Ok, nochmal. Alter Wolfsgeist ist bestimmt ein guter Mensch, ich kann zumindest nichts gegenteiliges behaupten, weil ich ihn nicht kenne. Ich wollte ihn nie vorverurteilen und als fremdenfeindlich abstempeln, sollte er das so interpretiert haben, dann sorry.
Mir geht es auch gar nicht darum, ob er Trans/PoC-Freunde hat, diese Diversity auch nervig finden oder nicht. Alles irrelevant. Mir geht es um das Thema Rassismus, struktureller Rassismus & Co. - der seit Jahrhunderten aktiv und vom weißen Mann handgemacht ist und nach wie vor wirkt und zwar an jeder erdenklichen Stelle innerhalb der Gesellschaft. Dafür kann ich nichts, dafür kann Alter Wolfsgeist nichts. Kein Vorwurf.
Jetzt gehe ich davon aus, dass wir alle keinen Bock auf Rassismus haben, aber auch haben wir alle kein Recht zu behaupten was unter welchen Umständen für wen der Betroffenen wie sehr oder wenig schlimm ist. Wir stecken nicht in deren Haut, wir mussten nicht unter diesen Begebenheiten aufwachsen. Dazu kann man sich informieren, was Alltagsrassismus bedeutet und wie er von Betroffenen in welch unfassbar umfangreichem Rahmen erlebt wird. Das finde ich scheiße und ich würde das gerne ändern. Und ein Weg es zu ändern, ist es bspw. rassistische Stereotypen nicht immer weiter zu reproduzieren oder aber PoC das Gefühl zu geben eben nicht anders zu sein, so wie sie ihr ganzes Leben lang abgestempelt wurden, sondern stattdessen dazuzugehören. Wenn dafür Film & Co. benutzt wird, ist das eine gute Sache. Fertig.
Es ist mehr als einfach nur "ich find Rassisten ja auch scheiße", hier geht es um Quasi-Kleinigkeiten, denen wir uns erstmal gar nicht bewusst sind, für die Betroffenen aber eine komplett andere Tragweite haben. Dazu gehört z.B. auch jeden Tag an einer Apotheke vorbeilaufen zu müssen, die ein überzeichnetes sprich beleidigendes Bild von einem Schwarzen mit entsprechendem ebenfalls beleidigendem Titel an der Tür hängen hat. Das mag für sehr viele erstmal mega banal klingen und dann schreit man ganz laut "Darf man denn gar nichts mehr?" Bla .....aber man setzt sich mit so einer Meinung halt aktiv über die Befindlichkeit von Millionen Menschen hinweg, die das verletzt. Das ist egoistisch und ignorant. Sich nicht mit diesen Tatsachen auseinandersetzen zu wollen ebenfalls. Wenn dann sogar noch abfällig darüber gesprochen wird, ist es umso schlimmer. Es geht hier nicht um die "woke Szene", "Linke" oder sonst was. Die schreien vielleicht ständig rum und nerven......aber die können jedem wirklich scheiß egal sein in diesem Moment. Man macht nicht "den Linken" irgendeinen Gefallen und landet am Wochenende auf einmal im totalitären Kommunismus, sondern wirkt aktiv gegen rassistische Ressentiments & Co. Und Rassismus fanden wir doch alle scheiße oder nicht?! Und Achtung, mir geht es hier nicht um Gendern. Bitte nicht alles in einen Topf schmeißen.
Fakt ist, sehr vielen ist das einfach nicht bewusst. Deshalb habe ich empfohlen sich damit auseinander zu setzen, um überhaupt zu verstehen, was das für all die Menschen bedeutet. Unabhängig davon, ob es fünf PoC aus dem Bekanntenkreis gibt, bei denen das nicht so ist. Wenn man sich bewusst über diese ganze Sache wird, denkt man vielleicht anders drüber und fühlt sich zumindest nicht angegriffen, wenn so etwas wie Diversity auch in seinem Lieblingsfilm passiert.
Das von mir zitiertes Hörbuch ist ein guter Weg, um sich dem Thema zu stellen.
PS: Ich will hier nicht das Unterforum weiter zuspamen. Vielleicht sparen wir uns die Diskussion einfach. Man kann mir auch gern per PN schreiben.