Ethik beim Medienkonsum

Wirklich spannend ist welche Veränderungen sich daraus ergeben werden (also falls).
Keine?
Die Formel 1 fährt seit Jahren in arabischen Ländern und es gibt immer nur noch Rosenwasser zur Siegerehrung.??
Ähnliche (angeblich kleinere) Events rund um Sport und Unterhaltung gab es schon in anderen Ländern Asiens,Nordafrikas,Arabiens und auch in Europa.In einigen Gegenden kann man sich die Ruinen davon noch heute anschauen.?
Veränderungen brachten die eher nicht.Ähnlich wie die chinesische Mauer sind die unterm Strich nur eine Verschwendung von Ressourcen, Energie und Arbeitskraft, die nur der Statusverbesserung des jeweiligen Landes dienen soll und Geld in die Taschen derer spült, die eh schon genug haben.
Aus selbigen Gründen habe ich vor Jahren schon mit F1 abgeschlossen und halte mich auch bei Olympia raus.Sollte dann demnächst evtl Timbuktu die Winterolympiade ausrichten wäre es damit dann auch Essig.?
Unterm Strich muß das jeder selbst mit sich ausmachen, was er wie und von wem an Unterhaltung, Medien oä konsumiert.?
 
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...Dazu gibt es in meinen Augen wichtigere Dinge die sich ändern sollten, als der Umgang mit Alkohol ?.

cya
Naja, in vielen muslimisch geprägten Ländern lebt man verstärkt von Tourismus aus "Ländern des Westens" und gestattet den Genuß von Alkohol z.B. in Hotels und Ferienanlagen, auch in Katar oder Saudi Arabien. Das Glaubensbekenntnis ist ja so gestaltet, dass der Moslem keinen Alkohol trinken darf. Als Christ oder Atheist in diesen Ländern zu Gast, zwinge ich den Einheimischen ja nicht Alkohol zu trinken, selbst wenn dieser dort angeboten wird, so wenig wie die Menschen aus arabischen Staaten, wenn sie sich bei "uns" aufhalten, zwangsweise saufen müssen, die machen das ziemlich freiwillig. Viele unserer muslimischen Mitbürger sehen diese Vorschriften/Verbote sehr locker, vielleicht futtern sie nicht tonnenweise Schwein, aber bei Bier und Wein kenne ich in meinem Freundeskreis niemanden, der darauf radikal verzichtet...
Das nachträgliche Verbot in Katar mutet halt sehr nach Retourkutsche für die fragwürdigen Debatten, um diese WM in unserer Gesellschaft an; obs dazu führen wird, dass man die Vergabe dadurch neu oder positiver betrachtet? Ich hab da Zweifel...
Gleiches gilt für die abstrusen Statements von Infantino auf der gestrigen Pressekonferenz, denn wenn der Pate einer der korruptesten Organisationen moralische Vorhaltungen macht, dann wirds meiner Meinung nach "hinten höher als vorn" wie man in Bayern sagt!
 
Wo sind sie das nicht?
Öh... in jedem demokratischen Rechtsstaat?
Zumindest in der EU scheinen sie das nicht zu sein, denn die mangelnde Unabhängigkeit ist ja exakt der genannte Grund warum deutsche Staatsanwaltschaften keinen EU-Haftbefehl ausstellen dürfen. Und auch in den USA würde es wohl zum sofortigen Rücktritt bzw. Amtsenthebung führen, wenn ein Politiker ganz offen die Staatsanwaltschaft zur Klageerhebung bzw. eher dem fallenlassen einer Klage würde zwingen wollen (jetzt mal abgesehen davon, dass sich das keiner gefallen lassen würde).

Das System ist diesbezüglich bei uns vollkommen kaputt, immer gewesen. Unsere Staatskonstruktion ist in vieler Weise 1:1 vom autoritären Kaiserreich übernommen worden, der erklärte Wille der Verfassungsväter wurde an vielen Stellen nicht umgesetzt (und dann wurde regalmeterweise Literatur verfasst, um das irgendwie schön zu reden).
Das es die ersten 70 Jahre ganz gut geklappt hat, liegt nicht am guten System, sondern daran, dass das Personal, mit dem Schrecken des dritten Reichs in Erinnerung (Juristen und Ärzte waren die häufigsten Berufsgruppen in der NSDAP), sehr integer und sensibel agiert haben.
Wenn das verblasst und Kompetenz und Integrität nicht mehr gegeben sind, wird es schnell hässlich. Also wenn z.B. Landespolitiker die Staatsanwaltschaften als private "Russeninkasso" zur Einschüchterung unliebsamer Blogger benutzen oder sie wegen geringfügiger Beleidigung gegen die eigene Person in Gang setzen, ist es mit unabhängiger Justiz eben nicht weit her.
Zumindest die Sache mit dem EU Haftbefehl ist aber wohl recht peinlich, so dass man jetzt solche "Interventionen" der Justizminister wohl abschaffen möchte. Obs passiert? Man wird sehen.
 
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Die Debatten um Homophobie, Rassismus, Frauenfeindlichkeit im Sport (und dem Rest der Gesellschaft) können wir vor der eigenen Tür führen, da brauchen wir ganz sicher nicht auf die Araber zeigen... wirklich weit sind "wir" seit den Suffragetten auch noch nicht gekommen!
Das stimmt bedingt, allerdings wird bei uns die Diskussion immerhin geführt, siehe Gendern, Quoten, Pay-Gap, usw. (über die Sinnhaftigkeit von Gendern kann man gerne streiten -> meine Einstellung dazu: „Was nix kostet ist auch nix Wert und Gendern ist „kostenlos“.“).

Versteh mich nicht falsch die Gleichberechtigung von Frauen, Homosexuellen und Menschen anderer Herkunft ist in unserer Gesellschaft sicherlich noch nicht abgeschlossen (im speziellen wenn es um den Pay Gap geht), aber doch deutlich weiter als in sehr vielen Teilen dieses Planeten.

Schwierig finde ich inzwischen dass sich die sogenannten SJW eher gegenseitig angehen (nennt man scheinbar inzwischen toxic wokeness), als die extremistischen, reaktionären Kräfte in unserer Gesellschaft, welche den paternalistischen/autokratischen und/oder theokratischen Idealen nahe stehen (wobei diese Anhänger spannender weise solche Ideale ablehnen, wenn der Anhänger ein dunklere Hautfarbe haben als sie selbst…).

Da wird viel Energie verschwendet. (Und das in Zeiten des Klimawandels…?)
 
Die Debatten um Homophobie, Rassismus, Frauenfeindlichkeit im Sport (und dem Rest der Gesellschaft) können wir vor der eigenen Tür führen, da brauchen wir ganz sicher nicht auf die Araber zeigen... wirklich weit sind "wir" seit den Suffragetten auch noch nicht gekommen!
Nana, jetzt bitte nicht die tatsächlichen Fortschritte aus der Vergangenheit kleiner reden als sie sind. Arschlöcher wird es immer geben, das gehört dazu, aber es ist schon einiges passiert und es schreitet immer weiter voran. Langsamer als man sich wünschen würde aber besser langsam als nicht. Defätismus ist da echt nicht angebracht, auch wenn es aktuell inn ist.

cya
 
Arschlöcher wird es immer geben, das gehört dazu, aber es ist schon einiges passiert und es schreitet immer weiter voran.
Wir laufen gerade im Eiltempo wieder zurück! Menschlicher Abschaum kann sich damit brüsten, Frauen ungestraft sexuell zu belästigen und wird anschließend zum "Führer der freien Welt" gewählt.
Jeden verdammten Tag, den Gott vergehen lässt werden Frauen misshandelt, Menschen für ihre sexuelle Orientierung angegriffen, nicht nur verbal. Wir brauchen Schutzräume für Frauen, die von ihren Ehe"männern", "männlichen" Familienmitgliedern unterdrückt, verprügelt und sexuell ausgebeutet werden. Das sind keine "bedauerlichen Einzelfälle", das geschieht tausendfach, jeden Tag, in unserem Land. Jedes "Frauenrecht" in Deutschland ist gegen Widerstand aus etablierten Parteien, ganz besonders diese christlichen Unionisten erstritten worden. Unionspolitikerinnen haben im Bundestag seinerzeit gegen die strafrechtliche Verfolgung von sexueller Nötigung und Gewalt in der ehelichen Gemeinschaft gestimmt.
Wir sind Lichtjahre davon entfernt ggü anderen moralisch den Zeigefinger zu erheben, solange eine vergewaltigte Frau sich vor dem Staatanwalt dafür rechtfertigen muss, welche Kleidung sie zur Tatzeit trug.
3/4 aller Frauen traut sich nachts nicht allein in einem öffentlichen Verkehrsmittel den Heimweg anzutreten, auch weil sie von den spärlich patrouillierenden "Sicherheitsleuten" keine Hilfe erwarten können und Polizei irgendwo zwischen Phantom und Mythos operiert, die sieht man immer nur ganz schnell mit Blaulicht irgendwohin fahren.
Ich erkenne diese angeblichen Fortschritte nicht, es ist seit über 30 Jahren die gleiche Schande und sie ist inakzeptabel. Keinesfalls ist es mit solchem Bullshit wie "Arschlöcher wird es immer geben..." zu relativieren oder gar zu entschuldigen - hätten wir vor 3 Jahrzehnten damit begonnen diesen Kreaturen öffentlich die Kehlen durchzuschneiden, wärens heute vielleicht weniger und in 100 weiteren Jahren würde vielleicht ein Lerneffekt einsetzen. Das war/ist jedoch nicht der gesellschaftliche Konsens, denn wir sind ja zivilisiert und haben solche Unarten überwunden. Zumindest glauben wir ganz fest daran... bis dann so was Widerliches wie Weinstein oder Reichelt publik wird. Darüber regt man sich ganz sehr auf, schreit nach Vergeltung und gelobt Besserung, bis zum nächsten Mal, dann sind wieder alle schockiert, schreien nach Vergeltung, geloben Besserung und fragen wie so etwas passieren konnte? Diese kurzen Momente, in denen Durchschneiden als Option irgendwie attraktiver erscheint als es tatsächlich ist...

Also nichts für ungut, aber maße dir nicht an die zurückgelegte Strecke zu beurteilen, wenn du sie nicht in den Schuhen von Betroffenen beschreiten musst. Privilegiert weiß, männlich, hetero gewährt anderen Menschen keine Rechte, wir sollten endlich aufhören sie zu verweigern!
 
Ich mahne hier mal präventiv zur Contenance, (auch hitzige) Diskussionen sind erwünscht, aber man sollte sich nicht von für einen selbst ggfs. emotionalen Themen zu unbedachten Aussagen/Beiträgen hinreißen lassen. Wir erinnern uns alle an das Schicksal des Politikthreads.
 
@guerillaffe ich weiß nicht warum Du es so liest und dann so abgehst, daher kurz zur Klarstellung meiner Position. Die aktuelle Lage in Deutschland (von anderen Ländern rede ich nicht, weil ich da nicht lebe) ist besser als sie mal war. Schutzräume waren auch früher nötig, gab es aber weniger oder gar nicht. Schwule Personen sind heute deutlich akzeptierter als sie es mal waren. Sexual- und Gewaltdelikte werden (laut denen die sich damit beschäftigen) sichtbarer und wirken, damit als wären sie häufiger.
Sind diese Misstände alle scheiße, definitiv. Ganz klar meine Meinung (Mist wir sind einer Meinung 😉 ). Müssen wir weiter dafür kämpfen, dass es immer besser wird. Natürlich! Man muss allerdings auch sehen wo man herkommt um zu erkennen welche Strecke zurückgelegt wurde, auch wenn das Ziel (noch) nicht erreicht ist. Es heißt weitermachen.

Das Du hier Lynchaktionen als legitimes Mittel betrachtest um der Lage Herr zu werden, ist emotional verständlich, passt aber nicht zu unserem Staatskonstrukt. Wenn es das würde, möchte ich nicht wissen was hier los wäre und wo die Reise hingeht. Guck Dir die Staaten mit Todesstrafe an. Das soll besser sein? Wohl kaum.

Also nichts für ungut, aber maße dir nicht an die zurückgelegte Strecke zu beurteilen, wenn du sie nicht in den Schuhen von Betroffenen beschreiten musst.
Ich beurteile nicht die Lage der Opfer, ich betrachte die steigenden Zahlen der Nicht-Opfer. Das finde ich positiv. Wenn Du das nicht sehen kannst, finde ich das sehr traurig für Dich.
Privilegiert weiß, männlich, hetero gewährt anderen Menschen keine Rechte, wir sollten endlich aufhören sie zu verweigern!
Laut gebrüllt und voll an mir vorbei. Ist aber Ok, Du kennst mich nicht und weißt nicht wie und mit wem ich mich wo Anlege.

cya
 
Also jetzt mal so, zum Thema Homosexualität und weniger Diskriminierung in Deutschland als früher, schminkt euch das mal ganz fix von der Backe, in direktem Verwandschaftsverhältnis hab ich nen Homosexuellen, den hatte ich nicht nur einmal heulend im Arm zum trösten.

Und ja, das wird schlimmer, es wurde besser, aber es wird wieder schlimmer.
 
aber maße dir nicht an die zurückgelegte Strecke zu beurteilen, wenn du sie nicht in den Schuhen von Betroffenen beschreiten musst.
Rein technische Anmerkung: Wenn das kein Outing ist (was mir völlig egal ist), so ist es ein Eigentor, denn die monierte Anmaßung der Nichtbetroffenen gilt ja wohl für pro und contra.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der heutige Tag zeigt mal wieder den wunderbaren Unterschied zwischen gratismutigem virtue signaling und echtem Einsatz für höhere Werte .
Die FIFA verbietet die Regenbogen-Armbinden und der DFB und alle anderen westeuropäischen Verbände kuschen. Man könne jetzt nicht damit auflaufen, denn des drohen ja üble Strafen - am Ende sogar eine gelbe Karte, oh Gott.
Dagegen die Iraner: laufen auf ohne singen der Nationalhymne. Guckt in die Gesichter, die wissen das wenn sie heim kommen ernsthafte Konsequenzen drohen. Auch jetzt schon sind deren Familien für diesen kleinen Akt des Ungehorsams in Gefahr.

Wieder einmal wurde sehr deutlich gezeigt, warum diese "Regenbogenbewegung" IMO abzulehnen ist: nicht wegen der Werte die sie vorgeblich vertreten, sondern weil sie immer wieder beweisen dass sie keinerlei Werte vertreten, sondern nur auf billigen Applaus aus sind. Wendehälse und Mitläufer, die am Ende jede Parole brüllen, so lange sie sich davon Vorteile versprechen. Aber beim leisesten Gegenwind, dem geringsten Verdacht das ihre Haltung nicht auf soziale Akzeptanz stößt, kippen sie um. Flagge zeigen für gleichgeschlechtliche Liebe ist denen wichtig, aber eine gelbe Karte dafür zu bekommen, Nein diese Belastung geht gar nicht. So lächerlich.