Games Workshop reagieren auf Scalper

@beetlemeier
Danke für Deine Mühe.
Die Zahlen zur Meldepflicht leiten sich wohl im Umkehrschluss (wer nicht freigestellt ist, weil er über den genannten Werten liegt, ist halt betroffen) aus den PStTG ab, § 4 Punkt 5 Satz 4

§ 4 Nutzer; Anbieter
(5) Ein freigestellter Anbieter ist jeder Anbieter, der
....
4. im Meldezeitraum unter Inanspruchnahme derselben Plattform in weniger als 30 Fällen relevante Tätigkeiten nach § 5 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 erbracht und dadurch insgesamt weniger als 2 000 Euro als Vergütung gezahlt oder gutgeschrieben bekommen hat.

 
ob der "Scalper" bei Behörden wirklich nur als (Hobby)Händler
Ob derjenige ein Scalper ist, dürfte den (Steuer-)Behörden zunächst mal egal sein, die interessiert nicht, ob jemand rare Spielwaren kauft und überteuert weiterverkauft. Da sollte man auch die "geheiligte GW-Ware" überbewerten, das sind nun mal die Produkte eines Spieleherstellers. (Natürlich können sich in diesem Tun Indizien verbergen, die auf gewerbliche Tätigkeit hindeuten, müssen es aber nicht. Ein Punkt wäre hier die anzunehmende Gewinnerzielungsabsicht und die Menge der An-/Verkäufe.)
Es geht also ganz klar nicht um das Geschäftsmodell Scalper oder Nichtscalper, sondern um den Rechtsstatus Hobby-Händler (nichtgewerblicher) oder gewerblicher Handler. Kurz gesagt: Scalpen kann man hobbymäßig oder gewerblich.
Für die Behörden ist zur Einstufung zu klären, ob er durch Ausrichtung (Gewinnerzielungsabsicht) und Umfang seiner Geschäfte den Hobbybereich verlässt.

Ein paar Hinweise zu Einschätzung:
Da kommt es also wiedermal darauf an und etwaige Indizien sind nicht identisch mit den Werten, nach denen die Plattformen nun Händler melden.
 
GW könnte sofort etwas gegen die Scalper tun: entweder die Produkte in entsprechend großer Auflage rausbringen, dass ein überteuerter Resell sich garnicht lohnt. Oder aber die Produkte auf made to Order umstellen, mit einer längeren Lieferzeit, aber einem langfristig stabilen Preis und Verfügbarkeit.

Beides macht GW nicht (aus welchen Gründen), insofern sind alle aktuellen Maßnahmen von GW nur dazu da, die verärgerten "echten" Kunden zu vertrösten nach dem Motto "wir versuchen es ja".
 
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Um es noch etwas deutlicher zu formulieren: Mit GWs Verkaufsstrategie der künstlichen Verknappung und permanent stark steigenden Preisen hat es die Voraussetzungen dafür doch selbst geschaffen, das macht viele GW-Artikel zu einer guten Geldanlage. Daran versuchen viele andere mitzuverdienen und dazu werden viele Geschäftsmodelle umgesetzt die die Preise des Endkunden treiben, auf ebay z.B. durch Tabletop-Verkauf.
Da das Mechanismen des Marktes sind und die Ursache dafür GW selbst ist, macht es absolut keinen Sinn sich über Skalper aufzuregen. Wenn es einer nicht macht dann wird es ein anderer tun. Das Interesse von GWs (sehr ineffizientem) Vorgehen gegen scalping liegt auch nicht daran begründet daß sie gute Menschen sind sondern daß diese Boxen Kunden anfixen sollen die später dann die deutlich teureren Sachen kaufen. Wenn das eingeschränkt wird weil andere die finanzielle Einstiegshemmschwelle erhöhen, dann verkaufen sie von den anderen Sachen weniger.

Mal schauen wie sich der immer größer werdende Markt mit 3D-gedruckten Teilen und Modellen darauf auswirken wird, auf vielen Handelsplattformen breitet sich das mehr oder weniger offensichtlich massiv aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) die Ursache dafür GW selbst ist, macht es absolut keinen Sinn sich über Skalper aufzuregen. Wenn es einer nicht macht dann wird es ein anderer tun. Das Interesse von GWs (sehr ineffizientem) Vorgehen gegen scalping liegt auch nicht daran begründet daß sie gute Menschen sind sondern daß diese Boxen Kunden anfixen sollen die später dann die deutlich teureren Sachen kaufen.
Ich glaube es geht nicht nur ums Anfixen, es geht auch darum Wale nicht zu verprellen. Zuviel Frust kann zu Kundenverlust führen. Aber ja, es geht ums Geld. Und noch hält GW FOMO für eine gewinnbringendere Strategie als die Alternativen, und nimmt damit Scalping bewusst in Kauf.
Von daher stimme ich dir absolut zu: Die Ursache ist GW!
 
@Lifegiver hätte vermutlich Indomitus im Sinn, da ist die Vermutung plausibel.
Macht aber schon Sinn.
Gibt genug Leute denen ein Buch in der Sammlung fehlte, und darüber Mega angepisst waren.

Made to order wäre wirklich das Beste.
Dann könnte ich sogar schwach werden bei dem ein oder anderen limitierten Buch.
 
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Evtl. kann ja @Blood Angel was zu den technischen Möglichkeiten gegen Bots sagen und wie schwer das sinnvoll umsetzbar ist?
Also gegen Scalper-Bots? Och, da geht schon was, wenn man will.

Das Ding, insbesondere bei physischen Waren wie bei Schuhen... oder eben Minis... den Hersteller interessiert es selten, wer das Zeug kauft. Hauptsache es ist schnell weg.

Aber zu dem, wie es gehen könnte:
1) Bot-Protection: bestimmte Anbieter, z.B. Cloudflare, analysieren den Traffic zu bestimmten Webseiten. Je nach bedrohungsstufe kann man da früher oder später einen Bot-Check ausführen. (Passiert z.B. auch hier im Forum manchmal) Bei auffälligem Traffic bekommt man dann ein Captcha, mit welchem man seine Menschlichkeit bestätigen muss.
2) Waiting Rooms: Ich kann Nutzer in eine "Warteliste" versetzen, wo man dann kontrolliert und nacheinander durch den Shop kommen kann. z.B.: https://www.cloudflare.com/de-de/application-services/products/waiting-room/
 
Evtl. kann ja @Blood Angel was zu den technischen Möglichkeiten gegen Bots sagen und wie schwer das sinnvoll umsetzbar ist?

cya
Ist kein Problem, kostet halt.
Sorry, bin ja gar nicht der Forendemiurge.

Aber da der werte Urschöpfer geantwortet hat:
Technische Möglichkeiten gibt es mehr als genug, aber wie oben gesagt kostet die Implementierung halt Geld oder interne Ressourcen... Was am Ende das Gleiche ist.
Leider ist es ja kein Problem über x Ecken mehrere Lieferadressen zusammenzubekommen. Sonst könnte man da ansetzen.
 
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Aber mal ganz ehrlich.. Ich als Normalkunde hätte jetzt auch keine große Lust ein Los zu ziehen, egal auf welche Weise. Wir leben doch nicht in einer Bananenrepublik.

Stört mich das Scalping-Thema? Ja. Möchte ich an einem Losverfahren teilnehmen, wenn ich etwas kaufen will? Nein. Es sollte doch nicht vom Glück abhängen, ob man jetzt ein Produkt kaufen darf oder nicht.

Ich weiß jetzt nicht wie viele Bücher es in dieser Romanreihe gab. Ich würde aber mal so etwas von in die Tischkante beißen, wenn das Los beim letzten Band gegen mich entscheiden würde. ?
 
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