Die Landschaftsaufnahmen, wenn dann mal welche kommen sind großartig.
Ja, das bringt es irgendwie auf den Punkt: Frag 100 Leute, was sie am Herrn der Ringe toll/beeindruckend fanden, und gefühlt mindestens 95 Leute werden Dir was von den tollen Totalen erzählen. Irgendwie bekommt das RdM dramaturgisch nicht so recht auf die Kette...
Aber ich wollte ja was Positives über die Serie schreiben! ?
Teil I, Allgemeines:
Als erstes haben die Produzenten und Schreiber von RdM eine extrem undankbare Aufgabe übernommen: Man sollte Teile des Simarillion auf die Leinwand bringen, ohne dass man das Silmarillion konkret zitieren darf und dann muss man sich in JEDER Szene, wegen JEDEM Schauspieler usw. an dem absoluten "Premium-Gold-Standard" vom Herrn der Ringe messen lassen. AUTSCH!?
Dass sowas selten gut geht, ist mE ein Fehler der Entscheider "ganz oben" bei Amazon, und weniger von den Leuten, die dieses Projekt konkret zum Laufen bringen müssen!
Als nächstes Handicap muss RdM mit dem medialen Phänomen fertig werden, dass die ganzen Bewertungen im Internet weniger einer "echten" Kritik entsprechen, sondern leider -wie bei den Sith- nur zwei Extreme kennen: Totale Ablehnung (1 Sterne) oder Alles-Supi (5 Sterne); zwischen diesen Polen gibt es kaum differenzierte Abwägungen von Fan-Seite. Einfach mal auf Amazon gucken: Nur ein Fünftel (!) aller Zuschauer bewertet mit 4-2 Sternen. Sowas beeinflusst dann irgendwann auch viele andere Konsumenten und gibt fast jeder Diskussionen eine eher ungesunde Schwarz-Weiß-Dynamik und Spin(hat man ja auch hier im Forum schon gesehen)...
Was sich schließlich mal so garnicht bewahrheitet hat, waren mE die übertrieben Befürchtungen, dass die Serie unter zuviel Einflüßen von Begriffen wie "woke" oder "diversity" "leiden" könnte. Dies wurde ja ebenfalls auch hier im Forum leidenschaftlich diskutiert, wobei ich exemplarisch für diese Vorurteile -ohne Namensnennung- einfach nur mal folgenden Satz vom 10. August (also mehrere Wochen vor Premiere der 1. Folge) zitieren möchte:
Mich erinnert das Ganze an Rings of Power, wo ja auch das von den Machern propagierte Hauptthema ist, dass es endlich schwarze Elfen und Latino Zwerge gibt -
Dass solche Aussagen im Nachhinein und in ihrer Absolutheit reichlich absurd wirken, dürfte auf der Hand liegen.
Mein Fazit also vom 1. Teil der Kritik:
Die ganze Produktion hatte trotz Rekord-Budget deutliche immanente Anfangsschwierigkeiten, wofür die show-runner an sich eigentlich nix konnten/können, und das sollte man bei der weiteren Bewertung nicht vergessen!
MÖGLICHERWEISE hätte man dieses Projekt unter diesen absehbaren Bedingungen garnicht erst starten dürfen, aber Jeff Bezos war eben auf der Suche nach dem nächsten "Game of Thrones" für SEIN Streaming-Portal; dem Mann widerspricht man halt nicht mal so nebenbei...?
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Teil II der Kritik zu Drehbuch, Optik, Schauspielern usw. kommt dann nach dem Staffel-Finale am kommenden Freitag.
Ich denke, dass ist dann wirklich ein guter Zeitpuntk für ein erstes Gesamt-Fazit.