So, da ich in letzter Zeit gut vorangekommen bin mit der Geschichte (11 Kapitel Reserve :lol::lol::lol🙂, poste ich mal den nächsten Abschnitt. Sehr Dialog-lastig und ich vermute mal, an einigen Stellen wirkt das Ganze unpassend für Druchii und auch nicht ganz echt, aber naja, muss halt auch ab und zu ein bisschen kitchig sein 😉
Flammende Eifersucht
Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (4.Tag)
Hinter ihr loderte eine meterhohe Feuerwand, doch Yetail beachtete sie nicht. Sie betrachtete die tobende Schlacht nur beiläufig. Selbst Sisrall, der jetzt inmitten einer Gruppe Chaosritter kämpfte, verfolgte sie nur deshalb mit ihren Blicken, weil er der Grund für das Toben ihrer Gefühle war.
Sie wusste im Moment nicht einmal, worauf sie am meisten wütend war: Auf Viverla’atar, oder wie die Jägerin — und in ihren Gedanken gab sie dem Wort einen abfälligen Klang — geheißen hatte, weil sie das Glück gehabt hatte, Sisrall zu lieben, bevor sie, Yetail, ihn überhaupt gekannt hatte. Oder auf Sisrall selbst, weil er mit dieser Hure geschlafen, sich ihr in irgendeinem Zelt in den Bergen hingegeben und mit ihr sogar noch ein Kind gezeugt hatte. Oder auf sich selbst, weil sie das in solche Rage versetzte.
Ein kluger, aber dummerweise schüchterner Teil von ihr wusste, dass es völlig sinnlos war, eifersüchtig wegen etwas zu sein, das geschehen war, bevor sie Sisrall begegnet war. Oder vielmehr bevor er sie gekannt hatte. Hätte er erst Yetail und dann Viverla’atar kennen gelernt, wäre seine Wahl vielleicht anders ausgefallen.
Vielleicht, dachte sie zähneknirschend und unter ihrer Wut brach der Boden in der Nähe auf. Risse, nicht breiter als ihre Hand aber sehr, sehr tief, fraßen sich durch die Erde in verschiedene Richtungen. Sie ignorierte das.
Vielleicht, wiederholte sie in Gedanken. Genau das ist das Problem. Kann ich wissen, was geschehen wäre? Kann ich selbst jetzt sicher sein, dass er nicht zu ihr zurückschleichen wird? Ich hätte sie dort auf der Stelle töten sollen. Aber sie wusste, dass sie das nicht getan hätte. Auch wenn sie unsicher war, was genau Sisrall für diese Frau empfand, so wollte sie nicht diejenige sein, die er für den Tod seiner früheren Geliebten verantwortlich machen würde.
Wenn sie wenigstens umwerfend schön oder mächtig wäre, dachte sie frustriert. Dann könnte ich mir einreden, dass sie ihn verführt hat, aus welchem Grund auch immer. Aber wenn er diesem schmutzigen Mädchen aus den Bergen so nahe gekommen ist, dann muss er sich tatsächlich in sie verliebt haben. Und genau das wurmte sie.
Es nützte nichts, dass sie sich sagte, dass sie weit über der anderen Frau stand. Nur weil sie mächtig, bedeutend und schön war — und sie war sich ihrer Erscheinung und deren Wirkung sehr wohl bewusst —, hieß das noch lange nicht, dass Sisrall sich dafür interessierte. War es möglich, dass er sich deshalb in Viverla’atar verliebt hatte, gerade weil sie schwach und unbedeutend war? Sie war nicht hässlich, das musste Yetail zugeben. Sie hatte eine gewisse wilde Attraktivität, auch wenn sie heruntergekommen aussah.
Und mag Sisrall vielleicht eher schwache, unbedeutende Frauen? Braucht er vielleicht ein Gefühl von Dominanz über seine Partnerin? Bin ich ihm zu mächtig? Die Frage ist: Wäre ich bereit, mich ihm unterzuordnen, wenn er …
Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken, denn auf einmal hatte sich die Stimmung auf dem Schlachtfeld verändert. Die Elite des Feindes war gefallen und der Rest wandte sich zur Flucht. Die vorderen Reihen bemerkten die Feuerwand, die sie einschloss, doch die hinteren schoben in ihrer Panik immer weiter. Überrascht und amüsiert beobachtete Yetail, wie hunderte Orks und Chaoskrieger in den Flammen vergingen oder unter der Hitze zusammenbrachen.
Von der anderen Seite setzten die Druchii nach. Sie waren bestrebt, zu Ende zu bringen, was nun schon vier Tage lange angedauert hatte, und ihre Toten der vorherigen Tage zu rächen. Langsam aber unausweichlich zog Bluthand den Flammenring enger zusammen, während die Krieger auf der anderen Seite die andere Hälfte des Kreises schlossen. Langsam, Schritt für Schritt wurden die Feinde zusammengedrängt.
Es wurde ein blutiges Gemetzel. Als die Feinde erkannten, dass keine Flucht möglich war, reagierten sie auf die unterschiedlichsten Arten. Einige wurden wild und schlugen auf alles ein, was ihnen zu nahe kam — auch wenn es sich dabei hauptsächlich um ihre eigenen Kameraden handelte. Andere versuchten, Yetail anzugreifen, um den Flammenschirm zu brechen. Doch schon waren die Kinder des Mordes — mit Ausnahme von Sisrall, wie sie zu ihrem Kummer feststellte — da und bildeten einen sehr weiten schützenden Halbkreis vor ihr. Einige, hauptsächlich Chaosbarbaren, gaben auf und warfen ihre Waffen weg, doch die Druchii hatte eine kalte Brutalität erfasst. Sie hatten zu viel verloren in dieser Schlacht, zu viele Bekannte, Angehörige, Besitz und in vielen Fällen auch die Gesundheit, sodass niemand bereit war, Gnade zu zeigen.
Die meisten ihrer Feinde jedoch kämpften, nun da eine Flucht nicht möglich war, verbittert bis zum Ende. Und das war das Schlimmste. Da sie nichts mehr zu verlieren hatten, stürzten sie sich blind und rasend auf die Druchii und forderten schreckliche Opfer. Voller Wut zog Yetail ihren Flammenkreis noch enger zusammen und ließ unzählige ihrer Feinde einfach verbrennen. Die Kinder des Mordes stürzten sich wieder ins Gefecht, um die Stellen des härtesten Widerstandes zu brechen. Von der Seite brach nun die Nauglir-Kavallerie in die gegnerischen Reihen und richtete schrecklichen Schaden an.
Doch trotz des erbitterten Angriffs der Elfen und Yetails Magie dauerte es noch beinahe eine ganze Stunde, bis der letzte Feind fiel. Es war ein gerüsteter Chaoskrieger, der voller Zorn auf die Druchii einschlug und noch vier Soldaten tötete, bis er sich schließlich einem Gegner gegenübersah, dem er nicht gewachsen war.
Yetail hätte beinahe gelacht, als sie erkannte, dass es — wie hätte es anders sein können — Blutklinge sein würde, der den letzten Feind tötete. Doch er wartete und dann, als der Chaoskrieger nicht angriff, sprach er. „Du hast tapfer gekämpft, Krieger der Wüste. Ich gewähre dir die Gnade Khaines. Wähle, ob du hier im Kampf sterben oder nach Norden zurückkehren und berichten willst, was geschehen ist.“
„Du magst mein Leben in deiner Hand halten, Elf, doch meinen Stolz lasse ich mir nicht nehmen. Ich werde vor meine Götter treten, aber so wie es sich für einen der meinen gehört: Im Rausch der Schlacht und mit dem Blut meiner Feinde an meiner Klinge.“
Und dann griff er an. Blutklinge zog den Kampf absichtlich lange hin, das sah Yetail. Dennoch blieb es bei einigen wenigen Schlägen, die der Tempelkrieger mühelos abfing, bevor er seinem Gegner vor die Brust trat, sodass dieser zu Boden geschleudert wurde. Sofort stand Blutklinge über ihm, die Waffe einen bedeutungsvollen Moment lang erhoben, bevor er zustach und der Chaoskrieger mit einem letzten Ächzten starb.
Lange war es still, dann brandete Jubel auf. Erst vereinzelt, dann immer lauter. Die einfachen Soldaten der Druchii schrien ihre Begeisterung hinaus, dann fielen auch die Schwarzen Gardisten ein. Die Bräute des Khaine kicherten zischelnd, während die Tempelkrieger mit tiefer Stimme in die Freudenrufe einfielen. Yetail grinste, als sie ihre Flammenwand sinken ließ. Auch die anderen Kinder des Mordes wirkten erleichtert, dass die Schlacht endlich entschieden war. Alle, bis auf einen.
Yetails Grinsen verblasste und während sich die Soldaten allmählich daran machten, laut scherzend und noch immer jubelnd, das Schlachtfeld zu verlassen, wandte sie sich ab und ging davon. Sie wollte noch nicht mit ihm reden, auch wenn sie wusste, dass es keinen Unterschied machen würde — zumindest nicht in die bessere Richtung — wenn sie es aufschob.
Halt, Yetail!, erklang plötzlich eine Stimme in ihren Gedanken, als sie gerade das Tal zwischen zwei Hügeln erreicht hatte. So viel Autorität klang in der Stimme mit, dass sie unwillkürlich gehorchte. Als sie dann versuchte, weiterzugehen, bemerkte sie, dass ihre Beine ihr nicht mehr gehorchen wollten. Sie war dazu verdammt, abzuwarten, bis Sisrall heran war.
„Lass mich frei!“, fuhr sie ihn an und er zuckte zurück. Doch der Bann verschwand nicht von ihren Beinen. Sein Helm verpuffte zu Rauch und dann zog sich auch die Rüstung zurück, bis er nur noch seine Roben trug. Sein Gesicht war vor Schmerz verzehrt.
„Versprichst du mir, nicht wegzulaufen, wenn ich es tue?“
Am liebsten hätte sie sich geweigert, doch etwas in seiner Stimme ließ sie nicken. Sofort verschwand das seltsame Gefühl aus ihren Gliedmaßen und sie bewegte probeweise die Beine — alles schien völlig normal.
„Warum hast du das gemacht? Und wie kannst du mich überhaupt festhalten?“, fragte sie, wobei sie versuchte, eher schroff als neugierig zu klingen. Er lächelte, als hätte er sie durchschaut. Dann wurde sein Gesicht traurig und er senkte den Blick.
„Ich fürchte, ich habe meine Macht missbraucht.“ Er blickte wieder auf und sah sie direkt an. „Ich bin der Anführer der Kinder des Mordes und der einzige, der euch Befehle erteilen kann. Aber da es manchmal sehr wichtig sein kann, dass wir geeint handeln, auch wenn wir nicht einer Meinung sind, kann ich alle dazu zwingen, zu gehorchen. So wie du dich eben nicht weiterbewegen konntest. Es tut mir leid, das tun zu müssen, aber ich darf nicht zulassen, dass die Einheit der Dreizehn gestört wird.“
Sie blickte ihn einen Moment an und kam zu dem Schluss, dass er es ernst meinte. Sie seufzte tief und hatte es plötzlich sehr schwer, sich unter Kontrolle zu halten. Auf einmal wollte all das aus ihr heraussprudeln, was ihr vor mehr als einer Stunde durch den Kopf gegangen war. Sisrall schien das zu bemerken, denn er lächelte sanft und setzte sich. Er deutete auf den Boden ihm gegenüber.
„Setz dich, Yetail.“ Dieses Mal war es kein zwingender Befehl, aber sie folgte dennoch. Sie hatte schon viel zu lange gestanden. „Wir haben anscheinend viel zu besprechen. Ich kann es gut verstehen, dass du so reagiert hast, aber du hast eigentlich noch viel weniger Grund, dir den Kopf zu zerbrechen als ich.“
Sie sah ihn überrascht an und Schuldgefühle übermannten sie. Wie selbstsüchtig sie gewesen war. Sie hatte vor Eifersucht darüber gezittert, dass er eine Liebe gehabt hatte, bevor er sie kennen gelernt hatte, ohne auch nur einmal daran zu denken, wie schwer es für ihn sein musste, plötzlich zu wissen, dass er ein Kind gezeugt hatte. Sie senkte den Blick.
„Es war vermutlich nicht allzu höflich, einfach darauf hinzuweisen, dass sie schwanger ist. Aber für mich ist es so gewöhnlich, solche Dinge zu spüren, dass ich gar nicht daran gedacht habe, dass ihr es möglicherweise nicht wisst.“
„Schon gut, Yetail. Vielleicht ist es besser so. Zerbrich dir deshalb nicht den Kopf. Nun weiß ich es. Auch wenn ich nicht weiß, was ich jetzt machen soll.“
Sie sah auf und ein Stich Glücks durchfuhr sie. „Du hast nicht vor, zu ihr zurückzukehren?“ Sie hoffte, ihre Stimme hatte nicht zu erleichtert geklungen. Sisrall schüttelte den Kopf und Yetail musste sich zusammenreißen, um nicht erleichtert zu seufzten.
„Nein, sie hatte vermutlich bereits mit mir abgeschlossen und ich mit ihr.“ Dann sah er sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Aber nun zu dir: Weshalb hast du so idiotisch reagiert?“ Die Formulierung machte Yetail erst wütend und dann niedergeschlagen. Vermutlich hatte er recht, dachte sie, als sie sich zurückerinnerte. Ihre Reaktion war tatsächlich völlig übertrieben gewesen. Dennoch, sie hatte ihre Gründe.
„Um ehrlich zu sein: Ich war eifersüchtig. Vermutlich hatte es auch mit der Überraschung zu tun, obwohl ich es ja eigentlich wusste. Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du eine andere Frau, noch dazu eine so … äh … dass du eine andere Frau so sehr geliebt hast, um mit ihr ein Kind zu zeugen.“
Sisrall sah sie erst erstaunt, dann lächelnd und zuletzt stirnrunzelnd an. „Aber das ist lange her. Und es war, bevor ich dir begegnet bin. Ich entschuldige mich nicht für das, was damals geschah, aber ich bin dir nicht untreu gewesen. Schließlich kannte ich dich noch gar nicht.“
Yetail nickte. „Ich weiß. Ich weiß, dass es völlig sinnlos ist. Dennoch hatte ich Angst.“
Er lachte auf. „Angst? Du, Yetail Bluthand, erste Meisterin des Hexenklosters von Naggarond, dreizehntes Kind des Mordes, Tochter der Erzzauberin von Clar Karond, Besitzerin eines Drachensteins und größte Heldin dieser Schlacht, du hast Angst? Und das auch noch vor einer jungen, magisch nur gering begabten Jägerin aus den Bergen?“
Sie grinste, wurde aber schnell wieder ernst. „Ja, denn woher soll ich wissen, ob du dich nicht abermals in sie verliebst? Vielleicht magst du ja schwächere, unbedeutende … wilde … Frauen. Am Anfang war ich das ja auch. Nur eine einfache Magierin neben dem zwölften Kind des Mordes.“
„Nun hör auf!“, unterbrach er sie, leicht gereizt, bevor er wieder sanfter sprach. „Du, Yetail, warst niemals unbedeutend oder schwach. Nicht einmal im Vergleich zu mir. Weißt du nicht mehr, wie ich dich zum ersten Mal gesehen habe? Du hast gerade zwei Schiffe der Khainler versenkt und einen Seedrachen betäubt. Nennst du das vielleicht schwach?“
„Danach brauchte ich aber dich, um überhaupt aus dem Wasser zu kommen. Das wirkte bestimmt nicht beeindruckend.“ Er verdrehte die Augen und klang frustriert. „Du willst es unbedingt so sehen, oder? Pass auf. Dein Problem ist, dass du an mich immer nur so denkst, wie du mich kennst. Erst der mysteriöse Retter, der dich aus dem Wasser und aus der Stadt der Khainler gerettet hat, dann das Kind des Mordes.“
Er hielt inne. „Als ich Viverla’atar kennen lernte, war ich der Schwache. Ich war nur ein einfacher Tempelkrieger, der gerade so dem Tode entkommen war. Sie dagegen war die Tochter des Stammeshäuptlings und eine bedeutende Kämpferin und Jägerin ihres Clans. Und außerdem hat sie mir mehr als einmal das Leben gerettet und mit mir zusammen gekämpft. Sie mag jetzt nur eine einfache Jägerin sein, aber damals stand sie sogar noch über mir, denn ich hatte praktisch nichts mehr als meine Rüstung und meine Schwerter.“
„Also hast du dich nur in sie verliebt, weil sie dir das Leben gerettet und dir in deiner neuen Umgebung zur Seite gestanden hat?“, fragte Yetail langsam. „Damit kann ich leben.“ Sisrall schien etwas sagen zu wollen, vermutlich, dass er sich nicht nur deshalb in sie verliebt hatte, überlegte es sich dann jedoch wieder anders. Er sah ihr tief in die Augen und betonte dann jedes Wort klar und deutlich.
„Yetail. Du bist jetzt meine Gefährtin. Wir gehören zusammen, schon seit ich dich damals aus dem Wasser gezogen habe. Ich habe mich in den letzten Woche nie nach Viverla’atar gesehnt und ich tue es auch jetzt nicht. Du bist alles, was ich will. Und denke niemals, niemals, dass es irgendeine Frau auch nur annähernd mit dir aufnehmen könnte. Du bist bedeutender, mächtiger und schöner als jede andere Frau, die ich kennen gelernt habe, einschließlich Viverla’atar.“
Yetail musste sich zusammennehmen, um nicht wie irre zu grinsen angesichts des Glücks, das sie durchströmte, doch sie schaffte es, eine nachdenkliche Miene beizubehalten. Sollte er ruhig denken, sie sei noch nicht überzeugt.
„Und das Kind?“, fragte sie, als ihr sein eigenes Dilemma wieder einfiel.
Er erzählte ihr, was Darmal vorgeschlagen hatte. Sie konnte es kaum glauben und riss überrascht die Augen auf. Sisrall lachte und blickte sie an. „Ist nun wieder alles in Ordnung? Können wir als das strahlende Paar zurückkehren, das alle in uns sehen?“, fragte er verschmitzt. Sie musste lächeln.
„Eines noch“, meinte sie dann wieder ernst. „Würdest du mit mir auch ein Kind haben wollen? Also irgendwann mal?“ Er sah sie überrascht an. Auf seinem Gesicht wechselten sich Freude und Niedergeschlagenheit ab. Er nickte traurig.
„Ich möchte schon, falls du dir das wünscht. Aber ich fürchte, es ist nicht möglich. Keiner von uns kann noch Kinder zeugen oder bekommen. Weder miteinander noch mit anderen. Ich weiß nicht, ob es als Strafe gedacht ist oder als Ausgleich für all die Vorteile unserer Existenz, aber Khaine hat dafür gesorgt, dass kein Kind des Mordes fruchtbar ist.“ Dann zögerte er. „Es könnte natürlich sein, dass du wie immer die Ausnahme bist, aber solange du nicht vorhast, mich eifersüchtig zu machen …“ Yetail wusste, dass die Drohung in seiner Stimme nur gespielt war. Er vertraute ihr und das berührte sie wirklich. Sie lächelte.
„Habe ich nicht. Dann akzeptiere ich diese Strafe als Ausgleich dafür, dich zu haben.“, meinte sie grinsend und hielt ihm die Hand hin. Er verdrehte die Augen und zog sie in die Höhe. Als sie auf den Hügel traten, legte Yetail Sisrall den Arm um die Schultern und stützte sich leicht auf ihn.
„Wie war das mit dem strahlenden Paar?“, meinte sie neckisch. Er verdrehte die Augen.
„Solange ich dich nicht wieder vom Schlachtfeld tragen muss, so wie gestern.“
Und dann gingen sie beide, eng nebeneinander vom aschebedeckten Schlachtfeld. Die Sonne stand tief über Naggarond und strahlte ihnen entgegen. Hell leuchtete Yetails Gestalt, als das Licht von ihrer Rüstung reflektiert wurde und ihre Haut erstrahlen ließ wie flüssiges Gold. Und ebenso dunkel wie sie hell schritt Sisrall neben ihr her, ein Bild der Gegensätze und Kontraste.
Und während der vierte Tag der Schlacht dem Ende zuging, kehrten Sisrall und Yetail nach Naggarond zurück, so wie sie es am Morgen verlassen hatten: Ein strahlendes Paar, glänzend und wunderschön. Nur dass die Viermächteschlacht nun endlich vorbei war.