Ethik beim Medienkonsum

Wie definierst Du "Orte"? ?
Also laut Pressemitteilung:
„Following discussions between host country authorities and Fifa, a decision has been made to focus the sale of alcoholic beverages on the Fifa fan festival, other fan destinations and licensed venues, removing sales points of beer from Qatar's Fifa World Cup 2022 stadium perimeters," said a statement from world football's governing body.“

Das heißt nach meinem Verständnis, an vorab festgelegten Orten wird weiterhin ausgeschenkt, nur eben nicht in den Stadien selbst.
 
Das heißt nach meinem Verständnis, an vorab festgelegten Orten wird weiterhin ausgeschenkt, nur eben nicht in den Stadien selbst.
In den Nachrichten hieß es vorhin: in den Stadien auch noch im VIP Bereich. Die Millionäre und Promis kann man da nicht verprellen, die bekommen weiter ihren edlen Bordeaux und den 300$/Flasche Whisky in der VIP Lounge, der Pöbel im Stadion bekommt natürlich kein simples Bier mehr.
 
@Askarlon:
Ich glaube, der entscheidende Satz aus Deinem Zitat ist dieser Teil:
removing sales points of beer from Qatar's Fifa World Cup 2022 stadium perimeters,

Darum geht es! Und es stimmt schon, dass da "eine Entscheidung getroffen" wurde; aber die war halt einseitig von Katar 48 Stunden (!) vor Beginn getroffen und nicht in Absprache mit dem Sponsor Anheuser-Busch. Die würden bei einer einvernehmlichen Entscheidung ja wohl kaum "this is awkward" posten... ?
 
meistens ist das Gesöff nichtmal als Fake deklariert...

Ich kenne nur die Regelung in NRW, und da gibt es bei "Hochrisikospielen" an dem Tag ein generelles Alkoholverbot im Stadion. Da muss dann am Getränkestand nicht mehr explizit bei jedem Becher darauf hingewiesen werden, dass das heute ein Pseudo-Bier ist.
Bei "normalen" Spielen NUR alkoholfreies Bier auszuschenken ohne entsprechenden Hinweis hab ich noch nicht mitbekommen und wäre auch rechtlich nicht so ganz unproblematisch... ?
 
Frag mal bei der örtlichen Polizeibehörde nach...

Da die lokalen Polizei-Behörden -von Bundesland zu Bundesland verschieden ausgelegt- ein Auswahl- bzw. Entscheidungsermessen haben, gibt es keine allgemeingültige Definition eines "Hochrisikospieles"...

Es ging allerdings mE eher um den Punkt, ob man "Bier" als Bier ausschenken darf, und da sind wir dann nicht mehr im öffentlich-rechtlichen Polizei-, sondern im Zivilrecht mit dem entsprechenden Mangel beim Kaufvertrag. Und daran bewertet kann man unterschiedliche Getränke nicht als gleichwertig verkaufen. ?
 
Darf ich fragen, wie lange das insgesamt her ist? ?
2013 Dubai,2014 Katar , also noch relativ aktuelle Erfahrung mit den Arbeitsbedingungen- und Kräften.Vorsichtig ausgedrückt ist der dort übliche "Arbeitsmarkt" iwo zwischen Beginn der Industrialisierung in Europa und dem alten Rom angesiedelt. Die hübsche Tourifassade ist genau das ,Fassade. Die "Unterstützung" durch solche Events kommt auch garantiert NICHT der Bevölkerung zugute und sollte sicher nicht auf diese Art gefördert werden.?
 
Es ging allerdings mE eher um den Punkt, ob man "Bier" als Bier ausschenken darf, und da sind wir dann nicht mehr im öffentlich-rechtlichen Polizei-, sondern im Zivilrecht mit dem entsprechenden Mangel beim Kaufvertrag. Und daran bewertet kann man unterschiedliche Getränke nicht als gleichwertig verkaufen. ?
Google dir mal das Stadionhandbuch des DFB und der DFL, im Stadion bekommst du bestenfalls etwas, das man in Bayern als "Dünnbier" beschimpft. Grundsätzlich ist der Ausschank von alkoholischen Getränken untersagt.
 
Während sich viele aus alter Gewohnheit bei demjenigen im Freundeskreis mit dem größten Flachbildschirm oder dem besten Beamer einladen, um die Partien des deutschen Teams gemeinsam bei Printen und heißem Tee stimmungsvoll zu ignorieren, gibt es aber offenbar auch solche, die politische Aktionen in ihrem heimischen Wohnzimmer planen.
So gab die radikale Aktivistengruppe „Kommando Mario Basler“ aus Pirmasens bekannt, dass sie aus Protest gegen das Alkoholverbot in Katar provokant viel Bier trinken werde, während man die Spiele mit äußerster Verachtung schaue.
Wilfried Hombrücher aus Bergisch Gladbach will sogar noch einen Schritt weitergehen und droht für den Fall, dass die deutsche Nationalmannschaft weiter als bis zum Achtelfinale kommt, mit verstörenden Aktionen. Er habe vor, zunächst einen Eimer Kartoffelsalat auf seinen Fernseher zu kippen und sich danach daran festzukleben, „notfalls bis zum Elfmeterschießen“, so der Elektro-Installateur.
Katar-Deutsche-noch-unschluessig-wo-sie-WM-Boykott-schauen.html
 
Die "Unterstützung" durch solche Events kommt auch garantiert NICHT der Bevölkerung zugute und sollte sicher nicht auf diese Art gefördert werden.
Ob/was solche Events den Gastarbeitern nützen, ob sich in Katar was (graduell) bessert und wo Katar im Vergleich zu den Nachbarländern steht, darüber hat man zuletzt immer mal wieder unterschiedliche Meinung gehört, auch von Leuten, die gleichfalls vor Ort waren bzw. die Verhältnisse beurteilen können.
Was die "Bevölkerung" angeht, so gibt es in Katar sehr deutliche Unterschiede zwischen Staatsbürgern und anderen. Das ganz anders als bei uns im Reichstag symbolisiert wird, wo der Bezug zum "Volk" durch "Bevölkerung" ausgetauscht ist.
 
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Die Bierdiskussion finde ich tatsächlich befremdlich. Das ist muslimisch geprägtes Land. Ist das ernsthaft vom Ausländer erwartbar, dass sich das Land welches er besucht seinen Gepflogenheiten anpasst?

cya

Man hat sich beworben eine WM ausrichten zu dürfen. Wie eine WM abläuft - mit allem positiven und negativen drum&dran - sollte jedem klar sein. Wenn du den Kuchen willst, darfst du dich vorm Abwasch nicht scheuen. Polemisch ausgedrückt: Ich buche nicht Slayer und bitte sie ausschließlich Bon Jovi zu covern.
 
Habe ich bewusst statt Volk, Bürgern oder Einwohnern gewählt um ".. alle sich zum relevanten Zeitpunkt in den Grenzen und auf anderweitig der Hoheit des jeweiligen Landes unterliegenden Örtlichkeiten, befindlichen Personen.." ein zubeziehen.?
Wie alle solchen Prestige Events in ähnlichen Ländern dienen sie nur der Image Aufbesserung der öffentlichen Machthaber und in diesem ( und auch anderen) Fall der Bereicherung der/des Veranstalters.
Ethik und Konsum sind schon zwei Sachen, die schwer zusammen zu bringen sind,wenn dann noch Medien dazu kommen, auweia.???
Da ich relativ gut in der Welt herum gekommen bin fällt es mir nicht allzuschwer solche Events in solchen Ländern zu ignorieren (boykottieren), vor allem wenn es so was belangloses wie Fußball ist.???
 
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2013 Dubai,2014 Katar , also noch relativ aktuelle Erfahrung mit den Arbeitsbedingungen- und Kräften.Vorsichtig ausgedrückt ist der dort übliche "Arbeitsmarkt" iwo zwischen Beginn der Industrialisierung in Europa und dem alten Rom angesiedelt. Die hübsche Tourifassade ist genau das ,Fassade. Die "Unterstützung" durch solche Events kommt auch garantiert NICHT der Bevölkerung zugute und sollte sicher nicht auf diese Art gefördert werden.?
Meine Erfahrungen 2018 in der Region waren ähnlich. Ich habe damals für meinen AG mehrer potentielle Lieferanten auditiert. Die Verhältnisse in den Produktionsstätten waren gelinde gesagt katastrophal. Von Arbeitssicherheit konnte man nicht sprechen (ganz zu schweigen von Umweltschutz oder kontrollierten, stabilen Prozessen). Die Menschen vor Ort waren nach Herkunft/Ethnie getrennt (teilweise waren in einer Fabrik, bis auf das Management, nur indische oder pakistanische Arbeiter). Am schlimmsten fand ich damals, dass die Arbeitsverträge in Sprachen gehalten waren, welche die Menschen nicht verstanden (meist Arabisch) und massiv zum Nachteil der Arbeiter ausgelegt waren. Das übelste waren dabei die Stundenregelungen (z.B. Verpflichtungen zu Doppelschichten) und die Regelungen zu Gehaltseinbussen welche sich die Fabrikbetreiber einräumten.
Am Ende haben wir diese Buden alle links liegen gelassen und uns für ein finnisches Unternehmen entschieden.
Somit liegst Du denke ich mit Deinen Vergleich sehr richtig.

Hinzu kommt die Komplettüberwachung. Egal wo Du bist, überall hängen Überwachungskameras.

Auch als Fußballfan boykottiere ich den FiFa Zirkus schon länger. Die letzte WM welche ich mir angeschaut hatte war 2014 in Brasilien. Seit dem mir klar wurde wie die Vergaben seit Jahrzehnten laufen und wen man dabei unterstützt und wie wenig die Bevölkerung der austragenden Staaten von dem ganzen haben, bin ich raus.

Was ich an der aktuellen Kommunikation der FiFa und Katars im besonders perfide find ist die scheinheilige Überraschung, dass man „plötzlich“ wo es losgeht kritisiert wird. Dabei wurde schon die Bewerbung (ganz zu schweigen von der Vergabe der WM an die Wahlheimat von Infantilo; was für ein Zufall) von Katar von Fans, Medien, Menschenrechtlern und Verbänden öffentlich kritisiert. Und diese Kritik wurde konstant fortgesetzt. Also nix mit plötzlich…
 
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@Iryan Farros ,dann scheint sich ja nicht viel geändert zu haben.
Im derzeitigen Arbeitsumfeld bin ich gerade in Vorbereitung auf die WM positiv überrascht, wenn Kollegen und Mitarbeiter unseres AGs offen fragen "..ihr wart doch schon mal da, stimmt das denn,daß.." und sich bisher zu großen Teilen gegen die WM und das Dabeisein (TV,PV) aussprechen. Da besteht für mich noch Hoffnung,das selbst mit stillem Boykott etwas bewirkt werden kann.
 
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