Die Probleme sind vielfältig, das größte sind allerdings nach wie vor die unangemessenen Preise, da sie dafür sorgen das schon nach kurzer Zeit sehr viel Leute abspringen.
Jemand holt sich die Moria/Schädelpass/Macradingens Grundbox für 40 EUR und will dann evtl mehr ... aber dann merken sie allein schon für das Bemalen der Figuren nochmal 40 EUR ausgeben müssen, viele springen ab, aber einige bleiben und wollen noch mehr ... dann gucken sie auf die Preise für das Grundregelwerk (40-50 EUR für ein 250 Seitenbuch das noch nichtmal Vollfarbe ist und teilweise noch nichtmal Hardcover) und viele weitere Springen ab, der rest holt es sich und evtl auch noch einen Kodex und merken dann das die Miniaturen nicht wirklich ausreichen um das Spiel zu spielen.
Und dann gucken sie auf die Miniaturenpreise ... 30 EUR für 10 Spacemarines (Bei der 40 EUR Grundbox habe ich 10 Spacemarines, zig Tyraniden, Geländeteil und praktisch das Vollwertige Regelbuch) ... Regimenter 10-20 Miniaturen für 30 EUR (Bei der Schädelpass Grundbox habe ich 100 Miniaturen für 40 EUR) ... und ein großteil verliert dann das Interesse, noch mehr wenn sie sich evtl eine andere Armee zulegen wollen die nicht teil des Basisspiels ist ... Übrig bleibt ein sehr kleiner Teil ... es ist halt schwer zu verkaufen, das das "erste mal" relativ günstig ist, mann dann bzgl der Folgekosten einen Kalten Eimer Wasser ins Gesicht geschüttet bekommt. Denn da hat GW das kleine Problem das es ebend keine Drogen sind, ja viel schlimmer, die Qualitäten des Spiels bekommt man mit den Basisspielen garnicht zu gesicht - Taktische Möglichkeiten durch Armeezusammenstellungen gibt es praktisch nicht, Ausrüstung fällt komplett weg und im Prinzip sieht jeder der nur eines der Basisspiele kennt kein Strategie/Taktikspiel, sondern nur ein relativ unspektakuläres Glücksspiel wo man die Qualitäten die es entfalten kann allenfalls erahnen, nicht aber greifen kann ... und damit man diese Qualitäten bekommt muß man tief in die Tasche greifen. Und diese Rechnung geht beim Massenmarkt ebend nicht auf.
Andere Hersteller reagieren schon auf dieses Problem - fast alle aktuellen Konkurenztitel gehen weg vom "Massenarmee" zum Skirmishspiel wo eine Handvoll Miniaturen schon ausreichen um vernünftig zu Spielen (Warmachine ist ein schönes Beispiel). Oder der enorme Zeit und Geldaufwand wird durch vorbemalte Miniautren reduziert (egal ob diese Sammelminiaturenspiele oder AT-43).
GW hat im Prinzip nur 2 Möglichkeiten
1.) Alles so lassen wie bisher, sich auf ihren Massenarmee Monopol ausruhen und hoffen das der Umsatz/Gewinn nicht einbrechen (Neueinsteigern wird es sehr schwer gemacht, alte Hasen haben irgendwann genug Minis oder springen ab), bzw wenn sie es tun die Preise erhöhen damit die die bleiben noch genug einbringen.
2.) Sich verändern, sowohl was die Preisstruktur angeht (30-50% reduzieren - da die variablen Kosten von Plastikmodellen gegen 0 gehen durchaus möglich) als auch was das Spiel an sich angeht (ein Vernünftiges Skirmishsystem wo man mit wenigen Miniaturen und einen brauchbaren Regelsystem spaß haben kann, evtl sogar schon vorbemalte Figuren) ... und hier natürlich hoffen das Umsatz/Gewinn nicht einbrechen (Alte Leute werden vergrault [sehr schön zu sehen was durch Herr der Ringe passiert ist, oder durch die Basisboxen (wer hat viel für Nachtgoblins oder Zwerge ausgegeben und fühlt sich nun verarscht?)], ob der mehr Umsatz auch mehr Gewinn bedeutet bleibt abzuwarten, schwächung des alten Systems/der alten Marke, ...)
Und diese beiden Punkte sind wohl auch GW bekannt, denn sie versuchen seid einiger Zeit einen Mix aus beiden (günstige Basisboxen, Preise für Rest erhöhen - aber kein ablassen vom Massenarmeesystem), haben da aber ebend die ganz oben genannten Probleme.