WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Juhuuu!

Noch mehr Dunkelelfen-Geschnetzeltes! 😉 😀

Wird Nerglot in den nächsten Teilen auch mal aktiver in den Kampf eingreifen, als alle Toten in der Umgebung asap wiederzubeleben?

klar wird er das. Kommt bald. Noch läuft die Schlacht ja nicht allzu lange, aber da kommt schon noch einiges.
 
Sooo ^^
ich habe mir im laufe der letzten woche mal deine geschichte durchgelesen und insgesammt kann ich nur sagen..... Bombastisch!!
Am anfang hat mich die Geschichte noch nicht ganz gefesselt, aber als ich immer weiter gelesen habe und immer mehr charachtere dazu gekommen und die spannung immer weiter gestiegen ist, konnte ich irgendwann gar nicht mehr aufhören zu lesen 😛

Am besten fand ich deine Schlachtbeschreibungen, nicht zu kurz und nicht zu lang, halt genau richtig.
Ich bin mal gespannt wann der nächste teil kommt 🙂
 
Gut, wie versprochen geht es diese Woche noch weiter. Der neue Teil ist dafür umso interessanter. Hoffe ich jeden falls 😉

Ich will jedoch noch eine Ankündigung machen:

Ich kann nicht versprechen, dass die Geschichte in Zukunft regelmäßig weitergeführt wird. Noch habe ich 6 Kapitel in Reserve, aber ich komme einfach nicht voran. Ich schreibe in 3 Wochen Abitur und außerdem beansprucht mein Privatleben momentan einfach den größten Teil meiner Gedanken (den, der nicht aufs Abi ausgerichtet ist.)

Deshalb fehlen mir sowohl Ideen und Zeit als auch Lust zum Schreiben. Ich kann nur hoffen, dass sich das nach den schriftlichen Prüfungen ein wenig legt und ich dann auhc beim Wehrdienst ein wenig Zeit zum Schreiben finden werde, kann aber nichts versprechen.

Ich werde die Geschichte erstmal mit der Reserve weiterführen und diese möglichst lange strecken. Könnte aber durchaus passieren, dass nach den 6 Kapiteln dann erstmal Ruhe ist.

Gut, dann erstmal viel Spaß 😀

Jagd


„Oft ist der Bolzen eines feigen Schützen verheerender als die Schwerter von tausend tapferen Kämpfern.“
— Aus Kriegsweisheiten, Valen Sidon

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
2 Stunden nach Sonnenaufgang

Die Kampfechse bäumte sich brüllend auf, als der Armbrustbolzen ihr Auge traf und sich in Stück weit in den Schädel bohrte. Rasend vor Wut und Schmerz wirbelte die mächtige Bestie auf der Stelle herum, warf ihren Reiter ab und ließ ihren geschuppten Schwanz peitschenartig durch die Luft sausen. Zwei weitere Nauglir wurden von den Beinen geholt und krachten auf die Straße, wobei sie ihre Reiter, die nicht schnell genug abspringen konnten, unter sich begruben. Hinter den Nauglir-Rittern war eine Gruppe unbewaffneter Druchii unterwegs gewesen. Etliche wurden von den Hieben des langen Schwanzes erschlagen und verstümmelt.
Von der Panik der verletzten Echse angesteckt, geriet das gesamte Rudel in Unordnung und begann, ziellos umherzuirren und alles anzugreifen, was sich bewegte. Drei Nauglir fielen wutschnaubend über die wehrlosen Elfen her und richteten ein grässliches Blutbad an, bevor sie sich beruhigten und anfingen, die Kadaver zu verspeisen.
Das war nicht ganz Teil des Plans gewesen. Wenn die Leichen von den Echsen gefressen wurden, konnte Nerglot sie nicht wiederbeleben. Anderseits würde es schon noch genug verwertbare Opfer geben. Hoch über ihnen auf einem der Dächer ließ Viverla’atar den Blick über das Rudel schweifen. Rasch fand sie das größte der Tiere. Sein Reiter trug eine reich geschmückte Rüstung und einen Helm mit schwarzem Federbusch. Anscheinend war er der Anführer, denn er gab nun Befehle und wies seine Krieger an, die Echsen unter Kontrolle zu bringen und die Ordnung wiederherzustellen.
Schon während das Gemetzel unten auf der Straße seinen Lauf genommen hatte, hatte Viverla’atar den Lademechanismus der Repetierarmbrust bedient und nun hörte sie das befriedigende Klicken, mit dem ein neuer Bolzen in die Abschussrille fiel. Sie zögerte noch einen Moment und erhob sich dann. Ihre Gestalt hob sich in dem schwarzen Umhang, den sie inzwischen trug, deutlich vom graublauen Himmel ab.
Sie beobachtete grinsend, wie der Anführer der Echsenritter aufblickte, die Augen aufriss und dann dazu ansetzte, etwas zu rufen. Doch er kam nicht mehr dazu, denn ein gefiederter Bolzen durchschlug mit einem befriedigenden Knacken die Kettenglieder, die den unteren Teil seines Gesichts schützten, und anschließend Kieferknochen und Halswirbel. Der Elf war augenblicklich tot und sank steif zur Seite aus dem Sattel. Seine Finger hatten sich um die Zügel der Echse gekrallt und so zog er sie mit sich, als er auf den Boden aufschlug.
Die ohnehin schon nervöse Echse wurde zornig und riss an den Zügeln, sodass der Leichnam über den Boden geschleift und dann gegen eine andere Echse geschleudert wurde, die sofort nach der Bedrohung schnappte. Blut und Knochensplitter spritzten auf das Pflaster der Straße und die Nauglir verfielen erneut in einen Blutrausch. Rasend machten sie sich über die verbliebenen Kadaver her, ohne auf die Befehle und Anweisungen ihrer Reiter zu achten, die nach dem Tod ihres Anführers ebenfalls mehr als nervös schienen.
Viverla’atar wandte sich befriedigt ab und schritt über das Dach des Hauses. Ihr Umhang bauschte sich um ihre Beine und verhüllte die Armbrust in ihren Händen. Die Echsenritter waren fürs erste beschäftigt genug und die Nauglir würden mehr Druchii abschlachten, als sie verspeisen konnten. Alle übrigen würden sich bald als Diener ihres Meisters erheben. Die Untersterbliche würde derweil nach anderen lohnenden Opfern suchen.
Viverla’atar hatte sich beim Sonnenaufgang von Nerglot und Yerill entfernt und war in Richtung Süden der Mauer gefolgt. Schon recht bald hatte sie eine Stelle gefunden, die kaum bewacht war. Die Druchii verfügten einfach nicht mehr über genügend Krieger, um die gesamte lange Mauer zu sichern. Die beiden einzelnen Wachposten waren schnell gestorben und dann war Viverla’atar mithilfe einer Sturmleiter, die vom dritten Tag der Schlacht noch dort gelegen hatte, auf die Brüstung geklettert. Sie hatte die Mauer schnell verlassen und sich einen Weg auf die Dächer der Stadt gesucht. Hier würden keine Krieger auf sie lauern und sie hatte gutes Schussfeld auf die Mauer und die umliegenden Straßen.
Als sie bemerkt hatte, dass Yerill auf die Mauer gekommen war, hatte Viverla’atar die Wachposten auf dem Turm, der an ihren Mauerabschnitt grenzte, unter Beschuss genommen. Fünf waren es gewesen. Erst nachdem zwei tot waren, hatten die beiden anderen Verdacht geschöpft, aber da war es zu spät gewesen. Viverla’atar hatte einen Teil von Nerglots Kräften auf diesen Turm gelenkt und die beiden Leichen waren wieder auferstanden. Viverla’atar hatte einen dritten Krieger niedergeschossen, die beiden anderen waren unter den Schwertern der Untoten gefallen.
So hatte niemand außer ihr das Gemetzel bewundern können, dass Yerill unter den Autarii angerichtet hatte. Wie es schien, hatte niemand ihre Tochter aufhalten oder auch nur ernsthaft verletzen können. Viverla’atar hatte darauf verzichtet, die Mauer unter Beschuss zu nehmen. Ihre Aufgabe war es, bedeutende Ziele und Anführer zu jagen. Außerdem schien Yerill keine Hilfe nötig gehabt zu haben.
Als Viverla’atar das nächste Mal einen Blick zur Mauer geworfen hatte, war die junge Frau als einzige auf den Beinen gewesen und war dann in den südlicheren Turm eingedrungen, der nur schwach besetzt war. Kurz war sie auf der Plattform des Turms erschienen, doch den dortigen Wachposten hatte Viverla’atar bereits unschädlich gemacht.
Nun erreichte die Jägerin die Kante des Daches und blickte in die Gasse hinunter. Kein Elf war zu sehen. Also sprang sie hinüber auf das gegenüberliegende Gebäude und lief geduckt weiter. Die Dachschindeln klackten leise unter ihren Schritten, doch nicht mehr, als durch das Spiel des inzwischen aufgefrischten Windes zu erklären gewesen wäre.
Das Haus, auf dem sie sich befand, grenzte an einen größeren Platz und Viverla’atar kroch auf Händen und Knien zur Kante. Auf dem Platz waren mehrere brennende Haufen aufgeschichtet. Bald erkannte Viverla’atar, dass es Leichen waren, die dort brannten. Die Druchii vernichteten ihre eigenen Toten, um zu verhindern, dass sie wiederbelebt wurden. Zivilisten, Stadtgardisten aber auch Tempelkrieger waren derweil dabei, einen weiteren Haufen aufzuschichten. Zwei Dutzend Scharfrichter patrouillierten zwischen den Scheiterhaufen und achteten darauf, dass keiner der Toten plötzlich zu neuem Leben erwachte. Viverla’atar fiel auf, dass die meisten von ihnen verletzt waren.
Dann verspürte sie ein leichtes Beben im Boden und wenig später schob sich eine mächtige Hydra mit neun Köpfen zwischen den Häusern auf den Platz. Ihr voran ging eine dunkelrot gewandte Kriegerin. Dass die Hydra ihr widerstandslos folgte und die Scharfrichter sich kurz verneigten, als sie vorüberging, konnte nur eins bedeuten: Sie war ein Kind des Mordes.
Die Erwählte hielt unmittelbar vor dem neu aufgeschichteten Leichenberg inne und wies die Krieger mit knappen Gesten an, beiseite zu treten. Dann ließ die Hydra einen gewaltigen Flammenstoß auf den Berg los und verwandelte die Hälfte der Leichen in qualmende Asche, während der Rest Feuer fing.
Viverla’atars Gedanken rasten. Wenn die Druchii so weitermachten, würde Nerglot möglicherweise scheitern. Es war unwahrscheinlich, dass die Untoten die Mauer stürmen konnten, dazu waren die meisten von ihnen zu langsam. Die Leichen im Innern der Stadt zu beleben war eine gute Idee gewesen, doch anscheinend hatte ihr Meister die Druchii unterschätzt.
Doch was sollte sie tun? Die Erwählte anzugreifen, kam nicht in Frage. Es war zu unwahrscheinlich, dass ihr Schuss tödlich treffen würde und sobald das Kind des Mordes ihr zu nahe kam, hätte Viverla’atar keine Chance mehr. Im Nahkampf waren ihr die Erwählten weit überlegen. Sie wagte es nicht einmal, sich einem Tempelkrieger in den Weg zu stellen. Vorsicht und die Akzeptanz der eigenen Schwächen waren wichtige Bedingungen für das Überleben in der Wildnis der Berge.
Viverla’atar betrachtete die gewaltige Hydra. Rauch quoll aus den Nüstern zwei der Köpfe und die Bestie sog tief die Luft ein. Anscheinend hatte der Feuerstoß sie erschöpft. Sie stand ganz ruhig und sammelte neue Kraft. Die Erwählte ließ ihr Zeit. Auch Viverla’atar ließ ihr Zeit, die Flammen in ihren Körper neu zu nähren. Sie betätigte derweil den Lademechanismus der Armbrust und musterte die Gebäude rings um den Platz. Die meisten standen leer, der Rest war zerstört oder stand in Flammen.
Schließlich wurde der Atem der Hydra flacher und auch ihr Puls ging wieder langsamer. Sie hatte sich erholt. Viverla’atar lächelte, zielte und drückte ab. Sie hatte sich nicht verschätzt. Trotz des Windes fand der Bolzen sein Ziel und bohrte sich direkt in eines der vielen Augen der Hydra. Die vermutlich einzigen Stellen, die nicht von dem undurchdringlichen Schuppenpanzer geschützt wurden.
Die Bestie brüllte voll Zorn und Schmerz. Viverla’atar zog sich zurück, bevor die Erwählte sie entdecken konnte. Sie kroch über das Dach bis zur gegenüberliegenden Kante und sprang dann über die Gasse hinweg. Sie hielt sich am Giebel des Hauses gegenüber fest und ließ sich durch eines der oberen Fenster gleiten.
Das Haus war jedoch nicht verlassen. Zwei Druchii, ein alter und ein etwas jüngerer Mann, standen sich gegenüber und schienen sich zu streiten. Beim Zersplittern des Fensters und ihrem Auftauchen verstummten die beiden. Für einen kurzen Moment starrten sie einander an, dann reagierte Viverla’atar. Sie stürmte vor, wich einem vorstoßenden Dolch aus und schlug dem jüngeren Mann die schwere Armbrust in den Nacken. Sie hörte Knochen brechen und der Druchii sank ohne ein Geräusch zusammen. Der Alte versuchte zu fliehen, doch Viverla’atar war zu schnell. Ohne Zögern nahm sie die Armbrust in eine Hand, zog mit der anderen ihr Kurzschwert und schleuderte es dem Fliehenden hinterher. Es traf ihn in den Schenkel und ließ ihn stürzen. Sofort war die Jägerin bei ihm und stach ihm das Schwert in den Rücken.
Viverla’atar hielt inne und betrachtete die beiden Toten. Es waren Druchii genau wie sie es einst gewesen war. Und sie waren durch ihre Hand gestorben, ohne ihr etwas getan zu haben. Einen Moment lang wartete sie auf die Schuldgefühle, doch es kamen keine. Sisralls Verrat und Nerglots bereitwillige Hilfe hatten sie unwiderrufbar von ihrer Vergangenheit getrennt. Dies waren nur noch unglückliche Verlorene, die nicht ahnen konnten, wie arm ihr Dasein im Vergleich zu der Existenz einer Untersterblichen war. Es war besser, sie von diesem Leben zu befreien.
Mit diesem Gedanken wandte sie sich ab und schritt durch das Haus. Rasch fand sie die Tür und trat auf die Straße. Niemand war zu sehen außer einigen Zombies, die ziellos durch die Gegend wankten. Viverla’atar ignorierte sie und näherte sich über einen Umweg dem Platz. Einmal musste sie sich tief in einen Hauseingang ducken, als ihr in einer Gasse vier Tempelkrieger entgegen liefen. Doch sie kam unbemerkt an ihr Ziel.
Der gesamte Platz stand in hellen Flammen. Die Hydra tobte und brüllte, sandte immer wieder kleine Flammenstöße in alle Richtungen. Überall lagen die verbrannten Überreste der Tempelkrieger und der Elfen, die die Toten zusammengetragen hatten. Zu Viverla’atars Enttäuschung hatte die Erwählte den Zorn der Bestie überstanden und beruhigte die Hydra allmählich. Es schien, als sei die Wut des Wesens inzwischen verraucht, der verletzte Kopf stieß nur noch gelegentlich ein schmerzerfülltes Wimmern aus.
Neue Tote für Nerglots Armee hatte der Ausbruch der Bestie nicht geschaffen, denn ihre Flammen hatten alle Leichen verbrannt. Dennoch war Viverla’atars Angriff ein Erfolg gewesen. Dutzende Tempelkrieger hatten den Tod gefunden und die Erwählte war hier gebunden gewesen und hatte nicht nach weiteren Leichen zum Verbrennen suchen und auch selbst in keine Kämpfe eingreifen können.
Doch sie durfte hier nicht bleiben. Sich tief in die Schatten drückend eilte sie die Gasse zurück und suchte sich einen Weg, der sie wieder auf die Dächer der Stadt und in Richtung der Stadtmauer führen würde. Es gab noch viel Arbeit zu erledigen. Sie dachte an die Anführer der Druchii. Den Hexenkönig würde sie nicht erschießen können, ebenso wenig die Kinder des Mordes. Für sie war mehr als ein Bolzen nötig, um sie zu töten. Doch vielleicht könnte sie Silberstich töten. Oder Reckdis, den Piratenfürsten.
Silberstich, dachte Viverla’atar. Ihr kam eine Idee und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ja, für die Anführerin der Schwarzen Garde hatte sie ganz spezielle Pläne. Ihr Ableben sollte umso überraschender und beeindruckender sein. Vorsichtig eilte Viverla’atar durch die Gassen Naggaronds und dachte über ihr Vorhaben nach.
 
Also ich hab jetzt mal bei "Die Ruhe vor dem Sturm angefangen" und drei Kapitel gelesen.
Ich äußere mich jetzt nicht gezielt zu den Kapiteln, weil sie schon solange zurückliegen.
Du hast einen wirklich guten Schreibstil entwickelt. Als ich damals die Geschichte von Sisrall und Yetail angefangen habe, war dein Stil noch nicht so ausgeprägt.
Gerade Beschreibungen hast du super drauf, du kannst über mehrere Absätze Umgebung, Personen, Aktionen und Gefühle sehr gut beschreiben. Das ist ein Aspekt, der mir nicht so gut liegt, wie dir. Ich weiß nicht, wie du dich beim Schreiben fühlst, aber sobald ich anfange, längere Beschreibungen auszuformulieren, wird mir schnell langweilig und ich habe das Gefühl, ich würde mich sehr oft wiederholen. Keine Ahnung ob dir das auch so geht.
Dafür kommen die Dialoge (zu diesem Zeitpunkt, also Ende 2008), irgendwie teilweise ein bisschen unglaubwürdig rüber. Ich denke halt nicht (nach meinem Empfinden), dass z.B. der Malekith eine solche Rede halten würde, aber ich denke mal, dass sich nach so einer langen Zeit dein Stil noch weiter verändert hat, nicht wahr? 😉
Keine Ahnung, wie es jetzt bei dir aussieht, aber ich werde mir gleich mal neuere Kapitel durchlesen, um einen Vergleich zu haben.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann geht es zur Zeit immer noch um die Viermächte-Schlacht, oder? Und zwar ist es erst der fünfte Tag^^
Seh ich das richtig, dass du seit Oktober 2008 an fünf Tagen der gleichen Schlacht schreibst? Passiert in dieser Schlacht so viel, oder geht es dir ähnlich wie mir am Ende, dass du mit dem Schreiben nicht mehr so richtig hinterher kommst?
Soll jetzt kein Vorwurf sein... bei mir wars ja ähnlich... Mitte 2008 hat bei mir die große, finale Schlacht angefangen und sie ging dann bis Ende 2009, wo die Geschichte ja schließlich zu Ende war. Nur die Schlacht hat ja auch etwa 20 von 50 "Kapiteln" ausgemacht.
Ansonsten schreibst du aber echt spannend, was denke ich, wirklich an deinen guten Beschreibungen liegt. Man merkt, dass wir uns deutlich im Stil unterscheiden, was für keinen von uns beiden etwas schlechtes zu bedeuten hat.^^
Dein Stil ähnelt ein bisschen dem von Bernard Hennen, finde ich. Viele, kleinere Sätze, die oft auch mal mit einem 'Und' anfangen, während ich eher lange Schachtelsätze konstruiere. Wie auch immer, der Stil gefällt mir gut, Fehler machst du anscheinend auch so gut wie nie.
Also dann, ich werd mir jetzt erstmal was zu Futtern machen, dann arbeite ich mich noch ein kleines bisschen weiter durch die Viermächte-Schlacht. 🙂

P.S.: Du machst ja gerade Abi, hast du auch Deutsch-LK belegt?
 
Wow, das war mal ein langes Kommentar. Vielen Dank für die überwiegend positive Kritik. ICh weiß Lob sehr zu schätzen.

Um ehrlich zu sein: Wenn mich jemand nach meinen Stärken und Schwächen beim Schreiben fragen würde, würde ich durch die bisher gehörten Kritiken und meine eigenen Eindrücke, wenn ich mir alte Kapitel durchlese, zu eben dieser Aussage kommen. Beschreibungen (meiner Meinung nach besonders von Kämpfen, zumindest schreib ich die am liebsten) gelingen sehr gut, Dialoge dagegen kaum. Ich denke, das hat sich auch nicht so viel gebessert. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst nur mit bekannten Personen wirklcih viel rede und ansonsten eher Schwierigkeiten beim Umgang habe. Auch hab ich halt keine Erfahrung damit, wie man wohl spricht, wenn man in einer Position ist, wie es Malekith oder auch Sisrall sind. Ich versuche dabe immer, einen bestimmten Inhalt rüberzubringen und dabei geht der Ausdruck vermutlich den Bach runter. Oder es klingt zu gesetzt und dadurch unglaubwürdig. Genau beurteilen kann ich es auch nicht ^^

Wenn mein Stil dem von Hennen ähnelt, nehm ich das als Kompliment 🙂 Schließlich gehört "Die Elfen" zu meinen Lieblingsbüchern (die Fortsetzungen allerdings weniger).

Und ja, du sieht es richtig, dass die Viermächteschlacht völlig ausgeartet ist. Und es liegt daran, dass einfach zu viel passiert und mein Stil immer besser weil ausführlicher wird. Dadurch passiert immer weniger in einem Kapitel. Inzwischen nimmt die Schlacht vermutlich auhc etwa die Hälfte der Geschichte ein. UNd der 5. Tag wird der letzte sein, das nur am Rande 😉
Aber in sofern hast du recht, dass ich auhc nicht mehr hinterherkomme. Einfach, weil mir Ideen und wohl auch Zeit fehlen. Udn wie vor kurzem erwähnt, es derzeit wichtigere Dinge gibt. Hab bei so schönem Frühlingswetter auch irgendwie wenig Lust, von Blut und Todschlag zu schreiben.

Ich habe übrigens mal damit angefangen, die Geschichte umzuschreiben. Ist eigentlich nicht schwer, da sie von Warhammer im Großen udn Ganzen eh nur die Namen hat. Und die Vergangenheit der Druchii / Drelai werde ich wohl ändern müssen. Aber so weit bin ich noch nicht.

Fehler machst du anscheinend auch so gut wie nie.

glaub das bloß nicht. Ich bin auch nicht perfekt. Liegt nur daran, dass ich meine Kapitel selbst mehrfach durchlese, bevor ich sie poste. Aber mir fallen immer wieder Fehler auf auch in den ersten Kapiteln, die ich inzwischen vermutlich bald 10x gelesen hab.

P.S.: Du machst ja gerade Abi, hast du auch Deutsch-LK belegt?

das ist bei uns ein wenig anders. Es gibt keien Leistungs- bzw. Grundkurse mehr. Es gibt nur Haupt- und Nebenfächer mit 4 bzw. 2 Wochenstunden. Bestimmte Fächer (De, Ma,, ePo, Naturwissenschaften und Fremdsprachen) sind dabei immer Hauptfach, andere (Kunst, Musik, Philo, Reli, Sport, Wirtschaft, Sozi, Geo) immer Nebenfach. Ausnahmen kann die Schule vornehmen. Kenn jemanden, der hat Kunst als Hauptfach, bei uns gibt es aber nur für Info die Wahl zwischen Haupt- und Nebenfach. Einige Fächer müssen auch alle belegen (Deutsch, Mathe, Englsich und Geschichte). Deshalb kann ich nicht wirklich DE-LK belegt haben. Man hat es automatisch als Hauptfach.
Erst in der Prüfung wird dann unterschieden. Man hat 2 Fächer auf LK-Niveau und 2 auf GK-Niveau. Und 1 mündlich auch auf GK-Niveau.
Hier hab ich aber nicht DE-LK gewählt, so gut fühl ich mich da nicht. Bzw. es gibt Fächer, die ich besser kann. Ich schreib jetzt info und Mathe auf LK-Niveau, Deutsch und Physik auf GK und mach Geschichte mündlich. Um ehrlich zu sein, ist Deutsch die Prüfung, auf die ich am wenigsten Lust habe 😀 Naja, 13 Punkte sollten es werden.

Also dann, ich werd mir jetzt erstmal was zu Futtern machen, dann arbeite ich mich noch ein kleines bisschen weiter durch die Viermächte-Schlacht. 🙂

Na dann viel Spaß.
 
So, Thread mal wiederbeleben 😉

Ich wollt nur mal verkünden, dass ich es endlich geschafft habe, weiterzuschreiben. Ist zwar nur ein Kapitel, aber das ist immerhin 5 Seiten lang. 4,5 um genau zu sein, aber egal. Und ich denke, ich werde diese Woche insgesamt etwas mehr vorankommen. Also ein Kapitel schaff ich hoffentlich noch.

Nächster Teil kommt dann vielleicht schon am Sonntag, spätestens aber im Laufe der nächsten Woche.

Nebenbei: Ich versuche ja noch, die Geschichte umzuschreiben auf einen alternativen Hintergrund, also weg von Warhammer. Meine größte Schwierigkeit dabei ist (abgesehen von der Zeit), neue Begriffe und Namen zu geben.

Hat jemand tolle Ideen? Ich bräuchte vor allem was für die Warhammer-typischen Sachen was. Also Städte (Naggarond, Ghrond, Hag Graef usw.), Länder (Ulthuan, Naggarythe, Naggaroth) und Personen (Nagash, Hexenkönig, Malekith, Morathi (Kouran nicht, der fliegt ganz raus) und natürlich Götter. (Slaanesh, Tzeentch, Mork, Gork)

Falls jetzt jemand denkt, ich würde nur die Begriffe austauschen: Keine Sorge, das ist nicht der Fall. Ich werde das Volk und die Vergangenheit der Dunkelelfen völlig umgestalten, sodass die Geschichte in sich stimmiger ist. Aber es wird halt zu jedem der genannten Dinge eine Entsprechung geben. Sonst müsste ich zu viel umschreiben.
 
So, Thread mal wiederbeleben
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Schwester, laden sie den Defibrilator auf 200.000 Volt! Ich will das der Bastard durch die Decke fliegt, wenn wir die Ladung in ihn rein ballern!

Nebenbei: Ich versuche ja noch, die Geschichte umzuschreiben auf einen alternativen Hintergrund, also weg von Warhammer. Meine größte Schwierigkeit dabei ist (abgesehen von der Zeit), neue Begriffe und Namen zu geben.
Jau, das wollte ich ja auch mal in Angriff nehmen. Am Anfang hab ich mir das noch recht leicht vorgestellt, aber nur, bis ich mal damit anfangen wollte.
Man denkt, man muss nur Namen austauschen etc. , doch man vergisst dabei, dass man sehr oft beim Schreiben vom warhammerischen Hintergrundwissen der Leser ausgegangen ist. Da ich die Erwählten nicht komplett gelesen habe, mache ich das mal lieber anhand meiner Story (Sorry, dass ich deinen Thread damit belaste!!!)
zB. Was ist ein Blutdrache, was ist ein Necrarch, was ist ein von Carstein. Ich muss die vorkommenden Vampirclans neu erklären, am Besten umgestalten, damit die Paralelle nicht zu stark ist. Wieso trachtet der von Carstein nachdem Imperium - hier muss der historische Kontext erklärt werden, der einem Warhammerspieler meistens bekannt ist.
Wer ist Abhorash, wieso ist er so ein großer Macker, und wieso haben alle Ehrfurcht vor ihm? Wieso gibt es die Magielehren? Man muss ein Äquivalent für die Winde der Magie finden, am besten was neues, eigenes. Wieso gibt es die unterschiedlichen Akademien?
Wieso sind Orks bei mir, so wie sie sind? Man kann nicht einfach von WHF-Orks ausgehen und so weiter, und so weiter...
Bei dir wäre es vllt ein bisschen leichter, weiß nicht wieviel Fluff du drin hast, aber: Was ist Ulthuan, wieso leben die Hochelfen auf einer Insel. Was ist das Chaos, wieso mutieren die alle. Wieso gibt es einen Hexenkönig, aber sonst nur weibliche Zauberinnen (falls du das so lassen willst.)? Wieso reitet der auf einem schwarzen Drachen...

Ansonsten solltest du, wenn du eigene Namen einführst am besten Verbindungen, bzw. Namensverwandschaften etc. einführen, aber gut, ich denke das muss ich dir nicht erklären.
Ansonsten ist das Ausdenken von Namen ja kein langer Prozess:
Improvisiert:
Naggarond - Iv'silian "Schwarzfels in der Sprache der Menschen"
Hexenkönig Malekith - Astaron, der Ewige (als Titel)
Da musst du halt wissen, was du für einen Stil haben willst, was dir am besten gefällt. Vllt magst ja eher was lateinisches?
Blutgott Khaine - Sternenfüst (als Gottbezeichnung) Castvetius
Oder eher nordisch (wäre mal was anderes, bei Elfen)
Naggarythe - das Reich Terjalflor, regiert von Snaiwmund.. oder was weiß ich was. Cool kommt bei Fantasynamen immer, wenn der Leser nicht genau weiß, wie mans ausspricht.
Keine Ahnung, ich würd dir einfach vorschlagen: mach dir Worktitles und fang an umzuschreiben... mit der Zeit fällt dir bestimmt DER Name ein, für das, was du haben willst (seis Person, Land, Stadt, Gott).
 
(Sorry, dass ich deinen Thread damit belaste!!!)

nö, ich hab nichts gegen ein wenig Off-Topic in meinem Thread. Immerhin ist hier dann mal was los.

Ja, du hast schon verstanden, was mein Problem ist. Vor allem will ich ja gerade die Parallelen vermeiden. Deshalb ist Khaine (Khaiha-Sil) bei mir auch nicht mehr der Gott des Todes, sondern eine Figur der Wache und des Ausgleichs. Überhaupt werden die Dunkelelfen nicht mehr unbedingt die reinen Bösen sein. Das sind sie in der Geschichte halt einfach nicht (viel zu nett)

Ich denke, so manche Dinge muss man nciht erklären. Was Orks sind, sollte jeder wissen, der Fantasy liest. Dass sie im allgemeinen dumm, wild und stark sind, kann man ja trotzdem nebenbei erwähnen. Ansonsten: Ja, wieso reitet Malekith auf nem Schwarzen Drachen? Eigentlich, weil er's kann, oder? 😉

Naggarond - Iv'silian "Schwarzfels in der Sprache der Menschen"
Hexenkönig Malekith - Astaron, der Ewige (als Titel)
Da musst du halt wissen, was du für einen Stil haben willst, was dir am besten gefällt. Vllt magst ja eher was lateinisches?
Blutgott Khaine - Sternenfüst (als Gottbezeichnung) Castvetius
Oder eher nordisch (wäre mal was anderes, bei Elfen)
Naggarythe - das Reich Terjalflor, regiert von Snaiwmund.. oder was weiß ich was.

also Astaron klingt gut. Der Ewige ist an sicht auch nicht schlecht, muss ich gucken, wie es passt. Na, vermutlich werd ich den größten Teil auhc mit der von dir vorgeschlagenen Methode (oder einfach durch wahlloses Ausprobieren von Silbenkombination) erschaffen. Trotzdem danke für die Ideen.

Werd mal schauen, wie ich da so vorankomme.
 
Ansonsten: Ja, wieso reitet Malekith auf nem Schwarzen Drachen? Eigentlich, weil er's kann, oder?
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Naja, es waren ja nur Beispiele. ^^
Aber du kannst halt nicht mehr nur mit "schwarzer Drache" beschreiben, sondern musst halt erklären was das besondere an dem Vieh ist, oder generell was Drachen für eine Rolle in deiner Welt spielen. (Siehe die Elfen: Die Drachen waren die einstigen Herrscher Albenmarks und haben dann in ihrem Zorn die ganze Welt zu Asche verbrannt... irgendwie so.)
Das schöne an Fantasy ist: du kannst Orks zB (kA ob bei dir überhaupt welche vorkommen) lila und pelzig machen, wenn du es so willst. Man kann natürlich auch den Orkstandard nehmen. Was ich meinte ist aber: du kannst nicht einfach zB die Herrschaftsformen der Orks mit übernehmen (Waaagh... Schwarzork/ Wildork.... Bosse... Goblins... Snots etc.)
naja, du wirst das schon schaukeln! 😉
 
Hi,

also deine Geschichte ist ja genial!
Ich persönlich fände es schade, wenn du dieser Geschichte den stimmigen Warhammer Hintergrund nimmst.

Ansonsten weitermachen, dies ist mit die beste Geschichte, die ich jemals in Fanfiction Rubriken gelesen habe.
Nur wegen deiner Geschichte, hab ich mich hier angemeldet, um dir mal ein persönliches Lob auszusprechen.
 
Hi,

also deine Geschichte ist ja genial!
Ich persönlich fände es schade, wenn du dieser Geschichte den stimmigen Warhammer Hintergrund nimmst.

Ansonsten weitermachen, dies ist mit die beste Geschichte, die ich jemals in Fanfiction Rubriken gelesen habe.
Nur wegen deiner Geschichte, hab ich mich hier angemeldet, um dir mal ein persönliches Lob auszusprechen.


wow, danke. Freut mich wirklich, wenn ich jemandem gefallen kann. Ich weiß das Lob sehr zu schätzen. Da bekommt man ja glatt Lust, weiterzumachen 😉

Keine Sorge, erstmal werde ich die Geschichte mit dem Warhammer-Hintergrund beenden. Das heißt, letztendlich wird es zwei Versionen geben.

Wäre schön, wenn du in Zukunft öfters was schreibt. der Thread ist ja doch eher schwach besucht.
 
Erstens: Die Geschichte ist wie imma gut und bin gespannt auf die Fortsetzung.
Zweitens: Zuden Namen sag ich mal:
Slannesh: Konk (pervese/lüsternde) al /Gott/Welt) Costo (Chaos) Kurz: Lüsternde Gott des Chaos
Kohrne: Ralcha (Zorn/Beserker) al (Gott/WeltP) Costo (Chaos) kurz:
Beserker Gott des Chaos
Hoffe das hat geholfen.
 
Erstens: Die Geschichte ist wie imma gut und bin gespannt auf die Fortsetzung.
Zweitens: Zuden Namen sag ich mal:
Slannesh: Konk (pervese/lüsternde) al /Gott/Welt) Costo (Chaos) Kurz: Lüsternde Gott des Chaos
Kohrne: Ralcha (Zorn/Beserker) al (Gott/WeltP) Costo (Chaos) kurz:
Beserker Gott des Chaos
Hoffe das hat geholfen.

find die Vorschläge nicht schlecht, aber das klingt doch ein wenig südeuropäisch, mit diesem "al Costo". Das Chaos ist ja eher nordisch und das solls auch bleiben. Auch wenn es natürlich nicht mehr Chaos heißt. Khorne hab ich inzwischen in Norme ungenannt. Bin mir nicht sicher, obs den Namen in der realen Mythologie schon gibt, aber das lässt sich ja rausfinden.
(Hab grad gesehen, dass "Norm" auf französisch bedeutet. Na, damit kann man leben, aber vielleicht ändere ich es noch.)

Ansonsten schön, dass es dir mal wieder gefällt.
 
So, eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die schlechte: Ich komm nicht voran. Will mich auhc gar nicht groß dafür rechtfertigen, aber ich hab halt grad Anderes und vor allem Schöneres im Kopf, als Geschichten über Krieg und Tod zu schreiben. Ich bezweifel allmählich auch, dass sich das demnächst ändert. Deshalb könnte es durchaus passieren, dass wir in den nächsten 2-3 Monaten ans Ende der Reserve stoßen. Rechnet also damit, dass es irgendwann vielleicht mal längere Zeit gar nicht weitergeht.

Die gute Nachricht: Heute geht es erstmal weiter. Und damit sind dann noch 6 Kapitel in Reserve.

Die Winde der Magie


„Die geheimnisvolle Welt der Magie ist mysteriöser und gefährlicher, aber auch schöner als alles, was wir Sterblichen je zu Gesicht bekommen, ein Ort der Unsterblichen und der Geister.“
- Aus Die Ewigen Tore, Skihron Kiltza

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
3 Stunden nach Sonnenaufgang

Yucalta schloss die Augen und ließ ihren Geist schweifen. Kaum sanken die mentalen Barrieren, verwandelte die Welt sich in ein Feuerwerk der Farben. Die Winde der Magie durchströmten und umschmeichelten Yucalta mit nie gekannter Intensität. Sie sah Strömungen, Wellen und Wirbel in mehr Tönen, als sie benennen konnte. Die Winde der Magie flossen durch die Welt, durchdrangen einander, verschmolzen, trennten sich wieder, lenkten einander ab oder umspielten einander.
Früher hatte Yucalta gelernt, die Winde der Magie würden festen Bahnen folgen und überall gäbe es stets von jeder Art der Magie eine gewisse Menge. An manchen Orten konzentrierten sich arkanen Ströme stärker, an anderen weniger. An manchen war die eine oder andere Farbe in den Winden der Magie stärker vertreten, dafür eine andere weniger.
Jetzt sah Yucalta, wie falsch die Lehren waren. Die Winde der Magie veränderten sich fortwährend und jeder war ein Fluss einer ganz eigenen, einzigartigen Färbung. Durch die Wechselwirkung der Strömungen verschoben sich ihre Bahnen ständig und eigentlich besaß keiner der Ströme für mehr als einen Augenblick den gleichen Verlauf.
Die Winde der Magie umtanzten die junge Magierin, flossen über ihre Haut, nährten ihren Körper mit magischer Kraft, doch sie durchdrangen Yucalta nicht, entgegen allen Lehren. Und es war nicht nur in ihrem Fall so. In ihrer Nähe konnte sie die Silhouetten von Reckdis und Szar’zriss als gewaltige Leerräume in diesem vielfarbigen Feuerwerk ausmachen.
Blutklinges und Bluthands Gestalten, die mit ihr auf dem Turm standen, waren dagegen nicht leer. Doch auch sie wurden nicht von den magischen Strömungen durchdrungen. Sie waren leuchtende Gestalten, so hell, dass Yucalta nicht hinsehen konnte. Und von diesen Erscheinungen gingen gewaltige Wellen eigener, arkaner Kraft aus, die die Winde der Magie ablenkten. Die Wellen und die magischen Ströme standen miteinander in Wechselwirkung. Beide lenkten einander ab und beide tauschten Kraft aus.
Mit einem Mal wurde Yucalta klar, dass das gleißende Licht, das sie wahrnahm, die Marilim sein musste, die beide, Blutklinge und Bluthand, trugen. Ehrfurcht erfasste sie. Und dann fiel ihr auf, dass die Winde der Magie, nachdem sie vom Licht dieser Kraftwellen erfasst worden waren, stärker und satter wirkten. Strömungen, die Yucalta oder eine andere Gestalt berührt hatten, waren dagegen für eine gewisse Zeit geschwächt.
Natürlich, dachte sie. Alle Lebewesen brauchen magische Kraft zum Leben und Überleben. Diese bekommen wir von den magischen Strömungen, die uns zwar nicht durchdringen, aber dennoch berühren. Durch die Wechselwirkung der Strömungen untereinander und durch den Zufluss der Magie durch die Warptore und die Sonne regeneriert sich die Kraft der arkanen Winde jedoch schnell wieder.
Die Kinder des Mordes aber tragen die Marilim, sie haben genug innere Kraft, um nicht auf die Winde der Magie angewiesen zu sein. Ganz im Gegenteil: Sie laden diese sogar noch mit auf. Das bedeutet, die Erwählten könnten allein durch ihre Nähe einen Bereich größerer Magie erschaffen.
Als sie ihren Geist weiter treiben ließ, glaubte sie beinahe, die Winde de Magie flüstern zu hören, doch was sie murmelten und raunten, erschloss sich ihr nicht. Ganz am Rande ihres Bewusstseins glaubte sie, Bilder und Eindrücke wahrzunehmen oder gar einzelne Worte zu verstehen, doch etwas hinderte sie daran, vollkommen eins mit den magischen Winden zu werden und an ihren Geheimnissen teilzuhaben.
Plötzlich strich etwas dicht an ihr vorbei und Yucalta zuckte zurück. Doch dann gewann ihre Neugierde Oberhand und sie beobachte das Etwas, das sie gestreift hatte. Es war ein Geist, der sich, ähnlich wie ihrer, ohne seinen Körper bewegte. Doch dieser ritt auf den Winden der Magie. Das war ein unangemessener Ausdruck, aber Yucalta fand keinen besseren. Dieser Geist bewegte sich jedoch nicht immer effizient. Er stieß gegen einige Winde der Magie, brachte sie aus der Bahn, wurde selbst herum geschoben und vor allem schlug er starke Wellen im Gefüge der Magie. Nur deshalb hatte sie ihn auch bemerkt.
Yucalta wurde klar, dass dieser Geist die Winde der Magie nicht so sehen konnte wie sie. Er sah nur das einfache Muster, das sie bis heute Morgen auch als richtig angenommen hatte. Für ihn gab es nur gerade Linien konstanter Stärke. Er sah nicht die unendliche Komplexität der arkanen Strömungen und daher konnte er sie nicht benutzen.
Aber Yucalta konnte es und innerhalb eines Herzschlages begriff sie, wie der andere Geist sich mithilfe der magischen Winde bewegen konnte. Sie schoss ihm hinterher. Geschmeidig folgte sie dem Verlauf der Strömungen, hangelte sich an ihnen entlang und sprang zwischen ihnen hin und her. Sie duckte sich, wenn einer der Winde in ihre Richtung abgelenkt wurde und mied die zahlreichen Wirbel. Einmal sprang sie jedoch mitten in einen der Wirbel hinein und ließ sich von dessen Bewegung beschleunigen.
Obwohl sie einen Weg wählte, der weit weniger geradlinig zu ihrem Ziel führte, war sie beinahe doppelt so schnell wie der andere Geist, den sie verfolgte. Und sie hinterließ keine Spur im Gefüge der Magie, keine Wellen, keine abgelenkten Ströme. Sie verglich es damit, einen Fluss zu überqueren. Während der andere Geist schwerfällig wie ein Bär durch das Wasser watete, Wellen schlug und von der Strömung herumgewirbelt wurde, schoss sie mit der Eleganz einer Wasserschlange durch die Dunkelheit, wich den Stromschnellen aus und näherte sich unsichtbar ihrem Ziel.
Und ganz plötzlich tauchte vor ihnen eine blendend helle Gestalt auf. Ein anderes Kind des Mordes, ging es Yucalta auf. Der fremde Geist näherte sich dieser Gestalt und wirbelte dicht um sie herum. Yucalta hörte ihn flüstern und schoss neugierig näher heran.
„…es voran?“ Die Stimme kam ihr bekannt vor, doch Yucalta hörte zu wenig, um sicher zu sein.
Die Lichtgestalt antwortete mit weiblicher Gedankenstimme. „Wir haben beinahe zwei Dutzend Tempelkrieger an die Untoten verloren. Es waren die Gesichtslosen, die das Schlimmste verhindert haben. Inzwischen sind die größten Konzentrationen von Wiederbelebten zerschlagen. Die meisten streichen einzeln oder in kleinen Gruppen durch die Stadt. Ihre Wildheit hat ebenfalls abgenommen.“
Parallel zu den Worten folgen Bilder. Yucalta fing Eindrücke von zerstückelten und verletzten Scharfrichtern auf, von Leichenbergen, die von Flammen verzehrt wurden, von schattenhaften Gestalten, die sie an Eisfaust erinnerten und die mit wirbelnden Klingen durch die Reihen der Untoten fuhren.
„Das sind gute Neuigkeiten.“, sprach die erste Stimme wieder. „Aber etwas beunruhigt dich.“
Dieses Mal kamen erst bildhafte Eindrücke. Yucalta sah die Überreste eines gewaltigen Massakers. Zerfetzte Druchii, von denen nicht mehr genug übrig war, damit der Feind sie wiederbeleben konnte. Die verbogenen und gesplitterten Skelette von mehreren Nauglir und zertrampelte und zerrissene Rüstungen von Tempelkriegern. Ein anderes Bild. Eine wutentbrannte Hydra, die mit Feuer um sich warf, während Blut über einen ihrer Hälse lief.
„Es kam zu seltsamen Vorfällen. Meine Hydra wurde verletzt und im Süden gerieten die Nauglir eines der Regimenter, die die Wehrlosen in den inneren Ring bringen sollten, völlig außer Kontrolle. Das ganze Rudel fiel übereinander und über die Druchii her. Mehrere Tempelkrieger eilten ihnen zu Hilfe, konnten der Wut der Kampfechsen aber nicht widerstehen. Als die Nauglir dann auch noch wiederbelebt wurden, hatten wir größte Mühe die Ordnung wiederherzustellen. Unter den zu eskortierenden Druchii hat vielleicht einer von zehn überlebt. Wir haben beinahe das gesamte Nauglir-Regiment ohne wirklichen Kampf verloren.“
„Was vermutest du?“
„Dass wir einen Attentäter in der Stadt haben. Meine Hydra wurde von einem Bolzen verletzt. Ich hatte erst geglaubt, es sei ein Untoter gewesen, der einen Glückstreffer gelandet hat, aber die beiden Vorfälle sind mit wenigen Mitteln derart verheerend gewesen, dass ich dahinter nur einen sehr geschickten — und vor allem planenden — Schützen vermuten kann. Und dazu einen, der sich schnell aus dem Staube macht. Kein normaler Untoter sollte dazu in der Lage sein.“
Dem konnte Yucalta nur zustimmen. Während der Stunden, die die Schlacht nun schon andauerte, hatte sie ein Bild von den Untoten gewonnen, das nicht zu einem solchen Anschlag passte. Vielleicht konnte der Beschwörer seine Diener so lenken, dass sie derart verheerende Schüsse abgaben, doch warum sollten die Schützen dann spurlos verschwinden? Einen Untoten könnte man doch ruhig opfern, sobald der Schaden angerichtet war. Nein, etwas stimmte hier nicht.
„Wir geht es auf der Mauer, Herr?“, fragte nun die Lichtgestalt.
„Wir halten sie.“, erwiderte der Geist, den Yucalta verfolgt hatte. „Anfangs hat uns Nerglot mit magischen Angriffen eingedeckt, aber im Moment ist es ruhiger geworden. Seine Skelette stürmen dagegen unvermindert die Befestigungen. Allmählich ermüden unsere Krieger. Vielleicht könnt ihr, wenn die Stadt einigermaßen gesichert ist, zu uns auf die Mauer kommen und ein paar Tempelkrieger schicken.“
„Ich werde die Lage begutachten und mich mit den anderen Erwählten in der Stadt beraten. Wir werden sehen, wie viele Krieger wir Euch schicken können, Blutklinge.“
Der Geist löste sich von der Lichtgestalt und Yucalta zuckte zusammen. Der fremde Geist sollte Blutklinge sein? Ja, jetzt wusste sie, woher sie die Stimme kannte. Aber es überraschte sie, dass er sich so unbeholfen durch die Strömungen der Magie bewegte. Andererseits: Er war magisch nur wenig begabt. Wieso sollte sie erwarten, dass er ein besseres Verständnis für das Gefüge der Magie hatte als selbst die Meister-Magierinnen?
Blutklinges Geist schoss zurück in die Richtung, aus der er gekommen war und Yucalta begleitete ihn. Er bemerkte sie nicht. Bald waren sie wieder in der Nähe des Turms, auf dem ihre Körper standen. Die Novizin verstand. Auf diese Weise koordinierten die Kinder des Mordes ihre Vorgehensweise. Blutklinge bildete den Mittelpunkt und kommunizierte mit ihnen. Nur wenn sie einander berührten, konnten die Erwählten ihre Gedanken alle gleichzeitig austauschen. Ansonsten musste einer von ihnen mit seinem Geist die anderen aufsuchen.
Seit Yucalta Blutklinges Geist zum ersten Mal entdeckt hatte, waren nur wenige Sekunden verstrichen. Als sie zum Turm zurückkamen, kehrte Blutklinges Geist in seinen Körper zurück. Yucalta bemerkte, dass es eine Verbindung zwischen Blutklinge und Bluthand gab. Die Winde der Magie schwangen zwischen ihnen hin und her und bildeten ein Bündel dünner Ströme, die sich um beide Gestalten legten und sie kaum sichtbar miteinander verbanden.
Und dann sah Yucalta in Richtung des Schlachtfeldes, weit über die Mauer hinweg. Sie bemerkte die Untoten. Diese waren nicht leer, wie die Sterblichen, sondern von den Winden der Magie stark durchströmt. Die arkanen Flüsse ballten sich in ihnen und gaben ihnen somit die Kraft, dem Tod einen Streich zu spielen. Und von jedem der Untoten gab es einen Strom, der ihn mit einer fernen, dunklen Gestalt auf den Hügeln verband. Auch dieser Strom bewegte sich, bildete Schleifen und Wirbel, aber es war eine Verbindung, die niemals abriss.
Diese dunkle Gestalt beobachtete Yucalta. Das war der Feind, Nerglot. In seiner Nähe verhielten sich die Winde der Magie mehr als seltsam. Einige wurden von ihm beinahe aufgesogen. Kamen sie seiner Erscheinung zu nahe, zog er sie an und vereinnahmte sie, gleich einem gewaltigen Strudel, der alles in seiner Nähe einsog. Doch ähnlich wie die Kinder des Mordes sandte auch er mächtige Kraftwellen aus, die andere magische Ströme ablenkten oder zum Teil sogar beiseite drückten. So etwas hatte Yucalta noch nie gesehen und der Anblick weckte Übelkeit in ihr.
Doch vor der Gestalt gab es etwas, das sie faszinierte. Von Nerglot gingen dunkle Tentakeln aus, die sich um die Winde der Magie legten und diese zusammenballten. Erst dachte Yucalta, er würde einen Zauber sprechen, aber als er keine Anstalten machte, den Druchii die geballte magische Kraft entgegen zu schleudern, wurde sie unruhig. Dann begriff sie. Nerglot formte ein Tor. Ein langer, dünner Faden erhob sich aus dem sich nun bildenden Ring grau strahlender Kraft und wand sich über die Mauer hinweg.
Yucalte reagierte, so schnell sie konnte. Sie schoss direkt auf die helle Verbindung zwischen Blutklinge und ihrer Meisterin zu und rief in Gedanken „Greift an!“ Zusätzlich sandte sie den beiden ein Gefühl für den Ort, an dem das Tor entstand.
Schrecken und Entsetzen wallten über sie hinweg, gefolgt von Zorn und Wut. Die beiden Geister wandten sich gegen sie, doch sie konnten Yucalta nicht entdecken. Dann gehorchten sie. Bluthand und Blutklinge griffen nach arkaner Macht und schleuderten sie in Richtung des Tores. Wie zwei Blitze kroch die Magie durch das magische Gefüge, schleuderte Strömungen aus dem Weg und verlor dabei langsam an Kraft. Das also war der Grund, weshalb Zauber über große Entfernungen viel Kraft benötigten.
Die Blitze trafen in das Tor, doch die finstere Gestalt war bereits verschwunden und der dünnere Faden verblasste. Dennoch kollabierte der graue Ring unter der magischen Entladung und stürzte in sich zusammen. Ein Teil der Kraft kroch über die feine Strömung, die irgendwo in der Stadt verschwand. Als Yucalta ihr folgte, entdeckte sie ein zweites Tor, das sich im dritten Ring geöffnet hatte. Dort war auch die dunkle Gestalt. Ein kleiner Teil des Angriffs der Erwählten kroch in Form von winzigen Blitzen über diese Erscheinung, doch sie waren nicht stark genug, um ihr gefährlich zu werden.
Yucalta wollte gerade die Augen öffnen, um den Erwählten zu berichten, was sie gesehen hatte, als ihr etwas Merkwürdiges auffiel. Ausgelöst durch den Kollaps des magischen Tores schossen einige der magischen Ströme wie Peitschen umher. Ganz plötzlich bemerkte sie eine ungewöhnlich dicke Strömung, die wie eine zuckende Schlange herumwirbelte und die Novizin mit gewaltiger Kraft traf. Während arkane Kraft durch ihren Körper strömte, wickelte sich der Strom um sie und auf einmal hörte sie das geheimnisvolle Flüstern ganz deutlich.
Im Gegensatz zu ihrer ersten Vision gab es dieses Mal kein Bild. Es war eher so, als würde das Geflüster eine Ahnung in ihr wecken. Als der magische Strom in ihr aufgegangen war, wusste sie, was sie zu tun hatte.
Yucalta zog ihren Geist in ihrer Körper zurück. Das Feuerwerk der Farben verblasste und es folgte ein Moment der Schwärze. Dann schlug sie die Augen auf. Sie saß mit überkreuzten Beinen an den rückwertigen Zinnen des Turms. Dicht neben ihr hockte immer noch Szar’zriss, der zunehmend nervös schnaubte. Reckdis stand einen Meter entfernt, die beiden Erwählten an der vorderen Brüstung.
Geschmeidig erhob sich Yucalta und wankte kurz. Die körperliche Welt kam ihr nach den Erlebnissen im Reich der Magie unwirklich und stumpf vor. Es war mühsam, seinen Körper bewegen zu müssen, wo sie doch Entfernungen mit ihrem Geist hundertmal so schnell zurücklegen könnte.
Beinahe lautlos trat sie neben Reckdis. Der Piratenfürst bemerkte sie und wandte sich um. Sein Blick huschte über ihren Körper. Es lag ein Ausdruck von Neugierde darin. Dann sah er sie fragend an. Yucalta nahm seine Hand, ohne Reckdis Gesicht aus den Augen zu lassen. Überraschung und ein Hauch von Lust zeigten sich darauf.
Yucalta stellte sich auf Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr. „Ich hatte eine Vision, Reckdis. Du musst bald etwas sehr Wichtiges für mich tun. Etwas, wofür ich dir lange dankbar sein werde.“ Kurz erfasste ihn Begeisterung und Erregung, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Aber damit alles so kommt, musst du jetzt nach Süden. Sofort. Eile die Mauer entlang. Ich weiß nicht, was du dort finden wirst, aber es muss wichtig sein. Ich vertraue dir.“ Sie strich mit den Lippen über seine Wange und trat dann zurück. „Eile dich.“, flüsterte sie, bevor sie seine Hand losließ.
Sie wandte sich ab, halb um ihm zu zeigen, dass er gehen sollte, halb damit er ihr Gesicht nicht sah. Sie fühlte sich schmutzig und schuldig, weil sie seine Gefühle so ausgenutzt hatte. Sie hatte zwar nicht gelogen. Er würde etwas sehr Wichtiges für sie tun. Aber sie hatte keine Ahnung, wann und was. Vor allem wusste sie nicht, ob sie ihn nicht in sein Verderben schickte. Er war immerhin verletzt und kaum in der Lage zu kämpfen. Sie hoffte, er würde ihr verzeihen.
Sie hörte, wie er zur Treppe eilte, seine schweren Schritte verrieten Kraft und Eile. Er war begierig, ihr zu gefallen. Vielleicht mehr, als gut für ihn war. Doch Yucalta konnte sich solche Gedanken im Moment nicht leisten.
Vorne an der Brüstung schienen Blutklinge und Bluthand unsicher, was zu tun sei. Sie stritten zwar nicht direkt miteinander, konnten sich aber auch nicht einigen. Anscheinend schienen sie nicht zu wissen, ob Nerglot verschwunden war oder ob er sich nur unsichtbar gemacht hatte. Und vor allem hatten sie keine Ahnung, wer sie dazu angestiftet hatte, anzugreifen.
Als sie bemerkten, dass Yucalta zu ihnen trat, verstummten sie. Anscheinend glaubten beide, sie hätte eine Vision gehabt. Als die Novizin ihnen jedoch berichtete, was geschehen war, trat mehr und mehr Unglaube auf ihre Gesichter. Doch da sie sogar wiedergeben konnte, was Blutklinge von der Erwählten in der Stadt erfahren hatte, mussten sie ihr glauben.
„Ihr müsst Euch beeilen.“, schloss Yucalta ihren Bericht. „Nerglot ist in der Stadt. Wenn Ihr ihm die Zeit dazu gebt, wird er dort im dritten Ring eine neue Armee aus Toten ausheben. Und was den Attentäter in der Stadt angeht: Schickt Eisfaust zum zweiten Turm südlich des Tores. Die übrigen Gesichtslosen spielen keine Rolle. Aber er musst dorthin.“
Die beiden Kinder des Mordes sahen sich an, dann nickten sie und rannten zur Treppe. Obwohl die Untoten noch immer die Mauer stürmten, hatte sie sich eigentliche Schlacht nun ins Innere von Naggarond verlagert. Einen Moment zögerte Yucalta, dann hockte sie sich wieder neben Szar’zriss und sandte ihren Geist ins Reich der Magie.
Als das Meer der Farben vor ihr aufloderte, entspannte sie sich wieder.