WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

[FONT=&quot]Ich habe die strittige Formulierung mal so umgeändert, dass die eigentliche Redewendung nicht mehr verwirrenderweise erkennbar ist und das Ganze gleichzeitig etwas passender für einen Fantasy-Roman wird:

[/FONT]
Erwähle des Khaine / Triumph(1/3) schrieb:
Doch sie sah auch, dass der Ausfall kaum mehr Hoffnung hatte als ein Schwertstich gegen die Haut eines Drachen.
Meinung dazu?


Ist es schon so spät, dass dir die Formulierungen nicht mehr gelingen?

Nein, ich war am Überlegen, ob es sich überhaupt lohnt, das zu schreiben, und bin dabei so durcheinandergekommen, dass der Satz wohl darunter gelitten hat.


[FONT=&quot]Das mit den Stäben wird nochmal überarbeitet. In der Endfassung wird zumindest Yetail keinen mehr haben. Es gibt einfach zu viele Stellen, an denen sie einfach keinen zu haben scheint. Allerdings ist es nicht leicht/möglich, so ein langes Teil einfach mal wegzustecken. 😉

[/FONT]
Genau daran hapert es ja, die Pausen sind zu lang. Ich kann nur wiederholend sagen, dass ich meine Endbewertung abgebe, wenn ich alles hintereinander gelesen habe.

darauf freue ich mich.
Zu den Pausen könnte ich höchstens anbieten, dass ich die Kapitel in größeren Stücken poste, dafür aber seltener. Aber vermutlich bringt das auch nicht mehr, oder? Es steigen vielleicht das Verständnis und die Spannung., dafür werden die Pausen zu lang.
 
Klingt gut und passt, wie du es gewollt hast, gut in das Setting.

Das mit den Stäben wird nochmal überarbeitet. In der Endfassung wird zumindest Yetail keinen mehr haben. Es gibt einfach zu viele Stellen, an denen sie einfach keinen zu haben scheint. Allerdings ist es nicht leicht/möglich, so ein langes Teil einfach mal wegzustecken. 😉
Och, da spielst du zu wenig Computerspiele. Selbst bei Spielen mit Inventarbegrenzung ist es möglich, sogar ohne Rucksack 5 der größten zweihändigen Breitschwerter und 3 zusätzliche Rüstungen unsichtbar hinter sich her zu zerren, ohne größere Einschränkungen in der Beweglichkeit zu haben. :lol:
Aber ansonsten hast du Recht, mach das so.

Zu den Pausen könnte ich höchstens anbieten, dass ich die Kapitel in größeren Stücken poste, dafür aber seltener. Aber vermutlich bringt das auch nicht mehr, oder? Es steigen vielleicht das Verständnis und die Spannung., dafür werden die Pausen zu lang.
Nene, es passt schon so, wie du es momentan machst.
 
Es geht weiter. Irgendwie komm ich immer noch nicht voran. Mir fehlt die richtige Idee für die nächsten Kapitel. Na mal schauen.

Dieser Abschnitt ist wieder recht kurz, dafür gibt es nächste Woche dann ein längeres Stück. Ich hoffe, es gefällt.

Triumph (2/3)


„Zuversicht ist schon der halbe Sieg. Doch Übermut führt zum Fall.“
- Redensart

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (5.Tag)
7 Stunden nach Sonnenaufgang

Blitzender Stahl brach durch den nackten Schädel und verwandelte das Knochengerüst des Skelettkriegers in Staub. Die zweite Klinge fuhr in weitem Bogen durch die Luft, zerfetzte die Halswirbel zweier Untoter und blieb im Kopf eines Zombies stecken. Blutklinge wirbelte um die eigene Achse, rammte das erste Schwert in die Augenhöhle eines fliegenden Schädels und schleuderte den Zombie an seiner zweiten Waffe zwischen die Kiefer eines untoten Nauglirs, die dort zuschnappten, wo er eben noch gestanden hatte.
Die riesigen, fleischlosen Kiefer schlossen sich mit einem grauenvollen Knirschen um die wandelnde Leiche und beendeten den Zauber, der das Wesen am Leben hielt. Der Tempelkrieger parierte den Schlag eines Skelettes auf der linken Seite und vernichtete es mit einem Hieb des andren Schwertes. Er versenkte seine Klinge im riesigen Schädel eines wiedererweckten Schwarzorks, ließ die Attacke eines ehemaligen Chaosbarbaren ins Leere laufen, bevor er ihn von hinten das Schwert in den Nacken schlug, und sah sich plötzlich einem untoten Troll gegenüber.
Die harten Hornplatten auf dem Rücken des Wesens lagen noch immer über dem Skelettgerüst, doch der weichere Bauch war eine Masse aus verwesendem und madenverseuchtem Fleisch. Eine verbogene Hellebarde steckte in der Brust des Trolls. Der linke Arm war kurz oberhalb des Ellenbogens abgetrennt worden, doch die stachelbesetzte Holzkeule in der anderen Hand schien allein mehr zu wiegen als Sisrall mitsamt seiner Rüstung. Und genau dieses Tötungsinstrument fuhr nun auf den Druchii nieder.
Blutklinge verzichtete darauf, seine Kräfte mit einer Parade zu verschwenden. Mit einem Hechtsprung zur Seite entging er der gewaltigen Waffe, die stattdessen einen Krater in das Pflaster schlug und einen Splitterhagel in alle Richtungen jagte. Scharfkantige Geschosse sausten über Sisrall hinweg und zerfetzten die umstehenden Untoten. Knochen, totes Fleisch und Gliedmaßen wurden abgerissen, vereinzelt zerfielen auch Skelette, als die Steine ihre Schädelknochen durchbrachen.
Sisrall war längst wieder auf den Beinen, als ihn ein wiederbelebter Gobblin angriff. Ein beiläufiger, senkrechter Hieb spaltete die Kreatur und beendete ihre Attacke. Als der Troll auf ihn zukam, wich der Tempelkrieger zurück — in die Richtung, aus der sich die Kampfechse näherte. Er stach ohne hinzusehen seine Schwerter über die Schultern und fällte zwei Zombies, die ihn von hinten hatten angreifen wollen. Dann hörte er das knarzende Geräusch, mit dem der untote Nauglir seine Kiefer bewegte.
Wieder sauste die Keule nieder und Sisralls reagierte mit übermenschlicher Geschwindigkeit. Er sprang nach oben und hinten, landete zuerst auf den Schädel der Kampfechse, bevor er sich ernaut abdrückte, eine Hand ausstreckte und sich kraftvoll über die Keule hinwegzog. Der viel zu langsame Verstand des untoten Trolls konnte darauf nur reagieren, indem er den Hieb dorthin lenkte, wo er Sisrall zuletzt wahrgenommen hatte. Mit einem donnernden Knirschen brach die Stachelkeule durch den Schädel der Kampfechse und nagelte ihn auf das Pflaster. Gleichzeitig landete Sisrall auf dem Rücken des Trolls, suchte Halt auf den Hornplatten und legte die beiden Schwerter scherenförmig um den gewaltigen Hals des Monsters. Eine kraftvolle Bewegung; und der schwere Schädel krachte auf die Überreste der Kampfechse, bevor der massige Leib zusammensackte und einen Skelettkrieger unter sich begrub.
Mit einem gewaltigen Sprung und einer Rolle nach hinten beförderte sich Sisrall wieder mitten zwischen die Untoten und vernichtete mit einer einzigen Drehung um die eigene Achse sechs der unnatürlichen Kreaturen.
Und schon stürmte er weiter. Zwei Skelettkrieger enthauptete er im Vorbeieilen, parierte den Schwerthieb eines untoten Scharfrichters und ließ den Hellebardenstoß eines ehemaligen Schwarzen Gardisten ins Leere laufen. Der nagelte daraufhin stattdessen den wiederbelebten Tempelkrieger an eine Hauswand, bevor Sisralls Klinge den Helm des Gardisten mitsamt dem Schädel spaltete.
Ganz plötzlich sah er eine gewaltige Mauer aus Schuppen vor sich aufragen und konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, bevor die krallenbesetzte Pranke der untoten Hydra dort niederfuhr, wo er sich ansonsten befunden hätte. Doch schon sprang Sisrall wieder vor und landete auf der riesigen Klaue, gerade als die wieder gehoben wurde.
Als die Hydra ihn bemerkte, schüttelte sie ihre Pranke, doch Blutklinge stieß seine Schwerter beidseitig in die schuppige Gliedmaße und hielt sich fest. Bald gab die Hydra auf und einer der Köpfe begann, sich ihm auf seinem abgemagerten Hals entgegen zu senken. Der Tempelkrieger konnte zwei Reihen spitzer Zähne erkennen, bereit, ihn zu zerreißen.
Doch soweit wollte er es nicht kommen lassen. Rasch stieß er eines der Schwerter ein Stück höher und zog sich hoch. Dornklingen schossen aus seinen Stiefelspitzen und bohrten sich zwischen die harten Schuppen. Während er seine ganze übernatürliche Geschwindigkeit aufbot, konnte er beobachten, wie die Bewegungen des Hydra-Kopfes mehr und mehr zu erlahmen schienen.
Kurz bevor ihn das weit aufgerissene Maul erreichte, zog sich der Erwählte auf den breiten Rücken des Monsters und sprang auf die Beine. Sein Stand hier war alles andere als sicher, doch er hatte schon schlimmere Herausforderungen bestanden.
Er beobachtete, wie der Kopf auf ihn zuschoss, und wartete, die Schwerter bereit zum Zustoßen. Einen halben Herzschlag, bevor sich die mächtigen Kiefer um seinen Körper schließen würden, warf er sich flach nach vorne, warf sich herum und durchtrennte den nun über ihm aufragenden Hals des Monsters.
Sofort rollte sich Sisrall wieder auf die Füße und stürmte zu der Stelle, an der die neun langen Hälse der Hydra zwischen den Schulterblättern aus dem Rumpf brachen. Schon neigten sich drei weitere Köpfe in seine Richtungen. Die Hälse vereinigten sich kurz oberhalb des Körpers zu einem einzigen dicken Strang, zu dick, um ihn mit Schwertern zu durchtrennen. Doch Sisrall hatte bereits eine Idee. Er sprang auf die gewaltige Masse toten Fleisches, stieß seine Schwerter in zwei der abzweigenden Hälse und katapultierte sich so zwischen ihnen hoch. Er hörte das Bersten der dicken Knochen und die gequälten Schreie der Hydra, als die Wirbel durchstoßen wurden. Zwei weitere Köpfe waren ausgeschaltet.
Inzwischen stand er zwischen den Hälsen, kurz oberhalb der Verzweigung in einem kelchähnlichen Hohlraum, ähnlich einem Käfig aus den Hälsen der Hydra. Der Erwählte zögerte nicht, sondern holte mit beiden Waffen überkreuzt Schwung und ließ sie dann scherenartig auf die Schuppensäule vor sich niederfahren. Der Ruck des Aufpralls jagte stechende Schmerzen bis in seine Schultern, aber dafür zersplitterten Schuppen und Knochen wie trockenes Holz. Der durchtrennte Hals klatschte auf die Straße unter ihnen und zermalmte ein halbes Dutzend Untoter.
Die letzten fünf Köpfe der Hydra gerieten anscheinend in Panik. Der gewaltige Leib bebte und zuckte. Blutklinge umfasste einen der gewaltigen Hälse, um nicht abgeworfen zu werden. Beinahe zu spät bemerkte er, dass zwei der Köpfe anscheinend doch noch nicht ganz von der Verzweiflung übermannt worden waren. Sie neigten sich ins Innere des Hohlraums, um ihn zu erreichen.
Gerade als einer von ihnen zuschnappen wollte, warf Sisrall sich zur Seite. Er prallte gegen einen anderen Halsstumpf und wurde umgeworfen. So fand er sich direkt auf der Gabelung liegend wieder. Ein markerschütterndes Knirschen ertönte, doch er hatte keine Zeit, dem auf den Grund zu gehen. Der andere Kopf griff ihn an und Blutklinge reagierte reflexartig. In weitem Bogen schossen seine Schwerter wie zwei Pfeile durch die Luft und bohrten sich von oben und unten durch den riesigen Schädel. Nur zwei Handbreit über seiner Brust schnappte der furchterregende Kiefer zusammen, als der Kopf innehielt. Dann bäumte sich der dazugehörige Hals auf und Sisrall, dessen Klingen noch immer in dem Schädel steckten, wurde in die Luft geschleudert.
Verzweifelt gelang es ihm, wenigstens ein Schwert zu befreien. Blitzschnell orientierte er sich und presste dann die Fußsohlen gegen den gewaltigen durchbohrten Kopf, bevor er sich mit aller Kraft abstieß. Er flog einem der panischen Köpfe entgegen und verfehlte ihn beinahe. Im letzten Augenblick gelang es ihm, mit der freien Hand einen der gewaltigen Reißzähne zu packen. Durch den Schwung wurde er herumgewirbelt. Rasch rammte er sein Schwert von oben in die Schnauze der Hydra und zog sich daran hoch, bevor sich der Kiefer um seine Hand schließen konnte. So lag er jetzt bäuchlings auf dem Kopf, die Augen, so groß wie seine Handfläche, nur eine Armlänge von ihm entfernt. Sisrall gönnte sich nur einen Atemzug, dann stieß er sein Schwert direkt in die rechte Augenhöhle der Bestie tief in den Schädel.
Dieses Mal brach der Kopf einfach zusammen und sackte in die Tiefe. Gemeinsam schlugen sie auf dem Pflaster der Straße auf. Der Ruck presste Blutklinge die Luft aus den Lungen, doch glücklicherweise hatte der Aufprall auch die Untoten in der Nähe ausgeschaltet oder zurückgeschleudert, sodass ihm ein paar Augenblicke blieben, sich aufzurappeln, sein Schwert zu befreien und sich zu orientieren. Kaum zwei Meter entfernt lag der Hydrakopf, den er zuvor getötet hatte. In dem Schädel steckte noch immer sein zweites Schwert.
Mit einem Kriegsruf warf sich Blutkligne auf die Skelettkrieger zwischen ihm und dem Ziel. Er parierte einen Hieb von der Seite und entging einem zweiten durch eine schnelle Drehung, bevor er das Handgelenk des Untoten umfasste und ihm das Schwert entwand. Dem ersten zertrümmerte er mit einem schnellen Hieb über die Parade hinweg den Schädel, während der zweite von seiner eigenen verlorenen Waffe aufgespießt wurde.
Ein untoter Tiermensch ließ seine schwere Keule von hinten auf Sisrall niederfahren. Doch der sprang einfach nach vorne, tänzelte an einem wiedererweckten Scharfrichter vorbei und schleuderte diesen von hinten in Richtung des Tiermenschen. Der Keulenhieb verwandelte den schweren Helm in zerknittertes Metall und machte dem untoten Druchii darin den Gar aus. Sisrall fällte die große Bestie, die ihre Keule zu einem neuen Schlag hob, mit einem Wurf der erbeuteten Waffe. Anschließend griff er nach dem Heft seines eigenen Schwertes und befreite es aus dem Hydraschädel, den er mittlerweile erreicht hatte.
Ohne sich weiter um die Untoten zu kümmern, sprang der Erwählte auf den schlaffen Hals und rannte über diesen wieder hinauf zur Gabelung der Hydrahälse. Erst jetzt erkannte er, was das Knirschen, das er vorhin gehört hatte, verursacht hatte. Der Kopf, der ihn hatte angreifen wollen, hatte sich in den Hals verbissen, an dem sich Sisrall zuvor festgeklammert hatte. Die dicke Wirbelsäule war der unheiligen Kraft des Kiefers nicht gewachsen gewesen.
Damit blieben nur noch zwei Köpfe übrig. Einer davon war der Panik nahe und ließ den riesigen Leib wild beben und bocken. Außerdem schnappte er unknotrolliert nach allem, was sich bewegte — also vorrangig nach den Untoten, die um die Hydra herumliefen. Der zweite war noch immer in den Hals verbissen und hatte anscheinend Mühe, seine Zähne aus den Wirbelknochen zu befreien.
Blutklinge wandte sich zuerst dem panischen Kopf zu, da er Mühe hatte, auf dem schaukelnden Körper die Balance zu halten. Er holte tief Luft und zog die Schwerter dann abermals scherenartig gegen den mächtigen Hals, der mit einem schmerzhaften Ruck durchtrennt wurde. Die Hydra beruhigte sich, als der letzte Kopf die Kontrolle übernahm.
Doch dieses Mal verkantete sich eins von Sisralls Schwertern zwischen den Knochen. Rasch steckte der Erwählte die zweite Klinge ein, um die Waffe mit beiden Händen befreien zu können. Doch genau in dem Moment hörte er hinter sich ein hölzernes Bersten und der letzte lebende Kopf der Hydra krachte mit gewaltigem Schwung in seinen Rücken.
Sisrall wurde gegen den Halsstumpf vor sich geschleudert und rutschte daran herab. Schnell drehte er sich auf den Rücken und sah den riesigen Schädel über sich, der sich kurz schüttelte und ihm dann mit weiter aufgerissenem Kiefer entgegenkam. Blutklinge war klar, dass er nicht mehr entkommen konnte, und er hatte auch kein Schwert mehr griffbereit. Verzweifelt griff er nach der einzigen Waffe, die noch in Frage kam.
Wie ein schwarzer Blitz zischte das Wurfmesser durch die Luft und bohrte sich in den Rachen des Monsters. Es reichte nicht, um die Bestie endlich zu töten, aber es gab Sisrall Zeit, aufzuspringen, sein Schwert zu ziehen und es tief in den letzten unversehrten Hals zu stoßen. Das Knirschen der zerstörten Knochen klang wundervoll in seinen Ohren und mit einem zufriedenen Lächeln riss er seine Waffe wieder aus der Wunde. [FONT=&quot]
Während der tonnenschwere Leib unter ihm zusammensackte, befreite Sisrall rasch seine beiden anderen Waffen und sprang dann auf den gewaltigen Rücken der besiegten Bestie. [/FONT] Triumphierend reckte er seine Schwerter in die Höhe und stieß einen lauten Kriegsschrei aus. Über den Kampfeslärm hinweg hörte er, wie die Druchii ihm mit Jubel und Kampfesrufen antworteten. Die Vernichtung der Hydra war keinem entgangen und es war ein Zeichen des Sieges. Ein kleiner Sieg, aber ein deutlicher. Ein Signal an ihren Feind, dass die Druchii noch lange nicht geschlagen waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geil, die Geschichte ist jetzt wirklich episch geworden. Obwohl ich etwas mitleid mit Nerglot habe. Da hat er sich so viel Mühe gemacht und am ende bringt ihm sein komischer Talisman gar nichts.

1. Wieso Ende? 😉
2. Ohne das Teil hätte er vermutlich schon längst verloren. Also hat der durchaus schon seinen Nutzen gehabt. Allein die riese Armee aus Untoten wäre ohne nicht möglich gewesen. Vermutlich hätten ihn die Druchii dann spätestens an der 2. Mauer aufgehalten oder so.
 
Wieder ein schöner Teil, nun geht es richtig ans Metzeln.
Bewertung: 8/10, ging flüssig zu lesen.

Allerdings auch ein klein wenig Kritik: Ich weiß zwar nicht wie schwer das Schwert Blutklinges ist, wie schnell er sich selber drehen kann und wie groß das Gewicht von ihm inklusive Rüstung ist, aber im Allgemeinen kann man sich in einer Rüstung nicht so schnell drehen, dass man, nachdem man seine Waffe ausstreckt, noch genügend Drehgeschwindigkeit besitzt (Weil das Trägheitsmoment steigt, aber die gespeicherte Energie gleich bleibt), um gleich 9 richtig dicke Hälse zu durchtrennen.
 
Wieder ein schöner Teil, nun geht es richtig ans Metzeln.
Bewertung: 8/10, ging flüssig zu lesen.

Allerdings auch ein klein wenig Kritik: Ich weiß zwar nicht wie schwer das Schwert Blutklinges ist, wie schnell er sich selber drehen kann und wie groß das Gewicht von ihm inklusive Rüstung ist, aber im Allgemeinen kann man sich in einer Rüstung nicht so schnell drehen, dass man, nachdem man seine Waffe ausstreckt, noch genügend Drehgeschwindigkeit besitzt (Weil das Trägheitsmoment steigt, aber die gespeicherte Energie gleich bleibt), um gleich 9 richtig dicke Hälse zu durchtrennen.

wow, 8/10, das ist doch mal schön. 🙂

Zu der Physik: Vermutlich hast du recht. Wenn ich allerdings daran denke, wie Blutklinge manchmal so rumhüpft, kann er sich vermutlich auhc ziemlich schnell drehen. Außerdem sind die Waffen magisch geschärft und blabla 😉.

Ne im Ernst: Ich glaube, da setz ich mich nochmal ran. Aus der Stelle kann man vermutlich noch ein bisschen mehr rausholen.


Edit: Bitte nochmal lesen ab dieser Zeile:
[FONT=&quot]Sofort rollte sich Sisrall wieder auf die Füße und stürmte zu der Stelle, an der die neun langen Hälse der Hydra zwischen den Schulterblättern aus dem Rumpf brachen. [/FONT]

Ich glaube, so ist es besser. Und wirkt mehr wie ein Bossfight ^^
Was meinst du, Mixerria?
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es doch [FONT=&quot]viel[/FONT] besser!

Wirklich, sehr gute Umschreibung des Kampfes. 🙂

Mini-Kritik:
Das Knirschen der zerstörten Knochen klang wundervoll in seinen Ohren und er gönnte es sich, zweimal tief durchzuatmen.
Dann befreite er nacheinander alle drei Waffen, steckte das Wurfmesser wieder ein und sprang zurück auf den breiten Rücken des Untiers, gerade als der tonnenschwere Leib unter ihm zusammensackte.
Da die Hydra nach dem Schwertstoß ja eigentlich tot ist, dürfte er eigentlich keine Zeit mehr haben, um zwei tiefe Atemzüge zu machen, schließlich haben Muskeln, die nicht mehr durch Nerven angeregt werden, die Angewohnheit zu erschlaffen. Aber dennoch gäbe es eine kleine Erklärung: Die verbleibende Energie, die die Hydra von den Toten zurückgerufen hatte, hat den Kopf noch so lange in der Position gehalten, dass er genug Zeit hatte, seine Handlungen durchzuführen. War das vielleicht auch so gemeint? (Wenn ja: Geht aber mE nicht so wirklich aus dem Text hervor.)
 
So ist es doch [FONT=&quot]viel[/FONT] besser!

Wirklich, sehr gute Umschreibung des Kampfes. 🙂

Mini-Kritik:

Da die Hydra nach dem Schwertstoß ja eigentlich tot ist, dürfte er eigentlich keine Zeit mehr haben, um zwei tiefe Atemzüge zu machen, schließlich haben Muskeln, die nicht mehr durch Nerven angeregt werden, die Angewohnheit zu erschlaffen. Aber dennoch gäbe es eine kleine Erklärung: Die verbleibende Energie, die die Hydra von den Toten zurückgerufen hatte, hat den Kopf noch so lange in der Position gehalten, dass er genug Zeit hatte, seine Handlungen durchzuführen. War das vielleicht auch so gemeint? (Wenn ja: Geht aber mE nicht so wirklich aus dem Text hervor.)

freut mich, dass es gefällt.

DIe Unstimmigkeit entstand durch das Zusammenfügen des alten und neuen Fragments, aber die Kritik ist natürlich berechtigt.
Mangel erkannt, Mangel abgestellt 😉
 
Schnelle und harte Aktion so mag ich das....

Hab nur die korregierte Fassung gelesen und hab nix auszusetzen.

Bin gespannt wie es mit meinen 17lieblingscharakteren weitergeht 🙄

hm, die aktuelle Volkszählung ergibt:
- 3 lebende, aktive Charaktere
- 3 eigentlich mehr oder weniger tote Charaktere
- zwei lebende Drachen
- einen schwarzen Pegasus
- einen Drachen aus reiner Magie, der noch irgendwo sein müsste
- zwei benannte, passive Charaktere
- zwei benannte Fluff-Charaktere, die aber eher kampfunfähig sind

macht 14 (und das schon bei übertrieber Zählung) ... wo kommen die anderen 3 her??? 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
So, jetzt erstmal der letzten Abschnitt dieses Kapitels. Wann es weitergehen wird, kann ich noch nicht genau sagen, aber spätestens in 2 Wochen. Ich denke, nach diesem Teil ist eine etwas längere Pause auch nicht so schlimm.

Es ist aber noch nicht das Ende 😉

Triumph (3/3)


„Zuversicht ist schon der halbe Sieg. Doch Übermut führt zum Fall.“
- Redensart

Naggarond; Naggaroth
2567 IC; 8. Vollmond (5.Tag)
7 Stunden nach Sonnenaufgang

Nerglots Faust traf hart auf die ledrige Haut des untoten Lindwurms, riss ein Stück davon ab und zertrümmerte den Knochen darunter. Das war unbefriedigend und so ließ Nerglot einen knisternden Blitz in den Himmel steigen, um seinem Zorn Ausdruck zu verleihen. Blutklinge hatte seine Hydra vernichtet und die Druchii feierten ihn wie einen Helden! Der Totenbeschwörer sah ihre Auren und ihm entging nicht, wie dieser Triumph den Kampfgeist belebte und ihnen neuen Mut einflößte, den so mancher angesichts der schieren Übermacht schon wieder verloren hatte.
Der Unsterbliche zweifelte nicht daran, dass die Elfen früher oder später untergehen würden. Auch die Kinder des Mordes würden diesem Sturm nicht unendlich lange standhalten. Für ihn war aber die Frage viel wichtiger, ob er es sich leisten konnte, noch lange zu warten. Wenn weiterhin so viele seiner Krieger vernichtet wurden, konnte ihm das Drachenamulett kaum noch Kraft schenken. Bluthand dagegen würde sich in der Zeit, die er hier untätig verbrachte, wieder erholen.
Nerglot befreite sich aus seiner Starre. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er vollkommen gebannt Blutklinges Gemetzel und seinen Sieg über die Hydra beobachtet hatte. Er presste einen wütenden Fluch über seine eigene Dummheit zwischen den zusammengekniffenen Lippen hervor. Er hatte sich ablenken lassen und seiner Feindin damit wertvolle Zeit verschafft, während seine eigenen Kräfte nur geringfügig wiederhergestellt worden waren.
Verdammt, Blutklinge, dafür wirst du büßen. Deinen sterblichen Schwertschwingern wird schon bald der Jubel vergehen. Eigentlich war es beinahe ein Geschenk. Blutklinge stand noch immer auf dem gewaltigen Rücken der Hydra, auf Höhe der Dächer beiderseits der Straße im zweiten Ring. Die Untoten um ihn herum begannen inzwischen, den riesigen geschuppten Leib zu erstürmen, während der Erwählte sie erwartete.
Nerglots Roben bauschten sich, als der Lindwurm in einen Sturzflug ging. Ein gemeines Grinsen umspielte seine Lippen und seine Hand schloss sich wie eine Kralle um den Sensenstab. Knisternde Energie zuckte um das uralte Holz und brachte die Klinge am oberen Ende zum Glühen. Die magischen Membranen der Lindwurmflügel hinterließen leuchtende Schlieren in der Luft, während die Bestie schneller und schneller auf den verhassten Feind zuschoss. Ein gieriges Lachen stieg in Nerglots Kehle auf und seine Augen glühten voller Erregung. Endlich eine Chance, jemanden seinen Zorn spüren zu lassen.
Ein Knistern und ein bläulicher Schein auf dem Rücken seines Reittieres waren die einzige Warnung, bevor gleißender Schmerz Nerglot aufschreien ließ. Der magische Treffer zwischen seinen Schulterblättern schleuderte ihn mit dem Gesicht auf die hervorstehenden Wirbelknochen des Lindwurms. Kleine Dornen ritzten seine vertrocknete Haut auf und sandten Spitzen heißer Pein über seine Nervenbahnen. Er schrie, doch genauso schnell, wie er gekommen war, verschwand der Schmerz wieder und hinterließ nur ein quälendes Kribbeln.
Augenblicklich ließ Nerglot seinen Lindwurm wieder aufsteigen und schuf einen magischen Schild um sich. Er schalt sich für seine unglaubliche Dummheit. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Wie hatte er nur so leichtsinnig sein können? Wie am Morgen im Wald, als Darmal ihn herausgefordert hatte, hatte er die Kontrolle verloren und sich von seinem Zorn leiten lassen. Er hatte sich auf Blutklinge konzentriert und die eigentliche Gefahr völlig aus den Augen gelassen.
Bluthand hatte ihm eine Warnung geschickt. Dies war ihr Duell; was auf dem Boden geschah, lag nicht in ihrer beider Hand. Sie beide hatten dort unten Krieger, Untergebene und auch Gefährten, doch ihr jeweiliger Feind wartete am Himmel. Kurz dachte Nerglot an Viverla’atar. Er konnte spüren, dass sie noch am Leben war. Aber er hatte keine Ahnung, wo sie war oder was sie gerade tat. Und was wohl aus Yerill geworden war? Die Verbindung zu ihr war mittlerweile vollkommen verblasst, doch er glaubte nicht, dass sie tot war.
Nerglot verdrängte die Gedanken, als er Bluthand fand. Sie saß ziemlich weit entfernt auf ihrem Drachen. Die Bestie hielt sich mit langsamen Flügelschlägen bewegungslos in der Luft, irgendwo über dem vierten Ring. Bluthand hatte ihren Zauber über eine Entfernung von mehreren hundert Metern geschleudert. Sie hatte gewusst, dass sie ihn damit nicht töten würde. Nein, sie hatte ihn nur von Blutklinge ablenken wollen.
Nun denn, es war Zeit, in den Kampf zurückzukehren. Er hatte ihr bereits viel zu viel Zeit zur Erholung gegönnt. Noch besaß er genug Kraft, um es mit ihr aufzunehmen. Noch war die Macht des Drachenamuletts nicht soweit gesunken, dass es ihm nicht mehr helfen konnte. Die junge Zauberin schien ihn beinahe zu erwarten. Feuerzungen wirbelten um ihre Handgelenke.
Gut, sie ist also bereit. Dann will ich sie nicht lange warten lassen. Vielleicht wird dieser Kampf jetzt endlich etwas aufregender, wenn sie nicht mehr ständig davonfliegt. Mit vibrierenden Flügelschlägen beschleunigte der Lindwurm und gewann rasch an Höhe. Bald waren sie fast auf Augenhöhe mit Bluthand und ihrem Drachen. Nur noch wenige Türme ragten so weit empor.
Während Nerglot den dritten Ring überflog, nahm Bluthands Zauber Gestalt an. Orangerote Feuerbögen sprangen zwischen ihren Fingerspitzen hin und her, gewannen an Helligkeit und Stärke. Nerglot konnte die Hitze sehen, die von den magischen Flammen ausging. Die Umrisse der Hexe und ihres Reittieres verschwammen hinter flimmernder Luft.
Fünfzig Meter vor Bluthand ragten zwei hohe, schmale Türme auf, die zu einem gemeinsamen Gebäude gehörten, vermutlich dem Palast eines sehr reichen Adligen. Hinter ihr ragte ein noch gewaltigerer Bau in den Himmel, massiver und mit Konstruktionen aus Stahl und Magie verstärkt. Es schien, als habe sie sich eine angemessene Kulisse für ihren Kampf ausgesucht. War das ein Zeichen, dass sie es zu Ende bringen wollte? So oder so?
Sie musste wissen, dass die Schlacht am Boden nicht mehr lange weitergehen konnte. Wenn sie die Kinder des Mordes und möglichst viele Druchii retten wollte, musste sie ihn, Nerglot, schnell besiegen. Er war überzeugt, dass ihr das klar war. Und vermutlich hatte auch sie den Ausfall der Elfen bemerkt und erkannt, dass ihr die Zeit davonlief. Vielleicht würde sich sein Schicksal in den nächsten Minuten entscheiden. Dann würde sich zeigen, ob er stark genug war, die Herrschaft der Druchii über Naggaroth zu brechen.
Noch machte Bluthand keine Anstalten, ihm ihren Flammenzauber entgegen zu schleudern. Es schien beinahe, als wolle sie warten, bis er inmitten des Dreiecks aus Türmen war. Unsere Arena sozusagen, wie angemessen. Vielleicht wollte sie ihn aber auch nur möglichst nahe heranlassen, um die volle Wirkungskraft ihrer Attacke entfalten zu können.
Nerglot beschloss, sie für ihre Geduld zu bestrafen. Er würde nicht warten, bis sie angriff und ihren Zauber dann mühevoll abwehren. Graue Lichtfunken tanzten über seinen Sensenstab, während er seinerseits einen Zauber wob. Eine Figur aus dämmrigem, magischem Licht explodierte vor ihm aus der Luft. Gewaltige, strahlende Schwingen entfalteten sich, leuchtende Klauen zerteilen die Winde und ein schier endloser Schwanz, besetzt mit Dornen und scharfkantigen Reißzähnen, bildete die Verlängerung eines ebenso stachelbestückten Rückens, über den sich eine undurchdringliche Schuppendecke wölbte.
Nerglot genoss den Ausdruck des Entsetzens auf Bluthands Gesicht, als sie die Kreatur erkannte. Er war eine Kopie derjenigen Bestie, die am zweiten Tag der Schlacht erschienen war. Jener Bestie, die Blutklinge getötet hatte. Der Unsterbliche war sich sicher, dass die junge Zauberin das nicht vergessen hatte. Da war es nebensächlich, dass dies nur eine wesentlich kleinere Lichtgestalt war, die kaum Schaden verursachen konnte, sobald sie gegen Bluthands Bannschild prallen würde.
Doch die Erscheinung hatte ihren Zweck bereits jetzt erfüllt. Bluthands Zauber war zerstoben und sie starrte die Leuchtfigur mit geweiteten Augen an, während sie leise betete oder fluchte. Ihr war anzusehen, dass der Anblick schreckliche Erinnerungen wachrufen musste. Nur zögerlich formte sich ein Schild um ihren Körper.
Ihr Drache schleuderte dem Monster aus Licht einen Flammenstoß entgegen, der die Erscheinung vernichtete. Nerglot war das egal. Ihm war es darum gegangen, Bluthands Flammenzauber zu stören und das war ihm gelungen. Nun war es an ihm, die Offensive in diesem Duell zu übernehmen. Dass sie bereits einen Schild errichtete, zeigte, dass Bluthand das auch wusste. Immerhin hatte er die beiden Türme beinahe erreicht. Sie hatte nicht mehr die Zeit, noch einen Angriffszauber zu wirken.
Als das Licht des Drachenfeuers verblasste, fiel Nerglot etwas auf. Bluthands Augen blickten noch immer starr und weit aufgerissen geradeaus. Wie dunkle Teiche leuchteten sie in ihrem schönen, blassen Gesicht, während ihre Lippen unhörbar Worte zu formen schienen. Nein, sie betete nicht, wie er zuerst angenommen hatte. Sie zauberte! Und ihre Augen blickten auch nicht schreckensstarr auf seine mittlerweile zerstörte Lichtbestie oder in düstere Erinnerungen, sondern auf die beiden Türme, die er nun erreichte.
Und in dem kurzem Augenblick, bevor er zwischen den mächtigen Bauten war, fiel ihm auf, dass die ansonsten hellen, marmornen Wände an den jeweils gegenüberliegenden Seiten beider Türme blutverschmiert wirken. Es hatte den Anschein, als wären dort Sturzbäche aus Blut hinabgeflossen und hätten die Mauern befleckt. Und dieses Blut begann nun, von selbst zu leuchten, als es magische Kraft sammelte.
Nerglot wusste nicht, was für ein Zauber das war, aber ihm wurde klar, dass er es war, der sich hatte ablenken lassen. Er hatte geglaubt, nur Bluthands Flammenzauber würde ihn hier erwarten, ebenso wie er angenommen hatte, seine beschworene Erscheinung würde sie daran erinnern, was der Splitterdrache ihrem Gefährten angetan hatte. Er war tatsächlich so dumm gewesen, zu glauben, die junge Zauberin wäre von ihren Gefühlen für ein paar Augenblicke überwältigt gewesen.
Stattdessen hatte sie ihn sehr wirkungsvoll von ihrer eigentlichen Falle abgelenkt. Von wegen, dass sie sich einen geeigneten Austragungsort für ihr letztes Duell ausgesucht hatte! Er war sich sicher, dass die Konstellation in irgendeiner Form wichtig für ihren Zauber war. Wie hatte er nur so naiv sein können, das mit Symbolträchtigkeit zu verwechseln! Sie mochte jung sein, viel zu jung, um auch nur annähernd über solche Macht zu verfügen. Aber sie hatte heute nicht zum ersten Mal bewiesen, dass sie ihre Fähigkeiten mit einer tödlichen Intelligenz einzusetzen wusste. Sie besaß Erfahrungen, die ihre Jugend mehr als ausglichen. Dass Nerglot das vergessen hatte, war eines der Dinge, die ihm in diesem kurzen Augenblick klar wurden.
Ein anderes war die Tatsache, dass er kaum einen Schild besaß! Das war die letzte schreckliche Erkenntnis, bevor er das Gefühl hatte, gegen eine massive Mauer zu prallen, und absolute Schwärze seinen Verstand verschlang, untermahlt nur von dem Geräusch splitternder Knochen.

Yetail riss entsetzt die Augen auf, als sie das Monster erkannte, das Nerglot zwischen ihnen in der Luft beschworen hatte. Es war der Splitterdrachen! Ein Teil von ihr erkannte, dass es nur eine Kopie war, grau statt grün und wesentlich kleiner. Doch ein anderer Teil erlag den Details der Erscheinung, dem Anblick der gewaltigen Schwingen, des dornenbesetzten Schwanzes und des spitzen Horns auf dem kantigen Schädel.
Erinnerungen überkamen sie. An die Furcht, mit der sie Sisralls Kampf gegen das Biest verfolgt hatte, an den Schrecken, als er abgestürzt war, an das schiere Entsetzen beim Anblick des Monsters, das Tausende von Soldaten abschlachtete. Sie durchlebte die Trauer und die Verzweiflung von Sisralls Tod, den Verlust, der ihrem Leben jeden Sinn nahm.
Reiß dich zusammen, Yetail!, hallte eine vertraute Stimme durch ihren Geist und die Erinnerungen verblassten. Ich bin bei dir und im Moment bin ich nicht in größerer Gefahr als sonst auch. Wahrscheinlich bist du von uns beiden in größeren Schwierigkeiten. Deshalb konzentriere dich. Bitte!
Yetail bemühte sich, sich äußerlich nichts anmerken zu lassen, als sich ihr Inneres entspannte und die Erinnerungen wieder in den dunklen Teil ihres Verstandes verbannt wurden. Sie richtete ihre noch immer geweiteten Augen auf die Blutflecken an den Türmen und befahl Szar’zriss gleichzeitig, die Lichtkreatur zu vernichten.
Ein blendender Strom Drachenfeuer schoss aus dem Maul des roten Drachens und ließ die Erscheinung verschwinden. Leider war Nerglot noch zu weit weg, um selbst in Gefahr zu geraten. Doch er kam mit großer Geschwindigkeit näher und es wurde Zeit, ihre Falle zu aktivieren.
In den letzten Minuten hatte sie relativ große Mengen ihres Blutes an die gegenüberliegenden Mauern der beiden Türme zwischen ihnen angebracht und diese dann mit ihren Fähigkeiten unter Einsatz von Magie vervielfältigt, sodass das Zehnfache des Blutes in ihrem Körper an jedem der Türme klebte. Verteilt auf die gewaltige Fläche wirkten die Flecken dennoch winzig. Aber die große Menge war nötig, da sie nicht ahnen konnte, in welcher Höhe Nerglot zwischen den Türmen hindurch fliegen würde. Eigentlich war dieser Blutzauber besser für eine Anwendung in Tunneln und Gängen gedacht. Doch es war der einzige gewesen, der ihr nun einen schnellen Erfolg versprach.
Sie murmelte die nötigen Worte, die zur Aktivierung der Falle nötig waren, und hoffte, dass ihr Feind annehmen würde, sie würde Gebete sprechen. Das Blut gewann an Farbe und Kraft, wurde heller und leuchtender, als Magie hineinströmte. Yetail betete stumm, dass der Zauberspruch gelingen würde. Der Blutverlust und der ungeheure Magieeinsatz hatten sie stark geschwächt. Sie wusste nicht, ob sie eine Fortsetzung des Duells noch lange überleben würde.
Im Prinzip läuft alles auf diesen einen Zauber hinaus. Wenn er versagt, werde ich entweder in Kürze sterben, oder, selbst wenn ich Nerglot entkomme, nicht mehr genug Zeit haben, um Sisrall und die übrigen Druchii zu retten. Zu viele werden sterben, um die Mauer zu halten. Wenn ich jetzt versage, wird Naggaroth fallen.
Beinahe hätte diese Erkenntnis ihre Konzentration durchbrochen, doch sie fing sich rechtzeitig und sprach die letzten wichtigen Worte. Nerglot hatte die beiden Türme inzwischen erreicht. Sie konnte ihr Glück beinahe nicht wahrhaben, als sie erkannte, dass er nicht nur mitten in die Falle hineinflog, sondern nicht einmal einen Schild aufgebaut hatte. Hatte ihre Täuschung, zu der er selbst sie verleitet hatte, ihn tatsächlich dermaßen abgelenkt, dass er nicht einmal daran gedacht hatte, dass er eventuell in eine Falle flog? Hatte sie ihn überschätzt? Möglicherweise hatte er sie einfach unterschätzt, hatte sie doch in den letzten Stunden ihres Duells nur auf Kraft anstelle von derartigen Tricks gesetzt. Vielleicht hatte sie ihn unabsichtlich glauben gemacht, dass das ihre einzige Strategie wäre.
Es gab einen letzten, schrecklichen Moment, in dem es schien, als habe er sie doch durchschaut, doch es war zu spät. Sein Lindwurm zog hoch und ein hauchdünner, minimaler Schild erschien um Nerglots Körper. Dann war er zwischen den Blutflecken und die Falle schnappte zu.
Innerhalb eines Augenblickes wurde Nerglots Geschwindigkeit vertausendfacht. Der Totenbeschwörer samt seinem Drachen wurde von der Falle wie in einem gigantischen Katapult erfasst und weiter in die Richtung geschleudert, die Yetail vorgegeben hatte — direkt unter ihr hindurch auf den dritten Turm, vor dem sie flog. Selbst ihre gesteigerten Sinne waren zu langsam, um den Flug des Projektils, zu dem ihr Feind geworden war, beobachten zu können. Es schien, als würde er einfach verschwinden — und im nächsten Augenblick barst hinter ihr der Turm, als Nerglot gegen die mit Stahl und — vor allem — Magie verstärkte Mauer schlug.
Doch selbst dieses gewaltige Konstrukt gab unter dem titanischen Einschlag nach und stürzte in sich zusammen. Genau wie die beiden schlankeren Türme, die der ungeheuren Wucht des Katapultzaubers nicht standhalten konnten. Täuschend langsam brach die Spitze über dem Loch zusammen, das Nerglot hinterlassen hatte. Mit schrecklicher Eleganz sackten die höchsten Stockwerke zur Seite weg, rissen erst die oberen Mauern und dann die darunterliegenden Ebenen mit in die Tiefe. Nach und nach in einer immer schneller werdenden Kettenreaktion gab das imposante Bauwerk nach und begrub den Totenbeschwörer und sein widerwärtiges Reittier unter Tonnen von Stein und Metall.
Erleichtert und zufrieden, wenn auch noch skeptisch blickte Yetail auf den meterhohen Trümmerhaufen am Erdboden, der alles war, was von dem einst gewaltigen Turm und dem daran angeschlossenen Gebäudekomplex übrig geblieben war. Lediglich die Mauern der umliegenden Hallen und einige äußere, kleine Türme standen noch. Vereinzelt ragten Säulen aus dem Durcheinander.
Dann erst erkannte Yetail, in welches Bauwerk sie Nerglot gejagt hatte. Bei der Vorbereitung der Falle hatte sie jederzeit damit gerechnet, dass ihr Feind auftauchen würde, um den Kampf fortzusetzen. Deshalb hatte sie das erstbeste Gebäude gewählt, das ihren Ansprüchen genügte; das breit und hoch genug war, um es nicht zu verfehlen und das vor allem magisch verstärkt worden war. Sie hatte nicht daran gedacht, welchen Turm genau sie dabei sprengen würde.
Oh, oh, Sisrall wird ziemlich sauer sein, dachte sie betrübt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Juhuu, wieder einmal ein neuer teil. Und wie vorausgehant hat Nerglot was auf seine Untote Nase bekommen. Nur kann ich irgendwie nicht glauben das dass jetzt schon das ende ist. Schließlich gibt es jetzt noch eine zwei Schlachttage, oder?


jein, also das Ende ist es, wie oben geschrieben (!), nicht. Aber noch mehr Schlachttage gibt es nicht. 5 sollen es sein, und wir sind beim 5.
 
Soll das jetzt schon das Ende sein? (Einfach nur eine rhetorische Frage, ich will mich noch überraschen lassen, falls du noch etwas unerwartetes geplant hast. Oder die Final Explosion!111!! abwarten.)

(Nebenbei, kleine Kritik: In Nerglots Abschnitt scheint es zuerst, als ob er gegen ein Mauer von vorne prallen würde. Aber wie später beschrieben, wird er ja extrem beschleunigt. Das würde ja heißen, dass eine Wand ihn in den Rücken getroffen hat.)
 
Soll das jetzt schon das Ende sein? (Einfach nur eine rhetorische Frage, ich will mich noch überraschen lassen, falls du noch etwas unerwartetes geplant hast. Oder die Final Explosion!111!! abwarten.)

sagt mal, wozu mach ich mir eigentlich die Mühe, vorweg was zu schreiben und auf Posts zu antworten, wenn das eh keiner liest ? ^^
Aber lass dich mal überraschen. 😀

(Nebenbei, kleine Kritik: In Nerglots Abschnitt scheint es zuerst, als ob er gegen ein Mauer von vorne prallen würde. Aber wie später beschrieben, wird er ja extrem beschleunigt. Das würde ja heißen, dass eine Wand ihn in den Rücken getroffen hat.)

er prallt doch auch von vorne gegen den Turm?!?!
Die Beschleunigung merkt er gar nicht, weil es keine Beschleunigungsphase in dem Sinne gibt (das ist Magie, keine Physik 😉), seine Geschwindigkeit wird ja von einem Augenblick auf den anderen einfach erhöht.
 
sagt mal, wozu mach ich mir eigentlich die Mühe, vorweg was zu schreiben und auf Posts zu antworten, wenn das eh keiner liest ? ^^
Genau. Lass es einfach mit dem Geschichtenschreiben ganz bleiben.

(Boah, ich würde jetzt zu gerne dein Gesicht sehen! 😀)
Natürlich war die Bemerkung ein paar Zeilen drüber nur als Scherz gedacht, 😉 Nein, den kleinen Zusatz, dass das noch nicht das Ende sei, habe ich geflissentlich übergangen, weil ich mich wahrscheinlich schon wieder an den mWn falschen Rechtschreibung der Überschrift gestoßen habe und mein Blick prompt darauf konzentriert wurde.

Aber lass dich mal überraschen. 😀
Das klingt doch mal toll! 🙂 (Du kannst dir ja sicherlich vorstellen, dass ich hoffe, dass Nerglot noch eine kleine Überraschung bereithält... ^_^)



er prallt doch auch von vorne gegen den Turm?!?!
Achso. <_< Na dann ist alles klar.

Die Beschleunigung merkt er gar nicht, weil es keine Beschleunigungsphase in dem Sinne gibt (das ist Magie, keine Physik 😉), seine Geschwindigkeit wird ja von einem Augenblick auf den anderen einfach erhöht.
Also kann sie spontan Energien umsetzen, ohne dabei Zeit zu benötigen? Das ist ja fast schlimmer als die Kernteilchen, die sich herumteleportieren. (Was davon rührt, dass sie an anderen als ihren zugewiesenen Positionen nicht existieren können, bzw. dürfen)

Nun gut, ich akzeptiere die Idee (und damit auch den Zauber), auch wenn sie etwas extrem ist. (Ich meine, so etwas könnte man doch als schnelle Bewegungsmöglichkeit nutzen, um sich von einer Stadt zur anderen zu "schießen". Nerglot ist ja durch den Aufprall gestorben, die Beschl... ähh, der Zauber hat ihm ja zunächst anscheinend nicht geschadet.)
 
weil ich mich wahrscheinlich schon wieder an den mWn falschen Rechtschreibung der Überschrift gestoßen habe und mein Blick prompt darauf konzentriert wurde.

ups. ... ja, das tut mir leid. Da muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich das in meiner Datei schon geändert habe. aber ich habe hier beim Posten immer den Kopf von den letzten Teilen hier im Forum kopiert, weil dann die Formatierungen nicht mehr angepasst werden mussten. Deshalb hab ich den Fehler wohl jedes Mal mitkopiert.
Wird geändert.

Du kannst dir ja sicherlich vorstellen, dass ich hoffe, dass Nerglot noch eine kleine Überraschung bereithält... ^_^

mein hinweis dazu: Nicht immer muss es der Held selbst sein, der "eine kleine Überraschung bereithält". Ein künftiges Kapitel heißt "Die letzten Vertrauten." Nur mal so, um Spekulationen anzuregen ^^

(und damit auch den Zauber), auch wenn sie etwas extrem ist. (Ich meine, so etwas könnte man doch als schnelle Bewegungsmöglichkeit nutzen, um sich von einer Stadt zur anderen zu "schießen". Nerglot ist ja durch den Aufprall gestorben, die Beschl... ähh, der Zauber hat ihm ja zunächst anscheinend nicht geschadet.)

naja, wenn ich schreiben würde, ihr Zauber hätte ihn ins Innere des Turms teleportiert, wäre bestimmt weniger Kritik gekommen, weil das bei Magie als völlig normal durchgeht.

Vielleicht, um das etwas mehr mit der Physik in Einklang zu bringen: Ich stelle mir das in dem Fall ganz ähnlich vor wie der Warpantrieb bei Star Trek: Der Zauber hat Nerglot samt Drachen in einer Art Warp-Feld (Warp hier im Fantasy-Sinne als Jenseits/Reich der Maige) eingeschlossen, in dem er (relativ zum Feld) bewegungslos "hängt". Die Katapultwirkung beschleunigt dann das gesamte Feld, sodass Nerglot von der Beschleunigung nicht viel mitbekommt, da er ja im Innern des Feldes bewegungslos bleibt. Auf die nötige Geschwindigkeit gebracht, entlässt ihn das Feld dann wieder in die Realität.
(Ergibt das Sinn? 😉)

Wenn ich es jemals schaffe, die Geschichte umzuschreiben, wird auch noch ein neues Magiesystem eingeführt, bzw. mein jetziges verfeinert und detaillierter erläutert. Vielleicht fügt sich diese Zauber dann auhc besser ein.

Natürlich war die Bemerkung ein paar Zeilen drüber nur als Scherz gedacht,
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das hab ich auch so verstanden 😉