Historisch ? Herbst der Antike ? Römer für SAGA

Heißt es etwa deshalb "Was führst du im Schilde?" ?
So weit reichen deutsche Redensarten sicher nicht zurück ? Hat eher mit Wappenkunde zu tun. Sagt auch der Grimm.

Aber, lieber @Raben-Floki

Davon habe ich noch nie etwas gehört …
Da muss ich leider einen Fleißstern abziehen. Die Dinger waren hier schon gaanz früher zu sehen, und zu lesen war davon in der Spielvorstellung:
  • Plumbatæ: Fußsoldaten, die keine Fernkämpfer sind, dürfen einen Fernkampfangriff durchführen (sie schleudern Wurfpfeile).
Und bei der Vorstellung der Römerbox:
Alternativ kann man je 3 Soldaten Wurfpfeile (plumbatae) in die Hand geben, die auch auf der Schildinnenseite mitgeführt werden.
Neenee, das kann ich so also nicht stehen lassen 😆
 
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Um doch noch mal kurz von der Sprachwissenschaft zum Hartplastik zurückzukommen, enthülle ich meine Pläne, wie's hier weitergeht. Weil einige mit den Textmengen zu kämpfen haben, gleich im Bild:

Saga-Spreadsheet_Phase2.jpg


Für alle, die trotzdem nur statio ferriviaria verstehen, kurz erklärt:
  • Ich nehme mir vor, den "Kriegsherrn" mit einem Modell zu Fuß zu doppeln.
  • Eine zweite Einheit (Elite-)Reiter kommt außerdem dazu. Damit ich eventuell beide zu einem "Todesstern" zusammenschließen kann.
  • Ebenfalls gedoppelt werden die "Krieger" zu Fuß. Ohne mehr Legionäre sind's keine Römer.
  • Gerade frisch erschienen sind die spätrömischen Bogenschützen von Victrix. Die müssen verwurstet werden.
  • Nun doch auf die Liste gerutscht ist das Geschütz. Vorerst optional, denn ich überlege noch, wie ich es darstelle und welche Einheit ich damit kombiniere.
Schaunmermal, wie der Plan die Berührung mit dem Maltisch übersteht ?
 
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Ja, es wird auf sowas rauslaufen.
Es gibt zwar diese Figuren von Aventine, die zeitlich ungefähr ins Bild passen. Aber zum einen wurde mit den Dingern wahrscheinlich nicht aus der Hüfte geschossen. Und zum andern sind sie nach den Regeln – dem Plänklermaßstab zum Trotz – so unbeweglich, dass man sie auch wirklich als montiertes Pfeilgeschütz darstellen kann. Die Varianten sind zahlreich, drum überlege ich noch.
 
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Danke schön, ich habe die Anspielung verstanden ? ... ich mache mir ab sofort auch Notizen ... ?

Auf die Bogenschützen bin ich gespannt, denn der Bausatz von Victrix schaut sehr interessant aus! ?
Sorry, die Vorlage war zu gut, um nicht zu verwandeln. Lass dich nicht von mir ärgern. Die Grafik war eh gesetzt.

Apropos Bogenschützen

Sagitto01.jpg


Leider haben viele Hersteller, und so auch Victrix, diesen Fetisch, allen und jedem Wickelgamaschen zu verpassen. Ja, Reenactors, die sich viel zu weite Hosen schneidern (lassen), kaschieren damit den unhistorischen Schlabberlook. In der spätantiken Kunst ist solche Mode nämlich den Bauern, Sklaven und sonstigen 'Unterschichtlern' vorbehalten. Soldatenkleidung dagegen sitzt hauteng. – Anspruch und Wirklichkeit, schon klar. Trotzdem wär's schön, wenigstens die Wahl zu bekommen.
 
Sorry, die Vorlage war zu gut, um nicht zu verwandeln. Lass dich nicht von mir ärgern. Die Grafik war eh gesetzt.
Alles gut, so habe ich das auch verstanden! ?

Die Schleuderer-Versionen gefallen mit besonders gut. Als ich die ersten Bilder im Internet vom neuen Bausatz sah, habe ich sofort überlegt, wo ich die Schleuderer verwurschteln könnte. 😊
Die historische Genauigkeit ist dann natürlich ein ganz anderes Thema.
 
Die Schleuderer-Versionen gefallen mit besonders gut. Als ich die ersten Bilder im Internet vom neuen Bausatz sah, habe ich sofort überlegt, wo ich die Schleuderer verwurschteln könnte.
Verwurschteln ist das Stichwort. Für sich genommen, finde ich das Set eher dürftig. Es gibt zwar eine schöne Auswahl an Fernkampfwaffen und sogar ein paar Faustschilde dazu. Allerdings haben die Jungs ihre Dolche und Schwerter wohl zuhause vergessen und nur zwei, drei Äxte (?) eingepackt. Bzw. soll man halt selbst den Bausatz mit dem der "Unarmoured Infantry" kombinieren. Wohl dem, der hortet.
 
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Heute nur Zeit zum Basteln, also testweise einen Gussrahmen der besagten Bogenschützen verarbeitet.

Sagitto02.jpg


Ich habe mich einmal durch alle Posen probiert. Als einer, der den Steckpuppen-Look vieler (älterer) Plastikfiguren ganz scheußlich findet, bin ich von den Victrix-Bogenschützen immer besonders angetan. Solange man sich an die vorgegebenen Kombinationen hält, wirken die Ergebnisse sehr natürlich.

Geändert oder ergänzt habe ich hier nur ein paar Kleinigkeiten – wie Arm und Kopf des "Truppführers" Mitte vorn aus einem Wargames-Atlantic-Bausatz oder Dolche und Schwerter (siehe mein Gemecker im letzten Beitrag) aus anderen Römersets von Victrix. Außerdem haben alle – in dem Maßstab völlig unnötige – Bogensehnen bekommen. Ich greife dafür auf meine Allzweckwaffe zurück:

Schrubber.jpg


Besenborsten aus Kunststoff sind nicht nur sehr flexibel und dadurch formstabil, sondern lassen sich ebenso leicht zuschneiden wie verkleben. Stärkere Varianten verwende ich z. B. auch für Speere und Spieße (eine kurze Anleitung findet sich etwa hier). In der Anschaffung unschlagbar günstig isses obendrein.

Das als Zwischenstand. Mal sehen, was im restlichen Monat noch so geht, Hobbyzeit ist leider knapp.
 

Kurzvorstellung: The Last Hour​


Sidebottom_Last_Hour.jpg


Format: Hörbuch (ungekürzt)

Autor: Harry Sidebottom

Sprecher: Dugald Bruce Lockhart


Dem ein oder andern mögen meine Besprechungen zu den Sidebottom-Büchern inzwischen im wahrsten Sinn zu den Ohren raus kommen. Deshalb gibt’s heute einen echten Anspieltipp für alle, die die Sache abkürzen wollen.

Beim Abgrasen diverser Kopiervorlagen hat der Autor inzwischen von den Serien zu in sich geschlossenen Romanen gefunden. "The Lost Ten" (2018) ist eine Nacherzählung des Films "The Dirty Dozen". Der jüngste Streich, "The Burning Road" (2021), übernimmt sogar gleich den Titel von Cormac McCarthys "The Road".

Der Aufschlag aber, "The Last Hour" (2017), ist für mich noch die größte Eigenleistung und gelungenste Adaption. Die Prämisse ist unverhohlen geborgt von der Serie "24": Ein Anschlag auf den Kaiser muss verhindert werden, doch die Zeit verrinnt gnadenlos. Statt für die Aufgabe einen neuen Charakter zu erfinden, macht Sidebottom den guten alten Ballista zum Geheimagenten wider Willen. Und so schlägt und schleicht der sich gewohnt wacker durch Rom, während ihm die halbe Stadt auf den Fersen ist.

Große Wendungen darf man hier nicht erwarten. Gerade weil das Ballista-Franchise noch gemolken werden muss, ist ein Heldentod von vornherein unwahrscheinlich. Trotzdem hat mir die Hatz durch die Hauptstadt richtig Spaß gemacht. À la Lonely Planet klappert man die buntesten (oder verrufensten) Schauplätze ab. Wer mal vor Ort war oder zumindest ein Best-of stadtrömischer Sehenswürdigkeiten vor Augen hat, wird vieles wiedererkennen. Durch den mitlaufenden Timer hat das Ganze ordentlich Zug. Deshalb wird auch fast nur aus der Heldenperspektive erzählt, und es bleibt kein Platz für schlecht geschriebene Nebenfiguren.

Größten Effekt hat für mich aber die Anlage als Stand-alone-Roman. Das heißt, man soll das Buch auch ohne Vorkenntnisse von bis dahin sechs Serienteilen lesen können. Die wichtigsten Ereignisse daraus werden bei passender Gelegenheit eingestreut und kurz erklärt. Wer sich also die volle Packung sparen will, bekommt hier eine völlig ausreichende Zusammenfassung. Vielleicht sollte man "The Last Hour" sogar zuerst lesen: Man könnte damit Einzelbände, für deren Setting man sich besonders interessiert, gezielt ansteuern. Denn um die Handlung, die hier gespoilert wird, geht es der Serie sowieso nicht.

Meine ausdrückliche Empfehlung für das Büchlein mindert etwas der Vorleser. Die lateinischen und griechischen Begriffe werden endgültig 'verenglischt'. Vor allem fehlen mir aber die starken Akzente, die Stefan Rudnicki für die Hörbuchreihe geprägt hat. Hier gewinnen nur wenige Figuren Profil – was schade ist, weil nach der Beschreibung doch ein paar Charakterköpfe darunter sind. Gut zuhören kann man natürlich trotzdem.

Ohne Quatsch vergebe ich diesmal
9/10 frisch geölte Ölzweige

PS: Für alle, die mit Englisch fremdeln: Gegen die Chronologie ist dieser Band bereits auf Deutsch erschienen, unter dem noch eindeutigeren Titel "XXIV" ? Vielleicht folgt ja noch ein Hörbuch.
 
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Wie erwartet, geht im Restnovember nicht so wirklich viel voran. Ich hab die Bogenschützen auf die Zwölf gebracht und ihnen Bases verpasst.

Sagitto04.jpg


Wer bei der Spielvorstellung aufgepasst hat, erkennt sofort: In dieser Einheit kommen die vier armen Seelen unter, die bei Aufstellung einer "Manuballista" übrig bleiben.

Als einzige echte "Umbauten" habe ich ein paar der Kopfbedeckungen in Form geschnitzt. Im Original tragen die Jungs typisch spätrömische Hüte. Im 3. Jahrhundert fehlen dafür die Belege. Stattdessen kommen spitz zulaufende Kappen à la Zipfelmütze oder Zuckerhut vor. Mit Marcus Aurelius Alexis, irgendwann nach 212 in Griechenland verstorben, sind die auch als Soldatenmode bezeugt:

Markos_Aurelios_Alexis.jpg

Quelle

Heute Abend werde ich die Kerls grundieren. Ernsthaft Farbe bekommen sie aber wohl erst im Dezember.
 
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Mit den Bogenschützen geht es nicht so recht voran. Deshalb gibt's noch mal ein paar Basteleien.

A_Missionibus.jpg


Missionsmarker braucht man bei SAGA nur in sehr speziellen Fällen. Wie die Zivilisten finde ich sie aber einfach nice to have. Ich hab mir also überlegt, worauf meine Römer so scharf sein könnten.

Das Packpferd mit den Munitionsvorräten ist vielleicht einfach nur den Bogenschützen oben entlaufen. Spezifischer ist da schon die "Schatzkiste". Sie enthält etwa Beinschienen, wie sie schon weiter oben zu sehen waren. Und wie die Originale sind sie auch hier Teil eines sogenannten Depots, das der Besitzer (oder ein Plünderer?) verstecken wollte – diesmal offenbar wenig erfolgreich.
Die übrigen beiden Marker passen dann am besten zu Schauplätzen, auf denen sich germanische Völkerschaften tummeln. Unter denen war's nämlich nicht nur gute Sitte, heilige Orte mit Leichenteilen zu schmücken, sondern auch unbelebte Beute vor der Opferung zu verhackstücken. Schaurig-schön imaginiert ist das z. B. hier von Samson Goetze.

Die verwendeten Fertigteile und Figuren stammen alle aus meinem Fundus, waren teils bemalt oder mal für was ganz anderes vorgesehen. Die genaue Herkunft ist deshalb lang vergessen. Bei dringendem Interesse denk ich aber gern nochmal scharf nach.