Evil Games Shop


Schatz, ich kenn mich in der Materie der Miniaturenherstellung auch nur marginal aus, allerdings haben Bloodknight, DEM und andere Mitglieder dieses Forums ihr umfangreicheres Wissen schon häufiger und sehr ausführlich mit dem interessierten, aufmerksamen Leser geteilt.
😉
Waschen tue ich meine Modelle, weil ich die meisten umbaue... wenn du mehrfach Staub und Rückstände von Schneiden und Feilen lackiert hättest, so wie ich, dann wärest du auch zum Waschbär mutiert!
 
OK, also der Grund für einen der schlechtesten Hinweise aller Zeiten ( 😉 ) ist, dass RH irgendwann vor 3 Jahren sich beim Trennmittel vergriffen hat?
Oder machen sie das immer noch?

Ich habe nämlich selbst noch ein paar RH-Minis hier rumliegen (die auf die vergessene zweite Hälfte der Bestellung warten...) und es wäre schon gut, das vor der Bearbeitung zu wissen.
 
Moinmoin,
um kurz mit Vorurteilen aufzuräumen:
Resin sollte man ohnehin nur nass schleifen. Der Staub soll krebserregend sein.
Nö, nicht grundsätzlich. Im Gegenteil, das von mir verwendete Gießharz (engl.: Resine) ist zum Beispiel Lebensmittelecht. Wird u.a. für die Herstellung von Cutter-Schnecken (Fleischverarbeitung ) verwendet. Wenn natürlich billiges, minderwertiges Gießharz verwendet wird, wer weiß schon was da drin ist... Diese Harze haben meistens auch im ausgehärteten Zustand über Jahre einen markanten Eigengeruch. Oder einfach, sie stinken auffällig nach Chemie😉

Man sollte bei der Gießharzbearbeitung grundsätzlich eine Staubschutzmaske tragen, da der feine Säge- und Schleifstaub sehr leicht ist und in der Luft verwirbelt wird. Dadurch kann man ihn leicht einatmen, wie viele andere Arten von Staub lagert er sich dann in der Lunge ab und führt dadurch zu Gesundheitsschäden (z.B. Staublunge).
Was das Gießen mit Weißmetall Zinn angeht, ja da werden Kautschukformen verwendet. Wer auf die Hamburger Tactica geht, kann so etwas wissen. Dort steht seit Jahren die Fa. Schilling Figuren im Foyer, gleich links vom Eingang. Der Chef selbst zeigt dort, wie er gießt und erklärt auch gerne, wie Formen gebaut werden.

Plastikbausätze werden bei Großserien in Stahlformen gespritzt, das rechnet sich zum einen durch die großen Stückzahlen, zum anderen durch die Gußgeschwindigkeit und -qualität. Hier wird mit hohem Druck gearbeitet, den nur gehärtete Stahlformen aushalten. Die ersten Probeschüsse werden noch vor dem Härten ausgeführt, um zu prüfen ob der Guß einwandfrei funktioniert. Dazu muß mit geringerem Druck gespritzt werden, um Formschäden vorzubeugen. Die gehärteten Formen halten in der Regel 100.000 Schuß und mehr.
2. Möglichkeit sind sogenannte Shortrun-Formen, sie werden z.B. aus Aluminium hergestellt. Diese halten oft nur 5.000 Schuß, die Gußqualität läßt aber meist schon nach 10 Schüssen erkennbar nach. Die Qualität solcher Shortrun-Bausätze ist überwiegend gruselich, aber meist sind es dann Sachen die man sonst nur für deutlich mehr Geld als Resinemodell bekommt oder gar nicht. Die zu erwartetenden Verkaufszahlen rechtfertigen aber keine Stahlformen.

Silikonformen für Resinebausätze werden immer noch mit einem hohen Anteil an manueller Arbeit erstellt, die Standfestigkeit der Formen ist relativ gering ( zwischen 50 und mehreren Hundert Abgüssen), schon die Herstellung der Form hat Einfluß auf die Qualität der Abgüsse (neben vielen anderen Faktoren).

Gruß NC
 
@ NC: Finde ich cool, dass du hier Volkbildung betreibst, sehr interessant zu lesen! 🙂

@ DEM: Alles klar, danke dass wenigstens du auf meine Frage antwortest. Also wenn ich dieses Jahr etwas von RH gekauft habe, dürften da keine Probleme bestehen?

@ GA: Also der ganze Affenzirkus hier kommt daher, dass du dich über RH seit damals ärgerst und daher nicht magst, wenn sie jemand erwähnt? ^^"
 
[...]Nö, nicht grundsätzlich. Im Gegenteil, das von mir verwendete Gießharz (engl.: Resine) ist zum Beispiel Lebensmittelecht. Wird u.a. für die Herstellung von Cutter-Schnecken (Fleischverarbeitung ) verwendet. Wenn natürlich billiges, minderwertiges Gießharz verwendet wird, wer weiß schon was da drin ist... [...]

Achtung!
Ggf. kleine Mengen Resin zu verzehren, die von den Bearbeitungsmaschinen in Lebensmittel gelangen und den Schleifstaub einzuatmen sind zwei Paar Stiefel.
Klar gibt´s Unterschiede, bzw. der Begriff "Resin" sagt so gut wie gar nichts über die Zusammensetzung aus, aber "lebensmittelecht" bedeutet nicht dass das man sich beliebige Mengen des Materials auf jede erdenkliche Art bedenkenlos zuführen kann!
Kein Mensch käme auf die Idee eine PET-Flasche zu schreddern und zu rauchen.

Die ersten Probeschüsse werden noch vor dem Härten ausgeführt, um zu prüfen ob der Guß einwandfrei funktioniert. Dazu muß mit geringerem Druck gespritzt werden, um Formschäden vorzubeugen.

Das höre ich zum ersten mal...i.d.R. werden die Formnester vor dem Härten nur grob vorgefräst und nach dem Härten final bearbeitet, da sich die Stahleinsätze beim Härten noch verformen und geschliffen werden müssen, um in die Form zu passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Nuck: Wenn man eine Staubmaske verwenden muss, kann man auch gleich nass schleifen. Dann ist der Staub wenigstens gebunden und weg. Die meisten von uns basteln ja im eigenen Wohn- und Lebensbereich. Da muss der Staub nicht rumfliegen, wo er dann doch nochmal Gelegenheit hat, eingeatmet zu werden. Das mit dem Krebserregend meine ich irgendwo im zusammenhang mit Kunstharz als Warnung auf der Verpackung gelesen zu haben. Würde das nicht so einfach abtun nur weil manche Kunstharze vllt. Lebensmittelecht sind. Das ein Unterschied zwischen verschlucken und einatmen besteht, wurde ja auch schon gesagt.
 
Moinmoin,
wieso habe ich das Gefühl, das mal wieder vieles in meinen Beitrag hineininterpretiert wird, was ich gar nicht geschrieben habe ?
FalloutBoy: Ich habe nicht gesagt, das Gießharze grundsätzlich nicht krebserregend sind, sondern das sie nicht grundsätzlich krebserregend sein müssen.
Ich bin mit einem schweizer Hersteller von Plastik- und Resinebausätzen befreundet, außerdem betreibt er eine Resine- Lohngießerei. Seine Plastikbausätze werden zum Teil in einem Kunststoffbetrieb 18 Km von meinem Wohnort gespritzt, ich war in die Auftragsvergabe erheblich involviert. Von daher habe ich wiedergegeben, was mir erklärt wurde. Ich bin nicht vom Fach, soweit konnte ich den Erläuterungen aber schon folgen. Das schließt nicht aus, das ich was falsch verstanden haben kann. Oh, und nach dem Härten kommen noch mehrere Arbeitsschritte, das nur nebenbei.
Und was meine Aussage angeht, das vor dem härten Probeschüße mit verringertem Druck gemacht werden, ich habe solche Probespritzlinge in meiner kleinen Privatsammlung liegen, einige davon habe ich probegebaut für den Hersteller. Sowie einige seiner Resine- und Plastikbausätze für Messedisplays gebaut. Ich habe da also den direkten Vergleich zwischen den Probespritzlingen und den Serienspritzlingen.
aber "lebensmittelecht" bedeutet nicht dass das man sich beliebige Mengen des Materials auf jede erdenkliche Art bedenkenlos zuführen kann!
Kein Mensch käme auf die Idee eine PET-Flasche zu schreddern und zu rauchen.
Und so etwas habe ich auch nirgends behauptet. So wie Du hier formulierst, kommt bei mir der Eindruck auf, ich hätte dazu aufgerufen, sich Gießharz zu reiben und aufs Essen zu streuen. Ich fühle mich da schon verarscht.

Shub Niggurath: Nassschleifen hilft und vermeidet Schleifstaub größtenteils, aber meiner Erfahrung nach nicht vollständig - daher der Rat zur Schutzmaske. Der als Verarbeitungshinweis auch vom Hersteller meiner Wahl kommt.
Das ein Unterschied zwischen verschlucken und einatmen besteht, wurde ja auch schon gesagt.
Wenn Schleifstaub entsteht und man Ihn einatmet, gerät er zumeist nicht nur in die Lunge sondern über Mund und Rachen auch in den Magen, das nur der Vollständigkeit halber. Ich habe nicht behauptet, nassschleifen verkehrt oder überflüssig ist.

Die krebserregenden Stoffen befinden sich nach meinem derzeitigen Kenntnisstand in den Einzelkomponenten des Gießharzes, wenn das Harz vermischt und ausgehärtet ist, ist es bei den von mir verwendeten Gießharzen nicht mehr gefährlich, nach Herstellerangaben kann ich das ausgehärtete Material sogar über den Hausmüll entsorgen. Nur bei den unvermischten Komponenten handelt es sich um Gefahrgut. Im Datenblatt habe ich aber bisher keinen Hinweis darauf gefunden , das die Komponenten krebserregende Stoffe enthalten. Was natürlich nur bedeutet, das bisher keine krebserregenden Stoffe nachgewiesen wurden.

Und um das klarzustellen, ich gebe in der Regel nur Informationen aus erster Hand nach meinem aktuellen Kenntnisstand wieder. Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich etwas falsch wiedergebe oder meine Aussagen auf veralteten Informationen beruhen. Siehe Plastik, noch vor wenigen Jahren war Plastik das non-plusultra, heute wissen wir das Micro-Plastik ein wirklich grosses Problem ist.

Gruß NC
 
@ GA: Also der ganze Affenzirkus hier kommt daher, dass du dich über RH seit damals ärgerst und daher nicht magst, wenn sie jemand erwähnt? ^^"

Es ist ja nicht so als wäre das der einzige Qualitätshänger bei denen. Ihr seit doch die Mauler und Heuler über FW/GW-Qualität und Preise. GW hat mir noch nie etwas andrehen wollen, was mir RAHE als KS-Reward für TGG2 geschickt hat... der erste KS ist sehr gute Qualität, viele ihrer frühen Modelle sind Spitzenklasse; TGG2 ist ein Volldebakel - that's it!
Wens interessiert, 'SisterMaryNapalm' hat sich einigen TGG2-Modellen mit viel Humor und Engagement gewidmet, besucht ihren Thread!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ihr seit doch die Mauler und Heuler über FW/GW-Qualität und Preise.
Ja, tut mir Leid. Ich habe einen halben Thread über eine fehlende Grundregel-Broschüre in einer GW-Erweiterung vollgeheult, aber jetzt sehe ich es ein. :cry2:
Oder war es womöglich gar nicht ich?

Wens interessiert, 'SisterMaryNapalm' hat sich einigen TGG2-Modellen mit viel Humor und Engagement gewidmet, besucht ihren Thread!
Hier der Link, falls du den meinst.
Schaue ich mir nachher vielleicht an, danke für den Hinweis.
 
Ich habe einen halben Thread über eine fehlende Grundregel-Broschüre in einer GW-Erweiterung vollgeheult, aber jetzt sehe ich es ein. :cry2:

Tröste dich, das ist anderen andernorts auch aufgefallen und sie finden es genauso eigenartig wie du, falls du es warst - wovon ich jetz nicht ausgehe! 😛

@beetlemeier: Raging Heroes, Kickstarter-Vergütung, Toughest Girls of the Galaxie 2 "Darkness & Light" -> da war ein Link zum Dink 😉
 
@Chuck Norris:
Sorry, falls da etwas missverständlich rüberkam. "Lebensmittelecht" =/= "nicht krebserregend beim Einatmen" darauf wollte ich nur hinweisen.

Und es mag sein, dass manche Firmen mit den unfertigen Kavitäten Probeschüsse machen, aber gänige Praxis ist das nicht...aber das führt zu weit in die Materie und ist noch weiter vom Thema entfernt...no offense.

Gruß FOB
 
@beetlemeier: Raging Heroes, Kickstarter-Vergütung, Toughest Girls of the Galaxie 2 "Darkness & Light" -> da war ein Link zum Dink 😉

Danke!
Ich hatte gedacht, wenn ich Dein "Schatz" bin, bekomme ich auch ne Sonderbehandlung!😀

btt:
Ich hab gerade mal auf Youtube nachgesehen, und da findet man zum Thema Resin/Resin casting gleichzeitig alles und nix! Kann da jemand nen bestimmten Kanal empfehlen? Also einen, der einem die ganze Thematik auch mal visuell näherbringt?😉
 
@ DEM: Alles klar, danke dass wenigstens du auf meine Frage antwortest. Also wenn ich dieses Jahr etwas von RH gekauft habe, dürften da keine Probleme bestehen?

Ich gehe davon aus, ich hatte die beschriebene Probleme auch nicht.
Mal einen schlimmen Fehlguss aber der wurde ohne klagen ersetzt.

@beetlemeier
Wenn du des engl. mächtig bist war das resin addicted forum mal eine gute Anlaufstelle
 
Shub Niggurath: Nassschleifen hilft und vermeidet Schleifstaub größtenteils, aber meiner Erfahrung nach nicht vollständig - daher der Rat zur Schutzmaske. Der als Verarbeitungshinweis auch vom Hersteller meiner Wahl kommt.
Wenn Schleifstaub entsteht und man Ihn einatmet, gerät er zumeist nicht nur in die Lunge sondern über Mund und Rachen auch in den Magen, das nur der Vollständigkeit halber. Ich habe nicht behauptet, nassschleifen verkehrt oder überflüssig ist.

Die krebserregenden Stoffen befinden sich nach meinem derzeitigen Kenntnisstand in den Einzelkomponenten des Gießharzes, wenn das Harz vermischt und ausgehärtet ist, ist es bei den von mir verwendeten Gießharzen nicht mehr gefährlich, nach Herstellerangaben kann ich das ausgehärtete Material sogar über den Hausmüll entsorgen. Nur bei den unvermischten Komponenten handelt es sich um Gefahrgut. Im Datenblatt habe ich aber bisher keinen Hinweis darauf gefunden , das die Komponenten krebserregende Stoffe enthalten. Was natürlich nur bedeutet, das bisher keine krebserregenden Stoffe nachgewiesen wurden.

Und um das klarzustellen, ich gebe in der Regel nur Informationen aus erster Hand nach meinem aktuellen Kenntnisstand wieder. Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich etwas falsch wiedergebe oder meine Aussagen auf veralteten Informationen beruhen. Siehe Plastik, noch vor wenigen Jahren war Plastik das non-plusultra, heute wissen wir das Micro-Plastik ein wirklich grosses Problem ist.

Gruß NC

Wenn der Staub fein genug ist kommt er auch in die Lunge. Ist ja bei der Staublunge genauso. Ein Teil bleibt auf dem Weg andernorts im Körper hängen und kommt irgendwie wieder raus, aber ein Teil geht eben auch in die Lunge. Ich bin da sicher auch kein Fachmann, aber wenn in dem Merkblatt zu den einzelnen Stoffen nix von Krebserregend steht, wird da denn auch das fertige Gemisch mit abgedeckt? Das ist am Ende ja ein völlig anderer Stoff mit ganz anderen Eigenschaften. Wäre natürlich schön, wenn es nicht Krebserregend ist, aber ich werd mich da mal etwas bei meinen chemiafineren Kumpels umhören.