WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

@Harry Potter: Im 2. Teil (Kammer des Schreckens) gibt es auch ein Buch das von selbst schreibt und dort ist ein Teil von Voldemorts Seele/ Bewusstsein eingeschlossen, wenn ich mich recht erinnere. Eine gewisse Parallelität ist also durchaus gegeben.

ah ja, das stimmt natürlich. Ja, dass ich hier nichts völlig Neues erschaffe, ist mir schon klar. und ich denke mal, ein "denkendes" Buch gabs auch für Rowling schonmal.

@Textstelle: Habs jetzt nochmal geändert in:

[FONT=&quot]Sisrall sah sie mit geneigtem Kopf an. „Eigentlich habe ich nach dir gerufen. Was hast du denn hier Fesselndes getrieben, dass du mich nicht gehört hast?“[/FONT]

Ansonsten: Ich kann ruhig in den nächsten Tagen mal weitermachen. Sollte ich wohl auch. Dazu hab ich die Reserve ja noch....

Problem ist halt nur, dass ich
1. im moment kaum Zeit zum Schreiben finde und
2. zumindest für diese Geschichte keine Ideen habe. Das heißt, ich habe relativ viele Ideen, aber die kann ich erst später verwirklichen, erstmal muss es soweit kommen.

Na mal sehen. Geht also in den nächsten Tagen erstmal weiter.
 
Hm, mir war grad danach, deshalb gehts jetzt weiter. Brauch mal wieder ein paar Kommentare, vielleicht komm ich dann auch zu Ideen.

Wem die Schrift zu klein ist, der kann Strg + Mausrad benutzen. Aber das ist schon Größe 4

Schicksalswege


„Nirgendwo anders als in diesem Konflikt lässt sich göttliches Wirken so deutlich erkennen. Die Geschehnisse sind durch Zufälle nicht zu erklären.“
—Aus Bericht der Viermächteschlacht

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5. Tag)
4 Stunden nach Mitternacht

Ich begann also, Vorbereitungen zu treffen, fuhr das Buch fort. Ohne, dass Yetail wollte, wurde sie völlig in den Bann dieser mysteriösen Schrift gezogen. Ihre Blicke folgten gebannt den schwarzen Linien.
Ich wusste, dass uns einige Prüfungen bevorstehen würden, und mir war auch klar, dass es nur eine Waffe geben würde, die mächtig genug wäre, sie alle zu meistern: Die Marilim. Doch sollte mein Plan Erfolg haben, würde es mehr als einen Träger dieser Kraft brauchen. Und vor allem brauchte ich jemanden mit magischen Fähigkeiten.
Ich habe lange die Zukunft beobachtet und nach Wegen gesucht. Schließlich beschloss ich, selbst in die Wege des Schicksals einzugreifen. Der Raum der Zwölf war auf meine Anweisung hin errichtet worden, genau wie die gesamte Grabhalle unter der Stadt.
Das Problem war, dass meine Einsichten von der Zukunft sehr vage waren. Ich erkannte dich, Yetail und deine Fähigkeit zu fliegen. Doch ich sah auch Sisrall und seine Kampfkünste. Ich brauchte beides. Und vor allem brauchte ich euch beide vereint. Sisrall hat dir die Marilim in dem Moment geschenkt, als er seine Liebe zu dir erkannte. Ohne die Zuneigung zu dir hätte er im Schattenreich trotz meiner Hilfe nicht überleben können. Und eine solche Zuneigung hätte sich niemals entwickelt, wenn ihr als Geschwister aufgewachsen wäret.
Ich stand also vor folgendem Dilemma: Ich wusste, dass deine Mutter, Zauberin Erlais, einmal eine Tochter mit großer magischer Begabung und der Fähigkeit zu fliegen haben würde. Sie war aber keine direkte Nachfahrin von Kerkil und Ularsa, besaß also nicht genug vom Blut der Linie, aus der die Kinder des Mordes entstanden.
Es gab überhaupt zu der Zeit nur eine Person, die das tat: Eswirl. Doch er sollte als Sohn eines niederen, verarmten Hochgeborenen und einer Sklavin zur Welt kommen. Und wie sollte ein solcher Bastard jemals eine Partnerin finden, die mächtig genug ist, um mit ihr die künftigen Kinder des Mordes zu zeugen?
Auch deine Mutter war nicht immer die respektierte Erzzauberin von Clar Karond. Als ich ihr begegnete, war sie nur eine einfache Novizin mit eher schwachen Fähigkeiten. Das weißt du, Yetail. Sie hat dir gegenüber zugegeben, dass ihre Fähigkeiten nicht ausgereicht hätten, dich zu unterrichten.
Ich half also beiden, denn ich brauchte, was beide vereinten: Das Blut der Kinder des Mordes von Eswirl und mächtige magische Veranlagungen von Erlais. So begann ich, sie zu fördern. Als erstes sorgte ich dafür, dass Eswirl in den Khainetempel gelangte. Die Prüfung im Blutkessel des Khaine überlebte er natürlich, denn auch wenn er ein Bastard und seine Mutter eine Sklavin war, so floss in seinen Adern dennoch das Blut derer, die einst zu Kindern des Mordes wurden. Nachdem er überlebte, wurde er natürlich in die Ausbildung zum Assassinen gegeben, wie es üblich war. Ich begann, die Geister anderer Personen im Tempel zu untersuchen, und fand willige Helfer, die Eswirl bei seiner Ausbildung und bei seinem Aufstieg zum Meister der Assassinen mehr oder weniger bewusst unterstützten. Damit war meine Aufgabe dort erfüllt. Den Rest erledigten Eswirls beeindruckende Fähigkeiten.
Schwieriger war es bei deiner Mutter. Denn sie besaß zwar großartige Veranlagungen, die sie dir allesamt vererbt hat, aber leider selbst kaum Fähigkeiten. Ich musste ihr wesentlich stärker unter die Arme greifen. Ich suchte ihre Stärken: Ihr überzeugendes Auftreten, ihre schnelle Auffassungsgabe und ihr gutes Gedächtnis. Darauf baute ich auf. Ich lehrte sie, was sonst nur wenige wussten. Ich versorgte sie mit Wissen über die Geschichte unseres Volkes, über Politik und Gesellschaft und natürlich über Magie. Ich lehrte sie Zauber, die wenig Begabung erforderten, aber trotzdem eine große Wirkung erzielen konnten. Und ich sandte ihr Visionen, die sie natürlich als ihre eigenen betrachtete. Sie war nie eine Wahrsagerin, aber der Glaube des Konvents, sie besäße derartige Fähigkeiten, beschleunigte ihren Aufstieg ungemein. Durch Manipulation und Intrigen half ich ihr weiter und schließlich gelangte sie an die Spitze des Hexenkonvents von Clar Karond.
Das war der Zeitpunkt, wieder aktiv zu werden. Meine schwierigste Aufgabe war es, Erlais und Eswirl zufällig so zusammentreffen zu lassen, dass sie sich ineinander verlieben. Ich hätte ihre Gefühle auch manipulieren können, aber ich musste sichergehen, dass sie die Kinder auch als ihrer beider ansehen und entsprechend erziehen würden.
Wie du weißt, hatte ich Glück und Erfolg. Ich bekam die Kinder, die ich brauchte. Ich gab den beiden die letzte Anweisung, die sie, wie sie glaubten, von Khaine erhielten. Sie sollten euch getrennt erziehen und auf eure großen Aufgaben vorbereiten. Durch die Trennung stellte ich sicher, dass ihr beide euch eines Tages nicht als Geschwister, sondern als Gefährten sehen würdet.
Ich schenkte beiden noch das Wissen um die Amulette, dann ließ ich mich von Erlais nach Hag Graef in die Bibliothek bringen, wo ich zu warten begann. Schwach konnte ich die Geister derer wahrnehmen und erreichen, die ich einst berührt hatte. Und so begann ich erneut, an den Fäden des Schicksals zu ziehen, während ich auf dich wartete.
Denn bisher war nur sicher, dass es zur Schlacht zwischen dem Chaos und den Druchii kommen würde, eine Teilnahme der Orks war bestenfalls möglich. Das hieß, Sisrall würde höchstwahrscheinlich zum Kind des Mordes erhoben werden. Doch das war nicht genug. Denn ich musste dafür sorgen, dass die Wende der Magie abgewehrt würde. Und dazu musste ich nicht nur dafür sorgen, dass die Bedrohungen hier auftauchen würden, sondern auch, dass die Zwölf wiedererweckt werden und du deine Bestimmung findest.
Ich suchte also nach Ephingis und Slonish, die ich vor langer Zeit bereits getroffen hatte. Beide manipulierte ich so, dass sie und ihre Heere gleichzeitig zur Schlacht eintreffen würden. Glaub mir, es war besser so. Denn durch den Kampf zwischen Orks und Chaos wurde ein Sieg erst möglich. Gegen eines der beiden Heere hättet ihr viel wahrscheinlicher verloren.
Ich kannte auch Nerglot bereits. Schon vor seinem Tod war er mir aufgefallen. Durch mich allein hat er überlebt. Ich habe seinen Geist so lange erhalten, bis Nagash ihn gefunden und zu einem unsterblichen Untoten gemacht hat. Ich habe seine Rachsucht gegen Ephingis genährt, sodass es ein Leichtes war, ihn an der Schlacht teilnehmen zu lassen. Auch das Wissen um die Drachensteine erhielten alle drei von mir.
Damit hatte ich nun also aus den bald bevorstehenden Kämpfen ein große Schlacht gemacht und durch die Konstellationen — Orks und Chaos, die sich gegenseitig noch bekämpfen, Nerglot auf eurer Seite — dafür gesorgt, dass ihr gute Chancen auf den Sieg hattet. Auch die Voraussetzungen dafür, dass das Todesamulett, auch als Drachenamulett bezeichnet, erschaffen und eingesetzt wird, waren gegeben. Dieses Amulett ist übrigens die zweite Möglichkeit, eine Wende der Magie herbeizuführen.
Im Folgenden musste ich also nur noch dafür sorgen, dass auch der Splitterdrache hierher kommen würde. Ich hatte schon lange Zeit dafür gesorgt, dass das Horn dort blieb, wo eins Vesril’ka es verloren hatte. Slonish dorthin zu schicken, erfüllte gleich doppelten Zweck: Einmal gelangte der Splitterdrachen so in die Viermächteschlacht, zum anderen bekamt ihr mehr Zeit zur Vorbereitung. Das gleiche tat ich mit dem Chaos: Sisrall hatte mir durch die Wunden, die er Drrochaal zugefügt hatte, einen sehr guten Grund geliefert, mit dem ich Ephingis zum Verweilen überzeugen konnte. So blieb den Druchii beinahe eine Woche mehr Zeit, um Truppen zusammenzuziehen. Und was noch wichtiger war: Es blieb genug Zeit für deinen und Sisralls Weg durch die Unterwelt.
Das waren die Vorbereitungen, die ich für diese Schlacht traf. Ansonsten verfolgte ich deinen und Sisralls Weg. Ich sorgte dafür, dass Sisrall sowohl den Flammenbrunnen als auch den Altar der Absoluten Dunkelheit überlebte und gesegnet wurde. Dass die Statuen am Altar zum Leben erwachten, hatte ich bereits in den ersten Jahren nach der Landung der Druchii in Naggaroth so eingerichtet. Sie würden nicht nur Sisrall sondern jeden verteidigen, der den Altar überlebt.
Ich sehe, du ahnst bereits, was ich sagen will: Ja, es stimmt. Sisrall war nur ein einziges Mal wirklich im Reich der Schatten: Als er die Marilim erhielt. Ansonsten war sein Geist immer zwischen meinen Seiten gefangen und einmal ist er mir begegnet. Ich habe ihn davon abgehalten, zu sterben, und ihn solange festgehalten, bis sein Körper weit genug verheilt war, ihn wieder aufzunehmen. Oder, wie im letzten Fall, bis du seinen Körper neu erschaffen hast.
Auch die anderen Kinder des Mordes hättest du niemals wiederbeleben können, wenn ich ihren Geist nicht bewahrt hätte. Khaine verschwendet seine Macht nicht mit Gnade. Genauso wenig, wie er Erlais und Eswirl bei sich aufgenommen hat. Aber die beiden sind tatsächlich nach dem Tode wieder vereint, wie sie es sich versprochen haben: Zwischen meinen Seiten. Du und Sisrall habt die beiden gesehen. Und ja, auch euer Unfall mit den Amuletten führte euch nur zu mir. Die Amulette haben meine Verbindung zu euch gestärkt und sonst nichts. Die Kraft, die sie angeblich gespeichert haben: Kraft, die ich über meine Drachensteinsplitter eingesaugt und euch zur Verfügung gestellt habe. So war es viel leichter, euch zu begleiten und Sisralls Geist zu bewahren, obwohl er sehr weit weg war. Auch eure Eltern hätte ich nicht retten können, hätten sie bis zu ihrem Tode nicht die Amulette getragen. Du und Sisrall, ihr habt sie ja erst danach erhalten, erinnerst du dich?
Und natürlich musste ich euch beide vorbereiten. Der Slaanesh-Kult, den Sisrall ausgelöscht hat, Eswirls Fluchtversuch, der Kampf an Viverla’atars Seite, die Segnung durch die Altäre und auch euer Zusammentreffen in der Unterwelt: All das hat ihn gestärkt und ihm die Erfahrungen geschenkt, die er als Kind des Mordes brauchte. Bei dir genauso: Der Weg in die Bibliothek, das Erlernen der Blutmagie, der Kampf gegen Slonish, der Tod deiner Mutter und die Suche nach den Teilen des Drachensteins. All das hat aus der wankelmütigen Novizin eine Zauberin von entsetzlicher Macht gemacht.
Und es war noch nicht zu Ende. Auch gemeinsam hattet ihr die Prüfungen zu bestehen, die ich lange für euch vorbereitet hatte: der Kampf gegen Szar’zriss, deine Befreiung aus der Bewusstlosigkeit, die ersten Tage der Schlacht, der Kampf unter dem Hexenkloster. All das hat euch stärker gemacht oder das Band zwischen euch verfestigt.
Ich gebe zu, ich konnte nicht alles planen. Dass du bewusstlos werden würdest, war ein nützlicher Zufall, euer Zusammentreffen konnte ich natürlich auch nicht vollkommen organisieren. Aber wie so oft spielte der Zufall in die richtige Richtung.
Ich sehe Zweifel in deinem Geist. Du fragst dich, was ich mit Szar’zriss zu schaffen hatte, richtig? Nun, du musst wissen, die Khainler haben ihn nur gefangen. Ursprünglich stammt er aus den Drachenstallungen von Ghrond. Dort bin ich ihm begegnet, während ich mich um Eswirl gekümmert habe. Ich halte auch Szar’zriss‘ Geist. Ich sorgte dafür, dass er schwer verletzt fliehen konnte. Er war damals noch ein ziemlicher junger Drache. Aber er schaffte es bis zum Unterwelttor. Dort schwamm er am Rande seiner Kräfte auf dem Wasser, bis ihn die Khainler gefunden haben. Sie haben ihn großgezogen.
Hast du dich nie gewundert, weshalb der Drache dich und Sisrall auch ohne das Halsband problemlos reiten lässt? Obwohl er euch beide fast umgebracht hätte, damals in der Höhle? Auch das ist letztendlich mein Verdienst. Mit Szar’zriss habe ich euch eine Möglichkeit gegeben, den Splitterdrachen herauszufordern. Euer Drache hat noch die eine oder andere verstecke Fähigkeit. Aber das werdet ihr noch herausfinden.
Nun gut, Yetail. Nun kennst du mich und meine Rolle bei dieser Schlacht. Du bist die Hüterin der Magie, junge Bluthand. Deine Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass die Wende der Magie, die Neuordnung der Welt, den richtigen Pfad einschlägt. Du stellst den dritten Aspekt in diese Entscheidung dar.
Doch welches Ende uns bevorsteht, das kann selbst ich nicht vorhersehen. Deine Schritte verschwimmen im Dunkel der Zukunft. Es wird deine Aufgabe sein, den richtigen Weg für uns alle zu finden. Dabei kann ich dir nicht helfen, niemand kann das.
Ich kann dir jedoch noch einen weiteren Teil meines Wissens vermitteln. Vielleicht wird er dir nützen. Du musst wissen: Ein Drachenstein kann nur durch sich selbst vernichtet werden, durch keine andere Gewalt, ob körperlich oder magisch.
Ansonsten merke dir noch diese Worte: Magie strömt durch die Welt und durchdringt Erde, Fleisch und Stein. Aber sollte eine undurchdringliche Schicht etwas umgeben, so ist dieses von den magischen Strömen abgeschnitten.
Deine Fragen musst du selbst beantworten, Yetail Bluthand. Ich habe gesagt, was gesagt werden muss. Vielleicht werden sie dir ohnehin bald beantwortet. Bald schon wird sich der Schatten von den Wiesen vor der Stadt erheben und dann werdet ihr eurem Verderben ins Gesicht sehen. Denk an meine Worte: Es hat gerade erst begonnen.
Und mit diesen letzten Worten verstummte das Buch. Die Schrift schien sich in das Pergament zurückzuziehen, bis allein der letzte Satz mitten auf der Seite prangte. Dann, ganz langsam, verblasste auch er. Yetail sandte einige halbherzige Gedanken an die leeren Seiten, doch sie rechnete nicht mit einer Antwort. Es kam auch keine.
Müde, verwirrt und völlig unbefriedigt stemmte sie sich in die Höhe und betrat das Turmzimmer. Sisrall lag im Bett, doch Yetail spürte, dass er nicht schlief. Seine Augen folgten ihren Bewegungen durch die Dunkelheit. Die Zauberin beschloss, sich nicht durch die pessimistischen Worte des Buches diese Nacht verderben zu lassen, warf das Büchlein achtlos auf einen Tisch und schlenderte dann langsam in Richtung Bett. Ein verführerisches Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen und sie hob die Hände, um ihren Mantel abzustreifen.
Doch gerade, als sie neben dem Bett stand und den Stoff über ihre Schultern gleiten lassen wollte, flog die Tür zu ihren Gemächern mit einem lauten Krachen auf und es klang, als würde etwas Schweres und Hartes auf den Boden im Empfangsraum fallen.
 
Tja du hattest ja schon angekündigt das das Buch etwas mächtig sein würde, bzw der letzte Teil hat das nahegelegt.

Genau genommen passiert ja bis auf die letzten paar Zeilen nichts außer das das Buch sich in Eigenlob suhlt.
Die Geschichte die das Buch erzählt ist jedenfalls sehr interessant da du uns auf diesem Wege etwas mehr über den Uhrsprung der beiden Hauptfiguren erzählst.
Was mich etwas verwirrt ist die sehr unterschiedliche Rolle des Buches selbst. Mal als helfender Samariter und mal als Fallensteller/ Prüfer. Wenn es die Orks umleiten konnte um das Horn zu holen, dann hätte es das auch mit dem Chaos machen können und die Orks auf die Unwichtigen Menschen lenken können. Die Rolle des Buches ist ja im Gesamtzusammenhang eine Helfende/ Unterstützende daher sind die Orks hier meiner Meinung nach unangebracht. Höchsten um dem Chaos Verluste beizubringen.
Der Plan des Buches hat mich in seiner Komplexheit irgendwie an Ocean´s 11 erinnert um bei Filmen zu bleiben. Also ich finde das ganze etwas übertrieben, aber es ist auch ein interessanter Ansatz (mal was anderes).
Was mir wieder weniger gefällt ist die Darstellung der Schlacht. Sie wird wieder sehr knapp dargestellt was sie nach meinem Empfinden nicht wirklich war. Für den Fall das du so weit zurückgehen willst dann würde ich empfehlen noch einen Teil einzufügen in dem sich Orks und Chaos bekriegen und sich schwere Verluste zufügen. Hierbei würden die Helden des Chaos bzw der Orks auch mal die Möglichkeit bekommen als Helden darzustehen und nicht nur als Opfer für die Klingen der Druchii.
Aber ich will nicht hier keinen Staub aufwirbeln.
Obwohl:
Ich hatte ja versprochen, mein Potential für etwas wahrlich böses zu nutzen. Hier ist nun die Geschichte eines Druchii-Assassinen.
Nun ich zitiere einfach mal die einleitenden Sätze zu diesem Buch und möchte mich nochmal auf die fehlende Grausamkeit aufmerksam machen. Ebenso darauf das Yetail Sisrall etwas von seiner Rolle als Hauptperson streitig macht, gerade in Bezug auf das Buch das ja sie in den Vordergrund stellt.

Abschliesend äußere ich mal die Vermutung das der Eiself da durch die Tür kommt (geschmissen wird?), mal sehen was du dir noch schlimmes für meinen (so glaube zumindest ich) logisch denkenden Kopf ausgedacht hast.
 
Hm, irgendwie scheinen meine Ideen nicht ganz so anzukommen, wie ich das gehofft hatte.

Um mal auf ein paar Anmerkungen einzugehen:

1. Das Buch hat das Chaos deshalb nicht auf die Menschen gelenkt, weil es
a. dazu nicht die Macht hat. (Zur Schlacht sollte es ja durch den Willen der Götter kommen, das wurde aber oft genug gesagt)
b. es doch wollte, dass es zur Schlacht kommt.

2. Warum sollte ich in diesem Zusammenhang nochmal die Schlacht beschreiben??? Es ist doch klar, dass das Buch die Schlacht selbst nicht planen kann, dafür sind Kämpfe einfach zu chaotisch. Wäre hier meiner Meinung nach wirklich unsinnig.

3. Ich hatte Yetail und Sisrall schon immer als gleichberechtigte Hauptcharaktere gesehen. OK, inzwischen steht sie recht im Vordergrund, dafür war Sisrall im ersten Teil des Buches wichtiger. Und ehrlich gesagt, macht es mir auhc viel mehr Spaß, über Yetail zu schreiben.

4. Grausamkeit: Akzeptiere es doch einfach ^^ Ja, ich hätte vielleicht ein anderes Volk nehmen sollen ... Aber die Druchii bieten so viele interessante Möglichkeiten, gerade weil sie halt ein Kriegervolk sind und nicht so wild und barbarisch wie Chaos oder Orks.

Das Problem, das ich mit diesen Kapiteln habe: Eigentlich ist das Buch nicht mächtig, es hat nur einen gewissen EInfluss. Ich wollte damit so nebenbei auch zeigen, was man mit wenig offensichtlicher Macht alles erreichen kann. Hab ich wohl nicht ganz überzeugend rübergebracht. Schade ...
 
Wie im Text auch steht, ist die tatsächliche Macht des Buches auch nicht so stark. Aber es verhält sich so, dass das Buch dermaßen Pro ist(Tschuldigung, aber das Pro verdeutlicht es mMn am besten.), dass es mit seinem bisschen Macht mal so eben ein ganz paar Armeen beeinflusst. Und das ist Übermächtig!
Bildlicher Vergleich: Als ob es nen WoW Charakter Level 10 hätte, mit dem es locker einen anderen auf Level 70 grillt.
 
So, hab endlich mal wieder Lust zum Schreiben gehabt und ein ganzes Kapitel fertig bekommen. Damit ist mal wieder Gelegenheit, einen Teil zu posten.

Ich hoffe, es wird jetzt wieder etwas logischer, wenn auch nicht weniger magisch. Immerhin geht es um Darmal 😀

Düsterer Bericht


„Der es wagt, dich mit schlechter Botschaft aufzusuchen, besitzt wahre Treue.“
—[FONT=&quot] [/FONT]Aus Kriegsweisheiten, Valen Sidon

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
4 Stunden nach Mitternacht

Kaum hatte Sisrall das Geräusch der auffliegenden Tür gehört, hatte er schon reagiert. Schnell wie Gedanken schoben sich die Platten seiner Rüstung über seine Haut und verschmolzen mit seinem Fleisch. Die Schwerter lagen urplötzlich in seinen Händen. Auf den Helm verzichtete er.
Neben ihm hatte sich Yetail in ein goldenes Feld gehüllt, das sich nun ausbreitete und um den Durchgang zu ihrem Schlafgemach legte. Für die Dauer mehrerer Herzschläge warteten sie, doch alles, was sie hörten, war das Geräusch von Schritten auf der Treppe und etwas, das klang, als würden zwei Steine aneinander reiben.
Schließlich tauchte eine groteske Gestalt in ihrem Blickfeld auf. Der Mann zog sich auf Händen und Knien über den Fußboden in Richtung des Durchgangs. Man sah ihm an, dass er am Ende seiner Kräfte stand. An seinem Körper hingen ein Kettenhemd und Kleidung, die beide zu klein für ihn waren. An einigen Stellen zeigten sich Risse.
Doch als das Wesen den Kopf hob und den Erwählten aus eisblauen Augen entgegen starrte, fühlte Sisrall Entsetzen in sich aufsteigen. Die Gefühle von Yetail brachen ebenfalls über ihn herein. Denn das Gesicht des Mannes war beinahe eine einzige, ebene Fläche. Der Mund war noch vorhanden, Zähne schienen ihm keine zu fehlen. Aber seine Lippen waren verschwunden, genau wie die Nase. Kinn und Wangen fehlte jede Rundung, sie waren eingefallen und glatt wie Stein. Ebenso fehlte den Brauenbögen ihre Form, die Augenhöhlen besaßen kaum Tiefe. Und über das gesamte Antlitz verliefen die Spuren gezackter Risse.
„Was bist du?“, fragte Sisrall kaum hörbar. Er rechnete nicht damit, dass ihn das Wesen verstand. Ein gewöhnlicher Sterblicher in der gleichen Entfernung hätte ihn nicht einmal gehört. Doch er bekam eine Antwort. Der Mann öffnete den Mund und krächzte: „Ich bin Darmal.“
Von Yetail kamen Unglaube und Wut, doch Sisrall verspürte nichts. Tief in ihm wusste er, dass das die Wahrheit war. Und er wagte sich nicht vorzustellen, wie es dazu gekommen war, dass der stolze Kämpfer, den er vor etwas mehr als zwölf Stunden kennen gelernt hatte, der ihn andersherum aber länger kannte als jeder andere lebende Druchii, zu einer solch deformierten Kreatur geworden war.
Plötzlich erreichten die Schritte auf der Treppe ihre Gemächer und vier Scharfrichter des Khaine stürzten in den Raum. Erst sah es so aus, als wollten sie Darmal einfach in Stücke schlagen, doch als sie die beiden Kinder des Mordes erblickten, hielten sie inne.
„Verzeiht die Störung, Ehrwürdige.“, sprach einer von ihnen. „Wir verfolgten diesen Eindringling. Er besitzt unglaubliche Schnelligkeit und Kraft. Er hat zwei unserer Krieger niedergeschlagen und ist die Treppe hinaufgerannt. Er war zu schnell, als dass wir ihn hätten einholen können. Sollen wir ihn gleich hier töten?“
„Wartet!“, brachte Darmal mit offensichtlicher Mühe hervor. Man sah ihm an, dass von der übermenschlichen Schnelligkeit nicht mehr viel übrig war. Einer der Tempelkrieger hielt ihm das lange Schwert in den Nacken und sofort sank der Kopf des Mannes zu Boden. Er wusste, dass sein Leben in der Hand der Erwählten lag.
„Nein, verschont ihn noch.“, entschied Sisrall. Er winkte die Krieger mit einer Geste weg. Sie zogen sich an die Wand des Raumes zurück, die Schwerter gezogen und beobachteten das Geschehen reglos unter ihren Helmen. Zwei von ihnen postierten sich neben der Tür, um dem Eindringling keine Möglichkeit zur Flucht zu geben. Obwohl deutlich war, dass dieser kaum die Kraft hatte, aufzustehen.
Als Sisrall vorsichtig auf den am Boden Liegenden zutrat, ließ Yetail das Kraftfeld fallen. Sei vorsichtig, mahnte sie ihn in Gedanken und zeigte ihm, was sie sah. Die Winde der Magie verhielten sich extrem seltsam um den Körper des Mannes herum. Es schien, als würden beinahe alle Ströme kurz vor seiner Haut innehalten und um ihn herum fließen. Einige jedoch, der weiße Wind des Frosts und die violette Strömung des Warps strömten geradezu gierig in seinen Körper. Allerdings war die Macht des Warps hier nur ein haarfeines, kaum zu erahnendes Rinnsal.
Als ihm eine Eingebung kam, packte Sisrall den Körper des Mannes kurzentschlossen und schleifte ihn über den Boden. Überrascht nahm er dessen harte Haut zur Kenntnis. Erst jetzt ging ihm auf, dass der Körper des Kriegers komplett in Eis verwandelt worden war. Yetail sah ihn mit fragenden Blicken an und Sisrall merkte, wie ihm die Tempelkrieger folgten, doch er gab keine Erklärungen ab. Dazu war keine Zeit. So schnell er konnte, brachte er Darmal zum Balkon und legte ihn dort, außerhalb des Turms ab.
Die Veränderung kam sofort. Die violetten Winde des Warps entfesselten einen wahren Sturm und strömten wie wild geworden in Darmals Körper. Seine Haut begann zu leuchten und man sah deutlich, wie die Kraft in seine Glieder zurückkehrte.
„Der Turm oder zumindest unser Gemach ist durch Banne von den Einflüssen des Warps abgeschnitten. Darmal braucht diese Kräfte aber, sie sind für ihn das, was für uns andere die Lebenskraft ist. Er wäre gestorben.“, erklärte Sisrall an Yetail gewandt. Dann schickte er die Scharfrichter weg. Yetail nickte, formte aber gleichzeitig einen Schutzschild vor den Turmeingang. Sisrall war einverstanden. Nun da er seine Kräfte wiederhatte, konnte Darmal durchaus eine Gefahr darstellen. Die Scharfrichter wirkten skeptisch, verneigten sich aber und verließen das Gemach.
Als der Wirbelsturm der Magie zur Ruhe kam und Darmals Haut beinahe elfisch aussah, erhob er sich vorsichtig. Das knappe Kettenhemd spannte sich über seinen Körper und die eisige Haut glitzerte im Licht der Sterne.
„Entschuldigt mein abruptes Eindringen, Bluthand, Blutklinge. Aber mir blieb keine Wahl. Ich wusste, dass mich die Tempelkrieger nicht ohne Weiteres zu Euch vorlassen würden und ich wusste niemanden sonst, bei dem ich darauf vertrauen konnte, dass er mir glauben würde.“
Seine Stimme klang nun wieder wie vor seiner Verwandlung.
„Berichtet von Anfang an, Darmal. Was ist geschehen, nachdem Ihr mir versprochen habt, Viverla’atar zu helfen? Ihr scheint eine Menge durchgemacht zu haben.“ Ein Schatten huschte bei der Erwähnung der jungen Jägerin über Darmals Gesicht und Sisrall merkte, dass er sich zusammenreißen musste, um nicht gleich zum Kern der Angelegenheit zu kommen. Doch er begann, wie gefordert, ganz am Anfang.
„Nachdem ich allein war, fand ich ein paar Dinge heraus. Zum Einen, und das ist wichtig, ging mir auf, dass kein einziger aus Viverla’atars Stamm überlebt haben konnte. Selbst wenn jemand nicht von den Orks getötet worden wäre, hätte ihn Bluthands Inferno vernichtet. Es würde also auch keine Beisetzung geben. Außerdem musste ich zu meinem Bedauern feststellen, dass auch ich etwas Schreckliches getan hatte: Ich hatte Kalrim im Kampfesrausch für einen Ork gehalten und ihn gnadenlos niedergemacht.“
Sisrall bemerkte, wie Yetail scharf die Luft einsog. Die magische Barriere flimmerte. Falls Darmal es bemerkte, ließ er sich jedoch nicht davon beeindrucken. Er sprach weiter. „Zuerst versuchte ich, die Schuld auf die Macht des Chaos in mir zu schieben, doch ich konnte nicht umhin, gewisse Unstimmigkeiten festzustellen. Denn gegen Golbot hatten wir gemeinsam gekämpft. Das Chaos hatte die Hiebe reflexartig abgewehrt und ich hatte die Angriffe geplant. Ich begann zu verstehen, dass es diese Stimme des Chaos keine zusätzliche Identität war. Sie war ein Teil von mir, der lediglich von mir getrennt worden war, als ich Drrochaals Macht zu spüren bekam. Doch sie war in der Tat von den Mächten des Chaos gezeichnet. Als wir wieder vereint wurden, verwandelte diese Magie meinen Körper und verlieh mir unglaubliche Fähigkeiten.“
„Was für Fähigkeiten?“, wollte Yetail wissen. Darmal schien zu zögern. Ihm war anzusehen, dass es ihm lieber gewesen wäre, seine Vorteile nicht zu verraten, doch schließlich schien er einzusehen, dass er das Vertrauen der beiden Erwählten brauchte.
„Mein Körper ist aus Eis und regeneriert sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, auch wenn die Schmerzen dabei enorm sind. Die Ausdauer und die Kraft, die mir schon vorher zu eigens waren, sind erhalten, wenn nicht gar gesteigert worden. Ich bin schneller als jeder Sterbliche, ich habe feinere Sinne und ich kann auch im Dunkeln sehen. Allerdings nur die Konturen von Objekten, nicht deren Oberfläche. Und ich kann Spuren sehen.“
„Wie meint Ihr das?“, kam dieses Mal die Frage von Sisrall.
„Ich nehme war, wo jemand entlanggelaufen ist und wie lange das her ist. Ich kann es nicht in Worte fassen. Es hat nichts mit dem Sehen zu tun, ich spüre es einfach. Ich habe es mir so erklärt, dass dieser wilde, vom Chaos veränderte Teil in mir gewissermaßen ein Raubtier darstellt. Und ein Raubtier muss seine Beute finden können.“
Sisrall nickte. „Das reicht für den Moment. Ich sehe, dass Ihr etwas Anderes vorbringen wollt. Und mich interessiert, wie Ihr zu diesem grässlichen Antlitz gekommen seid. Oder war auch das Teil der Verwandlung?“
Darmal schüttelte den Kopf. „Nein, diese Wunden habe ich im Kampf erlitten. Ich habe, wie ich es versprochen hatte, nach Viverla’atar gesucht, doch als ich sie endlich fand, war es bereits tiefste Nacht. Sie ging in den Wald östlich des Schlachtfeldes. Ich näherte mich ihr vorsichtig, doch bevor ich mich entschieden hatte, wie ich vorgehen sollte, rief sie nach dem Untoten. Nerglot.“
„Ihr macht Witze.“, meinte Sisrall ungläubig. Tatsächlich zweifelte er nun doch an der Glaubwürdigkeit Darmals. So etwas passte nicht zu Viverla’atar. Weshalb sollte sie das tun? Oder hatte sie sich in den Monaten, seit sie einander verlassen hatten, so sehr verändert, dass sie nun freiwillig mit Untoten paktierte?
„Nein, leider nicht. Und bevor ich mich dazu durchgerungen hatte, sie zu fragen, was sie vorhabe, war Nerglot da. Ich habe ihr Gespräch belauscht. Ich kann verstehen, wenn Ihr mir nicht glauben werdet, aber ich schwöre bei Khaine, dass es die Wahrheit ist: Viverla’atar hat Nerglot einen Pakt vorgeschlagen: Er verwandelt sie in eine Untote und …“
„Nein!“, schrie Sisrall. Er musste all seine Willenskraft aufbringen, um nicht auf Darmal loszugehen. Das konnte einfach nicht sein, der Kerl musste lügen. „Warum sollte sie das wollen?“, fragte Yetail an seiner statt. Sisrall zwang sich, ruhig zu bleiben und Darmal zuzuhören.
„Weil ihr das Leben nichts mehr bedeutet. Sie ist zum gleichen Schluss gekommen wie ich: Von ihrem Stamm ist niemand mehr übrig. Außerdem sind die Gesetze der Autarii sehr streng: Uneheliche Kinder und Kinder mit Stammesfremden werden mit dem Tode bestraft. Dazu kommt, dass sie Euch, Blutklinge, die Schuld an allem gibt: Am Tod ihrer Familie, an ihrer derzeitigen Situation und am Untergang ihres Stammes. Sie sprach davon, dass sie selbst mit Freuden gegen Druchii und Autarii vorgehen würde.“
Auf einmal fühlte Sisrall nur noch entsetzliche Leere. Die Frau, die er einst geliebt hatte, hatte sich gegen ihn gewandt. Und das Schlimmste war, dass sie recht hatte. Er hatte ihre Familie getötet und ihr Leben ruiniert, indem er sie geschwängert hatte. Für den Tod der Stammeskrieger war er zwar nicht direkt verantwortlich, aber immerhin hatte seine Geliebte jede Chance zunichte gemacht, dass doch noch einer von ihnen überlebt haben könnte.
„Und was sollte für Nerglot dabei herausspringen? Was kann sie ihm denn anbieten?“, durchbrach Yetail Sisralls düstere Gedanken. Ja, fragte sich Sisrall. Was kann sie ihm bieten? Die Antwort traf ihn wie der Schlag und er sah Darmal beinahe flehentlich an. Doch die Trauer in dessen Augen machte jede Hoffnung zunichte. „Nein“, flüsterte Sisrall.
„Sie hat ihm das Kind geboten. Blutklinges Kind.“, sprach Darmal die Worte aus, die Sisrall nicht hatte hören wollen. „Nerglot kann die Zeit schneller vergehen lassen. Der Pakt lautet: Er sorgt dafür, dass ihr Körper das Kind schneller austrägt und hält sie nebenbei mit Magie am Leben. Da sie die Prozedur kaum lebend überstehen kann, verwandelt er sie gleich darauf in eine Untote. Dafür gehört ihm der Nachkomme des Zwölften Kind des Mordes.“
Eine angespannte Stille erfüllte den Raum. Kein Geräusch war zu hören, beinahe schien es, als traue sich niemand zu atmen, während die beiden Erwählten die Neuigkeit verarbeiteten. Schließlich war es Sisrall, der als erstes sprach.
„Ich verstehe. Es ist möglich, dass dieses Kind überhaupt keine Macht besitzt, aber es könnte genauso gut über ein großes Potential verfügen. Und wer weiß schon, über welche Mittel Nerglot gebietet? War er es, der Euch so zugerichtet hat, Darmal?“
„Ja, ich habe ihn zum Kampf gefordert. Es war ein brutales Duell und er war mir beinahe ebenbürtig. Nerglot verfügt über große Kraft und beängstigende Reflexe, außerdem scheint er ebenso wenig zu ermüden wie ich. Ich denke, ich hätte ihn besiegen können, hätte nicht Viverla’atar auf mich geschossen und mich abgelenkt. Es war nur ein winziger Augenblick, aber er genügte dem Untoten.“
„Weshalb lebt Ihr dann noch?“, wollte Yetail wissen. Sisrall spürte ihre Zweifel an Darmals Worten.
„Weil er daran gewöhnt ist, sich seiner Feinde durch Magie zu entledigen. Sein letzter Zauber hat mich weit durch die Luft geschleudert, doch töten konnte er mich nicht. Ich scheine eine Immunität gegenüber Magie zu besitzen. Anscheinend war sich Nerglot seiner Kraft aber sehr sicher, denn offensichtlich hat er nicht überprüft, ob ich wirklich tot war.“
„Dann war sein Leichtsinn unser Vorteil.“, meinte Sisrall, der sich zwang, allein über Nerglot nachzudenken und keinen Gedanken an Viverla’atar zu verschwenden. „Habt Ihr eine Idee, was er plant?“
Darmal zögerte. „Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich könnte es mir gut vorstellen, dass er die Druchii angreifen will. Er hat Viverla’atar gefragt, ob sie wirklich bereit wäre, gegen ihr eigenes Volk vorzugehen. Außerdem hat er mich bereitwillig bis zum Tode bekämpft, ohne zu versuchen, die Sache aufzuklären. Und drittens liegt über den Wiesen zwischen Wald und Stadt ein magischer Nebel, der sogar den Blick auf die Winde der Magie verhindert. Der könnte zwar auch andere Ursachen haben, aber ich vermute, Nerglot plant etwas, das er vor Euch, Bluthand, geheim halten will.“
Sisrall nickte und bedeutete Yetail dann, die magische Barriere zu entfernen. „Auch wir haben den Schatten gespürt, nur konnten wir ihn nicht mit dem Untoten in Verbindung bringen. Ich glaube Euch, Darmal. Diese Geschichte ist zu seltsam, um eine Erfindung zu sein. Ich danke Euch im Namen aller Druchii, dass Ihr uns sofort Bericht erstattet habt. Vielleicht können wir uns noch vorbereiten auf das, was auch immer Nerglot plant.“
Darmal blieb auf dem Balkon stehen. Wahrscheinlich war ihm klar, dass er das Innere des Turms, wo die Mächte des Warps keine Kraft besaßen, nicht betreten konnte. „Ich danke Euch, dass Ihr mich angehört habt, Erwählte. Ich biete Euch meine Dienste an. Gewiss habt Ihr Verwendung für meine besonderen Kräfte.“
Von Yetail kamen Zweifel, doch Sisrall vertraute Darmal. „Ihr könnt uns in der Tat von großem Nutzen sein. Ich habe Euch bereits kämpfen gesehen. Daher habe ich ein Angebot für Euch: Wenn Ihr Eure Treue auf Khaine schwört und es uns erlaubt, die Khaine-Runen auf Eurem Schwert anzubringen, dann ernennen wir Euch zum ersten Kämpfer der Gesichtslosen, der Elite, die den Kindern des Mordes direkt untersteht.“
„Die Gesichtslosen?“, fragte Yetail. Sie lächelte. „Ein passender Titel. Er gefällt mir.“
Darmal zögerte nur einen Augenblick, dann kniete er sich nieder und sprach die erforderlichen Worte. „Hiermit schwöre ich, Darmal, all meine Kräfte und Fähigkeiten dem Dienste und dem Volks des Gottes mit den Blutigen Händen, Khaela Menscha Khaine, zu widmen und bereitwillig alle Feinde zu bekämpfen, die seinen Ruhm oder einen Angehörigen seines Volkes bedrohen. Ich schwöre, ihm zu dienen und den Weisungen seiner Erwählten, der Kinder des Mordes, zu folgen, sollten sie mich auch in den Tod führen. Mein Leben und meine Seele mögen ihm gehören.“
Wieder senkte sich Stille über die Versammlung, während Darmal wartete, die Scharfrichter wachten und die beiden Erwählten nachdachten. Schließlich nickte Sisrall. „Wir nehmen Euren Treueschwur an, Darmal. Fortan sollt Ihr durch uns unserem Gott dienen. Aber nun kommt, wir müssen Euch und unser Volk auf das vorbereiten, was Nerglot planen mag. Die Nacht ist nicht mehr lang und das Verderben rückt näher.“
 
Hm, es läuft anscheinend schlecht für den Untoten...
Ja, ich mag ihn mehr als die pöhsen Dunkelelfen!
Aber wieder ein schöner Teil!

1. warum hast du den Mittelteil rauseditiert? 😉 In der Mail war er noch drin ^^

2. Meinst du wirklich, es läuft schlecht für ihn, nur weil die DE von seinen Plänen wissen? Wenn ja: Abwarten ... Das dürfte sich mit dem nächsten Teil ändern.

Edit: Hab grade gesehen, du hast ihn gar nicht rauseditiert. du kannst deine Meinung ruhig offen kundtun 😀
 
Meinst du wirklich, es läuft schlecht für ihn, nur weil die DE von seinen Plänen wissen?
Jop, weil die DE ja die Hauptprotagonisten deiner Geschichte sind und somit die sind, die früher oder später gewinnen!

Abwarten ... Das dürfte sich mit dem nächsten Teil ändern.
Da bin ich erleichtert! 😀
Obwohl, ist ja nur aufgeschoben, früher oder später wird Nerglot auch eingesackt... :-(
Hab grade gesehen, du hast ihn gar nicht rauseditiert. du kannst deine Meinung ruhig offen kundtun 😀
Nun ja, du scheinst ja die DE zu mögen, ich nicht. Da wollte ich dir nicht auf die Füße treten. 🙂
Außerdem mag ich die "geheime" Meinungstransferierung. 😉
 
Jop, weil die DE ja die Hauptprotagonisten deiner Geschichte sind und somit die sind, die früher oder später gewinnen!

wenns danach gehen würde, bräuchtest du ja gar nicht erst zu lesen. Klar, am Ende gewinnen sie, aber bis dahin ist noch Zeit. Und es geht doch vor allem darum, WIE sie gewinnen. Oder wie knapp Nerglot verliert. 😉

Nun ja, du scheinst ja die DE zu mögen, ich nicht. Da wollte ich dir nicht auf die Füße treten.

du bist aber weder der einzige noch der erste, der solche Bemerkungen von sich gibt, glaube ich. Und hattest du das nicht schonmal gesagt, dass du Nerglot mehr magst als die DE?
Stört mich nicht, es zeigt doch nur, dass ich Nerglot gut umgesetzt habe, sodass er dir gefällt. Und das macht mich zufrieden.
 
Oder wie knapp Nerglot verliert.
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Ganz knapp, hoffe ich mal!
es zeigt doch nur, dass ich Nerglot gut umgesetzt habe
yop, dass stimmt, aber es gibt noch mehr Gründe:
-Er ist kein Spargel
-Er will die Spargel hintergehen
-Untote sind das allercoolste nach dem Imperium
-habe ich schon erwähnt, dass er ein Untoter ist?
-usw.
🙂 😀
 
Mir ist letztens aufgefallen, dass ich eigentlich keine richtigen Hauptcharaktere habe. Alle, aus deren Sicht ich schreibe (Sisrall, Yetail, Darmal, Reckdis, Yucalta auf der einen Seite und Nerglot, ..., .... (werden noch nicht verraten) auf der anderen) sind eigentlich gleichermaßen wichtig. Vielleicht bisher nicht, aber im Folgenden werden sie alle eine ziemlich große Rolle spielen. Ich fürchte beinahe, dass Sisrall und Yetail so ein wenig in den Hintergrund geraten. Na mal schauen, wie sich die Geschichte noch entwickelt.

Ansonsten: Gibts hier noch mehr Kommentatoren als Mixerria?
 
Oha, Nerglot bekommt noch zwei andere "Freunde"?
YES!
Es wird mit vielen Charakteren zwar ein bisschen durcheinander, aber ich vertraue einfach mal darauf, dass du die Geschichte so spannend machst, dass man die Personen nicht so schnell vergisst!

naja, es kommen ja nicht viele Namen dazu. Die Frage ist eher: Siehst du bisher gut durch? Ist immer schwer, das als Autor zu beurteilen. Ich weiß genau, wer wer ist.

und ich glaube, NErglots "Freunde" wirst du nicht vergessen 😀
 
Siehst du bisher gut durch?
Naja. Teilweise nur, weil ich noch nicht die ganze Geschichte gelesen hab. (Ja ich bin ein ganz fieser! 😛)
Weiterhin unterstützt die "Stückelung", mit der die Textteile kommen, nicht wirklich das Eintauchen in die von dir erschaffenen Geschichte. Wenn man das ganze am Stück liest, dann wird das Verständnis mE weitaus besser sein.

und ich glaube, NErglots "Freunde" wirst du nicht vergessen 😀
Damn it! Ich wusste, dass es da einen Haken gibt...

Edit: Du Schlingel! Durch deine Zitation fallen meine geheimen Aussagen so doll auf!
 
Edit: Du Schlingel! Durch deine Zitation fallen meine geheimen Aussagen so doll auf!

😀 ... das hab ich gar nicht gemerkt. Ich les die Posts meist eh in der E-Mail, da ist alles schwarz .

Naja. Teilweise nur, weil ich noch nicht die ganze Geschichte gelesen hab. (Ja ich bin ein ganz fieser! )
Weiterhin unterstützt die "Stückelung", mit der die Textteile kommen, nicht wirklich das Eintauchen in die von dir erschaffenen Geschichte. Wenn man das ganze am Stück liest, dann wird das Verständnis mE weitaus besser sein.

ja, das mit der Stückelung ist nicht schön, merke ich bei anderen Geschichten auch immer. Hier ist es besonders so, dass sich dann die große Zahl der Charaktere negativ auswirkt.
Aber ich kann ja leider auch nichts machen, komm nunmal selten zum Schreiben. Alternative wäre halt, ein paar Monate nichts posten und dann ganz viel, aber ihc glaube, da ist das jetzige System besser.

Am Ende gibts ja auch PDF und bei Wunsch (und Geld😉) Druck-Exemplar.
 
Ja, mich und wenn du genauso wie deine Elfen bist dann wirst du mir verzeihen das ich erst so spät antworte.
Mir gefällt das Entsetzens nicht welches bei Darmals aussehen deutlich wird. Als Krieger/Auserwählte sollte man mit einem solchen Anblick fertig werden.

Die Beschreibung der Energien des Chaos in Darmals Körper dagegen gefällt mir sehr sehr gut. Ist ein tolles System das du dir da ausgedacht hast.

Die Gesichtslosen ist natürlich ein doppelt passender Name, gefällt mir gut.
 
Die Beschreibung der Energien des Chaos in Darmals Körper dagegen gefällt mir sehr sehr gut. Ist ein tolles System das du dir da ausgedacht hast.

das freut mich. Die Beschreibung der Magie ist vom FLuff her ja sehr offen gelassen. Deshalb hab ich mich da etwas ausgetobt. Wird noch intensiver in nächster Zeit.

Mir gefällt das Entsetzens nicht welches bei Darmals aussehen deutlich wird. Als Krieger/Auserwählte sollte man mit einem solchen Anblick fertig werden.

ja, stimmt vielleicht. Guck ich nochmal, ob ich das etwas gefasster hinbekomme. Wollt aber mal beschrieben, wie entstellt Darmal ist.

Die Gesichtslosen ist natürlich ein doppelt passender Name, gefällt mir gut.

auch das freut mich. Hatte schon befürchtet, der Name könnte etwas zu deutlich sein. Aber eigentlich gefällt er mir auch sehr gut.


Wollt mal Bescheid sagen, dass es dieses Wochenende weitergeht. Wann genau weiß ich noch nicht. Entweder Samstag oder Sonntag.