Also ich muss gestehen, dass ich die Welt heutzutage extrem kaputt finde, was das Thema Medien angeht. Hier meine Sicht zu bestimmten Themen:
1. Kulturelle Aneignung ist für mich der größte Bullshit den es gibt! Wenn ich ein anderes Land fahre, bekomme ich Impressionen und nehme meist nur positive Sachen mit. Ich finde es bedenklich wenn ein selbst in Jamaika anerkannter Künstler, wie Gentelman, heute nicht mehr mit seiner Musik beginnen würde.
Quelle hierzu:
Der deutsche Musiker Gentleman singt Reggae auf Patois, dem jamaikanischen Kreolisch mit Wurzeln im Englischen. Das sorgt für Kritik. Jetzt sagt er: Einiges würde er heute nicht mehr machen.
www.spiegel.de
Übrigens die Definition der kulturellen Aneignung:
"Kulturelle Aneignung (
englisch cultural appropriation) wird die Übernahme von Ausdrucksformen oder
Artefakten, Geschichte und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder
Identität bezeichnet."
Des würde bedeuten, dass wenn wir das konsequent durchziehen, dürfte kein Rad mehr in Südamerika existieren (kam mit den Europäern) und wir müssten farbige von ursprünglich weißen Sportarten ausschließen. Ist natürlich kompletter Schwachsinn.
Serdar Somucu hat hier aus meiner Sicht, eine sehr gesunde Ansicht:
2. Cancel coulture ist für mich nichts anderes als Zensur. Ein prominentes Beispiel hierfür ist, dass Abu keine Sprechrollen mehr bei den Simpsons hat. Mir wird hierdurch ein Teil meiner Kindheit genommen. Andere dumme Beispiele:
Winnetou war zuletzt in den Medien, was interessiert mich, was irgendwelche Indianer (die sich die Filme nicht ansehen würden oder die Bücher nicht lesen dürften) über die Gedanken von Karl May, der nie in Amerika war und damit Fiktion geschrieben hat, denken und am Ende vermutlich zu einem positiven Bild der Deutschen über Indianer beigetragen hat.
Sich über Kommentare in älteren Kinderbüchern wegen Rassismus aufzuregen. Niemand wird zum Fascho, Nazi oder Rassisten, weil er die unendliche Geschichte gelesen hat. Dennoch ist es im Ganzen eine schöne Geschichte. Ferner kann man diese Bücher auch in bestimmten Sachen problemlos anpassen. (Negerkönig in Afrika zum Südseekönig oder was bei Pipi Langstrumpf).
Das Spiel Panama hat nun keine braunen Steine mehr, weil diese an Kolonialismus erinnern. Den gab es nun einmal und das Spiel spielt in der Vergangenheit.
Auf Disney kann man den Zeichentrickfilm Dschungelbuch nur mit einem Erwachsenenaccount ansehen, weil dieser anscheinend ein veraltetes Menschenbild vermittelt. Ich weiß nicht einmal welches Menschenbild der Film verkörpern soll!? Aber vielleicht bin ich auch nur zu dumm dafür.
In Amerika gibt es Bestrebungen Statuen von Thomas Jefferson abbauen, weil dieser eine Plantage mit Sklaven besessen hat, was vermutlich jedes (sicherlich die meisten) Parlamentsmitglied in dieser Zeit hatte. Der Mann war einer der Gründerväter des Landes, Präsident und hat sogar durchgesetzt, dass keine Sklaven mehr aus Afrika (oder generell, bin mir da nicht sicher) mehr nach Amerika importiert werden dürfen. Ich möchte hierzu auch betonen, dass ich kein Problem damit habe, wenn Statuen, die aufgrund der Aufhebung der Rassentrennung aufgestellt werden, wieder entfernt werden.
3. Wokeness: Ist für mich nichts anderes als Bevormundung und geht mir speziell bei Comedy tierisch auf den Zeiger. Siehe Apu. Interessant fand ich auch, dass sich irgendwelche indisch stämmigen Amerikaner oder Briten über Szenen in Bridgerton beschwert haben, einer Serie die keinerlei Anspruch auf historische Authentizität oder Korrektheit erhebt.
Ich für meinen Teil konsumiere bestimmte Sachen nicht, wenn sie mir nicht zusagen.
4. Trennung Werk und Künstler
Als erstes stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht, die Kunst und den Künstler in einen Topf zu werfen. Dies übrigens noch mehr bei Leuten, die nicht mehr leben.
Bewertung von Büchern oder Kunstwerken:
Sind die Harry Potter Bücher schlechte Bücher, weil J.K. Rowling eine Meinung zu Transsexuellen hat, die nicht Woke ist? Was hat die Meinung eines Autoren zu einem von den Büchern getrennten Thema mit den Büchern zu tun? Meiner Meinung nach gar nichts! Das sind und bleiben Bücher die Kinder zum lesen animiert haben und immer noch animieren. Was gut ist.
Beispielsweise stellt sich mir auch die Frage, ob man Dali (offensichtlich gestört, hitlerfanatisch) oder Picasso (ein Mann der einige seiner Frauen definitiv schlecht behandelt hat) in irgendeiner Form als Mensch bewerten muss oder soll. Am Ende bleibt die Kunst, die mir persönlich extrem gut gefällt und die ich mir nicht nehmen lassen möchte. Egal was die Typen getan haben oder welche Ansichten sie hatten.
Andererseits halte ich es für richtig, dass Schauspieler keine Rollen mehr bekommen, wenn sie sich offensichtlich unangemessen verhalten haben, wobei hier für mich ein himmelweiter Unterschied besteht, was dem Künstler vorgeworfen wird und von wie vielen Leuten. Ich halte es z.B. für richtig, dass Kevin Spacey weniger oder keine Rollen mehr bekommt, da gegen ihn so viele Verfahren laufen, dass an eine Unschuld zu glauben schwierig fällt.
A London jury found the disgraced actor not guilty of nine counts of sexual assault.
www.thecut.com
Dennoch sind bspw. American Beauty oder die üblichen Verdächtigen großes Kino.