WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

Hey SHOKer, hast wieder mal was neues?

ob ich hab, ist keine Frage. Ich schreib ja immer ein wenig im Voraus. Aber der letzte Teil war doch erst gestern? Ich kann nicht täglich einen neuen reinstellen. In den Ferien hab ichs gemacht, weil die ja auch so schnell gelesen wurden, aber jetzt wo wir wieder Schule haben, komm ich mit dem Schreiben nicht hinterher. So schnell bin ich auch wieder nicht.

Wenn du darauf bestehst, kann ich gern einen neuen Teil reinstellen, aber dann gibts bis zum WE nichts mehr. Die Entscheidung überlasse ich dir und den anderen Lesern.
 
ok. Es geht weiter. Aber nur, weil ich heute entgegen der Erwartung etwas mehr geschafft habe (Training fiel wegen glatter Straßen für mich aus) und außerdem ist der Teil eher kurz. Also viel Spaß. Wanns weiter geht, kann ich noch nicht sagen

Ein Unerwartetes Treffen

Das Trügerische Meer; Naggaroth
2567 IC; 8. Zunehmender Mond

Yetail wirbelte herum. Die fremde Hand rutschte von ihrer Schulter. Vor ihr stand eine Frau, die sich wie Yetail einen Mantel um die Schultern geschlungen hatte. Nur war ihrer nicht dunkelblau sondern tiefrot mit schwarzen, verschnörkelten Verzierungen. Die junge Zauberin wusste, dass er den Körper den anderen, der ebenso spärlich bekleidet war, wie ihr eigener, vor neugierigen Blicken schützte. Denn als ihr Blick zum Kopf ihres Gegenübers wanderte und ihr pechschwarze Haare, makellose Haut und bohrende, tiefviolette Augen zeigte, da wusste sie, dass sie sich nicht geirrt hatte.
„Meisterin? Erzzauberin Erlais?“
Die andere Frau lächelte, als sie die Verwirrung ihrer Schülerin bemerkte. Ihre Augen wanderten über Yetails Körper und diese schob schnell den linken Arm tiefer in den Ärmel. Es war vielleicht keine so gute Idee, Erlais die Linien zu zeigen, welche die Blutzauber hinterlassen hatten. Die Schwarzhaarige nickte.
„Ja, du hast mich erkannt. Du fragst dich sicher, warum ich hier bin. Nun, lass mich so viel sagen: Es müssen einige Dinge geschehen, die wichtig für unser Volk sind. Und ich habe mich auf dieses Schiff begeben, um sie ins Rollen zu bringen.“
Nun war Yetail vollkommen verwirrt. „Redet Ihr von Prophezeiungen, Meisterin?“
Erlais‘ Stimme klang leicht tadelnd, als sie antwortete, „Du braucht mich nicht mehr Meisterin zu nennen, Yetail mit den blutigen Händen.“
Die junge Zauberin zuckte zurück und warf einen panischen Blick auf ihren Ärmel, um sich zu vergewissern, dass ihr Arm verdeckt war. Ein leises Kichern ertönte. Die Erzzauberin hatte ihre Reaktion bemerkt. „Sei nicht so überrascht. Ich habe dich stets beobachtet. Obwohl ich dich in der Bibliothek verloren habe, war dein Duell mit dem Orkschamanen doch recht beeindruckend.“
Mehrere Fragen schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf und bevor Yetail sich zurück halten konnte, sprudelten sie alle nacheinander hervor. „Aber warum habt Ihr nichts getan, um Hag Graef zu retten? Was habt Ihr mit mir vor? Wie weit habt Ihr in die Zukunft gesehen? Warum…“ weiter kam sie nicht, denn Erlais hab die Hand und Yetail zwang sich, den Mund zu schließen.
„Langsam. Ich habe nicht in die Schlacht eingegriffen, weil Hag Graef fallen musste. Es war noch nicht die Zeit, die Orks zu vernichten. Diese Zeit wird kommen. Wenn du mächtig genug bist, Slonish erneut gegenüber zu treten, wird auch die Zeit gekommen sein, unser Land von diesen Bestien zu säubern. Was soll ich mit dir vorhaben? Glaubst du etwa, ich würde dich bestrafen, weil du Blutmagie gelernt hast? Nun sie ist tatsächlich verboten, doch es ist keine Überraschung.“
„Ihr wusstet dies alles schon lange, nicht wahr?“ Yetail war zornig, weil Erlais ihr nicht vorher verraten hatte, was geschehen würde. Doch ihre Stimme klang ruhig.
„Ja, Yetail, ich wusste es. Schon vor deiner Geburt habe ich einige der Dinge gewusst, die momentan in Naggaroth vor sich gehen. Doch Khaine lässt seine Kinder nicht im Stich. Es gibt Hoffnung. Doch wie die Pläne der Götter und ihre Prophezeiungen nun einmal sind, hängt alles davon ab, dass einige Ereignisse zur richtigen Zeit eintreten. Wenn ich mein Wissen genutzt und Hag Graef gerettet hätte, wären die Orks nun vielleicht besiegt worden, doch dann wäre anderes nicht geschehen, was geschehen muss und unser Volk wäre vielleicht sogar zu Grunde gegangen.“
Yetail wusste nicht, was sie davon halten sollte. Es störte sie, dass Erlais sie duzte, obwohl sie eine völlig ausgebildete Magierin und keine Novizin mehr war, doch sie war ihr Leben lang so angesprochen worden und konnte sich damit abfinden. Doch warum muss sie so in Rätseln sprechen? Kann sie nicht sagen, was passieren wird?
„Ich weiß, was du dich fragst. Ich kann mein Wissen nicht einfach so preisgeben. Mit der Gabe der Voraussicht ist eine große Verantwortung verbunden. Wenn ich mein Wissen um die Zukunft weitergebe, dann wird die Zukunft, die ich gesehen habe, niemals eintreten. So sehr es mich schmerzt, dass diese tausenden Druchii in Hag Graef sterben mussten, es ließ sich nicht vermeiden. Khaine gab mir die Bürde der Weissagung und eine Aufgabe. Denn niemals greifen die Götter direkt in das Leben der Sterblichen ein. Khaine steht auf der Seite seiner Kinder, doch müssen wir es selbst schaffen, zu überleben. Er gab mir das Wissen der Zukunft, doch muss ich nun dafür sorgen, dass die Ereignisse sich so entwickeln, dass am Ende jene Zukunft steht, in der die Kinder des Mordes noch über das Land des Frosts herrschen und niemand anderes. Und Khaine hat uns noch mehr gegeben, ganz besonders mir.“
„Was? Was hat Euch Khaine gegeben?“ Obwohl sie nicht ganz sicher war, ob sie die Worte ihrer Meisterin wirklich verstand, war Yetail neugierig geworden. Doch Erlais trat wortlos an ihr vorbei an die Reling und blickte ins stahlgraue Wasser. Die junge Zauberin trat neben sie. Eine Weile standen die beiden Magierinnen stumm nebeneinander und beobachteten das Spiel der Wellen, die geräuschvoll gegen die Planken des Schiffes klatschten.
Erlais wusste also, dass dies alles passieren würde. Dass ich die Bibliothek finden und Blutmagier erlernen würde. Also muss es zu den Ereignissen gehören, die für die Zukunft wichtig sind. Oder war es bloß eine Tat, die für die weitere Entwicklung unseres Volkes keine Rolle spielt? Wenn sie doch nur reden würde! Wenn sie mir nur erklären würde, warum diese tausenden Druchii sterben mussten. Damit die Orks weiterhin plündernd durch Naggaroth ziehen? Das kann doch wohl nicht Khaines Wille sein! Und warum ist sie jetzt hier? Um mir das zu sagen? Um mir zu sagen, dass ich mir keine Sorge machen soll, weil Khaine ihr den Blick in die Zukunft gewährt hat, ohne dass sie dieses Wissen nutzt?
Ganz ruhig! Ich verliere langsam den Boden unter den Füßen. Ich sollte auf die Entscheidungen Khaines vertrauen. Erlais hat Recht, wenn sie sagt, dass er nicht direkt in unser Leben eingreifen kann. Ich wünschte nur, er würde uns etwas mehr helfen, als einer einzelnen Frau das Wissen der Zukunft zu geben, damit sie uns vorsichtig in die richtigen Bahnen lenkt. Aber es stimmt. Wenn sie uns einfach sagen würde, was geschehen wird, würde die Welt ganz anders aussehen. Und außerdem heißt es doch, dass selbst die besten Orakel die Zukunft nur verschwommen wahrnehmen. Es könnte vollkommen anders kommen.
Sie seufzte tief und frustriert. Ich werde ihr wohl vertrauen müssen und hoffen, dass uns Khaine wirklich nicht um Stich lässt.
Yetail blickte ihre Meisterin an, dich immer noch ins Wasser starrte und gedankenverloren mit einem Amulett spielte, das um ihren Hals hing. Voller Schaudern erkannte es die junge Magierin. Es war eine schlichte, golden schimmernde Scheibe, die ein Zeichen des blutigen Khaine zeigte und sechs kleine Verzierungen aufwies, die wie Rubine wirkten. Doch Yetail wusste, dass es keine Rubine waren. Es waren erstarrte Tropfen ihres eigenen Blutes. Erlais hatte das Amulett vor vielen Jahren gefertigt und dazu ein wenig von Yetails Blut gefordert. Warum sie gerade ihr Blut wollte und welchem Zweck das Ganze dienen sollte, hatte sie ihr nicht verraten, obwohl Yetail mehrmals danach gefragt hatte.
„M ….Erlais?“, fragte sie nun. Sie musste sich erst daran gewöhnen, die ältere Zauberin nicht mehr als Meisterin anzusprechen. Obwohl sie mich immer noch duzt.
„Ist dieses Amulett nicht auch mit Blutmagie gefertigt worden?“
Erlais hielt plötzlich inne und schien steckte die kleine Metallplatte unter ihren Mantel. Sie wirkte, als wäre sie mit den Gedanken in einer anderen Zeit gewesen, bevor Yetail sie angesprochen hatte. Und vermutlich war sie das auch, und zwar in der Zukunft. Natürlich, ohne dass ich jemals erfahre, was sie dort gesehen hat. Als Erlais antwortete, klang ihre Stimme etwas zögerlich, als müsse sie erst zurück in die Gegenwart.
„Nein, Yetail. Denk doch einmal nach. Seit Jahrtausenden halten die Hexen Naggaroth‘ ihre Körper durch das Baden in frischen Blut bei ewiger Jugend. Trotzdem wird es nicht als Blutmagie bezeichnet. Es gibt viele Rituale oder Beschwörungen, bei denen Blut eine wichtige Rolle spielt. Vor allem wenn wir Khaine anrufen, was besonders bei der schwarzen Magie, die ausschließlich uns geschenkt wurde, der Fall ist.“ Erlais machte eine kurze Pause und Yetail musste eingestehen, dass sie Recht hatte. Solche Zauber, bei denen Blut verwendet wurde, gehörten zur Grundausbildung einer jeden Zauberin des Konvents. Aber was war dann das Besondere der Blutmagie?
„Solche Rituale, in denen Blut verwendet wird, gehören von Anbeginn an zur schwarzen Magie. Auch du hast dergleichen erlernt, nicht wahr?“ Yetail nickte und fragte sich noch immer, worauf Erlais hinaus wollte. „Es gibt natürlich verschiedene Formen. In einigen Fällen taucht der Zauberer seine Hände in Blut, bevor er eine Beschwörung wirkt. In anderen Fällen werden Runen und Symbole mit Blut auf Stein oder Holz gemalt, um die Anrufung Khaines zu ermöglichen oder aber die Kraft des Anwenders zu konzentrieren. Seltener trinkt eine Magierin das Blut eines Feindes, um ihre Kraft zu steigern. Dies sind einige der Rituale, bei denen Blut verwendet wird. Trotzdem gehören sie alle nicht zur Blutmagie. Du bist intelligent, Yetail. Ich bin sicher, du weißt, was einen Blutzauber ausmacht. Wenn nicht, sieh dir deinen Arm an.“
Etwas verwirrt schob die junge Zauberin ihren Ärmel zurück, wobei sie sich noch immer fragte, ob Erlais Spaß dabei hatte, sie wie eine Novizin raten zu lassen, statt ihr einfach die Antwort zu geben. Doch als ihr Blick die feinen, roten Linien auf ihrer Haut fand, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
„Ein Zauber gehört zur Blutmagie, wenn die Magierin ihr eigenes Blut benutzt. Bei all den Ritualen, die Ihr beschrieben habt, wird das Blut eines Opfers, ob tierisch oder nicht, oder das eines Feindes verwendet.“ Sie betrachtete noch eine Weile ihren Arm, während Erlais kurz nickte und dann schwieg. Die feinen Linien schienen sich manchmal zu bewegen. Sie überkreuzten sich, verschmolzen miteinander oder trennten sich wieder. Dadurch bildeten sie komplexe Muster, die nicht aufhörten Yetail zu faszinieren.
„Könnt Ihr diese Zeichen lesen, Erzzauberin?“
Erlais wandte sich wieder zu ihr um und betrachtete einen Moment lang den ausgestreckten Arm der jungen Zauberin. Dann schüttelte sie den Kopf.
„Ich weiß kaum etwas über Blutmagie. Die Hexen der Konvente sollen sie nicht lernen, weil sie zu unkontrollierbar ist. Vielleich gab es auch einen anderen Grund, aus dem sie verboten wurde und in Vergessenheit geriet; ich weiß es nicht. Die Symbole, welche diese Linien bilden, sind mir fremd. Natürlich kann es sein, dass sie keinerlei Sinn ergeben und einfach nur die Spuren zeigen, an denen dein Blut über den Arm gelaufen ist. Aber dann müssten ja ganze Flächen zurück bleiben, nicht wahr? Das meiste konntest du ja problemlos abwischen.“ Sie atmete tief durch, bevor sie fortfuhr. „Nun ich vermute, dass es wie mit anderen Lehren der Magie ist. Je länger sie benutzt werden, desto komplexer werden sie. Möglicherweise bilden die Linien später sinnvolle Zeichen, wenn sie mehr und dichter geworden sind. Das soll aber kein Anreiz sein, wahllos Blutzauber auszuführen. Denn bedenke, Yetail: Jedes Mal, wenn du einen derartigen Zauber einsetzt, verlierst du Blut. Natürlich produziert es dein Körper nach, aber im ersten Moment schwächst du dich. Und es belastet deinen Leib, ständig Blut zu verlieren und zu ersetzen. Die Blutmagie ist mächtig und daher solltest du sie dir als letzte Alternative aufheben. Auch mit den Zaubern der übrigen Lehren, die du beherrscht, kannst du eine ganze Menge erreichen.“
Yetail nickte und blickte wieder auf die kabbelige Wasserfläche. Der Wind nahm zu. Er peitschte ihr und Erlais das Haar um den Kopf und ließ ihre Mäntel flattern. Ja, dachte sie, die übrigen Lehren der Magie. Feuer, Schatten und die dunkelelfische Schwarze Magie, die Khaine allein uns geschenkt hat. Sie alle sind machtvoll, doch was nützen sie mir jetzt? Ich kann weder den Wind beruhigen, noch das Wasser bezwingen. Ich bin dem Sturm und den kalten Wellen ebenso ausgesetzt wie jeder andere an Bord.
Sie wickelte sich den Mantel enger um die Schultern, als eine kalte Böe von achtern über das Deck pfiff und die Segel zum Zerreißen spannte. Der Wind hat gedreht, dachte sie überrascht. Vorhin kam er noch mehr von der Seite. Oder haben wir den Kurs geändert?
Während der Sturm um die drei Schiffe herum langsam in Fahrt kam und die Wellen meterhoch aufpeitschte, genoss Yetail die kalte Gischt, die ihr vom Bug ins Gesicht spritzte. Obgleich sie nie die Kontrolle über das Wasser gelernt hatte, liebte sie das Meer. Vielleicht war gerade dies der Grund dafür. Möglicherweise sah sie die aufgepeitschte See als etwas Mächtiges, etwas Gefährliches an, gerade weil es sich ihrer Kontrolle entzog. Denn Macht war etwas, das sie respektierte und selbst anstrebte.
[FONT=&quot] Durch den Dunst, den der Sturm über dem Wasser verursachte, tauchten plötzlich die Steilküsten von Naggarond auf. Meterhoch ragte die steilen Felswände über das Wasser und hielten jeden Feind ab. Sie markierten das Nordufer des schmalen Arms, der zum Eingang der Unterwelt führte. Sie würden vorher eine Möglichkeit suchen, an Land zu kommen. Während sich Yetail noch fragte, ob sie wohl eine derer sein würde, die dem Hexenkönig die Nachricht vom Fall Hag Graefs überbringen mussten, ertönte plötzlich ein Ruf vom Ausguck. [/FONT]
 
ich denke, es ist nicht weiter schwer zu erraten, was der Ausguck sagt. Aber erstmal kommt kein Kapitel mit Yetail mehr. Ja, ist schade, aber sie trifft dann bald mit Sisrall zusammen(aus ihrer Sicht bald) und für ihn muss vorher noch so viel passieren. Deshalb erstmal keine kleine Zauberin.

Ja ich wollte halt mal ein bisschen was lehrreiches reinbringen. Ob das so 100%ig den WHF-Hintergrund trifft, weiß ich nicht, aber ich stell es mir so vor.
 
So obwohl yinx und flix noch nichts geschrieben haben, ist inzwischen schon wieder eine Woche vergangen. Also mach ich mal weiter. Viel Spaß.

Die Stärke des Steins

Altar der absoluten Dunkelheit, westliches Naggaroth
2567 IC, 7.abnehmender Mond

Es war erstaunlich hell, stellte Sisrall fest, als sie ein paar Schritte in die Höhle gegangen waren. In regelmäßigen Abständen waren Fackeln in die Wände geschlagen und wenn sie zu einer Abzweigung kamen, wurde diese häufig von einer flackernden Feuerschale erhellt. Doch Viverla’atar zweigte nie ab, sondern schritt mit schussbereiter Waffe den Hauptgang entlang, den einfache Steinmetz-arbeiten in den Wänden zierten. Ein schwacher, warmer Luftstrom war zu spüren und es roch nach Rauch von den kleinen Feuern und nach altem, trockenen Stein.
Sie schritten fast volle zehn Minuten durch die Höhle und Sisrall, der leise die Gänge zählte, an denen sie vorbeigekommen waren, wusste, dass inzwischen fünf mal hätten abzweigen können. Dabei war ihm etwas aufgefallen. Die drei Gänge nach links führten allesamt leicht nach unten, während die zur rechten Seite in die Höhe führten. Sie alle waren eben und breit genug für zwei Elfen nebeneinander.
Nachdem sie noch einen weiteren, nach rechts führenden Gang passiert hatten, standen sie am Fuße einer großen Treppe. Sie war sauber in den Fels gehauen und führte in weiten Windungen senkrecht nach oben. Es gab sogar einen Sims in Hüfthöhe an den Wänden, der als Geländer fungierte. In die Decke waren in unregelmäßigen, willkürlich wirkenden Abständen bläuliche Steine eingelassen, welche die gesamte Treppe in ein unnatürliches Licht tauchten.
Der Lufthauch, der von oben hinab wehte, fühlte sich auf der Haut und in der Nase seltsam klar und rein an. Ein Kribbeln durchlief Sisralls Körper. Die Magie an diesem Ort war beinahe greifbar. Neben den Aufgang standen zwei überlebensgroße Statuen, die sich auf steinerne Äxte stützten und rechteckige Schilde trugen. Ihre Augen schienen den Druchii böse durch die Sehschlitze entgegen zu funkeln.
„Es ist das Heiligtum des Stammes“, flüsterte Viverla’atar leise. „Wir bewachen den Altar und sie diesen Ort. Wir wissen nicht genau, was es ist, aber Khaine hat angeblich beide Orte erschaffen. Er gab uns einen Schlüssel, der zu beiden Heiligtümern passte. Ohne diesen Schlüssel sind sie nutzlos. Doch das Artefakt wurde uns gestohlen. Das ist schon viele Jahre her. Es gelang uns auch, ihn zurück zu erobern, doch wir hatten den Stamm nicht vernichtet und sie kamen bald wieder und raubten den Schlüssel erneut. Stets haben wir uns im Wald bekämpft und besiegt. Dies ist das erste Mal, dass die Auseinandersetzung im Lager eines der Stämme stattfindet.“
Sie wollte weiter reden, doch Sisrall unterbrach sie. „Habe ich das richtig verstanden? Der Herr des Mordes gab euch einen Schlüssel zu zwei Orten? Und warum habt Ihr das Lager nie zuvor angegriffen?“
Obgleich es in der Dunkelheit nicht eindeutig war, glaubte der Tempelkrieger, die junge Frau erröten zu sehen. „Wir haben natürlich darüber nachgedacht, doch wir haben uns zu schwach geglaubt. Es gibt eine Prophezeiung, die, so glauben wir zumindest, besagt, dass nur dann ein Stamm den Schlüssel und beide Heiligtümer erobern kann, wenn der Champion des Khaine erscheint und die Krieger führt. Vielleicht war es auch nicht der Champion, sondern nur ein Krieger, aber es spielt keine Rolle. Als ich Euch sah, wusste ich, was zu tun war. Ihr seid ein Tempelkrieger und Euer Kampf war beeindruckend. Als Ihr dann noch die Führung über den Angriff gefordert habt, bestand für viele von uns kein Zweifel mehr.“
Der Assassine schluckte. Das musste erst einmal verdaut werden. Dann nickte er langsam. „Deshalb waren die Stammeskrieger so begeistert, unter meiner Führung zu kämpfen. Aber ich glaube, es gibt noch etwas, das Euch belastet.“ Das war reine Spekulation, doch Viverla’atars Gesicht zeigte ihre Verlegenheit. „Ja, als ich Euch kämpfen sah und später dann…“, begann sie zögerlich, bevor sie aufblickte und etwas fester entgegnete. „ Nein, vergesst das erst einmal. Wir haben zu tun. Wir müssen das Heiligtum einnehmen.“
Sisrall sah keinen Sinn darin, zu zögern und trat auf die Treppe zu. Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Als sein gepanzerter Fuß den Bereich vor der untersten Stufe betrat, schrie Viverla’atar „Warte!“, dunkelrote Siegillen leuchteten auf und ein magischer Schlag peitschte durch die Luft. Als die knisternde Energie den Assassinen traf, sah er einen Moment nur rotes Licht vor Augen und krachte dann schmerzhaft gegen die Tunnelwand. Er hatte gar nicht gemerkt, dass es ihn von den Füßen gehoben hatte.
Als sich sein Sichtfeld wieder klärte, sah er, dass Viverla’atar dicht über ihm hockte und mit besorgtem Gesicht seinen Körper abtastete. Ihre sondierenden Finger fühlten sich selbst durch die Rüstung warm und weich an. Er überlegte, ob er so tun solle, als sei er schwer verletzt, damit sie nicht von ihm abließ. Doch dann riss er die Augen auf und sog scharf den Atem ein. Sie blickte ihn gespielt vorwurfsvoll an. „Es wäre doch schön, wenn Ihr etwas dankbarer wäret, nachdem…“ Weiter kam sie nicht, denn Sisrall hatte sich auf sie gestürzt und sie fast einen Meter weggeschubst. Er landete auf ihr, doch das Gefühl ihres Körpers wurde fast im selben Augenblick überlagert, als etwas Hartes mit großer Wucht auf seinen Unterschenkel krachte, der dort lag, wo Viverla’atar eben noch gesessen hatte. Die Rüstung kreischte unter der Beanspruchung, doch sie hielt und die gepressten Muskeln pochten nur unwirsch.
Mit einem Sprung zur Seite schaffte es Sisrall wieder auf die Beine und sah sich einer herab sausenden Axt gegenüber. Die beiden Stauen waren zu grauenhaftem Leben erwacht. Hinter ihren Sehschlitzen funkelten rubinrote Kugeln. Der Assassine sprang beiseite, sodass die steinerne Schneide haarscharf an seiner Schulter vorbei zischte. Dabei sah er, dass Viverla’atar ebenfalls auf den Beinen war und vor dem anderen Monster zurückwich. Sisrall zog seine Schwerter und schlug nach dem Krieger, der gerade erneut seine Axt zum Einsatz brachte. Der senkrechte Hieb hätte zwar mühelos seinen Schädel spalten können, war aber zu langsam, um ihn zu treffen. Seine Klingen zuckten vor und erwischten die Schulter der Steinwache, die sich gut einen halben Meter über ihm befand. Metall kreischte funkensprühend und Stein sprengte in alle Richtungen. Doch es war nur ein kleines Loch entstanden, nicht tiefer als zwei Fingerbreit.
Sisrall wirbelte zurück außerhalb der Reichweite seines hünenhaften Gegners. Dieser nutzte die enorme Länge seines Arms und führte mit der Axt einen langsamen, horizontalen Hieb aus. Der Assassine überlegte einen Augenblick lang, ob er sich wegducken oder zurückziehen sollte, und dieser Augenblick kostete ihn beinahe das Leben. Denn offenbar war der Steinkrieger schlauer als er aussah. Plötzlich erhöhte er die Geschwindigkeit und Sisrall blieb nur noch Zeit, nach dem Handgelenk zu schlagen. Doch die Wirkung war voraussehbar. Einer der Finger platzte ab, doch ansonsten endete der Schlag kreischend an dem Stein und seine eigene Kraft ließ Sisralls Arm vibrieren. Dann traf ihn das riesige Axtblatt an der Brust und presste ihm die Luft aus der Lunge. Während seine Rippen mit Schmerzwellen auf die Beanspruchung reagierten, fühlte er mehr, als das er sah, wie seine Füße den Boden verließen und sein Körper durch die Luft sauste.
Er schlug schwer gegen die Wand und rutschte daran herunter. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle und sein ganzer Körper pochte ob der Belastung. Doch Sisrall war noch nicht tot. Ein letzter Lebensfunke glühte in ihm. Er wusste, dass die Stauten nur mit Magie zum Leben erweckt worden sein konnten. Also würde Magie auch der beste Weg sein, sie zu vernichten. Doch keiner seiner Zauber war machtvoll genug, ein solches Wesen zu bezwingen. Sie waren nützlich, wenn er jemanden schwächen oder sich verstecken wollte, doch seine Kraft war nicht groß genug, um sich mit dem Wesen zu messen, dass nun näher trat und die große Axt über den Kopf hob.
Er fragte sich, ob sein Meister je daran gedacht hatte, er könnte einmal in die Lage kommen, fast drei Meter großen Steinwesen gegenüber zu stehen, die einfach zu hart für jede Art von Stahl waren und seltsamerweise die Idee hatten, ihn umzubringen. Nein, daran hat Eswirl garantiert nicht gedacht. Obwohl, wie sagte er immer? „Alles, was du zum Leben brauchst, trägst du bei dir und in dir. Dafür habe ich in Khaines Namen gesorgt.“
Und plötzlich wusste er Rat. Neuer Mut entflammte in seinem Herzen, vorerst noch eine kleine Flamme, doch sie drängte die pochenden Schmerzen zurück. Seine Gedanken wurden klarer und er reagierte. Er rollte sich beiseite und entging der Axt, die einen breiten Riss in den Boden schlug. Offenbar hatte sein Gegner nicht damit gerechnet, er könne noch so agil sein. Sisrall gestattete sich ein gehässiges Grinsen und tänzelte ein paar Schritte zurück. Dann wagte er einen Blick zu Viverla’atar. Sie stand noch immer auf den Beinen, doch ihre Brust hob sich schwerfällig und ihre Augen wurden langsam. Sie war eindeutig erschöpft. Sie konnte lediglich vor dem Steinwesen zurück weichen, ohne selbst zum Zuge zu kommen. Der Blick, den sie ihm kurz zu warf, tat ihm in der Seele weh. Dort standen nicht etwa Panik oder Furcht vor dem Tod, sondern die Hoffnung, er würde sie retten. Und noch etwas anderes. Etwas Wärmeres, dass Sisrall nicht deuten konnte, da er es nie zuvor gesehen hatte. Doch es reichte, um ihm die Kraft zu geben, die er brauchte.
Er stieß einen Kampfschrei aus, obgleich er nicht damit rechnete, die Steinmonster damit zu verschrecken. Dann warf er seine beiden Schwerter nach seinem Gegner. Das erzeugte schon mehr Reaktion. Die Statue hob den riesigen Schild und ließ die schillernden Klingen dagegen krachen. Mit einen Kreischen und einem Krachen hinterließen sie dort keine Einschlagslöcher, prallten ab und rutschten dann über den Boden.
Doch die Ablenkung reichte dem Assassinen. Er hatte seine Dornklingen ausgefahren und rief nun schnell, aber beton sechs Worte der Macht hintereinander. Dabei konzentrierte er seinen ganzen Willen auf das kleine Amulett, das er Eswirl nach dessen Tod abgenommen hatte. Nach jedem Wort glühte einer der Blutstropfen rot auf. Als sie alle strahlten, verbanden sie sich durch feine Linien aus grünem Feuer. Dann strömte die Macht des Amulettes durch Sisralls Körper und hätte ihn beinahe zurück geschleudert. Innerhalb von drei Herzschlägen verwandelte sich das rote Blut in den Adern, die seine Rüstung zierten, in grünes. Seine Schritte wurden längen und kräftiger. Als er nur noch einen Schritt entfernt war, wollte der Steinriese den Schild wieder senken. Und Sisrall sprang. Er stieß sich mit einer Kraft von Boden ab, die nur teilweise seine eigene war, und flog seinem Gegner entgegen. Er bekam die obere Schildkante zu fassen und verstärke mit einem kräftigen Ruck seinen Flug. Er sauste direkt auf das Gesicht seines Gegners zu, der viel zu langsam versuchte, Axt und Schild als Schutz zu benutzten. Er fasste mit einer Hand um den Hals der Statue und hielt sich fest. Dann hob er die andere Hand und rammte die beinahe glühende Dornklinge durch beide Augen. Der Stein barst widerstandslos, kleine Splitter knallten gegen Sisralls Rüstung, ohne Schaden anzurichten. Als auch das zweite Auge durchstochen war, barst der Kopf des Wesens, als sich die Macht, mit der die Dornklinge aufgeladen war, entlud. Sisrall wurde beiseite gefegt und schlitterte über den Boden. Neben ihm krachte das Steinwesen auf den Untergrund.
Doch die Macht des Amulettes hatte sich lange angesammelt und war noch nicht verbraucht. Der Assassine sprang auf die Füße und stürzte auf den zweiten Feind zu, der Viverla’atar langsam gegen die Wand drängte. Die Dunkelelfe sah aus, als könne sie sich nicht mehr lange auf den Beinen halten. Das Wesen hob die Axt zum vielleicht letzten Schlag hoch über den Kopf und Sisrall beschleunigte seinen Schritt. Noch einmal sprang er und wieder flog er förmlich durch die Luft. Diesmal war es knapp. Er hatte die feurige Macht in seinen Adern überschätzt. Er knallte gegen den steinernen Rücken und die Luft verließ mit einem Keuchen seine Lungen. Doch er griff nach oben und bekam einen Arm um den Hals seinem Gegners geschlungen. Er zog sich fast mühelos hoch und rammte diesmal die andere Dornklinge durch das eine Auge des Steinwesens. Ein Splitterhagel ging auf Viverla’atar nieder, die sich zusammengekauert hatte und auf den Treffer der Axt warte, der ihr Leben beenden würde. Doch das Wesen wollte die riesige Waffe nun gegen Sisrall einsetzen und der spürte, wie seine Kräfte wieder auf ein normales Niveau schrumpften. Die belebte Statue schüttelte sich und schlug nach dem Druchii auf ihrem Rücken, der abzurutschen drohte und sich kaum noch halten konnte. Er hob seine Dornkline vor das Gesicht des Wesens, als ihn die Axt traf. Der Schlag hatte kaum Kraft, reichte aber aus, um seinen Arm vorläufig zu betäuben. Er ließ die Klinge wieder sinken und presste die Zähne zusammen, als er nur noch mit einem Arm an dem Steinmonster hing.
Und dieser Arm drohte, unter der Anstrengung und den ständigen Bewegungen, die das Wesen noch immer unternahm, nachzugeben. „Lass los!“, hallte plötzlich eine bekannte Frauenstimme durch die Höhle und Sisrall gehorchte, ohne nachzudenken. Er war dankbar, seine Muskeln entspannen zu können. Er landete mit dem Rücken auf dem steinernen Boden und konnte einen Moment nichts tun, als still zu liegen. Die Steinstatue hielt in ihren Bewegungen inne und schien zu überlegen, wohin ihre Last wohl verschwunden sei. Sisrall bemühte sich, so schnell wie möglich wegzukriechen. Doch er wusste, dass es keinen Zweck hatte.
Plötzlich platzte der Kopf des steinernen Wächters in einem Steinhagel auseinander und der hünenhafte Körper fiel, steif wie ein Brett, um. Er kam nur wenige Handbreit neben Sisrall auf, und deckte ihn mit einer Staubwolke ein, die ihn husten ließ.
Dann stand er langsam auf. Obgleich es keinen Unterschied machte, zog er sich den Helm vom Kopf, als könne er dadurch freier atmen. Er schritt zu der Stelle, an der Viverla’atar zuletzt gestanden hatte.
Sie stand noch immer dort. Die Armbrust in ihrer Hand zeigte kraftlos zu Boden und ihr Gesicht zeigte eine Trauer, die ihn etwas verwunderte. Sie wankte leicht, als würde sie jeden Moment umfallen. Mit drei schnellen, lautlosen Schritten war er bei ihr und zögerte. Täuschte er sich ober war das dort eine Träne auf ihrer Wange? Dann packte er ihre Schulter. Sofort kam die Armbrust in die Höhe und richtete sich auf ihn. Dann schien sie ihn zu erkennen und die Waffe fiel klappernd zu Boden. Mit einem Schrei, der nichts mehr von ihrer Kraftlosigkeit eben erkennen ließ, warf sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn an sich. Bevor Sisrall überhaupt verstand, was soeben geschehen war, hatten ihre Lippen die seinen gefunden und sich aufeinander gepresst. Ihre Küsse waren kräftig und ohne Zweifel. Doch der arme Sisrall wusste nicht, wie er reagieren sollte. Als sie ihm durchs schwarze Haar fuhr und ihm ihr Geruch in die Nase stieg, ließ er los und gab sich ihr hin. In ihrem goldenen Haar klebte der Geruch nach Schweiß und Blut von der Schlacht, doch darunter war noch etwas Anderes. Etwas, das selbst den Dunkelelfen viel mehr erregte. Es war eine Mischung aus der rauen Luft der Berge und der Vielfalt der Wälder. Er streichelte ihre Haare und erwiderte ihre Küsse. Dabei verspürte er eine Wärme, die nicht nur von ihrem nahen Körper stammte. So hatte er noch nie empfunden. Es war irgendwie passend, dass sie sich hier küssten, auf dem Schlachtfeld, zwischen den Überresten zwei der härtesten Gegner, die sie bislang getroffen hatten und die sie gemeinsam bezwungen hatten.
Aber dann drückte Sisrall die junge Frau leicht von sich und sie schlug die Augen auf. Sie wirkte leicht enttäuscht, nickte aber. Sisrall lächelte sie an und noch nie hatte er so gerne gelächelt. Er hatte eigentlich früher überhaupt nicht viel gelächelt. Das gehörte nicht zu dem Leben eines Tempelkriegers. Doch hier mit Viverla’atar war ihm das egal. Der Tempel lag in Schutt und Asche, die heiligen Krieger waren allesamt ausgelöscht und sie war momentan das einzige, das ihm etwas bedeutete. Sie lächelte zurück und strahlte mehr als je zuvor. Die Erschöpfung des Kampfes hatten beide vergessen. Sisrall las seine Schwerter auf und dann traten sie gemeinsam zur Treppe.
Die Siegillen waren erloschen und nur der blaue Schein der Edelstein in der Decke verlieh den Stufen etwas Magisches.
[FONT=&quot] Sisrall wollte gerade auf die erste Stufe treten, da rief Viverla’atar „Warte!“ und der Assassine erstarrte. Er blickte sie an. Sie grinste schelmisch. „Diesmal hörst du also auf mich. Wunderbar.“ Mit diesem Worten hauchte sie Sisrall noch einen Kuss auf die Lippen und rannte an ihm vorbei die Treppe hinauf. Sisrall folgte ihr leicht verwirrt. Er fragte sich, ob es richtig gewesen war. Diese Frau war so anders als er. Aber sie gefiel ihm. Er hoffte, ihre Fröhlichkeit würde nicht überhand nehmen. Wie sollte er mit einer solchen Frau zu Recht kommen? Doch vorerst verschob er derartige Gedanken auf später. Er war neugierig auf das Heiligtum des Stammes und so beschleunigte er seinen Schritt und folgte seiner Geliebten mit raschen Sätzen.[/FONT]
 
das sollte man ja auch merken.

Zu dem Amulett Sisrallels, hatt Yetail nicht das gleiche?
Mist, da hat jemand zu gut aufgepasst. Ja sie hat das gleiche. Eine schmucklose Platte mit einem Symbol des Khaine und sechs Tropfen ihres Blutes. Die Funktion ist auch die gleiche, wie in einem späteren Kapitel beschrieben. Aber Achtung: Erlais hat es. nicht Yetail.

So ich hoffe, es finden sich hier noch mehr Leser. ich würde mich freuen, wenn auch die anonymen Leser mal was schreiben. Muss ja nicht viel sein.
 
Hätte mich auch gewundert, wenn seine Rolle daraus bestanden hätte, am Anfang den Heldentod zu sterben^^

ja mich auch😛 Ne als Hauptheld muss er schon noch einiges überstehen.

war das die Szene
ich habe doch eindeutig "Sex-Szene" geschrieben, oder? Also wenn das alles ist, was du dir darunter vorstellen kannst, dann bin ich aber enttäuscht. Ich wollte ohnehin mal fragen, ob ich die wirklich posten soll. Oder soll ich sie lieber noch zensieren? Vielleicht mögen einige der Leser Freizügigkeit ja nicht so.

Ansonsten dauert es noch ein paar Kapitel. Tut mir leid.
 
ich habe doch eindeutig "Sex-Szene" geschrieben, oder? Also wenn das alles ist, was du dir darunter vorstellen kannst, dann bin ich aber enttäuscht.

Nachdem ich mir bezeichnete PN nochmal durchgelesen habe, muss ich gestehen, dass die hier nicht die sein kann, von der du geschreiben hast, das wäre ziemlich unlogisch 😉 .
Ich hatte vorher nur wage in Erinnerung, dass es um ne Liebesszene ging, deshalb hab ich vermutet, dass es die hier ist.

Könntest du die "Richtige" auch posten, so als kleines Extra?
Aber blamier dich nicht 😀.
 
ich hab eh vor, sie zu posten. Ob sie echt wirkt oder nicht, kann ich nicht sagen. Das müsst ihr dann entscheiden. Aber sie kommt erst, wenn es auch passt und nicht vorher.

Aber blamier dich nicht 😀.
uhhhhhh da muss ich wohl aufpassen. Ne so schlecht kommt sie mir nicht vor. Aber vllt seht ihr das ja anders. Aber Geduld
 
So dann gehts hier auch mal weiter.
ich hoffe, es gibt wieder ordentlich Kommentare.

Schatten und Blut

Naggarond, Naggaroth
2567 IC; 7.abnehmender Mond

Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und ein kalter Luftzug fegte durch die hohe, von schmalen, blutverkrusteten Säulen getragene Halle. Er ließ die grünen Flammen über den Kohlepfannen flackern, die zwischen den Säulen standen. Außerdem bewegte er leicht die schwarzen Wand-behänge, die blutige Schlachten und große Heldentaten zeigte, die noch im legendären Nagarythe ausgefochten worden waren. Nur zwei Personen im gesamten Land erinnerten sich noch an diese Geschehnisse, die mit rotem Faden und großer Kunstfertigkeit in die Wandbehänge gestickt worden waren, sodass es aussah, als seien die Szenen mit Blut gemalt. Als der Wind hindurch fuhr, wirkten die Bilder plötzlich lebendig und man glaubte beinahe, den Lärm der Schlachten zu hören.
Doch es blieb still. Nur die grünen Flammen knisterten und leise tropften gleichmäßig dünne, immerwährende Ströme aus Blut die Wände hinunter und von der Decke. Auf dem schwarzen Boden bildete der Lebenssaft leidender Opfer große Lachen, die sich spinnennetzähnlich über den glatten, kalten Marmor verteilten, ohne jemals zu erstarren. Im Zentrum eben jenes Bodens befand sich ein Loch, in dem sich das Blut sammelte und es bis zum Rand füllte. Haarfeine Rillen verliefen von diesem Brunnen in alle Richtungen, ebenfalls gefüllt mit flüssigem Blut, und bildeten arkane Runen und Symbole des Schreckens, deren verführerische Macht deutlich durch den dunklen Raum vibrierte. Denn die grünen Flammen tauchten alles in einen unwirklichen Schein und die hohen, schmalen Fenster ließen nur Strahlen aus Dunkelheit ins Innere. Ein kraftvoller Zauber, angewendet zur bloßen Zuschaustellung von Macht, verdrehte die Sonnenstrahlen ins Gegenteil. Sie wurden kalt und dunkel. Wo sie die gegenüberliegenden Wände oder den Boden trafen, lagen tiefe Schatten, in denen sich etwas zu bewegen schien, wenn man sie nur aus den Augenwinkeln sah.
Nun hallten Schritte durch die Halle, übernatürlich widerhallend. Obgleich die Schritte leise waren, erzeugten sie ein Echo, das sich innerhalb kürzester Zeit in einen Laut grässlicher Schmerzen verwandelte. Doch dem Urheber der Geräusche, der zwar leise, aber dennoch aufrecht durch die Halle schritt, war dieses Phänomen nicht neu. Es war eine Frau und ihr Körper war von Kopf bis Fuß in eine nachtschwarze Rüstung gehüllt, die im grünlichen Licht unheimlich glänzte. An ihrer Hüfte hingen zwei lange Schwerter, während sie einen grausamen Kriegsspeer, den Halsreißer, in den Händen hielt. Er war an beiden Enden mit silbernen, in eigener Kraft schimmernden Speerblättern versehen, deren Widerhaken und Schneiden jede Rüstung ruinieren würden. Die lagen, grauschwarzen Haare fielen ihr unter dem Helm hervor über die Schultern. Hätte Korlif nicht gewusst, es hier mit einer Frau zu tun zu haben, wäre es ihm niemals in den Sinn gekommen. Ihren Namen kannte er nicht, sie nannte sich nur Silberstich, was zweifellos mit ihrem gefürchteten Speer zusammen hing, der fast schon berüchtigter war, als sie selbst.
Wenn sie zwischen zwei Säulen hindurch schritt, verbeugte sich die schwarzgerüstete Gestalt vor jeder der Säulen in ihre Richtung. Auch Korlif senkte das Haupt vor der Meisterin der Schwarzen Garde, in deren Hand sein Leben wie das so vieler anderer lag, wenn Kouran, der General der Schwarzen Garde, abwesend war. Als er wieder aufblickte, bemerkte er die zweite Person, die Silberstich folgte, zweifellos nicht glücklich, hier zu sein. Die einstmals stolze Rüstung einer Stadtwache hing in Fetzten von den Schultern und das Gesicht des Mannes war von verdreckten Bartstoppeln bedeckt. Seine Wangen waren eingefallen und seine Augen wirkten leer. An Armen und Beinen hatte er Schnittwunden und die Kleidung an den Stellen war blutgetränkt. Offenbar kam er geradewegs aus einer Schlacht. Und sie schien nicht gewonnen worden zu sein. Die Blicke aller Anwesenden folgten den beiden Kriegern, als sie den Blutbrunnen passierten. Der heruntergekommene Mann schien den schwarzen Lichtstrahlen ausweichen zu wollen und zuckte zusammen, wenn er in einen geriet und die Kälte in sein Fleisch eindrang. Er wirkte wahrlich nicht geehrt, hier sein zu dürfen.
Korlif wusste, dass er auch keinen Grund dazu hatte. Sein Aufzug war geradezu eine Beleidigung und wenn die Botschaften, die er zu überbringen hatte, so schlecht waren, wie er aussah, dann hatte er kaum eine Chance, diese Halle wieder zu verlassen. Er schien ähnlichen Gedanken nachzuhängen, denn seine Schritte waren kraftlos und zögerlich, als ginge es direkt zu seiner Beerdigung. Die stummen, strammen Wächter in ihren schwarzen, schweren Rüstungen, deren Augen ihm hinter den Sehschlitzten folgen, waren auch kein ermunternder Anblick. Doch hier sollte es auch keine Zuversicht, keine Hoffnung und keine Freude geben. Dies war der Thronsaal von Malekith, dem Hexenkönig von Naggaroth und auserwähltem Vertreter des Khaine. Als sich die beiden Gestalten durch die Halle auf ihn zu bewegten, zeigte er keine Regung.
Still, abwartend und lauernd wie ein Raubtier saß er auf seinem Thron aus Knochen und Drachenschuppen. Seine Mitternachtsrüstung, gefertigt aus Meteoreisen, absorbierte selbst im grünlichen Feuerschein noch sämtliches Licht, sodass das Glühen seiner Augen wahrlich unheimlich wirkte. Sein Handschuh, die Hand des Khaine, dessen Finger in tödlichen Krallen endeten, ruhte momentan täuschend friedlich auf der Armlehne des Throns. Das Schwert Zerstörer hatte er in den schwarzen Marmor gerammt, wo sich das Blut um die bläulich glühende Schneide sammelte. Kein Muskel zuckte unter der Panzerung, die ihm auf den Körper geschmiedet worden war, und man bekam das Gefühl, er hätte die Ankömmlinge gar nicht bemerkt.
Dann fiel Silberstich vor ihm auf die Knie und berührte mit der Stirn den Boden, wobei sie ihm ihren Speer mit hochgereckten Armen anbot. Schnell folgte die zerlumpte Stadtwache ihrem Beispiel und hob das Schwert in Richtung des Hexenkönigs. Sie blieben in dieser Haltung knien, und nur das gleichmäßige Tropfen des Bluts auf den Marmorboden zeigte den Verlauf der Zeit an.
„Ihr wagt es, mich zu stören?“, hallte eine eiskalte Stimme durch die Halle, tausendfach von den Wänden reflektiert und dennoch unmissverständlich wie der Tod. Der Hexenkönig blickte die beiden Krieger, die stolze Meisterin der Schwarzen Garde und die schäbige Stadtwache, nun direkt an und seine Augen glühten. „Erhebt euch!“ Sie gehorchten. „Und jetzt erzähl, was du zu sagen hast!“ Dabei schien er die Stadtwache nicht zu bemerken. Silberstich richtete sich gerade auf und stellte ihren Halsreißer auf den Boden.
„Verzeiht, dass ich Euch störe, oh großer…“, mit einer Geste befahl Malekith ihr, zur Sache zu kommen. „ Wie Ihr wünscht, Herr. Ich war gerade unten am Tor und habe die dortigen Wachen überprüft, als wir einen Reiter bemerkten. Er nährte sich schnell der Stadt und schien am Ende seiner Kräfte, genau wie sein Pferd. Wir hielten ihn an und ich befragte ihn, während sein Pferd versorgt wurde. Er schien keine Gefahr darzustellen und seine Neuigkeiten sind interessant. Wenn sie denn stimmen.“, fügte sie noch hinzu. Malekith sah sie an und sie senkte sofort den Blick. Korlif war neugierig geworden, was das wohl für Neuigkeiten waren und er musste nicht allzu lange warten.
Der Kopf des Hexenkönigs, der den Helm mit der Hexenkrone trug und sein Gesicht vollkommen verbarg, drehte sich zu der Stadtwache, die den Blick gesenkt hielt.
„Wer bist du und was hast du zu berichten?“
Mit nervöser, aber dennoch klarer Stimme berichtete der Zerlumpte. „Ich bin Soldat der Stadtwache von Ghrond. Vor beinahe einer Woche wurde die Stadt von einem gewaltigen Chaosheer belagert und gestürmt. Die Tempelkrieger und die Hexen haben sich geopfert, um den Adligen und den Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. Besonders ein Assassine namens Blutklinge tat sich dabei bevor. Er führte uns und hat tausende gerettet.“ Seine Stimme erstarb, offenbar spürte er den Zorn des Hexenkönigs.
„Die Adligen sind geflohen!? Wohin?“ Die Stimme war nur ein Zischen, kalt vor Verachtung.
Die Antwort war fast zu leise, um gehört zu werden.
„Der Drachau hat die Zivilisten in acht Züge aufgeteilt und jeweils zwei oder drei Adligen das Kommando überlassen. Mehr waren nicht übrig, die anderen…“, doch Malekith erhob sich und würgte das Gewimmel des Mannes damit ab.
„Schweig, Unwürdiger! Es wäre auch deine Pflicht gegenüber unserem Blutigen Gott gewesen, zu kämpfen und die Niederlage, wenn sie nicht zu verhindern war, so teuer wie möglich zu erkaufen. Für dich gibt es nur noch eine einzige Verwendung.“ Die Stimme vibrierte vor kaum verhohlenem Abscheu. Er hob den Arm, dessen Hand in dem Krallenhandschuh steckte, und richtete diesen auf die Stadtwache. Korlif bemerkte nichts, das irgendwie auf eine Tat des Hexenkönigs hindeutete, doch dann bewegte der Mann plötzlich die Beine und schritt auf Malekith zu. Seinem Gesicht war abzulesen, dass das gegen seinen Willen geschah, er aber keine Chance hatte, sich zu wehren. Seine Augen weiteten sich, als die furchtbaren Krallenfinger seinen Kopf packten und ihn in die Knie zwangen. Blut lief ihm durch die Haare und dann schrie er auf. Sein Schrei zeugte von einer Pein, die ihm keine körperliche Verletzung hätte zufügen können. Die Krieger der Schwarzen Garde, einschließlich Korlif, seufzten leise und freuten sich über die langsame Vernichtung eines Schwächlings. Immer leiser und stockender wurden die heiseren Schreie, während seine Augen wild in ihren Augen umher rollten und immer stumpfer wurden.
Als Malekith den Kopf des Mannes losließ, sackte dessen Körper nach hinten weg. Schon kamen zwei Sklaven, deren Haldrikals sie als Eigentum des Frostturms auswiesen, vorsichtig in die Halle und trugen den Leichnam davon. Korlif kannte die Zeremonie, die sie ihm unterziehen würden. Er würde auf den Blutaltar gelegt werden und bald würde sein Blut von der Decke tropfen und sich im Blutbrunnen sammeln. Der Altar würde nicht einen Tropfen zurücklassen. Die Überreste würden dann Seraphon, dem schwarzen Drachen des Hexenkönigs, als Zwischenmahlzeit dienen. Seine Seele aber würde noch lange durch den Frostturm geistern, bis sie schließlich völlig zerbrechen würde.
Korlif konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart, als Malekith leise zischte. „Diese verdammten Ketzer, sollen sie von ihren verfluchten Göttern zerfetzt werden.“ Er schien mehr mit sich selbst zu sprechen, als mit der Schwarzen Garde. „Sie haben Ghrond erobert, aber viele werden jetzt von Khaine gefoltert. Schade eigentlich, dass Blutklinge tot ist … Silberstich!“ Das letzte Wort hallte laut durch die Halle und die Angesprochene sah auf.
„Ja, schrecklicher König?“
„Ich will, dass du ein paar deiner Männer aussendest, um zu überprüfen, was das Chaosheer momentan tut! Außerdem schicke Boten zu den anderen Städten und verlange Unterstützung! Wir müssen schnell handeln und es steht zu befürchten, dass Naggarond ihr nächstes Ziel ist. Verstanden?“
Sie nickte und rief dann, „Riflis!“ Der Angesprochene trat einen Schritt vor und verneigte sich in ihre Richtung. Er unterschied sich in keinster Weise von den übrigen Kriegern der Schwarzen Garde, aber er war Korlifs Bruder. Für die Dauer eines Herzschlages trafen sich ihre Blicke und verdeutlichten einander, dass sie sich nicht im Stich lassen würden. Dann richtete Riflis seine Aufmerksamkeit auf Silberstich, die im Befehlston fortfuhr.
„Ihr werdet Euch sechs Krieger auswählen und schnelle Nauglir nehmen. Lasst die Echsen reiten, solange sie es aushalten. Spioniert das Chaosheer, aber unternehmt keine Heldentaten. Der Bericht ist Eurem Herrn wichtiger als ein paar erschlagene Feinde. Verstanden? Dann los!“
Riflis verneigte sich erst vor seiner Meisterin und anschließend vor dem Hexenkönig, schulterte seine Hellebarde und verließ mit langen Schritten den Saal. Silberstich sah sich noch einmal um und kam offenbar zu dem Schluss, dass keiner der Anwesenden als Bote tauge. Da sie feststellte, dass Malekith sich wieder auf seinem Thron niedergelassen hatte, verneigte sie sich noch einmal bis auf den Boden und zog sich anschließend fünf Schritte zurück, bevor sie sich umdrehte und Riflis aus der Halle folgte. Korlif stellte sich auf weitere zwei ereignislose Stunden ein, bis seine Wachschicht beendet sein würde.

Südlich von Hag Graef; Naggaroth
2567 IC; 8. Zunehmender Mond

Ein Blitz arkaner Kraft peitschte durch die Luft, hervorgerufen von einem grinsenden Chaoshexer mit schillernder Haut und blau strahlenden Augen. Der Mann spürte, wie seine magische Kraft verebbte, als der Blitz seinen Schild traf und zerfetzte. Sein ganzer Körper brannte und seine Muskeln verweigerten ihm den Dienst. Er fühlte, wie sich die Haut an den Stellen, an denen die Entladung ihn getroffen hatte, abschälte und blankes Fleisch zurück ließ. Dann packte eine Hand, die sich irgendwie flüssig und verändernd anfühlte, sein Kinn und zwang ihn, in diese Augen zu sehen. Der Ruf von Äonen der Zeit und Welten jenseits des Warps erklang in seinem Kopf und wisperte zischelnd durch seine Seele. Er sah die Macht dieses Mannes und begann, daran zu verzweifeln.
Doch ein einziger klarer Gedanke wühlte sich aus der Tiefe seines gemarterten Geistes an die Oberfläche und er senkte den Blick. Dann zwang er seine erschöpften Lippen, Worte zu formulieren. „Ich werde mich rächen! Bis ins nächsten Leben und bis in den Warp wirst du nicht vor mir sicher sein! Ich werde dich finden und zermalmen, Ephingis, Hexer des Tzeentch! Das schwöre ich bei Asaph, der Führerin derer, die Rache suchen!“
Ein Wutschrei war seine einzige Antwort und die Hand ließ das Kinn los. Dann brach grelles, violettes Licht durch seine halb geschlossenen Augenlider und er spürte versengenden Schmerz, als der Knochen seiner Stirn nachgab….

Nerglot verdrängte die Erinnerung mit aller Macht, bis nur noch ein Schaudern zurück blieb. Immer wieder tauchte sie auf, zeigte ihm sein Versagen und seine Niederlage. Er wäre dort gestorben, gestorben auf einem Schlachtfeld am Rande der Chaoswüste, das nicht einmal einen Namen hatte. Nein, eigentlich war er dort gestorben. Eine Wunde in der Stirn, wie sie ihm zugefügt worden war, hätte niemand überlebt. Aber er erinnerte sich nicht mehr an die Finsternis. Irgendwann war er wieder aufgewacht und hatte erfahren, dass er von nun an Nagash zu gehorchen habe.
Das war der Beginn seines Lebens als Untoter gewesen. Jahrtausende lang hatte er gelernt, studiert und experimentiert, bis seine arkanen Künste zur Perfektion gelangt waren. Doch er verfluchte dieses Leben. Wie er das vor seinem Meister hatte geheim halten können, war ihm ein Rätsel, doch er wäre in Wahrheit lieber tot. Nur der Wunsch nach Rache trieb ihn an. Der Wunsch, denjenigen zu finden und zu zerreißen, der ihn einst besiegt und somit in dieses Schicksal getrieben hatte.
Was danach mit ihm geschehen sollte, das überließ er der Gunst der Götter. Aber zuerst galt er, den Chaoshexer zu finden. Sein Gespür sagte ihm, dass er wieder in der sterblichen Welt wandelte und zwar nicht sehr weit entfernt. Wie damals brachte er Tod und Verderben über die lebenden Völker.
Nerglot unterbrach seine Gedankengänge und sah sich um. Er stand am Rande eines finsteren Nadelwaldes und hinter ihm sammelten sich seine untoten Krieger. Es waren beinahe fünftausend, doch er Magier wusste, dass das niemals reichen würde, um Ephingis im Herzen seiner Armee zu erreichen. Aber er schien Glück zu haben, Asaph war ihm wahrlich hold. Denn seine glühenden Augen zeigten ihm etwas, das er gewöhnlich nicht als positiv eingeschätzt hätte. Denn jedes Wesen hinterließ seine Spuren im Gefüge der magischen Winde, die langsam wieder verschwanden. Auch diese Spuren verblassten bereits, doch die unnatürlichen Sinne des Nekromanten erfassten sie. Und diese Spuren kannte er.
Er stand auf dem Weg, den viele tausend Orks genommen hatten. Sie waren hier vor nicht einmal fünf Tagen lang gezogen und offenbar war ihr Ziel die Stadt der Dunkelelfen, die im Norden lag. Nerglot hatte vorgehabt, die Stadt zu meiden, da er nicht in der Lage war, sie mit seiner kleinen Armee einzunehmen, und er ein wichtigeres Ziel hatte. Doch nun änderte er kurzerhand seine Pläne und ließ die Untoten hinter ihm nach Norden marschieren. Denn wo Orks auftauchen, da gibt es immer genug Leichen. Er würde sich also nicht die Mühe machen müssen, sie auch noch zu töten. Ein furchtbares Grinsen huschte über sein entstelltes Gesicht. „Bald Ephingis. Bald. Dann werden wir uns wieder sehen und meine Armee wird stark genug sein, deine jämmerlichen Krieger hinweg zu fegen. Und dann werde ich dich in die Unterwelt stoßen, auf dass Ualatp deine Seele in die finstersten Abgründe verbanne!“
[FONT=&quot] Mit einem grausamen Lachen, das selbst die Bäume in der Umgebung zittern ließ, machte sich Nerglot wieder auf den Weg. [/FONT]
 
Naja. Das ist mein Problem. ich mag wütende Leute, die immer rumbrüllen nicht. Außerdem finde ich es sowieso albern, wenn alle meinen, Malekith müsste die ganze Zeit über alles sauer sein und alles totmachen, was ihm nicht passt. Ok, in diesem Fall hat er es getan. Na mal sehen. Ich glaub, ich werd heut noch ein wenig schreiben.
 
Ich werde es versuchen, aber beim nächsten Mal wird er nicht so sein, da muss er sich ganz anders verhalten. Na ihr werdet schon sehen. Tja, ich hatte schon fast mit solchen Reaktionen gerechnet. Deshalb hab ich auch erst gezögert, einen Hintergrund-Charakter reinzunehmen, aber es musste sein. Spätestens, als Flix gefragt hat, ob der Hexenkönig denn nichts mitkiegt. aber er spielt eh nur ne Nebenrolle. Die beiden Brüder sind wichtiger, da sie an der eigentlichen Handlung beteiligt werden. Also ich sehe, ich muss mal weiter schreiben. Also gut.