Die Festung des Blutes
Waaaghboss Tomaka sprang von seinem Pick- Up. Sein Bossdok Garga Koppknacker und sein Bossmek Orgok Stahlbirne folgten ihm. Zuletzt verließen der Bossmob und die Weirdboyz den Wagen. Nach der langen Fahrt, zusammengequetscht mit den anderen Orks, fühlte Tomaka sich erleichtert, wie nach einem, gutem Fass Blutbier.
„Da seid ihr ja endlich. Beeilung, Waquega wartet schon.“
Gallos der Wolf kam mit großen Schritten auf sie zu.
„Es ist mir egal, wie lange dein Boss wartet. Er hat uns eingeladen und das heißt, wir sind im Recht.“
Tomaka baute sich vor Gallos auf. Der Ork überragte den Chaos Space Marine um mehr als das Doppelte.
„Los jetzt, lasst Lord Waquega nicht warten.“
Gallos drehte sich um und ging in Richtung eines Tores aus Schädeln. Die Grünhäute folgten ihm. Das Tor glitt mit einem metallischen Krächzen auf und gab den Weg zu einem Korridor frei. Die Wände des Korridors pulsierten und wurden von einem dunklen Rot erhellt. An einigen Stellen waberten Geschwüre oder verzerrte Fratzen an den Wänden. Ab und an war ein leises Wimmern zu vernehmen.
Plötzlich schoss eine klauenbesetzte Hand aus einer Wand und griff nach dem Waaaghboss.
Dieser wirbelte herum und packte sie.
„Was soll denn das sein?“
Er riss die Hand aus der Mauer, warf sie auf dem Boden und stellte sich drauf. An der Wand blieb eine Wunde, aus der grüner Schleim tropf.
„Lasst gefälligst die Wände am Leben! Es hat Stunden gedauert, alles zu beschwören.“
Nach einer Biegung tauchte vor ihnen eine Treppe auf, die aus Schienbeinen zu bestehen schien.
„Es spinnt doch, Chaos Boyz. Schädel gehören an die Banna und Beine auf den Müll.“
„Wenigstens Leben wir nicht in Baracken aus Schrott und bauen unsere Panzer nicht aus Müll und Bruchstücken, die wir anderen Völkern stehlen. Und halt jetzt endlich die Klappe, bevor ich dir den Kopf abreiße.“
„Komm nur her. Ich werde mit dir den Boden aufwischen.“
„Liebend gerne, aber erst, wenn die Imperialen vernichtet worden sind.“
„Gut. Übrigens, wann habt ihr hier das letzte Mal sauber gemacht? Hier sieht’s aus, wie in ’nem Squigofantengehege.“
„Jetzt gibt mir schon ein Ork Putztipps?!“
Sie erreichten, nach einigen weiteren Fluchwörtern und Drohungen, ein kleines Tor aus geschwärztem Metall. Jeder Torflügel trug eine unregelmäßige, schreiende Fratze als Zierde.
Das Portal glitt auf und machte den Weg in einen gewaltigen Saal aus dämonischem Material frei.
Kriegsherr Waquega saß in der Mitte des Saals auf einem Thron aus Knochen.
„So, da sind wir. Was willst du von uns, Chaos Boss?“
„Seid willkommen. Ich habe euch rufen lassen, um euch einen Handel vorzuschlagen. Die Imperialen sind sowohl eure, als auch meine Feinde. Deshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir sie zusammen vernichten sollten.“
„Und was hab ich davon?“
„Ihr bekommt den Planeten. Und die gesamte Beute, bis auf ein paar Kleinigkeiten.“
„Und die währen?
„Die Waffen des Inquisitors, der Space Marine Kommandanten und die Titanen des Adeptus Mechanicus.“
„Kein Interesse. Außerdem will ich auch die Titanen.“
„Und wenn wir uns die Titanen teilen?“
„Nein. Ich mach dir mal ’nen Vorschlag. Wir kümmern uns zuerst um die Imperialen und danach, werde ich euch töten. Was hältst du davon?“
„Gut. Solange die Space Marines vernichtet werden, ist mir alles Recht.“
Lumius erschien mit einigen Chaos Marines, die einen Altar trugen. Sie stellten den Altar vor dem Thron ab und entfernten sich wieder.
„Fehlt nur eine Sache.“
Waquega streckte die Hand nach einem Ork aus und ließ ihn in den Altar fliegen.
„Ich brauche noch ein paar Opfer für die großen Dämonen.
„Da ist es“
Aueliun wies mit der Hand auf einen Berg.
„Das ist der Palast, den das Chaos beschworen hat.“
„Wie Lord Tiberius sagte“
Commander Merk’l und Shas’Ui Rade’k traten hinter dem Ranger aus dem Gebüsch. Sie trugen beide XV22 mit eingebautem Tarnsystem.
„Habt ihr die Koordinaten, Rade’k?“, fragte der Shas’O.
„Moment… Habe sie. Orbitalschlag und Blitzlandung nun als Optionen verfügbar.“
„Ich wäre für eine Blitzlandung. Ich hatte schon lange kein Frischfleisch mehr.“
Kordan, der Älteste der Krootweisen kam hinter ihnen zum Vorschein. Er hatte seine ledrige Haut in Grüntönen bemalt, um sich zu tarnen.
„Nicht so hastig, Alien.“ Einer der Gardisten meldete sich zu Wort.
„Zuerst gehen da garantiert die Space Marines rein. Diesen Spaß lassen sie sich nicht nehmen.“
„Ich denke, das Aun’el Or’dires da noch ein Wörtchen mitzureden hat.“
„Hören sie endlich auf sich zu streiten. Das hier ist lediglich eine Erkundungsmission. Wir werden nichts unternehmen, bis das Oberkommando sich beraten hat. Rückzug zum Treffpunkt. Primärziele abgeschlossen.“
Shas’O Merk’l bewegte sich wieder in die Sträucher hinein.
„Wir haben noch andere Befehle. Wir sehen uns das Ganze von nahem an.“
Die Eldarranger aktivierten ihre Tarnvorrichtungen.
„Bis in zwei Stunden am Treffpunkt.“
Die Ranger verschwanden in der Savanne.