Vielen Dank, Leute!
🙂
@ OS-chabz: Du hast natürlich recht, was den "undynamischen" Look angeht, allerdings muss man schon sagen, dass der durchaus angestrebt war, und zwar sowohl von mir als auch, so sehe ich das zumindest, ursprünglich von den GW-Designern: Die Centurions sind extrem massive mobile Feuerunterstützungs-Plattformen, die stetig vorrücken und den Gegner mit Feuer eindecken -- die sollen eben gar nicht dynamisch sein! Und da sie auch in meiner Armee eine überwiegende Fernkampffunktion einnehmen sollen, lag es nahe, die Posen genau so schwerfällig zu belassen, wie sie waren.
Dessen ungeachtet gibt es natürlich verschiedene Optionen, das zu ändern, wenn man es anders haben will. Guck' mal
hier und
hier, da habe ich Beispiele für Centurion-Umbauten zusammengetragen, die mir gut gefallen.
So, nach längerer Sendepause melde ich mich heute auch endlich mal mit einem substanziellen Update zurück:
Zwar fehlen mir momentan echt die Zeit und Ruhe zum Malen, weswegen die Behemoths auch weiterhin "farblos" daherkommen, aber wenigstens zum Umbauen und Kitbashing bleibt noch etwas Zeit
😉 Deshalb würde ich Euch heute gern eines meiner langfristigsten Projekte zeigen.
Alles begann damit, dass ich nach einer Verwendung für einen Fantasy-Plastikmantikor suchte, den ich noch in meiner Bitzbox hatte. Nachdem diese Suche relativ lange ohne Erfolg geblieben war, änderte sich meine Planlosigkeit als ich sowohl in den Besitz eines überzähligen Paares Maulerfiend-Arme als auch - durch Bitztausch mit BW-Hannover - eines Paares Fiend-Beine gelangte. Ich versuchte einfach mal, beides zu kombinieren, um aus dem Mantikor ein noch nicht näher beziffertes Monstrum für meine World Eaters zu machen. Hier der frühe Versuch:
Wie Ihr sehen könnt, sorgt die Kombination der Teile für einen vornübergebeugten, fast schon affenartigen Look. Bevor ich weitermachte wollte ich also erst mal entscheiden, was ich mit dem Modell anfangen will. Und nach längerer Überlegung war dies der Plan, der mir einfiel:
Das Modell soll in jenen Fällen zum Einsatz kommen, in denen ein Champion durch einen entsprechenden Wurf auf der Tabelle mit Segnungen der Chaosgötter spontan in den Stand eines Dämonenprinzen erhoben wird. Nanu, werdet Ihr denken, das Ding sieht aber doch ganz anders aus als ein regulärer Dämonenprinz. Richtig, aber der Wahnsinn hat Methode:
Eigentlich gibt es nämlich in meiner Armee hintergrundtechnisch keinen rechten Platz für einen Dämonenprinzen: Lord Captain Lorimar ist der unangefochtene Befehlshaber der vierten Sturmkompanie, und der Gedanke, dass ein Dämonenprinz quasi unter ihm dient, ist ziemlich albern. Gleichzeitig sieht mein Hintergrund ja auch so aus, dass die Mitglieder der Kompanie alles versuchen, um Mutation und Wahnsinn auf Abstand zu halten und zumindest als halbwegs zusammenhängende Streitmacht zu funktionieren, um dem Schicksal ihrer Legion ein Stückweit zu entgehen.
Daraus folgt, dass ein Dämonenprinz erstens wahrscheinlich ohnehin nur dann zum Einsatz kommt, wenn ein Champion von der Macht des Chaos übermannt wird. Und zweitens gefiel mir der Gedanke, dass meine World Eaters den Dämonenstand nicht etwa als ultimative Belohnung sehen, sondern mehr als Fluch, der sich kaum vom Dasein als Chaosbrut unterscheidet. Also würde ein solcher Dämonenprinz auch kein Wesen von dunkler Pracht und Herrlichkeit sein, sondern eher ein tierhaftes Monstrum, quasi ein Avatar der Jagd.
Und das passte dann wiederum recht gut zu dem Look, den das in Arbeit befindliche Modell schon hatte!
Die nächsten Arbeitsschritte bestanden also darin, das Modell so aussehen zu lassen, als sei es tatsächlich aus einem Legionär der World Eaters entstanden. Ein Teil des Effekts ergibt sich durch die biomechanischen Teile des Fiends. Außerdem fügte ich Schulterpanzer und "Rückenmodul" vom regulären Plastik-Dämonenprinzen hinzu:
Der stachlige Schwanz des Mantikors sorgte außerdem dafür, dass das Monstrum uneindeutiger wirkt: Die Pose ist affenhaft, aber die Kreatur selbst scheint wie eine Mischung aus Hundebestie, Raubkatze und Dämon zu sein.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich auch damit, die Übergänge mit GS zu bearbeiten:
Und vielleicht wird Euch aufgefallen sein, dass der Prinz bis zu diesem Punkt noch keine Füße hatte -- ein wahrer Krimi steckt dahinter: Ben war so freundlich mir gleich zweimal einen Satz Fiend-Hufe zu schicken, der aber beide Male (!) von der Deutschen Post verbummelt wurde. Die Geschichte dahinter wäre vermutlich abendfüllend, es soll aber reichen zu sagen, dass am Ende Ben keine Hufe mehr hatte, die er mir hätte schicken können und ich trotzdem ohne Füße dastand...
Glücklicherweise sprang irgendwann Sagal ein und half mir mit einem Satz Hufe des Warhammer-Riesen aus, was die Arbeit am Prinzen dann endlich wieder voranbrachte. So sieht er jetzt aus:
Die Pose des linken Arms wurde außerdem etwas offener gestaltet. Und die Hufe ließen das Modell aufrechter dastehen als ursprünglich geplant -- da muss ich eventuell noch mal nacharbeiten...
Außerdem wurden reichlich GS und Liquid GS benutzt, um die Übergänge organischer aussehen zu lassen. Und ich stanzte außerdem metallische "Schnittstellen" in die Körperoberfläche, um zu zeigen, wo die Verbindungsstellen zur Servorüstung des ehemaligen Marines sind. Die Idee dazu stammt aus
diesem sehr interessanten Post von Dave Taylor.
Das fertige Modell wird außerdem entweder imperiales Mauerwerk in seiner rechten Faust zerquetschen oder einen unglücklichen Gegner
😉 Anregungen sind hier herzlich willkommen!
Mir ist natürlich klar, dass das Modell recht stark vom Standardlook eines Dämonenprinzen abweicht -- und sicherlich auch nicht jedem gefallen wird. Wenn es aber fertig ist, dann wird es sicherlich deutlich besser zum Hintergrund meiner Armee passen als ein ganz normaler Dämonenprinz. Und eine bessere Verwendung für die Bitz, als sie einfach ungenutzt rumliegen zu lassen, ist es allemal, oder?
😉
Freue mich - wie immer - über Reaktionen!
😀
