Meine Damen und Herren, ich halte das ganze Gleichschaltungsgerede für überzogen. Entweder haben wir eine matriarchalich geprägte Kultur, in der Männer benachteiligt sind, oder wir haben eine patriarchalisch geprägte Kultur, in der Frauen benachteiligt sind. Dazwischen gibt es Ausprägungen beider Formen, in denen sich Intellektuelle und Philantrophen gegen das bestehende System wenden und, wenn ihr Einfluss groß genug wird, mehr oder weniger erfolgreich Quotenregelungen einführen, die aber nicht von der breiten Masse der Gesellschaft mitvertreten werden, denn würden sie es, dann wären sie ja qua se obsolet. Alle andere ist Utopie und passt somit nicht zu der dystopischen Grundstimmung unseres gemeinsamen Hobbies. Utopie deshalb, weil eine allgemeine Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen gleichermaßen interessierte und in gleichem Ausmaß vorhandene Bewerber auf alle in allen Lebensbereichen verfügbaren Positionen erfordern würde. Die würde jedoch gleichermaßen Bewerber mit gleichen Ausgangsvoraussetzungen erfordern, die allerdings zumindest in der menschlichen Rasse nicht gegeben sind, wie jeder bestätigen kann, der sich auch nur ansatzweise mit der menschlichen Physiognomie beschäftigt hat. Und ich will hier überhaupt nicht über psychische Unterschiede reden, sondern einmal voraussetzen es gebe keine (was ich jedoch auch zumindest für fragwürdig halte). Männer können keine Kinder zur Welt bringen. Durchschnittliche Frauen haben eine von durchschnittlichen Männern völlig unterschiedliche Physis; sie sind kleiner, haben einen leichteren Knochenbau und ihr Fettgewebe und ihre Muskulatur unterscheiden sich ebenfalls von denen durchschnittlicher Männer. Das sorgt automatisch dafür, dass Frauen sich bestimmten Berufsbildern nicht zuwenden, ja nicht einmal zuwenden können. Das fängt bereits im Sport an. Es mag Sportarten geben, in denen die Unterteilung in Frauen- und Männermannschaften nicht auf logischen Geschichtspunkten basiert und alleine aus der Historie unserer überwiegend patriarchalisch geprägten Kulturen resultiert. In anderen Bereichen, nehmen wir einmal Boxen, Wrestling, Gewichtheben oder einfach nur Fußball, sieht das anders aus. Und beim Militär sind Frauen auch nicht für alle Aufgabenbereiche im gleichen Ausmaß geeignet wie Männer. Ihre Aufgabenbereiche können andere sein, beispielsweise Scharfschützen, Planung und Entwicklung, Luftwaffe (da fehlen mir Kenntnisse, inwieweit die physischen Unterschiede Frauen benachteiligen würden), Marine (mit Ausnahme vielleicht von stark kraftabhängigen Aufgabenbereichen) oder Panzerwaffe. Bei der Infanterie sieht es da schon anders aus; das fängt beim Marschgepäck an und zieht sich bis zur Nahkampfsituation, in der ein männlicher Gegner schon allein sein höheres Körpergewicht zu seinem Vorteil nutzen kann (jeder, der schon einmal geboxt hat, wird sofort wissen, was ich meine). Und ich rede hier von Durchschnittstypen beider Geschlechter, sicherlich mag es Ausnahmen in beide Richtungen geben.
Um auf den Punkt zu kommen: Warum, zum Henker, soll ich also mit Gewalt in Hintergrundgeschichten zu einem Kriegsspiel bei menschlichen Truppen versuchen, Frauen in Berufsheere zu implementieren? Das ist völlig unrealistisch. Frauen nutzen sich im Schützengraben schneller ab als Männer und sind in allen Kraftaufgaben unterlegen. Geht nur einmal mit offenen Augen durch Eure Fitnessstudios und schaut mal, was die weiblichen Muskelprotze im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen stemmen. Da liegen Welten dazwischen. Frauen haben andere körperliche Vorzüge (und damit meine ich jetzt keineswegs die Geschlechtsorgane, nur um vorzubeuegne, dass mir hier etwas unterstellt wird).
Wenn man also mit Gewalt einen auf feminine Protagonisten fixierten Wettbewerb will, sollte sich dieser auf Schwerpunkte wie Elfen/Eldar, Nonnen/Adeptus Sororitas (aus kulturellen Gründen feminin) und Tyraniden beschränken, wobei Tyraniden schon wieder absurd wären, da sie sich ja in emotionaler Ebene in keiner Weise mit menschlichen Frauen vergleichen lassen dürften (Schwarmbewusstsein). Da kann jeder schreiben, was er will, und keiner kann beurteilen, ob es in sich schlüssig ist. Mehr Auswahl bleibt nicht. Und wäre das spannend, wenn man sich dann 10+ Geschichten in diesem Themenkreis anschaut? Sicherlich nicht. Zumal nicht jeder die nötigen Fluffkenntnisse hat.
Da wäre es mir persönlich dann, wenn es denn sein müßte (d.h., die Mehrheit es wünscht), lieber, mal zu schauen, wie homosexuelle oder transsexuelle Charaktere im Warhammer-Hintergrund involviert werden könnten. Das wird in den offziellen Geschichten nach meiner Kenntnis – mit Ausnahme von Slaanesh – überhaupt nicht thematisiert. Auf der anderen Seite: Muss die sexuelle Ausrichtung eines Charakters überhaupt thematisiert werden? Macht es einen Unterschied, ob heterosexuelle oder homosexuelle Imperiale Soldaten in Stücke geschossen werden? Hat es irgendeinen Einfluss auf den Verlauf einer Schlacht, ob die Generäle hetero- oder homosexuell sind? Wahrscheinlich nicht. So ein Thema würde den Großteil der Geschichten eher ins Lächerliche abgleiten lassen. Okay, ich ziehe den Vorschlag zurück.
Mein Gegenvorschlag: Wenn wir uns schon vom allgemeinen Kriegsspielhintergrund wegbewegen und uns in höhere Gefilde des literarischen Anspruchs bewegen wollen, könnte man das Thema "Diskriminierung" zum Leitthema eines Wettbewerbs machen. In jeder Geschichte müsste sich der Held oder die Heldin oder das heldenhafte geschlechtslose Wesen mit Diskriminierung auseinandersetzen, ob es nun selbst Opfer der Diskriminierung oder der Täter ist, sei dahingestellt. Zumindest sollte die Diskriminierung schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Protagonisten/der Protagonistin/(wie ist das Neutrum für "Protagonist"?) haben. Zum Guten, oder zum Schlechten.
Grüße
N.