Dies ist eine Kurzgeschichte die ich heute geschrieben habe. Anlass war ein Kellerfund, ein Ausdruck einer Kurzgeschichte, die vermutlich einmal hier im Forum stand. Wenn also jemand die Geschichte wieder erkennt, so möge er mir verzeihen das ich sie als Inspiration für diese hier verwendet habe.
Viel Spass beim lesen. ^_^
Sie wusste, dass sie sich beeilen mussten. Trupp Pertinacious war von den tückischen Raptoren erschlagen worden und ihr Trupp Seraphim war die letzte Chance, das stählerne Ungetüm aufzuhalten, welches auf die Verteidigungsstellung der kleinen Streitmacht des Adeptus Sororitas zuhielt. Hinter einem Schutthügel kniend schätzte Ylva die Entfernung ab. Noch zwei Sprünge, dann hätten sie die blasphemische Monstrosität erreicht, die einmal ein gesegneter Landraider des Adeptus Astartes gewesen war. Ylva spürte die dämonische Aura die von diesem Ding ausging. Eines der Seitengeschütze schwenkte in ihre Richtung und sie duckte sich tiefer. Sie blickte sich zu Ihren Schwestern um, in ihren Augen sah sie die gleiche wilde Entschlossenheit, die auch sie erfüllte.
„Melter.“, wies sie kurz und knapp an, nahm selber eine der Haftgranaten von Ihrem Gürtel und entsicherte sie. Die Laser des Landraider-Geschützes feuerten. Obwohl die Strahlen weit von ihr entfernt ihr Ziel suchten, spürte sie die sengende Hitzewelle über ihr Gesicht branden. Sie wandte den Kopf ab, wartete einen Moment und spähte dann wieder über den Schutt.
Der Landraider machte eine kleine Drehung um ein Hindernis zu umgehen und verschwand aus Ihrem Sichtfeld. Ylva gab ein Handzeichen und mit einem fauchenden Zischen zündeten fünf Paar Sprungdüsen und die Schwestern machten einen 20 Meter weiten Sprung.
Sie kamen knirschend auf und gingen hinter ein paar Trümmern in Deckung, nur wenige Meter von dem Landraider entfernt. Wieder schossen die Laser, sie spürte die Hitze sogar hinter den Mauerresten und sah entsetzt das die Laser ihr Ziel gefunden hatten. Zwei ihre Schwestern in den Verteidigungsstellungen wurden einfach weggeschmolzen. Sie biss die Zähne zusammen und spähte über die Mauerreste, die korrumpierte Maschine war fast zum greifen nah, und sie erkannte jede Einzelheit. Es schien als würde die Oberfläche sich bewegen, als wären Gesichter unter dem Metal gefangen, Gesichter die nach ihr riefen.
„Achtung.“, schrie eine der Seraphim und riss Ylva aus den Gedanken. Sieben Soldaten der chaotischen Fusstruppen,dem Kielwasser des Landraiders folgend, hechteten über die Deckung hinter der sich die Seraphim verbargen, und kamen strauchelnd und rutschend zum stehen.
Sofort feuerten drei Schwestern mit ihren Boltpistolen, und streckten fünf der überraschten Soldaten nieder, Schwester Gelsa entriss einem der Soldaten im Nahkampf das Gewehr und rammte ihm ihre Boltpistole ins Gesicht bevor sie abdrückte, dem letzte brach Schwester Frauce mit einem wuchtigen Schlag ihrer gepanzerten Faust und der Kraft der Servorüstung das Genick. Prioris Ylva hatte während des kurzen Handgemenge nicht den Blick von dem Landraider genommen. Sie waren Seraphim, die besten Kriegerrinnen, die das Imperium der Menschheit aufbieten konnte. Ein Trupp Verräter war kein Gegner für ihre Schwestern. Sie warf einen schnellen Blick auf die grässlich zugerichteten und verunstalteten Körper der vom Chaos gezeichneten Soldaten. Jene waren keine Bedrohung für ihren Trupp, dieses Monstrum aber, war ihr Schicksal, das fühlte sie.
Sie spähte wieder zu dem Landraider. In seinem Inneren beförderte er Chaos Marines. Jene, die einst Söhne ihres Vaters gewesen waren. Gefallene, die sich vom Licht des Imperators abgewendet hatten um ihren dämonischen Meistern zu dienen.
Einst waren sie die Beschützer der Menschheit gewesen, nun waren sie ihr Verderben. Es lag jetzt an ihnen, den Töchtern des Imperators, die gefallenen Söhne zu aufzuhalten. Doch Ylva wusste, dass jene, die dort im Bauch des Ungetüms warteten, ihnen im Nahkampf mehr als ebenbürtig waren.
Die Geschützkuppel suchte ein neues Ziel und schwenkte herum. Der Moment war gekommen. Ylva sah ihre Schwestern an, den Schlachtlärm übertönend sprach sie.
„Ehre dem Orden, Ehre dem heiligen Vater.“
„So sei es.“, kam die Antwort wie aus einem Mund.
Ylva nickte.
„Sprung.“
Wieder fauchten die Miniatur-Triebwerke und hoben die Seraphim in die Luft.
Ylva kam in geübter Eleganz auf dem Boden neben dem Landraider auf. Sie schlug die Melterbombe an die metallene Außenhaut und mit einem hallende Klang! blieb die Bombe haften. Sie lief los zum Ende des Landraiders. Ihre Schwestern hatten ihre Bomben ebenfalls platziert, Schwester Gelsa sogar auf dem Dach des Motorblocks, und sie sprang jetzt mit einem Überschlag hinab. Der Landraider setzte knirschend und dröhnend seinen Weg fort.
Dann detonierten die Melterbomben.
Sonnenheißes Plasma fraß sich in das Innere des jahrtausende alten Panzers. Energiezellen und Treibstoff explodierten und eine der Ketten riss. Die haushohe Maschine kam kreischend und bockend zum stehen. Ylva atmete erleichtert aus. Doch der Moment des Triumphs währte nur kurz. Soldaten und Chaos Marines, die dem Landraider folgten, stürmten auf sie zu, Bolter krachten, Kettenschwerter jaulten auf. Sie riss ihre Boltpistolen aus den Halterungen und wich mit ihren Schwestern, das Feuer erwidernd, zur Front des Landraiders zurück. Die Sturmrampe hatte sich jedoch gesenkt und die Chaos Marines waren herausgestürmt, fielen Ihnen jetzt mit Ihren Sturmwaffen in den Rücken.
Der Kampf war schnell und wild und die Sororitas wehrten sich wie Furien. Drei Verräter-Marines fielen, und mindestens ein Dutzend Soldaten. Doch schließlich war Ylva die Letzte die noch stand und kämpfte. Zwei Bolttreffer trafen Ylva auf Brust und warfen sie herum. Die Explosionen versengten Ihr das Gesicht und sie taumelte. Dann traf sie etwas mit großer Wucht, zerschmetterte ihr Rückenmodul und warf sie zu Boden. Ihr Blick wurde verschwommen und die Geräusche der Schlacht wurden seltsam dumpf und leise. Ylva war auf die Seite gekippt, unscharf sah sie Schwester Aleke, zwei Meter entfernt, auf dem Bauch liegend. Die einst schneeweiße Rüstung blutverschmiert und dreckig, ihr Schädel zertrümmert und blutüberströmt, die Augen offen und verdreht. Ylva wurde von einem gepanzerten Fuß umgestoßen und fiel schwer auf den Rücken. Der gehörnte Helm eines Chaosmarines kam in ihr Blickfeld. Er hob wortlos sein Energieschwert und rammte es ihr durch den Leib.
Sie bäumte sich auf, schmeckte warmes, bitteres Blut im Mund, hustete es aus.
Prioris Ylva blickte zum letzten Mal in den dunkelgrauen Himmel und lächelte.
Zu Fuß würden die Verräter die Stellung ihrer Schwestern niemals erreichen. Retributortrupp Purgator würde sie rächen....