Ich weiß nicht, welches der sechs Teile es ist, aber es darf nicht in falsche Hände geraden. Du kennst die Macht des Splitterdrachen. Selbst aus dem Tod heraus kann er mächtig genug sein, um Sterbliche in der Nähe zu verführen. So weit, dass diese sich ihm opfern. Aber es kann nur durch einen Auserwählten der Götter geschehen. Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber du musst es weitergeben. Ich habe die sechs Teile im ganzen Land verteilen lassen, aber ich glaube nicht, dass das reicht. Irgendwann wird er wiederkommen und abermals unserem Volk mit Tod und Vernichtung drohen. Dann wird es wieder an der Zeit sein, dass sich ein Kind des Mordes beweist. Du kannst die Entwicklung nicht aufhalten, Emerlin. Khaine hat durch mich bewiesen, welche Macht er hat und dass er seinen Anhängern in der Not einen Helfer schickt. Die Elfen werden die Wahrheit erkennen und ein neues, ein mächtigeres Nagarythe wird entstehen.“[/FONT]


[FONT=&quot]Das waren seine Worte. Ich wage nicht, sie zu deuten, denn ihr voller Sinn verschließt sich mir. Aber vielleicht werden diese Zeilen in einer fernen Zukunft noch eine entscheidende Rolle spielen. Mein Leben geht in diesen Augenblicken zu Ende. Ich habe meinem Diener befohlen, die Rollen an einem sicheren Platz zu verwahren, denn ich weiß, dass die wütende Menge aus Khaine-Anbetern, die Kerkils Tod rächen will, alles hier zerstören werden, wenn sie hier ankommen.[/FONT]


[FONT=&quot]Meine Augen werden dunkel. Ich hoffe, die Nachwelt kann mir meinen Fehler vergeben und einen Nutzen aus meinen Aufzeichnungen ziehen... [/FONT]
 
Der Splitterdrache Rolle6
[FONT=&quot]Diese Schriftrolle stammt nicht von Emerlin, Hochmagier von Nagarythe, sondern von mir, einem einfachen Bibliothekaren. Aber ich habe einiges gesehen und erlebt, das mich dazu veranlasst, den fünf Rollen eine sechste hinzuzufügen. In den Erzählungen von Emerlin liegt das Hauptaugenmerk auf den Splitterdrachen. Es geht um die Ereignisse vor seiner Beschwörung, die Periode seiner Schreckensherrschaft und schließlich seine Vernichtung durch Kerkil.[/FONT]

[FONT=&quot]Was dabei eher in den Hintergrund rückt, ist aber der Khaineglaube. Zweifellos deshalb, weil Emerlin zwar ahnte und fürchtete, aber keineswegs sicher wusste, wie wichtig dieser Glaube für das heutige Volk der Druchii sein würde. Er hatte wohl immer noch die Hoffnung gehegt, der Kult würde ohne ihren göttlichen Anführer zerfallen, aber so war es nicht. Die Disziplin und die Stärke der Khaineglaubens haben viele beeindruckt und — zusammen mit den Elitekriegern — alle anderen hinweggefegt, bis es nach nicht einmal hundert Jahren keine anderen Götter mehr in Nagarythe gab.[/FONT]

[FONT=&quot]Die anschließende Geschichte kennen wir: die Fürsten der Hochelfen verraten Malekith, sodass er nicht zum Phönixkönig wird. Später versinkt Nagarythe im Meer und die Druchii entkommen nach Naggaroth. Aber hier muss noch etwas angemerkt werden: ich habe Nachforschungen entdeckt, in denen jemand herausgefunden hat, wo Kerkil die sechs Teile des Splitterdrachen hinbringen ließ. Wenn sie nicht von dort entfernt worden sind, liegen fünf davon jetzt unerreichbar auf dem Grund des Ozeans. Sie sind zusammen mit Nagarythe im Meer versunken.[/FONT]

[FONT=&quot]Aber wie es das Schicksal will, war dieses eine Teil, das Horn, dasjenige, in dem der Geist des Splitterdrachens weiterlebte und auf seine Erlösung wartete. Irgendwie ist es nach Naggaroth gekommen. Ich vermute, dass die Einflüsterungen des Drachens dazu beigetragen haben, dass irgendwer das Artefakt an sich nahm und es nach Naggaroth rettete. [/FONT]
[FONT=&quot]Dort ging es leider im Wirbel der Zeit verloren, schließlich waren die ersten Jahrhunderte hier eine wirre und chaotische Zeit für die Druchii, die ihre Heimat an das Meer verloren hatten. Aber der Khaineglaube machte sie stark und es gelang ihnen, ein Reich zu errichten, das bis heute existiert.[/FONT]

[FONT=&quot]Ich persönlich vermute, dass das Horn des Splitterdrachens bei einer Schlacht in der Nähe der kalten Seen südlich vom heutigen Naggarond verloren ging. Wer oder was dort gegen die Druchii kämpfte, ist genauso unklar wie der Ausgang des Gefechts. Man kann nur vermuten, dass derjenige, der das Horn bei sich trug daran teilnahm und fiel. Denn dort ging das Horn für mehrere tausend Jahre verloren, bis es ein Orkschamane fand. Was danach kam, wissen alle, die an der Schlacht der Vier Mächte teilgenommen haben, mehr als ihnen lieb ist.[/FONT]

[FONT=&quot]Aber wie schon damals am Anfang haben uns die Kinder des Mordes nicht im Stich gelassen. Und das ist ein weiterer Teil im Bericht von Emerlin, der zu kurz kommt. Schließlich war Kerkil wirklich das erste Kind des Mordes. Der erste, der jemals die Marilim trug. Wie es in alten Überlieferungen heißt, wurde die Marilim von Khaine seinem ersten Anhänger überreicht und man kann wohl sicher sein, dass dies Kerkil war. Er sah sich anfangs nicht als Held berufen, war der Pflegesohn eines Schmieds und ein Schreiber am Hofe von Änarion, aber er wurde der Retter eines ganzen Volkes.[/FONT]

[FONT=&quot]Ich weiß nicht, wo der Drache herkam, den er geritten hat, aber das spielt wohl keine Rolle. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass die Prophezeiungen, die damals gemacht worden sind, wahr geworden sind. Seit jeher tauchten die Kinder des Mordes immer dann auf, wenn das Volk der Druchii — oder die Einwohner von Nagarythe — in großer Gefahr schwebten, am Rande des Abgrunds balancierten.[/FONT]

[FONT=&quot]Außerdem waren es wirklich zwölf Elfen, sechs Männer und sechs Frauen, die von Khaine erwählt worden sind. Ob die dreizehnte ebenfalls dazu auserkoren war, diese Rolle zu spielen, kann wohl nur der blutige Gott selbst wissen. Aber sie hat dafür gesorgt, dass auch die andere Prophezeiung war wurde. Jene, die Kerkil kurz vor seinem Tode sprach: Zwölf werden vergehen, Dreizehn ewig bestehen.[/FONT]

[FONT=&quot]Ich kann nicht beschreiben, was damals während der Schlacht geschah, denn es war nicht für Sterbliche bestimmt. Aber durch die dreizehnte Erwählte haben sich die Kinder des Mordes letztendlich von ihrer Sterblichkeit gelöst. Ich bin einem der beiden erst vor Kurzem vor dem Frostturm begegnet, aber im Gegensatz zu mir zeigte er keine Spuren des Alters. [/FONT]
[FONT=&quot]Aber mehr will ich hier nicht sagen, die Berichte der Schlacht stehen an anderer Stelle und fassen mehr Platz, als ich hier auf dieser Schriftrolle zur Verfügung habe. Deshalb kann ich nur das wiederholen, was Emerlin am Ende schrieb: Das Wissen um den Splitterdrachen darf nicht verloren gehen, denn selbst heute ist er nicht besiegt. Sein Horn liegt wohl verwahrt, aber es beherbergt noch immer die Gefahr, dass sich jemand damit opfert und die Bestie erneut befreit.[/FONT]

[FONT=&quot]Ich habe daher eine Kopie dieser Rollen anfertigen lassen, aber mehr kann ich nicht tun, um die Zukunft vor diesem Monster zu bewahren. Wer den Splitterdrachen in der Schlacht der Vier Mächte selbst gesehen hat, der tut gut daran, sein Wissen weiterzugeben, so unwirklich und unglaublich es auch klingt.[/FONT]

[FONT=&quot]Denn es ist die Wahrheit, wir alle haben es erfahren. [/FONT]
 
Hi Alfadas. Schön, dass du da bist. Ist halt immer etwas blöd, wenn man nicht genau weiß, ob noch gelesen wird oder nicht, da will ich auch nicht so viel posten, damit diejenigen, die vllt. grad nicht da sind, nicht so viel nachholen müssen. Aber es geht bald weiter keine Angst. Innerhalb der Woche kommen dann auch (vielleicht) endlich die Anmeldedaten von der Telekom, sodass ich öfters reinchauen kann. Bis dahin: ich warte noch auf ein paar mehr Kommentare und poste dann den nächsten Teil (wieder mit der eigentlichen Geschichte --> ich vermisse sie ja auch)