WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Mich interessiert allerdings besonderes was Yerill machen soll. Und ich hoffe sie findet endlich mal einen Gegner nach ihrem Geschmack.
meinst du jetzt, was ich mit ihr vorhabe oder was ihr Auftrag von Nerglot war? Letzteres könntest du nachlesen oder wirst du bald erfahren. Ersteres werden wir sehen, ihr Schicksal steht noch nicht völlig fest, aber den Großteil ihrer Aufgaben habe ich bereits in Gedanken geplant. Mal schauen, wie es mit der Umsetzung wird 😉

Edit: GEIL!!! 1000 Antworten bzw. 1001 Beiträge!!! 😀
 
Weiter gehts:

Das Tor


„Nur Narren messen die Stärke einer Stadt anhand der Dicke ihrer Mauern. Die Geschichte lehrt, dass die wenigstens Belagerungen auf den Zinnen entschieden wurden. Jede Feste steht oder fällt mit ihrem Tor.“
- Aus Kriegsweisheiten, Valen Sidon

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (5.Tag)
4 Stunden nach Sonnenuntergang

Geschärfter Stahl pfiff widerstandslos durch die Luft, als Yerill ihre Äxte kreisen ließ. Ihre Augen ruhten auf den Druchiikriegern, die ihr entgegenkamen. Es waren vier und sie alle trugen schwere dunkle Rüstungen. Der vorderste schien ihr Anführer zu sein. Über dem Metall seiner Rüstungen flatterten Stoffstreifen und erschwerten es ihr, seine Gestalt zu erfassen. In seiner Seele leuchtete das Rot der Autorität. Sie ahnte das Flüstern von Magie, das diesen Krieger umgab und sie zwingen wollte, den Blick abzuwenden. Doch sie hielt stand.
Sein Schädel war von einer Kapuze bedeckt, das Gesicht steckte hinter einer schwarzen Maske, die sie verächtlich zu mustern schien. In den durch vergoldete Panzerhandschuhe geschmückten Händen trug der Kämpfer ein langes, zweihändiges Schwert, das denen glich, die seine Begleiter trugen. Draichs hatte Viverla’atar sie genannt, die traditionellen Waffen der Scharfrichter des Khainetempels.
Die übrigen drei Tempelkrieger trugen die gewöhnlichen schweren Rüstungen von Khaines Henkern und verbargen ihre Gesichter hinter den ausdruckslosen Vorderseiten ihrer Helme. Yerill wusste, dass die Tempelkrieger zu den besten Kämpfern der Elfen gehörten, doch sie fühlte sich bereit für diese Konfrontation. Und sie war nicht so allein, wie es den Anschein hatte.
Auf ihren Befehl hin lösten sich plötzlich mehrere Gestalten aus den Schatten der Fenster, unter denen die kleine Gruppe gerade hindurchging. Zwei der fünf Skelettkrieger warfen sich auf den Anführer der Druchii, die anderen drei wählten jeweils einen der Tempelkrieger. Der Gesichtslose mit der Maske reagierte schneller, als sie es erwartet hatte. Er wirbelte zur Seite und sein Schwert fuhr in weitem Bogen durch die Luft, bevor es einem der Skelette die Wirbelsäule kurz unter dem Brustkorb durchschlug.
Die anderen Tempelkrieger hatten weniger Glück. Einer ging zu Boden, als sich einer der Skelettkrieger an seinen Kopf klammerte und diesen solange herumzerrte, bis das Genick des Druchii mit einem deutlich hörbaren Knacken brach. Als der Gerüstete erschlaffte, sprang das Skelett auf und griff ebenfalls den Anführer der Tempelkrieger an.
Yerill hatte beschlossen, sich zuerst um die Scharfrichter zu kümmern. Zwei waren noch am Leben, wenn auch nicht unverletzt. Doch sie wehrten die Skelette sehr erfolgreich ab. Yerill hängte die linke Axt an den Gürtel und rannte los. Sie stieß sich vom Boden ab, griff mit einer Hand nach dem Fensterbrett im ersten Stock des linken Gebäudes und verstärkte ihren Schwung. Dann ließ sie sich fallen und traf, die Beine voran, auf den Tempelkrieger, der zuvor am weitesten von ihr entfernt gewesen war. Er rammte gerade einem Skelettkrieger den Draich durch den Schädel. Noch bevor der Untote zu einem Haufen Knochen zerfallen war, traf Yerill ihn in den Rücken.
Seine Rüstung verhinderte, dass ihre nackten Füße sein Rückgrat zertrümmerten, dennoch ging er schwer zu Boden und rührte sich auch nicht, als sich die Unsterbliche nach vorne abrollte und mühelos wieder auf die Beine kam.
Während sie auf den letzten noch stehenden Scharfrichter zuging, zog sie die zweite Axt und rammte deren Dorn beinahe beiläufig in den ungeschützten Nacken des bewusstlosen Kämpfers. Sie sah das Licht seines Lebens verblassen und fühlte einen Stich des Bedauerns.
Doch schon wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt. Der dritte Scharfrichter hatte zwar eine schwere Wunde an der Schulter erlitten, doch der Skelettkrieger, der ihn angegriffen hatte, war inzwischen nicht mehr als ein eine zerstreute Masse aus Knochen. Er reagierte vorbereitet, als Yerill ihn angriff.
Sein langer Draich fegte dicht vor ihrem Gesicht durch die Luft, doch sie tänzelte nur zur Seite und hieb nach der verletzten Schulter. Instinktiv drehte sich der Mann ein wenig, doch schon war ihre zweite Axt heran und zertrümmerte ihm das Knie. Ihrer Kraft war selbst die schwere Rüstung nicht gewachsen.
Der Tempelkrieger wankte und Yerill parierte mit einer Axt einen erneuten Hieb des Draichs, bevor sie mit der anderen Schwung holte und den Druchii mit einer fließenden Bewegung enthauptete. Sie trat dem kopflosen Leichnam mit unnatürlicher Kraft in die Brust, sodass der gegen den Gesichtslosen prallte, der soeben sein Schwert auf den Schädel des letzten Skelettkriegers niederfahren ließ.
Der Kämpfer wankte unter dem Aufprall des Enthaupteten, doch er ging nicht zu Boden. Yerill setzte so schnell wie möglich nach. Ihre Äxte fuhren nieder, doch beide wurden von der langen Klinge des Tempelkriegers pariert. Funken sprühend kreischte Stahl über Stahl und die beiden Kontrahenten traten ein winziges Stück auseinander.
Den nächsten Schlag führte der Gesichtslose in Richtung ihres Oberschenkels. Yerill drehte sich in den Stoß hinein, wich um Fingerbreite aus, während sie mit einer Waffe das Schwert ihres Gegners beiseite drückte und mit der anderen nach dessen Waffenhand schlug. Gerade noch rechtzeitig wich der Maskierte zurück, doch das reichte Yerill. Mit einem Schrei sprang sie.
Ihr Kontrahent wich noch ein Stück zurück, doch er war nicht schnell genug. Ihre Axt blieb mit einem reißenden Geräusch in seinem Oberschenkel stecken und schleuderte ihn zu Boden, wobei sein Kopf kurzzeitig in den Nacken fiel. Das war genau das, was sie erwartet hatte, und ihre zweite Axt fuhr beinahe senkrecht nieder, der Dorn voran. Geradezu mühelos bohrte sich die metallene Spitze zwischen Maske und Brustpanzer in die Kehle des Druchii. Sein Schwert schrammte kraftlos über ihre Hüfte, konnte ihr aber nicht mehr als einen dünnen Kratzer zufügen. Seine gerüstete Gestalt erschlaffte unter ihr.
Zweimal atmete Yerill tief durch, dann stand sie auf. Wieder vier Leben weniger in dieser Stadt. Aus irgendeinem Grund erfüllte sie der Gedanke mit Trauer. Sie verdrängte das Gefühl und hastete weiter. Ihr Ziel war nicht mehr fern und als sie um die Ecke bog, an der die Tempelkrieger sie zuvor überrascht hatten, lächelte sie.
Die Straße, in die sie blickte, führte geradewegs zum Tor, das kaum hundert Meter entfernt war. Oben auf der Mauer wurde noch immer heftig gekämpft und die Toten stapelten sich am Fuße der Befestigung. Noch waren es weit mehr besiegte Untote als Druchii, aber das würde nicht ewig so bleiben.
Auf einem der Türme über dem Tor saß der rote Drache und als sie sein Lebenslicht sah, seine Kraft und Energie, seufzte sie erneut. Auf diesem Turm, das wusste sie, befand sich auch die Gestalt mit dem goldenen Licht, das sie so beinahe magisch angezogen hatte. Doch momentan verdeckte der riesige Drache diesen Anblick. Vielleicht war das besser so. Sie durfte sich nicht ablenken lassen.
Yerill lenkte ihren Blick zum Tor. Dort standen zwei weitere der maskierten Krieger, umgeben von acht Scharfrichtern und sechs gewöhnlichen Druchiisoldaten mit Armbrüsten. Wann immer sich ein Toter am Fuße der Mauer regte, wurde er von diesen Schützen niedergeschossen.
Doch Yerills Blick war auf etwas Anderes gelenkt. Durch das Tor konnte sie die Lebenslichter sehr großer untoter Wesen wahrnehmen, die dort im Torbogen standen und von der Mauer aus nicht wahrgenommen wurden. Nerglot hatte sechs wiederbelebte Trolle zum Tor geschickt, diese jedoch noch nicht angreifen lassen. Jetzt standen sie dort vergessen herum, nachdem ihr Meister in die Stadt entschwunden war.
Yerill überlegte. Sie konnte diesen Wesen Anweisungen erteilen und sie konnte auch einen Teil der Kraft ihres Meisters nutzen, um Tote wiederzuerwecken. Doch sie ahnte, dass das nicht reichen würde. Dann kam ihr eine Idee und sie sandte mehrere verschiedene Anweisungen an die Untoten aus.
Es dauerte lange und hätte sie nicht beobachten können, wie die Untoten sich bewegten, wäre sie wohl ungeduldig geworden. So jedoch blieb sie still stehen, vergewisserte sich gelegentlich, dass niemand sie bemerkte hatte, und hinderte sich selbst daran, nach dem goldenen Licht Ausschau zu halten.
Dann endlich war es soweit und sie handelte schnell. Im gleichen Moment, in dem das Tor von einem gewaltigen Schlag erbebte, brach unter der Gruppe von Wächtern das Pflaster ein. Zwei Tempelkrieger verschwanden mit einer Staubwolke zwischen den Steinen. Ihre überraschten Rufe brachen gurgelnd ab. Am Fuße der Mauer kam plötzlich Leben in die Toten. Yerill hatte sie im Laufe der Minuten beinahe alle wiederbelebt und sie angewiesen, regungslos liegen zu bleiben. Nun sprangen sie auf und stürzten sich auf die Wächter.
Yerill lief ebenfalls los. Sie überbrückte die Entfernung innerhalb weniger Herzschläge und warf sich auf den ersten Druchii, gerade als die Untoten aus der Erde sprangen. Sie hatten sich mit Krallen und Klauen unter dem Tor hindurchgegraben.
Nackte, hautlose Schädel schossen in einer dichten Wolke aus dem Boden und griffen beißend alles an, was ihnen zu nahe kam. Ihnen folgen Zombies, die sich blindlings auf die Druchii warfen, sowie Skelettkrieger mit Schwertern, Äxten und Streitkolben in den knochigen Händen.
Yerills erstes Opfer war ein Armbrustschütze. Er feuerte auf sie, war jedoch zu verzweifelt, um richtig zu zielen. Der Bolzen pfiff beinahe eine Handbreit an ihrer Schulter vorbei. Sie schlug spielerisch nach dem Geschoss und zerhackte es genau in der Mitte. Die Augen des Elfen weiteten sich und er riss den Mund auf, doch er kam nicht mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Yerills Äxte zerbrachen seine Schlüsselbeine und fraßen sich schräg in seinen Brustkorb.
Heißes Blut strömte auf ihre Arme und schenkte ihr glühende Kraft. Sofort eilte sie weiter. Schräg vor ihr kämpfte ein Scharfrichter gegen einen Skelettkrieger, während ein untoter Schädel immer wieder gegen seinen Helm donnerte. Yerills Axt traf ihn in den Rücken und tötete ihn, bevor er den Boden erreichte.
Dann wandte sie sich dem Maskierten zu, der nicht weit von ihr zwei Zombies zerhackte. Sie ging ihn mit einem Schrei an und er reagierte schnell. Sein Draich fuhr genau dort durch die Luft, wo ein sterblicher Angreifer seinen Hals gehabt hätte. Doch Yerills Kraft erlaubte es ihr, viel höher als jeder Sterbliche zu springen und so pfiff der Schlag einen halben Meter unter ihr hindurch, bevor sie auf den überraschten Druchii traf.
Sie klemmte seinen Hals zwischen ihre Beine und riss ihn so zu Boden. Kurz blitzte das Hellblau der Erregung in seiner Aura auf, als er sich seiner Position zwischen ihren Schenkeln bewusst wurde, dann schlug sein Schädel hart auf das Pflaster und das Violett des Schmerzes durchzuckte ihn. Yerill erlöste ihn, indem sie den Stiel ihrer Axt auf sein Gesicht niederfahren ließ. Die Maske und auch sein Schädelknochen hatten ihrer Kraft nicht viel entgegenzusetzen und nach dem zweiten Schlag erschlaffte die Gestalt unter ihr.
Geschmeidig erhob sich Yerill und sah, wie sich der zweite Gesichtslose zu ihr durchkämpfte. Ein Schädel und ein Zombie zerfielen unter seinen Hieben zu Staub. Sie lächelte und griff an. Ihre glatten Beine flogen über das Pflaster und der Tempelkrieger kam gerade noch dazu, den Draich zur Parade zu erheben. Schon prallten sie aufeinander. Ihre linke Axt prallte hart auf das lange Schwert, doch ihr Gegner hielt stand. Der rechten Axt, die auf sein Knie zielte, wich er aus.
Sie setzte nach, drehte sich zur Seite und schlug wieder zu. Er parierte erst die eine Axt, dann die andere. Yerill spürte einen gewissen Respekt. Dieser Krieger war der bisher beste, der sich ihr in den Weg gestellt hatte. Sie schlug nach seinem Kopf, doch er duckte sich, während er gleichzeitig nach ihrer Schulter stieß. Die Unsterbliche wich ein Stück zurück. Sofort kam er hinterher und zielte mit dem nächsten Hieb auf ihren Bauch. Mit dem Angriff holte er jedoch sehr weit aus. Der Krieger verließ sich darauf, dass seine Klinge zu lang war, als dass sie seine offene Deckung ausnutzen konnte. Ihm fehlte die Erfahrung im Kampf mit unsterblichen Wesen.
Sie schlug den Angriff mit einer Axt beiseite und sprang nach vorn. Ihr Gegner wich instinktiv zurück, doch sie hatte damit gerechnet und mehr Kraft in ihren Sprung gelegt, als nötig gewesen wäre. Ihre zweite Axt traf auf seine Schulter und drang zwei Fingerbreit in das Fleisch ein. Ein Schmerzenslaut erklang unter der Maske und der Kämpfer wich weiter zurück. Sofort setzte sie nach und schlug die Axt, mit der sie zuvor pariert hatte, seitlich in seine Hüfte. Blut lief über die Schneide und benetzte ihre Finger. Ihr nächster Stoß rammte den Dorn ihrer Axt durch einen Sehschlitz der Maske.
Ein Strom aus Blut schoss aus der Wunde und stärkte Yerills Lebenskraft. Mit einem letzten Schlag enthauptete sie ihren Gegner. Das war nun bereits der dritte Gesichtslose, den sie besiegt hatte. Schwer war es nicht gewesen. Sie fragte sich, ob sie bereit war, es mit den Kindern des Mordes aufzunehmen. Den einzigen, die noch besser waren als diese Kämpfer.
Doch vorerst sollte es nicht dazu kommen. Denn als sie sich umwandte, erkannte sie, dass nur noch drei Tempelkrieger am Leben waren. Diese hatten sich ans Tor zurückgezogen und wehrten sich erfolgreich gegen die Untoten, die noch immer aus den Löchern im Pflaster krochen. Yerill befahl ihnen, sich zurückzuhalten. Dann grinste sie. Die Scharfrichter sahen sie und wechselten unsichere Blicke.
Im nächsten Moment zersplitterte das Tor unter mehreren gewaltigen Hieben. Holzsplitter pfiffen durch die Luft. Zwei drangen durch Yerills eisige Haut, doch sie zog sie einfach heraus. Die drei Tempelkrieger wurden von den Füßen gerissen. Im nächsten Moment waren die Trolle über ihnen und zermalmten sie mit ihren riesigen Keulen.
Den Befehl zum Angriff brauchte Yerill gar nicht geben. Wie eine graue Flut strömten die Untoten hinter den Trollen durch das zerbrochene Tor. Zwei der untoten Monster hoben die zersplitterten Flügel ganz aus den Angeln, um die Bresche zu vergrößern. Wenig später erbebte das Pflaster unter den donnernden Schritten eines Rudels untoter Nauglir, die sich rücksichtslos ihren Weg in die Stadt bahnten. Ihnen folgten reiterlose Pferde, die wild die Zähne fletschten, und riesige Schwarzork-Skelette, die zu massig gewesen waren, um die Mauer hinaufzuklettern.
Schon waren die ersten Untoten auf der Suche nach Opfern in die Häuser unweit der Mauer eingedrungen. Andere kletterten nun auch auf der Innenseite die Mauer empor, während wieder andere die Türme stürmten. Auf der Mauer erklang das Signal zum Rückzug.
Noch waren die Druchii nicht in Panik geraten. Die Flucht von der Mauer verlief überraschend koordiniert. Die Krieger rannten geordnet die Mauer entlang, um bei weniger bedrängten Türmen in die Stadt zu gelangen und von dort aus zur inneren Mauer. Yerill befahl keine Verfolgung. Sollten die Untoten erst einmal den ersten Ring einnehmen.
Yerill jedoch wollte so schnell wie möglich weiter ins Innere der Stadt. Dort würde es viel interessanter werden. Und solange der Rückzug andauerte, würde es auch weitaus einfacher sein. Also rannte sie los und überließ die Untoten bei der Erstürmung des ersten Rings sich selbst. Sie wusste, dass die Belagerung bald genug an der zweiten Mauer weitergehen würde.
 
Und wieder ein guter Teil!

(What else? 😀)

Hm, reicht es aus, wenn ich bei den nächsten Teilen immer "Bitte fügen sie an dieser Stelle einen positiven Kommentar ein." schreibe? 😉 😛

Und, kamst du in letzter Zeit mal wieder zum schreiben oder zehrst du noch an den Reserven?


von mir aus kannst du das schreiben 😉. Da du eh nicht genau auf die Teile eingehst, macht es keinen großen Unterschied.

Nein, leider kam ich nicht dazu. Weiß auch nicht wieso. Zeit ist eigentlich da. Wenn ich besser vorankommen würde, würde ich auch öfters war posten.
Da ich ab nächsten Monat bei der Armee bin, wird es wohl auch demnächst keine großen Fortschritte geben. Vielleicht, wenn die Grundausbildung vorbei ist. Mal sehen.
 
Da ich ab nächsten Monat bei der Armee bin, wird es wohl auch demnächst keine großen Fortschritte geben. Vielleicht, wenn die Grundausbildung vorbei ist. Mal sehen.
Hm, naja lange wirst du bei der Armee nicht sein, wenn der Herr zu Guttenberg die Wehrpflicht streicht. Also mach es dir nicht allzu gemütlich in der Kaserne!
(Wobei, gerade in einer Anstalt der Armee müsste man gut übers Kämpfen schreiben können... 😀)

Edit: @ich-gehe-nicht-genauer-auf-die-Teile-ein:
Wie, bitte schön, soll man bei einer Geschichte, die ziemlich gut ist und einen Schreibstil aufweist, der zig-mal so gut ist wie der eigene, genauer darauf eingehen und was anderes außer Rechtschreibfehler suchen? 😛 Nein, ich kann wirklich nur sagen: Du schreibst wirklich klasse. Und ich kann es wirklich unter jeden neuen Teil schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, naja lange wirst du bei der Armee nicht sein, wenn der Herr zu Guttenberg die Wehrpflicht streicht. Also mach es dir nicht allzu gemütlich in der Kaserne!
(Wobei, gerade in einer Anstalt der Armee müsste man gut übers Kämpfen schreiben können... 😀)

na, meine 6 Monate werd ich schon ableisten dürfen, so bald kommt die Streichung nicht. Aber besser als 9 ist es schonmal.

Ich denke, mit dem letzten Punkt hast du recht. Aber das heißt ja nicht, dass ich auch die Zeit dazu habe. Hinzu kommt, dass ich noch nicht weiß, ob ich da unbedingt meinen Laptop mitnehmen will (falls überhaupt erlaubt). Und ohne wird es mit Schreiben auch nicht so gut. Man kann zwar auch per Hand schreiben, aber dann neige ich dazu, mich kurzzufassen, weil es schnell anstrengend wird und langsamer geht. Und dann kommen die Beschreibungen zu kurz und es klingt abgehackt 😉.

Aber keine Sorge, ich werds versuchen.
 
Edit: @ich-gehe-nicht-genauer-auf-die-Teile-ein:
Wie, bitte schön, soll man bei einer Geschichte, die ziemlich gut ist und einen Schreibstil aufweist, der zig-mal so gut ist wie der eigene, genauer darauf eingehen und was anderes außer Rechtschreibfehler suchen? 😛 Nein, ich kann wirklich nur sagen: Du schreibst wirklich klasse. Und ich kann es wirklich unter jeden neuen Teil schreiben.

ja ok, ich versteh dich ja. Geht mir bei anderen Geschichten ähnlich. Auch wenn ich durchaus immer was zu meckern habe😉. Aber ich versuche auch immer, besonders positives hevorzuheben.

Na egal, solange du überhaupt was drunterschreibst, will ich mich mal nicht beschweren 😉
 
Auch wenn ich durchaus immer was zu meckern habe😉.
Wer qualitativ gut schreiben kann, kann auch qualitativ besser meckern! 😀

Aber ich versuche auch immer, besonders positives hevorzuheben.
Nun, ehrlich gesagt finde ich eine Formulierung im letzten Teil wirklich genial:
Heißes Blut strömte auf ihre Arme und schenkte ihr glühende Kraft.
Diese Formulierung ist dir richtig gut gelungen. Das "glühende" passt einfach perfekt, hat so eine schöne Eigenwirkung und ist mal was anderes von der Formulierung her (im allg. schreibt man ja eher so was wie "neue Kraft"). Außerdem ist die Verbindung von "heiß" und "glühend" sehr passend.
 
Diese Formulierung ist dir richtig gut gelungen. Das "glühende" passt einfach perfekt, hat so eine schöne Eigenwirkung und ist mal was anderes von der Formulierung her (im allg. schreibt man ja eher so was wie "neue Kraft"). Außerdem ist die Verbindung von "heiß" und "glühend" sehr passend.

danke (na also, geht doch 😉).

Ja, sowas ist Zufall. Wenn einem gerade etwas Gutes einfällt, dann entstehen halt solche schönen Formulierungen. Wenn nicht, dann halt eher etwas "Gewöhnliches".
 
Da schaut man mal 2-3 Tage nicht ins Forum und was passiert?

Es gibt einen neuen sehr schönen Teil.

Eine Sache fällt mir allerdings auf:
In dem einen Buch der "Darkblade" Reihe das ich gelesen habe, (ist schon länger her) werden die Straßen einer Dunkelelfenstadt als sehr eng beschreiben. So eng das ein einzeler Nauglir sich darin nicht umdrehen kann. Extra um die Erstürmung einer solchen Stadt schwieriger zu machen. Vielleicht solltest du das in die weitere Beschreibung der Stadt aufnehmen. Es sei den du möchtest dich weiter vom offiziellen Hintergrund lösen. Besonders da du ja vorhast/hattest das Buch vollkommen davon zu lösen.

Zur Armee darf ich mich dann jetzt auch bald gesellen, Laptop mitnehmen sollte da eigendlich kein Problem sein, aber beim Ersten mal würde ich ihn auf jeden fall zu Hause lassen. In der Grundausbildung wird wohl keine Zeit zum Schreiben sein. Danach sollte es eigendlich gehen. (Inoffiziel natürlich)
 
In dem einen Buch der "Darkblade" Reihe das ich gelesen habe, (ist schon länger her) werden die Straßen einer Dunkelelfenstadt als sehr eng beschreiben. So eng das ein einzeler Nauglir sich darin nicht umdrehen kann. Extra um die Erstürmung einer solchen Stadt schwieriger zu machen. Vielleicht solltest du das in die weitere Beschreibung der Stadt aufnehmen. Es sei den du möchtest dich weiter vom offiziellen Hintergrund lösen. Besonders da du ja vorhast/hattest das Buch vollkommen davon zu lösen.

ja, ich kenn die Beschreibungen und ursprünglich wollte ich das auch so machen. Aber wie du schon richtig festgestellt hast, löse ich mich ja ziemlich stark vom Hintergrund und ich denke, so ein Detail ist dann nicht das Problem.

Zur Armee darf ich mich dann jetzt auch bald gesellen, Laptop mitnehmen sollte da eigendlich kein Problem sein, aber beim Ersten mal würde ich ihn auf jeden fall zu Hause lassen. In der Grundausbildung wird wohl keine Zeit zum Schreiben sein. Danach sollte es eigendlich gehen. (Inoffiziel natürlich)

ja, genau so hab ich mir das auch vorgestellt und werds dann vermutlich auch so umsetzen. Mal schauen.
 
Ich denke mal eher, dass das Problem darin liegt, dass deine Kameraden im GWD vielleicht nicht allzu viel vom "Schreiben" halten. Passiert nun doch auch mal, dass mit mit ein paar Schafsköpfen in einer Stube schlafen muss. Logistisch ist das sicherlich auch kein Prob, allerdings sollte man aufpassen, dass der Lappi nicht geklaut wird.
 
So, letzter Tag heute in "Freiheit"^^. Ich verabschiede mich mal mit einem neuen Teil für die nächsten Wochen. Anschließend sind noch 3 Kapitel in Reserve. Mal sehen, ob ich beim Bund nun dazu komme, zu schreiben oder ob ich meine Reserve ganz aufbrauchen muss.

Aber hier erstmal die Fortsetzung:

Ins Innere der Stadt


„Manch große Taten werden unbemerkt vollbracht. Und manch Opfer ist letztendlich unnötig. Dennoch kann ein jeder Kämpfer im Grunde nur um sein Leben kämpfen. Oder sterben.“
- Aus Erfahrungen eines Soldaten; unbekannter Autor

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
4 Stunden nach Sonnenaufgang

Reckdis wich zurück, als die metallene Spitze der Hellebarde heran zischte. Schon spürte er die rückwärtige Brüstung des Turms am Hacken. Länger konnte er nicht vor seinem Gegner fliehen. Der Schwarze Gardist stieß ein Zischeln aus, das an ein hämisches Lachen erinnerte. Er war anscheinend zu demselben Schluss gekommen.
Der nächste Hieb der Hellebarde fuhr senkrecht nieder und Reckdis drehte sich zur Seite. Nur fingerbreit verfehlte die blitzende Klinge seine verletzte linke Schulter. Der Piratenfürst ging nun selbst zum Angriff über und schwang sein Schwert. Doch sein Gegner war kein gewöhnlicher Untoter. Er wich einen halben Schritt zurück und schlug dann mit dem Stiel der Hellebarde nach Reckdis.
Die Attacke war mit keiner großen Kraft geführt, doch Reckdis Schwung trieb ihn gegen die lange Metallstange, die auf sein Schienbein zielte. Die Rüstung kreischte, doch sie hielt. Reckdis stolperte dennoch über das Hindernis. Geistesgegenwärtig versuchte er nicht, den Sturz abzufangen, sondern ließ sich auf die unverletzte Körperhälfte fallen und hieb dann auf den Knöchel seines Gegners ein. Doch die Schwarze Garde zählte nicht grundlos zur schwersten Infanterie der Druchii und Reckdis konnte aus dem Liegen nicht genug Kraft aufbringen, um die massive Panzerung zu durchdringen.
Der Gardist lachte wieder und stach mit dem Stiel seiner Waffe nach Reckdis Unterleib. Der drehte sich auf dem Boden herum, sodass er dem Angriff entging, dann trat er dem Gardisten kraftvoll in den Bauch. Sein Kontrahent stöhnte nicht einmal, doch er stolperte zurück. Weit genug, damit Reckdis sich aufrichten konnte. Sofort brachte er etwas mehr Abstand zwischen sich und seinen Gegner.
Doch der griff augenblicklich wieder an. Die spitze Klinge der Hellebarde zielte genau auf Reckdis Brust und der Piratenfürst versuchte, den Angriff mit seinem Schwert abzulenken. Doch er hatte die Kraft des Untoten unterschätzt. Nur um wenige Fingerbreit verfehlte der Stoß sein eigentliches Ziel und krachte stattdessen gegen Reckdis Oberarm. Gewaltige Kraft lag in der Attacke und die Rüstung war ihr nicht gewachsen. Mühelos schnitt die Klinge durch den Stahl. Allein die Tatsache, dass der Stoß eine Gliedmaße getroffen hatte, rettete Reckdis vor einer schweren Verletzung. Sein Arm wurde nach hinten gerissen, doch so setzte er der Klinge nicht genug Widerstand entgegen, um durchtrennt zu werden.
Der Gardist stolperte aus demselben Grund einen Schritt weiter, als es sein Plan gewesen war und Reckdis reagierte schnell. Die wieder aufflammenden Schmerzen in seiner Schulter ignorierend, stach er mit der Klinge in der rechten Hand zu. Sein Schwert bohrte sich seitlich in die Schulter seines Gegners und trat schräg auf dem Rücken wieder aus. Ein Sterblicher hätte an der Wunde sterben können, doch der Untote wich nur überrascht zurück. Mit verzweifelter Kraft riss Reckdis sein Schwert frei und trat dann ebenfalls zurück.
Sein Gegner konnte den linken Arm nicht mehr richtig bewegen, weniger aufgrund der Verletzung, sondern weil Reckdis Hieb das Scharnier seiner Rüstung eingeklemmt hatte. Nun hielt er die Hellbarde nur noch mit einer Hand.
Dass ihn das kaum weniger gefährlich machte, bewies der nächste Schlag. Weit ausholend fuhr die lange Waffe horizontal durch die Luft und zielte auf Reckdis Hüfte. Gleichzeitig kam der Schwarze Gardist auf ihn zu, um zu verhindern, dass Reckdis nach hinten aus der Reichweite des Schlags trag. Der Khainler warf sich nach vorne. Dem Schlag würde er damit nicht entgehen, doch nur war sein Gegner wieder in der Reichweite von Reckdis Schwert.
Sofort stach er zu, aber sein Kontrahent drehte sich ein wenig zur Seite, sodass Reckdis Stoß nur eine tiefe Delle in seinen Helm schlug, statt ihm den Schädel zu spalten. Bevor er zum nächsten Angriff ansetzen konnte, traf ihn der Stiel der Hellebarde in die Hüfte und fegte ihn beiseite. Der Hieb war dicht an seinem Urheber weniger schwungvoll, besaß aber dennoch eine übernatürliche Kraft. Der Piratenfürst prallte schwer auf den Steinboden und rutschte ein ganzes Stück.
Während er noch benommen versuchte, sich aufzurichten, kam sein Gegner wieder auf ihn zu, die Hellebarde über den Kopf erhoben zum tödlichen Stoß.

Seine Robe bauschte sich, Stoff flatterte und Stahl blitzte auf. Nerglots Klingenstab durchstieß mühelos die Rüstung des Kriegers und ließ ihn in die Knie brechen. Ein feuchtes Röcheln entkam aus seiner Kehle und Blut floss in Bächlein über die Panzerung seiner Brust.
Der Unsterbliche wandte sich seelenruhig dem zweiten Kämpfer zu und zog ihm die Klinge über die Kehle. So viel schneller war er als diese jämmerlichen Druchii, dass diese den Tod nicht einmal kommen sahen. Auch der zweite Wachsoldat brach zusammen und blieb reglos liegen. Nerglot fühlte, wie ihn neue Kraft durchströmte, als das Drachenamulett Tod in Magie verwandelte. Ein kurzer Gedanke genügte und die beiden Erschlagenen erhoben sich wieder.
Nerglot beachtete sie nicht. Sie würden sich selbstständig Opfer suchen. Er musste weiter. Sein Torzauber hatte ihn in den dritten Ring der Stadt befördert, doch vermutlich wussten die Kinder des Mordes von seinem Aufenthaltsort. Er musste hier weg. Sein Plan war es gewesen, sich hier verborgen eine neue Armee aufzubauen, um Naggarond von innen heraus zu vernichten. Doch ihm blieb keine Zeit.
Inzwischen war er bestimmt bald eine Stunde unterwegs, hatte immer wieder Gruppen von Druchii getötet und wiederbelebt, doch das waren nur kleine Taten am Rande und auch wenn seine Diener weitere Elfen töten würden, auf diese Weise konnte er nicht siegen. Er hatte darüber nachgedacht, einen mächtigen Zauber zu sprechen, um gleich mehrere Straßenzüge auszulöschen, doch eine solche Kraftdemonstration würde den Kindern des Mordes nicht verborgen bleiben und anschließend wäre er zu geschwächt, um gegen Bluthand bestehen zu können.
Schon vor einer ganzen Weile hatte er Viverla’atar und Yerill befohlen, zu ihm zu kommen, doch er wusste nicht, ob der geistige Befehl bei ihnen funktionieren würde. Bei den beiden Schwarzen Gardisten, die er sich Untertan gemacht hatte, wirkte er zwar, doch die beiden Frauen waren immerhin Untersterbliche und keine Untoten. Korlif konnte er in der Nähe spüren, doch von Viverla’atar und Yerill gab es keine Spur.
Dann wurde ganz in der Nähe ein Zauber gesprochen und direkt vor Nerglot erschien ein schwarzes Kraftfeld. Abrupt blieb er stehen und hüllte sich in einen Schutzschild. Vor und hinter ihm traten Gestalten in schwarzen Rüstungen aus Seitengassen und Häusereingängen. Nerglot verfluchte sich stumm für seine unaufmerksame Hast, erkannte aber gleichzeitig, dass es sich ausschließlich um Schwarze Gardisten handelte, die ihn mit drohend erhobenen Hellebarden umzingelten.
Bevor Nerglot jedoch angreifen konnte, machten die Krieger Platz für eine weitere Gestalt und er sog scharf die Luft ein. Auf ihn zu kam, gehüllt in seine furchterregende Mitternachtsrüstung, Malekith, Hexenkönig der Druchii. Das Schwert Zerstörer funkelte böse in seiner Hand und magische Schatten wirbelten um die Klauen seines Panzerhandschuhs, der Hand des Khaine.
Und hinter ihm, außerhalb des Rings aus Gardisten stand hoch aufgerichtet und stolz die Hexenkönigin, atemberaubend schön und tödlich kalt. Sie hatte das Kraftfeld geschaffen, das sich jetzt knisternd um Nerglot schloss.

Reckdis schloss die Augen und griff nach der einzigen Waffe, die ihm noch geblieben war. Ein Sturm entfesselte sich direkt vor seinem Gegner und lenkte die zustoßende Hellebarde ab. Statt in Reckdis Brust bohrte sie sich in den Stein der Turmplattform. Splitter prallten geräuschvoll an seiner Rüstung ab. Der Khainler wusste, dass er schnell sein musste und so warf er sich, alle Schmerzen ignorierend, gegen die Hellebarde.
Der Gardist hatte mit einer solchen Tat nicht gerechnet und die schwere Waffe wurde ihm aus der Hand gerissen. Klirrend schlug sie auf den Boden und Reckdis erhob sich. Doch wenn er geglaubt hatte, seinen Kontrahenten auf diese Weise unschädlich machen zu können, hatte er sich geirrt. Der Untote schlug ihm ins Gesicht und Reckdis spürte seinen Kiefer knacken. Blut floss ihm in den Mund, seine Augen tränten vor Schmerz. Wutentbrannt schlug er blind zu und warf sich auf seinen Gegner.
Sein Schwert blieb im Hals des Untoten stecken und dann krachten sie zu Boden. Reckdis packte beide Enden seiner Klinge und stützte sich auf sie. Ruckartig drückte er sie immer weiter in das verdorbene Fleisch. Mehr und mehr erlahmte die Gegenwehr seines Gegners und schließlich schlug der behelmte Kopf auf die Steine und der Gardist blieb reglos liegen.
Dunkelheit umfing Reckdis. Alles tat ihm weh, sein Arm, seine Schulter, sein Gesicht und seine Hüfte. Sein Kampfeswille erlosch und machte einer gewaltigen Erleichterung, noch am Leben zu sein, Platz. Er wollte nicht mehr aufstehen. Wie in weiter Ferne hörte er Schreie und Waffengeklirr und darüber Stimmen, die einen Rückzug befahlen, doch all das bedeutete ihm nichts mehr. Er konnte hier nicht mehr weg. Und weshalb auch? Was bot die helle Welt, außer Schmerz und Leid?
Reckdis glaubte zu schweben. Leicht fühlte er sich und es schien ihm, als würden alle Sorgen unter ihm zurückbleiben. Wind zischte in seinen Ohren und peitschte sein Gesicht. Er glaubte, das Meer rauschen zu hören. War das der Tod? Würde er in der anderen Welt wieder zu See fahren und ein Schiff steuern? Dann war es vielleicht gar nicht schlimm. Und lächelnd gab er sich der Dunkelheit hin.

Was Reckdis nicht wusste, war die Tatsache, dass Yucalta, an Szar’zriss Flanke gelehnt, weiter den Stimmen der magischen Ströme gelauscht hatte. Und was sie gesehen hatte, war zwar keine Vision der Zukunft gewesen, rettete ihm aber das Leben. Denn sie sah, wie er auf der Plattform des Turms liegen blieb, während die Kinder des Mordes auf der Mauer zum Rückzug in den zweiten Ring bliesen. Denn der Ansturm der Untoten von außen und innen war zu stark geworden und sie erhofften sich von der wesentlich kürzeren zweiten Mauer besseren Schutz.
Doch niemand außer Yucalta wusste von Reckdis, der auf der Leiche seines Gegners niedergesunken war und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen konnte. Und sie gab sich die Schuld für sein Schicksal, hatte sie ihn doch in jene Lage gebracht. Außerdem hatte er seine wichtigste Rolle noch nicht gespielt. So verzweifelt war sie, dass sie nicht daran dachte, ebenfalls den Rückzug anzutreten.
Doch gerade wollte sie sich erheben, um selbst zu Reckdis zu eilen, als Szar’zriss, auf den sie unbewusst alle ihre Visionen übertragen hatte, sich erhob, sie mit dem Maul packte und die schreiende Zauberin — denn sie glaubte, er wolle sie fressen — auf seinen mächtigen Rücken hob. Als er sich mit einem Satz über die Zinnen schwang, hielt sie sich reflexartig fest und so flogen sie zum Turm, auf dem Reckdis bereits in eine Art Trance am Rande der Ohnmacht gesunken war.
Eilig packte der Drache den Piratenfürsten mit den Klauen, denn schon eröffneten die Untoten das Feuer auf ihn. Während des Fluges sank Reckdis in die Bewusstlosigkeit und träumte vom Meer. Niemand sah sein seliges Lächeln. So bekam Reckdis den letzten Teil des Fluges in Szar’zriss Klauen nicht mit und ebenso wenig bemerkte er, wie der mächtige Drache ihn in den innersten, den vierten Ring der Stadt zum Hexenkloster brachte und er dort von den Heilmagiern behandelt wurde.

Darmal hielt sich in der Nähe der beiden Erwählten, Blutklinge und Bluthand. Die Gesichtslosen hatten sich aufgeteilt. Zwei der Gerüsteten liefen ihnen hinterher, die anderen bildeten Eskorten für die übrigen beiden Gruppen aus jeweils zwei Kindern des Mordes, die durch den dritten Ring der Stadt streiften, um Nerglot zu suchen.
Blutklinge hatte Darmals Bericht gelassen aufgenommen. Anscheinend war er aufgrund eines Rates der neuen Seherin der Druchii zu jenem Turm geschickt worden, den er nicht erreicht hatte. Selbst Bluthand wusste nicht, was genau Darmals Aufgabe gewesen war. Vielleicht hatte er den unbekannten Schützen lediglich aus der Deckung scheuchen sollen.
So hatte er sich, nachdem er die Spur des Meuchelmörders verloren hatte, seinen Meistern angeschlossen und half bei der Verfolgung Nerglots. Das stellte sich als überraschend schwierig heraus. Der dritte Ring war von niederen Hochgeborenen und wohlhabenden Bürgern der mittleren Bevölkerungsschicht bewohnt und diese hatten sich hohe Türme und ausladende Paläste bauen lassen.
In einige dieser Gebäude war Nerglot anscheinend eingedrungen und hatte die Bewohner in Untote verwandelt. Doch wann immer die Erwählten ein solches Schlachtfeld stürmten und sich durch die weit verzweigten Flure und schier endlosen Treppen kämpften, mussten sie am Ende erkennen, dass ihr Feind nicht mehr hier war. Nur seine Diener, die sich ihnen entgegen stellten und sie aufhielten.
Jetzt jedoch richtete Bluthand sich plötzlich auf. „Ein Zauber wird hier gewirkt, zwei Straßen weiter. Beeilung.“ Und sie rannte, so schnell sie konnte. Darmal und Blutklinge konnten ihr mühelos folgen, doch die übrigen Gesichtslosen blieben allmählich zurück. Die drei betraten die nächste Straße, die parallel zu der verlief, die Bluthand als Ziel genannt hatte.
Und hier fand auch Darmal, was er suchte. Denn für seine Sinne kaum zu übersehen, lag die Spur des unbekannten Schützen auf der Straße. „Der Attentäter ist hier in der Nähe.“, teilte er seine Erkenntnisse mit und verließ die beiden Kinder des Mordes auf einen knappen Wink von Blutklinge hin.
Mit weit ausgreifenden Schritten eilte er die Straße entlang, doch es war nicht weit. Kaum fünfzig Meter weiter verschwand die Spur im Inneren eines großen, aber flachen Gebäudes. Darmal beschloss, dieses Mal mit mehr Heimlichkeit vorzugehen. Er zog sein Schwert und trat vor die zweiflüglige Eingangstür.
Ein Versuch zeigte, dass sie nur angelehnt war. Rasch drückte er sie auf und schlüpfte ins Innere. Es war stockdunkel, abgesehen von einem Streifen Licht, der durch die Tür fiel. Rasch sprang er aus dem Licht zur Seite, um möglichen Feinden kein Ziel zu bieten. Doch nichts rührte sich.
Der Geruch von Rauch zeigte, dass die Kerzen neben der Tür bis vor Kurzem noch gebrannt hatten. Doch Darmal brauchte kein Licht, um der Spur zu folgen. Sie führte ins Obergeschoss. So leise wie möglich eilte er die Treppe hinauf. Kurz vor dem oberen Treppenabsatz hielt er abrupt inne und duckte sich an die Wand.
Denn dort, auf den oberen Stufen lag eine Gestalt in dunklen Gewändern. Sich beständig nach einem Hinterhalt umsehend und das Schwert im Anschlag kroch Darmal näher. Doch auch als er sie berührte, reagierte die Gestalt nicht. Der Gesichtslose sah auch, weshalb. Ein Bolzen hatte den Hals des Mannes durchschlagen und war dann herausgerissen worden. Anders konnte er sich das tiefe Loch mit den zerfetzten Rändern nicht erklären.
Dann stockte ihm der Atem, denn er erkannte die Gewandung des Toten und auch die Dolchwaffe, die in seiner schlaffen Hand lag. Dies war ein Assassine des Tempels, einer der gefährlichsten Attentäter der bekannten Welt. Doch Darmal erkannte, dass dies nicht derjenige war, den er suchte. Die Spur seines Zieles führte noch weiter.
Wen oder was jagte er da eigentlich, fragte er sich unwillkürlich. Wer mochte so gefährlich sein, dass er einen der Dolche Khaines einfach so niederschießen konnte, anscheinend ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen? Und was suchten die beiden hier in diesem Gebäude?
Fragen, deren Antworten ihn anscheinend am Ende der Spur erwarten würden. Es gab keine andere Möglichkeit, er musste den unbekannten Schützen stellen, bevor der noch mehr Schaden anrichten konnte.
 
So, auch wenn ich immer noch nicht weitergekommen bin, will ich euch nicht länger warten lassen.

Weiter gehts:

Aufeinandertreffen


„Das Schlimme an diesem Feind war, dass er von überall kam. Während die gemeinen Soldaten gegen die Diener des Beschwörers um die zweite Mauer fochten, zerlegten die Großen das Zentrum der Stadt.“
- Aus Bericht der Viermächteschlacht

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8.Vollmond (5.Tag)
4 Stunden nach Sonnenaufgang

Der Assassine schreckte auf, als er das Klacken der Repetierarmbrust hörte, doch er reagierte zu spät. Er sprang auf und machte Anstalten, sich zur Seite zu werfen, aber der Bolzen erfasste ihn mitten in der Bewegung, bohrte sich in seinen Rücken und schleuderte ihn gegen die Wand. Er versuchte, zu schreien, vielleicht um andere zu warnen, vielleicht aus Schmerz, doch seine zerstörte Lunge ließ nicht mehr als ein blubberndes Fauchen zu, das im Donnern einer nahen Explosion unterging.
Nur zwei Herzschläge später wurde dem Sterbenden eine Klinge über die Kehle gezogen und beendete seine Bemühungen. Viverla’atar steckte das Schwert weg und riss den Bolzen aus dem Rücken des Tempelassassinen. Es war bereits der zweite, den sie in diesem Gebäude getötet hatte. Sie fragte sich, was ihre Anwesenheit zu bedeuten hatte. So rasch und leise wie möglich lud sie die Armbrust nach und stellte dabei fest, dass ihre Bolzen allmählich zur Neige gingen.
Die Unsterbliche kroch näher an das Fenster heran, neben dem der Assassinen gehockt hatte, und blickte hinunter auf die Straße. Sie befand sich im zweiten Stockwerk und nicht weit unter ihr entfaltete sich gerade eine wahre Schlacht. Nerglot war umgeben von einem Kreis Schwarzer Gardisten, die allesamt leicht angeschlagen aussahen, sich aber dennoch trotzig auf den überlegenen Gegner warfen.
Doch sie waren ihm nicht gewachsen. Viverla’atars unsterblicher Geist arbeitete schon wesentlich schneller als der sterblicher Druchii, doch Nerglot war selbst ihr noch weit überlegen. Mit größerer Geschwindigkeit, als ihre Augen verfolgen konnten, schlug er die Gardisten nieder. Jeder Hieb seines Klingenstabs fand sein Ziel und niemand vermochte ihn abzuwehren.
Viverla’atar bemerkte, dass die Hauswände ringsum geschwärzt waren und ihr fiel die Explosion wieder ein, die sie gehört hatte. Das erklärte, weshalb die Gardisten so angeschlagen wirkten. Schon zogen sie sich zurück und bildeten einen größeren Kreis um den Unsterblichen. Doch nun trat eine neue Gestalt in Viverla’atars Sichtfeld und sie fluchte stumm, als sie Malekith höchstpersönlich erkannte.
Und von der anderen Seite eilten nun Blutklinge und Bluthand heran, gefolgt von mehreren Kriegern in schweren Rüstungen, die vor ihren Blicken verschwammen. Diese Gestalten erinnerten sie an ihren Verfolger, der sie aus ihrem Versteck nahe der Stadtmauer vertrieben hatte. Sie glaubte, ihn abgeschüttelt zu haben, doch ganz sicher war sie sich nicht. Immerhin wusste sie nicht einmal, was er war. Sie erinnerte sich mit einem unguten Gefühl an das Geräusch, mit dem er hinter ihr durch ein eigentlich massives Dach gekracht war.
Und noch jemanden entdeckte Viverla’atar, dessen Anwesenheit sie beunruhigte. Denn hinter dem Hexenkönig folgte Morathi, die Hexenkönigin. Allein Yetail und Yerill konnten es mit ihrer Schönheit aufnehmen und Viverla’atar fühlte sich auf einmal dreckig und unbedeutend. Brennende Verachtung stieg in ihr auf.
Sie ließ den Blick noch einmal über die Situation unter ihr schweifen, Nerglot, eingekreist von Schwarzen Gardisten, in den Häusern vermutlich weitere Assassinen. Die beiden mächtigsten Kinder des Mordes mit zweien ihrer Elitekrieger auf der einen und dem Hexenkönigspaar auf der anderen Seite. Es stand außer Frage: Ihr Meister saß gewaltig in der Klemme. Doch er war nicht ganz so allein, wie es vielleicht den Anschein hatte. Mit grimmiger Entschlossenheit rief Viverla’atar nach zwei ganz bestimmten von Nerglots Dienern und hob die Armbrust.

Nerglot war sich seiner Situation überdeutlich bewusst. Es sah ganz so aus, als würde er hier scheitern. Die Schwarzen Gardisten waren keine Gefahr für ihn und mit etwas Glück könnte er auch Malekith und Morathi einzeln besiegen. Vielleicht sogar zusammen. Doch zusätzlich gegen Blutklinge und Bluthand zu bestehen, war unmöglich.
Das hieß, er hatte nur eine einzige Chance. Er musste am Hexenkönig vorbeikommen, bevor die Kinder des Mordes ihn erreichten. Er würde fliehen müssen, aber es gab keine andere Möglichkeit. Hier kämpfen konnte er nicht.
Malekith kam mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Nerglot sandte magische Kraft in seinen Sensenstab. Die Runen leuchteten auf und glühende Kraftfelder spannten sich über die Klingen. Dann griff er an. Rasend schnell schoss er auf Malekith zu, drückte die Hellebarde eines Gardisten beiseite und schlug mit einem kraftvoll von oben geführten Hieb zu.

Yetail rannte, so schnell sie konnte. Sisrall war schneller als sie, während die Gesichtslosen hinter ihnen zurückblieben. Sie würden niemals rechtzeitig zum Gefecht kommen, aber das war nun auch egal. Dies hier war eine Auseinandersetzung von Unsterblichen. Allen Sterblichen würde ein ähnliches Schicksal bevorstehen wie den acht Schwarzen Gardisten, die bereits tot oder schwer verwundet auf dem Pflaster der Straße lagen.
Sie sah, wie Nerglot angriff. Einer der Gardisten versuchte, ihn aufzuhalten, doch er war viel zu langsam. Seine Hellebarde wurde einfach beiseite gedrückt. Malekith hob das Schwert, um den Hieb zu parieren. Morathi schien zu glauben, dass ihr Sohn Erfolg haben würde, doch Yetail wusste es besser. Sie sah die funkelnde Magie in Nerglots Klingenstab und sie ahnte seine Kraft.
Schneller, als sie es je zuvor getan hatte, erschuf sie einen magischen Schild, doch dieses Mal nicht um sich herum, sondern direkt zwischen Malekith und dem Sensenstab des Untoten. Währenddessen eilte Sisrall weiter, um Nerglot in den Rücken zu fallen. Die Schwarzen Gardisten wichen zur Seite, um ihn durchzulassen. Fast hatte er den Untoten erreicht.
Doch dann geschahen plötzlich so viele Dinge gleichzeitig, dass Yetail später nicht mehr sagen konnte, in welcher Reihenfolge sie abliefen. Sie hörte das Klicken einer Armbrust ganz in der Nähe in einem der Häuser. Ein schwarzer, blutbeschmierter Bolzen schoss aus einem Fenster im zweiten Stock des Hauses. Sie überlegte, ob es sich dabei um dasselbe handelte, in dem Darmal verschwunden war, doch sie war sich nicht sicher. Außerdem blieb keine Zeit für derartige Gedankengänge.
Denn gleichzeitig schwang einer der Gardisten vor ihr seine Hellebarde und griff damit Sisrall an. Sie schrie in Panik auf und ihr unbewusster Gedankenruf rettete ihm vermutlich das Leben. Der Erwählte wirbelte herum und blockte die lange Waffe mit beiden Schwertern. Nur Fingerbreit vor seinem Gesicht kam die glänzende Klinge zum Stillstand.
Sofort setzte er zum Gegenangriff an, trat nach dem Handgelenk seines Gegners und schlug ihm damit die Waffe aus der Hand. Fast gleichzeitig trat er auf den Gardisten zu und stieß ihm das Schwert in den Oberkörper, bevor er ihn mit einem weiteren Tritt zu Boden beförderte. Ohne sich zu vergewissern, ob sein Gegner tot war, wandte er sich wieder Nerglot zu.
Der Kampf hatte keine zwei Herzschläge gedauert und war doch zu lang gewesen. Die Ablenkung hatte funktioniert. Denn nun konnte Sisrall Nerglot nicht mehr rechtzeitig erreichen. Der Klingenstab traf auf Yetails Kraftschild. Es hielt überraschend lange, doch es reichte nicht aus. In einer gewaltigen Druckwelle zerfetzte die Kraft des Sensenstabs die Barriere. Der Stab wurde ein wenig abgebremst, doch er traf dennoch mit vernichtender Stärke auf das Schwert des Hexenkönigs. Zerstörer entfesselte seine Macht und kämpfte gegen die Magie in Nerglots Stab an. Die Runen verloschen und das arkane Feld um die obere Klinge verschwand, doch das Schwert wurde mühelos beiseite gedrückt.
Die aus der Zerstörung von Yetails Schutzschild resultierende Kraftwelle hatte Malekith nach hinten gedrückt und so fuhr Nerglots Klinge nur über seinen Oberkörper, statt ihm den Schädel zu spalten. Die Mitternachtsrüstung wurde zerfetzt und Blut lief aus der tiefen Wunde. Malekith wankte und taumelte zurück. Doch zu einem weiteren, tödlichen Hieb kam Nerglot nicht, denn noch etwas war gleichzeitig geschehen.
Yetail hatte „Morathi, Schild!“ gerufen, gleichgültig, ob sie der Hexenkönigin Befehle erteilen durfte oder nicht. Jede andere Magierin, gleich ob Klosterhexe oder Sturmrufer, hätte bei dieser Anweisung instinktiv reagiert und sich in einen Schutzschild gehüllt. Doch niemand erteilte Morathi gewöhnlich Befehle und so fehlte ihr dieser Reflex. Sie wirbelte lediglich herum, um zu sehen, wer gerufen hatte und weshalb. So traf der Bolzen sie nicht mitten in der Brust, sondern in den Oberarm.
Blut schoss aus der Wunde und lief über ihre nackte Haut, als das Geschoss zitternd stecken blieb. Bis zur Hälfte des langen Schaftes war er in ihr Fleisch eingedrungen, am Oberarmknochen vorbeigeschrammt und dann mit der Spitze von einer Rippe abgefangen worden.
Während Nerglots Angriff hatte Morathi einen Zauber vorbereitet, um ihn zu vernichten. Glühende Kraft hatte sich um ihre Handgelenke gesammelt. Die am verletzten Arm entlud sich nun und sandte eine gewaltige Druckwelle über die Straße. Die andere Hälfte des Zaubers schleuderte sie voller Wut in die Richtung, aus welcher der Bolzen gekommen war.
Die gesamte Häuserfront explodierte und Trümmer prasselten auf die Straße. Zwei Gardisten wurden erschlagen, die anderen suchten Rettung in der Flucht. Ein großes Trümmerstück krachte zwischen Nerglot und Malekith. Nerglots Klingenstab, bereit, dem Hexenkönig den Todesstoß zu verpassen, schlug nun gegen massiven Stein und zog eine tiefe Furche hinein.
Gerade wollte Sisrall ihn angreifen, als eine furchterregende Kreatur aus dem Himmel hinabstürzte. Einst war es Golbots Lindwurm gewesen, der am dritten Tag der Schlacht von Szar’zriss getötet worden war. Haut- und Fleischfetzen hingen an einigen Knochen, doch die meisten seiner Gebeine lagen nun bloß. Magische Felder spannten sich zwischen den Überresten seiner Flügel und ermöglichten ihm das Fliegen.
Gekrümmte Klauen schlugen nach Sisrall. Der Erwählte rollte sich zur Seite und trennte zwei der Krallen ab. Yetail sandte dem untoten Lindwurm einen gewaltigen Zauber entgegen, doch eine Barriere fing den Angriff ab. Schon sprang Nerglot auf den Rücken der Bestie und kaum, dass Sisrall wieder stand, erhob er sich in die Luft.
Ein markerschütterndes Brüllen ertönte über ihnen und ein Schatten schob sich über die verwüstete Straße. Szar’zriss war aus irgendeinem Grund zu ihnen geeilt, doch er konnte in der engen Gasse nicht landen. Hinter ihm jedoch setzte ein weiterer Drache zum Landeanflug an. Es war Seraphon, der schwarze Drache des Hexenkönigs. Trotz seiner immensen Ausmaße war er etwas kleiner als Szar’zriss und so konnte er mit Mühe und Not auf dem Boden aufsetzen.
Hufgetrappel ertönte und sechs schwarze Pegasi ritten ihnen entgegen. Jeder trug eine Zauberin in langen, tiefblauen Roben. Morathis persönliche Leibgarde. Ein siebter, größerer Pegasi folgte ihnen. Es war Sulephet, Morathis Reittier.
Yetail eilte den Hexen entgegen. „Meisterin Bluthand.“, empfing die vorderste sie. „Eure Novizin wies uns an, Ihr bräuchtet uns.“ Yetail hätte beinahe gelacht. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass Yucalta hinter all den Überraschungen steckte. Wie sie allerdings die beiden Drachen dazu bewogen hatte, hierher zu fliegen, war ihr ein Rätsel.
„Ich nicht.“, erwiderte sie. „Aber Eure Herrin braucht Euch. Sie wurde schwer verwundet. Bringt Morathi so schnell wie möglich ins Hexenkloster!“ Die Augen der Zauberin weiteten sich voller Entsetzen, als sie ihre gefallene Herrin erblickten. Wortlos stieg sie ab und machte sich darin, zusammen mit ihren Schwestern die Hexenkönigin auf Sulephet zu laden.
Währenddessen hatte Sisrall die Gardisten angewiesen, Malekith auf Seraphon zu heben, und war dann selbst auf den Rücken des Drachen geklettert. Das alte Wesen schien unzufrieden damit, fügte sich jedoch dem Willen des Erwählten. Schon flogen sie in die Höhe und in Richtung des Stadtkerns davon. Die übrigen Gardisten machten sich daran, ihre Verwundeten wegzuschaffen. Niemand bemerkte darüber, dass der von Blutklinge niedergeschlagene Gardist nicht mehr auf dem Boden lag.
Yetail wartete nicht ab, bis die Hexen fertig waren. Sie beschwor ihre Fähigkeiten und ließ sich in die Luft heben. Dort sprang sie auf Szar’zriss Rücken. Sofort, noch bevor sie einen Befehl gegeben hatte, schoss der Drache los. Anscheinend wusste er ganz genau, wen sie verfolgten. Und er wusste im Gegensatz zu ihr, in welche Richtung der Lindwurm entschwunden war.
 
Hehe, jetzt wird es spannend! Nerglot hat sich gerade noch so aus der Schlinge ziehen können und zwei Dunkelelfen sind nun kampfunfähig/besiegt (Gehe ich mal von aus, schließlich werden sie ja weggeflogen). 🙂 Jetzt ist nur noch die Frage, was ist mit Viverla´atar passiert? Wurde sie vom Zauber der Hexenkönigin getroffen? Wie werden sehen! Näheres wird in den nächsten Teilen der Geschichte enthüllt! 😀 Der Gag musste einfach mal sein... ^_^