(Gelesene) Warhammer 40k-Bücher

Ich habe jetzt den neuesten Roman von Abnett über die Gaunt`s Ghosts gelesen. Es hat ja eine Weile gedauert bis es mit der Serie weiterging. Ehrlich gesagt war ich da schon etwas raus und brauchte eine Weile bis ich mich wieder eingelesen hatte. Aber Schreibstil, Charaktere und Geschichte sind vertraut und so dauerte es nicht zu lange bis ich mich heimisch fühlte. Allerdings in einem Heim, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Ich setze den Rest in Spoiler.

Hier noch so viel: Der Roman ist meiner Meinung nach gut und es folgt Meckern auf hohem Niveau. Trotzdem gibt es einige Dinge die aus meiner Sicht nicht so richtig passen. Vielleicht war es keine gute Idee die Reihe so lange ruhen zu lassen und dann weiterzuschreiben. Aber egal, hier folgt meine Kritik:

Der Roman schliesst direkt an den Vorgänger an. Die GGs sind mit ihrem altersschwachen Zerstörer im Warp, auf der Rückreise von "der Zuflucht", also einem geheimen Labor- und Forschungskomplex der Söhne Seks. Im Vorgängerroman hatten die GGs diese Anlage angegriffen, tonnenweise Artefakte, Daten und Akten gestohlen und zudem Hinweise zurückgelassen das sie in Wahrheit zum Blutpakt gehören. Ziel war es einen Bürgerkrieg zwischen Sek (Söhne Seks) und Gaur (Blutpakt) zu provozieren.

Auf der Rückreise erleiden sie einen katastrophalen Warpaustritt und stranden im vom Chaos beherrschten Raum. Prompt sind Plünderer zu Stelle und entern das wehrlose Schiff. An Bord entbrennt ein heftiger Kampf, bei dem alle wichtigen Chars ihren Auftritt haben, also Ezra, Mkoll, Curth, Rawne, Daur, usw. Im Grunde wird hier nochmal die wichtigste Mannschaft kurz vorgestellt. Für Neueinsteiger sicher wichtig, aber für Veteranen wie mich eher ermüdend. Klar, Daur und Elodie sind zusammen, Dalin passt auf Chass auf, Ludd würde auch gerne auf Chass aufpassen, Dalin will aber mehr aufpassen, usw. Hark ist ein harter Hund, Kolea noch viel härter und die drei Space Marines sind Ein-Mann-Armeen. Infolge dessen metzeln die SMs auch mal ganze Feindkompanien nieder. Übrigens kann ein SM kleine Panzer auch mit einem Speer erledigen. Man lernt nie aus. 😉

Trotzdem ist die Lage düster. Zum Glück hat Tormageddon gerade nicht viel zu tun und kommt vorbei. Er hatte, in seiner Inkarnation als gigantisches Schlachtschiff, auch schon im Vorgängerroman seinen Auftritt. Tormageddon metzelt die Plünderer komplett nieder und sagt das man "die Nachkommin" bitteschön nicht kaputt machen solle. Deus ex Machina mal anders. Aber trotzdem, hier hätte sich Abnett auch was anderes einfallen lassen können als ein Chaosschiff, das die GGs rettet. Woher wissen die Chaoten denn, das die Inquisition nicht alle direkt in der nächsten Sonne verbrennt? Da sind Soldaten schon wegen wesentlich weniger hingerichtet worden.

Auf Wundersame Weise plus Hilfe durch den Teufel dem sicheren Tod entkommen schaffen es die GGs mit ihrem Khan nach Urdesh. Dort sind cirka 90 Prozent des Kreuzzugsoberkommandos versammelt. Man stellt fest, das zehn Jahre im Warp gewesen war bzw. durch den Fehleintritt einen Zeitsprung von reichlich zehn Jahren gemacht hat. Gaur und Sek haben sich gegenseitig die Fresse poliert und der Kreuzzug ist gut vorangekommen. Gaunt ist der Held des Tages. Prompt wird zum HQ beordert. Dort wird er direkt zum Lord Militant befördert. Ja, so schnell kann es gehen. Mir war das viel zu schnell und zu plötzlich. Bisher war Gaunt zwar brilliant, aber auch immer verdächtig gewesen. Davon ist keine Rede mehr. Über kurz oder lang soll Gaunt sogar Macaroth ersetzen. Die Intrigen im HQ sind zwar ganz ok, aber auch nix besonderes. Das Gaunt einfach so von allen akzeptiert wird ist jedoch unlogisch. Ich bin mir auch nicht sicher ob das nun von Abnett so geplant war oder ein neuer Einfall ist. Denn es passt so gar nicht zur bisherigen GG-Reihe.

Natürlich ist der Feind auch noch da. Sek startet einen Gegenangriff der nach ein bisschen Ballerei auch schon wieder vorbei ist. Mkoll geht dabei drauf. Oder zumindest wahrscheinlich drauf, denn seine Leiche wird nicht gefunden. Ansonsten passiert nicht mehr viel.

Natürlich gibt es auch die volle Runde Nebenchars die ihre eigenen Probleme haben. So ist es immer bei Abnett und in den meisten Fällen führen all diese kleinen Geschichten nirgendwohin. Das man durchaus realistisch sein, aber auf dauer ermüdet es auch. Zwei Dinge scheinen bedeutsamer zu sein:

CHASS:

Chass jun. ist ja Gaunts Sohn. Seine Leibwächterin stürmt auf Urdesh mitten in den Kugelhagel und lässt sich wie eine Idiotin abknallen. Zudem ist Chass gar kein Junge sondern ein Mädchen bzw. eine junge Frau. Aber das darf niemand wissen und hat bisher auch keiner rausbekommen. Natürlich ist das Unsinn hoch drei, aber ok. Meryn, der neue Böse im Regiment, will mit seinen Kumpels (Blenner, Gendler und Wilder) Chass erpressen um an viel Geld zu kommen. Dummerweise geht beim Erpressungsversuch so einiges schief (war ohne ein dämlicher Plan) und am Ende sind Gendler, Wilder und sogar Ezra tot.

Diese ganze Geschichte ist meiner Meinung nach hohl von vorne bis hinten. Meryns Plan ist idiotisch und passt nicht zu ihm. Chass Maskerade ist noch idiotischer. Und der Tod seiner/ihrer Leibwächterin ist hohl hoch zehn. ich werde den Verdacht nicht los, das Abnett hier die Figurenkonstellation radikal geändert hat. Der Geschichte hat das meiner Meinung nach nicht gut getan.

Absehbar ist nun allerdings das sowohl Ludd als auch Dalin um die Gunst der jungen Frau Chass wetteifern und sich dabei in die Haare kriegen werden. ... :wub: 😴 :wub:

YONCY:

Bekanntlich hat Kolea zwei Söhne die von Criid gerettet wurden. Seit ein paar Romanen ist es nun ein Sohn und ein Mädchen. Ich habe das bisher für einen Retcon gehalten. Aber nein, die ganze Sache bekommt nun eine neue und dramatische Wendung. Offenbar ist Yoncy, also Dalins Schwester, früher doch mal ein Junge gewesen. Und jetzt ist es ein Mädchen und im Schlepptau hat sie einen dämonischen Schatten, der bei Gefahr auch mal ein Dutzend Söhne Seks niedermähen kann.

Was ich davon halten soll weiß ich noch nicht. Aber ok, zumindest DIESE Geschlechtsumwandlung scheint ja Potential zum haben. Außer natürlich Yoncy ist am Ende Seks Tochter. Das wäre dann irgendwie billig. Würde aber Seks Zurückhaltung erklären. Man kann ja nicht einfach seine Tochter plattwalzen, auch wenn man ein Chaoskriegslord ist.

FAZIT:

Ein guter Roman der sich gut liest. ABER es gibt ein paar Wendungen die mindestens sehr unlogisch sind. Wenn man die bisherige Entwicklung der Reihe betrachtet, dann kommt Gaunts Beförderung sehr plötzlich und wird viel zu leicht akzeptiert. Chass jun. ist also ein Mädchen, unlogisch aber was solls? Mkoll, Ezra, Wilder, Gendler und ein paar andere werden abserviert. Auch nicht unbedingt logisch das alles, aber bei so vielen neuen Chars die während der letzten Romane dazukamen ist es wohl unvermeidlich gewesen. Schade ist es trotzdem.

Insgesamt hat die lange Pause der Reihe wohl doch nicht gut getan und/oder Abnett will die Reihe in eine völlig neue Richtung drehen. So oder so sehr seltsam. Wie gesagt, es war für mich wie eine Heimkehr. In ein Haus das ich gut kenne, aber das schon lange nicht mehr bewohnt ist. Also die Heimkehr in eine Bruchbude. Aber immerhin eine Heimkehr. Trotzdem wäre es sicher gut, wenn Abnett die Serie jetzt beendet. Ich glaube nicht das es wieder besser werden wird.

Sorry für den lange Text. 😉
 
Ist ungewohnt zu lesen, passt aber zur GW Linie das "Markennamen" nicht mehr übersetzt werden.

Da ist GW aber auch nicht mehr ganz so konsequent bzw haben sie ihre Einstellung dazu scheinbar nochmals geändert, in den neueren AoS Releases ist sehr viel übersetzt worden, was früher "Markennamen" waren.
 
Ich hab inzwischen sehr viele 40k Bücher und Buchreihen gelesen. An an einige kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Über den Inhalt kann man sich ja an verschiedensten Stellen informieren. Ich geb einfach mal meine Meinung zu dem ab, was mir noch einfällt.

- Eisenhorn-Reihe 9/10: Wirklich richtig gut. Sehr gut geschrieben, sowohl der Schreibstil als auch die Charaktere. Handlung ist spannend und fühlt sich nie gestreckt oder langatmig an. Ich bezieh mich hierbei auf die ursprüngliche Trilogie. Das neuste Buch Magos, das jetzt aus irgendeinem Grund noch hinterhergeschoben wurde, ist leider ziemlich schlecht, vor allem wenn man es mit den ersten drei Büchern vergleicht. Der Schreibstil ist zwar immernoch sehr gut, Charaktere und Handlung sind aber bei weitem nicht das, was man aus den ersten drei Teilen gewohnt ist. Die ersten drei Teile sollte man auf jeden Fall gelesen haben, den letzten kann man sich auch schenken.

- Gaunt's Ghosts 10/10: Hervorragende Buchreihe, die seinesgleichen sucht. Ich würde die Reihe sogar Leuten empfehlen, die nichts mit dem 40k Universum zutun haben. Der Schreibstil ist sehr gut und die Charaktere sind exzellent herausgearbeitet. Die einzelnen Bücher haben an sich schon sehr interessante Handlungen, richtig gut wird aber das Gesamptpaket, wenn man die Tanith First and Only über alle möglichen Schlachtfelder über verschiedenste Planete des Sabbat Sektors begleitet. Ausnahme bildet auch hier das neuste Buch, The Anarch. Wirkt an manchen Stellen etwas langatmig und irgendwie hatte ich immer das Gefühl noch im Intro-Teil zu sein, obwohl das Buch schon fast durch war.

- Ragnar Blackmane 6/10: Solide Buchreihe. Sind insgesamt 6 Bücher mit kaum Varianz in der Qualität. Interessant für Space Wolves Fans, für alle anderen ist es "halt noch ein Space Marines" Buch. Kann man sich trotzdem geben. Ich fand Ragnar immer sehr sympatisch, die Bücher sind ziemlich einfach zu lesen, die Handlung ist okay. Für mich kein Highlight aber auch keine schlechte Reihe.

- Nightlords Omnibus 9/10: Ich war positiv überrascht. Ich dachte zuerst, die Bücher handeln von einer Space Marine Truppe in ihrer Goth/Emo-Phase aber weit gefehlt. Schreibstil auch wieder sehr gut, Charaktere sehr gut, Handlung okay. An der Buchreihe haben mich vor allem die Einblicke in eine der Traitor Legions fasziniert. Die Grausamkeit mit der die Nightlords vorgehen ist sehr detailliert herausgearbeitet ohne unnötig edgy zu wirken. Die Motivation für ihre Taten wird sehr gut und vor allem nachvollziehbar beschrieben. Für mich wurde die Handlung irgendwann ein bisschen zur Nebensache. Wenn man etwas Abseits der üblichen Heldenbücher lesen möchte kann ich die Reihe nur empfehlen. Besonders interessant für diejenigen, die etwas über eine Traitor Legion erfahren möchte die nicht einfach nur grausam und anti-Imperium sind weil sie es können.

- Word Bearers Omnibus 8/10: Ich kann gar nicht so richtig sagen, was ich an der Buchreihe so gut finde. Schreibstil ist sehr gut, Charaktere und Handlung sind überdurchschnittlich aber nicht überragend. Das Gesamtpaket kommt aber richtig gut rüber. Eine Buchreihe über bösartige Space Marine Fanatiker? Zuerst dachte ich mir auch hier: "Puh ... Zeugen Jehovas auf allen möglichen Aufputschmitteln.". Aber weit gefehlt! Auch hier wird die Motivation der Charaktere gut herausgearbeitet und man kann nachvollziehen, warum sie so handeln. Das ist vor allem deswegen interessant, weil bei den Word Bearers "Religion" eine sehr wichtige Rolle spielt. Das Ganze gewürzt mit, überraschenderweise überhaupt nicht langweiligen, politischen Intrigen machen die Bücher echt lesenswert.

- Fabius Bile 6/10: Ähnlich wie Ragner. Ganz okay, aber nicht besonders. Schreibstil auch hier gut, Charaktere gut aber die Handlung finde ich persönlich ziemlich ... nichtssagend. Insgesamt eher eine 4 oder 5, ich fand die Einblicke in die Arbeit und Motivation eines erstmal völlig wahnsinnig wirkenden Wissenschaftlers der Traitor Marines sehr interessant. Kann man gelesen haben, muss man nicht.

- Ahriman Omnibus 8/10: Sehr schöne Buchreihe wenn man Grimdark gut findet (oder Thousand Sons, Psionik, Blitze oder chaotisches Feuer), aber auch mal etwas Abseits von Kettenschwert und Bolter lesen möchte. Schreibstil sehr gut, Charaktere sehr gut, Handlung ... okay(?). Anfangs fand ich die Handlung wirklich super, gegen Ende, also ab dem letzten Buch, war ich nicht mehr so begeistert, vielleicht auch weil Ahriman irgendwie in den Hintergrund rückt und viel aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt wird. Das hinterlässt irgendwie so einen Nachgeschmack. Man erfährt natürlich sehr viel über die Thousand Sons und deren Hintergründe, was für mich persönlich nicht super relevant aber dennoch interessant war. Bonus, weil Ahriman ein echt cooler Typ ist.

- Grey Knights Omnibus 2/10: Puh ... ich will gar nicht viel dazu sagen weil ich mich leider ziemlich durch die Bücher kämpfen musste. Die Charaktere bleiben irgendwie nichtssagend, die Handlung ist teilweise wirklich heftig absurd (sogar für WH40k Verhältnisse ...). Am Ende des ersten Buchs gibts einen Twist den ich ganz cool fand aber ansonsten gibts eigentlich nichts was ich an den Büchern gut finde. Ein paar Informationen zu den Grey Knights sind auch ganz nett aber deswegen drei Bücher zu lesen ... ich weiß nicht.

So ich mach mal ne Pause mit aufschreiben. Übrigens habe ich alle Bücher auf englisch gelesen. Keine Ahnung, wie die deutschen Bücher sind.
 
Hey ich suche Bücher in denen die solar auxilia oder imperiale Milizen/Imperial Panzer Verbände zur Zeit der Horus Heresy vorkommen.

Kann da jemand welche Aufzählen ?
Danke im Voraus 🙂

Im Hintergrund bzw. als Hilfstruppe kommen diverse imperiale Armeeverbände vor. Aber eine Hauptrolle spielen sie eher selten. In "Legion" und in "Deliverance Lost" spielen sie eine etwas größere Rolle, wenn auch hier die Marines die Hauptrolle spielen.