Tach zusammen,
da ich mich endlich mal dazu aufraffen konnte ein wenig Fluff für meine Tyraniden zu schreiben, möchte ich ihn einem breiteren Publikum präsentieren. Der Fluff ist für unsere Kampagne gedacht und soll mir eine Möglichkeit geben aus der Sicht der Niden zu schreiben.
Die Geburt des Todes
von Magus Biologis Simon Urdaris
Seid gegrüßt werter Leser, zu diesem Werk eines demütigen Dieners unseres vergötterten Imperators, gelobt sei sein Name. Dies könnten vielleicht meine letzten Stunden sein, denn ich habe mir den Zorn eines schrecklichen Bösen zugezogen, und wenn ein imperialer Agent von meinen Taten erfährt, wird sich wahrscheinlich auch meine eigene Rasse gegen mich wenden. Aber lasst mich am Anfang beginnen.
Mein Leben begann wie das ungezählter imperialer Bürger auf einer Fabrikwelt des Adeptus Mechanicus namens Rogal Prime. Meine Eltern waren Arbeiter in einer niederen Führungsposition in einer der vielen Rüstungsfabriken. Wie die meisten Bürger des Imperiums wussten sie nicht einmal genau, was sie überhaupt herstellten, aber sie wussten das es für das Wohl der Menschheit geschah, und das genügte ihnen vollkommen.
Eigentlich war mein Schicksal bereits vorbestimmt, und ich hätte meinem Vater in dessen Fußspuren folgen sollen. Allerdings zeigte ich in den Kursen in der Schule ein außergewöhnliches Talent in allen Bereichen der Biologie. Bereits mit fünf Jahren hatte ich meinen ersten Sumpfmolch seziert, und konnte alle Organe und ihre Funktionen aufzählen. Meine Tutoren waren so fasziniert von meinem Talent, dass sie extra einen Genetor Magister aus einem entfernten System kontaktierten, der mich unter die Lupe nehmen sollte.
So kam es, dass ich meinen Eltern entrissen wurde und auf den imperialen Außenposten „Wachendes Auge“ versetzt wurde. Genetor Magister Val Mk`Banner nahm mich unter seine Fittiche und lehrte mich was es hieß ein Biologe im Namen des Imperators zu sein. Ich werde hier natürlich keine Geheimnisse meiner Zunft verraten, aber der geneigte Leser sollte wissen, dass es kein gemütlicher Forschungsberuf ist, wie manche vielleicht vermuten. Ein Magus Biologis muss stark im Glauben sein, um den ständigen Verführungen seiner Xeno-Experimente zu widerstehen. Der Umgang mit fremden Spezies ist darüber hinaus auch äußerst gefährlich, und meine Mentoren lehrten mich darum auch den Umgang mit allen gängigen Waffenarten (auch außerirdischer Bau weise).
„Wachendes Auge“ befand sich, bzw. befindet sich meines Wissens nach immer noch, in den östlichen Ausläufern der Galaxis, nahe der als „Tau“ klassifizierten Xeno-Rasse. Dementsprechend war der Außenposten auch der Erforschung dieses Volkes gewidmet.
Eigentlich hätte mein Leben ab jetzt zwar hart und entbehrlich aber relativ ruhig ablaufen können. Ich hätte mein Leben der Erforschung der Tau und ihrer Physio- und Psychologie widmen können, allerdings hatte der allmächtige Gott-Imperator anscheinend andere Pläne für diesen demütigen Diener.
Der erste Kontakt mit meiner Nemesis geschah auf einem anscheinend gestrandeten Handelskreuzer der Tau. Unsere Exploratorflotte startete des öfteren Angriffe auf nicht eskortierte Händlerschiffe um neue Subjekte für die Experimente und vielleicht nützliche Technologie für das Adeptus Mechanicus zu erbeuten. Dieses Mal war das Schiff allerdings fast völlig verlassen. Der Techpriester erklärte uns, dass alle Fluchtkapseln gestartet worden seien. Nur ein Subjekt war noch an Bord, und das befand sich in einem erbärmlichen Zustand. Wir verfuhren nach dem Standard Protokoll und transferierten die Kreatur in einem Stasisfeld auf die „Wachendes Auge“. Die Quarantäne Scanner zeigten auch keine Anomalitäten an, und deshalb wurde das Subjekt in eine Zelle gesperrt um dort von den Servitoren aufgepäppelt zu werden. Die Wochen vergingen, aber der Tau schien seine Gesundheit nicht wieder zu erlangen, ganz im Gegenteil, es schien ihm immer schlechter zu gehen. Seine Hautfarbe nahm immer ungesündere Züge an, und seine ganze Physiologie schien sich zu verändern. Die meisten Biologen der Station waren fasziniert, denn sie hofften eine potente biologische Waffe entdeckt zu haben.
Nach ungefähr 12 Monaten änderte sich die Situation schlagartig. Obwohl der Tau mittlerweile kaum noch als solcher erkennbar war, schien es mit ihm bergauf zu gehen. Seine Hautfarbe hatte jetzt eine hellrote Tönung und die Knochenplatten die viele Stellen seines Körpers bedeckten, schimmerten Mitternachtsschwarz.. Nachdem die Servitoren ihm das Essen bisher des öfteren eintrichtern mussten, konnte er jetzt nicht genug davon kriegen.
Es ging sogar soweit, dass er einen Servitor zerfetzte und seine organischen Komponenten verschlang. Keiner meiner Vorgesetzten hatte so etwas schon einmal gesehen, deshalb baten sie um Hilfe beim Ordo Xenos.
Inquisitorin Quala wurde auf unsere Station geschickt um die Geschehnisse zu begutachten. Ihr Beschluss kam sofort und bestimmt. Die Kreatur müsse sofort vernichtet werden. Wir folgten ihrem Befehl umgehend, baten aber um Erklärung. So kam es, dass ich das erste mal vom Volk der Tyraniden erfuhr. Inquisitorin Quala war einer anderen Meinung als die meisten Bürokraten des Imperiums. Ihrer Ansicht nach sollte jeder höher gestellte imperiale Bürger die Gefahren des Weltraums kennen.
Aus diesem Grund war sie auch mehr als Bereit uns über die Bedrohung die von diesem Volk ausging zu unterrichten. Mein Interesse war geweckt, aber ich war noch nicht in der Position, meine eigenen Untersuchungen zu leiten. Ich setzte also meine Forschungen an den Tau fort, und versuchte nebenbei alles über die Tyraniden herauszufinden.
Die Jahre vergingen und ich kletterte die Karriereleiter in beachtlichen Schritten nach oben. Bald war ich ein vollwertiges Mitglied der Magus Biologii und nach 20 Jahren Dienst auf der „Wachendes Auge“ wurde mir die Leitung der Station angeboten. Ich hatte jedoch wenig Interesse daran, die Tau noch weiter zu erforschen. Was ich bisher über den großen Verschlinger in Erfahrung bringen konnte faszinierte mich dermaßen, dass ich die zuständigen Behörden darum ansuchte, meine eigene Forschungsstation zu gründen. Vermutlich wäre dieses Ansuchen abgelehnt worden, jedoch ließ mein Mentor Mk’Banner alle seine Beziehungen spielen und so wurde mir ein Exploratorschiff, die dazugehörige Crew und eine Nachtwelt mit dem Namen Thanatos weitab jedweder Zivilisation zugesprochen.
Die Welt erwies sich als äußerst feindselig gegenüber Fremden. Sowohl Flora als auch Fauna konnten Menschen gefährlich werden und die ewige Nacht machte es nicht besser.
Doch die Natur konnte unsere Technologie nicht lange aufhalten und so hatten wir unsere Basis bald eingerichtet und einen Sicherheitsperimeter errichtet. Das einzige was mir jetzt noch fehlte waren geeignete Forschungsobjekte. Aus diesem Grund kontaktierte ich Inquisitorin Quala. Ich hoffte das sie meine Bemühungen zu schätzen wusste. Die Inquisitorin warnte mich vor den Gefahren die so eine Forschungseinrichtung barg, erklärte sich jedoch bereit mir eine lebende Probe zu senden.
Kurz darauf traf das Transportschiff ein und die in Stasis befindliche Kreatur wurde mir übergeben. An diesem Tag sah ich den zweiten lebenden Tyraniden. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass es keine einfache Kriegskreatur war sondern ein Organismus der von imperialen Soldaten gerne „Krankenschwester“ genannt wurde. Diese Kreaturen sind zumeist an Bord der gewaltigen Leviathane aus denen die Tyranidenflotte besteht. Man vermutet das ihre Aufgabe darin besteht sich um die frisch geschlüpften „Jungen“ zu kümmern.
Zuerst wusste ich nicht, wie ich anfangen sollte. Ich wollte meine derzeit einzige Kreatur nicht töten und sezieren, deshalb errichte ich ein Gehege in dem ich alle gefährlichen Tier- und Pflanzenarten entfernte und ließ den Tyraniden frei.
Zuerst reagiert das Tier überhaupt nicht und ich fürchtete bereits dass die Kreatur ohne übergeordneten Imperativ zum Tode verurteilt sei. Nach kurzer Zeit nahm jedoch anscheinend die instinktive „Programmierung“ die Kontrolle und der Organismus fing an sich um die heimische Flora und Fauna zu „kümmern“. Die Tyranidenkreatur fing die verbliebenen Kleintiere und fütterte sie mit einer Masse die sie anscheinend in ihrem inneren herstellte. Langsam begannen sich die Tiere und die Pflanzen im Gehege zu verändern. Jede neue Generation ähnelte einem Tyraniden mehr als der „Eltern“-Rasse. Die ersten „Absorber“ tauchten bereits nach einem Jahr auf. Bereits nach 5 Jahren wurden die ersten Kreaturen geboren, die von einem Ganten nicht mehr zu unterscheiden waren.
Ich ließ das Gehege beständig erweitern, denn die Tyraniden hatten keine Probleme, mit selbst den größten Jägern auf Thanatos. Sie operierten in ausgezeichnet koordinierten Gruppen und so konnten sie obwohl von kleiner Statur, alle Feinde bezwingen. Interessant war auch zu beobachten, dass das Leben eines einzelnen Organismus für einen Tyraniden anscheinend keine Bedeutung hat. Des öfteren opferte sich eine ganze Gruppe als Köder, nur damit die Beute abgelenkt war und die Falle der Tyraniden zuschnappen konnte.
Der Schwarm begann außerdem sich seiner Umgebung anzupassen. Die Haut der Kreaturen wurde immer dunkler und der Chitinpanzer begann ein Muster anzunehmen dass zu der knochenfarbenen Pflanzenwelt Thanatos’ passte. Zu dieser Zeit musste ich bereits mehrmals im Jahr eine fast komplette Säuberung durchführen. Das Gehege, wenn man es so nennen kann, umfasste bereits fast den gesamten Kontinent auf dem unsere Basis erbaut war. Es tauchten auch die ersten Berichte über größere Kreaturen auf die viel mit den als Tyranidenkrieger bekannten Organismen gemein hatten. Das Experiment lief Gefahr, aus dem Ruder zu laufen, deshalb entschied ich mich, es an dieser Stelle zu beenden. Ich hatte vor mit meinem Gefolge und allen Forschungsunterlagen, mein Schiff zu besteigen und den Planeten mit einem Virusbombardement in seinen Urzustand zurück zu versetzen.
Meine Forschung machte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung. Ich weiß nicht wer hier wen beobachtet hatte, aber die Tyraniden hatten bereits die gesamte Basis infiltriert. Als ich mein Schiff fertig beladen hatte und der Welt den Rücken kehren wollte, brach die Hölle los. Der Schwarm brach aus seinen Verstecken und schlachtete meine Beschützer in Windeseile ab. Ein erbittertes Rückzugsgefecht tobte auf der Landeplattform. Ich gebot dem Piloten sofort zu starten, allerdings mussten die Triebwerke erst warm laufen wenn wir nicht Gefahr laufen wollten während des Fluges abzustürzen. Ich selbst übernahm das Kommando über die kleine Gruppe Gardisten und verteidigte die Plattform verbissen. Welle nach Welle kamen die Ganten auf uns zu gestürmt, nur um von den Gardisten und den Servitorgestützten Automatikwaffen zerfetzt zu werden. Als das Schiff endlich abflugbereit war, war meine Gruppe auf vielleicht ein Dutzend Mann reduziert. Wir starteten, in der Hoffnung wenigstens jetzt diesem Schrecken ein Ende zu setzen, doch was wir aus dem Fenster der Fähre sahen übertraf meine schlimmsten Alpträume. Der Boden von Thanatos war übersät mit Brutstätten der Tyraniden. Brutstätten die eine Woche zuvor noch nicht da gewesen waren. Ich erhaschte auch einen Blick auf mindestens einen Schwarmtyranten.
Ich trieb den Shuttlepilot zur Eile an. Um diesem Grauen ein für alle Mal ein Ende zu setzen musste ich die Virusbomben meines Exploratorschiffes einsetzen. Mit Genugtuung sah ich wie die tödlichen Sprengköpfe auf der Planetenoberfläche einschlugen und ihn in eine dunkle Wolke hüllten. Ich dachte ich hätte gesiegt.
Doch noch war es nicht vorbei. Eine als „Liktor“ klassifizierte Kreatur hatte es geschafft sich in der Fähre zu verstecken und lief nun Amok auf meinem Schiff. Wir verbarrikadierten uns auf der Brücke und warteten darauf dass das Vieh uns in die Falle laufen würde. Der Tyranide nahm jedoch einen unkonventionellen Weg und tauchte hinter uns aus einem Versorgungsschacht auf. Bevor wir ihn erschießen konnten hatte er bereits unserem Navigator eine tödliche Verletzung beigebracht.
Ich tat mein möglichstes den Navigator zu retten da ich wusste, das wir ohne ihn keinen Warpsprung unternehmen konnten. Er war jedoch zu schwer verletzt. Noch während er starb öffnete sich sein drittes Auge und er zwang mich hineinzusehen. Ich weiß nicht warum ich diesen Anblick überlebte, und ich kann und will nicht beschreiben was ich sah.
Ich wusste, dass ich dem Imperium von diesem Vorfall berichten musste, auch wenn ich um mein Leben bangte. Doch ohne Möglichkeit der Warpreise, blieb mir nur der Ausweg, mich in die Kälteschlafkammer zu begeben und dem Bordcomputer den Befehl zu geben, den nächsten imperialen Planeten an zufliegen.
Im Kälteschlaf fing ich an zu träumen. Ich sah wie einige Tyraniden das Virusbombardement überlebten. Ich sah wie sie sofort damit begannen den Schwarm neu aufzubauen. Bioschiffe wuchsen in unterirdischen Brutstätten heran, und es dauerte nicht lange bis der erste Tyranide den Planeten verließ und sich in den Weltraum aufmachte. In meine Richtung.
Ich weiß nicht warum mich „meine“ Schwarmflotte Thanatos verfolgt. Ich weiß nur das jede Welt auf der ich bisher Schutz gesucht habe, kurz darauf von den Tyraniden verschlungen wurde. Zugegeben, auf der ersten Welt auf die ich nach meinem Kälteschlaf traf, rettete mir das das Leben, denn die imperialen Agenten wollten mich töten für das was ich verbrochen hatte. Doch die Gefahr einer herannahenden Schwarmflotte ließ sie meine Sünden vergessen und ich konnte von dem Planeten fliehen. Seitdem bin ich auf der Flucht. Auf unzähligen Planeten habe ich schon Schutz gesucht. Auf Agrarwelten, Feudalwelten, Todeswelten, ja selbst eine Makropolwelt wurde durch meine Schuld schon verschlungen. Noch keine Flotte konnte es mit meiner ungewollten Kreation aufnehmen. Und ständig träumte ich, ich sah was meine Flotte tat, ich sah ihre Pläne, jedoch immer zu spät, immer nachdem alles vorbei war. Doch dann sah ich einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Ich hörte von einem Planeten auf dem sich gleich mehrere Rassen bekämpften. Ich wusste nicht warum der Krieg so erbittert loderte, doch ich hoffte, dass dieser Hass genügen würde meine Nemesis aufzuhalten. Ich hoffte, dass Heraklion das Ende meiner Flucht sein würde.
To be continued...
C&C willkommen und erwünscht.