9th Age Fantasy Battles 9th Edition

TheHoodedMan

Blisterschnorrer
17 März 2014
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Vielen Dank für dein Feedback, sehr interessant!
Gleichzeitig besondere Charaktere und Kings of War gut zu finden ist natürlich ein Dilemma ;-).
Ich habe KoW auch getestet. Notfalls würde ich es auch spielen, einfach um meine Modelle auch mal auf einen Spieltisch zu bekommen, aber das Erweiterungsbuch habe ich mir erstmal nicht gegönnt, da mir WHF und insbesondere 9th Age wegen seiner viel höheren Komplexität besser gefällt.
 

Unbekannter Besucher

Grundboxvertreter
9 Mai 2010
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Das Lustige ist ja: es gibt besondere Charaktere bei KoW (kann allerdings nichts zu ihrer Sinnhaftigkeit sagen).

Da man bei 9th Age ja praktisch jeden Armeelisteneintrag, inklusive Endtimes-Gedöns übernommen hat, hätte es sich ja angeboten auch die Charaktere, zumindest die wichtigsten, ebenfalls mit einzubauen. Kommt vielleicht ja noch irgendwann...

Ansosten ist es mit den Systemen einfach Geschmackssache. Was man bei KoW nicht hat, sind diese verrückten Momente, wo ein Champion den feindlichen General in einer Herausforderung tötet, sich eine fliehende Einheit 1 Zoll vor der Tischkannte sammelt, oder der Held überlebt, weil er drei Rettungswürfe auf 5+ hinlegt.
Dafür entfällt auch das nervige Ermitteln, wieviele Modelle jetzt auf welche Entfernung schießen können, wer alles von der Schablone getroffen wird, wieviele Attacken ich im Nahkampf habe, gegen wen genau und in welcher Reihenfolge... All diese Dinge, die aus einem 2h-Spiel ein 4h-Spiel machen...
 

Kuanor

Tabletop-Fanatiker
3 März 2014
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1.481
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Zur Umbenennungsgeschichte:
Fand sie auch gruselig krumm und nervig. Zuletzt kam die Diskussion bei TTW darüber auf und jemand führte an, dass wenn 9A Spendenunterstützung sammelt, sie dann nicht mehr nichtkommerziell wären und die Sache rechtlich wieder pikant.
 
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Gadamon

Aushilfspinsler
10 Februar 2013
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okay, nach unserem Spieletag kann ich unsere Eindrücke mal kurz zusammenfassen:

Das war hui:
Das ganze Spielsystem, die Truppen, Sonderregeln und Zaubersprüche wirken insgesamt und im Zusammenspiel besser durchdacht als je zuvor in einer Warhammer Edition.
Wir waren zuerst überrascht und dann begeistert, wie sehr schon die (teilweise) neuen Armeesonderregeln den verschiedenen Völkern Charakter verliehen und wie nützlich manche Truppen für bestimmte Aufgaben waren (z.B. Speerträger gegen Kavallerie), die wir vorher kaum mal auf die Armeeliste geschrieben hätten. Da die Regeln neu sind und Sonderregeln und Truppen neue Namen haben, mussten wir viel nachschlagen, aber das ist eine Frage der Umgewöhnung. Denn da sich die Sonderregeln der Armeen immer auf die Auswahl an Special Rules im Regelwerk beziehen, bekommt man schneller den Überblick und wir hatten den Eindruck, dass das ganze Spiel "runder" und zügiger ablief, als in der 8. Edition.

Das war pfui:
Die ständigen Updates der Regeln bringen noch einiges durcheinander, v.a. wenn Regeln im Detail verändert oder Special Rules immer wieder umbenannt werden (z.B. 'Blurry' in 'Hard Target', 'Slow to Fire' in 'Cumbersome'?) und in den Armeebüchern anders drin stehen als im Regelwerk. Aber das wird sich voraussichtlich bessern.
Manchmal hatten wir den Eindruck, dass die Verfasser der Regeln es besonders gründlich machen und auch noch für die seltensten und außergewöhnlichsten Situationen eine (kompliziert formulierte) Regelung finden wollten. Hier und da könnten die Regeln etwas einfacher oder anschaulicher und durch mehr Schaubilder und Beispiele verdeutlicht werden. Es wäre vielleicht auch nicht unbedingt nötig gewesen in manchen Bereichen neue Regeln einzuführen (z.B. Aufstellung oder Kanalisieren), aber für eine umfassende Beurteilung waren das noch zu wenige Testspiele.


Ich finde, man merkt im positiven Sinne, dass diesmal keine Firma dahinter steckt, die primär ihren Profit maximieren will, sondern eine Gruppe von Spielern, die wirklich Ahnung haben und uns ein tolles Spielerlebnis bieten wollen.

Ach ja, als Skaven (the Vermin Swarm) Spieler kann ich noch sagen: Jezzails rock again!

Anhang anzeigen 291772
 
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Unbekannter Besucher

Grundboxvertreter
9 Mai 2010
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Manchmal hatten wir den Eindruck, dass die Verfasser der Regeln es besonders gründlich machen und auch noch für die seltensten und außergewöhnlichsten Situationen eine (kompliziert formulierte) Regelung finden wollten.

Den Eindruck habe ich auch. Genaues Erklären ist zwar nicht verkehrt, aber manchmal hätte ich mir mehr Mut zur Vereinfachung gewünscht. Wenn die Ausnahmen zu einer Regel mehr Seiten im Buch beanspruchen als die Regel, sollte man sich vielleicht etwas anderes ausdenken...
 

TheHoodedMan

Blisterschnorrer
17 März 2014
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Ich kann das nicht erkennen.
Vielmehr würde ich sagen, die Formulierungen sind so, dass FAQ und Errata wie in der 8. Edition WHF (so sie denn überhaupt zu einzelnen Fragen existierten) überflüssig werden. Da mag es sein, dass man sich über einen bestimmten Satz wundert bis man ihn dann braucht :).
Der Umfang der Regeln insgesamt dürfte in etwa ähnlich denen der 8. Edition sein.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Armeeregeln und Grundregeln nicht aus verschiedenen Editionen sind, daher auch zusammenpassen und zudem kostenfrei verfügbar sind.
 

Gadamon

Aushilfspinsler
10 Februar 2013
46
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Ich gebe dir recht, wenn du sagst, dass es ein Vorteil sei, dass nun Armee- und Grundregeln besser zusammenpassen. Auch deshalb, weil (abgesehen von den Sonderregeln der Armeen selbst) nicht in jedem Armeebuch neue Regeln für einzelne Truppen auftauchen, sondern es eine überschaubare Anzahl von Special Rules im Regelwerk gibt, die auf die Einheiten verteilt sind.
Dennoch ist es mein persönlicher Eindruck, dass die Regeln zuweilen schwerfällig formuliert und verklausuliert wirken. Ein Beispiel aus dem Regelwerk wäre z.B. Fantasy Battles The 9th Age Page 96: Multiple Wounds (X/Y/Ordnance). Die Regeln sind detailliert und wie du schon sagtest, dienen sie dazu Errata und FAQs zu vermeiden, was sinnvoll ist - anschaulich und übersichtlich finde ich sie manchmal nicht.
Ich schildere hier den Eindruck, den meine Mitspieler und ich vor kurzem gewonnen haben, man kann es bestimmt auch anders sehen. Darüber möchte ich nicht streiten.

Der Umfang der Regeln mag nach Seitenzahlen der 8. Edition ähnlich sein, allerdings ist The 9th Age textlastiger, da die Bilder und Verzierungen weggefallen sind.

Insgesamt gesehen überwogen für uns aber die Vorteile die The 9th Age gegenüber der 8. Edition bietet und wir werden wohl auch dabei bleiben, sollte es sich gegenüber den anderen Neufassungen durchsetzen. Ich wünschte nur, die lobenswerten kreativen Geister, die sich an einer Überarbeitung von Warhammer Fantasy zu schaffen machen, würden zusammenarbeiten, anstatt sich gegenseitig Konkurrenz zu machen.
 
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Unbekannter Besucher

Grundboxvertreter
9 Mai 2010
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Naja, z.B. beim Schießen gibt es sieben Abbildungen unter welchen Bedingungen welche Modelle einer Einheit mit welchem Modifikator auf welchen Teil einer feindlichen Einheit feuern dürfen. Und das alles für ein paar Stärke-3-Pfeile, die sowieso keinen Schaden machen :rolleyes:

Klar, sowas sind meist Altlasten von Warhammer (ich glaube nur das Magiessystem haben sie von sich aus komplizierter gemacht), aber bei solchen Dingen wünschte ich mir, dass sie die Gelegenheit genutzt hätten, reinen Tisch zu machen.
 

TheHoodedMan

Blisterschnorrer
17 März 2014
371
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@Gadamon: Das lässt sich nicht ganz von der Hand weisen, trotz der guten Struktur der Regeln.
@Unbekannter Besucher: Stimmt, da sind einige Abbildungen bei der Deckungsregel. Persönlich empfinde ich das als Vereinfachung aber beim schnellen Suchen nach Regelpassagen ist es natürlich zusätzliches Material.

Insofern habt ihr beide recht. Für die Komplexität halte ich die Regeln gut strukturiert und in grossen Teilen zweifelsfrei formuliert. Für einen "Editionswechsel" finde ich die Unklarheiten relativ gering.

(Bögen haben übrigens volley fire (Salvenfeuer), d.h. zumindest Deckung durch zwischenstehende Einheiten wird ignoriert solange sie die Sicht nicht komplett blockieren; und ich war teilweise schon froh, wenn 30 Armbrustschützen oder auch eine Reihe Jezzails malwenigstens -1 aufs Treffen hatten ;-))
 

Unbekannter Besucher

Grundboxvertreter
9 Mai 2010
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@Unbekannter Besucher: Stimmt, da sind einige Abbildungen bei der Deckungsregel. Persönlich empfinde ich das als Vereinfachung aber beim schnellen Suchen nach Regelpassagen ist es natürlich zusätzliches Material.

Das Problem sind ja nicht die Abbildungen, die dabei helfen, die Regel zu verstehen, das Problem ist die Regel, die so viele Abbildungen benötigt, um verstanden zu werden. Was das Ganze noch schlimmer macht, ist die relative Unwichtigkeit des Falles: ob da jetzt 10 oder 8 Schützen ballern können, hat seltenst irgendeinen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf, trotzdem muss es in allen Details durchgeregelt werden und zieht das Spiel entsprechend unnötig in die Länge.

Genau das ist leider so typisch für Warhammer, und wenn man es mal anders erlebt hat, fällt es einem schwer da noch die nötige Geduld für aufzubringen... :angry:
 

TheHoodedMan

Blisterschnorrer
17 März 2014
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Das ist der Preis den man zahlt für ein gewisses Komplexitätsniveau und den Detailgrad des Spieles. Man kann das runterstricken wie beispielsweise bei Kings of War, aber m.E. geht dabei einiges an Flair verloren und es fühlt sich komplett anders an. Extrem gesprochen käme man bei noch weiteren Abstrahierungen irgendwann beim Schach an, bei dem wohl niemand behaupten kann das wäre ein schlechtes Spiel.
Aber das ist denke ich mehr eine Geschmacksfrage und darüber lässt sich bekanntlich trefflich streiten :), nicht umsonst gibt es Spielsystem wie Sand am Meer.
 

Kuanor

Tabletop-Fanatiker
3 März 2014
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Sehe ich ähnlich.
Wenn Detailgrad das größte Problem von 9A wäre, würde ich es mit Handkuss empfangen statt mich nach anderen Systemen umzuschauen.

Stattdessen stehen die Regeln und das (vermutliche) Spielgefühl völlig in der Tradition der 8. – also der Edition, die so schlecht lief, dass GW deswegen das ganze System einstampfen musste…
 

Unbekannter Besucher

Grundboxvertreter
9 Mai 2010
1.424
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Stattdessen stehen die Regeln und das (vermutliche) Spielgefühl völlig in der Tradition der 8. – also der Edition, die so schlecht lief, dass GW deswegen das ganze System einstampfen musste…

Ist ja nicht so dass die 8. Schuld am Niedergang von Fantasy ist, der begann schon weit früher. Dass man die Modellzahl und damit die Einstiegskosten noch mal kräftig erhöht hat, war natürlich kein bisschen hilfreich.
 

Seienchin

Aushilfspinsler
1 Januar 2016
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Ist ja nicht so dass die 8. Schuld am Niedergang von Fantasy ist, der begann schon weit früher. Dass man die Modellzahl und damit die Einstiegskosten noch mal kräftig erhöht hat, war natürlich kein bisschen hilfreich.
Alles abmessen, zufällige Angriffsdistanzen und Angriff fast völlig unwichtig für das Kampfergebnis waren für mich noch viel schlimmer wobei du mit der Einsteigerunfreundlichkeit natürlich recht hast.
GWs generelle Idee, dass man mit AoS etwas neues machen muss, war ja schon richtig aber sie haben imo da einen völlig falschen Schritt gemacht.
 

TheHoodedMan

Blisterschnorrer
17 März 2014
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Einsteigerunfreundlichkeit wegen relativ hoher Modellanzahl: Absolut korrekt.
Hier bräuchte es eine attraktive Zwischenlösung, einfach niedrigere Punktzahlen sind da wohl nicht die Lösung.

Was die sonstigen Punkte angeht gefallen mir beispielsweise große Blöcke sehr gut, auch ein gewisses Maß an Zufall gehört dazu und sorgt auch für Emotionen im Spiel :).
Aber da gehen die Meinungen natürlich gehörig auseinander, sozusagen 10 Spieler = 12 Meinungen sozusagen :).

Spielgefühl der 8. Edition ist in 9th Age auf jeden Fall erhalten inklusive Komplexitätsgrad. Armeebuchleichen gibt es kaum noch und schon jetzt ist die Balance zwischen den Völkern sehr hoch (was zum Glück nicht heißt, dass jedes Spiel Unentschieden ausgeht, aber das liegt jedenfalls nicht mehr daran, welches Armeebuch zuletzt auf den Markt kam).
Ich kann nur sagen: Give it a try!
 

Kuanor

Tabletop-Fanatiker
3 März 2014
5.118
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Na ja.
Die Streuung statt durch Augenmaß durch einen Würfelwurf zu erzeugen, ist legitim, aber dann muss man sich auch weiterhin darauf verlassen können, sich höchstens um 1-2" zu verschätzen.
Setzt man stattdessen eine riesige Streuung mit vollen 11" Ergebnismenge ein, erhält man
a) ein Spiel, das man nicht selbst steuert, sondern seinen Figuren beim Irgendwas-Machen zuschaut
b) Todessterne, weil wenn man seine Bewegungsphase sowieso nicht vernünftig planen kann, das ganz besonders auch für Koordination mehrerer Einheiten gilt.
Die Nahkampfphase ist hingegen viel besser planbar: Wenn man mehr ist, bleibt man ungeachtet von Flankenangriffen oder ählichem taktischen Krimskrams stehen; solange man genug Modelle hat, machen sie in jeder Nahkampfphase ihre gut abschätzbare (durch die größere Attackenzahl noch weniger gestreute!) Menge Schaden ungeachtet dessen, wer Angreifer war... ja, hier ist noch alles schön sicher, man muss noch nicht maöl denken, man muss nur genug Modelle oder ein hinreichend böses Monster hinstellen, Hauptsache seine Kräfte nicht zu sehr streuen und sich nicht vom Verlauf der Bewegungsphase abhängig machen!

Ich überspitze gerade zwar, aber genau das ist es, was ich als das Spielgefühl der 8. bezeichne!