WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

welchem Begriff?
Naja, hauptsache, du weißt Bescheid. Ich könnte sonst auch nochmal kurz zitieren, wenn du willst. Ich mag es nicht, wenn Dinge nicht ganz klar sind 😉
Kurzes Zitat wäre schon ganz nett. Außerderm meinte ich den Begriff "Autarii".
Termine gibts nicht 😉 Nur "Zeitfenster" 😀 Ich versuche auf jeden Fall, am Wochenende weiterzumachen. kann nicht versprechen, obs klappt. Ich weiß noch nichtmal, ob ich überhaupt zu Hause bin. Aber ich würde ja auch gerne vorankommen. Im Moment klappt das ja einigermaßen gut.
Jop, wir haben die höchste Outputfrequenz seit langem.
Ach übrigens: Zu den 5 Seiten, die fertig waren und die ich noch ergänzen wollte, sind noch 7 Seiten Liebesszene dazugekommen (oder sollte ich es Textporno nennen?). Auf jeden Fall werde ich das wohl lieber aus der richtigen Geschichte streichen 😉. Aber vielleicht biete ich das als exklusive Lektüre bei Interesse an 😉
So, jetzt müsste die Fanworld endgültig als P18 eingestuft werden... 😀 (Vorraussichtlich neue Richtlinien für Internetseiten... kennst du vllt. schon)
Zu der Länge: Da war wohl jemand ganz schön inspiriert, was? 😛 :lol:
 
Hier mal zwei Auszüge.

Die Jagd schrieb:
Die beiden einzelnen Wachposten waren schnell gestorben und dann war Viverla’atar mithilfe einer Sturmleiter, die vom dritten Tag der Schlacht noch dort gelegen hatte, auf die Brüstung geklettert. Sie hatte die Mauer schnell verlassen und sich einen Weg auf die Dächer der Stadt gesucht. Hier würden keine Krieger auf sie lauern und sie hatte gutes Schussfeld auf die Mauer und die umliegenden Straßen.
Als sie bemerkt hatte, dass Yerill auf die Mauer gekommen war, hatte Viverla’atar die Wachposten auf dem Turm, der an ihren Mauerabschnitt grenzte, unter Beschuss genommen. Fünf waren es gewesen. Erst nachdem zwei tot waren, hatten die beiden anderen Verdacht geschöpft, aber da war es zu spät gewesen. Viverla’atar hatte einen Teil von Nerglots Kräften auf diesen Turm gelenkt und die beiden Leichen waren wieder auferstanden. Viverla’atar hatte einen dritten Krieger niedergeschossen, die beiden anderen waren unter den Schwertern der Untoten gefallen.
So hatte niemand außer ihr das Gemetzel bewundern können, dass Yerill unter den Autarii angerichtet hatte. Wie es schien, hatte niemand ihre Tochter aufhalten oder auch nur ernsthaft verletzen können. Viverla’atar hatte darauf verzichtet, die Mauer unter Beschuss zu nehmen. Ihre Aufgabe war es, bedeutende Ziele und Anführer zu jagen. Außerdem schien Yerill keine Hilfe nötig gehabt zu haben.
Als Viverla’atar das nächste Mal einen Blick zur Mauer geworfen hatte, war die junge Frau als einzige auf den Beinen gewesen und war dann in den südlicheren Turm eingedrungen, der nur schwach besetzt war. Kurz war sie auf der Plattform des Turms erschienen, doch den dortigen Wachposten hatte Viverla’atar bereits unschädlich gemacht.

Schattenhafte Gegner schrieb:
Darmal wich entsetzt zurück und die Tür fiel wieder zu. Mit unglaublicher Geschwindigkeit schoss der Druchii die Treppe nach oben und betrat das Dach. Der Anblick, der sich ihm bot, war so schlimm, wie er erwartet hatte. Ein halbes Dutzend Krieger lag über die gesamte Plattform verstreut, allesamt von Bolzen niedergestreckt. Vier schienen von den Untoten auf den Wiesen vor der Stadt erwischt worden zu sein, als diese das Feuer aus irgendeinem Grund auf den Turm konzentriert hatten. Unzählige weitere Geschosse lagen über das gesamte Dach verteilt.
Doch was Darmal noch erschreckender fand waren die beiden anderen Toten: Sie waren von Bolzen getötet worden, die eindeutig aus der Stadt gekommen waren. Ihre Gesichter zeigten Überraschung und Unglaube. Offensichtlich hatten sie den Tod nicht erwartet.
Und dann sah Darmal wieder nach Süden und übelkeitserregende Wut stieg in ihm auf. Der gesamte Mauerabschnitt bis zum nächsten Turm war ein einziges Leichenfeld. Dort waren die Autarii postiert gewesen. Darmal erkannte ihre Umhänge und leichten Rüstungen, doch nirgendwo entdeckte er die Leiche eines Feindes. Es schien, als seien zweihundert Autarii einfach dahingerafft worden. Darmals scharfe Augen verrieten ihm, dass kein einziger durch einen Bolzen oder einen Pfeil getötet worden war: Sie alle wiesen dieselben Spuren schwerer Waffen auf, die er auch bei den Soldaten in den unteren Ebenen des Turm gefunden hatte.

jetzt besser in Erinnerung?

Ansonsten zum Thema Autarii: Das sind doch die Bergclans. Also in der Geschichte vor alle, die mit Viverla'atar gekommen snd. Der Begriff taucht doch ständig auf.
 
Gut, dann wollen wir mal weitermachen. Ich werde dieses Wocheende wohl nicht zum Schreiben kommen (weil ich gerade ein spannendes Buch habe 😉), aber ich denke mal, zwei Seiten zu posten, wird die Reserve nicht aufzehren.

Dieses Mal mit mehr Sorgfalt gelesen und hoffentlich etwas fehlerfreier.

Das goldene Licht (2/3)



„Nicht immer entscheidet sich das Schicksal im Tumult großer Schlachten. Respektiere jeden Kampf. Denn egal, wie nebensächlich er dir erscheinen mag, er könnte dein letzter sein.“
- Lehrschriften des Khainetempels

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (5. Tag)
6 Stunden nach Sonnenaufgang


Doch noch hatte sie keine Zeit, sich zu erholen. Sie mochte für den Moment gerettet sein, doch das Leben der Lichtträgerin schwand mit jedem verstreichenden Augenblick dahin. Yerill musste ihr helfen. Ein letztes Mal richtete sie sich auf und konzentrierte sich auf die wenige Kraft, die ihr noch blieb. Ihre Lebenskraft war fast verloschen, ihr Blut stand beinahe still. Wenn ihr Lebenssaft erst einmal völlig zum Stehen gekommen war, würde es kein Zurück mehr geben. Dann würde sie so sein wie Nerglot und Viverla’atar. Kalt, leblos, untot.
Yerill trat bis an die Kante des Balkons zurück und rannte los. Kurz vor dem Bann sprang sie ab und flog durch das riesige Gemach. Der Bann zerrte an ihr und nahm ihr die Kraft. Hart schlug sie auf den Boden auf und schlitterte über den Stein. Sie zermalmte die Überreste des zerstörten Bettes unter sich und brach durch einige Teile der Wand, die zuvor stehen geblieben waren. Die Kanten schlitzten ihre geschwächte Haut auf und weiteres Blut floss aus den Wunden.
Ihre Lebenskraft schwand dahin. Yerill hatte all ihre Energie verbraucht. Leblos und ohne Kontrolle kullerte sie die Treppe hinab. Jede Stufe schlug einen Funken Lebenskraft aus ihrem Körper und schon bald war sie sicher, die Grenze überschritten zu haben. Sie fühlte keine Wärme mehr in sich. Ihr Körper war erstarrt, hart und kalt, leblos. Sie war zu Eis geworden.
Ganz plötzlich prallte sie gegen etwas Weiches. Die Bewegung hörte auf und von einem Augenblick auf den anderen flutete goldenes Licht durch ihren Leib, ihren Verstand, ihre Seele. Unglaubliche Hitze durchströmte sie. Einen Herzschlag lang fürchtete sie, zu verbrennen, doch gleich darauf fühlte sie, wie das Eis in ihr aufbrach und ihr Blut wieder zu fließen begann. Die Kälte wurde von ihrem Herzen nach außen getrieben, zu ihrer Haut, wo sie die Wunden verschloss. Makellos und ohne jede Spur wurden die Schäden beseitigt.
Neue Kraft durchströmte Yerill und belebte sie. Schon bald fühlte sie sich so stark wie zuvor, doch das glühende Licht verblasste nicht. Noch immer durchströmten Wärme und Kraft Yerills Leib, reinigten sie, stärkten sie. Sie stöhnte vor Wonne und Glück. Erleichterung, noch am Leben zu sein, vermischte sich mit Triumpf und Freude.
Es dauerte eine Weile, bis Yerill sich soweit an das goldene Licht gewöhnt hatte, dass ihre Sorge zurückkehrte. Sie öffnete die Augen. Sie lag direkt neben der Lichtträgerin, halb auf ihr. Im Rollen musste sie gegen sie geprallt sein. Schnell zog sie sich zurück. Der Eindruck des Lichts in ihrem Geist verblasste ein wenig, doch das störte Yerill nicht. Sie war so sehr von dieser Wärme erfüllt, dass sie auch eine Weile ohne auskommen würde. Jedoch nicht für immer und deshalb musste sie die Lichtträgerin retten.
Die junge Frau blutete aus mehreren Wunden auf dem Bauch, dem Rücken und am Kopf. Sie war blass und zittrig. Sie hatte zu viel Blut verloren. Dann jedoch sah Yerill näher hin und runzelte die Stirn. Die Druchii mochte blutbesudelt aussehen, doch die meisten ihrer Wunden waren nicht allzu tief oder allzu groß. Die Platzwunden am Kopf, die sie sich vermutlich beim Sturz auf die Treppe zugezogen hatte, bluteten kaum noch und sahen fast so aus, als wären sie schon ein paar Stunden alt.
Ein großer Teil des Blutes um sie herum stammte vermutlich auch von dem Fürsten, der dicht neben ihr zerfetzt worden war. Yerill war über sein Schicksal nicht allzu traurig, hatte sie ihn doch selbst gejagt. Doch wieso war die junge Frau dann derart schwach und zittrig? So schlimm ihre Wunden auch aussahen, sie waren nicht groß genug, um sie innerhalb der Zeit, die vergangen war, derart zu entkräften, dass sie nicht einmal mehr bei Bewusstsein war.
Davon abgesehen verfügte die Lichtträgerin über gewaltige Lebenskraft, die Yerill selbst zu spüren bekommen hatte. Und die Kopfwunden sprachen eine deutliche Sprache. Ihrer Selbstheilungskräfte, wenn auch vielleicht unbewusst, mussten beträchtlich sein. Nur schienen sie nicht auszureichen.
Verzweifelt heulte Yerill die Decke an. Sie musste einen Weg finden, sie durfte nicht zulassen, dass der andere letztendlich doch noch den Sieg davontrug. Es reichte, dass er den Fürsten vernichtet hatte, die Lichtträgerin würde sie ihm nicht überlassen.
Yerill stutzte. Der Fürst. Auch er war vor einigen Minuten von dem anderen getötet worden. Sein Blut war über die ganze Treppe verteilt, doch selbst dort, wo nur einige kleine Spritzer gelandet waren, gerann es nicht! Neugierig und mit keimender Hoffnung näherte sich Yerill den Überresten seines Leichnams. Sie brauchte seine Haut nicht zu berühren, um festzustellen, dass der Körper schon viel kälter war, als er es hätte sein dürfen. So lange lag er hier noch nicht.
Damit war ihr alles klar. Wie auch immer er es geschafft hatte, der andere musste seine Opfer mit irgendeiner finsteren Macht vergiftet haben, die ihnen die Kraft und Wärme entzog und verhinderte, dass ihr Blut gerann. Deshalb waren die Kopfwunden der Lichtträgerin verheilt, wo sie sich nur gestoßen hatte, während die von dem Wesen verursachten Schnitte noch immer bluteten. Und ihr rasant die Kraft entzogen. Noch so ein teuflisches Werk des Chaos!
Doch nun wusste Yerill, was zu tun war. Ohne weiteres Zögern schob sie die Arme unter den zarten Leib der jungen Frau, hob sie hoch und rannte los. Sie hastete durch die Bresche in der Mauer, jedoch nicht, ohne darauf zu achten, dass die Druchii nirgendwo anstieß. In dem riesigen Gemach legte Yerill ihre Last auf dem Boden ab und sah sich um.
Ein erfreutes Lächeln überzog ihr Gesicht, als sie den Stapel Felle bemerkte, den jemand an der linken Wand aufgeschichtet hatte. Blitzschnell lief sie dorthin und schnappte sich zwei davon. Vorsichtig bettete sie die junge Druchii auf das eine und legte das andere unter ihre Beine, damit Flüssigkeit von dorthin zurück in den Rumpf floss, wo sie momentan dringender gebraucht wurde.
Sie hatte richtig gehandelt. Schon zeigten sich die ersten Veränderungen am Körper der Druchii. Das Blut auf ihrer Haut trocknete und der Strom aus den Wunden verlangsamte sich. Yerill lächelte befriedigt. Ihr selbst machte es nichts aus, vom Kraftstrom des Chaos abgeschnitten zu sein. Ihr Leib hatte die Kraft des goldenen Lichts aufgesogen und ihr wiederverheilter Eisschild würde die Lebenskraft nicht nach außen lassen.
Aus den Stofffetzen, die von den Bettlaken übrig geblieben waren, fertigte Yerill behelfsmäßige Verbände und wickelte sie um die größeren Wunden. Als sie mit ihrem Werk zufrieden war, sprang sie auf, schnappte sich einige der Stoffreste und verließ das Zimmer. Der angrenzende Raum war eine Art Versammlungssaal. Hinter der nächsten Tür fand sie, was sie suchte. Dort gab es neben vielen anderen Dingen auch Fässer mit Wasser, die von Zaubern umgeben waren, um sie frisch zu halten. Sie öffnete eins davon und tauchte die Fetzen hinein.
Rasch lief sie zurück und reinigte mit den provisorischen Lappen die Haut der Druchii, in die bereits ein wenig Farbe und Wärme zurückkehrte. Es dauerte nicht lange, dann war sie fertig. Die Verbände und auch die Felle hatten sich bei der Reinigung mit Feuchtigkeit vollgesogen. Yerill beschloss, sie auszutauschen. Vorsichtig wickelte sie die Verbände wieder ab. Überrascht stellte sie fest, dass die Wunden nur noch schwach bluteten. Die unbewusste Regenerationsfähigkeit der Lichtträgerin schien beachtlich zu sein.
Dann jedoch bemerkte Yerill etwas, das ihrer Zuversicht einen schweren Schlag versetzte: Die Wunden schlossen sich zwar, doch gleichzeitig verfärbten sie sich, wurden erst violett, dann schwarz. Dunkle Linien breiteten sich unter ihrer Haut aus. Wie Tinte krochen sie von den Wunden in Richtung ihres Herzens. Und sie waren schnell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich es richtig verstanden habe, beseitigt der "Bannraum" doch die übermenschlichen Kräfte der Protagonisten. Dann finde ich es aber schon etwas übertrieben, dass sie mit ihrem Sprung Bett und Mauer plättet.
Auch bin ich mir nicht so sicher, ob sie wirklich eine Treppe hinabrollen kann. Deine Ortsangaben aus dem letzten Kapitel sind nicht so eindeutig. Yerill rollt da Stufen runter, liegt dann bei der Lichtbringerin und wird angegriffen, schmeißt sich dann samt Dermal durch die Wand - aber wieso rollt sie dann die Treppe runter, nachdem sie das Zimmer wieder verlässt und ist dann trotzdem auf Höhe der Lichtbringerin? Ich glaube du hast da einen kleinen Logikdreher - oder ich hab da nen Logikdreher :lol: aber irgendwie verwirrt mich das. Vielleicht kannst du die Treppen usw. genauer benennen, dann ist es nicht so verwirrend, welche Treppe, Tür, Wand du gerade meinst.

schlug einen Funken Lebenskraft aus ihren Körper und schon
ihrem
Sie stürmte durch die Bresche in der Mauer, jedoch nicht, ohne darauf zu achten, dass die Druchii nirgendwo anstieß.
Da fände ich hasten besser. Ich finde stürmen und tragen verträgt sich nicht so gut. Wenn man etwas stürmt, will man was haben und trägt nichts irgendwo hin.
Ein zufriedenes Lächeln überzog ihr Gesicht, als sie den Stapel Felle bemerkte, den jemand an der linken Wand aufgeschichtet hatte. Blitzschnell lief sie dorthin und schnappte sich zwei davon. Vorsichtig bettete sie die junge Druchii auf das eine und legte das andere unter ihre Beine, damit das Blut von dorthin zurück in den Körper floss, wo es momentan dringender gebraucht wurde.
Sie hatte richtig gehandelt. Schon zeigten sich die ersten Veränderungen am Körper der Druchii. Das Blut auf ihrer Haut trocknete und der Blutstrom aus den Wunden verlangsamte sich. Yerill lächelte zufrieden. Ihr selbst machte es nichts aus, vom Kraftstrom des Chaos abgeschnitten zu sein. Ihr Körper hatte die Kraft des goldenen Lichts aufgesogen und ihr wiederverheilter Eisschild würde die Lebenskraft nicht nach außen lassen.
Aus den Fetzen, die von den Bettlaken übrig geblieben waren, fertigte Yerill behelfsmäßige Verbände und wickelte sie um die größeren Wunden. Als sie mit ihrem Werk zufrieden war,
Da könntest du mal schauen, ob du das ein oder andere Wort vielleicht ersetzen könntest.

Ihrer Selbstheilungskräfte, wenn auch vielleicht unbewusst, mussten beträchtlich sein. (...) Die Selbstheilungskräfte der Lichtträgerin mussten beachtlich sein.
Wiederholung

Gefährliches Kapitel, da du, was klar ist, nach dem Kampf erstmal wenig Action hast. Zwar sind dieses mal kaum grammatische Fehler im Text (nur ein Tippfehler) was sehr positiv auffällt, aber das Problem ist, dass du aus einem sehr kleinen Wortpool wählst. Die Selektion deiner Wörter ist ziemlich begrenzt, es geht viel um Körper, Blut, Fetzen. Durch die Wiederholungen fällt die Szene atmosphärisch ab, wird monoton. Da solltest du noch einmal drüberarbeiten, sonst vergibst du viel Potential. Gerade bei dieser Szene würde ich stärker auf sinnliche Wahrnehmung setzten.

Fazit: Einige Ansätze in Verbindung mit der Bannkammer, den Chaoseffekten gerade in Bezug auf die Lichtbringering haben mir gefallen. Aber in der Szene erzeugen die Wiederholungen Monotonität, die einen guten Teil der Atmosphäre zerstört. Außerdem finde ich die relativ indifferenten Ortsangaben (Tür, Treppe, Wand) räumlich schwierig einzuordnen.

Ich hoffe ich konnte behilflich sein. 😉
 
Vielen Dank für die ausführliche und hilfreiche Antwort.

Die angesprochenen Fehler habe ich beseitigt und zumindest die genannten Wiederholungen verbessert. Ich werde mir das vielleicht nochmal in Ruhe ansehen, im Moment hab ich nicht den Nerv dazu.

Mal schauen, ob ich ansonsten noch ein bisschen Klarheit schaffen kann.

Wenn ich es richtig verstanden habe, beseitigt der "Bannraum" doch die übermenschlichen Kräfte der Protagonisten. Dann finde ich es aber schon etwas übertrieben, dass sie mit ihrem Sprung Bett und Mauer plättet.
Nein. Da hast du was falsch verstanden. Er schnürrt sie von der Kraft des Chaos ab. Das heißt aber nicht, dass sie sich jetzt sofort in Sterbliche verwandeln. Sie bekommen nur keine neue Kraft mehr.
Stell es dir so vor, als würdest du keine Luft mehr bekommen. Oder sagen wir, du kannst zwar noch atmen, aber keinen Sauerstoff mehr aus der Luft gewinnen. So ungefähr geht es Darmal. Trotzdem wärst du aber theoretisch noch in der Lage, zum Beispiel auf dem Boden verteilte Chips zu zerdrücken, wenn du dich versehentlich auf sie rollst, richtig? Darmal und Yerills Körper sind ein wenig stärker und ihre Haut verwandelt sich auch nicht durch die Trennung von der Chaosmagie zurück. Die bleibt an sich so.

Deshalb übersteht ihr Körper den Zusammenstoß mit der Mauer besser als der Stein. Und den Schwung hat sie ja schon auf dem Balkon geholt, wo der Bann nicht hinreicht. Wieso sollte der Drinnen auf einmal aufhören, zu existieren?

Vielleicht kannst du die Treppen usw. genauer benennen, dann ist es nicht so verwirrend, welche Treppe, Tür, Wand du gerade meinst.
hm, das ist schade. Dabei hab ich mich so bemüht, das möglichst exakt zu beschreiben. (Im Gegensatz zu manch anderem Kampf, wo man durchaus mal das eine oder andere Plausibilitätsloch findet 😉)
Ich bin mir auch ziemlich sicher, da keinen Logikfehler drin zu haben. Im Anhang dieses Posts findet ihr eine Skizze, wie der Querschnitt durch den Turm an der Stelle aussieht. Meine künstlerischen Fähigkeiten sind leider mehr als bescheiden, aber ich hoffe, es hilft dennoch.

Wenn du damit vor Augen nochmal nachliest, müsste eigentlich alles einen Sinn ergeben. (Die schwarzen Striche an den Wänden sind die Türen)

Ansonsten frag einfach weiter 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, das mit den Treppen, Türen und so fort will ich mir noch einmal zu Gemüte führen. Aber leider musst du dich ein wenig gedulden, denn ich hab grad echt viel um die Ohren 😛 Vorweihnachtszeit - stille Zeit sag ich da nur 😉

Außerdem blickt meine eigene Geschichte mich auch schon wieder mit hundstreuem Blick aus ihrer verstaubten Ecke heraus an - herzzerreißend :lol:
 
So, dann machen wir mal weiter, auch wenn ich mit dem Schreiben eigentlich nicht vorankomme. Aber ich hoffe, dass sich das in den Weihnachsts"ferien" dann ändert.
Kleiner Tipp: Vielleicht nochmal das Ende vom letzten Abschnitt lesen, damit der Übergang besser passt.

Das goldene Licht (3/3)


„Nicht immer entscheidet sich das Schicksal im Tumult großer Schlachten. Respektiere jeden Kampf. Denn egal, wie nebensächlich er dir erscheinen mag, er könnte dein letzter sein.“
- Lehrschriften des Khainetempels


Zuckungen schüttelten den Leib der jungen Frau. Ihre Muskeln verkrampften sich im Rhythmus ihres Herzschlages, der sich mehr und mehr beschleunigte. Rascher und rascher wurde das finstere Gift durch ihren Leib gepumpt. Denn das musste es sein; dunkles, verfluchtes Gift. Yerill erinnerte sich daran, wie sich der Leib des Anderen verflüssigt und die Rüstung aufgelöst hatte, als die Macht des Chaos schwand.
Vielleicht war es hier ähnlich. Abgeschnitten von den kraftspendenden Winden des Chaos war der ursprüngliche Fluch verschwunden, der das Blut der Lichtträgerin am Gerinnen gehindert und ihr die Kraft entzogen hatte. An seine Stelle war wirkliches Gift getreten, das sich nun durch den Körper der Druchii fraß.
Yerill wurde panisch. Sie musste etwas tun. Hilflos sah sie zu, wie sich die dunklen Linien rasch voranschoben. Sie näherten sich immer weiter dem Zentrum ihres Blutkreislaufs: Dem hektisch schlagenden Herz, das verzweifelt versuchte, ihren Leib zu retten, und ihn damit nur umso schneller in den Untergang trieb.
Yerills verzweifelt umherschweifende Augen blieben an der Stelle hängen, wo sie den Anderen vernichtet hatte. Sie beide waren sich ähnlich gewesen, gespeist von der Macht des Chaos. Er hatte sie verletzt, doch ihr hatte sein Fluch nichts anhaben können. Natürlich! Es gab einen Weg, die Lichtträgerin zu retten, doch Yerill hatte nicht mehr viel Zeit. Das Gift breitete sich bereits im Oberkörper der Druchii aus.
Sie zwang sich zur Ruhe und fuhr mit den Fingern über den Leib der Verletzten. Ihre empfindlichen Sinne ertasteten mühelos die Wege, die das Blut durch ihre Adern nahm. Sie untersuchte die Pfade, erkannte jene, die vom Herzen wegführten und jene, die darauf zustrebten. Und sie fand die Gefäße, durch die das Gift strömte. Kurz unterhalb des Herzens vereinigten sich die Blutwege. Diese Stelle hatte sie gesucht. Noch war das Gift nicht bis dort gekommen, aber es war nahe dran.
Yerill zog einen der Dolche, die sie um ihren Oberschenkel trug, und blickte der Lichtträgerin ins verkrampfte Gesicht. „Vielleicht töte ich dich jetzt, vielleicht kann ich dein Leben retten. An welchen Gott du glauben magst, ich hoffe, er beschützt dich in diesem Augenblick. Ohne dich wird mein Leben leer und sinnlos sein. Halte durch!“ Dann stieß sie den Dolch direkt in die Stelle kurz unterhalb des Herzens und riss ihn wieder heraus.
Ein dicker Strom Blut ergoss sich aus der Wunde und strömte über ihre Haut. Goldene Kraft lag in diesem Blut und es fiel Yerill beinahe zu leicht, die Lippen auf den Einstich zu legen und die Flüssigkeit aufzusaugen. Glühendes Licht explodierte in ihrem Körper, als das Blut ihre Kehle hinabfloss. Noch nie hatte sie so reine und vollkommene Kraft gespürt. Wie eine kleine Sonne strahlte die Energie in ihrem Innern, schleuderte Hitzewellen bis in die Spitzen ihrer Gliedmaßen und brachte das Eis, das ihren Körper umschloss, zum Leuchten.
Ohne mit dem Trinken innezuhalten, hielt sich Yerill ihre Hände vor die Augen. Feine weiße Linien zogen sich durch das Eis hindurch, verästelten sich und vereinigten sich. Mehr und mehr glühte ihre Haut. Yerill konnte die Wärme sehen, die darin lag. Das, was ihren Körper umschloss, war nicht länger kaltes Eis, sondern ein eine Schicht aus sanft leuchtendem Licht. Doch etwas sagte ihr, dass diese neue Haut zwar weicher, aber viel stabiler als ihre vorherige war. Fester vielleicht sogar als der Panzer des anderen.
Es dauerte eine Weile, bis Yerill bemerkte, dass keine neue Kraft mehr in ihren Körper strömte. Das Gift hatte die Wunde erreicht und strömte nun in Yerills Mund. Es schmeckte bitter, doch sie merkte nicht viel davon. Ihr Körper war gegen die Wirkung immun und vernichtete die Substanz, noch bevor sie ihre Kehle hinab rann.
Es dauerte lange, bis das Gift aus dem Blutkreislauf der Lichtträgerin gesogen war, doch schließlich strömte wieder sauberes Blut in Yerills Mund und sie hörte auf, zu trinken, so schwer es ihr auch fiel, dieser Kraft zu entsagen. Aber ihre Haut glühte noch immer sanft und ihr Inneres brannte beinahe vor Energie. Sie hatte für eine ganze Zeit genug.
Yerill richtete sich auf und presste ihre Hand auf die Wunde. Sorgenvoll huschte ihr Blick über den verletzten Körper. Vom Gift gab es keine Spur mehr und ihre Krämpfe hatten aufgehört. Die anderen Blutungen waren mittlerweile gut verheilt, aber der Stich konnte lebensgefährlich sein. Und viel wichtiger war die Frage, ob die Lichtträgerin nicht bereits zu viel Blut verloren hatte. Die Frau war blass und kühl. Ihre Lippen zitterten.
Yerill wünschte sich, sie könnte einen Teil der erhaltenen Lebenskraft zurückgeben, doch das war nicht möglich. Sie musste darauf vertrauen, dass die Druchii selbst genug Stärke besaß, damit sich ihr Leib heilen konnte.
Erst überkam sie Furcht, als sie merkte, dass der Blutstrom aus der Stichwunde versiegte. Doch als sie spürte, dass sich ihre Brust noch immer hob und senkte, beruhigte sie sich wieder. Wenn die Frau noch atmete, konnte der Blutverlust nicht so groß sein. Außerdem sah Yerill, wie die Wärme durch ihren Körper strömte und sich allmählich wieder unter ihrer Haut ausbreitete. Ein wenig Farbe kehrte in ihre Wangen zurück, doch viel wichtiger war für Yerill, dass das goldene Licht in ihrer Aura wieder heller wurde. Schließlich konnte sie sogar in den Fingerspitzen einen Hauch von Wärme spüren.
Ja, das Leben kehrte in die Lichtträgerin zurück. Ganz knapp war sie dem Tode entkommen. Doch noch immer war sie kalt und es würde eine Weile dauern, bis sie das Bewusstsein zurückerlangte. Doch bis dahin würden ihre Selbstheilungskräfte sie nach und nach zusammenflicken. Und Yerill würde über sie wachen und sie wärmen. Inzwischen war ihre Haut so warm wie die der Druchii normalerweise, da es deren Kraft war, die sie nutzte.
So konnte Yerill ihr doch einen Teil der Lebenskraft in Form von Wärme zurückgeben. Sie holte noch eines der Felle, legte sich neben die Lichtträgerin und bette das Fell wie eine Decke über sie beide. Es roch sauber. Zufrieden schlang Yerill die Arme um den Körper der jungen Frau und schmiegte sich an sie. Im Moment war sie stolz auf sich. Das Glück, diese Sterbliche gerettet zu haben, überwog sogar die Befriedigung, in der Wärme des goldenen Lichts zu baden, bei weitem. So schloss sie die Augen und genoss das Gefühl des lebendigen Körpers in ihren Armen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem wurde gut gelöst!

Ansonsten ist nichts auzusetzen, hoffentlich bist du in deiner Freizeit inspiriert genug, um weiterzuschreiben, damit wir bald den nächsten Teil lesen können. 🙂

welches Problem? Das Gift?

Ich hab schon überlegt, was ich mache, wenn ich nicht vorankomme. Aber nächsten Freitag ist Weihnachten .... (klar soweit? 😉)

Und nach drei Kapiteln, in denen nur "unwichtige" Charaktere vorkamen, muss es ja mal wieder zurück zur eigentlichen Schlacht gehen, nicht wahr? Also freut euch auf ein schönes Feuerwerk passend zu Silvester 😀 (Mehr verrat ich nicht)
 
Sie näherten sich immer weiter dem Zentrum ihres Blutsystems
Blutkreislaufs? Aderngeflechts? System finde ich nicht so schön. Klingt zu modern, wie ich finde.
und ihn damit nur umso schneller in den Untergang trieb.
in den Abgrund trieb oder ruinierte?
Glühendes Licht explodierte in ihrem Körper
Wieso explodieren, ich finde das etwas zu kräftig
sondern ein eine Schicht aus sanft leuchtendem Licht.
Es dauerte eine Weile, bis Yerill bemerkte, dass keine neue Kraft mehr in ihren Körper strömte. Das Gift hatte die Wunde erreicht und strömte nun in Yerills Mund. Es schmeckte bitter, doch sie merkte nicht viel davon. Ihr Körper war gegen (...) Es dauerte lange, bis das Gift aus dem Blutkreislauf der Lichtträgerin gesogen war, doch schließlich strömte wieder sauberes Blut
Ein sehr schöner Teil, atmosphärisch und packend, die Sache mit dem Gift hast du erzählerisch sehr gut gelöst. Bisher vielleicht der stärkste Teil, den ich bis jetzt von dir gelesen habe. Zu kritteln hab ich allerdings (wie immer höhöhö) auch was. So hast du, ähnlich wie in deinem letzten Kapitel, relativ auffällige Worthäufungen. In diesem Fall vor allem Körper, Blut, strömen, Gift. Das hemmt das Lesevergnügen ein wenig, vielleicht kannst du da ein wenig nachbessern. Die Sinneregel fand ich dieses mal dafür deutlich besser umgesetzt.

Freu mich auch schon auf deine Fortsetzung.
P.s.: Wenn dir meine penible Korrektur auf den Sack geht, sags bitte. 🙂 Ansonsten hoffe ich, dass sie dir ein wenig weiterhelfen kann.
 
Wenn dir meine penible Korrektur auf den Sack geht, sags bitte.

ne, ist schon ok. Ich muss ehrlich sagen, ich habe dieses Mal schon einige Wiederholungen von "Körper" rausgenommen, aber die anderen sind mir selbst nicht aufgefallen. Liegt vermutlich daran, dass ich mir beim Lesen schon meist das vorstelle, was ich beim Schreiben auch vor Augen hatte, und dann nicht mehr so genau auf den eigentlichen Text achte. Das ändert sich erst, wenn man mal ein paar Monate später drüberliest.

Zu deinen anderen Anmerkungen: das erste guck ich mir nochmal an. Ich fand die Wortwahl auch nicht ideal. Die anderen beiden Sachen kann ich aber nicht nachvollziehen, die sind für mich sehr passend.

Falls du mit dem letzten auf den Widerspruch zwischen explodieren und sanft leuchten anspielst: Denk daran, dass das eine in ihr abläuft, das andere äußerlich sichtbar ist. Vergleich zum Beispiel mal den Schmerz, der in dir "explodiert", wenn du dir eine äußerlich harmlose Wunde zufügst. Oder anderes Beispiel: Menschliches Blut ist auch sehr dunkelrot, trotzdem ist unsere Haut wesentlich blasser. Bei ihr ist das ähnlich.

Bisher vielleicht der stärkste Teil, den ich bis jetzt von dir gelesen habe.

vielen Dank. Seit wann liest du denn mit?

Ohh Darmal war doch auch einer meiner Lieblingäää

hm, tut mir leid. Ich glaube, er bekommt in der späteren, neuen Version der Geschichte auch noch ein paar bessere Rollen. Irgendwie ist er mir bisher zu langweilig.

Wie geht es weiter? Quäl uns nicht zu lange mit Unwissenheit
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hab ich nicht schon genug Andeutungen gemacht? 😉
 
Falls du mit dem letzten auf den Widerspruch zwischen explodieren und sanft leuchten anspielst: Denk daran, dass das eine in ihr abläuft, das andere äußerlich sichtbar ist. Vergleich zum Beispiel mal den Schmerz, der in dir "explodiert", wenn du dir eine äußerlich harmlose Wunde zufügst. Oder anderes Beispiel: Menschliches Blut ist auch sehr dunkelrot, trotzdem ist unsere Haut wesentlich blasser. Bei ihr ist das ähnlich.
Ok, jetzt verstehe ich glaube ich besser, wie du es gemeint hast. Du verbindest mit explodieren in diesem Fall also die blitzartige Ausbreitung. Für mich war explodieren deshalb so eigenartig, weil ich es auch mit einer Detonation, also Lärm, Knall in Verbindung gebracht hätte.

Dem hektisch schlagenden Herz, das verzweifelt versuchte, ihren Leib zu retten, und ihn damit nur umso schneller in den Untergang trieb.
Sehr schwierig. Ich habs mir noch mal ausführlich durch den Kopf gehen lassen und komme immer noch zu dem Schluss, dass das Herz nicht in den Untergang treiben kann. Deine Kombination ist nicht grundsätzlich falsch, aber ich finde sie in diesem Zusammenhang irgendwie zu kantig. Das Herz ist Teil, sogar Zentrum des Körpers und als solches kann es ihn nicht selbst vor sich her treiben, wie ich finde, denn dazu müsste es außerhalb des Körpers stehen. Treiben braucht zwei physisch voneinander getrennte Gegenstände. Es kann sich aber samt dem Körper in den Abgrund stürzen, oder sich dem Untergang weihen. Auch finde ich treiben zu zielstrebig. Wer jemanden vor sich hertreibt, der bestimmt das Ziel. Das Herz wird aber nicht bewusst auf den Niedergang des Körpers hinarbeiten, da es Teil von ihm ist.

Siehe hierzu Wiktionary: Bedeutung (treiben):
[1] dazu zwingen, sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen [a] speziell Vieh
Beispiele: [1] Sie trieben die Gefangenen in eine Scheune.[1] Du treibst mich noch in den Wahnsinn.
Unterbegriffe: [1] scheuchen

Ich weiß, das ist Nörgeln auf krass hohem Niveau, aber dass man bei dir ein solches Niveau ansetzen kann, zeigt, dass deine Geschichte schon recht gut sein muss. 😉

Ich hab immer mal wieder ein Stück mitgelesen, fand dann aber oft blöd, dass ich die Zusammenhänge nicht so kapiert hab und zum ganz durchlesen fehlte mir dann doch die Zeit. Aber seit "Das goldene Licht" hab ich mir vorgenommen, künftig regelmäßig mitzulesen. ^_^
 
Für mich war explodieren deshalb so eigenartig, weil ich es auch mit einer Detonation, also Lärm, Knall in Verbindung gebracht hätte.

In dieser Geschichte geht es an einigen Stellen um sehr abstrakte Magie. Die ist mit Worten nicht immer ganz exakt zu beschreiben. Es gibt kein menschliches Äquivalent dafür, dass plötzlich eine große Menge Kraft in den Körper fließt.
Außer vielleicht einen Stromschlag. Ist es nicht auch so, dass man in dem Fall so eine Art "Blitz" oder kleinen Knall zu hören glaubt, obwohl ein Beobachter nichts wahrnehmen würde? (Das soll wirklich ne Frage sein, mein letzter richtig doller Schlag ist zum Glück schon ne Weile her) Ich glaube, das ist vergleichbar.
Aber deine Deutung meiner Erklärung war an sich schon richtig.

Ich weiß, das ist Nörgeln auf krass hohem Niveau, aber dass man bei dir ein solches Niveau ansetzen kann, zeigt, dass deine Geschichte schon recht gut sein muss.
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ich weiß ... beschwert sich denn irgendwer? 😉

Zu deinem 2. Punkt kann ich eigentlich nur sagen: Siehe die ersten beiden Sätze von 1. 😉
Du hast an sich recht, was die Bedetung angeht und ich bleibe dennoch dabei, dass meine Verwendung so stimmig ist.
Mal schauen, ob ich es dir erklären kann.
Das Herz wird aber nicht bewusst auf den Niedergang des Körpers hinarbeiten, da es Teil von ihm ist.
ich glaube, dein Fehler liegt hier. Natürlich wird das Herz das nicht bewusst machen. Aber seit wann hat das Herz ein Bewusstsein? So akstrakt ist meine Magie auch wieder nicht, dass Herzen jetzt schon entscheiden können, was gut ist und was nicht.
Nein, das Herz kann in dem Fall nur auf die Bedrohung reagieren, indem es versucht, das Gift so schnell wie möglich unschädlich zu machen, indem es dieses durch eine schnelle Verteilung verdünnt und zu den Ausscheidungsorganen transportiert. Dazu ist es gut, dass schneller pumt. Es weiß ja nicht, dass es den Körper (bzw. vorrangig erstmal sich selbst) damit zerstört.

Ich glaube, du stellst dir das zu wortwörtlich vor. Ich kann geradezu sehen, wie du dir ein Herz ausmalst, das einen Körper über eine Klippe schiebt. Das ist natürlich Blödsinn, da hast du recht. Aber als Metapher/Beschreibung finde ich das sehr gelungen. Versuch mal mehr, die sinnbildliche Bedeutung zu erfassen. Ich fürchte, sonst wirst du in der Geschichte noch häufig solche Kritikpunkte finden. Ich schreibe halt sehr farbenfroh. Und die meisten meiner Leser loben mich für meine hervorragenden Beschreibungen. (Men Aquiles meinte damals, dass ich mit Worten wundervolle Bilder male). Das könnte ich nicht, wenn ich immer auf das achten würde, was die Wörter jetzt im engeren Sinne ausdrücken. Oder ich würde meinen Wortschatz auf eine Handvoll immer gleicher Ausdrücke reduzieren und dann meckerst du wieder 😉

Soll jetzt keine Kritik an deiner Kritik sein, aber in diesem Fall haben wir vermutlich einfach verschiedene Ansichten. Ich weiß, dass ich meine nicht ganz vernünftig begründen kann, aber das Schreiben ist nun einmal ein kreatives Wirken und kein logisch berechenbarer Vorgang.

Ich hoffe, du kannst damit leben.
 
Soll jetzt keine Kritik an deiner Kritik sein, aber in diesem Fall haben wir vermutlich einfach verschiedene Ansichten. Ich weiß, dass ich meine nicht ganz vernünftig begründen kann, aber das Schreiben ist nun einmal ein kreatives Wirken und kein logisch berechenbarer Vorgang.
Jap, da geb ich dir recht. Schreiben hat auch immer was persönliches und man darf auch nicht vergessen, dass Sprache kein mathematisches Gesetz ist, du im Endeffekt also sowieso schreiben kannst (und solltest), wie es dir am besten gefällt 😉

Beim Explodieren kommen wir langsam auf einen gleichen Nenner, zumindest kann ich jetzt nachvollziehen, wie du es gemeint hast. Bei Stromschlägen, finde ich, durchzuckt einen doch so ein unangenehmes Pochen. Du hast übrigens recht, für das was ich glaube, dass du ausdrücken willst, gibt es keinen direkten Begriff. ABER; Ein letzter Vorschlag (Oh ja, ich bin hartnäckig 😛): Vll. fügst du an der Stelle einen Vergleich ein, um zu verdeutlichen, wie du explodieren gemeint hast, sonst kann es mMn missverständlich (siehe mich) interpretiert werden.

Ich kann geradezu sehen, wie du dir ein Herz ausmalst, das einen Körper über eine Klippe schiebt.
Was für eine überaus witzige Vorstellung - rein bildlich gesehen 😀
Hier denk ich haben wir einfach verschiedene Auffassungen. Aber man kann sich ja auch nicht überall einig sein. 😛
 
Vll. fügst du an der Stelle einen Vergleich ein, um zu verdeutlichen, wie du explodieren gemeint hast, sonst kann es mMn missverständlich (siehe mich) interpretiert werden

hab ich eben probiert. So richtig klappt das nicht. In jedem Fall klingt der Satz dann irgendwie "kantig". Aber ich werde nochmal darüber nachdenken.

Aber erstmal ist Weihnachten. Ich wünsche euch allen ein schönes Fest und viel Spaß mit eurem Geschenk von mir:

Blutklinge von Ghrond


„Der bevorstehende Tod ist kein Grund, die Pflicht gegenüber Khaine zu vernachlässigen. Ein wahrer Krieger des Blutigen Gottes verkauft sein Leben stets so teuer wie möglich.“
[FONT=&quot]— [/FONT]Aus ‚Lehrschriften des Khainetempels‘

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (5. Tag)
7 Stunden nach Sonnenaufgang

Ein großes Skelett tauchte plötzlich in Sisralls Blickfeld auf, einen schartigen Spalta zum Schlag erhoben. Seine Knochen waren von glänzendem Metall überzogen und aus seinem Maul ragten die Reißzähne eines Orks. Mit einem wilden Grinsen sprang es von den Zinnen – direkt dorthin, wo das Schwert des Erwählten wartete.
Die schwarze Klinge durchbohrte knirschen die Halswirbel des Untoten und ließ ihn zu einem Regen aus Knochenstaub zerfallen. Je mehr Nerglots Krieger von Magie verändert worden waren, desto weniger blieb von ihnen übrig, wenn sie von den Waffen der Druchii niedergestreckt wurden.
Sofort wurde der Platz des Gefallenen von einem anderen Untoten eingenommen. Eine Druchii-Klinge blitzte auf, doch Blutklinge trat einfach beiseite, ließ den Angreifer an sich vorbeilaufen und zertrümmerte ihm von hinten den Schädel. Gleichzeitig jagte er das andere Schwert in die Augenhöhle eines Zombies.
Beide sackten zusammen und Sisrall sprang selbst auf die Zinnen. Ein Skelettkrieger kam ihm entgegen, wurde jedoch von einem horizontalen Hieb kurz unterhalb der Rippenbögen gespalten. Links und rechts von ihm wollten soeben zwei Untote auf die Brüstung klettern und Sisrall schlug ihnen die Hände ab, sodass sie wieder in die Tiefe stürzten.
Als Sisrall ihnen hinterher blickte, stieß er einen tiefen Seufzer aus. Die Masse der Untoten war schier unendlich. Sie schienen wie graues Wasser durch die Straßen des zweiten Rings zu schwappen, immer in Richtung der Mauer. Tausende waren es. Wo immer sie auf Überlebende gestoßen waren, hatten sie diese abgeschlachtet und ihren eigenen Reihen hinzugefügt.
Vor dem Tor lagen die Überreste dutzender Trolle und Nauglir, die den verbleibenden Magiern zum Opfer gefallen waren. Doch immer wieder tauchte von irgendwoher eine untote Bestie auf und begann damit, das gewaltige schmiedeeiserne Tor zu demolieren. Tiefe Dellen und vereinzelte Risse zogen sich bereits durch dessen Oberfläche. Noch zwei, drei Angriffe; und der Weg in den dritten Ring wäre offen.
Und es gab nicht mehr genug Krieger, um in dem Fall den Torbogen zu halten. Bei Khaine, es gab eigentlich nicht einmal genug Kämpfer, um die Mauer zu besetzen. Mittlerweile war die stolze, ehemals mehrere zehntausend Mann starke Armee der Druchii zu einem kleinen Haufen von einigen hundert müden Kämpfern geschrumpft.
Es gab keine Unterschiede mehr zwischen Elitekriegern und einfachen Soldaten, zwischen Druchii und Khainlern, zwischen Tempel und Kloster. Scharfrichter des Tempels schützten Sturmrufer vor Nahkampfangriffen, Assassinen kämpften neben Stadtwachen, Schwarze Gardisten neben Khainlern, Bräute des Khaine verteidigten Klosterhexen. Kämpfer der Autarii standen zwischen Nauglirrittern, Hochgeborene an der Seite von einfachen Kavalleristen.
Diese verdammte Schlacht hat uns an den Rand des Abgrunds gedrängt, dachte Sisrall. Doch gleichzeitig hat die Not die Druchii zusammengeschweißt. Alle Fehden und Streitereien sind vergessen. So hat Nerglot, der schlimmste unserer Feinde, letztendlich doch Gutes bewirkt. Jetzt müssen wir ihn nur noch loswerden.
Die Kinder des Mordes kämpften verbissen auf ganzer Länge der Befestigung. Selbst Trizil hatte sich wieder in den Kampf gestürzt, obwohl ein Teil ihrer Wunden noch nicht richtig verheilt war. Sie bewegte sich vorsichtiger und abgehackter als die anderen Erwählten, die bisher mit einigen Kratzern und Schnitten davongekommen waren.
Doch allein der Anblick der verletzten Kämpferin motivierte die Soldaten, von denen die meisten kaum in besserer Verfassung waren. Wohin Sisrall auch schaute, überall sah er erschöpfte Gesichter, vernarbte Rüstungen, schartige Waffen und entstellte Leichen. Zwischen ihnen lagen Verwundete, um die sich niemand mehr kümmern konnte. Es gab keine Reserve mehr, keine Unterstützungskräfte. Abgesehen von einigen Autarii-Schützen auf den Türmen und Dächern hinter ihnen befanden sich alle einsatzbereiten Krieger auf der Mauer und hielten den Sturm der Untoten mit grimmiger Verzweiflung zurück.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns überwinden. Sisrall machte sich keine Illusionen. Dieser Kampf hier war bedeutungslos. Sie konnten die Untoten an der Mauer nicht besiegen, weder an dieser noch an der vierten. Sie konnten nur standhalten und die Bewohner von Naggarond solange verteidigen, bis Nerglot besiegt war. Oder die Untoten den Sieg davontrugen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dachte Sisrall abermals. Nicht einmal die Marilim ist unerschöpflich. Vor allem nicht, wenn Yetail derart mit Magie um sich wirft.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an seine Gefährtin dachte, die sich hoch über ihnen noch immer ein gewaltiges Duell mit Nerglot lieferte. Er konnte ihre Erschöpfung spüren, nahm aber auch ihren grimmigen Willen wahr. Sie mag müde sein, aber sie wird sobald nicht aufgeben. Das ist meine Yetail mit den blutigen Händen. Nerglot wird bald erfahren, mit wem er sich da angelegt hat.
Und dennoch spürte Sisrall, dass es auf diese Weise nicht mehr lange weitergehen konnte. Die Moral der Druchii war am Boden und der Druck der Untoten zermürbend. Die Mienen der Soldaten waren grimmig und hasserfüllt, doch der Erwählte konnte die Erschöpfung in ihren Augen sehen. Ihre Bewegungen waren langsam und kraftlos, ihre Blicke stumpf und leer. Die Kämpfer waren in sich gekehrt und machten aus reiner Routine weiter. Die meisten hatten schon lange vergessen, weshalb oder wofür sie kämpften. Keiner glaubte noch an den Sieg. Jeder wollte sein Leben lediglich so teuer wie möglich verkaufen.
Verdammt, wir brauchen etwas, das den Kriegern den Kampfgeist zurückgibt! Als ein Murmeln und Keuchen hinter ihm auf der Mauer laut wurde, blickte Sisrall auf. Über die breite, ehemals prächtige Straße, die in Richtung Tor führte, schob sich der gewaltige Leib der wiedererweckten Hydra. Ihre neun Köpfe ragten über die Dächer und blickten den Verteidigern aus leeren Augenhöhlen entgegen. Ihre scharfen Zähne schnappten wild.
Das riesige Monster hatte sich stark verändert. Seine dicken Muskelstränge waren verschwunden. Wie Stoffbahnen hing der harte Schuppenpanzer hinab. Darunter zeichneten sich die gewaltigen Knochen der Bestie ab. Der lange Schwanz peitschte gegen die Hauswände der Straße und verwandelte die Gebäude in Trümmerhaufen.
Sisrall kam eine Idee, die so verwegen und dumm war, dass er breit grinsen musste. Glücklicherweise sah das unter dem Helm keiner der Soldaten. Der Tempelkrieger trat nach dem Kopf eines Skelettes, das sich soeben seinen Weg auf die Zinnen bahnen wollte, und sandte es als Knochenhaufen zurück in die Tiefe. Dann wandte er sich zu den Druchii um und löste seinen Umhang. Wie ein schwarzer Schatten flatterten die Gewänder davon und entblößten die finstere Rüstung, die Sisralls Haut bedeckte. Leuchtend rot floss sein Blut durch die feinen Kanäle und durchzog das Metall mit einem geheimnisvollen Muster.
Schon sah er die ersten Veränderungen. Die Druchii erinnerten sich daran, wie er am ersten Tag der Schlacht an der Spitze der Tempelkrieger in die Schlacht marschiert war. Der Anblick des Erwählten, der vor ihnen wie der gestaltgewordene Zorn Khaines aufragte, erfüllte die Kämpfer mit Ehrfurcht. Sisralls feine Ohren konnten einige gemurmelte Gebete auffangen.
„Druchii“, begann er und wusste, dass jeder Einzelne auf der Mauer ihn hörte. „Ich will ehrlich zu euch sein, denn alles andere wäre eine Beleidigung eurer Tapferkeit und eurer Treue. Wir können diese Feinde nicht besiegen! Wir können hier nicht gewinnen. Jeder von euch weiß das! Und doch kämpft ihr! Und dafür bewundere ich euch!
Ich weiß nicht, wofür jeder für euch kämpft, doch ich weiß, dass ihr es nicht für Khaine tut! Ihr tut es nicht für mich und auch nicht für meine Brüder und Schwestern. Und das ist richtig so! Wofür jeder von euch auch kämpft, gemeinsam kämpfen wir für das Leben. Wir kämpfen um unser Leben, um das Leben jener, die nicht selbst hier stehen können, und um die Leben, die diese Bestien uns genommen haben.
Wenn ich in eure Augen sehe, Druchii, sehe ich Furcht! Ich sehe Hass! Und ich sehe grimmige Freude über jeden Feind, der unter euren Klingen zerbricht. Und das ist es, weshalb ich stolz bin, an eurer Seite zu kämpfen, Druchii! Diese Toten sind stärker als ihr, sie sind mehr als wir und sie sind absolut furchtlos. Und deshalb können sie uns nicht überwinden! Sie kämpfen für nichts und streben nach nichts. Euer Hass gibt euch eine Kraft, der sie nichts entgegensetzen können. Eure Leidenschaft zerbricht ihre Masse. Eure Wut macht euch unverwundbar!“
Als Sisrall sein Schwert in die Luft reckte, erhoben sich donnernde Kriegsrufe entlang der Mauer. Klingen blitzen im dämmrigen Licht auf und wurden mit neuer Wildheit gegen die Untoten geschwungen. Sisrall konnte förmlich erkennen, wie die Druchii ihre Feinde zur Brüstung zurückdrängten und wie eine gewaltige Welle über die Zinnen hinweg trieben.
Doch er war noch lange nicht fertig.
„Druchii! Dies ist nicht die erste aussichtlose Schlacht, die ich geführt habe. Doch wie damals gebe ich mich nicht geschlagen. In Ghrond kämpfte ich gegen das Chaos, ich kämpfte wie ihr es jetzt tut, als Sterblicher, ohne die Gaben, die Khaine seinen Erwählten schenkt. Und ich führte jene tapferen Helden gegen das Chaos, die den Bewohnern der Stadt die Zeit erkauften, ihr Leben zu retten. Ich habe gekämpft, weil ich daran geglaubt habe, dass jeder Feind, den ich tötete, ein Leben wäre, das ich gerettet habe.
Was ich damals tat, machte mich zu Blutklinge, zum Helden von Ghrond. Und es rettete die Druchii einer ganzen Stadt. Was wir heute tun, wird uns entweder das Leben kosten oder uns zu Legenden machen! In jedem Fall kann es die Druchii des ganzen Landes retten! Und deshalb, sage ich, kämpfen wir!
Lange genug haben uns diese Mauern Schutz geboten, lange genug haben wir uns hinter diesen Zinnen verkrochen. Ich habe Ghrond nicht beschützt, indem ich mich in einem Turm versteckt habe. Nein! Ich habe den Feind durch das Tor zurückgedrängt und ihn auf den Ebenen der Stadt gerichtet, da, wo er hingehörte.
Und jetzt ist die Zeit gekommen, diese Taten zu wiederholen. Es mag unser Ende sein, Druchii, doch es wird ein Ende sein, das man nie vergessen wird. Ein Ende, das die Götter mit Ehrfurcht erfüllen wird. Zieht eure Schwerter und kommt! Vernichtet unsere Feinde!“
Und damit wirbelte Sisrall herum und sprang über den Rand der Mauer. Unter ihm bildeten die Untoten eine gewaltige Leiter aus Leibern, wie sie es schon an den vorherigen Wällen getan hatten. Er brach mitten durch sie hindurch und riss sie in die Tiefe. Die Skelette, die ihren Halt verloren, griffen reflexhaft um sich und rissen die neben sich mit hinab. Innerhalb von wenigen Augenblicken brach der Ansturm der Untoten auf ganzer Linie der Mauer zusammen und es brach ein gewaltiges Chaos am Boden aus.
Wie ein Wirbelwind kam Blutklinge über sie. Er zertrümmerte bei der Landung drei Skelettkrieger unter sich und rammte seine Klingen in die Augenhöhlen zweier anderer. Bevor die überrumpelten Untoten reagieren konnten, sprang er mitten zwischen sie, zerschlug Hälse und Schädel, ließ seine Schwerter links, rechts niederfahren, zustoßen und kreisen. Ein Lachen entrann sich seiner Kehle, als ihn der Rausch der Schlacht packte.
Das Tor zerbarst unter einer kleinen magischen Explosion und die anderen Kinder des Mordes stürmten hindurch, gefolgt von hunderten Druchii-Soldaten. Mit unglaublicher Wildheit warfen sie sich auf ihre Feinde und brachen durch die Reihen der Untoten. Sie trieben ihre Feinde durch die Straßen Naggaronds zurück. Die Erwählten schlugen tiefe Keile in die Masse der Wiedererweckten. Sisrall spürte ihre Erregung. So liebten sie es, zu kämpfen.
Doch so wild und unkoordiniert ihr Sturm auch wirken mochte, der Tempelkrieger wusste, dass sie das Tor nicht unbewacht lassen würden. Kein einziger Untoter würde den Torbogen betreten, solange die Kinder des Mordes ihn verteidigten.
Und dann spürte er plötzlich die Erde erbeben. Es war nicht die Vibration, die das unkoordinierte Getrappel und Geschlurfe von tausenden Untoten verursachten, sondern ein rhythmisches Donnern, das nur eine Ursache haben konnte.
Unter seinem Helm begann Sisrall zu lächeln, als die letzten Neuglirreiter der Druchii wie eine wogende Flut aus Schuppen, Reißzähnen und blitzendem Metall über Nerglots Skelettkrieger herfielen. Trotz aller Magie konnten die Diener des Beschwörers dem gewaltigen Sturm der tonnenschweren Bestien nicht standhalten. In einem Regen aus Knochensplittern und verbogenem Stahl brachen sich die schweren Kavallerieeinheiten ihren Weg durch die Menge ihrer Feinde.
Und hinter ihnen folgten die leichteren Reiter. Druchii wie Autarii waren zu ihren Pferden geeilt und galoppierten nun hinter den Nauglir her, um die zu erledigen, die von den gewaltigen Pranken der Echsen verschont geblieben waren.
Zauber fegten durch die Reihen der wiedererweckten Leichen, als die Magier ihre letzten Kräfte mobilisierten. Feuerblumen explodierten in den Straßen und fraßen sich durch die toten Leiber. Häuser stürzten zusammen und begruben ganze Scharen von Untoten unter sich. Lichtblitze und strahlende Sphären schossen in alle Richtungen davon und ließen die Skelettkrieger zu Knochenmehl zersplittern. Unnatürliche Windböen peitschten durch die entvölkerte Stadt, erfassten Untote und zerschmetterten dutzende an den Wänden der Gebäude. Schatten legten sich wie Nebel um die Druchii und verbargen sie vor den Sinnen der Untoten, bis es zu spät war.
Auch Sisrall beschwor seine magischen Künste. Dunkelheit schien aus seiner Rüstung heraus zu sickern und in der Luft um seinen Körper zu kondensieren. Seine Schwerter hinterließen Streifen aus finsterster Nacht, wo sie niederfuhren und die Schädel seiner Feinde spalteten. Wo ein Untoter in die nur zögerlich verblassenden Erscheinungen geriet, wurde er sauber durchtrennt, als würde das Schwert in eben diesem Moment dort niederfahren.
Wie einen Kokon des Todes legte Sisrall die Schattenlinien um seinen Körper, während er sich wie ein Schemen durch die Masse der Untoten schlug. Die Dunkelheit verbarg ihn, verschleierte seine Bewegungen, verwischte seine Konturen und verwirrte seine beschränkten Feinde. Einem Drachen gleich fiel der erwählte Tempelkrieger über sie her, immer in Richtung seines Zieles, fort vom Tor. Er war ein Sturmschatten, ein Meister des Tempels und ein Kind des Mordes. Kein Sterblicher und schon gar kein Toter war ihm gewachsen, kein Feind konnte ihn aufhalten.
Und mit einem freudigen Lachen stürzte er sich auf seine Feinde. Blutklinge war erwacht.