Mass Effect 1-3 Diskussions und Gerüchtehtread

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So das Spiel ist beendet ("grünes" Ende). Hab mir die anderen Enden auch
direkt mal auf Youtube reingezogen
Ziemlich schade imo das Shepard scheinbar nur beim roten Destro
Ende einen Überlebensschimmer hat
und bin ebenfalls ein wenig enttäuscht. Allerdings wohl nicht so maßlos wie andere Fans. Das Ende
war...anders. Das ist nicht zwingend schlecht (sofern man mir kein alternatives Ende via DLC andrehen will. DAS wär schlecht in mehrerlei Hinsicht).

Aber fangen wir mal kurz kritisch vorne an: ME3 war ein verdammt gut fortgesetztes Spiel. Ja der Anfang ist holprig. Ja die Träume und das nervige Kind am Anfang bauen absolut 0 Emotionales auf. Ja, die MP Karten wurden relativ lieblos in den SP integriert. Ja man kann darüber meckern das
es keinen Mako/Hammerhead gibt, das die Dialoge nicht mehr so weitschweifig und konstant wiederholend sind wie noch in Teil 1 aber man sollte auch die positiven Aspekte betrachten.

Die Dialoge sind gestraffter und informativer. Und noch besser, witziger. Manche Gespräche die ganz ohne Zwischensequenz und Auswahlmöglichkeiten auskamen waren unbezahlbar (z.b. Tali betrunken, EDI die über den Tag der Abrechnung scherzt). Dazu kamen die "Interaktionen" der Crew diesesmal (Joker & Garrus Witzgeplänkel, Garrus & Vega beim übertrumpfen, Garrus &
Tali wer der bessere Kämpfer ist). Wobei auch die Zwischensequenzen mit ihren Auswahlmöglichkeiten einiges boten ("Ich bin Garrus Vakarian und das ist mein Lieblingsplatz auf der Citadel!"). Sehr schön btw. Gesamt der Humor auf Garrus. Die Kalibrations Anspielungen hat er sich nach Teil#2 redlich verdient.

Gerade von den Dialogen, den ZWischensequenzen, dem Wiedersehen mit alten Freunden und ggf. deren Tod lebt das Spiel. Ja die Rachni haben keine große Rolle gespielt. Sträflich & Ärgerlich. Denke in puncto Geth & Collectorbasis siehts ähnlich düster aus. Nervt aber tut dem Spielfluß keinen abrruch. Man trifft andere Personen/Erignisse aus den vorherigen Spielen/DLCs und auch da
schneiden sich die Geister. Wobei es doch irgendwo schön ist wenn sie erwähnt wurden oder man den Zusammenhang erschließen konnte (Stichwort dichtender Kroganer).
Auch wenn an einigen Stellen, Stichwort Kind/Träume, kein Feeling bei mir aufkam, so sah das z.b. anders aus bei Morrdin, bei Thane und bei anderen Felegenheiten. Auch vorm Finale nochmal mit allen sprechen zu können wurde hier sehr schön in Szene gesetzt obwohl alles hoffnungslos aussah.

Fazit: Der Weg ist das Ziel. Und diese Geschichte, "Meine" Geschichte, wurde mir sehr schön erzählt und hat mich insgesamt über hunderte von Stunden unterhalten. Die letzten 5 Minuten sind da zwar nicht zwingend zufriedenstellend aber weil das Gesamterlebnis so gut war, kann ich darüber hinweg sehen. Und lassen muß man es ihnen, die Enden hat man nicht vorhergesehen und sprechen tut wirklich ein jeder über sie 😉


Ansonsten noch bewertenswert

Multiplayer: Tjoa wie erwartet nur ein kurzweiliger Zeitvertreib. Er macht durchaus Spaß und man levelt seinen Char auch recht fix, was gut ist denn die Schwierigkeitsgrade Silber bzw. Gold sind durchaus happig wenn man weder hohen Level für gute Fähigkeiten noch vernünftige Ausrüstung hat und dann noch mit randoms Spielern "gestraft" wird. Negativ ist die konstante Wiederholung imemr gleicher Wellen. Die knapp 6 Karten sorgen auch nicht für viel Abwechslung so dass man in kürzester Zeit alle gesehen und auf Bronze geknackt hat. Was auch etwas ärgerlich ist: Spielt man erst viel MP und den SP nur schleppend lernt man diverse Gegenertypen der Reaper halt schon
kennen bevor man in der Kampagne auf sie trifft. Was zumindest den Aha Effekt bei der Banshee deutlich gemindert hat.

Was richtig negativ hervorsticht ist das Ausrüstungssystem. Ist es bei Spielen wie CoD oder BF schon nervig für das Equip erstmal zu "leveln" wird das ganze hier zur Farce weil man mit erspielten MP Credits (oder RL Geld, sprich M$ Points) diverse Ausrüstungspacks kaufen muß. Das wär jetz ansich nicht schlecht *wenn* man wenigstens das bekommen würde was man z.b. gerne
hätte. Da aber in jedem Pack immer random Kram drin ist der bei gestiegener Preisklasse nur die Chance auf höherwertigen Kram erhöht (teuerste Kiste sind meist 3 "einmalig nutzbar" Verbesserungen und dann hat man noch 2x Chance auf ´nen Char, nen Mod oder ´ne Waffe) ist das ganze eine Farce. Nach 20 Kisten hab ich weder ein gutes Sturmgewehr, noch ein Upgrade für
mein schlechtes Standardmodell und der einzige Mod bis dato ist Magazinkapazität#2. Da fühl
ich mich absolut verarscht -.-Das ich eine Schrotflinte shcon auf lvl3 hab mit 4 Mods wär prinzipiell gut WENN ich mal einen beschissenen Kroganer freigeschaltet kriegen würde -.-

Fazit: Im MP wird viel Potential verschenkt. Ähnlich wie Space Marine mit Exterminatus ist das ganze kurzweilig aber die Konkurrenz, aka Gears of War 3, steht mit seinem Hordenmodus so weit über diesen Abklatschversuch, das man sich fragt ob Programmierer mit einem fetten Budget heutzutage nichtmal mehr vernünftig abkupfern können *sigh*. Letztendlich ist da genau das ingetreten was man schon ahnen konnte: Die Ressourcen für den MP wären mal besser in die SP Kampagne geflossen um dem Storymode zu boosten. Und nach Abschluß der Triologie hätte man einen kompletten MP Ableger auf den Markt werfen können der es besser macht.

DLC: Tjoa das ist ein guter DLC, kann man nicht meckern. Gut die Story ist lapidar aber der Charakter ist diesesmal richtig ins Spiel eingebunden. Etwas was Kasumi & Zaeed vermissen ließen. Wie alle anderen aufer Normandy kann man nach jeder Mission 1-2 kurze Dialoge mit Yavik führen. Es gibt ein treffen auf der Citadel wo er deren Besucher beeindruckt, es gibt ein paar
normale Zwischensequenz Gespräche und auch während eines Einsatzes hat der Protehaner Dialogzeilen wie alle anderen. Sogar am Ende gibts noch ´ne Zwischensequenz mit ihm. Gewisse Gespräche wie Drunken Tali die Javik zutextet sind zwar auch nett, alelrdings auch kein "must have".
Zusätzlich erfährt man mit dem DLC eine Menge über die Protheaner als Kultur. Etwas, was viele Spieler wohl gespalten aufnehmen. Mir gehts da wie Liara und ich bin nicht gerade zufrieden mit dem neugewonnen Wissen. Hinzu kommt das ich Javik unsympathisch finde. Er taut zwar gegen Spielende auf aber I mog ihn trotzdem net. Für meinen Renegade Femshep wahrscheinlich der ideale Begleiter bzgl. Ideen & Einstellung aber dennoch werd ich wohl eher mit liebgewonneneren Charakteren durch die Galaxis ziehen (Zumal die Liara & Garrus Combo mit Warp & Überlastung einfach gut ist. Auch Tali ist mir wegen Oldsool Flair einfach lieber). Das Sturmgewehr (funktioniert mit selbstaufladener Muni ähnlich wie die schwere Kollektorenwaffe aus ME2) und ist ziemlich kraftvoll. Garrus, Yavik & Shepard die damit rumholzen zerhäckseln auf normal praktisch alles in Sekunden. Die Waffe ist zwar Top aber ich hab mich dann am Ende doch eher für die N7 Valkyre als das Spitzengewehr entschieden (Wobei Garrus mit dem Partikelstrahler gute Arbeit leistet + man sieht immer worauf er gerade feuert). Wäre man also auch nicht zwingend drauf angewiesen.

Negativ am DLC ist dann eigentlich nur der Preis bzw. das er überhaupt DLC ist. Im Gegensatz zu Kasumi & Zaeed hat man tatsächlich das Gefühl Javik gehört ins Spiel. Und das ist der Knackpunkt wo das "rausgeschnitten" Argument ansetzt. Allerdings braucht man den DLC nicht fürs Hauptspiel. Wer mit dem Protheaner Background bis ME2 zufrieden war könnte sogar einen Kulturschock vermeiden wenn er den DLC unter den Tisch fallen läßt. )


Gesamtfazit: Alles in allem ist ME3 ein solides Spiel eine gute Fortsetzung allerdings mit einem nicht so grandiosen Abschluß wie man es sich für die Triologie gewünscht hätte. Auch wenn der Endkampf ziemlich gut in Szene gesetzt wurde. Durch Schwächen im SP & MP sowie auch den DLC Mist, ist das ganze kein 100% Produkt aber dennoch im 80-90% Bereich. Letzten Endes wird mir die Serie aber weiterhin in guter Erinnerung bleiben, egal wieviele Unkenrufe wegen den "Enden" kommen.

Dennoch bleibt imo wieder eine Kerbe in Biowares Rüstung (Nahc Dragon Age2 & dem etwas übertriebenen DLC Haushalt bei ME2). Das nächste Produkt muß wohl erst genau unter die Lupe genommen werden um zu sehen obs die Mühe wert sein wird oder ob einen die EA Gier mit DLC Wurfgeschossen direkt in die Flucht schlägt.


-----Red Dox
 
Ich denke mal, dass bisher noch niemand das wahre Ende gesehen hat 🙂.

Es scheint wohl so zu sein, dass unser armer Sheppard am Ende der Indoktrinierung der Reaper zum Opfer gefallen ist. Der Showdown auf der Citadel findet zwar statt, aber es ist NUR er an Bord. Das Gespräch mit Anderson und dem Unbekannt ist ein Gespräch mit den Mächten die in seinem Gehirn wüten (ähnlich dem Engel und Teufel). Anderson (sein Vorbild) steht dabei für Sheppards Willen, sich der Indoktrination entgegen zu setzen, während der Unbekannte dafür steht, dass sich Sheppard den Reapern anschließen möchte.

Dementsprechend sind auch die Enden gestaltet. Das vermeintlich böse (und rot markierte) Ende ist eigentlich das Gute. Dementsprechend kann Sheppard auch nur hier überleben. Und daher will auch der "Junge (der vermutlich eine Abbildung des Harbringers ist) nicht, dass Sheppard dieses Ende wählt.

Die anderen "guten" Enden werden (grün und blau) sind die eigentlich schlechten. Hier ergibt sich Sheppard den Reapern und wählt damit nicht nur die eigene Vernichtung.

Es ist prinzipielle genial gelöst, wie Bioware hier die Emotionen der Spieler anspricht, die eigentlich selbst indoktriniert sind. Natürlich möchten die meisten nach vielen, vielen Abenteuern mit Sheppard das "gute" Ende wählen und nehmen daher den vermeintlich positiven Ausgang.

Es gibt auch noch weitere Indizien, dass Sheppard indoktriniert ist. Auf Videos (in der Cerberus Basis) sieht man, dass er oft über seine Schulter ins Nichts blickt (indoktrinierte Personen leiden an Verfolgungswahn) und auch der Traum mit dem Jungen steht dafür.

Ich denke, dass Bioware hier noch das richtige Abenteuer nach mehreren DLCs nachliefern wird. Die Schlacht um die Erde war also nicht das Ende. Vom Standpunkt der Story finde ich das Vorgehen revolutionär und einfach nur genial. Vom Standpunkt des Marketings ist natürlich auch genial, aber nicht sehr kundenfreundlich.
 
Das wäre tatsächlich ein guter Trick, WENN dieses Ende im Spiel enthalten wäre. Den Protheaner rauszuschneiden ist eine Sache (nicht das es etwas gutes ist), aber das Ende rauszuschneiden traue ich Bioware nicht zu, ich glaube da spricht einfach die reine "Verzweiflung" der Fans.

Bioware sagte mehrmals das Mass Effect eine abgeschlossene Triologie ist (was aber nicht weitere Spiele in dem Universum ausschließt) und ich glaube wir werden uns einfach an dieses Ende gewöhnen müssen.

Wenn es gegen aller Erwartung nach doch so sein sollte und das wahre Ende per DLC oder zusätzliches Spiel eingefügt wird, dann wird EA wieder die Spitze der "Arschlochpublisher" Liste anführen und mein kompletter Respekt für Bioware sich in nichts auflösen, was bedeutet keine Vorbestellungen oder Käufe am 1. Tag mehr.
 
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das irgendein Publisher jemals so abgewichst sein sollte, das Ende eines Spiels mit DLC nachzuliefern. Sowas wäre eine noch nie dagewesene Dreistigkeit. Und würde sogar ins Boshafte abgleiten wenn man den DLC dann noch mit einem Preisschild versehen würde anstatt den umsonst rauszurücken. 40-60€ fürs Spiel und damit ich das Ende sehe muß ich nochmal 10€ zahlen? Wo soll das hinführen?

Glaub von so einem Image Schaden würden sie sich dann auch nicht mehr erholen. Was sich EA theoretisch auch nicht leisten kann, wo sie mittlerweile bei jedem zweiten Produkt einen "Bioware" Stempel drauf hauen und jedes neue Studio als Bioware Ableger deklarieren.

DLCS die imo noch für ME3 folgen werden das übliche sein: Waffen & Skinpacks für SP & MP. Neue MP Karten die wiederum dann als N7 Variante im SP auftauchen. Neue Klassen/Rassen für den MP. Eventuell gibts Zaeed/Kasumi mäßig noch einen neuen Charakter für den SP. Wobei Javik die Meßlatte dafür wie der integriert sein müßte ziemlich hoch legt. Ob der Aufwand betrieben wird...
Offene "Enden", im Sinne von noch nicht abgeschlossenen Nebenstorys, die noch geklärt werden müßten wären eine weitere Option aber mir fällt nixx ein. Insgesamt wurden alle Nebenfäden der letzten Spiele und alle offenen Punkte der Kameraden (Mirandas Vater, Shadowbroker, Samaras Töchter) abgeschlossen. Irgendein Cerberus Forschungsprojekt wäre auch wohl nicht mehr so prickelnd. Deren Trumpfkarten liegen auch alle offen auf dem Tisch (gut bis auf die Frage wo Cerberus das ganze Geld für alles her nimmt. Truppen wurd ja geklärt aber die Anlagen, die Schiffe, die Waffen & Rüstungen, das zahlt man nicht eben aus der Seitentasche und auch Udinas Geldschieberei erklärt das nicht).

----Red Dox
 
Ich erinnere mich noch gut daran, als damals Weihnachten 2007 das erste Mass Effect rauskam. Bioware hatte damals einen ausgezeichneten Ruf, was Rollenspiele angeht, sei es nun die Baldur Gate Reihe im Fantasybereich oder das grandiose "Star Wars - Knights fo the Old Republic". Daher waren die Erwartungen natürlich sehr hoch. Aber diese Erwartungen wurden damals für mich in vollem Umfang erfüllt. Es gelang Bioware wirklich ein glaubwürdiges und eigenständiges Universum zu entwickeln, das vollständig ohne eine große Lizenz auskommt. Natürlich nahm man sich Anleihen bei einigen großen SciFi Serien, sei es nun Babylon 5, Star Trek oder Star Wars. Aber das war alles sehr dezent und doch mehr als eigenständig genug.

Die Geschichte um Saren, die Spectors als eine Art Jedi/Geheimagenten-Organisation und die sich langsam Entwickelnde Bedrohung durch die Reaper wurde sehr gut erzählt. Dazu kamen noch die zahlreichen kniffligen Entscheidungen, für die Bioware ja bekannt ist. Und als ich damals den ersten Teil durchgespielt hatte war ich restlos begeistert. Ich fühlte wirklich, dass da der Grundstein für eine große Serie gelegt wurde.

Daher war ich auch sehr froh, als es zwei Jahre später mit Mass Effect 2 weiterging. Die Story, die einen nun zu einer Art Untergrundkämpfer macht, war dagegen erstmal nicht so mein Fall. Auch hatte man eben doch das typische "Mittelteil einer Trilogie"-Gefühl. Man kam in Bezug auf die Reaper nicht wirklich vorran und hatte mit den Kollektoren nach den Geth nur mit dem zweiten "Hilfsvolk" der Reaper zu tun. Auch das man eigentlich nicht viel mehr gemacht hat, als neue Crewmitglieder für die finale Mission zu rekrutieren war eher eine Spaßbrmse. Dennoch entschädigte das Finale, bei dem je nach Entscheidung so mancher Begleiter sterben konnte für den Rest des Spiels. Und natürlich, dass praktisch alle meine Entscheidungen aus dem ersten Teil im zweiten berücksichtigt wurden, sofern ich denn einen passenden Spielstand importieren konnte. Mit der Änderung des Kampfsystems hin zu mehr Action war ich dafür im Gegensatz zu so manchem Spielekritiker ganz zufrieden.

Und nun kommen wir also zu Mass Effect 3.

Ganz klar möchte ich herausstellen, dass es in der Geschichte der Rollenspiele auf PCs und Konsolen wirklich einzigartig ist, dass hier eine Trilogie geschaffen wurde, bei der die Entscheidungen aus den ersten beiden Teilen die Handlung des dritten teilweise deutlich beeinflussen. Und nicht nur dass, über die 4 Jahre hinweg taten sich dabei keine auffälligen Logikbrüche auf und man hatte stets das Gefühl, Teil eines in sich stimmigen und geschlossenen Universums zu sein. Wer hätte denn zB ahnen können, dass die Entscheidung aus Teil 1 "Lasse ich den unsympathischen Kroganer aus meinem Team sterben oder nicht" einen so großen Effect auf die Tele 2 und 3 haben würde.

Dies ist die große Leistung dieser Serie und die ist meiner Meinung nach wirklich anerkennenswert. Und so war ich im Verlauf der 3. Teils wirklich beeindruckt, was das alles dargeboten wurde und wie sich meine persönlichen Entscheidungen aus den ersten beiden Spielen nun entwickelt haben. Das Handlung schickt einen wirklich durch ein (positives) Wechselbad des Gefühle.
* Ich habe mich darüber geärgert, dass meine Entscheidung aus dem 2. Spiel, das Heilmittel gegen die Genophage zu zerstören nun im Tod eines wichtigen neuen Charakters endete.
* Ich habe mit mir gehadert, ob ich die Kroganer wirklich von der Genophage heilen sollte. Immerhin würde ihre bekannt hohe Vermehrungsrate nach dem Krieg gegen die Reaper, wenn alle Rassen ausgeblutet werden, sie leicht zur dominaten Spezies machen.
* Ich habe Udina für seinen Verrat gehasst.
* Ich habe gejubelt, als ich den 300 jährigen Konflikt zwischen Quarianern und Geth friedlich beenden konnte. Die letzte Einstellung mit Tali auch Rannoch war unglaublich schön.
* Ich habe echte Trauer darüber empfunden, dass ich die Heimatwelt der Asari nicht retten konnte.
* Ich habe Genugtuung empfunden, als ich Cerberus endlich vernichten konnte.
(Und selbst die stark an Gears of War erinnernden Starßenkämpfe in London am Ende haben mir gefallen.)

Insgesamt ist die Handlung von Mass Effect 3 genau das, was ich erwartet habe. Großes Gefühlskino, bei der meine Entscheidungen aus den beiden Vorgängerspielen eine wichtige Rolle spielen. Auch fühlt es sich an, wie auf einem Klassentreffen, wenn man alle lieb gewonnenen Charktere aus den beiden Vorgängern wiedertrifft. Und es spricht für die Serie, dass man sich um diese Polygonfiguren sorgt und sie sich in allen 3 Teilen in Bezug auf Ihre Charaktereigenschaften konsequent weiterentwickelt haben. Mass Effect 3 ist in diesen Punkten klar besser als der zweite Teil und ich sage sogar: leicht besser als Mass Effect 1.

Und dann ... Ja dann sind da die letzten zehn Minuten und das Ende der Trilogie. Es war mir schon bewusst, dass es für den/die Storyschreiber schwer werden würde, die Serie um Shepard für alle Spieler zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen. Aber das, was einem dann angeboten wird kann ich nur als solches beschreiben:
Unbefriedigend.
Ich habe schonmal gehört, dass allein durch ein Ende ein ansonsten guter Film ruiniert werden kann und habe das bis jetzt nochnie erlebt. Bei Mass Effect 3 war es aber (beinahe?) soweit:
Sämtliche in den drei Teilen getroffenen Entscheidungen spielen bei der finalen Konfrontation keine, aber auch absolut KEINE Rolle! Einzig, ob man im 3. Teil 5000 Kriegsaktivposten zusammengesammelt hat äußert sich in einer zusätzlichen 5-Sekunden Szene, die aber auch nur ein Hintertürchen für eine eventuelle Fortsetzung ist.

Was ist mit den (eventuell geheilten) Kroganern? Was mit den Asari, die nun ihre Heimatwelt verloren haben? Was mit Quarianern und Geth? Was mit den Turianern? Was passiert mit der Menscheit und der Erde? Und am wichtigsten: Was wird aus den ganzen Charakteren, die mir über 4 Jahre richtig ans Herz gewachsen sind? Nichts, aber auch gar nichts kommt da!

Statdessen wird uns ein Deus Ex Machina vorgesetzt, von dem überspitzt gesagt nichts anderes komm wie: "Hallo Shepard. Schön, dass du soweit gekommen bist. Hier, such dir mal eins von 3 Enden aus. Ist eigentlich egal, die unterscheiden sich prinzipiell nur in der Farbe, in der die Citadel explodiert Ach ja, egla was du wählst, die Massenportale gehen in jedem Fall drauf, womit alle Systemcluster erstmal von einander isoliert sind."

Im Detail aufgedröselt also:
Vorbildsende: Reaper werden zerstört, aber auch alles andere synthetische Leben. Also auch die KI EDI, der ich bei deren Menschwerdung geholfen habe und die Geth, denen ich bei der Entrwicklung einer eigenen Geschsellschaft unterstützt habe. Ach ja, was ist mir der galaktischen Flotte, die nun im Sol-System gestrandet ist? Unbefriedigend.

Abtrünniges Ende: Kontrolle über die Reaper. Nicht wirklich toll, da eben nie sicher ist, ob Shepard die ganzen Jahrtausende die Kontrolle behalten kann.

Synthese-Ende: Irgendwie wohl das von den Schreibern bevorzugte "Beste Ende". Ist in der Konsequenz aber ebenso unbefriedigend, da das praktisch vom Himmel fällt.

Ach ja, und egal was für ein Ende man nimmt, aus irgendeinem Grund crasht die Normandy auf irgendeinem Planeten und seltsamerweise entsteigen da Crewmitglieder, die vorher noch auf der Erde mit mir gekämpft habe. Wieso? Keine Ahnung? Unbefriedigend.

Und auch für zukünftige Spiele im Mass Effect Universum hat man sich mit diesem Ende keine Freude gemacht, den von Prequels abgesehen engt man den Handlungsspielraum für weitere Teile doch arg ein, sofern man keinen Zeitsprung von einigen hundert-tausend Jahren einbaut.

Um mal wieder Brecht zu bemühen: "Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen, Den Vorhang zu und alle Fragen offen."
So fühlte ich mich am Ende von Mass Effect 3.

Ach ja, Kampfsystem und Charakterentwicklung sind die modifizierten und behutsam verbesserten Mechaniken vom 2. Teil. Insgesamt also eine runde Spielerfahrung, die das tut, was sie soll: Die Handlung voranbringen. Ich habe da eigentlich so wenig zu meckern, dass es hier nicht erwähnenswert ist.

Was bleibt abschließend zu sagen?
Die Trilogie liefert ein unglaublich gutes SciFi-Rollenspielerlebnis ab, das zusammengenommen etwa 90 Stunden packend und spannend unterhält. Sofern man die letzten 10 Minuten ignoriert ist das eine unglaublich runde und in sich stimmige Erfahrung, die ich trotz des Ende jedem nur empfehlen kann, der sich ansatzweise für Rollenspiele interessiert.

Teil 3 würde daher für alles bis zur letzten Szenel von mir locker seine 9/10 Punkten (bzw. knapp 90% - ohne Fanbonus vielleicht eher 86-88%) bekommen. Das Ende der Geschichte zieht es aber leider mehr herunter, als mir lieb ist, daher werden es am Ende nur 8/10 Punkten (bzw. 80%).

@Red Dox:
Ich stimme dir zu. Das eigentliche "richtige" Ende für Mass Effect 3 per (evtl. kostenpflichtigem) DLC wäre ein absolutes Armutszeugnis, dass sich der Publisher eigentlich nicht leisten kann. Der Imageschaden wäre zu gewaltig, als das ich das aktuell in Betracht ziehen würde...
 
Zuletzt bearbeitet:
@DLC Ende:

Die Nummer hat Ubi-Schrott beispielsweise bei Prince of Persia durchgezogen 🙂.

Ich will die THEORIE ja auch auch nicht krampfhaft verteidigen, aber es spricht einfach sooo viel dafür. Zum Beispiel auch das Ende: Warum zuckt Sheppard in einer Gegend, die verdächtig nach einer gesprengten Straße und nicht der Citadel aussieht 🙂. Da muss einfach noch was kommen. Es muss, muss, muss!^^

Noch ein paar Fragen zur Story:

Kann Mordin wirklich überleben? Bei mir stirbt er so oder so. Entweder durch eine Schussverletzung von...mir^^ oder bei der Explosion im Turm.

Kann man Wrex irgendwie friedlich stimmen? Bei mir stürmte er in der Citadel auf mich zu und ich konnte ihn trotz sehr hohen Renegadewertes nicht einschüchtern. Also musste auch er sterben.

Wie geht die Story mit Samara weiter (der zweiten Asari). Ich habe sie im zweiten Teil für ihre Tochter Morrinth geopfert. Letztere trifft man nur noch mal als verderbten Gegner in London, also ohne eigene Story, was natürlich sehr schade ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DLC Ende:

Die Nummer hat Ubi-Schrott beispielsweise bei Prince of Persia durchgezogen 🙂.

Ich will die THEORIE ja auch auch nicht krampfhaft verteidigen, aber es spricht einfach sooo viel dafür. Zum Beispiel auch das Ende: Warum zuckt Sheppard in einer Gegend, die verdächtig nach einer gesprengten Straße und nicht der Citadel aussieht 🙂. Da muss einfach noch was kommen. Es muss, muss, muss!^^

Nun, in der Tat ist diese Interpretation verführerisch, weil es eben doch den Fortbestand der Serie ohne die monströsen Auswirkungen in den drei gezeigten Enden garantieren könnte. Auf der einen Seite würde ich es mir schon wünschen. Auf der anderen Seite bleibt aber die Tatsache, dass das dann ein ziemliches Armutszeugnis wäre, das echte Ende erst per kostenpflichtigem DLC nachzuschieben. Ich wüsste aber momentan nicht, was mir da lieber wäre...
 
Ich stimme dem langen Post von Ferox im Großen und Ganzen zu 🙂
ME3 is ein wirklich tolles Game, das Ende zieht das Gefühl zwar ein wenig runter, aber jetzt, nach etwas über eine Woche, hab ich das auch verkraftet und habe wieder Spaß dran.

Gestern auch wieder ME2 installiert um mein Paragon-Shep weiter voranzutreiben (fehlen noch die ganzen DLCs) um dann mit dem ME3 zu spielen.

Der Unterschied von ME2 und 3 wurde mir gestern, als ich dann Teil2 auch wieder gezockt habe, doch deutlich. Ein paar Dinge waren echt nicht so flüssig und ein wenig steif, das Interface war auch etwas klobig, da mach ME3 echt den besseren Eindruck ^^
Einziger Nachteil bzw. der Vorteil Von Teil3 - n Krogan Als Squadmate. Ach wie hab ich Grunts Kommentare vermisst 🙂
Ich bin gespannt, was da noch für Teil3 kommt und vergnüge mich derweil mit einem weiteren Durchgang und dem Multiplayer.
 
Ich bin gespannt, was da noch für Teil3 kommt und vergnüge mich derweil mit einem weiteren Durchgang und dem Multiplayer.

Das ist wirklich eine gute Frage. Der Multiplayer ist ja nur ein Horde-Modus und eigentlich braucht man ihn nur, um an die beötigten 5000 (bzw. sogar nur 4000 unter günstigeren Voraussetzungen) Kriegsaktivposten zu kommen, um das "beste" Ende sehen zu können. DLCs für zusätzlichen Multiplayercontent würde ich mir jedenfalls nicht kaufen.

Was jetzt möglichen Storycontent angeht muss man eher sektisch bleiben. Nach dem Abspann wird ja ein Spielstand auf der Normandy direkt vor dem letzten Missionspaket geladen. Also könnte da schon was kommen, aber ich wüsste aktuell nicht was. Und selbst wenn, bei dem Ende wären weitere DLCs sicherlich weniger erfolgreich als zB die von Mass Effect 2. Ich würde sogar behaupten, dass man den kostenpflichtigen Bonuscharakter Jarvis deswegen extra gleich zum Release rausgebracht hat.
 
Naja laut Gamestar ist Bioware ja zufrieden mit dem Ende da man sich daran errinern wird.
Story "Fortsetzung" per DLC wird auch nicht ausgeschlossen.

Ich habs mir noch nicht geholt da ich erst ME2 beenden muss udn mir dazu dann Shadowbroker und Arrival DLC dazuhole.
Ich überlege mir jedoch die N7 Edition zu holen so lange sie noch erhältlich ist, wegen der Protheaner DLC und den anderen Extras.
Was wird denn außer den Entscheidungen alles aus dem alten SPielsatdn übernommen? Geld, Upgrades, Skills?
 
Naja laut Gamestar ist Bioware ja zufrieden mit dem Ende da man sich daran errinern wird.

Leider nicht unbedingt auf eine positive Weise

Was wird denn außer den Entscheidungen alles aus dem alten SPielsatdn übernommen? Geld, Upgrades, Skills?

* Geld wird nicht übernommen.
* Die Aufgerüstete Normandy zählt zu den Kriegsaktivposten (und wiegt schwerer als eine ganze Flotte der Allianz 😉 )
* Upgrades an Waffen werden nicht übernommen, da Mass Effect 3 in dr Beziehung eine andere Mechanik hat
* Erlernte Skills an deinem Charakter werden praktisch übernommen. Die Charakterentwicklung wurde nur leicht modifiziert und dein letzten Stand aus Teil zwei wird entsprechend umgewandelt.
 
Naja laut Gamestar ist Bioware ja zufrieden mit dem Ende da man sich daran errinern wird.
Story "Fortsetzung" per DLC wird auch nicht ausgeschlossen.

Ich habs mir noch nicht geholt da ich erst ME2 beenden muss udn mir dazu dann Shadowbroker und Arrival DLC dazuhole.
Ich überlege mir jedoch die N7 Edition zu holen so lange sie noch erhältlich ist, wegen der Protheaner DLC und den anderen Extras.
Was wird denn außer den Entscheidungen alles aus dem alten SPielsatdn übernommen? Geld, Upgrades, Skills?

Die Collectors lohnt sich imho gar nicht. Der Aufpreis für die Waffen und den DLC sind nicht gerechtfertig, da kauf dir lieber eine Standard edition für die Hälfte und zahl die paar Euro für den Protheaner, kostet erheblich weniger und die Waffen machen nichts aus. Der Lothograf ist eine Postkarte - Ende.
 
Oder kauf dir die DigitalDeluxe Version .. für ~ 38€ 😀

Hört sich gut an, die ist wohl Origin only oder?


Ach ja hier Biowares "Reaktion" zu Thema Ende:

»Es gibt eine große Diskussion um das Ende von Mass Effect 3. Deswegen dachte ich, teile ich meine Meinung darüber mit euch. (...) Mass Effect 3 musste sehr hohe Erwartungen erfüllen, nicht nur als Spielerfahrung, sondern als Auflösung all der zahlreichen Geschichten und Entscheidungen, die ihr als Spieler seit [Mass Effect 1 im Jahr] 2007 getroffen habt. Also haben wir Mass Effect 3 so designt, dass es eine Reihe von Enden für einzelne Schlüsselgeschichten gibt, von denen jedes die Konsequenzen eurer Aktionen zeigt. Das Wissen um diese Konsequenzen nehmt ihr dann auf die finalen Momente eurer Reise mit. (...)

Wir haben einige unglaublich positive Reaktionen zu Mass Effect 3 erhalten: von [der Presse] (...) bis zu E-Mails und Tweets von Spielern, die uns Worte voll tiefster Anerkennung schickten, wie wir sie noch nie zuvor bekommen haben.

Wir haben aber auch erkannt, dass einige unserer glühendsten Fans mehr »Abschluss« brauchten, mehr Antworten und mehr Zeit, sich von »ihren« Geschichten zu verabschieden. Diese Kommentare haben natürlich auch ihre Berechtigung. Das Feedback der Spieler war immer ein integraler Bestandteil in der Entwicklung der Serie. (...) Euer Feedback war immer wichtig. Mass Effect ist eine Kollaboration zwischen Entwicklern und Spielern und wir werden euch weiter zuhören. (...)

Wie geht es also weiter. Wir werden Mass Effect 3 in den kommenden Monaten weiter unterstützen, indem wir an neuen Inhalten arbeiten. Und wir werden weiter zuhören, denn euer Wissen und konstruktives Feedback wird uns helfen, herauszufinden, was diese Inhalte sein sollen. Ihr habt nicht zum letzten Mal von Commander Shepard gehört.«

Quelle: Gamestar


Außerdemwill ein US Spieler Bioware wegen "falscher Werbung" verklagen.