WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Ah endlich ein Kommentar 😀

keine Sorge, ganz aufhören will ich im Moment eher nicht. Auch wenn ich etwas weniger schreibe.

"Nerglot stockte der Atem. Er merkte es nicht, da er ohnehin keine Luft benötigte,..."
und
"Nerglot trat vorsichtig näher und grinste überlegen."

nun, vielleicht hast du recht. Grinsen und so kam aber schon öfters vor, deshalb lasse ich es auch. Nerglot kann halt etwas mehr als nur nicht sterben 😉 Aber das mit dem Atem kommt raus. Danke für den Hinweis.
 
so ... ich mache mal weiter ...

Die Winde der Magie

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (4.Tag)

Ein schwaches Beben durchlief den Boden, als der gewaltige dunkelrote Drache aufsetzte. Asche, Erde und verbranntes Gras wurden durch den Wind der Flügelschläge hinweggefegt, dann wurden die Schwingen mit majestätischer Anmut gefaltet und an den Körper gelegt. Szar’zriss hockte sich flach auf den niedrigen Hügel und legte den Kopf auf die Vorderbeine. Bluthand saß scheinbar gelangweilt auf seinem Rücken.
Yucalta schüttelte den Kopf. Die Sorglosigkeit ihrer Meisterin erstaunte die junge Frau. War sie sich derart sicher, dass die Elfen gewinnen würden? Dass niemand ihr etwas anhaben konnte? Wenn er schnell und geschickt vorginge, wäre selbst ein schwacher Magier in der Lage, sie zu töten. Manchmal konnte ein einziger Moment der Unachtsamkeit fatal enden.
Die junge Novizin konzentrierte sich auf die Winde der Magie und hätte beinahe laut aufgelacht. Natürlich, so selbstsicher und unantastbar Bluthand auch auftreten mochte, sie war weder dumm noch lebensmüde. Um den gesamten Hügel, auf dem Szar’zriss lag, spannte sich eine arkane Barriere, mit den Augen kaum wahrnehmbar. Und Yucalta war sich beinahe sicher, dass ihre Meisterin in diesen Schild noch eine Falle eingewoben hatte. Ganz sicher würde jeder Zauberer, der versuchen sollte, ihre scheinbare Sorglosigkeit auszunutzen, eine böse Überraschung erleben.
Ebenso wie Ephingis, ging es ihr durch den Kopf. Auch der Chaoshexer hatte seinen Gegner unterschätzt und war sich seiner eigenen Fähigkeiten allzu sicher gewesen. Nun war von ihm nicht mehr übrig als ein Haufen Asche. Wieder schüttelte Yucalta den Kopf. Es war ein unvergleichliches Duell gewesen, ein Kampf zwischen zwei der mächtigsten Zauberern, die sie je gesehen hatte, beide tausende Jahre alt, gesegnet mit der Macht ihrer Götter, fähig gewaltige Bestien zu rufen und die Magie um sie herum an sich zu reißen.
Doch das Ende war beinahe enttäuschend gewesen. Yucalta hatte irgendetwas Spektakuläres erwartet, vergleichbar mit dem Ausgang des Duells, das Bluthand gegen den Hüter der Geheimnisse ausgefochten hatte. Ihre Fantasie hatte ihr so einiges gezeigt. Sie hatte sich nicht entscheiden können, was wahrscheinlicher war: dass Ephingis, sollte er verlieren, in einem gewaltigen Lichtblitz explodieren oder durch einen Riss zwischen den Welten in den Warp gesogen werden würde, während grässliche Dämonen selbigen verlassen würden.
Sie hatte kaum glauben können, dass das Duell vorbei war, als Nerglots Lichtblitz den Schamanen traf und einfach verbrannte. Erst, als die Kugel aus überweltlicher Macht zerstoben war, hatte sie eingesehen, dass Ephingis nicht plötzlich wieder auftauchen würde.
Zum dritten Mal schüttelte sie den Kopf, dieses Mal, um ihre Gedanken in die Gegenwart zurückzuholen. Sie blickte kurz zu Bluthand und beschwor dann eine Leuchterscheinung in deren Nähe. Das war ein Zauber, den sie bereits mühelos beherrschte, zu ihrem eigenen Stolz sogar besser als viele andere Novizen. So war sie in der Lage, die arkane Gestalt ausweichen zu lassen, als Szar’zriss nach ihr schnappte.
„Habt Ihr Anweisungen für mich, Meisterin?“, fragte sie durch die Leuchterscheinung. Bluthand blickte sich um, fand sie und schuf dann selbst eine magische Figur kurz vor ihr. „Nein, Yucalta. Hilf Reckdis und den übrigen Magiern so gut du kannst.“, erklang ihre Stimme leicht verzerrt aus der Erscheinung.
„Was werdet Ihr tun?“
„Ich warte. Sobald einer der feindlichen Hexer den Fehler macht, seine Position zu verraten, werde ich zuschlagen. Bis dahin … Manchmal ist Geduld der Schlüssel zum Sieg.“
Yucalta frage sich, wann ihre Mentorin das gelernt hatte, verkniff es sich jedoch, darauf hinzuweisen, dass es Yetail gewesen war, die sie beinahe im Zorn von ihrem Balkon geschleudert hatte. Stattdessen nickte sie nur und ließ ihre Leuchterscheinung verblassen. Bluthands verschwand einen Herzschlag später.
Als sie sich wieder der Schlacht zuwandte, bemerkte sie, dass der Fürst der Khainler sie musterte. Er ruckte mit dem Kopf in Richtung Szar’zriss und fragte sie dann: „War das deine Leuchterscheinung eben?“
„Ja, Herr.“, erwiderte die junge Novizin überrascht.
„Ich erinnere mich an dich. Du warst diejenige, die gestern in Bluthands Auftrag nach mir gesucht hat. Yucalta, richtig?“
Sie lächelte und nickte.
„Gut Yucalta, komm her!“, wies Reckdis sie an. Sie erstarrte kurz, überrascht von seiner Anweisung, fing sich dann jedoch schnell wieder und trat ein paar Schritte vor, bis sie neben ihm stand. Er deutete in Richtung des Orkheeres.
„Dort ist Golbot Monsta’Töta, der Waaagh-Boss der Grünhäute. Er wird von den Schamanen des Chaos gegen magische Angriffe verteidigt. Anscheinend wissen sie, dass die Orks ohne ihren Anführer … unkoordiniert werden könnten. Die Autarii haben den Auftrag, ihn zu töten, doch sie kommen nicht an ihn heran. Wie würdest du versuchen, ihn zu töten?“
Ein wenig überrascht von der Frage, starrte sie ihn an. Fragte er wirklich sie nach einem Weg, den Orkboss unschädlich zu machen? Warum sie? Dann schob sie die Fragen beiseite, als ihr die Worte ihrer Meisterin wieder einfielen. Hilf Reckdis und den übrigen Magiern so gut du kannst. Also senkte sie den Blick auf das Schlachtfeld und überlegte, welche Möglichkeiten sie hatten.
„Ich denke, es wäre das Klügste, die Grünhäute zwischen Golbot und den Autarii zu beseitigen.“
Reckdis nickte. „Ja, aber die Lücke würde sich schnell wieder schließen.“
Yucalta runzelte die Stirn. „Also müsste jemand dafür sorgen, dass die Autarii genau im richtigen Moment losreiten. Wenn sie zu früh dort sind, würden sie von den Zaubern erfasst. Wenn sie zu lange brauchen, kommen sie nicht durch die Masse der Orks.“
Sie überlegte, dann erhellte sich ihr Gesicht. „Man müsste also den Autarii, oder vielmehr einer Gruppe von ihnen sagen, dass sie angreifen sollen. Dann müssten sie versuchen, genau hinter dem Zauber zu bleiben, während dieser die Grünhäute tötet oder beseitigt. Das sollte ja nicht schwer sein.“
Reckdis legte die Stirn in Falten, während er darüber nachdachte. Dann nickte er. „Das könnte funktionieren. Aber es gibt ein Problem: Ich könnte einen Zauber sprechen, der einen mächtigen Sturm ruft. Damit könnte ich eine Schneise in die Masse der Orks treiben. Aber die Autarii würden diesen Zauber nicht sehen und sie können ebenfalls erfasst werden.“
Yucalta nickte. „Jemand müsste sie also führen.“ Dann lächelte sie und blickte Reckdis an. „Ich könnte eine Leuchterscheinung erschaffen und sie kurz hinter den Zauber her schweben lassen. Dann wissen die Reiter, wie weit sie dürfen, ohne in Gefahr zu sein.“
„In Gefahr werden sie so oder so sein, wenn sie von hunderten Orks umgeben sind, aber ich denke, das würde gehen. Aber kannst du den Sturm denn sehen?“
Sie nickte. „Ja, ich kann die Winde der Magie sehen. Ich sehe auch den Schild um Bluthands Drachen.“
Reckdis runzelte die Stirn, blickte zum Hügel, auf dem Szar’zriss hockte, dann schloss er die Augen. Sein Gesicht furchte sich vor Konzentration, dann blickte er sie überrascht an. „Tatsächlich, du hast recht.“ Er bedachte sie noch mit einem seltsamen Blick, dann schüttelte er den Kopf, murmelte irgendwas mit „Khaine“ und widmete sich wieder ihrer Aufgabe.
„Kommst du bist dort hinten? Es ist ziemlich weit weg.“
Yucalta konzentrierte sich und streckte ihre magischen Sinne aus. Am Waldrand, nahe einer Gruppe Autarii formte sich eine leuchtende, formlose Gestalt. Lächelnd blickte sie zu Reckdis auf. Er nickte zufrieden.
„Also gut. Lass es uns versuchen. Ich bereite mich jetzt auf den Zauber vor und du erklärst der Gruppe, was sie zu tun haben. In Ordnung? Aber lass sie noch nicht losreiten. Ich werde den Zauber über der Wiese erschaffen und dann erst in Richtung der Orks bewegen. Das macht es einfacher, die Reiter hinterher zu lotsen.“
Yucalta nickte und versuchte, angesichts dieser wichtigen Aufgabe nicht zu aufgeregt oder zu stolz zu wirken. Reckdis befahl den übrigen Magiern, ihre Angriffe zu verstärken und die Aufmerksamkeit des Feindes zu binden. Dann schloss er die Augen und Yucalta machte sich daran, den Autarii durch ihre Leuchterscheinung zu erklären, was sie zu tun hatten.
Die Reiter konnten nicht auf gleichem Wege antworten. Stattdessen zeigten sie, dass sie verstanden hatten, indem sie sich hinter der Leuchterscheinung zu einem Keil formierten, ihre Waffen bereitmachten und dann in die Luft reckten.
Plötzlich wurde das Gras vor den Reitern aufgepeitscht und Yucalta widmete ihre Aufmerksamkeit den Winden der Magie. Es war nicht schwer, die Leuchterscheinung nebenbei zu steuern. Sie erkannte Reckdis Zauber. Er wirbelte die Winde der Magie wie ein richtiger Sturm durcheinander, während er sich erstaunlich schnell in Richtung des Orkheeres bewegte. Yucalta lenkte ihre Erscheinung hinterher. Die Autarii folgten sofort.
Dann traf der Sturm, den Reckdis gerufen hatte, auf die Reihen der Grünhäute. Sie wurden wie Spielzeug in die Luft gehoben, herumgewirbelt und in die eigenen Reihen geschleudert. In weitem Umkreis verloren Orks das Gleichgewicht, wurden zu Boden oder in die Höhe gezogen und schlugen anderorts wieder auf. Ein gewaltiges Chaos entstand, auch wenn der Sturm selbst nur wenige Opfer forderte. Orks waren zäh, wie Yucalta inzwischen gelernt hatte. Die meisten würden mit ein paar Knochenbrüchen oder Prellungen davonkommen.
Die Autarii stürmten furchtlos in die entstandene Lücke. Armbrüste wurden gehoben und auf beiden Seiten fielen die Orks, die der Sturm verschont hatte und die nun versuchten, die Bresche zu schließen. Es klappt, dachte Yucalta halb überrascht halb erfreut.
Der Wirbelsturm hatte Golbot beinahe erreicht. Nur noch wenige Grünhäute standen zwischen ihm und den herannahenden Elfen. Sie blickten beinahe panisch um sich. Dann fielen Yucalta, die noch immer die Winde der Magie beobachtete, zwei Dinge auf.
Zum einen verhielten sich die arkanen Strömungen innerhalb der Gruppe der Autarii sehr seltsam. Es schien fast, als mieden einige der Winde einen der Reiter, während andere gerade dessen Nähe suchten. Er war von einem Halo aus violetten und schwarzen Wellen umgeben. Und nun schien es, als würde aus diesen Wellen etwas emporsteigen. Vielleicht war es nur Yucaltas übertriebene Fantasie, aber sie glaubte, lange spinnenartige Beine aus dem Herzen des Halos brechen zu sehen.
Doch sie konnte das seltsame Phänomen nicht länger beobachten, denn es gab noch etwas Anderes in den Bewegungen der magischen Winde, das ihre Aufmerksamkeit erforderte. Mit unglaublicher Geschwindigkeit raste eine gewaltige arkane Entladung auf sie und Reckdis zu. Irgendeiner der Magier hinter ihr errichtete einen Schild, um auf den Angriff zu reagieren, doch Yucalta sah die Stärke des gegnerischen Zaubers und wusste, dass es nicht reichen würde.
Panisch reagierte sie ohne zu überlegen. Sie öffnete die Augen, packte Reckdis Arm und warf sich zur Seite, sodass sie ihn mit sich zog. Versunken in seinen Zauber war er zu überrascht, um sich zu wehren, und bevor sie beide auch nur auf den Boden aufschlugen, gab es einen gewaltigen violetten Lichtblitz und einen ohrenbetäubenden Knall. Heiße Luft und staubtrockene Erde wurden Yucalta ins Gesicht geweht.
Irgendein kluger Teil von ihr realisierte, dass sie viel länger fiel, als eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Doch kaum hatte sie das festgestellt, schlug sie auch schon auf den Boden auf. Der Aufschlag trieb ihr die Tränen in die Augen und die Luft aus der Lunge. Reckdis landete schwer auf ihrem Rücken und ihren ohnehin schon schmerzenden Beinen.
Sie atmete nur zweimal tief ein, wobei sie feststellte, dass die Luft verbrannt roch, dann versuchte sie aufzustehen. Obwohl scheinbar jeder ihrer Knochen schmerzte, schaffte sie es, sich von der Last des Piratenfürsten zu befreien und sich aufzurichten, bis sie auf ihren Knien hockte.
Sie war ein ganzes Stück von ihrer vorherigen Position entfernt. Anscheinend hatte die magische Entladung sie weit durch die Luft geschleudert. Besser, als wenn sie uns getroffen hätte. Unwillkürlich wandte sie sich dem Schlachtfeld zu, um zu sehen, ob der unbekannte Zauberer erneut angriff, nun da die erste Attacke fehlgeschlagen war. Sie konnte jedoch nur noch einen gewaltigen Flammenkegel inmitten des Chaosheeres erkennen, der gerade in sich zusammenfiel und einen geradezu widerlich perfekten Kreis aus Asche hinterließ.
Sobald einer der feindlichen Hexer den Fehler macht, seine Position zu verraten, werde ich zuschlagen, gingen ihr Bluthands Worte durch den Kopf. Es war nicht schwer zu erraten, wer für dieses Inferno verantwortlich war. Anscheinend hatte ihre Meisterin mal wieder ihre Macht demonstriert.
Dann erklang ein schmerzerfülltes Stöhnen hinter Yucalta und sie wandte sich um. Reckdis hatte sich bald aufgerichtet und sah sich desorientiert um. Als ihr Blick über seinen Körper wanderte, musste sie sich stark konzentrieren, um sich nicht zu übergeben.
Seine Rüstung war teilweise geschmolzen, die Gewänder darunter kaum mehr als versengte Fetzen. Doch das war nicht das Schlimmste. Die Haut auf seiner Brust und seinen Beinen war stark gerötet, aber sein ganzer linker Arm war kaum mehr als Teil eines lebenden Körpers erkennbar. Die Schulter und ein Teil seines Gesichts waren mit Brandblasen bedeckt, alles darunter war schwarz verbrannt.
Als sein Blick auf die Überreste der Gliedmaße fiel, weiteten sich Reckdis Augen. Anscheinend verspürte er noch keinen Schmerz, aber das würde bald kommen, vermutete Yucalta. Sie behielt recht. Als er versuchte, seine Finger in der verbrannten Hand zu bewegen, verzerrte sich Reckdis Gesicht vor Pein. Die beschädigten Muskeln zitterten, gehorchten ihm aber nicht.
Es gelang Reckdis, den Kopf zu ihr umzudrehen, obwohl sie beinahe sehen konnte, wie seine verbrannte Haut auf der Schulter und am Hals protestierte. Er lächelte traurig und sah ihr fest in die Augen. Sie staunte über seine Willenskraft, die es ihm ermöglichte, den Schmerz zu ertragen.
„Danke, Yucalta. Du hast mir das Leben gerettet, vermute ich. Bist du in Ordnung?“
Zuerst wollte sie laut auflachen. Wie konnte er sich in seinem Zustand Sorgen um sie machen? Doch sie riss sich zusammen. Es war ihm wichtig, vermutete sie. Und sei es nur, um sich von seinem eigenen Schmerz abzulenken. Sie nickte.
„Mit tut jeder Knochen weh, aber ansonsten geht es mir gut.“ Sie lächelte schwach. „Ich denke, Fliegen ist nichts für mich. Und Ihr solltet beim nächsten Mal aufpassen, auf dem Ihr landet!“ Auch Reckdis lächelte, dann verzerrte sich sein Gesicht abermals vor Schmerz.
Eine Gruppe Heiler tauchte auf, sie trugen eine Bahre zwischen sich. Auch einer der Sturmrufer war dabei. Während sie Reckdis vorsichtig auf die Trage legten, griff er mit seiner gesunden Hand nach Yucaltas Arm. „Bitte finde heraus, ob unsere Bemühungen erfolgreich waren, dann erkläre Bluthand, was geschehen ist.“ Er unterbrach sich kurz, um tief durchzuatmen, als eine neue Welle aus Schmerz durch seinen Körper zu rollen schien. „Es wäre mir eine Freude, wenn du mir später erzählst, ob die Autarii es geschafft haben.“
Dann schloss er die Augen und Yucalta beobachtete, wie die Heiler den Khainler in Richtung Naggarond trugen. Es war ein harter Verlust für die verbliebenen Magier, aber immerhin konnte Bluthand sie unterstützen, falls es nötig werden würde. Und der Gegner hatte nun ebenfalls einen Magier weniger.
Sie seufzte, versuchte, den Schmerz in ihrem Körper zu ignorieren und schuf dann eine Leuchterscheinung in der Nähe von Szar’zriss, um Bluthand über die Vorkommnisse zu unterrichten. Als ihre Meisterin informiert und überzeugt war, dass Yucalta selbst unversehrt war, wandte sich die junge Zauberin wieder der tobenden Schlacht zu und versuchte herauszufinden, ob Reckdis Opfer vergebens gewesen war oder nicht.
 
Ein Chaoshexer der für einen Orkboss stirbt!
Das ist der Stoff aus dem Legenden gemacht sind.

Hmmm... Reckdis ist aus dem Spiel,
schade eigendlich ich mag Piraten.
aber bahnt sich da was an zwischen im und der Novizin?

Eine interessante Wendung ist das und natürlich beschäfigt uns die Frage "Ist der Boss tod oder nicht?"
Ich tippe auf nein bzw ich hoffe doch nein.l

Das diese Info bis in den nächsten Teil warten muss ist verständlich.

Ich nehme an bei dem selzamen Reiter handelt es sich um ach wie heist er doch gleich? Der schwarze Gardist der Nelgrot dienen muss (Kolif??)

btw. dein Namensverzeichnis am Anfang könnte mal ein Update gebrauchen.

mfg
Lorenz
 
Ah ein Kommentar. 😀

Hmmm... Reckdis ist aus dem Spiel,
schade eigendlich ich mag Piraten.
aber bahnt sich da was an zwischen im und der Novizin?
keine Sorge, der lebt ja noch 😉 und um lüsterne Spekulationen vorzubeugen ... ich habe mir vorgenommen, nicht noch eine Affäre einzubauen, das reicht jetzt, sonst verkommt die Story zur Liebesgeschichte (und das wollen wir ja nicht, oder? ) ... also zwischen denen entwickelt sich erstmal nichts Ernstes.

Eine interessante Wendung ist das und natürlich beschäfigt uns die Frage "Ist der Boss tod oder nicht?"
Ich tippe auf nein bzw ich hoffe doch nein.
Das ist eigentlich nicht die Frage. Es wurde ja gesagt, dass der Sturm noch ein Stück von Golbot entfernt war. Die Frage ist halt nur: Sind die Autarii nahe genug rangekommen oder nicht? ... Und außerdem: Hast du schonmal einen meiner Helden ohne Duell sterben sehen? :lol:

Ich nehme an bei dem selzamen Reiter handelt es sich um ach wie heist er doch gleich? Der schwarze Gardist der Nelgrot dienen muss (Kolif??)
schön, dass du dich noch erinnerst. Aber das stimmt nicht. Es ist "nur" Darmal und das Chaos in ihm, das sie sieht. Ein Schwarzer Gardist würde zwischen Autarii schon auffallen. Und Nerglot müsste sich schon sehr anstrengen, um ne glaubhafte Ausrede zu finden, warum der da mitreiten sollte. Aber mehr zu Darmal demnächst 😉

btw. dein Namensverzeichnis am Anfang könnte mal ein Update gebrauchen.
das stimmt vermutlich. Ich kümmere mich darum.

Edit: Das gesamte Glossar gibt es jetzt hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Liebesgeschichten können auch sehr sehr schön sein. Es spricht nichts dagegen aus einer Geschichte um Kampf und Tod nicht auch eine Liebesgeschichtet zu machen. (naja einer der Liebenden müsste schon Slanesch anbeten sonst ist das ja meist langweilig)


ha rechtschreibfehler gefunden!!!

du hast bei den Bräuten des Khaine Kampfrauch statt Kampfrausch geschrieben. Oder sind die beim Kampf permanent am Rauchen?

mit Recklis ist aus dem Spiel meinte ich das er vorerst nicht kämpfen kann

mfg
Lorenz

ps mach weiter
 
Zuletzt bearbeitet:
So bin zurück aus dem Urlaub und froh hier einige neue Teile zu finden:wub:

Erst mal super Teile vorallem die großen Duelle, und die Beschreibung vom drachen wird entlich meinen hohen Erwartungen gerecht :lol:

Was mir nicht so gefallen hatt an der ganzen Geschichte war das mit Ehre und Yetail. Ich weiß du machst deine Dunkelelfen nicht ganz so böse aber das fand ich schon krass an ihrer Stelle hätte ich den Sieger vom Duell ganz egal wen Versprechen hin oder her eingeäschert. Neglot weil Vampier und so und einfach weils Spaß macht und Ephingis versteht sich ja von Selbst. Und was mich auch gewundert hatt das sie für den Orkboss keine Assasienen nehmen vlt. solltest du kurz einen Grund erwähen warum das nicht geht. Was mir noch aufgefallen ist das einem die Tode der Gegnerischen Anführer nicht sonderlich groß vorkommen da sie in der Geschichte davor kaum vorkamen und deshalb für einen selber nicht so wichtig waren. Ich bin ja gespannt wie dus noch schaffst richtig Spannung reinzubringen. Und ich finde es hätten in der eigentlichen Schlacht ein paar mehr sterben sollen:lol:

Sonst weiter so bin ja mal sehr gespannt vorallem weil du gesagt hast es soll noch was längeres werden
 
Ah, hallo Flix. Schön, dass du auch wieder da bist.

ha rechtschreibfehler gefunden!!!

du hast bei den Bräuten des Khaine Kampfrauch statt Kampfrausch geschrieben. Oder sind die beim Kampf permanent am Rauchen?

danke für den Hinweis, wird geändert. Edit: ich finde die Stelle nicht. In welchem Teil war das? kannst du bitte mal eine ganze Passage zitieren?

Was mir nicht so gefallen hatt an der ganzen Geschichte war das mit Ehre und Yetail. Ich weiß du machst deine Dunkelelfen nicht ganz so böse aber das fand ich schon krass an ihrer Stelle hätte ich den Sieger vom Duell ganz egal wen Versprechen hin oder her eingeäschert. Neglot weil Vampier und so und einfach weils Spaß macht und Ephingis versteht sich ja von Selbst.

vermutlich hast du recht. Aber es würde doch irgendwie nicht zur Story passen, wenn Yetail dann einfach mit Feuer rumbratzen würden, das tut sie schon genug. Und ich finde, auch in einer Schlacht sollte es Regeln geben, gerade bei Duellen. Deshalb das mit der Ehre.

Und was mich auch gewundert hatt das sie für den Orkboss keine Assasienen nehmen vlt. solltest du kurz einen Grund erwähen warum das nicht geht.

eigentlich einfach deshalb, weil der Boss ja ziemlich tief in seiner Armee steht, da würde ein Assassine nicht hinkommen. Die Reiter können eine Lücke schneller ausnutzen. könnte ich vielleicht noch betonen, auch hier danke für den Hinweis.


Was mir noch aufgefallen ist das einem die Tode der Gegnerischen Anführer nicht sonderlich groß vorkommen da sie in der Geschichte davor kaum vorkamen und deshalb für einen selber nicht so wichtig waren.

findest du? Aber Slonish und Drrochaal sowie Golbot traten doch immer wieder auf, oder nicht? ok, bei Ephingis verstehe ich das, obwohl ich gehofft hatte, mithilfe von Nerglot auch ihn ordentlich reinzubringen. Aber vielleicht war er einfach ein wenig zu passiv bisher, da könntest du recht haben. Ist leider nicht mehr wirklich zu ändern.

Sonst weiter so bin ja mal sehr gespannt vorallem weil du gesagt hast es soll noch was längeres werden

ja, ein bisschen was kommt noch.
 
Wilde Kraft

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (4.Tag)

Aus den Augenwinkeln sah Darmal einen Ork mit erhobener Waffe heran springen. Die gefährliche Macht des Chaos, die sich in seiner Seele eingenistet hatte, erwachte im Bruchteil eines Augenblicks und beanspruchte für die Dauer eines Herzschlages die Kontrolle über seinen Körper.
Als sein Selbstbewusstsein wieder zurückkehrte, konnte er hinter sich nur noch den zerstückelten Leichnam der Grünhaut ausmachen. Das gezackte Schwert des Chaos, das er in der Hand hielt, troff von schwarzem Blut. Frustriert knirschte der Druchii mit den Zähnen. So kurz es auch gewesen war, das Chaos hatte ihn vollkommen ausgeschaltet. Das hätte nicht geschehen dürfen. Dieses Mal hat es mich gerettet, doch wer weiß, was geschieht, wenn ich erneut die Kontrolle verliere.
Doch Darmal hatte keine Zeit, um darüber nachzudenken. Seit, wie es ihm vorkam, einer halben Ewigkeit ritt seine kleine Reitertruppe, angeführt von Viverla’atar, nun schon durch die Reihen der Orks, immer knapp hinter der Leuchterscheinung und dem magischen, wenn auch unsichtbaren Sturm.
Sie waren gut vorangekommen und hatte eine Schneise aus Ork-Leichen hinterlassen. Auch wenn der Sturm selbst nur weniger Opfer forderte, so hinterließ er doch Verwirrung und Unruhe, was den Autarii beste Bedingungen bescherte, um die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Die Armbrustbolzen der Reiter fanden genug Ziele.
Voraus hatte sich ein Ork, den der Sturm nur gestreift hatte, aufgerappelt und drehte sich nun in die Richtung der Reiter. Anhand seiner schwankenden, unsicheren Bewegungen vermutete Darmal, dass er noch nicht alle Nachwirkungen des Sturzes überwunden hatte. Ein Rinnsal Blut lief ihm von der Stirn aus übers Gesicht.
Der Druchii lenkte sein Pferd dicht an der Grünhaut vorbei und enthauptete seinen Gegner. Während die Gruppe weiterritt, brach hinter ihm der Kadaver des Orks zusammen. Als Darmal wieder aufblickte, geschah etwas Merkwürdiges.
Er fühlte, wie die giftige Macht des Chaos erstarkte und sein Gesichtsfeld verschwamm. Alles verschob sich ins Rote. Auf einmal war der Himmel tiefviolett, die Orks um ihn herum braun und die Asche auf der Erde … nun, die Asche war immer noch schwarzgrau. Und der magische Sturm war nicht länger unsichtbar, sondern ein wirbelndes Muster aus unzähligen Farben, hauptsächlich aber blau und weiß.
Und er veränderte sich. War der Wirbelwind eben noch so groß gewesen wie seine ganze Gruppe, verengte er sich nun, wurde schneller und höher. Gleichzeitig hörte er auf, sich vorwärtszubewegen. Die Leuchterscheinung verschwand und Darmal reagierte instinktiv. Er sprang von seinem Pferd und rollte sich ab. Asche drang in seinen Mund und schwärzte seine Rüstung, doch er achtete nicht darauf.
Als er aufsah, konnte er gerade noch erkennen, wie die anderen Reiter zusammen mit seinem Pferd in den magischen Sturm ritten. Sie konnten nicht sehen, dass er angehalten hatte. Er hörte Schreie und war sich sicher, das Entsetzen in Viverla’atars Stimme zu hören, als sie samt ihrem Pferd in die Höhe und durch die Luft geschleudert wurde.
Und dann war plötzlich alles still. Mit einem letzten Fauchen war der Wirbelwind zerstoben, nur einige Böen hatten noch daran erinnert, welche Macht diese Schneise in die Reihen der Feinde geschlagen hatte.
Ein Teil von Darmal fragte sich, ob sie verraten worden waren. Hatte Reckdis den Sturm absichtlich angehalten oder war der Zauber von einem der feindlichen Hexer aufgehalten worden? Doch diese Gedanken schwammen nur am Rande seines Bewusstseins herum. Immer wieder hörte er die entsetzten Schreie seiner Begleiter, als sie vom Sturm erfasst wurden. Jemand wird dafür büßen.
Und mit einem zornigen Schrei gab er die Kontrolle auf.
Ein Brüllen entrang sich seiner Kehle, als eiskalte Macht durch seine Adern strömte und sein Fleisch gefrieren ließ. Auf einmal wog die dicke Rüstung kaum mehr als ein seidener Umhang. Das Schwert in seiner Hand war nicht schwerer als ein dünner Ast. Und als er sich auf seine Feinde stürzte, verschwammen seine Bewegungen, bis sich auch seine Wahrnehmung angepasst hatte. Auf einmal fühlte er sich wie ein Gott.
Er wirbelte herum und stach einen Ork mit so viel Kraft nieder, dass sich das Schwert bis zum Heft durch dessen Brust bohrte. Er kümmerte sich nicht darum, dass er den Leichnam in zwei Teile riss, als er die Waffe befreite, sondern griff weiter an. Den Schädel eines Orks zur Linken zerschlug er mit einem einzigen Hieb seiner gepanzerten Faust, während er rechts einen anderen enthauptete.
Eine Keule zielte auf seine Knie, doch Darmal war schneller. Er drückte sich mit gewaltiger Kraft vom Boden ab und trat dem Angreifer unters Kinn. Mit gebrochenem Genick fiel der Ork auf den Rücken. Aber Darmal war noch nicht fertig; als er wieder aufkam, nutzte er seinen Schwung, um einen großen Schwarzork in zwei Teile zu schlagen. In einem Strom aus schwarzem Blut rannte Darmal weiter.
Er packte einen Ork, ignorierte den Treffer dessen Keule an seiner Hüfte und schleuderte ihn gegen einen anderen Feind, sodass beide strauchelten. Dann stach er beide in einem einzigen Angriff ab. Darmal entdeckte eine gerüstete Gestalt, die sich über ein gefallenes Pferd beugte. Blut schimmerte an der Waffe des Feindes. Rache für die Autarii, dachte Darmal. Anscheinend hatte die Gestalt einen der Reiter umgebracht.
Als Darmal angriff, drehte sich der gerüstete Ork um und rief etwas. Doch der Druchii achtete nicht darauf. Er holte aus und schmetterte seinem Gegner das Schwert aus der Hand. Dann stach er zu. Ein Keuchen entrang sich der Kehle des Getroffenen, als sich die gezackte Chaosklinge durch die Brustpanzerung bohrte und die Lunge des Orks zerfetzte. Darmal wandte sich ab und ließ seinen Gegner verenden.
Doch nun sah er sich einem neuen Feind gegenüber. Durch die Menge der Grünhäute hatte sich ein gewaltiges Monster geschoben. Ein bestimmt drei Meter großer Ork mit zäher, schwarzgrüner Haut und Muskeln, die so dick waren wie Darmals Beine, stand ihm schnaufend gegenüber und hob einen riesigen, steinernen Spalta, um den Druchii zu zermalmen.
Er hatte Golbot Monsta’Töta gefunden.
Für den Bruchteil eines Augenblicks stand Darmal ganz ruhig und verfolgte die Bewegung seines Gegners mit den Augen. Dann fletschte er die Zähne und fauchte: „Dein Tod heißt Darmal, Golbot.“ Der gewaltige Orkboss reagierte mit einem Brüllen und schlug mit seiner gewaltigen Keule nach ihm. Doch Darmal, oder vielmehr die Macht des Chaos, reagierte instinktiv und schnell. Er drehte sich in den Hieb hinein und stach zu.
Der schwere Spalta riss eine tiefe Kerbe in den Boden, wo Darmal eben noch gestanden hatte. Gleichzeitig traf das Schwert des Druchii die Bauchmuskeln des Orks. Ein pochender Schmerz rann über Darmals Arm, als die schwere Klinge abgelenkt wurde, ohne mehr als einen fingerbreiten Riss zu hinterlassen, aus dem schwarzes Blut quoll.
Und schon reagierte Golbot auf die Bedrohung, die da direkt vor ihm stand. Er ließ sich nach vorn fallen und drohte, Darmal unter sich zu begraben. Nur eine Sprungrolle zur Seite rettete Darmal und allein das instinktive Bedürfnis, die Beine an sich zu ziehen, verhinderte, dass seine Gliedmaßen zerquetscht wurden.
Doch als der Druchii wieder stand, musste er entsetzt feststellen, dass auch sein Gegner über beängstigende Agilität verfügte und bereits wieder auf den Beinen war. In einem horizontalen Schlag zischte der Spalta durch die Luft und hätte Darmal um ein Haar in der Mitte gespalten, hätte sich dieser nicht nach vorne geworfen. Er fand sich plötzlich beängstigend dicht in der Nähe eines prankenartigen Fußes wieder, der sich nun hob, um ihn zu zerdrücken.
Verzweifelt packte Darmal sein Schwert mit beiden Händen und rammte es von unten durch die Fußsohle. Die dicke Hornschicht absorbierte einen Großteil der Kraft, die der Elf in den Stoß gelegt hatte, aber dennoch brach die Spitze der gezackten Klinge auf der Oberseite des Fußes durch die grüne Haut. Tropfen schwarzen Blutes spritzten durch die Luft und benetzten Darmals Rüstung.
Ein Brüllen erklang über ihm, doch es sprach mehr von Überraschung denn von Schmerz. Hastig riss Darmal seine Waffe frei und rollte sich zur Seite, um aus der Reichweite seines hünenhaften Gegners zu entkommen.
Als er wieder auf den Beinen war, sah er sich bereits der nächsten Attacke gegenüber. Senkrecht von oben kam die steinerne Waffe seines Gegners auf ihn zu. Darmal reagierte auf die einzig mögliche Art und Weise: Er riss sein Schwert hoch und versuchte den Hieb abzufangen. Obwohl ihm das Chaos übernatürliche Kraft verlieh, war er der Stärke des Orkbosses nicht gewachsen. Funkensprühend und mit einem ohrenbetäubenden Krachen schlugen die beiden Klingen aufeinander und schrammten aneinander entlang. Darmal schaffte es, die Waffe nicht aus den Händen zu verlieren, doch er konnte nicht verhindern, dass Golbots Spalta sein Schwert beiseite drückte und seine linke Schulter traf.
Die schwere Rüstung des Drachau, die Darmal immer noch trug, war einem solchen Hieb nicht gewachsen. Das Metall barst mit einem fürchterlichen Kreischen, bevor sich die gegnerische Waffe in Darmals Fleisch bohrte und ihn in die Knie trieb.
Doch trotz des sengenden Schmerzes handelte das Gespenst des Chaos in Darmal augenblicklich und nutzte die Chance. Das Schwert nur noch mit einer Hand haltend, stach er zu. Die gezackte Klinge bohrte sich von unten durch das Handgelenk des Orks und zerschlug Knochen und Knorpel mit einem grauenvollen Bersten.
Irgendetwas stimmt nicht, dachte Darmal und als Golbot zurückwich, nahm er sich die Zeit, seine Schulter zu mustern. Der Schmerz war viel geringer als er hätte sein müssen und der Treffer hatte ihm auch nicht den Arm abgetrennt, wie es zu erwarten gewesen wäre. Tatsächlich hatte der Spalta nur ein fingerbreit tiefes Loch hinterlassen, aus dem nicht einmal Blut quoll. Dafür sah Darmal, dass sich unzählige kleinere und größere Risse von der Wunde aus über und durch seine Haut zogen.
Bei Khaine, dachte er. Es sieht aus wie … als wäre meine Haut … mein kompletter Körper aus … EIS! Entsetzt riss er die Augen auf. Aber es war tatsächlich so, die Macht des Chaos, welche die Kontrolle übernommen hatte, hatte sein Fleisch in Eis verwandelt. Grau, kalt und hart war er geworden. Das war der Preis für die Stärke und die unglaublichen Reflexe, die er bekommen hatte.
Doch ihm blieb keine Zeit mehr für Überlegungen. Als Golbot, der den Spalta nun ebenfalls nur noch in einer Hand halten konnte, erneut angriff, riss das Chaos die Kontrolle an sich und ging zum Gegenschlag über.
Der Spalta pfiff heran, um ihm den Kopf von den Schultern zu schlagen, doch Darmal duckte sich leicht, schlug die feindliche Waffe mit seinem Schwert beiseite — nicht weit, doch es genügte, um unter dem Hieb hindurch zu tauchen. Dann fand er sich plötzlich erneut vor der Brust des Orkbosses wieder. Doch dieses Mal stach er nach oben.
Zwei Dinge geschahen gleichzeitig. Darmal fühlte eine Art Déjà-vu, als ihm die Parallelität zu seinem letzten Duell auffiel. Damals, auf der Turmspitze hatten er und Drrochaal gleichzeitig aufgeschrien, er weil er der brennenden Macht des Chaos nicht gewachsen war, die seinen Körper durchströmt hatte, und der Chaosgeneral, weil Darmal es geschafft hatte, ihn zu verletzen.
Dieses Mal ertönte von zwei Stellen das Geräusch berstender Knochen. Golbot hatte seine Waffe gegen sich selbst geschwungen und so Darmal in den Rücken getroffen. Der Druchii fühlte, wie seine Wirbelsäule protestierte und gleich mehrere Rippen von dem mächtigen Hieb durchschlagen wurden. Und überall schien das Eis, zu dem sein Körper geworden war, zu brechen.
Doch gleichzeitig hatte sich sein Schwert von unten in den Schädel des Orks gebohrt, erst den Kiefer und dann die Schädeldecke zerschlagen und das Haupt des Hünen dabei in zwei Teile gespalten. Schwarzes Blut ergoss sich über den nun kopflosen Torso, der plötzlich nach vorne sackte. Darmal, der sich unter der Last begraben sah, merkte kaum, wie das Blut über seine Rüstung floss und seine Kleider durchtränkte.
Und nun, da sein Gegner besiegt war, verließ ihn die Kraft des Chaos. Er spürte, wie sich das schwarze Eis aus seinem Körper zurückzog und ihn fröstelnd und geschwächt zurückließ. Die verdorbene Macht sammelte sich um seine Wunden und plötzlich kam der Schmerz. Seine Rippen, seine Schulter, sein Rücken. All das sandte brennende Pein über seine Nerven und schien bestrebt zu sein, seinen Kopf platzen zu lassen. Ihm war, als tobe in seinem Körper ein Kampf zwischen Feuer und Eis. Doch sie kämpften nicht gegeneinander. Der feurige Schmerz und die Kälte der verdorbenen Chaosmacht wetteiferten darum, ihm das größere Leid zuzufügen.
Darmal wand sich in Schmerzen, seine Hände krallten sich zu Fäusten und seine Augen verdrehten sich, bis er nichts mehr erkennen konnte. Doch besser wurde es davon nicht. Er konnte nichts tun, weder Schreien noch Weinen half gegen die Pein, er konnte nur warten, bis es vorbei war.
Und schließlich war es vorbei. Das Eis zog sich ganz zurück, wurde wieder zu dem geheimnisvollen Flüstern, das irgendwo in Darmals Seele lauerte und auf eine neue Chance wartete. Und den Schmerz nahm es mit. Die plötzliche Abwesenheit jeglichen Leids war so überraschend, dass sie Darmal beinahe ebenso unangenehm vorkam wie die eben ertragene Pein.
Vorsichtig bewegte er sich. Kein Schmerz schoss durch seinen Rücken oder seine Schulter hinab. Entweder hatte ihn das Chaos betäubt, sodass er keinen Schmerz mehr spürte, oder, was Darmal stark hoffte, es hatte ihn vollkommen geheilt. Langsam öffnete er die Augen, jederzeit damit rechnend, dass sein Körper ihn gleich wieder auf die erlittenen Wunden aufmerksam machen würde.
Doch was er sah, ließ ihn auf einmal alle Gedanken an Schmerz vergessen. Der massige Leichnam Golbots war verschwunden, stattdessen stand eine schlanke, schwarze Gestalt über ihm. Dunkelrot, beinahe schwarz floss das Blut durch feine Rillen in ihrer Rüstung. Und hinter den Sehschlitzen in dem furchterregenden Helm lauerte nur undurchdringliche Finsternis.
„Gib mir einen Grund und ich sorge dafür, dass dein Tod schmerzvoll wird, Dämonenwirt.“, fauchte Blutklinge und legte ihm zwei schlanke, glänzend schwarze Schwerter überkreuzt an den Hals. Während sich die Schere langsam zuzog, konnte Darmal nur verblüfft feststellen, dass das Chaos in ihm plötzlich verstummt war.
 
hmmm gleich zwei auf einmal weg...😱...übertreibs doch.



Na ehrlich gesagt überzeugt mich dieser Teil nicht so. Ich finde Golbot darf ruhig mal ein paar Leute töten, bevor er abtritt, er ist doch auch mehr oder weniger ein Erwählter wärend Damal "nur" ein vom Chaos besesserner Turmhauptmann ist. Außerdem sollte er seinen Boys mal zeigen wo´s langgeht!!


Der Anfang mit dem Sturm und der verlorenen Kontrolle war gut geschrieben aber: Haben er und Viverla’atar nicht auf ihre weise die Stimmen in seinem Kopf zum verstummen gebracht? Das war doch in der Nacht vor der Schlacht oder?

Noch aufgefallen ist mir:
Gleichzeitig traf das Schwert des Druchii die Bauchmuskeln des Orks. Ein pochender Schmerz rann über Darmals Arm, als die schwere Klinge abgelenkt wurde, ohne mehr als einen fingerbreiten Riss zu hinterlassen, aus dem schwarzes Blut quoll.
Er trifft mit dem Schwert und seiner ganzen Chaoskraft die Bauchmuskeln des Orks und er macht...nix!!😱
Aus was ist der Ork? aus Stahl? Also ich hab das noch nicht selbst ausprobiert aber ich glaube net das man mit Bauchmuskeln scharfe Waffen aufhalten kann. obwohl Catachaner hmm😀

Eine magische Panzerung oder eine magische Waffe würde dem Boss noch gut stehen.:whaa:

und:

Senkrecht von oben kam die steinerne Waffe seines Gegners auf ihn zu. Darmal reagierte auf die einzig mögliche Art und Weise: Er riss sein Schwert hoch und versuchte den Hieb abzufangen. Obwohl ihm das Chaos übernatürliche Kraft verlieh, war er der Stärke des Orkbosses nicht gewachsen.

Ausweichen??:ninja:

und zu aller letzt:
Gib mir einen Grund und ich sorge dafür, dass dein Tod schmerzvoll wird, Dämonenwirt.“, fauchte Blutklinge und legte ihm zwei schlanke, glänzend schwarze Schwerter überkreuzt an den Hals.

JAA Pro style so will ich das sehen!!!
Der Part gefällt mir sehr, sehr gut.

Übrigens finde ich es kann auch mal jemand einfach so sterben. Durch einen Bolzen oder ein Katapult, das zeigt immer wieder wie unberechenbar eine Schlacht sein kann. Man kann sich ja nicht immer einen Super-Mega-Imba Gegner zum herrausfordern suchen.

mfg
Lorenz

Ps.: Was macht eigendlich Viverla’atar? Tod sein wird sie ja wohl nicht.
 
hm, das ist ja mal ziemlich viel Kritik. Naja, gehört wohl dazu. Bei den meisten deiner Anmerkungen würde ich aber sagen "ist deine Meinung, mir gefällt es so."

Ein paar Anmerkungen zu deinen Kommentare:
Golbot ist keiner der Erwählten. Ich hoffe, ich habe das im Glossar acuh nicht falsch gekennzeichnet.

Wie du später merken wirst, haben sich Darmal und Viverla schlichtweg geirrt.

OK, das mit den Bauchmuskeln ist vielleicht übertrieben. Das könnte ich noch ändern.

So, das wars, denke ich. Zum Rest habe ich nichts weiter zu sagen, das ist Geschmackssache.
 
hmmm ok

Kam wohl nicht richtig rüber, ich meinte das Golbot fast so was wie ein Erwählter ist also kampfkraftmäsig diesen fast ebenbürtig sein sollte. Immerhin führt er einen Orkwaagh an der die DE schwer in Bedrängnis bringt. Daher fand ich Damal etwas übertrieben.

Wenn sie sich geirrt haben dann freue ich mich besonders auf die nächsten Teile und bin weiterhin gespannt was der Splitterdrache so treibt.

mfg
Lorenz
 
Zuletzt bearbeitet:
Kam wohl nicht richtig rüber, ich meinte das Golbot fast so was wie ein Erwählter ist also kampfkraftmäsig diesen fast ebenbürtig sein sollte. Immerhin führt er einen Orkwaagh an der die DE schwer in Bedrängnis bringt. Daher fand ich Damal etwas übertrieben.

hm, vielleicht kam bei mir nicht rüber, wie stark Darmal / das Chaos war. Aber bedenke: Er hat die Kontrolle völlig abgegeben und damit den Mächten des Warps den Weg geebnet. Würde gerne noch ein paar mehr Kommentare zu dem Duell hören. Mir persönlich gefällt es nämlich ganz gut.

Wenn sie sich geirrt haben dann freue ich mich besonders auf die nächsten Teile und bin weiterhin gespannt was der Splitterdrache so treibt.

Splitterdrache dauert noch ne Weile. Und die nächsten Teile werde ... sagen wir mal "actionlos" 😉
 
Wieder ein Neuer Teil.

Hoffentlich murkst Sisrall, Darmal ab:lol:
Der Ork ist so wie ich in mag schade das ehr bisher nicht viel vorkam normalerweise stürzt sich so ein Orkboss doch als erstes in den kampf.
Seine Beschreibung erinnert mich irgendwie an "die Kinder Sigmars" wo der Werwolf gegen den Ork kämpft vieleicht kennst du die Stelle noch😀

Ich bin jedenfalls auch sehr gespannt wies weitergeht.
 
Der Ork ist so wie ich in mag

das freut mich. Mir gefällt er auch

schade das ehr bisher nicht viel vorkam normalerweise stürzt sich so ein Orkboss doch als erstes in den kampf.

das ist etwas, was ich auch bedaure. Golbot hat ja eine eher passive Rolle, zumindest soweit man es erfährt. Aber ich habe keine Möglichkeit gefunden, ihn glaubhaft einzubauen. Aber vielleicht ginge es am 2. Tag ... muss ich mal drüber nachdenken.


Seine Beschreibung erinnert mich irgendwie an "die Kinder Sigmars" wo der Werwolf gegen den Ork kämpft vieleicht kennst du die Stelle noch😀

klar doch ... obwohl es ein Vampir war. Einmal hab ich auch überlegt, ob ich mich jetzt nicht zu stark davon leiten lasse .
 
Hm, ok, hier war tatsächlich lange genug Stille. Der Action-Teil ist jetzt leider erstmal vorbei, die nächsten Teile sind wieder etwas emotionaler. Naja, sagt selbst, wie es euch gefällt.

Zusammentreffen

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmon (4.Tag)

Der Ork war kampfeslustig und stark, doch Blutklinge war schneller. Als die schwere Axt seines Gegners dort durch die Luft zischte, wo er eben noch gestanden hatte, war er schon um die Grünhaut herumgetänzelt und hatte ihr die Halswirbel mit einem raschen Rückwärtshieb zerschlagen.
Ein anderer Ork sprang ihn mit erhobenem Spalta an, doch sein Angriff endete auf der Spitze von Blutklinges Schwert. Betont lässig senkte der Druchii die Waffe und wartete darauf, dass der Kadaver von der Klinge glitt. Mit einem Ausdruck des Entsetzens und der Überraschung auf dem dümmlichen Gesicht sank der Ork zu Boden, eine weitere Leiche auf der Asche, die das Schlachtfeld bedeckte.
Als Blutklinge sich umwandte, zog er überrascht die Augenbrauen hoch. Dicht vor ihm kämpfte eine gerüstete Gestalt gegen einen hünenhaften Orkboss. Das, so vermutete Sisrall, musste Golbot Monsta’Töta sein. Doch wer war sein Gegner?
Vor Blutklinges Augen prallten die beiden Krieger mit mehr Kraft aufeinander, als Sterbliche besitzen sollten. Oder, korrigierte sich Blutklinge, mit mehr Kraft, als in den Gliedmaßen dieses gerüsteten Kriegers stecken dürfte. Er beobachtete interessiert, wie der Krieger einen weiten Hieb von Golbots Spalta unterlief und vor der Brust seines Gegners innehielt. Golbot schwang seine Waffe so, dass er den gerüsteten Kämpfer mit einem wuchtigen Schlag in den Rücken traf. Im gleichen Augenblick stach dieser jedoch mit seinem Schwert, das Blutklinge als die Klinge eines Chaoskriegers erkannte, nach oben und spaltete den Schädel des hünenhaften Orkbosses.
Der Tempelkrieger hatte das Knacken aus dem Körper des Gerüsteten gehört und vermutete, dass der letzte Hieb ihm die Wirbelsäule zerschlagen hatte. Als der Leichnam Golbots nun nach vorne sackte und seinen Gegner unter sich begrub, vermutete der Elf, dass beide Kontrahenten wohl tot waren. Umso überraschter war er, als nach einigen Augenblicken ein markerschütterndes Schreien unter der toten Grünhaut laut wurde. Die gerüstete Gestalt zuckte und wand sich, während sie von Schmerzen geschüttelt wurde.
Stirnrunzelnd trat Blutklinge näher und schob den massigen Leichnam beiseite. Doch was er sah, verschlug ihm fast den Atem. Mit Entsetzen sah er, wie die schweren Wunden, die Golbot der gerüsteten Gestalt geschlagen hatte, mit schwarzem Eiter gefüllt wurden, der dann langsam verhärtete und die Farbe elfischen Fleisches annahm.
Yetail, rief er in Gedanken nach seiner Gefährtin. Irgendetwas stimmt hier nicht.
Er spürte es in ihrem Gedanken, als sie Szar’zriss den Befehl gab, sie in die Höhe zu tragen. Dann rollten Überraschung und Furcht über ihn hinweg. Ja, dieser Krieger trägt den Makel des Chaos in sich. Wir sollten ihn töten. Aber rechne damit, dass er sehr schnell und plötzlich reagiert, wenn er merkt, was geschieht.
Danke, ich werde mich vorsehen. Ich habe ihn kämpfen gesehen, er ist sehr stark und besitzt unglaubliche Reflexe. Aber sein Körper ist der eines gewöhnlichen Elfen. Er ist nicht schnell genug für mich.
In Ordnung, ich bin bald bei dir. Ich werde dir solange die Orks vom Leib halten.
Blutklinge unterbrach die Verbindung und wandte sich wieder dem gerüsteten Krieger zu. Dessen Schreie waren verstummt und er machte erste, vorsichtige Bewegungen. Ein wenig fühlte sich Sisrall an sein eigenes erstes Erwachen nach dem Anschmieden der Rüstung erinnert. Wusste dieser Mann vielleicht nicht, welches Verderben er in seiner Seele trug?
Aber das spielte keine Rolle. Er war gefährlich, ob er es nun wusste oder nicht. Blutklinge legte dem Krieger seine Schwerter überkreuzt an den Hals. Sofort schlug dieser die Augen auf und musterte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung.
„Gib mir einen Grund und ich sorge dafür, dass dein Tod schmerzvoll wird, Dämonenwirt!“, fauchte Blutklinge ihn an und verringerte langsam den Abstand der beiden Klingen. Er rechnete jederzeit damit, dass der Besessene aufspringen oder um sich schlagen würde, doch nichts geschah. Seine Schwerter fanden einen Weg zwischen die Rüstungsteile, die den Hals des Mannes schützten. Blut floss in dünnen Strömen auf die Erde, als die Klingen in die Haut des Mannes schnitten.
„Haltet ein!“, erklang eine vertraute Stimme, die Blutklinge jedoch nicht einordnen konnte. „Wer auch immer Ihr seid, ich bitte Euch in Khaines Namen, verschont diesen Mann. Er stellt keine Gefahr für die Druchii dar. Ich bürge für …“
Blutklinge hatte sich der Sprecherin zugewandt und sie erstarrten beide, als sie einander erkannte. Vier Meter entfernt stand eine junge Jägerin der Autarii mit blondem Haar und einem Gesicht, das ihm nur allzu bekannt war. Viverla’atars Mund war zu einem O geformt, aus dem Überraschung und Schock sprachen. Sisrall schob ein Schwert zurück in die Scheide, ließ das andere aber weiterhin auf die Kehle des Gerüsteten gerichtet.
„Viverla’atar? Wie ist das möglich?“
„Das gleiche wollte ich auch fragen, Sisrall. Ich dachte, du seist am Altar der Absoluten Dunkelheit ins Schattenreich gerissen worden. Als wir hier ankamen, erzählte uns Silberstich, du seiest zwar hierhergekommen, inzwischen jedoch gefallen.“
Sisrall lachte laut, wenn auch nervös, auf. „Ja, anscheinend will mich Khaine nicht bei sich haben. Ich bin wieder und wieder zurückgekehrt.“ Er wurde wieder ernst und kniff die Augen zusammen. „Schließlich gibt es hier genug zu tun für mich. Was ist mit diesem Mann? Weshalb sollte ich ihn verschonen? Er trägt die Verderbnis des Chaos in sich.“
Er rechnete damit, dass Viverla’atar entsetzt reagieren würde, doch das tat sie nicht. Stattdessen nickte sie traurig. „Ja, ich weiß. Aber er würde keinem Druchii schaden. Er trägt dieses Verderben, seit er ein Duell mit Drrochaal knapp überlebt hat. Als er die reine Macht des Chaos zu spüren bekam, muss ein Teil davon auf ihn übergegangen sein. Es verleiht ihm Kraft und Ausdauer, aber er hat es unter Kontrolle. Für Druchii stellt er keine Gefahr dar.“
Blutklinge runzelte die Stirn und wandte sich dem Gerüsteten zu. „Name und Position?“
„Darmal, Wachhauptman des 22. nördlichen Grenzturms.“, kam die Antwort mit militärischer Vertrautheit. „Oder zumindest war ich das einmal. Der Turm steht nicht mehr. Ich bin der einzige Überlebende.“
„Seid Ihr vor dem Tod geflohen?“
„Nein. Nachdem mich die Macht des Chaos, die durch Drrochaals Adern fließt, besiegt hatte, ließ man mich zum Sterben zurück. Ich vermute, dass mich die Verderbnis des Chaos wieder zusammengeflickt hat, nachdem der Turm zusammengebrochen ist.“
„Meint Ihr, jemand glaubt Euch diese Geschichte? Ein Mann, durch dessen Körper Magie statt Blut strömt?“
Die Augen unter dem Helm des Kriegers weiteten sich. „Ich weiß, dass Ihr mir glaubt, Blutklinge. Ich sah euch kämpfen, damals auf den Wiesen, während Ghrond in der Nacht brannte. Ich weiß, dass Ihr die gleiche Macht gespürt habt, die mich beinahe vernichtet hätte. Nur habt Ihr widerstanden.“
Nun war es Blutklinge, der Überraschung verspürte. Dieser Mann kannte ihn nicht nur, er kannte ihn sogar länger als jeder andere noch lebende Druchii, zumindest soweit er wusste. Er trat einen Schritt zurück und senkte das Schwert, steckte es jedoch nicht weg.
„Ich erkenne die Wahrheit in Euren Worten, aber vor allem vertraue ich Viverla’atars Urteil. Wenn sie der Meinung ist, dass Ihr keine Gefahr darstellt, dann will ich Euch zumindest die Chance geben, es zu beweisen. Übrigens habt Ihr eine beachtliche Vorstellung beim Kampf gegen Golbot geliefert.“
Darmal nickte, erhob sich langsam und nahm den Helm ab, bevor er ein Stück von Blutklinge zurücktrat, näher zu Viverla’atar hin. Er schlug die Augen nieder und sprach dann leise in Richtung der jungen Jägerin.
„Es tut mir Leid, Viverla. Ich hätte es Euch sagen sollen. Aber ich wollte Euch unnötigen Schmerz ersparen. Ich könnte es verstehen, wenn Ihr mir deshalb zürnt, aber es war zu Eurem Besten.“
Sie sah ihn überrascht an. „Ihr wusstet, dass Sisrall noch lebt? Wieso habt Ihr … ach natürlich, Ihr hattet ja eigene Ziele.“, meinte sie verbittert. Sisrall fragte sich, was zwischen den beiden vorgefallen sein mochte. Dann sah Viverla‘atar Sisrall an und versuchte ein schwächliches Lächeln, während in ihren Augen Verzweiflung stand. „Es ist wohl viel geschehen, seit wir getrennt wurden, meinst du, es ist möglich, wir noch einmal von vorne anfangen?“
Sisrall schüttelte den Kopf. Dann merkt er, dass er als einziger der Anwesenden einen Helm trug und ließ ihn mit einem Gedanken verpuffen. Schwarzer Rauch wirbelte um seinen Kopf und verschwand dann.
„Es tut mir Leid Viverla, aber ich fürchte, unsere Wege verlaufen nicht länger gemeinsam.“
In dem Moment sauste etwas Großes und Dunkles über ihn hinweg und schlug mit einem donnernden Fauchen in die Reihen der Orks hinter ihm ein. Kurz vertrieb blendend helles Licht die dämmrigen Schatten über dem Schlachtfeld, als Szar’zriss eine gewaltige Flammenfontäne ausspie und einen Kreis von zwanzig Metern Radius schuf, in dem nichts als Asche existierte.
Anmutig schwebte Yetail zu Boden und trat neben ihren Gefährten. Ihr Gesicht zeigte Skepsis und Anspannung. Sisrall lächelte Viverla’atar gequält an. Deren Miene zeigte Schock und Entsetzen, aber auch Ehrfurcht. „Darf ich dir Bluthand vorstellen? Meine … Gefährtin.“
Jetzt huschte der Blick der jungen Autarii zwischen den beiden Erwählten hin und her, bevor sie mit einem fragenden Ausdruck Darmal ansah. Er nickte schwach. Dann trat Yetail neben Sisrall, musterte Viverla’atar und Darmal kurz und abschätzig, bevor sie ihren Gefährten ansah.
„Weshalb lebt der Besessene noch, Sisrall? Und weshalb seit wann schicken die Autarii Schwangere in die Schlacht? Ich dachte, …“
„Schwanger?“, hauchten drei Stimmen gleichzeitig. Sisrall blickte schockiert zu Viverla’atar, die überrascht Yetail ansah, während Darmal ihn anstarrte. Lange Zeit herrschte überraschtes Schweigen, das nur von den entfernten Geräuschen der Schlacht und dem viel näheren Krachen von Knochen mit dem Szar’zriss Schwanz durch die Reihen der Orks fuhr, überlagert wurde. Darmal war der erste, der wieder sprach.
„Wann haben deine Alpträume und die Übelkeit begonnen, Viverla?“, fragte er. Sie schaute betreten zu Boden. „Seit der Altar der Absoluten Dunkelheit zerstört wurde.“ Sisrall schluckte schwer, als ihm klar wurde, was das bedeutete. Yetail sah ihn fragend an, dann schaute sie zu Viverla’atar und langsam breitete sich Verstehen auf ihrem Gesicht aus. Die junge Jägerin wich entsetzt zurück, als sich Zorn auf Yetails schönem Gesicht abzeichnete.
Dann explodierte um die vier herum die Luft und ein wahres Meer aus Flammen pflügte über die Reihen der Orks. Die Hitze war unglaublich und durch die schimmernde Luft schienen die Feuerzungen flüssig wie Wellen. Sisrall beobachtete, wie Darmal und Viverla’atar die Köpfe einzogen, während er selbst sich nicht rühren konnte. Doch schon nach wenigen Sekunden war es vorbei. Nichts als Ruß und Asche blieb zurück, als das Inferno so rasch wieder verschwand, wie es erschienen war. Zusammen mit der wütenden Zauberin.
Als Sisrall sich umsah, bemerkte er Szar’zriss, der über das Schlachtfeld schoss und hin und wieder gleißende Flammenzungen in die Reihen der Feinde schleuderte. Doch viel verheerender waren die magischen Attacken seiner Reiterin. Verdammt, selbst zornig und eifersüchtig ist sie noch wunderschön, dachte Sisrall. Dann sah er entschuldigend zu Viverla’atar. Doch die junge Frau hatte sich abgewandt und schritt mit herabgesunkenen Schultern über die aschebedeckte Erde in Richtung des Waldes, von dem aus die Autarii die Orks unter Beschuss gesetzt hatten.
Darmal trat langsam auf ihn zu, das Gesicht voller Zweifel und Kummer. Sisrall wartete, da er fühlte, dass der Krieger etwas Wichtiges zu sagen hatte. „Ich weiß, dass Ihr ein großer Mann seid, Blutklinge.“, begann er. „Und sie weiß es auch. Sie wird verstehen, dass sie keine würdige Partnerin für Euch wäre. Ich werde versuchen, ihr dabei zu helfen.“
„Sie wird mich nicht vergessen, solange sie das Kind in sich trägt.“
„Vielleicht wird sie es, wenn sie glaubt, es sei doch nicht Euer Kind. Würdet Ihr mir gestatten, das Kind als meines auszugeben? Um sie von ihrem Unglück zu befreien?“
Eine scharfe Erwiderung brannte Sisrall auf der Zunge. Das Kind eines Erwählten einem Dämonenwirt überlassen? Doch dann dachte er an Viverla’atar und nickte schwach. „Wenn Ihr glaubt, es steht in Eurer Macht, sie glücklich zu machen, dann tut, was nötig ist. Aber ich kann Euch keine zusätzliche Hilfe anbieten, als mich von ihr fernzuhalten. Das ist Euer Kampf, Darmal. Enttäuscht mich nicht.“
Damit wandte er sich ab und rannte los. Die Schlacht war noch nicht ganz vorbei und er würde nicht zulassen, dass er das Ende verpasste. Mit jedem Schritt wurde er schneller und fühlte sich besser. Seine Schwerter flogen in seine Hände und als sich der Helm um sein Gesicht formte, stürzte sich Blutklinge wieder in die tobende Schlacht.
 
Hallo ??? Will hier keiner mehr was sagen?

Ich wollte mal so ganz allgemein anmerken: Die Geschichte verliert inzwischen immer mehr die Verbindung zum Warhammer-Fluff. Das hat sie bisher schon, aber es wird im 6. Teil noch döller. Nur so als Vorwarnung.
Ich habe aber noch einige schöne Wendungen für euch bereitgehalten. Aber erstmal müssen wir uns leider durch ein paar Teile kämpfen, in denen es hauptsächlich um Emotionen, Liebe und Eifersucht geht. naja, muss ja auch sein.

Für alle Fans von Viverla'atar und Darmal: Für beide habe ich noch ganz tolle Schicksale bereitgehalten, aber nicht zusammen 😉 Deutet sich in den letzten beiden Kapiteln auch an. Also sie werden noch eine größere Rolle in der Geschichte spielen. Im Mittelteil waren sie ja kaum vertreten.

Bin nur noch ein bisschen unschlüssig, was genau Reckdis und Yucalta eigentlich zu tun haben. Wenn jemand Ideen (oder auch Wünsche) diesbezüglich hat, immer ruhig sagen.