Über Weihnachten bin ich auch wieder mal zum Lesen gekommen. Ich habe mir zwei Romane vorgenommen:
1. Celestine - Die lebende Heilige bzw. Celestine - The Living Saint
Hier geht es nun um die Heilige Celestine, die auch nach schwesten Verwundungen und Tod immer wieder zurückkehrt. Aktuell, also in M42, kehrt sie auf die Welt Kophyn zurück. Diese liegt im Imperium Nihilus, ist abgeschnitten und wurde von Chaosstreitkräften überrannt. Celestine führt die letzten verbliebenen Imperiale, darunter einige Regimenter von Cadia, zum Sieg über ihre Feinde.
In einer zeitlich und räumlich nicht bestimmten Parallelhandlung erfährt man, wie Celestine immer wiedergeboren wird und was sie so dafür tun muss. Diese Handlung spielt wahrscheinlich im Warp, auch wenn das wo und warum nie so eindeutig geklärt wird.
Leider sind beide Handlungsstränge so leidlich spannend. Es gibt einige Längen. Zudem fragte ich mich mehrfach, warum Celestine sich so abplagen muss, während andere Senseis bzw. Immerwährende einfach so wiedergeboren werden (die ihr gestellten Aufgaben sind nicht mal besonders schwer, allerdings sehr langwierig und nervig). Ok, sie hat irgendeinen Deal mit dem Imperator, aber so richtig Sinn ergibt das alles nicht.
Die Handlung auf Kophyn ist auch nur Standard. Ein paar Soldaten, natürlich die bekannte Mischung aus Standhaften, Zweiflern und Fanatikern, spielt mit. Am Ende gewinnen sie relativ einfach. Im Grunde haben die Cadianer und die Sororitas nur jemanden gebraucht, der ihnen sagt wo der feindliche Befehlshaber sitzt. Und dafür wurde Celestine geschickt? Öh, ja ... 🙄
Was kann man aus dem Roman also mitnehmen? Das Leben einer Heiligen ist eben auch nur öder Alltag. Wiedergeboren werden, langwierige Aufgaben für höhere Wesen erledigen, dann Botendienst am Arsch der Galaxie und zum Dank eine Kugel in den Kopp. Und wieder von vorn. Ah, ja ... 🤔
6/10*
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2. Uriel Ventris - Die Schwerter von Calth bzw. The Swords of Calth
Celestine hat also kein so tolles oder spannendes Leben. Wie sieht es bei Uriel "Super-Astartes" Ventris aus? Der müsste doch eigentlich ein supertolles Abenteuer erleben. Und ja, ich fand seinen Roman besser als den von Celestine. Uriel ist inzwischen ein Primaris und ein bisschen Out of Charakter (Guilliman allerdings auch). Ok, wenn man zum Primaris wird, verändert sich der Charakter (und dein Primarch redet plötzlich wie dein bester Kumpel). Ich höre Belisarius Cawl im Hintergrund lachen.
Aber gut, der Roman kommt wenigstens mit einer guten Portion Action daher, mit einem echten Gegner. Und zwar dem Todesboten, der hier mit sehr viel Nostalgie und noch mehr Fanservice aufwartet. Ich schätze ein guter Teil des Romans besteht aus Anspielungen auf die früheren Uriel Ventris Romane. Aber gut, das war zu erwarten.
Am Ende retten sie den Planeten Sycorax vor den Necrons, Uriel kann dem Todesboten irgendeine Todesmaschine an den Kopp tackern und die holde Maid retten. Ein paar andere Ultramarines haben auch ein paar gute Auftritte, inklusive der Diskussion ob man Kollateralschäden hinnehmen soll oder nicht. Ein nettes Duell mit einem Necron-Scharfschützen ist auch dabei.
Was kann man also aus diesem Roman mitnehmen? Erstens, das man tote Romanserien nicht wiederbeleben soll. Zweitens, das es trotzdem nett ist die Helden von einst wiederzusehen. Uriel Ventris ist eben einer der alten, klassischen Helden. So wie Chuck Norris. Aber irgendwann ist es eben doch Zeit für die Rente.
7/10*