40k Ferien im Paradies

Neue Episode... Ich empfehle als musikalische Begleitung "Gortoz a ran - J'attends" aus dem Black-Hawk-Down-Soundtrack...

Die Gemächer der Lady Ganaselos wurden nur von einer einzigen flackernden Öllampe erhellt. Das unstete Licht tauchte die von Trauerkleidern verhüllte, neben dem Nachtlager kniende Gestalt der Lady in geisterhafte Schatten. Ihr Gesicht blieb hinter einem seidenen Schleier verborgen, doch Haller hörte sie weinen, hörte ihr Schluchzen und Wimmern.
Der junge Leutnant sah betreten auf die Spitzen seiner Stiefel herab. Die Diagnose des Sanitäters war eindeutig, eigentlich dürfte Krüger nicht mehr am Leben sein. Dass er dennoch noch immer bewusstlos vor sich hindämmerte, der Atem unregelmäßig und so schwach, dass man kaum noch die Bewegung des Brustkorbs sah. Der Hauptmann hatte Unmengen an Blut verloren, und schon waren die frischen verbände, die ihm kaum vor einer Viertelstunde angelegt worden waren, wieder rot durchtränkt.
Haller wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte geglaubt, Krüger gerettet zu haben, seine Aufgabe trotz allem erfüllt zu haben, und nun schien alles umsonst gewesen zu sein. Krüger würde die nächste nacht nicht mehr erleben, hatte der Sanitäter prognostiziert, und nur Fahrenhorsts erstaunlich beherrschtes Eingreifen hatte ihn vor einem in Wut und Verzweiflung geführten Faustschlag Hallers bewahrt. In seinem ganzen Leben, seit er als Jugendlicher in die planetaren Verteidigungsstreitkräfte von Krieg eingetreten war, hatte Gustav Haller nichts anderes gelernt, als Krieg zu führen, und nun war er allein in einem Raum mit seinem sterbenden Hauptmann und einer trauernden imperialen Adligen, die dabei war, den Mann zu verlieren, den sie anscheinend aufrichtig liebte.
„Mylady.“, sagte er leise. „Mylady, vielleicht solltet ihr euch zurückziehen und zur Ruhe legen. Ihr könnt nicht die ganze Nacht beim Hauptmann wachen.“
Lady Ganaselos sagte nichts. Als sie sich erhob, würdigte sie Haller keines Blickes, tat aber, was er gesagt hatte. Mit dem Rauschen seidener Gewänder verließ sie den Raum, dann war er allein.
Haller dachte daran, wie er vor scheinbar unendlich langer Zeit – gestern, verdammt! – die Nacht mit ihrer Tochter verbracht und am nächsten Morgen Krüger begegnet war. Sie hatten gescherzt, und Krüger hatte ihn dafür gescholten, Leutnant Strauß in seiner Ehre verletzt zu haben. Wie bedeutungslos das alles jetzt war!
So leise wie möglich zog Haller einen hölzernen Stuhl an Krügers Lager heran und ließ sich darauf nieder. Er hatte eine lange Nacht vor sich, und der Morgen würde keine Erleichterung bringen.
 
Wäre doch schön, wenn nun ausgerechnet unsere größte Antagonistin auftaucht und ihn rettet, so wie er sie gerettet hat. Oh mein Gott, beim Imperator, Khorne und Slaanesh: Was wird das für eine Gefühlsaufwallung geben, in jemandes Schuld zu stehen, den man hasst.

Mach weiter!

PS: Ich finde es irgendwie hochinteressant, dass man mit seinen Beiträgen die Geschichte verändern kann. Wenn man nur hinterhältig genug ist, überlebt Krüger vielleicht.

Darum ist es wahrscheinlich wirklich gemein, dass ich jetzt eine Rettungsmöglichkeit dadurch verbaut habe, dass ich sie beschrieben habe.

Lass Dich von einem wie mir nicht vom Kurs abbringen, Leutnant Avenger... äh... Du, Avenger!
 
@Calidus:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
PS: Ich finde es irgendwie hochinteressant, dass man mit seinen Beiträgen die Geschichte verändern kann. Wenn man nur hinterhältig genug ist, überlebt Krüger vielleicht.

Darum ist es wahrscheinlich wirklich gemein, dass ich jetzt eine Rettungsmöglichkeit dadurch verbaut habe, dass ich sie beschrieben habe.
[/b]

Also, als ob ICH mich beeinflussen lassen würde... 😉 Durch Geld- und Sachspenden vielleicht, vielleicht auch durch Groupies, aber sicher nicht durch gutgemeinte Ratschläge weiser Forumsmitglieder. 😛

@Rebster:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Ich muss voller Schmach zugeben das ich deine Geschichte erst heute gelesen habe...... (in einem Zug  ) [/b]

Neue Leser sind immer gut, also herzlich willkommen und danke für das Lob! Und keine Sorge, unser Hauptmann ist doch ein harter Hund. Naja, nur ob er so hart ist...?
(Boah, was bin ich doch gemein... 😀 )


Neue Episode!

Körtzsniks bionisches Auge tauchte die Nacht in einen angenehmen und auf ihn seltsam beruhigend wirkenden roten Schimmer. Er stellte sich vor, wie das Blut der Menschänz den Boden ihres Lagers rot färben würde, wie er und seine Kommandoz den Sieg erringen würden, ungeachtet aller bisherigen Verluste und in einer Aktion, deren Heimlichkeit und Heimtücke selbst die Kommandotruppen der Imperialen in Ehrfurcht erstarren lassen würde.
Es waren nicht mehr viele von seinen Grien Bärätz übrig, nicht einmal zwei Dutzend. Aber die, die übrig waren, zählten zu den besten: Keiner von ihnen hatte einen geringeren Rang als Boss Sergänt, und jeder von ihnen trug die Narben und Orden, die bewiesen, was er bisher geleistet hatte. Wie sie um Körtzsnik herum in der Hocke saßen, die Wummen im Anschlag und die Mauer des feindlichen Lagers im blick, wusste der Obazt, dass sie siegen würden. Die Menschänz rechneten nicht mehr mit ihrem Angriff, glaubten in ihrer Arroganz schon an das Ende des Krieges, und nun würden sie dafür bezahlen.
„Habta vastanden wat Sache is? Nur Messaz bis zum erstän Schuß.“, brummte Körtzsnik, auf dem Stummel seiner heruntergebrannten Zigarre kauend. „Keina schießt, bevor dat Zeichen gegebän wird oda da Ballerei von alleine losgeht, vastanden?“
„Jawoll, Härr Obazt, Sör!“, antworteten die Boyz.
Körtzsnik grunzte zufrieden. Er maß mit einem letzen Blick die Runde seiner Kommandoz, sah Boss Sergänt Grimnik, der mit Hingabe das Zielfernrohr seiner Spezialwumme ein letztes Mal polierte, Boss Sergänt Skargit, der mit seinem Kampfmessa seine Eckzähne spitz zufeilte, und Boss Leutnant Snikkgrim, dessen gewaltige Fäuste unruhig um die Knäufe seiner am Gürtel befestigten Spaltaz fassten. Patronen wurden in Ladekammern gedrückt, zusätzliche Messa in Scheiden an Stiefeln, Koppeln und an den Oberschenkeln geschoben. Stikkbombz beulten Gürteltaschen und Hosenbeine aus. Boss Leutnant Moshdakka war damit beschäftigt, sein Gesicht unter mehreren Lagen Tarnschmiere zu verbergen, die er auf Armagitzon von einem imperialen Dschungelkämpfer erbeutet hatte.
„Könntäst kaum hässlicha werden, Moshdakka, ägal wie viel Schmierä du drauftust.“, schnarrte Snikkgrim. Moshdakka fletschte die Zähne und machte Anstalten, auf den anderen Boss Leutnant loszugehen, doch Grimnik hielt ihn gerade noch zurück.
„Ihr lasst keinän am Lebän!“, stellte Körtzsnik ungeachtet der Störung fest. Die Aggressivität der Boys war ein gutes Zeichen. Sie wollten Blut sehen. „Wer sich ergeben tut, der is ein Feigling und wird wechgemoscht, vastäht ia?“
„Jawoll, Härr Obazt, Sör!“
„Wenn se kämpfen, da Gitzä, dann habän sä’n schnellän Tod verdient. Wenn se nich’ kämpfen, dann habt eua’n Spaß.“
„Jawoll, Härr Obazt, Sör!“
Körtzsnik spuckte den Zigarrenstummel aus und ballte die Faust. „Los gäht’s.“, grollte er.
Um ihn herum setzten sich zwei Dutzend Orks in bewegung und begannen, auf die Umfassungsmauer zuzukriechen.
Der Obazt überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. Die sechsschüssige Knarre saß fest im Holster an der Außenseite seines Oberschenkels, sein Lieblingsmessa steckte in der Scheide vor seiner Brust. Der weiche Stoff des Baretts schmiegte sich beruhigend an seinen kahlen Schädel.
Er war bereit zu töten.
 
zum Thema Musik zu den Geschichten!

ich muss mir immer vorstellen wie die Leute von Krüger the fighting 69th von den Dropckick Murpyhs singen...... *WERBUNG FÜR MEINE LIEBLINGS BAND*
aber irgendwie passt es zu denen!!
Avenger, vielleicht kannste das Lied ja Umtexten für das Todeskorps?!?!?! 😉

Auf jeden Fall wünsche ich Haller viel Glück!! (ich mag den Jungen einfach!!!🙂 )
 
@Lord Omar Ravenhurst:

Wenn Haller so weiter macht, dann wird er sicherlich noch Hauptmann... Und wegen dem Lied muss ich mal gucken, obwohl zu Todeskorps sicherlich andere Sachen auch passen würden, die gute alte "Lili Marleen" zum Beispiel.

So, machen wa mal weiter...

Krügers Zustand verschlechterte sich zusehends. Der Hauptmann war in einen fiebrigen Dämmerzustand verfallen, bewegte ruhelos und unverständliche Laute ausstoßend die verletzten Glieder. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Haller wusste keinen besseren Rat, als dem Sterbenden mit einem Tuch die Stirn zu wischen und ihm vorsichtig und in kleinen Schlucken Wasser aus einer Tonschale einzuflößen, das der Hauptmann, obwohl er nicht bei klarem Bewusstsein war, gierig trank.
Als das Wasser zur Neige ging, beschloss Haller, selbst Nachschub zu holen. Er hätte nach einem Dienstboten rufen können, um den großen Krug neu zu füllen, aber ihn selbst drückte nach Stunden des Wachens die Blase, und auch wenn er es sich selbst kaum eingestehen wollte, so war ihm die fortdauernde Gegenwart des um sein Leben ringenden Krügers doch unerträglich geworden, so dass er sich zumindest nach einem kurzen Moment der Einsamkeit sehnte.
Als Haller in die Nacht hinaus trat, war ihm, als würde die Nachtluft eine unerträgliche Last von seiner Brust fortnehmen. Mit unsicheren Schritten ging er bis hinter die Stallgebäude, in denen die Männer der übrigen zwei Züge schliefen, während Sergeant Gutjohn und die Männer von Hallers Zug noch immer auf dem Marsch zurück zum Landsitz waren. Es würde eine grausame Aufgabe sein, ihnen am Morgen zu berichten, dass alle Opfer und Entbehrungen, die sie aufgebracht hatten, umsonst gewesen waren, dass Hauptmann Krüger trotz ihres Einsatzes gestorben war.
Haller ging ein Stück vom Stall fort, in Richtung der Umfassungsmauer. Das Gras wuchs hier hüfthoch, entzog sich der Aufmerksamkeit der Bediensteten. Haller trat zwischen die hohen Halme und öffnete den Reisverschluss seiner Hose, um sich zu erleichtern.
Zu seinen Füßen knurrte etwas, und als Haller hinabblickte, blitzten ihm zwei winzige, listige Augen und eine Reihe mörderischer Hauer in einer widerwärtigen Fratze entgegen. Der Ork richtete sich in provozierender Langsamkeit auf, ein gewaltiges Messer in seiner Rechten.
Hallers linke Hand fuhr an seine Hüfte, und als seine Finger ins Leere griffen, wurde dem Leutnant bewusst, dass er sein Waffenholster abgelegt und über die Lehne des Stuhls in den Gemächern der Lady gehängt hatte.
Der Ork war um mindestens zwei Köpfe größer als Haller. Sein gewaltiges Maul war zu einem bedrohlichen Grinsen verzogen, als er das Messer hob, sich mit dem freien Arm den Urin aus dem Gesicht wischend. Haller wusste nicht, warum der Ork noch zögerte. Vielleicht wartete er auf einen laut oder einen versuch der Gegenwehr, vielleicht wollte er den Moment auch nur auskosten. Diese Xenos waren mordlustige Bestien, und dieser hier vor ihm schien keine Ausnahme zu sein.
Haller hatte keine Angst. Es war lächerlich, angesichts eines bewaffneten Orkkriegers keine Furcht zu empfinden, aber in Haller schien in diesem Moment jedes Gefühl erloschen. In Gedanken wog er die Möglichkeiten ab, ob er noch dazu kommen würde, zu schreien, bevor der Ork ihn tötete, oder ob er es mit Gegenwehr versuchen sollte.
Der Ork nahm ihm die Entscheidung ab. Als er die gewaltige Pranke nach hallers Mund ausstreckte, um den Menschen ein für allemal zum Schweigen zu bringen, rammte Haller ihm die bionische Faust in den Magen. Er spürte den bauch des Orks unter dem Schlag nachgeben, fühlte seinen Arm tief in die warmen Innereien des Xenos hineinstoßen. Das Kampfmesser fiel zu Boden, und der Kehle des Orks entwand sich ein einzelner langgezogener, gurgelnder Schrei. Haller riss die Faust zurück, was ein ekelerregendes Platschen mit sich brachte, und rief Alarm.
Es war fast, als hätten sein Ruf und der Todesschrei des Orks den Kampf eröffnet: Von den Stallgebäuden waren plötzlich ratternde Feuerstöße und mehrere aufeinanderfolgende Explosionen zu hören, gleichzeitig riefen Sergeants nach ihren Männern und bisher unsichtbare Orkkrieger schrieen auf. Haller wurde bewusst, dass er waffenlos und abseits seiner Männer kaum die nächsten Sekunden überleben würde. Er rannte los, zu den Hauptgebäuden zurück.
Das Chaos der Schlacht erwartete ihn. Auf dem Innenhof des Landsitzes kämpften gut zwanzig Soldaten des Todeskorps in Unterwäsche und ohne Stiefel gegen drei gewaltige Orks, die trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit das Getümmel bis an die Zähne bewaffnet und auf den Kampf eingestellt dominierten. Viele der Menschen bluteten aus diversen Wunden. Im Stall züngelnde Flammen und geborstene Türen und Fenster verrieten, dass die Orks sie mit Granaten aus ihrem improvisierten Schlafsaal getrieben hatten. Nur die glücklichsten von ihnen hatten es überhaupt noch geschafft, ihre Waffe mit hinaus zu retten, der Rest musste sich mit Klappspaten oder den bloßen Fäusten begnügen.
Haller unterlief den Axthieb eines Orks und sprang ihm an die Kehle, den Kehlkopf des Xenos mit dem unnachgiebigen Druck seiner stählernen Finger zerquetschend. Die Männer um ihn erledigten das Ungetüm endgültig, als es röchelnd zu Boden ging.
Die beiden anderen Orks schienen vom Ende ihres Genossen wenig beeindruckt. Sie fuhren damit fort, auf die halbnackten Menschen einzuhacken und einzelne Schüsse aus ihren großkalibrigen Waffen abzugeben. Soldaten, die wochenlang in den Grabenkämpfen von Myrmillio III überlebt hatten, die es durch die Straßengefechte von Innsborough geschafft hatten, fielen nun innerhalb von Minuten der brachialen, barbarischen Gewalt der Grünhäute zum Opfer.
Haller sprintete geduckt über den Hof, zurück zu den Ställen. Sein Blick hatte etwas metallisch schimmerndes gestreift, von dem er hoffte, dass es das war, was er zu sehe geglaubt hatte.
Das Glück war mit ihm. Der kompakte Plasmawerfer war durch die Detonationen aus dem Stallgebäude geschleudert worden, schien aber unbeschädigt geblieben zu sein. Haller dankte dem Imperator in einem Stoßgebet, fuhr herum und entsicherte die Waffe. Der Werfer brummte und klackte, als die Plasmazellen langsam ihre Ladung in die Reaktionskammer pumpten. Die Kühlrippen begannen zu leuchten, kündeten von dem Versuch, die Urgewalten, die sich im Innern der Waffe aufbauten, im Zaum zu halten.
Haller zielte und schoss, über die Köpfe der Soldaten hinweg. Die Orks waren große, dankbare Ziele, und sie hatten den blau glühenden Plasmabällen nichts entgegenzusetzen. Der Kopf des ersten Verging einfach und unimposant, der enthauptete Körper fiel zu Boden. Auch der zweite Ork entkam der göttlichen Gewalt des Plasmas nicht, sein Oberkörper wurde innerhalb von Sekundenbruchteil von zwei leuchtenden Miniatursonnen hinweggefegt.
Hallers Waffe zischte. Sie war kurz vor der Überhitzung, aber noch war das Werk dieser Nacht nicht getan. Als die Soldaten auf dem Hof ihn hoffnungsvoll ansahen wusste er, was er zu tun hatte.
„Bewaffnen und truppweise sammeln!“, befahl er. „Verteidigungsstellung im Haupthaus beziehen, Eindringlinge zurückschlagen.“


@all:

Ich beabsichtige, die Sache hier bis zu meinem Kreta-Urlaub (nächste Woche Freitag geht es los) abzuschließen. Also habe ich noch ein bisserl was zu tun, und ihr bis dahin noch ein bisserl was zu lesen... 😉
 
Originally posted by Avenger@7. May 2004, 23:07
@Lord Omar Ravenhurst:

Wenn Haller so weiter macht, dann wird er sicherlich noch Hauptmann... Und wegen dem Lied muss ich mal gucken, obwohl zu Todeskorps sicherlich andere Sachen auch passen würden, die gute alte "Lili Marleen" zum Beispiel.

hör dir das Lied an und du wirst mir zustimmen!!! 😉

aber die Folge is mal wieda: :wub: :wub: :wub:

Haller pas auf dich auf!!!

PS: ich kann nicht anders ich brauch ein A****Loch, also: wo bleibt Strauss!! (so hieß er doch??)