Es ist wahrscheinlich wie bei den meisten Serien, dass sie sich erst mit der Zeit entfaltet. Natürlich kann man das auch über viele Trash-Serien sagen, aber bei The Wire sind mir beim Schauen viele der Figuren ans Herz gewachsen, andere habe ich wegen ihrer Motive absolut gehasst. Dazu kommt, dass die Serie wohl recht realistisch die Stadt Baltimore zu dieser Zeit abbildet (ich war nie da, aber das wird zumindest so geschrieben) und deshalb sehr greifbar erscheint, also nicht komplett „drüber“ ist wie andere Serien.
Ich erinnere mich auch, erst ein wenig mit The Wire gefremdelt zu haben, aber dann war ich aufgrund der Charaktere und ihrer Geschichten komplett drin. War auch eine der ersten Serien, in der „Gut“ und „Böse“ nicht von Beginn an festgelegt war. Drogendealer, Minderheiten, Polizei, da gab es überall nachvollziehbare Charaktere, fiese und gute.
Eine Serie, die in eine ähnliche Richtung ging, ist The Shield. Auch sehr zu empfehlen, wenn man The Wire und vielleicht auch so etwas wie Sopranos mag. Serien mit viel Charakterentwicklung.