WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Natürlich will ich was sagen.

Also was den Warhammer-Fluff angeht muss ich dir eindeutig recht geben. Die Verbindung hast du verloren.

Sonst freue ich mich über das überleben von Damal der eine meiner Lieblingsfiguren in deinem Buch ist.

Dieser Mann kannte ihn nicht nur, er kannte ihn sogar länger als jeder andere noch lebende Druchii, zumindest soweit er wusste.

Hierbei denke ich an die anderen Überlebenden von Ghrond. Kennen die ihn nicht genausolange? wobei ich nicht mehr im Kopf habe wieviele davon noch am Leben sind. Allerdings weis Damal natürlich mehr über ihn => Die Macht des Chaos.

Allgemein:
Schöne Beschreibung des Kampfes zwischen Damal und Golbot Monsta’Töta.
Auf jeden Fall hast du mich mit diesem Teil sehr überrascht.
Für die Zukunft hoffe ich stark das sich deine Dunkelelfen ein bisschen grausamer verhalten, da das doch eine ihrer herrausragenden Caracktereigenschaften ist.
Ich wollte an dieser Stelle nochmal erwähnen das ich deinen Stil sehr mag.

Was Recklis und Yucalta angeht, sie könnten einfach die Schlacht überleben. Das wäre schon mal was. Des weiteren sollte man im Auge behalten das Recklis immer noch ein Pirat ist der bei seinem König nicht sonderlich beliebt ist.
Sie könnten zusammen in der Schlacht sterben und/oder eines deiner weit gestreuten Liebespaare werde.
Stellt sich auch die Frage was Yetail dazu sagt.
Es ist irgendwie jeder mit jedem Verstrickt. :blink: Kompliziert

Ich hoffe jedenfalls bald wieder etwas neues von dir lesen zu können. Ich war zwar auf der Buchmesse in Frankfurt, habe da aber nichts interessantes gefunden.

mfg
lorenz
 
Ah, mal wieder ein Kommentar und schön lang. Sehr gut.

Also was den Warhammer-Fluff angeht muss ich dir eindeutig recht geben. Die Verbindung hast du verloren.

leugne ich auch gar nicht. Man kann sich streiten ob das gut oder schlecht ist. Auf jeden Fall fand ich den Fluff zum Teil zu einschränkend und solange keiner was dagegen hat, dass ich trotzdem noch in diesem Forum poste, solls mir egal sein, ob ich den Fluff beachte oder nicht. Es geht in dieser Geschichte vor allem um Magie und was damit alles so möglich ist. Und Magie kann man ja zum Glück beschreiben und ausweiten, wie man will.

Hierbei denke ich an die anderen Überlebenden von Ghrond. Kennen die ihn nicht genausolange? wobei ich nicht mehr im Kopf habe wieviele davon noch am Leben sind.

hast schon recht, ist mir auhc nicht entfallen. Aber die kennt Sisrall ja allesamt nicht wirklich bzw. weiß auch nicht, wie viele noch am Leben sind. Und Darmal ist halt der erste von denen, den er trifft. Die Reaktion ist ja aus Sisralls Sicht geschrieben bzw. beschreibt seine Gedanken.

Allgemein:
Schöne Beschreibung des Kampfes zwischen Damal und Golbot Monsta’Töta.
Auf jeden Fall hast du mich mit diesem Teil sehr überrascht.

eigentlcih war es nur eine Wiederholung des Duells zwischen Darmal und Golbot aus dem Teil davor, halt nur dieses Mal aus Sisralls Sicht. Aber schön, dass es dir dieses Mal besser gefällt. Ja, überraschend sollte es sein ... und maßgebend für den weiteren Fortgang der Schlacht / der Story.

Für die Zukunft hoffe ich stark das sich deine Dunkelelfen ein bisschen grausamer verhalten, da das doch eine ihrer herrausragenden Caracktereigenschaften ist.

mal sehen, aber ich glaube, in der Hinsicht muss ich dich enttäuschen. Meine Dunkelelfen sind wahrscheinlich einfach zu menschlich, aber es ist zu spät, um das groß zu ändern. Ignorier das einfach, dann kannst du den Rest genießen 😉😉

Was Recklis und Yucalta angeht, sie könnten einfach die Schlacht überleben. Das wäre schon mal was.
😀 ja ok, wenn ich mir die Zahl der Gefallenen ansehen, ist da was dran. Na mal sehen, im Moment sieht es sehr danach aus, dass sie um weiteren Ärger herumkommen.

Des weiteren sollte man im Auge behalten das Recklis immer noch ein Pirat ist der bei seinem König nicht sonderlich beliebt ist.
hm, das könnte tatsächlich interessant werden. Allerdings ziehe ich es vor, Malekith rauszulassen. Die wenigen Stellen, in denen er vorkommt, gefallen mir nicht wirklich, einfach weil ich ihm nicht gerecht werde, denke ich.

Sie könnten zusammen in der Schlacht sterben und/oder eines deiner weit gestreuten Liebespaare werde.
Stellt sich auch die Frage was Yetail dazu sagt.
Es ist irgendwie jeder mit jedem Verstrickt. :blink: Kompliziert

das ist ein Punkt, der mir persönlich sehr gut gefällt: Dass es viele Dinge gibt, die später noch großen Einfluss haben und alles irgendwie miteinander zusammenhängt. (Meist ohne dass ich es vorher geplant habe, aber das nur nebenbei 😉 )

Ich wollte an dieser Stelle nochmal erwähnen das ich deinen Stil sehr mag.

ch hoffe jedenfalls bald wieder etwas neues von dir lesen zu können. Ich war zwar auf der Buchmesse in Frankfurt, habe da aber nichts interessantes gefunden.

Ich nehme beides mal als großes Lob. Vielen Dank, ich werde versuchen, den Erwartungen gerecht zu werden. Sollte bald mal wieder einen Teil geben, denke ich.
 
Ah, mal wieder ein Kommentar und schön lang. Sehr gut.

Ja wenn dann richtig.

@Fluff
Ich finde es nicht gut aber auch nicht schlecht. Ich finde es interessant.

Meine Dunkelelfen sind wahrscheinlich einfach zu menschlich... Ignorier das einfach, dann kannst du den Rest genießen
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Genießen werde ich es warscheinlich.

Sollte bald mal wieder einen Teil geben, denke ich.

Das freut mich zu hören.

mfg
 
Sehr schön das es hier weiter geht hab mich schon gefragt ob das noch was wird:lol:

Naja Yetail wird ganz schön sauer sein bin gespannt was da noch passiert die eingentliche Schalcht ist ja schon vorbei. Das Viverla’atar schwanger ist hab ich ja schon vermutet aber Darmal kann unmöglich das Kind als seines ausgeben wegen der Textpassage:

„Wann haben deine Alpträume und die Übelkeit begonnen, Viverla?“, fragte er. Sie schaute betreten zu Boden. „Seit der Altar der Absoluten Dunkelheit zerstört wurde.“

Da kannte sie Darmal ja noch garnicht oder? Und ich weiß nicht wie viel Zeit ist seit dem Altar der Absoluten Dunkelheit vergangen? Ab der 4ten Woche sieht man das ja deutlich obwohl dadurch das sie eine Elfin ist das auch ganz anders sein kann.

Der Rest vom Teil hat mir sehr gut gefallen vorallem das herrische auftreten von Yetail und die Beschreibung wie er den Helm auflöst.

Ich freu mich jedenfalls das es weitergeht ist ja inzwischen die längste Geschichte im Forum 😉

Edit: Zu Redckis und Yucalta, ich finde Redckis könnte versuchen König der Piraten zu werden auserdem ergeben sich sicher Probleme mit den anderen Duruchii die Piraten waren ja nicht gerade beliebt. Zu Yucalta fällt mir leider nicht viel ein vieleicht kann sie ja eine wichtige Stelle im Hexenkloster übernemen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo flix,

Naja Yetail wird ganz schön sauer sein bin gespannt was da noch passiert die eingentliche Schalcht ist ja schon vorbei.

ja, im Prinzip schon. Aber die Geschichte noch lange nicht 😉

Das Viverla’atar schwanger ist hab ich ja schon vermutet aber Darmal kann unmöglich das Kind als seines ausgeben wegen der Textpassage:

„Wann haben deine Alpträume und die Übelkeit begonnen, Viverla?“, fragte er. Sie schaute betreten zu Boden. „Seit der Altar der Absoluten Dunkelheit zerstört wurde.“

schon klar. Aber ganz sicher sein kann sie ja nicht, weshalb Darmal es zumindest vorschlägt. Dass weder er noch Sisrall daran glauben, ist klar, denke ich. Geht letztendlcih ohnehin völlig anders aus ... wartet es ab.

Edit: Zu Redckis und Yucalta, ich finde Redckis könnte versuchen König der Piraten zu werden auserdem ergeben sich sicher Probleme mit den anderen Duruchii die Piraten waren ja nicht gerade beliebt. Zu Yucalta fällt mir leider nicht viel ein vieleicht kann sie ja eine wichtige Stelle im Hexenkloster übernemen

hm, Reckdis ist doch bereits Fürst der Khainler .... Yucalta wird im Kloster eher nicht machen, sie ist ja noch eine Novizin. Ging mir auch eher erstmal um die SChlacht an sich ... aber vermutlcih war die Frage sinnlos, da ihr nicht wissen könnt, was noch passieren soll.

Also im Moment leide ich sehr stark unter Zeitdruck, hab jetzt Fahrschule und komme z.T erst um 9 nach Hause. Deshalb gibt es den nächsten Teil erst am Wochenende. Dann aber auf jeden Fall.
 
So, wie versprochen der nächste Teil. Es passiert nicht viel, dafür aber Wichtiges. also für den Fortgang der Story. Viel Spaß.

Getrennt und vereint

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (4.Tag)

Blutklinge bemerkte, wie sich die Masse des Chaosheeres um ihn herum aufzulösen schien. Seit er sich wieder in die Schlacht gestürzt hatte, war er wie ein Berserker im Zickzackkurs durch die feindlichen Reihen geeilt und hatte sich ganz dem Kampf hingegeben. Er konnte nicht sagen, wie lange das her war, aber er vermutete, dass mehrere Stunden vergangen waren und die Sonne ihren Zenit schon überschritten hatte. Der Mittag war also bereits vorbei.
Der Tempelkrieger hatte keinen Überblick über das Schlachtfeld, doch er spürte, dass der Sieg der Elfen kurz bevorstand. Der Widerstand der Feinde wurde immer verzweifelter und immer häufiger begegnete er Kriegern, die kurz davor standen, die Flucht zu ergreifen.
Dann erreichte er den Rand des feindlichen Heeres. Kurz überlegte er, einfach umzudrehen und sich erneut ins Schlachtgetümmel zu stürzen, doch dann entschied er sich, dass ein kurzer Überblick über das Gefecht nicht schaden würde. Ihm zumindest nicht. Also wählte er sich einen nahen Hügel aus und rannte darauf zu. Der aschebedeckte Boden flog unter ihm dahin und viel schneller als er es für möglich gehalten hatte, erreichte er sein Ziel.
Kopfschüttelnd wandte er sich um. Er würde sich noch an seine neue Existenz gewöhnen müssen. Dann ließ er den Blick über die tobende Schlacht schweifen. Er stand an der nördlichen Flanke und ein wenig rechts von ihm trieben die Kampfechsenreiter soeben die letzten Chaosritter vor sich her — direkt auf ihn zu, wie ihm aufging. Die schwarz gepanzerten Pferde waren schneller als die schweren Echsen und Blutklinge entschied, dass er sie aufhalten würde. Da er ja ohnehin in ihrem Fluchtweg stand.
Doch vorerst musterte er weiter die Schlacht. Die Infanterieregimenter an den Flanken schienen ein wenig geschwächt, wurden jedoch von der Schwarzen Garde unterstützt. Bisher schien der Kampf dort ziemlich ausgeglichen zu sein und noch hatte sich keine Seite zur Flucht gewandt. Im Zentrum der Schlacht sah es anders aus. Dort hatten die Elitekrieger des Feindes einen tiefen Keil in die Armee der Elfen getrieben, bevor die Tempelkrieger dort ihre Macht konzentriert hatten. Nun war der feindliche Sturm abgebremst worden und wurde langsam zurückgedrängt. Dennoch waren die Soldaten der Druchii dort unruhig und einige waren bereits geflohen. Sie hatten sich jedoch zu einem neuen Regiment gesammelt und warteten auf eine günstige Gelegenheit, wieder in die Schlacht einzugreifen.
Doch es war abzusehen, dass die Druchii gewinnen würden. Nicht nur, dass die Tempelkrieger die Feinde langsam zurückschlugen, während die restliche Front tapfer hielt. Auch die tiefen Lücken, die die Kinder des Mordes hinterlassen hatten, zerbrachen die Formation des Gegners. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war die Schlacht vorbei.
Besonders, wenn Yetail nicht aufhört, mit Feuer um sich zu werfen, dachte Sisrall amüsiert. Tatsächlich war die junge Zauberin im Rücken der Feinde gelandet und hatte einen Feuersturm entfacht, wie er ihn nie für möglich gehalten hätte. Meterhoch züngelten die Flammen und es schien, als würde die Luft selbst zu Asche zerfallen. Das Feuer verzehrte alles, was es berührte, doch viel verheerender war die sengende Hitze, die davon ausging. Weißglühende Wellen waberten durch die Luft und schmolzen Stein, Stahl und Fleisch zu Rauch.
Dann formte sich die Feuerwand. Sie dehnte sich aus und würde immer länger. Als Sisrall begriff, was Yetail vorhatte, stockte ihm der Atem. Sie schuf einen Halbkreis aus Flammen um das gesamte feindliche Heer. Ober zumindest fast. An den Seiten, wo die Autarii und die Echsenreiter waren, hielten die Flammen inne. Niemand wird entkommen. Sie wird dafür sorgen, dass jeder, aber auch wirklich jeder einzelne Feind stirbt. Wer auch immer zu fliehen versucht, wird in ihrer Flammenwand jämmerlich umkommen.
Entsetzt und beeindruckt zugleich schüttelte er den Kopf. Dann sah er sie. Sie trat durch die Wand aus Feuer und blieb kerzengerade davor stehen. Sisrall stockte der Atem. Ihr Gesicht war vor Konzentration angespannt, ihre Haltung steif und ihre Hände um den Zauberstab gekrallt, doch sie ähnelte viel mehr einer Göttin, als es irgendeinem sterblichen oder unsterblichen Wesen vergönnt sein sollte.
Und sie ist meinetwegen eifersüchtig, dachte Sisrall. Der Gedanke erheiterte ihn und stimmte ihn gleichzeitig traurig. Unwillkürlich blickte er zur anderen Seite der Schlacht hinüber, doch von Viverla’atar oder Darmal war nichts zu sehen. Er fragte sich, ob der seltsame Mann es tatsächlich schaffen konnte, die junge Jägerin zu überzeugen. Aber etwas verband die beiden, vielleicht hatte er tatsächlich eine Chance.
Er seufzte. Ich sollte nicht daran denken. Ich habe ganz eigene Probleme. Ich muss meiner vor Eifersucht tobenden, mit magischem Feuer um sich werfenden Gefährtin klar machen, dass … ja, was eigentlich? Kurz stockte er. Ein wenig unsicher musste er sich eingestehen, dass er tatsächlich nicht wusste, was sie würden hören wollen. Dass ich sie liebe? Das weiß sie. Dass ich sie mehr liebe als Viverla’atar? Genügt das? Vermutlich nicht.
Dann begriff er. Sie fürchtet, ich könnte sie eines Tages ebenso verlassen, wie ich Viverla’atar zurückgelassen habe. Welch ein Irrsinn! Als wenn ich das könnte, selbst wenn ich wollte. Aber wann sind Gefühle jemals rational?
Sisrall ahnte, dass weiteres Nachdenken ihn zu keiner besseren Lösung führen würde. Er würde abwarten müssen, was sie ihm vorwerfen würde. Doch zuerst hatte er zu tun. All die Überlegungen hatten nur weniger Minuten in Anspruch genommen und inzwischen waren die Chaosritter heran. Blutklinge hob seine Schwerter und trat ihnen betont langsam in den Weg. Beinahe konnte er die Überraschung der Krieger spüren, die schnell Erleichterung wich, als sie erkannten, dass er allein war.
Mit einem Grinsen erwartete er sie, dann schnellte er vor, wich einem Reiterhammer aus, drehte sich zwischen zwei Pferden hindurch und schlitzte beiden die Flanken auf. Wiehernd stürzten sie zu Boden, doch Blutklinge kümmerte sich nicht darum, er glitt tiefer in den Pulk seiner Feinde.

Kleine Aschewölkchen stoben auf, als Darmals Fuß den Untergrund berührte. Ein Schritt folge dem anderen und langsam wanderte er dorthin, wo er vor wenigen Minuten noch gegen seinen bisher gefährlichsten Feind gekämpft hatte. Das kam ihm inzwischen vor, als läge es Jahre zurück. Oder als gehöre die Erinnerung einer anderen Person.
Vielleicht, überlegte Darmal, trifft es das am ehesten. Genau genommen habe ich ja auch nicht gekämpft, sondern das Chaos in mir. Allerdings war es durchaus mein Körper, der Golbot getötet hat. Aber da er nicht in der Stimmung für philosophische Gedanken darüber war, ob Person und Körper eine Einheit bildeten oder getrennt betrachtet werden konnten, unterdrückte er die Überlegungen. Sie würden ohnehin zu nichts führen. Alle außer jenen, die sein Geheimnis kannten — und das wurden allmählich beängstigend viele — würden in ihm den Mann sehen, der den Anführer der Orkarmee im Nahkampf besiegt hatte.
Er betrachtete den gewaltigen Leichnam seines Gegners. Abgesehen von dem gespaltenen Schädel war er unversehrt. Zumindest war von ihm mehr übrig geblieben, als von den hunderten Orks, die Bluthands Wutausbruch das Leben gekostet hatte. Er zuckte zusammen, als er sich an die unglaubliche Macht erinnerte, die sich in dem Inferno manifestiert hatte. Er verzichtete darauf, den Blick zu heben und nach ihr zu suchen. Er wusste, der Anblick würde ihm nicht gefallen. Viel zu deutlich war die Erinnerung an ihre Empörung, dass Blutklinge ihn, den Besessenen, nicht getötet hatte.
Aber er hatte ihn verschont. Darmal konnte es noch immer nicht fassen. Er seufzte. Ich verdanke Viverla’atar nun also nicht nur meine geistige Gesundheit, sondern auch noch mein Leben. Ohne ihr Eingreifen hätte Blutklinge nicht gezögert. Darmal dachte an das Versprechen, das er gegeben hatte. Nun, ich fürchte, ich werde mich bald dafür revanchieren müssen.
Er versuchte, aus dem Erwählten schlau zu werden. Viverla’atar muss ihm noch immer etwas bedeuten. Auch wenn er sie nicht mehr liebt. Oder fühlt er sich schuldig, weil sie sein Kind trägt? Dann zuckte Darmal mit den Schultern. Er ist ein unsterblicher, gottgleicher Held. Wie soll ich wissen, was in ihm vorgeht?
Wieder sah er auf den toten Körper seines Gegners hinab. Vielleicht würde auch er ein Held sein. Grinsend bückte er sich und untersuchte Golbots mächtigen Schädel. Viel war nicht übrig geblieben, aber einer der großen, Ork-typischen Eckzähnen, die schon fast als Hauer zu bezeichnen waren, war gut erhalten geblieben und ziemlich locker. Darmal brach ihn ab und wog ihn in der Hand. Der Zahn war erstaunlich schwer, er würde eine gute Trophäe abgeben. Zufrieden richtete Darmal sich auf.
Als er sich umsah, bemerkte er, dass die Orks großen Abstand hielten. Er war sich jedoch nicht sicher, ob das auf die Tatsache zurückzuführen war, dass er ihren Anführer getötet hatte, oder auf Bluthands Inferno.
Dann fiel sein Blick auf etwas metallisch Glänzendes und langsam ging er dorthin. Dort zu seinen Füßen lag, fast unter einer dicken Schicht Asche verborgen, ein Schwert. Die Klinge war von gewaltiger Hitze verzogen worden, doch Darmal erkannte es dennoch. Es war Kalrims Waffe.
Es dauerte eine Weile, bis Darmal sich von der Überraschung erholt hatte. Dann bückte er sich und hob die Waffe auf. Die obere Seite war völlig geschmolzen. Darmal wunderte sich, dass Bluthands Feuerzauber das Metall nicht völlig hatte verdampfen lassen. Aber anscheinend hatte das Schwert ein wenig innerhalb des Kreises gelegen, um den die Luft entbrannt war.
Ein plötzlicher Gedanke ließ Darmal erstarren und vor Entsetzen wäre ihm beinahe das Schwert aus der Hand und auf die Füße gefallen. Das Feuer, die gewaltige Hitze. Bluthand hat nicht darauf geachtet, gegen wen sich ihr Zauber richtete. Er muss auch die Autarii erwischt haben, die durch den Sturm durch die Luft gewirbelt worden sind.
Nein, beruhigte er sich. Selbst wenn einige den Sturz überlebt haben sollten, werden die Orks sie getötet haben. Bis zu dem Zeitpunkt, als Bluthand den Zauber eingesetzt hat, wird keiner mehr am Leben gewesen sein. Dennoch machte ihn die Vorstellung traurig, dass keiner seiner Gefährten, so wenig er sie auch gekannt haben mochte, einen ordentlichen Abschied erfahren würde. Er kannte zwar die Todesriten der Autarii nicht, konnte sich aber gut vorstellen, dass die Überlebenden von Viverla’atars Stamm sich gerne von den Gefallenen verabschiedet hätte.
Es gibt keine Überlebenden, Darmal du Trottel, flüsterte eine leise, wohlvertraute und verhasste Stimme in seinem Kopf. So schnell wie er gekommen war, verschwand der Eindruck der fremden Präsenz auch wieder. Doch das Entsetzen, das sie hinterlassen hatte, blieb bestehen. Denn sie hatte Recht. Die Gruppe, mit der er selbst und Kalrim geritten waren, hatte aus Viverla’atars gesamtem Stamm bestanden, zumindest aus allen, die zur Schlacht geritten waren. Und der gewaltige Kreis aus Asche ließ keinen Zweifel daran, wie viele überlebt hatten: Niemand.
Der Druchii senkte den Blick auf die Waffe in seinen Händen. Nicht einmal Kalrim, sein treuer Begleiter, der ihm ein guter Freund geworden war, war noch am Leben. Am liebsten hätte Darmal aufgeschrien, doch er konnte nur stumm dastehen und ungläubig versuchen, all das zu verstehen. War er dazu verdammt, alle in seiner Nähe, die ihm mehr oder weniger bedeuteten, zu verlieren?
Dann drehte Darmal das Schwert um.
Überrascht stellte er fest, dass die Unterseite der Klinge gut erhalten war. Selbst die Verzierungen der Parierstange waren nicht aufgeschmolzen worden. Genauso wenig wie die gezackten Spuren, wo eine andere Waffe mit großer Kraft auf das Schwert getroffen war. Darmal wurde eiskalt und das Heft entglitt seinen tauben Fingern. Mit einem seltsamen Knacken zerbarst die Klinge, als sie auf den Boden traf, genau entlang der Trefferspur.
Darmal hätte sich am liebsten übergeben, doch er konnte den Blick nicht von der gezackten Linie abwenden, die ihn höhnisch anzugrinsen schien. War es möglich? Verschwommen betrachtete er die wenigen Erinnerungen, die er von den Minuten zwischen dem Verschwinden des magischen Sturms und der Heilung durch das Chaos hatte. Er sah eine gerüstete Gestalt, die sich über ein totes Pferd beugte, sah ein Schwert wegfliegen, hörte das gurgelnde Keuchen des Mannes, als sich Darmals Klinge in seine Lunge bohrte.
„Nein“, flüsterte er. Doch er konnte die Wahrheit nicht leugnen. Es war kein Ork gewesen, den er erschlagen hatte. Die Gestalt hatte sich über ihr eigenes totes Pferd gebeugt. Er, Darmal, hatte im Kampfesrausch seinen besten und vermutlich einzigen Freund, Kalrim, getötet.
„Nein“, keuchte er wieder. Ich war es nicht, es war das Chaos! Ich hätte es niemals getan.
Aber hast du es verhindert?, fragte eine Stimme ruhig in seinem Kopf.
Ich konnte nicht, ich hatte keine Kontrolle.
Sicher?
Die Frage machte Darmal stutzig. Er dachte daran, wie er gegen Golbot gekämpft hatte. Das war nicht allein das Chaos gewesen. Die Entscheidung, wo und wie er angreifen würde, hatte Darmal getroffen. Die Macht in seinem Inneren hatte nur in den richtigen Momenten reagiert, um plötzliche Hiebe abzuwehren. Reiner Instinkt. Das Chaos allein hätte niemals gegen den Ork gewinnen können.
Also habe ich doch gegen Golbot gekämpft. Gemeinsam mit dem Chaos, überlegte er. Und als Blutklinge aufgetaucht war, hatte das Chaos geschwiegen. Darmal hatte geglaubt, aus Furcht, aber hatte die seltsame Stimme in seinem Kopf jemals Furcht gezeigt? Nein, erkannte er nun, er selbst war es gewesen, der das Chaos aus Angst unterdrückt hatte. Genau wie er es immer dann tat, wenn er in Viverla’atars Nähe war. Sie hilft mir nicht gegen das Chaos, verstand er, sie gibt mir nur einen Anreiz, es selbst zu unterdrücken. Ich habe Angst, sie zu verletzen, deshalb bringe ich die Stimme zum Schweigen.
Aber was heißt das?, fragte er sich.
Ich werde dir einen Hinweis geben, ertönte das Flüstern in seinem Verstand. Wie würdest du reagieren, wenn jetzt plötzlich ein Ork mit erhobener Waffe vor dir auftauchen würde?
Darmal überlegte, doch bevor er wusste, was er antworten sollte, erklang das Flüstern bereits wieder. Und schon wärst du tot.
Es dauerte eine Weile, bis Darmal begriff, dass nichts mehr kommen würde. Die Stimme hatte ihm den Hinweis gegeben, wie sie es gesagt hatte, den Rest musste er alleine lösen. Das Chaos hatte ihm nicht einmal einen Herzschlag Zeit gegeben, zu antworten. Aber natürlich nicht. Ein Ork hätte auch nicht einen Augenblick gezögert, nur damit ich Zeit habe, zu reagieren. Aber wie würde ich denn reagieren? Vermutlich rein instinktiv. Aber ich glaube, das Chaos wäre ohnehin schneller und würde den Hieb abfangen, bevor ich mir etwas überlegt …
Darmal klappte der Mund auf, als er verstand. Er selbst hatte keine Reflexe, keine Instinkte. Das Chaos übernahm alle Handlungen, die keine Überlegungen erforderten, aber es konnte selbst keine Entscheidungen treffen. Dafür brauchte es Darmal. Und das bedeutete, dass Darmal sich die ganze Zeit geirrt hatte.
Damals auf der Turmspitze, als ihn die brennende Macht des Chaos in Drrochaals Adern durchpeitscht hatte, war ihm tatsächlich ungeheure Stärke, Schnelligkeit und Ausdauer verliehen worden — doch keine zweite Persönlichkeit. Es war lediglich zu einem Bruch seines Selbst gekommen. Der instinktive Teil hatte sich vom rationalen getrennt.
„Das heißt“, flüsterte er ungläubig, „ich bin das Chaos. Die Stimme ist meine eigene.“
Na endlich, ertönte ein Kichern in seinem Geist.
Dann geschah etwas Seltsames. Wieder veränderte sich Darmals Blickfeld und brennendes Eis fegte durch seine Adern, doch er verlor nicht die Kontrolle. Während sein Körper härter und kälter wurde, gehorchte weiterhin jeder Muskel seinen Befehlen. Kraft strömte in seine Arme, Schnelligkeit brandete in seinen Beinen. Seine Wahrnehmung wurde schärfer. Er konnte sogar die Strahlen der Sonne erahnen und hörte über den Lärm der Schlacht hinweg das Wiehern eines Pferde in der Nähe der Stadtmauer.
Es scheint, als wären wir nun wieder eins, überlegte Darmal. Halb rechnete er mit einer Antwort, doch es kam natürlich keine. Aber es war tatsächlich so. Er war mit dem wilden, instinktiven Teil seiner selbst verschmolzen, der damals auf der Turmspitze von ihm getrennt worden war. Und er hatte all die mächtigen Fähigkeiten, die dieser Teil vom Chaos bekommen hatte, zu seinen eigenen gemacht.
Er schaute wieder auf das geborstene Schwert hinab. „Es tut mir Leid, Kalrim. Du warst mir ein treuer Gefährte und ein guter Freund. Aber ich glaube nicht, dass dir gefallen hätte, was mit mir geschehen ist. Ich fürchte, wir wussten beide, dass einer von uns vor dem Ende sterben würde. Ich sorge dafür, dass man sich deiner angemessen erinnert.“
Dann wandte er sich entschlossen ab und rannte los. Er behielt ein Tempo bei, das für Sterbliche noch normal war. Er hätte viel schneller laufen können, aber vielleicht war es klüger, nicht gleich jeden wissen zu lassen, was mit ihm geschehen war. Und er hatte immer noch etwas zu tun.
Also machte er sich auf die Suche nach Viverla’atar.
 
Der Fehler:
Dann formte sich die Feuerwand. Sie dehnte sich aus und würde immer länger. Als Sisrall begriff, was Yetail vorhatte, stockte ihm der Atem. Sie schuf einen Halbkreis aus Flammen um das gesamte feindliche Heer. Ober zumindest fast. An den Seiten, wo die Autarii und die Echsenreiter waren, hielten die Flammen inne. Niemand wird entkommen. Sie wird dafür sorgen, dass jeder, aber auch wirklich jeder einzelne Feind stirbt. Wer auch immer zu fliehen versucht, wird in ihrer Flammenwand jämmerlich umkommen.

Soll ich denn etwa zu jedem Textteil alle meiner positiven Standardantworten runterrasseln? Dann ist es ja immer dasselbe!
(Was aber nicht heißen soll, dass ich mein Lob leichtfertig verteile!)
 

danke schön, hab ich in der Datei korrigiert.

Soll ich denn etwa zu jedem Textteil alle meiner positiven Standardantworten runterrasseln? Dann ist es ja immer dasselbe!

stimmt auch wieder. Naja, ich bin froh, wenn überhaupt jemand was sagt, ist ja leider auch nicht selbstverständlich. Mal sehen, ob noch mehr Kommentare kommen.
 
Hallo sorry das ich so spät schreibe😉

Ich finds einfach Hammer wie du Yetail beschreibst. So gewaltig und gottähnlich das gefällt mir sehr sehr gut. Auch Darmal der seinen Freund tötet wird finde ich sehr gut beschrieben bin ich gespannt was da noch passiert.

Achja weiß einer wie man einstellt das mann sofort eine E-Mail bekommt wenn im abornierten Thread was geschrieben wurde und nicht erst nach einer Woche?

Edit: Was ich mir sehr spannend vorstelle ist ein Aufeinandertreffen von Yetail und Morathi aber ich denke das du sowas vermeiden wirst 😉
 
Ich finds einfach Hammer wie du Yetail beschreibst. So gewaltig und gottähnlich das gefällt mir sehr sehr gut. Auch Darmal der seinen Freund tötet wird finde ich sehr gut beschrieben bin ich gespannt was da noch passiert.

danke für das viele Lob. Mir machts auch Spaß zu Schreiben 😉

Achja weiß einer wie man einstellt das mann sofort eine E-Mail bekommt wenn im abornierten Thread was geschrieben wurde und nicht erst nach einer Woche?

wenn du einen Beitrag schreibst, kannst du unter "zusätzliche Einstellungen" sofortige E-Mail Benachrichtigung einstellen. Hab ich auhc gemacht, deshalb antworte ich meist auch sofort, wenn jemand hier was schreibt. Musst halt nur immer auch reingucken, wenn ne Mail kommt. Kommt ja immer nur dann eine neue, wenn du zwischendurch mal drin warst.

Edit: Was ich mir sehr spannend vorstelle ist ein Aufeinandertreffen von Yetail und Morathi aber ich denke das du sowas vermeiden wirst
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ja, ich glaube schon. Aber Malekith wird nochmal vorkommen. Eventuell wird Yetail ihm das Leben retten 😀
 
ja, ich glaube schon. Aber Malekith wird nochmal vorkommen. Eventuell wird Yetail ihm das Leben retten 😀

ahrrg anders rum muss es sein😀

will das der auch so eine Beschreibung wie Yetail bekommt der hat ja auch schon ein paar Tausend Jahre aufm Buckel und das heißt bei DEs einiges, naja du bist der Geschichtenschreiber:lol:
 
ahrrg anders rum muss es sein😀

will das der auch so eine Beschreibung wie Yetail bekommt der hat ja auch schon ein paar Tausend Jahre aufm Buckel und das heißt bei DEs einiges, naja du bist der Geschichtenschreiber:lol:

jo stimmt schon. Naja, schlecht werde ich ihn schon nicht darstellen. Weiß aber noch nicht, ob ich das wirklich einbaue. Vielleicht bekommt auch "nur" Sisralls eins auf den Deckel. Mal sehen .... :lol:


(und ja, das soll zu Spekulationen motivieren und Vorfreude schüren 😉)
 
So, da ich in letzter Zeit gut vorangekommen bin mit der Geschichte (11 Kapitel Reserve :lol::lol::lol🙂, poste ich mal den nächsten Abschnitt. Sehr Dialog-lastig und ich vermute mal, an einigen Stellen wirkt das Ganze unpassend für Druchii und auch nicht ganz echt, aber naja, muss halt auch ab und zu ein bisschen kitchig sein 😉

Flammende Eifersucht

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (4.Tag)

Hinter ihr loderte eine meterhohe Feuerwand, doch Yetail beachtete sie nicht. Sie betrachtete die tobende Schlacht nur beiläufig. Selbst Sisrall, der jetzt inmitten einer Gruppe Chaosritter kämpfte, verfolgte sie nur deshalb mit ihren Blicken, weil er der Grund für das Toben ihrer Gefühle war.
Sie wusste im Moment nicht einmal, worauf sie am meisten wütend war: Auf Viverla’atar, oder wie die Jägerin — und in ihren Gedanken gab sie dem Wort einen abfälligen Klang — geheißen hatte, weil sie das Glück gehabt hatte, Sisrall zu lieben, bevor sie, Yetail, ihn überhaupt gekannt hatte. Oder auf Sisrall selbst, weil er mit dieser Hure geschlafen, sich ihr in irgendeinem Zelt in den Bergen hingegeben und mit ihr sogar noch ein Kind gezeugt hatte. Oder auf sich selbst, weil sie das in solche Rage versetzte.
Ein kluger, aber dummerweise schüchterner Teil von ihr wusste, dass es völlig sinnlos war, eifersüchtig wegen etwas zu sein, das geschehen war, bevor sie Sisrall begegnet war. Oder vielmehr bevor er sie gekannt hatte. Hätte er erst Yetail und dann Viverla’atar kennen gelernt, wäre seine Wahl vielleicht anders ausgefallen.
Vielleicht, dachte sie zähneknirschend und unter ihrer Wut brach der Boden in der Nähe auf. Risse, nicht breiter als ihre Hand aber sehr, sehr tief, fraßen sich durch die Erde in verschiedene Richtungen. Sie ignorierte das.
Vielleicht, wiederholte sie in Gedanken. Genau das ist das Problem. Kann ich wissen, was geschehen wäre? Kann ich selbst jetzt sicher sein, dass er nicht zu ihr zurückschleichen wird? Ich hätte sie dort auf der Stelle töten sollen. Aber sie wusste, dass sie das nicht getan hätte. Auch wenn sie unsicher war, was genau Sisrall für diese Frau empfand, so wollte sie nicht diejenige sein, die er für den Tod seiner früheren Geliebten verantwortlich machen würde.
Wenn sie wenigstens umwerfend schön oder mächtig wäre, dachte sie frustriert. Dann könnte ich mir einreden, dass sie ihn verführt hat, aus welchem Grund auch immer. Aber wenn er diesem schmutzigen Mädchen aus den Bergen so nahe gekommen ist, dann muss er sich tatsächlich in sie verliebt haben. Und genau das wurmte sie.
Es nützte nichts, dass sie sich sagte, dass sie weit über der anderen Frau stand. Nur weil sie mächtig, bedeutend und schön war — und sie war sich ihrer Erscheinung und deren Wirkung sehr wohl bewusst —, hieß das noch lange nicht, dass Sisrall sich dafür interessierte. War es möglich, dass er sich deshalb in Viverla’atar verliebt hatte, gerade weil sie schwach und unbedeutend war? Sie war nicht hässlich, das musste Yetail zugeben. Sie hatte eine gewisse wilde Attraktivität, auch wenn sie heruntergekommen aussah.
Und mag Sisrall vielleicht eher schwache, unbedeutende Frauen? Braucht er vielleicht ein Gefühl von Dominanz über seine Partnerin? Bin ich ihm zu mächtig? Die Frage ist: Wäre ich bereit, mich ihm unterzuordnen, wenn er …
Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken, denn auf einmal hatte sich die Stimmung auf dem Schlachtfeld verändert. Die Elite des Feindes war gefallen und der Rest wandte sich zur Flucht. Die vorderen Reihen bemerkten die Feuerwand, die sie einschloss, doch die hinteren schoben in ihrer Panik immer weiter. Überrascht und amüsiert beobachtete Yetail, wie hunderte Orks und Chaoskrieger in den Flammen vergingen oder unter der Hitze zusammenbrachen.
Von der anderen Seite setzten die Druchii nach. Sie waren bestrebt, zu Ende zu bringen, was nun schon vier Tage lange angedauert hatte, und ihre Toten der vorherigen Tage zu rächen. Langsam aber unausweichlich zog Bluthand den Flammenring enger zusammen, während die Krieger auf der anderen Seite die andere Hälfte des Kreises schlossen. Langsam, Schritt für Schritt wurden die Feinde zusammengedrängt.
Es wurde ein blutiges Gemetzel. Als die Feinde erkannten, dass keine Flucht möglich war, reagierten sie auf die unterschiedlichsten Arten. Einige wurden wild und schlugen auf alles ein, was ihnen zu nahe kam — auch wenn es sich dabei hauptsächlich um ihre eigenen Kameraden handelte. Andere versuchten, Yetail anzugreifen, um den Flammenschirm zu brechen. Doch schon waren die Kinder des Mordes — mit Ausnahme von Sisrall, wie sie zu ihrem Kummer feststellte — da und bildeten einen sehr weiten schützenden Halbkreis vor ihr. Einige, hauptsächlich Chaosbarbaren, gaben auf und warfen ihre Waffen weg, doch die Druchii hatte eine kalte Brutalität erfasst. Sie hatten zu viel verloren in dieser Schlacht, zu viele Bekannte, Angehörige, Besitz und in vielen Fällen auch die Gesundheit, sodass niemand bereit war, Gnade zu zeigen.
Die meisten ihrer Feinde jedoch kämpften, nun da eine Flucht nicht möglich war, verbittert bis zum Ende. Und das war das Schlimmste. Da sie nichts mehr zu verlieren hatten, stürzten sie sich blind und rasend auf die Druchii und forderten schreckliche Opfer. Voller Wut zog Yetail ihren Flammenkreis noch enger zusammen und ließ unzählige ihrer Feinde einfach verbrennen. Die Kinder des Mordes stürzten sich wieder ins Gefecht, um die Stellen des härtesten Widerstandes zu brechen. Von der Seite brach nun die Nauglir-Kavallerie in die gegnerischen Reihen und richtete schrecklichen Schaden an.
Doch trotz des erbitterten Angriffs der Elfen und Yetails Magie dauerte es noch beinahe eine ganze Stunde, bis der letzte Feind fiel. Es war ein gerüsteter Chaoskrieger, der voller Zorn auf die Druchii einschlug und noch vier Soldaten tötete, bis er sich schließlich einem Gegner gegenübersah, dem er nicht gewachsen war.
Yetail hätte beinahe gelacht, als sie erkannte, dass es — wie hätte es anders sein können — Blutklinge sein würde, der den letzten Feind tötete. Doch er wartete und dann, als der Chaoskrieger nicht angriff, sprach er. „Du hast tapfer gekämpft, Krieger der Wüste. Ich gewähre dir die Gnade Khaines. Wähle, ob du hier im Kampf sterben oder nach Norden zurückkehren und berichten willst, was geschehen ist.“
„Du magst mein Leben in deiner Hand halten, Elf, doch meinen Stolz lasse ich mir nicht nehmen. Ich werde vor meine Götter treten, aber so wie es sich für einen der meinen gehört: Im Rausch der Schlacht und mit dem Blut meiner Feinde an meiner Klinge.“
Und dann griff er an. Blutklinge zog den Kampf absichtlich lange hin, das sah Yetail. Dennoch blieb es bei einigen wenigen Schlägen, die der Tempelkrieger mühelos abfing, bevor er seinem Gegner vor die Brust trat, sodass dieser zu Boden geschleudert wurde. Sofort stand Blutklinge über ihm, die Waffe einen bedeutungsvollen Moment lang erhoben, bevor er zustach und der Chaoskrieger mit einem letzten Ächzten starb.
Lange war es still, dann brandete Jubel auf. Erst vereinzelt, dann immer lauter. Die einfachen Soldaten der Druchii schrien ihre Begeisterung hinaus, dann fielen auch die Schwarzen Gardisten ein. Die Bräute des Khaine kicherten zischelnd, während die Tempelkrieger mit tiefer Stimme in die Freudenrufe einfielen. Yetail grinste, als sie ihre Flammenwand sinken ließ. Auch die anderen Kinder des Mordes wirkten erleichtert, dass die Schlacht endlich entschieden war. Alle, bis auf einen.
Yetails Grinsen verblasste und während sich die Soldaten allmählich daran machten, laut scherzend und noch immer jubelnd, das Schlachtfeld zu verlassen, wandte sie sich ab und ging davon. Sie wollte noch nicht mit ihm reden, auch wenn sie wusste, dass es keinen Unterschied machen würde — zumindest nicht in die bessere Richtung — wenn sie es aufschob.
Halt, Yetail!, erklang plötzlich eine Stimme in ihren Gedanken, als sie gerade das Tal zwischen zwei Hügeln erreicht hatte. So viel Autorität klang in der Stimme mit, dass sie unwillkürlich gehorchte. Als sie dann versuchte, weiterzugehen, bemerkte sie, dass ihre Beine ihr nicht mehr gehorchen wollten. Sie war dazu verdammt, abzuwarten, bis Sisrall heran war.
„Lass mich frei!“, fuhr sie ihn an und er zuckte zurück. Doch der Bann verschwand nicht von ihren Beinen. Sein Helm verpuffte zu Rauch und dann zog sich auch die Rüstung zurück, bis er nur noch seine Roben trug. Sein Gesicht war vor Schmerz verzehrt.
„Versprichst du mir, nicht wegzulaufen, wenn ich es tue?“
Am liebsten hätte sie sich geweigert, doch etwas in seiner Stimme ließ sie nicken. Sofort verschwand das seltsame Gefühl aus ihren Gliedmaßen und sie bewegte probeweise die Beine — alles schien völlig normal.
„Warum hast du das gemacht? Und wie kannst du mich überhaupt festhalten?“, fragte sie, wobei sie versuchte, eher schroff als neugierig zu klingen. Er lächelte, als hätte er sie durchschaut. Dann wurde sein Gesicht traurig und er senkte den Blick.
„Ich fürchte, ich habe meine Macht missbraucht.“ Er blickte wieder auf und sah sie direkt an. „Ich bin der Anführer der Kinder des Mordes und der einzige, der euch Befehle erteilen kann. Aber da es manchmal sehr wichtig sein kann, dass wir geeint handeln, auch wenn wir nicht einer Meinung sind, kann ich alle dazu zwingen, zu gehorchen. So wie du dich eben nicht weiterbewegen konntest. Es tut mir leid, das tun zu müssen, aber ich darf nicht zulassen, dass die Einheit der Dreizehn gestört wird.“
Sie blickte ihn einen Moment an und kam zu dem Schluss, dass er es ernst meinte. Sie seufzte tief und hatte es plötzlich sehr schwer, sich unter Kontrolle zu halten. Auf einmal wollte all das aus ihr heraussprudeln, was ihr vor mehr als einer Stunde durch den Kopf gegangen war. Sisrall schien das zu bemerken, denn er lächelte sanft und setzte sich. Er deutete auf den Boden ihm gegenüber.
„Setz dich, Yetail.“ Dieses Mal war es kein zwingender Befehl, aber sie folgte dennoch. Sie hatte schon viel zu lange gestanden. „Wir haben anscheinend viel zu besprechen. Ich kann es gut verstehen, dass du so reagiert hast, aber du hast eigentlich noch viel weniger Grund, dir den Kopf zu zerbrechen als ich.“
Sie sah ihn überrascht an und Schuldgefühle übermannten sie. Wie selbstsüchtig sie gewesen war. Sie hatte vor Eifersucht darüber gezittert, dass er eine Liebe gehabt hatte, bevor er sie kennen gelernt hatte, ohne auch nur einmal daran zu denken, wie schwer es für ihn sein musste, plötzlich zu wissen, dass er ein Kind gezeugt hatte. Sie senkte den Blick.
„Es war vermutlich nicht allzu höflich, einfach darauf hinzuweisen, dass sie schwanger ist. Aber für mich ist es so gewöhnlich, solche Dinge zu spüren, dass ich gar nicht daran gedacht habe, dass ihr es möglicherweise nicht wisst.“
„Schon gut, Yetail. Vielleicht ist es besser so. Zerbrich dir deshalb nicht den Kopf. Nun weiß ich es. Auch wenn ich nicht weiß, was ich jetzt machen soll.“
Sie sah auf und ein Stich Glücks durchfuhr sie. „Du hast nicht vor, zu ihr zurückzukehren?“ Sie hoffte, ihre Stimme hatte nicht zu erleichtert geklungen. Sisrall schüttelte den Kopf und Yetail musste sich zusammenreißen, um nicht erleichtert zu seufzten.
„Nein, sie hatte vermutlich bereits mit mir abgeschlossen und ich mit ihr.“ Dann sah er sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Aber nun zu dir: Weshalb hast du so idiotisch reagiert?“ Die Formulierung machte Yetail erst wütend und dann niedergeschlagen. Vermutlich hatte er recht, dachte sie, als sie sich zurückerinnerte. Ihre Reaktion war tatsächlich völlig übertrieben gewesen. Dennoch, sie hatte ihre Gründe.
„Um ehrlich zu sein: Ich war eifersüchtig. Vermutlich hatte es auch mit der Überraschung zu tun, obwohl ich es ja eigentlich wusste. Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du eine andere Frau, noch dazu eine so … äh … dass du eine andere Frau so sehr geliebt hast, um mit ihr ein Kind zu zeugen.“
Sisrall sah sie erst erstaunt, dann lächelnd und zuletzt stirnrunzelnd an. „Aber das ist lange her. Und es war, bevor ich dir begegnet bin. Ich entschuldige mich nicht für das, was damals geschah, aber ich bin dir nicht untreu gewesen. Schließlich kannte ich dich noch gar nicht.“
Yetail nickte. „Ich weiß. Ich weiß, dass es völlig sinnlos ist. Dennoch hatte ich Angst.“
Er lachte auf. „Angst? Du, Yetail Bluthand, erste Meisterin des Hexenklosters von Naggarond, dreizehntes Kind des Mordes, Tochter der Erzzauberin von Clar Karond, Besitzerin eines Drachensteins und größte Heldin dieser Schlacht, du hast Angst? Und das auch noch vor einer jungen, magisch nur gering begabten Jägerin aus den Bergen?“
Sie grinste, wurde aber schnell wieder ernst. „Ja, denn woher soll ich wissen, ob du dich nicht abermals in sie verliebst? Vielleicht magst du ja schwächere, unbedeutende … wilde … Frauen. Am Anfang war ich das ja auch. Nur eine einfache Magierin neben dem zwölften Kind des Mordes.“
„Nun hör auf!“, unterbrach er sie, leicht gereizt, bevor er wieder sanfter sprach. „Du, Yetail, warst niemals unbedeutend oder schwach. Nicht einmal im Vergleich zu mir. Weißt du nicht mehr, wie ich dich zum ersten Mal gesehen habe? Du hast gerade zwei Schiffe der Khainler versenkt und einen Seedrachen betäubt. Nennst du das vielleicht schwach?“
„Danach brauchte ich aber dich, um überhaupt aus dem Wasser zu kommen. Das wirkte bestimmt nicht beeindruckend.“ Er verdrehte die Augen und klang frustriert. „Du willst es unbedingt so sehen, oder? Pass auf. Dein Problem ist, dass du an mich immer nur so denkst, wie du mich kennst. Erst der mysteriöse Retter, der dich aus dem Wasser und aus der Stadt der Khainler gerettet hat, dann das Kind des Mordes.“
Er hielt inne. „Als ich Viverla’atar kennen lernte, war ich der Schwache. Ich war nur ein einfacher Tempelkrieger, der gerade so dem Tode entkommen war. Sie dagegen war die Tochter des Stammeshäuptlings und eine bedeutende Kämpferin und Jägerin ihres Clans. Und außerdem hat sie mir mehr als einmal das Leben gerettet und mit mir zusammen gekämpft. Sie mag jetzt nur eine einfache Jägerin sein, aber damals stand sie sogar noch über mir, denn ich hatte praktisch nichts mehr als meine Rüstung und meine Schwerter.“
„Also hast du dich nur in sie verliebt, weil sie dir das Leben gerettet und dir in deiner neuen Umgebung zur Seite gestanden hat?“, fragte Yetail langsam. „Damit kann ich leben.“ Sisrall schien etwas sagen zu wollen, vermutlich, dass er sich nicht nur deshalb in sie verliebt hatte, überlegte es sich dann jedoch wieder anders. Er sah ihr tief in die Augen und betonte dann jedes Wort klar und deutlich.
„Yetail. Du bist jetzt meine Gefährtin. Wir gehören zusammen, schon seit ich dich damals aus dem Wasser gezogen habe. Ich habe mich in den letzten Woche nie nach Viverla’atar gesehnt und ich tue es auch jetzt nicht. Du bist alles, was ich will. Und denke niemals, niemals, dass es irgendeine Frau auch nur annähernd mit dir aufnehmen könnte. Du bist bedeutender, mächtiger und schöner als jede andere Frau, die ich kennen gelernt habe, einschließlich Viverla’atar.“
Yetail musste sich zusammennehmen, um nicht wie irre zu grinsen angesichts des Glücks, das sie durchströmte, doch sie schaffte es, eine nachdenkliche Miene beizubehalten. Sollte er ruhig denken, sie sei noch nicht überzeugt.
„Und das Kind?“, fragte sie, als ihr sein eigenes Dilemma wieder einfiel.
Er erzählte ihr, was Darmal vorgeschlagen hatte. Sie konnte es kaum glauben und riss überrascht die Augen auf. Sisrall lachte und blickte sie an. „Ist nun wieder alles in Ordnung? Können wir als das strahlende Paar zurückkehren, das alle in uns sehen?“, fragte er verschmitzt. Sie musste lächeln.
„Eines noch“, meinte sie dann wieder ernst. „Würdest du mit mir auch ein Kind haben wollen? Also irgendwann mal?“ Er sah sie überrascht an. Auf seinem Gesicht wechselten sich Freude und Niedergeschlagenheit ab. Er nickte traurig.
„Ich möchte schon, falls du dir das wünscht. Aber ich fürchte, es ist nicht möglich. Keiner von uns kann noch Kinder zeugen oder bekommen. Weder miteinander noch mit anderen. Ich weiß nicht, ob es als Strafe gedacht ist oder als Ausgleich für all die Vorteile unserer Existenz, aber Khaine hat dafür gesorgt, dass kein Kind des Mordes fruchtbar ist.“ Dann zögerte er. „Es könnte natürlich sein, dass du wie immer die Ausnahme bist, aber solange du nicht vorhast, mich eifersüchtig zu machen …“ Yetail wusste, dass die Drohung in seiner Stimme nur gespielt war. Er vertraute ihr und das berührte sie wirklich. Sie lächelte.
„Habe ich nicht. Dann akzeptiere ich diese Strafe als Ausgleich dafür, dich zu haben.“, meinte sie grinsend und hielt ihm die Hand hin. Er verdrehte die Augen und zog sie in die Höhe. Als sie auf den Hügel traten, legte Yetail Sisrall den Arm um die Schultern und stützte sich leicht auf ihn.
„Wie war das mit dem strahlenden Paar?“, meinte sie neckisch. Er verdrehte die Augen.
„Solange ich dich nicht wieder vom Schlachtfeld tragen muss, so wie gestern.“
Und dann gingen sie beide, eng nebeneinander vom aschebedeckten Schlachtfeld. Die Sonne stand tief über Naggarond und strahlte ihnen entgegen. Hell leuchtete Yetails Gestalt, als das Licht von ihrer Rüstung reflektiert wurde und ihre Haut erstrahlen ließ wie flüssiges Gold. Und ebenso dunkel wie sie hell schritt Sisrall neben ihr her, ein Bild der Gegensätze und Kontraste.
Und während der vierte Tag der Schlacht dem Ende zuging, kehrten Sisrall und Yetail nach Naggarond zurück, so wie sie es am Morgen verlassen hatten: Ein strahlendes Paar, glänzend und wunderschön. Nur dass die Viermächteschlacht nun endlich vorbei war.
 
Aber was ist jetzt eigentlich mit dem Splitterdrachen? Ich hatte gehofft das er in der eigentlichen Schlacht nochmal vorkommt aber so scheint es ja nicht zu sein.

irgendwas muss doch im 6. Teil passieren :lol:

genau, wollte ich noch drauf hinweisen: Mit diesem Teil geht nicht nur der 4. Tag der Viermächteschlacht zu Ende, sondern auch der 5. Teil der Geschichte. Über den Titel des 6. Teils bin ich mir noch nicht sicher, werdet ihr aber dann spätestens in der PDF sehen.
Also mit dem nächsten Kapitel beginnt auch ein neuer Teil, der nur einen einzigen Tag beschreibt. Deshalb werde ich zusätzlich zu Ort und Datum (die ja eh gleich bleiben) auch noch immer die Uhrzeit angeben. Also ruhig drauf achten 😉