WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Danke für das Lob, freu mich immer, wenn wieder jemand aufschließt und sich meldet.
Ich komm zwar kaum mit Schreiben voran, aber ich will euch nicht noch länger warten lassen:

Slaanesh

Unter dem Hexenkloster von Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (1. Tag)

„Haltet Euch bereit! Reihe bilden! Beeilt Euch!“
Die Rufe drangen kaum an Yetails Ohren. Sie wusste, dass nichts Gutes durch dieses Tor kommen würde. Und alles Schlechte musste vernichtet werden. Also zögerte sie nicht, während sich die übrigen Hexen neben ihr formierten.
Yetail griff nach dem Messer, das sie in ihre Stiefel gesteckt hatte. Es war eines von Sisralls, schwarz und scharf, ohne Verzierungen oder Widerhaken. Genau richtig für einen sauberen, tödlichen und präzisen Schnitt. Es passte perfekt zu Blutklinge, musste sie zugeben.
Aber jetzt sollte es nicht zum Töten dienen. Zumindest nicht direkt, dachte sie angespannt. Ein schneller Schnitt und dieses Mal floss Blut aus ihrem rechten Arm. Sie verzog kurz das Gesicht, doch dank des feinen Schliffs der Klinge blieb der Schmerz gering.
Yetail sammelte sieben kleine Blutkugeln und intonierte leise einen langen Zauberspruch, bis die Kugeln in flammendem Orange strahlten. Dann erst heilte sie sich und sandte ihr Blut auf die Reise. Die Geschosse erreichten die Tür in dem Moment, in dem sie vollends aufschwang. Hunderte der Schlangendämonen strömten daraus hervor und stürzten sich mit gierigem Zischeln in die Halle. Unter ihnen konnte Yetail die nackten Leiber ketzerischer Klosterhexen erkennen, die zwischen den Leibern der Slaanesh-Kreaturen verborgen vorrückten.
Und genau zu ihnen sandte Yetail die Blutkugeln. Sie gingen zu Boden, zerplatzten und entluden ihre Magie in sieben, drei Meter hohen Flammenfontänen, die sofort auf alles in ihrer Umgebung übergriffen. Yetail hörte die Schreie der Hexen, die nicht nur von Überraschung kündeten und ihr verrieten, dass ihre Idee aufgegangen war.
Die Klosterhexen nutzten die Verwirrung und griffen an. Schon vergingen die ersten Dämonen in blauen Blitzen, verfielen zu Asche oder erstickten in Wolken aus reiner Dunkelheit. Yetail leitete Kraft in ihren Zauberstab und schwang ihn dann wie ein Schwert. Zwei Bögen aus reiner Kraft sausten durch die Halle, erkennbar nur am Kräuseln der Luft.
Im Gegensatz zu den Magiewellen, die sie zuvor benutzt hatte, waren diese Bögen aber nicht dicker als eines ihrer Haare. Und das bekamen die Dämonen zu spüren. Wie zwei Schwerter zischten die Bögen durch ihre Reihen, zerschnitten haltlos Schuppenhaut, Muskeln und teilten die Körper der arkanen Wesen mühelos in zwei Teile.
Dann trafen sie auf die Barrieren der Slaanesh-Hexen und die erste zerstob in einem funkelnden Lichtblitz an dem magischen Hindernis. Die zweite schaffte es — nur einen Herzschlag später — hindurch zu gelangen, abgeschwächt und kraftlos, aber immer noch in der Lage, Schaden anzurichten. Yetail musste sich einen Jubelschrei verkneifen, als eine der Frauen von der Kraftwelle erfasst wurde und mit schweren Verbrennungen zu Boden ging.
Die anderen blickten zu ihr, verstärkten aber schnell wieder ihren Schild.
„Könnt Ihr das nochmal machen, was Ihr oben in der Halle getan habt, Bluthand?“, flüsterte Septma der jungen Zauberin zu, ohne ihre Aufmerksamkeit von ihren Kontrahentinnen abzulenken. Unwillkürlich griff Yetail nach ihrem Drachenstein.
„Wenn Ihr es schafft, Ihren Schild zu brechen, dann ja. Ansonsten ist das gegen die Hexen nutzlos.“
„Und gegen die Dämonen?“
Yetail runzelte die Stirn. Sie könnte den Dämonen die Energie abziehen, sie somit vernichten und die Kraft dann gegen die Hexen einsetzen. Ja, es war möglich. Und es würde Spaß machen. Yetail umfasste den Drachenstein fester und konzentrierte ihren Willen darauf. Sofort schoss glühende Hitze aus dem Artefakt und verbrannte die Haut ihrer Hand. Ein scharfer Schmerz zuckte durch ihre Nervenbahnen.
„Autsch … Es tut mir leid, Septma, aber anscheinend muss ich dem … Artefakt Zeit geben, seine Macht zu erneuern, bevor ich es erneut einsetzen kann. Wir müssen also noch ein paar Minuten durchhalten. Vielleicht sollten wir unsere Taktik ändern. Die Hälfte der Hexen soll die Schilde aufrecht erhalten, während die andere angreift. Und dann wechseln wir. Was haltet Ihr davon?“
Septma nickte. Schnell hatte sie entschieden, wer welche Aufgabe erfüllen sollte. Yetail stellte anerkennend fest, dass sich so ein Muster ergab, das einen lückenlosen Schild vereinfachen würde. Dann kam der Augenblick, vor dem sie sich gefürchtet hatte. Die Hexen ließen ihren Schild sinken, um sich auf die neue Arbeitsteilung umzustellen. Und ihre Feinde zögerten nicht.
Mehrere Flammenzungen leckten gierig auf die ungeschützte Gruppe zu, begleitet von ebenso vielen magischen Blitzen. Yetail wusste, welchen Schaden, diese Attacke anrichten würde, wenn sie die Klosterhexen erreichen würde. Und im Moment gab es nichts, was sie daran hindern konnte.
Yetail rammte ihren Zauberstab auf den Boden und schloss die Augen. Magie floss aus ihr heraus, mehr als das Holz kanalisieren konnte. Der Stab wurde heiß und feucht, als das Harz zu kochen begann. Selbst durch ihre geschlossenen Augenlider konnte Yetail das Glühen der Rubine sehen, das schnell blendend hell wurde.
Dann spürte sie die Stärke des Schildes, der vor ihr entstand. Der Zauberstab vibrierte ob der gewaltigen Kräfte, für die er nicht geschaffen worden war, Yetail fürchtete jeden Moment, das Geräusch von splitterndem Holz zu spüren. Dann trafen die Angriffe auf ihren Schild und das Ringen der Magie hätte ihr beinahe den Stab aus den Händen gerissen.
Ein lauter Knall ertönte und der Schild wankte. Yetail murmelte ein Stoßgebet und sandte mehr Kraft in den Schild. Sie wusste, dass sie sterben würde, sollte auch nur ein einziger Zauber den Schild durchbrechen.
„Meisterin Elene? Khaine, steh uns bei.“, flüsterte Septma, über den Lärm kaum hörbar. Yetail öffnete die Augen, doch alles, was sie sah, war ein gewaltiger, violetter Lichtblitz, der auf ihren Schild traf und diesen kollabieren ließ. Alle Energie wurde abgefangen, aber die Schockwelle schleuderte Yetail durch die Luft, bis sie gegen eine der Wände prallte und dort zu Boden rutschte.
Sie fühlte sich wie taub. Der Stab entglitt ihren schmerzenden Fingern und sie keuchte angesichts der übelkeitserregenden Magiewellen, die unkontrolliert durch ihren Körper tobten. Ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht und ihr blieb nichts anderes übrig, als untätig am Boden zu verweilen. Immerhin konnte sie aber noch den Kopf drehen.
Doch was sie sah, entsetzte sie so sehr, dass sie am liebsten weggesehen hätte. Inmitten der Dämonen und Slaanesh-Hexen stand eine vier Meter große Frau, unzweifelhaft beeindruckend schön und doch von der Macht des Chaos entstellt. Ihre einst so makellose Haut war von blutroten Narben gezeichnet, ihre Augen leuchteten in violettem Feuer und ihre unnatürlich lange Zunge glich einer Schlange, die gierig aus dem Mund des abscheulichen Wesens glitt.
Und jetzt wurde Yetail klar, dass dies die Meisterin Elene sein musste, von der Septma gesprochen hatte. Wenn die zweite Herrin des Klosters, diese Frau Meisterin nennt, muss sie die erste Meisterin, die erste Magierin unter Morathi selbst sein. Welch ein Schlag für die Druchii.
Sie konnte die dämonische Macht der Hexe spüren, als sie einen weiteren violetten Blitz in die Reihen der Klosterhexen schleuderte. Noch hielt der Schild, aber Yetail erkannte, dass inzwischen alle Magierinnen ihre Kraft dazu nutzten, den Schild zu stabilisieren, ohne selbst anzugreifen.
Yetail kroch langsam an der Wand entlang, in Richtung ihrer Feinde. Sie hatte einen verzweifelten Plan. Einer der Schlangendämonen kroch zischelnd auf sie zu und Yetail fluchte. Ohne sich zu erheben, warf sie ihr Schwert und erledigte die Kreatur mit einem Treffer in die Brust. Sofort zerfiel der Dämon. Yetail bezweifelte, dass ihr das Schwert noch irgendwie nützen würde, und kroch schnell weiter. Bald war sie fast auf Höhe der gewaltigen Dämonenprinzessin.
Dicht an die Wand gepresst, stand sie auf. Doch ihre Vorsicht war unnötig, die Magierinnen und Dämonen waren viel zu sehr auf die Vernichtung ihrer Feinde bedacht. Sie hatten ihren eigenen Schild fallen gelassen und begnügten sich damit, anzugreifen. Ihres Sieges sicher, waren sie in boshaftes Gelächter ausgebrochen.
Yetail unterdrückte ihre Wut und griff nach dem Drachenstein. Sie konzentrierte ihre Willenskraft auf das Artefakt und ignorierte die Hitze, die sofort wieder davon ausging. Es war ihr egal, ob der Stein soweit war oder nicht, sie brauchte seine Kraft! Und widerstrebend gehorchte ihr der Drachenstein.
Fast elegant verteilten sich die hauchfeinen Fäden der mysteriösen Magie in der Halle, umwickelten Dämonen, Zauberinnen und die Slaanesh-Anbeterinnen. Dann schossen sie zurück in den Drachenstein und rissen alles mit, was sie bekommen hatten. Dämonen zerfielen und Zauber zerplatzten in der Luft. Die Hexen stöhnten auf und gingen kraftlos zu Boden.
Wie eine berauschende Welle reiner Macht strömte die Magie auf Yetail ein und kurz fragte sie sich, ob Sisrall sich mit der Kraft der Marilim ähnlich fühlte. Es war ein wundervolles Erlebnis, doch schnell merkte sie, dass ihr Körper nicht in der Lage war, diese Menge an Magie zu speichern.
Also gab sie alles in Form einer gewaltigen Feuerwelle ab, wie sie es schon oben am Torbogen getan hatte. Sie überlegte, weshalb sie gerade diesen Zauber wählte, aber da ihr keine befriedigende Begründung einfiel, gab sie sich mit der Idee zufrieden, es läge daran, dass auch die Drachen häufig Feuer spuckten. Immerhin bestand ihr Drachenstein aus fünf Teilen von Drachen.
Es dauerte lange, bis die einströmende Kraft nachließ und solange loderten die Flammen durch die Halle und verzehrten alles, was sie erreichten. Es stank nach verbrannter Luft, verbranntem Stein und verbranntem Fleisch.
Als das Feuer schließlich erlosch, war der Boden nicht mehr als eine geschwärzte Masse gesprungenen Steins mit den verbrannten Überresten von Dämonen und Hexen. Von den Slaanesh-Anbeterinnen hatten nur wenige überlebt und diese klammerten sich mit aller Mühe an ihre letzten Kräfte. Die Dämonenprinzessin stand jedoch noch, leicht angeschlagen, von Brandwunden gezeichnet, aber nicht ernsthaft verletzt.
Die Klosterhexen waren kaum besser dran. Sie waren von den Flammen verschont geblieben, aber die Macht des Drachensteins hatte auch sie erfasst und sie hockten kraftlos auf dem Boden, unfähig, zu zaubern.
Die verdorbenen Hexen stürmten aus der Halle durch die Tür. Von dort strömten sofort weitere Schlangendämonen und hinderten Yetail an der Verfolgung. Sie wusste, dass es ihre Aufgabe war, die Klosterhexen vor den wilden Bestien zu schützen, aber es ärgerte sie, dass sich die überlebenden Magierinnen auf diese Weise wieder erholen konnten.
Doch gerade, als sie ihre ersten Zauber gegen die Dämonen richten wollte, lösten sich schwarze Schemen von den Wänden und warfen sich mit dem Aufblitzen von scharfen Klingen auf die Schlangendämonen. Yetails Augen waren kaum in der Lage, ihnen zu folgen, doch wo immer sie herum wirbelten, vergingen die Dämonen mit zerfetzten Kehlen oder durchstoßenen Herzen.
Und dort war Sisrall, nicht weniger tödlich als die übrigen der schwarzen Gestalten. Yetail jubelte leise. Die heiligen Dolche des Khaine waren gekommen, die Assassinen des Tempels. Sie würden diesen Monstern ihr verdientes Schicksal bringen!
„Schafft mir einen Weg zu der Dämonenschlampe!“, rief sie den heiligen Mördern zu, nahm ihr Schwert auf und stürzte durch die riesige Tür, sobald die Assassinen die Dämonen weit genug zurückgedrängt hatten. Dahinter lag ein achteckiger Raum, in dessen Zentrum die ehemalige Meisterin Elene stand. Um sie herum knieten die letzten sechs Slaanesh-Hexen und murmelten leise Beschwörungen. Ein ununterbrochener Strom der Schlangendämonen brach aus dem Boden und warf sich den Assassinen entgegen, die erste Verluste einstecken mussten.
Yetail sah einen Sims, zwei Meter über ihr in der Wand und traf schnell eine Entscheidung. Wieder griff sie auf ihren Schwebezauber zurück, der sie rasch das kurze Stück dort hinauf trug. Kaum sicher gelandet, begann sie auch schon, ihren Zauber zu weben. Sie zögerte kurz; sollte sie erst die sechs Beschwörerinnen oder die Dämonenprinzessin angreifen?
Sie entschied sich für die sechs verdorbenen Hexen.
Nur einen Herzschlag nach dieser Entscheidung raste ein schwarzer Speer, so finster wie die Nacht oben in Naggaroth, durch den fackelerleuchtete Raum, zerteilte sich in zwei weitere Speere, sodass es plötzlich drei Geschosse waren, die sich bald darauf zu sechs spalteten.
Zwei der Hexen erkannten die Gefahr, doch es war zu spät. Sechsmal verschwand ein finsterer Speer in einer elfenbeinfarbenen Brust, sechsmal brach eine Frau lautlos zusammen, sechs Slaanesh-Anbeterinnen vergingen kurz darauf in einem violetten Lichtblitz, als die Kraft, die sie zuvor beschworen hatten, sich nun gegen sie wandte.
[FONT=&quot] Aber nun war Elene auf Yetail aufmerksam geworden. [/FONT]
 
Ujuju die magischen duelle übertreffen wircklich meine Erwartungen

oh, vielen vielen Dank für das Lob. Ich hab mir auch Mühe gegeben. Wobei es gar nicht so einfach ist, magische Kämpfe spannend zu machen. Sie münden immer zu schnell in einen stupiden Schlagabtausch.

Nur mal so nebenbei: Hier gab es doch eigentlich gar kein Duell, oder?

Die ersten Sätze erinnern mich irgenwie an die szene im dritten Teil von Herr der Ringe wo die Trolle aus dem Tor kommen

hm, jetzt wo du es sagst, fällt es mich auch auf, obwohl ich das Buch schon lange nicht mehr gelesen habe. So ein bisschen "Was auch immer durch dieses Tor kommen mag, haltet stand!", oder?

Ich freu mich jedenfalls schon total auf die Fortzsetzung.

hm, da hab ich ne Überraschung extra für dich. Wenn du dich noch erinnerst, du hast vor einiger Zeit einen Wunsch geäußert und ich habe ihn in etwas abgewandelter Form erfüllt. Vielleicht weißt, du wovon ich spreche, wenn ich den nächsten Teil dann poste.
 
Du schaffst es immer wieder die Magiekämpfe gut zu gestalten. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht erwartet habe, dass der Drachenstein so mächtig ist. Ich finde es allerdings etwas seltsam, dass Yetail nichts passiert, wenn so viel Magie durch ihren Körper strömt.

Ps: Irgendwie erinnern mich diese Schilde immer an Die Erwählten des Khaine 😉
 
Das mit dem Drachenstein wurde ja schon in einem anderen teil erklärt vieleicht ein bisschen lang her:lol:
Also mann kann sich mit einem einfachen bannspruch gegen die wirckung des Drachensteins schützen und ich finde eigentlich nicht das er zu Mächtig ist da man ihn ja nur abunzu benutzen kann und bedenk mal was da alles drinn ist^_^

Und im prinzip ist es ja ein duell mehrerer magier die darum kämpfen die anderen zu vernichten. Und ja das mti dme tor hatt mich drauf gebracht auch das mit dem Reihenbliden. War im film auch eine sehr eindrucksvolle szene das bleibt einfach hängen
 
freut mich, dass hier schon wieder so fleißig diskutiert wird.

Ich finde es allerdings etwas seltsam, dass Yetail nichts passiert, wenn so viel Magie durch ihren Körper strömt.

das ist ein durchas berechtigter Einwand. Allerdings hab ich daran gedacht: Sie speichert die Energie ja nicht, sondern gibt alles gleich wieder ab, deshalb ja diese Feuersbrünste. Außerdem wäre es ja blöd, wenn der Drachenstein sie überfordern würde.

So langsam gehts auch wieder voran, ich will diese Woche auf jeden Fall noch zwei Teile bringen, weil ich zwischen heiligabend und Silvester nicht da bin.
 
WAS??? So lange ohne Erwählten des Khaine? Wie kannst du uns das antun?? 😉

ach komm, das ist eine Woche. Ich hatte schon wesentlich längere Pausen drin, weil ich nicht vorangekommen bin. Aber ich denke, ich werde heute noch ein wenig in den Taste hauen und unseren alten Freund den Splitterdrachen wieder auferstehen lassen. :devil:

Also morgen gehts auf jeden Fall weiter.
 
So, wie versprochen der nächste Teil. Könnte der letzte in diesem Jahr sein. Ist vielleicht auch ganz passen, weil mit ihm der erste Tag der Schlacht vorbei ist. Ich muss mal sehen, wie ich mit dem Schreiben vorankommen, dann gibt es vielleicht noch einen weiteren.

In den Tiefen des Klosters

Unter dem Hexenkloster; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (1.Tag)

Hatten noch irgendwelche Hoffnungen, die Meisterin Elene könnte wieder vernünftig werden, in Yetail geschlummert, so starben sie angesichts des gewaltigen Hasses in den violetten Augen der Dämonenprinzessin. Sie fletschte die Zähne und musterte die junge Zauberin, die so dreist gewesen war, ihre Dienerinnen zu töten.
Yetail musste sich bemühen, um ruhig zu bleiben. Sie wusste, was kommen würde, und das munterte sie überhaupt nicht auf. Kann ich sie überhaupt besiegen? Sie ist die Meisterin dieses Klosters gewesen, nur Morathi selbst untergeordnet. Und das Chaos hat ihr gewaltige Macht gegeben. Mit reiner Stärke habe ich keine Chance, diesen Kampf zu gewinnen. Aber was soll ich sonst tun?
Yetail entschied sich für Schnelligkeit und schleuderte ihrer Gegnerin einen schwarzen Blitz entgegen, der einmal in der Luft knisterte und sich dann in den linken Arm der Hexe bohrte. Das dämonische Wesen schrie auf und jegliche Schönheit verschwand, als die verdorbene Meisterin ihre spitzen Zähne bleckte und ihre Krallenhände hob.
Ein Schutzschild schob sich vor die gewaltige Frauengestalt und fing Yetail nächsten Angriff ab, der absichtlich schwach ausgefallen war, um Kraft zu sparen. Aber sie konnte erkennen, dass ihr erster Schlag erfolgreich gewesen war. Der getroffene Arm hing steif herunter und war bläulich verfärbt.
Doch nun war es an Yetail, Zauber und magische Angriffe abzuwehren. Ein violetter Strahl zerstob gerade noch rechtzeitig an ihrem Schild, den folgenden Feuerball zerschlug sie mit einem blauen Blitz, der genau ins Zentrum der magischen Kugel fegte und sie in einem Funkenhagel zerplatzen ließ. Yetail bemerkte am Rande, dass einige der Assassinen unten in der Halle, wo noch immer der Kampf gegen die Dämonen tobte, Feuer fingen und sich rasch ihrer Umhänge entledigten.
Zwischen den beiden Hexen gab es keine Pausen. Schon knisterte es wieder in der Luft, als Elene ihrer Gegnerin acht goldene Blitze entgegenwarf, die größtenteils nutzlos an der Wand zerstoben und kleine Steinchen heraussprengten. Zwei hätten jedoch direkt Yetails Kopf und Bauch getroffen. Den unteren blockierte sie mit einem kleinen Schildzauber, nach dem anderen streckte sie ihren Geist aus und schleuderte ihn zurück.
Auch diesen Trick hatte sie aus ihrem kleinen Buch gelernt, das noch immer in ihrer Tasche lag. Und die Überraschung in den großen, violetten Augen löste ein Gefühl der Befriedigung in ihr aus. Aber keine der beiden Zauberinnen ließ sich lange davon aufhalten. Yetail formte bereits ihren nächsten Angriff, während Elene den Blitz mit einer Handbewegung in tausende, kraftlose Entladungen zerteilte.
Inzwischen hatte sich Yetail mit ihrem Dolch ein weiteres Mal den Arm aufgeschnitten und einen Finger auf die Wunde gelegt. Nun malte sie mit der blutigen Fingerkuppe fremdartige Runen in die Luft, deren Sinn sie selbst nicht kannte. Ganz am Rande ihres Bewusstseins registrierte sie, dass die Zeichen den Linien auf ihrem Arm ähnelten.
Als acht Runen in der Luft schwebten, rief Yetail laut mehrere Beschwörungen, eine für jede Rune. Und bei jeder Anrufung veränderte sich eines der Zeichen. Innerhalb von fünf Sekunden schwebten vor ihr acht blutrote Objekte, die nun aufeinander zustrebten, dabei ihre Form veränderten und immer größer wurden. Als sie sich schließlich vereinigten, gab es einen gewaltigen Rums und zwischen Yetail und ihre Gegnerin krachte eine lebensgroße Hydra, völlig aus Blut, aber umwerfend detailliert, auf den steinernen Boden.
Die Assassinen strömten auseinander, als diese Bestie mitten zwischen sie fiel, behinderten das Untier aber nicht, als es sich mit Gebrüll auf die Dämonenprinzessin stürzte. Yetail stützte sich schwer atmend auf ihre Schenkel und war froh, ihre Gegnerin abgelenkt zu sehen. Wenn sie merken würde, wie erschöpft Yetail war, würde Elene gewiss nicht zögern, sie mit einem einzigen, machtvollen Angriff zu vernichten.
Doch sie hatte mit der Hydra zu tun, die ihr nun ihren Flammenatem entgegen blies. Yetail hoffte, es würde eine Weile dauern, bis sie merkte, dass diese Attacken eigentlich keinerlei Wirkung zeigten. Also seufzte sie und bereitete sich darauf vor, den Kampf wieder aufzunehmen.
Sie streckte ihren Geist tief in den Boden und arbeitete sich dann langsam in Richtung der ehemaligen Meisterin vor. Beinahe hätte sich vor Freude geschrien. Elene hatte ihren Schild nur vor sich aufgebaut und den Boden unter ihren Füßen völlig unbeachtet gelassen. Yetail überzeugte sich davon, dass ihre Gegnerin noch immer mit der Hydra beschäftigt war, die ihr gerade einen weiteren Feuerstoß entgegen sandte.
Yetail wusste aus eigener Erfahrung, dass die Zauberin geblendet sein würde, wenn die Flammen auf ihren Schild trafen. Und genau in dem Moment sandte Yetail einen gewaltigen Flammenstrudel in die Erde, wo er sich mühsam durch Stein und Fels brannte, in Richtung der Dämonenprinzessin fraß und dann in die Höhe strebte.
Yetails Plan ging auf. Von unten ungeschützt, konnte Elene nicht verhindern, dass plötzlich eine Stichflamme aus dem Boden brach, sie den Halt verlor und dem Feuer entgegen in das entstandene Loch stürzte.
Die junge Zauberin wusste, dass der Kampf noch nicht vorbei war. Sie rief ihre Hydra zu sich, stieg auf deren Kopf und ließ sich zum Loch tragen. Dort ging es überraschen tief hinunter, aber Yetail sprang, ohne zu zögern.

Blutklinge duckte sich unter dem Peitschenhieb eines Dämons hinweg, drehte sich an dem Schlangenwesen vorbei und schlitze ihm gleichzeitig die Brust auf. Das Monster schrie auf und der Tempelkrieger brachte es mit einem raschen Stich zur Kehle zum Verstummen.
Er spürte seinen nächsten Gegner hinter sich und warf sich zu Boden. Kurz darauf zuckte der Speer knapp über seinen Kopf hinweg. Sisrall griff hoch und packte den hölzernen Schaft. Der Dämon zischte und zerrte an seiner Waffe, aber der Erwählte trat in den Bauch des Teils, der als Frau erkennbar war. Das Wesen krümmte sich zusammen und Blutklinge riss ihm den Speer aus den Händen, nur um ihn im nächsten Moment mit der stumpfen Seite durch die Brust seiner Gegnerin zu rammen.
Während der Dämon verging, nahm der Elf seine Schwerter wieder auf und sah sich um. Yetail stand nicht mehr auf ihrem Sims und auch die Dämonenprinzessin war verschwunden, dafür stand die blutrote Hydra, die vor wenigen Minuten ohne Vorwarnung in der Halle erschienen war, dort, wo Yetails Gegnerin verschwunden war. Das seltsame Monster fiel nun über die Schlangendämonen her.
Neben Sisrall wurde einer der Assassinen von der Peitsche einer Dämonin erfasst und zu Boden gerissen. Als das Wesen seinen Speer hob, warf sich der Tempelkrieger auf sein neues Opfer. Gemeinsam krachten sie auf den kalten Stein. Blutklinge versuchte, seine Hand frei zu bekommen, die unter den massigen Leib der Chaoskreatur gefangen war, während diese nach seiner Kehle biss.
Sisrall rammte dem Monster unter ihm seinen Helm ins Gesicht, sodass die Nase der Frau brach und ihr Blut über die bleiche Haut floss. Währen da nicht der Hass in ihren Augen und die messerscharfen Zähne gewesen, die nach seinem Blut verlangten, hätte er sie beinahe für eine Elfe halten können. Bis ihr Schwanz auf seinen Rücken krachte.
Blutklinge entschied, dass er genug Zeit mit dieser Gegnerin verbracht hatte. Er fuhr seine Dornklingen aus und rammte der Dämonin sein Knie in den Bauch. Die daran angebrachte Klinge drang bis unter die Rippen und mit einem letzten Aufbäumen und einem Verdrehen der Augen starb das Monster.

Yetail prallte hart auf den Boden und stöhnte laut auf. Der Sturz war tiefer gewesen, als eigentlich vorgesehen. Es schien beinahe so, als hätte ihr Feuerzauber einen tiefer gelegenen Raum freigelegt, in den sie nun gesprungen war. Jedenfalls taten ihr gehörig die Beine weh und ihre Knochen protestierten, als sich mühsam aufrichtete.
Da sie nicht wusste, in welchem Zustand ihre Gegnerin hier angekommen war, erschuf Yetail erst einen Schutzschild und dann eine Hexenlichtkugel. Als sich ihre Augen an die plötzliche grüne Helligkeit gewöhnt hatten, erkannte sie, dass Elene ganz in der Nähe kniete. Die Dämonenprinzessin war zu groß, um in dem niedrigen Raum stehen zu können.
Das Feuer hatte ihre alabasterfarbene Haut in verbrannte und blutige Fetzen verwandelt und Yetail nahm den Gestank von verbranntem Fleisch wahr. Doch noch immer funkelte ungebrochene Mordlust in den violetten Augen und schon streckte sich die rechte Klauenhand nach ihr aus. Yetail spürte den Zauber, bevor sie die schwarzen Blitze sah, die von den Spitzen der Krallenfinger ausgingen.
Die junge Zauberin zögerte nicht, sondern warf sich zu Seite und rollte üben den kalten Steinboden, wobei sie sich auf die Lippe beißen musste, um angesichts ihrer schmerzenden Knochen nicht laut zu stöhnen. Aber sie stand schnell wieder auf und fing den nächsten Angriff mit einem unsichtbaren Kraftschild ab.
Dann schickte sie blauen Blitz in Richtung ihrer Gegnerin, im selben Moment, in dem diese einen violetten Strahl aussandte. Die beiden Entladungen trafen sich in der Luft, vernichteten sich gegenseitig und explodierten in einer blauschwarzen Energiewelle. Yetails Schild wankte und die Hitze versenkte ihr die Haare und trocknete ihre Haut aus, bevor die Kraft auf die Wand hinter ihr traf und einen Steinhagel auf Yetail niedergehen ließ.
Als sich der Staub gelegt hatte, erkannte sie, dass Elene nicht viel besser davongekommen war. Auch ihr Schild hatte nicht sämtliche Kraft abfangen können und ihre ohnehin schon zerstörte Haut weiter in Mitleidenschaft gezogen. Inzwischen hatte sie alles Elfische verloren und wirkte vollends wie ein Geschöpf des Warps.
Aber der Kampfeswillen der Dämonenprinzessin war noch lange nicht erschöpft. Schon knisterten drei grüne Entladungen durch den Raum, sprangen über die Wände, an der Decke entlang und immer schneller auf Yetail zu, die beinahe panisch einen Schild um sich herum errichtete, bei dem sie auch den Boden unter sich nicht vergaß.
Zwei der zuckenden Entladungen trafen mit Wucht auf ihre Barriere und ließen sie keuchen, zerstoben jedoch. Die dritte traf hinter ihr auf die Wand, sprengte ein Stück davon weg und traf plötzlich auf einen arkanen Schild, der aus reiner Dunkelheit zu bestehen schien. Der Blitz verschwand zwischen den sich windenden Schatten und tauchte bald darauf wieder auf. Doch dieses Mal zischte er geradewegs auf Elene zu, die wütend aufheulte und rasch einen Bannspruch formte.
Yetail nutzte die Gelegenheit, wieder die Offensive zu ergreifen und formte einen wahren Geschosshagel, der mehrere Sekunden lang auf den Schild ihrer Gegnerin trommelte und dieses gefährlich wanken ließ. Bis schließlich zum Abschluss ein hauchdünner, schwarzer Keil folgte, der sich direkt durch eine der geschwächten Stellen in dem Abwehrschirm bohrte.
Der Keil zerfiel, aber der Schild zerstob in einem Funkenhagel. Und schon rasten mehrere blaue Strahlen durch den Raum, die sich weit bogen und wie Schlangen durch die Luft bewegten. Einer konnte noch gebannt werden, aber die meisten der Energiestränge wickelten sich locker um Elenes Körper, fesselten ihre Arme und schnürten ihr die Kehle zu, sodass sie mit Mühe und Not atmen, aber keinen Zauber mehr sprechen konnte.
So gefesselt konnte die Dämonenprinzessin kaum mehr als schwache Kraftstöße aussenden, die wirkungslos an Yetail Schild zerstoben. Die junge Zauberin ging langsam auf ihre gefallene Gegnerin zu und zog ihr Schwert.
„Du bist besiegt, Bestie des Warps. Du hast das Kloster und die Druchii verraten, du hast deine Meisterinnen und deine Schülerinnen verraten, du hast die Magie unserer Welt verraten, auf die du geschworen hast. Du bist es nicht würdig, wie eine Magierin zu sterben. Du sollst sterben wie ein Tier: aufgeschlitzt von scharfem Stahl.“
Und mit diesem Worten rammte Yetail ihr Schwert in den Bauch der gefallenen Meisterin. Deren Augen quollen über vor Schmerz, während sich ihr Körper aufbäumte, ohne gegen die magischen Fesseln abzukommen.
Währenddessen untersuchte Yetail den Raum. Er war niedrig, klein und schmucklos aus grob behauenem Stein. Viel interessanter war jedoch das schwarze Kraftfeld, das Elenes Blitz umgeleitet hatte. Yetail stellte fest, dass sie verschwommen hindurchsehen konnte, wenn sie nahe genug heranging.
Dahinter lag eine größere, anscheinend sechseckige Kammer, in deren Mitte eine Vertiefung lag, die mit heißer Flüssigkeit gefüllt war. Die Oberfläche brodelte und dampfte. Um das kleine Becken knieten zwölf Statuen in Rüstungen und bewaffnet. Sie neigten die Köpfe zum Zentrum des Raumes und hatten die Hände vor der Brust verschränkt.
Gerade, als Yetail überlegte, ob sie den Raum betreten sollte, Kraftfeld hin oder her, erklang hinter ihr der dumpfe Aufprall eines schweren Körpers. Elenes war kraftlos zusammengebrochen und lag nun lang ausgestreckt auf dem Boden. Yetail zuckte die Schultern, verschob die Erkundung dieses Heiligtums auf die Zeit nach der Schlacht und ging zurück zur gefallenen Meisterin. Sie befreite ihr Schwert und schlug der Dämonenprinzessin mit einem gewaltigen Hieb den Kopf ab.
Derart zufrieden mit ihrem Sieg nahm sie den riesigen Schädel und rief nach einem tiefen Atemzug die Winde der Magie. Langsam und erschöpft ließ sie sich den Schacht wieder hinauftragen, den ihr Feuerzauber geschaffen hatte. Die Wände waren noch immer nicht abgekühlt und Yetail spürte ihre Hitze auf der trockenen Haut.
Oben angekommen sah sie sich plötzlich einer Schlangendämonin gegenüber, die überrascht zögerte. Yetail, zu erschöpft zum Zaubern, warf ihr Schwert. Die scharfe Klinge bohrte sich in die Brust der Kreatur und ließ sie zuckend zu Boden gehen, bevor der Dämon verschwand. Mit einem tiefen Seufzer landete Yetail auf dem Boden, wankte zu ihrem Schwert, das täuschend allein auf dem Boden lag, und sah sich um.
Neben ihr stand die Bluthydra und zerfetzte einen der Dämonen. Als sie die Rückkehr ihrer Herrin bemerkte, neigte sie untertänig den Kopf. Yetail grinste schwach und ließ die Kreatur mit einer Handbewegung zerfallen. Sie hatte ihren Dienst erfüllt. Eine gigantische Blutwelle schwappte über den Steinboden und umspülte Yetails Beine, bevor sie sich verteilte.
Die Assassinen des Tempels drängten die letzten der Dämonen zusammen und machten sie systematisch nieder. Anscheinend war mit der Dämonenprinzessin auch das Portal vergangen, durch das sie ununterbrochen hervor geströmt waren. Yetail konnte beobachten, wie die Tempelkrieger schließlich auseinanderstoben und die letzten drei Bestien ihrem Erwählten überließen.
Blutklinge sprang seiner ersten Gegnerin förmlich entgegen und zerdrückte mit seinem Unterarm ihre Kehle, bevor er sich abrollte und herumwirbelte, um einem Speer zu parieren. Er drehte sich an dem hölzernen Schaft entlang und stand der zweiten Dämonin von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
Eine Klinge blitzte auf und Sisralls Schwert brach aus dem Rücken der verdorbenen Kreatur. Der letzte Dämon wollte seine Peitsche einsetzen, aber Blutklinge packte die Schnur, entwand dem Monster die Waffe und zerschnitt ihr im nächsten Moment die Kehle.
Yetail konnte nur überrascht blinzeln, als die Kreaturen nacheinander zusammenbrachen. Das alles war so schnell gegangen, dass sie es gar nicht richtig mitbekommen hatte. Doch inzwischen war Sisrall auf sie aufmerksam geworden und kam auf Yetail zu.
„Ich denke, wir haben diesen Sieg dir zu verdanken, nicht wahr?“, fragte er gut gelaunt.
Yetail wollte zu einer Antwort ansetzen, doch nun bemerkte ihr Körper, dass der Kampf vorbei war, weshalb alle Anspannung von ihr abfiel und die junge Zauberin kraftlos und erschöpft zurückließ. Erleichtert, noch am Leben zu sein, und zu müde zum Stehen, brach Yetail zusammen und registrierte nur ganz am Rande ihres sich schwärzenden Bewusstseins, dass Sisrall sie auffing.
 
Wiedermal top bin ja gespannt was es mit dem heiligtum auf sich hatt.

Das duell war sehr schön beschrieben aber ich dachte die angriffe der bluthydra zeigen keine Wirckung doch sie zerfetzt dannach ein paar dämonen 😉

ja, ist mir beim Durchlesen auch aufgefallen. Ich werde es deutlicher machen: Der Flammenangriff zeigt keien Wirkung, die Krallen schon. So ist es vielleicht etwas logischer. Auf Elene wirft sie ja nur Flammenattacken.

Das Heiligtum wird (wie könnte es anders sein) durchaus noch eine Rolle spielen. und zwar, wenn sich die Prophezeiung erfüllt, die in der Geschichte immer wieder vorkommt. Nein, ich meine nicht die von Morathi.
 
Mal ne Frage: Ist hier noch irgendwas los?

Ich wollte morgen vielleicht noch einen Teil bringen, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ich meine, der letzte ist als Abschluss des ersten Tages der Schlacht vielleicht auch als letzter ins diesem Jahr ganz gut geeignet.

Na, wenn hier noch ein paar Meldungen kommen, gehts morgen weiter, ansonsten sehen wir uns im nächsten Jahr.
 
Hey

ich hab mich mal wieder bis zum neuesten Teil durchgelesen. EIne einfach gute Geschichte in sich stimmig und es passt alles zusammen.

Ich bin mal gespannt wie es weitergeht. Was ist den aus dem falschen Drachau geworden?

Hoffe das man dieses Jahr noch was liest von dir, wenn nicht wünsch ich dir schöne feiertage un nen guten rutsch ins neue Jahr
 
ich hab mich mal wieder bis zum neuesten Teil durchgelesen. EIne einfach gute Geschichte in sich stimmig und es passt alles zusammen.

freut mich, dass du noch dabei bist. Und vielen Dank für das Lob.

Zu Darmal kann ich nur sagen: der reitet noch. Vielleicht bekommt er noch einen Teil vor seine Auftauchen in der Schlacht, aber erstmal ist geplant, dass die Autarii am dritten Tag eingreifen. Dauert also noch ein wenig.
Die Meisterin

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (2.Tag)

Blutklinge stand reglos neben dem schlichten Bett, in dem Yetail friedlich schlief. Sie war erstaunlich gut davongekommen, wenn man bedachte, was geschehen war. Sie war es gewesen, die sie vermutlich alle gerettet und den Tempelhexen den Sieg gebracht hatte. Die Assassinen wären nutzlos gewesen, hätte Yetail ihnen nicht den Weg bis zum Altarraum der Ketzer bereitet und die Dämonenprinzessin vernichtet.
Inzwischen hatte Sisrall die ganze Geschichte gehört, nur, was geschehen war, nachdem Yetail in das Loch gesprungen war, wusste niemand zu sagen. Doch sie hatte gesiegt und das allein zählte. Der Kopf Elenes lag nicht weit entfernt.
Yetail war nicht allein im Raum. Zwei große Hallen waren zu Krankensälen umfunktioniert worden, in die man die Verletzten der Schlacht gebracht hatte. Überall lagen Hexen und jene Assassinen, die zu schwach waren, um es bis in den Tempel zu schaffen. Die Klosterfrauen, überwiegend Novizinnen, kümmerten sich um alle.
Aber die Verluste waren gewaltig. Ein unangenehm großer Teil der Zauberinnenschaft war dem Chaos verfallen und ihre Vernichtung hatte einen hohen Preis gefordert. Inzwischen lebte vielleicht noch die Hälfte der Meisterinnen. Die Tempelkrieger hatten das Gefecht weit besser überstanden, da sie ausschließlich die Dämonen als Gegner gehabt hatten und keine Hexen.
Sisrall legte Yetail die Hand auf die Stirn und spürte ihre Müdigkeit, die nun von ihm Besitz ergriff, als er ihre Erschöpfung gegen seine Kraft tauschte. Schließlich seufzte er zufrieden. Yetail hatte wirklich Glück gehabt. Obwohl auch ihre Stärke eine nicht unwichtige Rolle bei ihrem Sieg gespielt hatte. Inzwischen kannten alle Hexen, die in dieser Nacht gekämpft hatte, ihren Namen Bluthand.
Aber es wurde Zeit, in den Tempel zurückzukehren.

Ach, was für eine wundervolle Nacht, wann war ich das letzte Mal so ausgeschlafen? Zufrieden reckte sich Yetail in ihrem Bett, bevor sie stutzte. Wieso liege ich in einem Bett? Ach ja, der Tempel hat mir uns Sisrall ja ein Quartier zur Verfügung gestellt. Ich wollte ihm doch eine Frage stellen … habe ich es getan? Ja, aber keine Antwort bekommen. Weshalb nicht?
Und mit einem Mal fielen ihr alle Ereignisse der letzten Nacht wieder ein. Hätte sie nicht so vor Kraft gestrotzt, währe Yetail mit einem Stöhnen zurück in die Kissen gesunken. Aber so blieb sie auf die Arme gestützt sitzen und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen.
Allmählich meldeten sich ihre angeschlagenen Knochen in Rumpf und Beinen, die ihr den Sturz in das unterirdische Gewölbe noch nicht verziehen hatten. Gut gelaunt sandte Yetail etwas von ihrer Kraft in ihre Gliedmaßen und begann einen Heilzauber.
Angenehme Wärme durchströmte sie, als ihre Knochen sich entspannten, die Trockenheit ihrer Haut verschwand und ihre unzähligen kleinen Kratzer verschwanden. Jetzt seufzte sie zufrieden und sah sich um. Dutzende Betten standen in einer kleinen Halle, die reichlich überfüllt wirkte. Und überall lagen Verletzte. Einige Klosterhexen liefen zwischen den Betten umher und versuchten, die schlimmsten Verletzungen zu versorgen.
Als Yetail gerade die Beine über die Bettkante schwang, merkte sie, dass sie noch immer völlig gerüstet war. Ihre Waffen, Schwert, Dolch und Stab, lagen zusammen mit dem blauen Umhang neben ihr, doch ihre Rüstung hatte ihr niemand ausgezogen. Wahrscheinlich haben sie gemerkt, dass Schlaf und Ruhe das einzige waren, was ich brauchte. Oder Sisrall hat ihnen klar gemacht, dass mir nichts fehlt.
Während sie darüber nachdachte, ging ihr auf, dass ihre Lebenskraft wahrscheinlich ebenfalls dem Tempelkrieger zu verdanken war. Er hatte anscheinend wieder einmal ihre Verbindung genutzt, um ihr Kraft zu geben. Ich frage mich, wann ich ihm jemals dafür danken kann, dass er mir ständig das Leben rettet!? Wenn er mir doch nur eine Antwort gegeben hätte.
Aber ihr blieb keine Zeit mehr für melancholische Gedanken, denn schon flog die Tür auf und Septma betrat den Raum, das lange Haar wehte ihr hinterher. Sie ließ ihren Blick einmal durch den Raum wandern und strebte dann geradewegs auf Yetail zu.
„Ah, Bluthand, Ihr seid schon wieder wach!?“
Verwirrt runzelte Yetail die Stirn. Hatte Sisrall ihr wirklich so viel Kraft gegeben, dass sie kaum Schlaf gebraucht hatte? „Wie spät ist es denn? Und wo ist Si … Blutklinge? Wisst Ihr das zufällig?“
„Kurz vor Tagesanbruch, also gerade einmal sieben Stunden seit unserem Kampf gegen die Slaanesh-Hexen. Blutklinge ist, kurz nachdem er Euch hier abgelegt hatte, wieder aufgebrochen. Ich vermute, dass er in den Tempel zurück ist. Inzwischen sind nur noch jene Assassinen hier, die wirklich transportunfähig sind. Alle anderen sind zurückgekehrt oder wurden abgeholt.“
„Wie schlimm ist es?“
„Schrecklich. Ich will Euch nichts vormachen, dazu habe ich kein Recht. Beinahe die Hälfte unserer Magierinnen ist gefallen und ein Großteil des Restes ist kampfunfähig. Die wenigsten sind ernsthaft verletzt, doch die meisten brauchen eine Weile, um wieder zu Kräften zu kommen. Und es sind zu viele Meisterinnen gestorben. Vier von zehn, wenn Ihr es genau wissen wollt.“
„Inklusive Elene?“
Septma riss die Augen auf. „Bei Khaine, das habe ich ganz vergessen. Nein, ich habe nur jene gezählt, die auf der Treppe gestorben sind. Damit ist die Hälfte der besten Zauberinnen unserer Stadt ausradiert. Dieser Sieg könnte uns die gesamte Schlacht gekostet haben.“
Sie schwieg entsetzt angesichts dieser Erkenntnis.
„Was ist geschehen, nachdem die Assassinen kamen?“, fragte Yetail schließlich.
„Nichts. Wir waren zu erschöpft, um weiterzukämpfen. Ich sah Euch noch in der Menge verschwinden und wenig später hatten sich die Tempelkrieger in den Altarraum vorgekämpft. Was dann geschah, wisst Ihr wahrscheinlich besser. Irgendwann kamen sie wieder heraus, mit Blutklinge an der Spitze, der Euch trug. Ihr hattet noch immer Elenes Kopf in den Händen.“
Sie zögerte kurz. „Wir haben uns um die Verletzten gekümmert und inzwischen ist die Hexenkönigin informiert. Sie hat mich zur ersten Meisterin des Klosters gemacht. Wir haben beschlossen, diesen Vorfall geheim zu halten. Wenn die Soldaten erfahren, dass die Hälfte der Magierinnen tot ist, werden sie über kurz oder lang die Hoffnung auf einen Sieg verlieren.“
Dann legte sie Yetail die Hand auf die Schulter und sprach eindringlich zu ihr. „Ich habe mich mit den anderen Meisterinnen beraten. Keine von ihnen ist gut genug, meinen Platz einzunehmen. Die drittee Meisterin ist tot. Wir sind übereingekommen, dass Ihr, Yetail Bluthand, von nun an die zweite Meisterin des Klosters von Naggarond sein werdet. Nehmt Ihr diesen Rang an?“
Yetail blickte Septma verblüfft an. Dann fing sie sich wieder und nickte, bevor sie ernst antwortete. „Ich nehme Euren Entschluss an, mich zur zweiten Meisterin des Klosters von Naggarond zu machen.“
Septma nickte zufrieden und erleichtert. „Dann wäre das erledigt. Ich glaube, eine so junge Zauberin gab es noch nie in einem derart hohen Rang. Viel Erfolgt, Bluthand. Ach ja, bei Sonnenaufgang findet ein Kriegsrat statt. Vielleicht solltet Ihr mich begleiten. Euer Gefährte wird wahrscheinlich ebenfalls dort erscheinen. Es wird Zeit, dass die Druchii Khaines Erwählten kennen lernen.“
Yetail bestätigte, sprang vom Bett, nahm ihr Waffen und ihrem Umhang und machte sich bereit. Septma musterte sie stirnrunzelnd. „Ihr seid vollkommen gesund und bei Kräften, obwohl ihr heute Nacht mehr geleistet habt, als der Rest von uns zusammen!? Ihr habt eine Meisterin mit den Kräften eines Dämons getötet, uns mehrfach von den Schlangenkreaturen und den Slaanesh-Hexen befreit und seid nicht einmal mehr erschöpft, geschweige denn zerkratzt!?“
Yetail grinste. „Es hat seine Vorteile, einen Gefährten mit göttlichen Kräften zu haben.“
Damit schritt sie gut gelaunt zur Tür, um sich auf den Weg zum Kriegsrat zu machen. Septma folgte ihr kopfschüttelnd.

Nerglot war unruhig. Während er Korlif durch die langsam erwachende Stadt folgte, grübelte er über das nach, was in der Nacht geschehen war. Irgendwo unter der Stadt hatte jemand einen Drachenstein benutzt. Zweimal. Er wüsste zu gerne, was dort geschehen war, dass jemand gezwungen war, zu solcher Macht zu greifen.
War es dem Chaos gelungen, einen Tunnel unter die Stadt zu graben? Zeit genug hatten sie ja gehabt. Allerdings hielt Nerglot das für unwahrscheinlich. Das Chaos verfügte über weit beeindruckendere Möglichkeiten. Und zu den Orks passte eine solche Vorgehensweise auch nicht, außerdem hatten sie nicht genug Zeit gehabt.
Nerglot bezweifelte, dass Korlif ihm irgendwelche Auskünfte geben könnte. Er zögerte auch, zu fragen, um nicht preis zu geben, wie fein seine Sinne wirklich waren. Wenn es ein Ereignis von Bedeutung gewesen war, würde es jetzt beim Kriegsrat angesprochen werden.
Dieses Mal ging es nicht in irgendein Zelt, sondern in den Khainetempel. Dieser verfügte über eine kleine Halle, die reich verziert und trotz ihrer geringen Größe beeindruckend war. Nerglot beschlich das Gefühl, dass die Befehlshaber der Druchii irgendetwas abgeschieden besprechen wollten. Dass irgendetwas Wichtiges geschehen war, schien immer sicherer, als der Hexenkönig selbst erschien.
Alle Anwesenden verneigten sich vor ihrem Herrscher, während dieser zu einem erhöhten Thron am Ende des Saals schritt. Um ihn herum formierten sich vier Schwarze Gardisten. Malekith ragte reglos über der Menge auf, während weitere Teilnehmer der Zusammenkunft in die Halle kamen. Nerglot musterte sie von der Wand aus.
Es kamen vor allem Hochgeborene und andere hohe Offiziere, aber auch zwei Bestienmeister und natürlich Silberstich, die Herrin der Schwarzen Garde. Nach ihr folgten sechs Tempelkrieger, welche die Tür schlossen und sich entlang der Wände postierten, eine stumme Drohung, Dispute ja nicht eskalieren zu lassen.
Nerglot bemerkte, wie still alle Anwesenden waren. Sie wusste, dass es etwas Besonderes zu erläutern gab. Alle Augen schwenkten zwischen dem Hexenkönig und Silberstich hin und her, darauf wartend, dass einer von ihnen das Wort ergriff.
Schließlich trat Silberstich vor.
„Hochgeborene von Naggarond, Har Ganeth, Karond Kar und Clar Karond, Befehlshaber unserer Streitkräfte. Es gibt wichtige Neuigkeiten, hoffnungsvolle und bedrückende. Ich will mit jenen beginnen, die viele von Euch sicher bereits als Gerüchte gehört haben. Gestern ist ein Krieger in der Stadt angekommen, der sich als Kind des Mordes, als Erwählten des Khaine, bezeichnet.“
Ein Raunen ging durch die Menge, einige nickten zur Bestätigung, dass sie bereits davon gehört hatten, andere blickten Silberstich stirnrunzelnd an, einige riefen etwas von Unglaubwürdigkeit. Die Herrin der Schwarzen Garde wartete, bis alle die Nachricht verarbeitet hatten, und hob dann die Arme, bis wieder Ruhe einkehrte.
„Ich weiß, dass Ihr das nicht glaubt. Die Legende vom Kind des Mordes ist bislang bestenfalls ein Märchen gewesen. Doch kann keiner von Euch leugnen, was gestern geschehen ist. Die Tempelkrieger, vom Verlust ihres Meisters paralysiert, haben sich unter einem neuen Anführer in die Schlacht geworfen und das Blatt gewendet. Und einige werden gesehen haben, wie der Dämon des Khorne besiegt wurde.“
Jetzt schwiegen alle. Jene, die bislang gezweifelt hatten, hatten noch nichts von diesem Kampf gehört. „Aber wo ist dann das Kind des Mordes?“, rief jemand und andere stimmten zu. Es sah gerade so aus, als wollte Malekith sich erheben, als eine einzelne Stimme die Menge übertönte.
„Ich bin hier.“
Nerglot fühlte sich von der plötzlichen Stille beinahe erschlagen. Und nicht nur von der Stille. Bis eben hatte er dort bei der Tür nichts bemerkt, jetzt stand dort eine einzige Gestalt, gerüstet in eine schwarze, blutdurchströmte Rüstung, ein weiter Umhang über den Schultern. Nerglot wäre am liebsten vor diesem Wesen zurückgewichen. Seine Augen zeigten ihm einen beeindruckenden Krieger, doch seine magischen Sinne waren nutzlos angesichts der puren Macht, die von diesem Druchii ausging.
Selbst die magisch unbegabten Anwesenden konnten diese Kraft körperlich spüren, als der Erwählte durch die Menge schritt, begleitet von zwei Assassinen, die sich aus den Schatten neben der Tür gelöst hatten.
Als er vor Malekith stand, neigte er nur leicht den Kopf und wandte sich dann der Menge zu.
„Ich weiß, dass Ihr an mir zweifelt. Ich kann Euch verstehen. Aber von Eurem Vertrauen in mich hängt es ab, ob wir diese Schlacht gewinnen oder untergehen. Khaine selbst hat mir die Macht gegeben, unser Volk zu retten, aber das kann ich nur, wenn Ihr an meiner Seite steht.
Die Ältesten des Tempels haben meine Identität bestätigt. Ich bin Blutklinge aus Ghrond, Kind des Mordes und Erwählter des Khaines in diesem Kampf, außerdem Meister des Tempels. Folgt mir in die Schlacht und siegt oder wendet Euch von mit ab und versagt.“
Nach diesen deutlichen Sätzen wagte niemand, das Wort zu ergreifen. Es waren weniger Blutklinges Aussagen gewesen, die sie zum Schweigen brachten, sondern vielmehr das Gefühl der Macht, das er noch immer verströmte. Schließlich erhob einer der Hochgeborenen die Stimme.
„Ich habe gestern auf dem Hügel hinter unseren Truppen gestanden. Ich habe gesehen, wie sich die Scharfrichter des Tempels unter Eurer Führung in den Kampf geworfen haben und ich habe Euren Kampf gegen den Blutdämon miterlebt. Ich glaube an Euch, Blutklinge!“
Damit kniete er nieder und neigte den Oberkörper in die Richtung des Erwählten. Andere folgten und bald hatten sich alle der Anwesenden vor ihm verneigt. Als das Rascheln der Kleider verstummt war und sich alle wieder erhoben hatten, wandte sich Blutklinge an Silberstich.
„Ihr spracht von einer weiteren Neuigkeit? Einer schlechten?“
„Das tat ich, aber selbst ich bin nicht informiert.“ Sie wandte sich wieder an die Hochgeborenen. „Die Hexenkönigin will, dass alles, was von nun an besprochen wird, diesen Raum nicht verlässt. Jeder, der verrät, was in dieser Nacht geschehen ist, wird schwer bestraft. Habt Ihr verstanden?“
Sie verriet nicht, um was für Strafen es sich handelte, aber Nerglot vermutete, dass alle Anwesenden wussten, dass die Hexenkönigin in der Hinsicht sehr kreativ sein konnte. Nacheinander schworen die Hochgeborenen, alle Neuigkeiten für sich zu behalten, auch wenn in einigen Gesichtern Zweifel zu lesen waren. Auch Nerglot und Korlif legten den Schwur ab.
Dann flog erneut die Tür auf und zwei Magierinnen des Klosters betraten den Raum. Nerglot konnte den Blick nicht von der linken lösen, die in einen schwarzblauen Umhang gehüllt durch die Menge schritt. Hatte Blutklinge Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit verströmt, so bebte bei ihr die Luft vor Magie. Auf einmal wusste der Untote, dass er den vierten Drachenstein gefunden hatte.
Doch es war die andere, ältere und kleinere Hexe, die das Wort an die Versammelten richtete.
„Von allen hier Anwesenden wissen nur Malekith, Blutklinge und wir beide, was heute Nacht geschah. Ich bin Septma Schattenschritt, bislang zweite Meisterin der Hexen Naggaronds. Vor kaum acht Stunden spürten wir eine mächtige Energiewelle unter dem Kloster, doch schon als wir in die große Halle gelangten, sahen wir uns dem Feind gegenüber.
Einige von uns, insbesondere viele niedere Hexen hatten sich dem Chaos verschrieben und grässliche Dämonen beschworen. Unter hohen Verlusten konnten wir uns bis zu ihrem Heiligtum vorkämpfen, wo uns die Assassinen des Tempels unter Führung Blutklinges zu Hilfe eilten. Bis dahin waren vier Meisterinnen, etliche Magierinnen und dutzende ältere Novizinnen tot. Und ohne die Hilfe von Bluthand und Blutklinge hätten wir niemals gesiegt.“
Es war Silberstich, die als erste eine Frage stellte.
„Was ist mit Meisterin Elene, erste Meisterin nach Morathi?“ Nerglot merkte, dass sie unsicher war, als fürchtete sie die Antwort. Nerglot lächelte verschlagen. Diese Druchii waren schwächer als er erwartet hatte. Die jüngere der beiden Hexen schlug ihren Umhang zurück und warf einen gigantischen Kopf mit violetten Augen zu Boden.
„Das ist alles, was von ihr übrig ist. Sie war dem Chaos derart ergeben, dass die finsteren Götter wie mit dämonischer Macht gesegnet haben. Ich habe diese grässliche Dämonenprinzessin vernichtet.“
Jetzt verblasste das Lächeln auf Nerglots Gesicht und er betete unhörbar zu Asaph. Dieses Mädchen hatte eine Dämonenprinzessin besiegt!? Alleine!? Das durfte nicht wahr sein. Nicht einmal er hätte es freiwillig mit einer solchen Monstrosität aufgenommen, zumal sie noch die Fähigkeiten der führenden Meisterin der Magierinnenschaft besessen hatte.
Da alle nur stumm den Schädel Elenes anstarrten, war es schließlich an Nerglot, die nächste Frage zu stellen. „Und wer seid Ihr?“
„Ich bin Bluthand, Tochter und Schülerin der Erzzauberin Erlais von Clar Karond, Gefährtin Blutklinges und seit einer Stunde zweite Meisterin des Hexenklosters.“ Dann musterte sie Nerglot eindringlicher. „Und wer seid Ihr?“
Nerglot fluchte. Das hatte er vermeiden wollen. Aber es wurde wahrscheinlich ohnehin Zeit, dass die beiden Neuankömmlinge ihn kennen lernten, bevor sie ihn in der Schlacht für einen Feind hielten. Also schlug er die Kapuze zurück.
„Ich bin Nerglot, Schüler des Nagash, Erwählter der Asaph und Verbündeter der Druchii. Mein Bestreben ist es, Ephingis, Tzeentch-Hexer des Chaosheeres, zu vernichten. Zu diesem Zweck bin ich mit dem Hexenkönig ein Bündnis eingegangen.“
Halb rechnete er damit, dass Blutklinge ihr angreifen würde, doch der Diener Khaines musterte ihn lediglich eindringlich und schien auf die Urteilsfähigkeit seines Herrschers zu vertrauen. Unwillkürlich fragte sich der Untote, ob er Malekith gehorchen würde. Genug Stärke, um Widerstand zu leisten, besaß er freilich.
Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, erhob sich der Hexenkönig und fesselte die Aufmerksamkeit aller in der kleinen Halle. „Unsere Feinde machen sich bereit. Die Schlacht wird in wenigen Minuten erneut losbrechen. Ich will, dass sich heute die Bestien am Kampf beteiligen, als Ausgleich für die Magierinnen, die kaum kampffähig sind. Die Reiterei soll sich vorerst zurückhalten, dafür werden wir vermehrt Speerschleudern einsetzen. Jetzt bereitet Euch auf die Schlacht vor!“
Sofort eilten die Befehlshaber aus dem Raum, um die Befehle zu überbringen und auch die beiden Magierinnen machten sich auf den Weg. Nerglot entging nicht, dass Yetail ihm einen zweifelnden Blick zuwarf. Einer von uns wird in den nächsten Tagen sterben, stellte er unwillkürlich fest, bevor auch er sich, gefolgt von Korlif, zurück an seinen Platz vor der Stadt begab.




Da ich morgen früh auf Reise gehe, wünsche ich allen schonmal fröhliche Weihnachten und ein erfolgreichen neues Jahr. Und vergesst mich nicht.

Edit: Ich sehe dich Lutz. Sei so nett und schreib auch was.
 
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Oh hallo Betram, schön, dass du auch nochmal reinschaust. Würde mich freuen, wenn du wieder aktiv dabei wärst, wie am Anfang. In letzter Zeit ist hier nicht so viel los. Die sind wohl alle in den Ferien. Naja, dann kann ich mit dem nächsten Teil ja auch noch etwas warten. Trifft sich gut.

(In der Zeit kannst du ja weiterlesen)