Wenn sich hier keiner blicken lässt, mach ich einfach mal weiter.:angry:🙁
Eingang zur Unterwelt
„Tiberius!“
Tiberius zerrte seine Nemesis- Psiwaffe aus den Überresten eines Pariah. Um ihn herum lagen bereits dutzende Necronkrieger und Pariah. Sie waren wie aus dem Nichts aus dem Boden gestiegen und hatten ihnen zugesetzt. Tiberius drehte sich zu Tzeez um.
Der Inquisitor hatte eine Fleischwunde am rechten Oberarm, schien sonst aber unverletzt.
„Ja, was ist?“
Tzeez deutete nach links. Alle Space Marine, Deathwatch und Grey Knights blickten ebenfalls in die Richtung. Tiberius Augen weiteten sich. Knapp eintausend Meter vor ihnen erhob sich ein Monolith aus dem Boden.
Tiberius griff sich sein Funkgerät.
„Whirlwindbatterien eins und sieben, feuert auf 323.3534.34. Volle Ladung. Dieses Ziel hat höchste Priorität.“
Tzeez kam zu Tiberius und flüsterte ihm ins Ohr:
„Geh und such den Eingang. Deine Brüder werden es überstehen. Ich gebe dir einige Kreuzritter mit.“
Tiberius nickte.
Der Primarch machte sich mit vier Kreuzrittern, die mit Energieäxten und Sturmschilden bewaffnet waren auf den Weg. Er konnte den Eingang spüren. Ein Sog aus Energie zog alles Psionische an. Tzeez konnte es ebenfalls spüren. Octavius wahrscheinlich auch. Doch er fragte sich, warum Tzeez nicht mit ihnen kam. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er blieb stehen und sah die Kreuzritter an.
„Männer, werdet ihr dem Inquisitor berichten, wie unsere Suche verlaufen ist und was ihr am Eingang sehen werdet?“
„Inquisitor Tzeez hat uns unter Eid gestellt. Was auch immer geschieht, wir behalten alles für uns. Einzig Ihr seid berechtigt etwas preiszugeben.“
Danke Tzeez, dachte Tiberius. Tzeez hatte Tiberius Plan erahnt und ihm alles perfekt bereitgelegt. Er konnte die Seele des Necronlords von Samara absorbieren, ohne sich Gedanken über mögliche Bestrafung durch die Inquisition machen zu müssen.
Er setzte sich wieder in Bewegung. Sie liefen im Eilschritt über den Sand. Die Sonne brannte auf sie nieder und ließ alles um sie herum verschwimmen. Am Rande ihrer Wahrnehmung sahen sie Silhouetten von Panzern und Flugzeugen und Geschützfeuer drang undeutlich zu ihnen heran.
Tiberius konnte den Eingang nun deutlich wahrnehmen. Er musste nahe sein. Er beschleunigte seine Schritte. Die Kreuzritter hielten problemlos mit. Menschen wie sie waren ihm am liebsten, asketisch, fromm und eifernd. Sie wurden vom Gedanken getrieben, die Feinde des Imperators zu zermalmen und ließen sich nicht einfach von einem normalen Space Marine abhängen.
Ein Kreuzritter blieb stehen. Die anderen hielten ebenfalls.
„Habt ihr etwas gefunden?“, fragte Tiberius den, sich hinknienden, Mann.
„Hier ist etwas, mein Lord. Hier im Boden.“
Tiberius trat zu ihm. Aus dem Sand ragte eine kleine, schwarze Spitze. Es könnte der Eingang sein. Oder einfach ein Obelisk, dachte er.
„Tretet zurück.“
Tiberius beschwörte psionische Energie herauf und ließ sie um seinen Körper herum einen Wirbel erzeugen. Diesen Wirbel ließ er auf die Stelle zu gleiten, aus der die Spitze herausragte. Der Sand wurde in den Wirbel gesogen. Zuerst langsam, dann schneller. Nach wenigen Sekunden wurde der Wirbel so dicht, dass man nicht mehr hindurch sehen konnte. Aber Tiberius musste nicht hindurch sehen können. Er konnte spüren, was im Inneren vorging. Und es war etwas sehr Erfreuliches.
Er ließ den Wirbel von der Stelle abziehen und mehrere hundert Meter weg gleiten. Mit einem Schnippen löste sich die Energie auf und der Sandwirbel fiel in sich zusammen. Tiberius hatte einen großen Hügel erschaffen, doch wichtiger war, dass er etwas Großes freigelegt hatte.
Vor ihnen lag ein Gebilde aus einem unnatürlichen, schwarzen Stein. Ein großer Monolith, der an jeder Ecke einen Obelisken hatte. In einer der Wände war ein Tor. Es war mit fremdartigen Runen verziert und in jedem der Flügel war ein gewaltiger, grüner Edelstein eingearbeitet.
Tiberius trat vor das Tor.
„Interessant!“
Einer der Kreuzritter trat neben ihn, „Ihr könnt das lesen?“
„Der Adeptus Mechanicus hat vor einigen Monaten einen Weg gefunden, die Schriftzeichen zu entziffern. Sie funktionieren wie eine Bildersprache. Doch jedes Bild steht für etwas, was wir Menschen vollkommen anders interpretieren würden. Es kommt ganz darauf an, welche Bedingungen auf der Heimatwelt des Erbauers herrschten. In mehreren, alten Tempeln der Eldar wurden Holotafeln mit Informationen über viele ausgestorbene Völker entdeckt. Eines von ihnen wurde die Necrontyr genannt. Der Name schien verdächtig. Also verglich man die Daten und Schriftzeichen mit den Necrons und fand mehrere Übereinstimmungen. Zusätzlich waren die angegebenen Schriftzeichen identisch mit denen der Necrons, somit können wir davon ausgehen, dass die Necrontyr die Vorgänger der Necrons waren. Wie es geschah ist… unklar.“
„Ich sehe, dass Ihr es wisst.“
„Das stimmt.“
„Mein Eid lautet, nichts preiszugeben.“
„Darauf vertraue ich. So sollt ihr wenigstens aufgeklärt werden. Wobei die Sache einfach ist. Sie haben sich an Wesen, die C’tan, verkauft, die mächtig genug waren, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen.“
„Was waren ihre Wünsche?“
„Ewiges Leben.“
Die Kreuzritter blickten erstaunt drein.
„Soll das heißen, diese Kreaturen sind schon Äonen von Jahren alt?“
„So ist es. Doch sie haben ihre Seelen und ihre Individualität verloren und sind nur noch Werkzeuge ihrer Meister, um ihnen Seelenopfer für ihren unstillbaren Hunger zu beschaffen. Ähnlich wie das Chaos.“
„Genug. Wissen ist schlecht. Ihr tut mir leid, dass Ihr so viel Wissen bewahren müsst.“
„Doch irgendjemand muss es wissen.“
Der Kreuzritter neben Tiberius deutete zum Tor.
Der Space Marine trat vor die Pforte zur Unterwelt und legte seine Hände auf die Flügel. Er leitete seine Energie in seine Hände und drückte gegen die Torflügel. Langsam glitt das Tor auf. Tiberius schaffte eine Lücke, die groß genug für einen Space Marine war.
„Sollen wir Inquisitor Tzeez verständigen?“
„Nein. Wir sollen reingehen. Tzeez wir uns folgen.“
Tiberius streckte seine Hand nach oben und ließ eine blaue Energiekugel aus ihr hervor schießen und nach oben steigen. Dort verharrte die Kugel und bildete somit ein Leuchtsignal, nach dem sich der Rest der imperialen Truppen orientieren konnte.
„Links!“
Tiberius zog die Psiwaffe aus dem Extinctor und schwenkte nach links. Wie der Kreuzritter ihn gewarnt hatte, kam eine Gruftspinne angeflogen. Er leitete psionische Energie in seine Füße und ließ sie unter sich zu einer Scheibe formen. Auf dieser flog er nach oben und ließ sich dann, die Psiwaffe voran, fallen. Die Hellebade bohrte sich in den Rücken der Gruftspinne. Da sie allerdings eine Maschine war, konnte die Psiwaffe nicht einfach die, nicht vorhandene, Seele angreifen.
Tiberius zog seinen Plasmawerfer. Die Spinne flog hektisch hin und her und versuchte ihn abzuschütteln. Beinahe wäre der Space Marine gegen einen Obelisk geschleudert worden, doch er schaffte es, sich an die Psiwaffe zu klammern. Er richtete den Plasmawerfer auf die Hauptsysteme der Gruftspinne.
„Brenne, du Miststück.“
Die Spinne schwenkte nach links und ließ sich gegen einen Felsen rammen. Tiberius wurde mit voller Wucht gegen den Felsen gepresst und verlor beinahe das Bewusstsein. Der Plasmawerfer entglitt seiner Hand. Die Überlebenssysteme seiner Rüstung aktivierten sich und zwangen seine Hand dazu, sich weiter an der Psiwaffe festzuhalten. Adrenalin wurde durch seinen Körper gejagt. Ein Hoch auf den Adeptus Mechanicus, dachte er sich. Diese Systeme hatten schon vielen Space Marines das Leben gerettet. Durch das Adrenalin gestärkt schoss seine andere Hand vor und packte die Spinne beim Hauptprozessor über dem Kopf. Die Spinne war mittlerweile schon auf dem Weg zum nächsten Obelisk, um die unerwünschte Last letztendlich loszuwerden. Als er sich sicher war, dass seine Hand den Prozessor umklammert hielt, presste er sie zur Faust zusammen. Grüne Blitze zuckten aus dem Prozessor und schlugen in seinen Arm. Die Servorüstung begann zu schmelzen. Das Titanium verformte sich und zerfloss. Die Spinne schlug auf dem Boden auf und schlitterte noch einige Meter. Als sie zum Stillstand kam, löste Tiberius seinen Griff und erhob sich. Doch sein Unterarm war mit der Spinne verschmolzen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Armschützer abzunehmen und Panzerung einzubüßen.
„Seid Ihr unverletzt?“
Hinter ihm stand einer seiner neuen Gardisten und reichte ihm seinen Plasmawerfer.
„Danke, es geht mir gut. Necrons?“
„Die Extinctoren und Alpträume haben wir beseitigt. Einer der Destruktoren ist entkommen.“
„Dann verschwinden wir besser, bevor neue komme. Die Necrons werden uns sicher eine Falle stellen. Haltet die Augen offen.“
Sie setzten ihren Weg fort. Sie eilten durch dunkle Korridore und Hallen, deren Ende mit der Taschenlampe nicht auszumachen war. Sie benutzten leere Ruhetunnel um sich Abkürzungen zu schaffen und achteten besonders darauf, nicht in einen Tunnel mit schlafenden Necrons zu laufen.
Plötzlich kamen sie in eine kleine, runde Kammer. In ihrer Mitte stand ein Sarkophag, der von mehreren Obelisken flankiert wurde. Auf dem Sarkophag waren Schriftzeichen eingraviert. Sie befanden sich auf einer, mit dem Stein verschmolzenen, Goldplatte.
Tiberius trat näher heran und strich den Staub von der Platte, um besser lesen zu können.
Arlik, einer der Kreuzritter trat zu ihm.
„Könnt Ihr es lesen? Wisst Ihr was es ist?“
„Bist du ein gesegneter, so öffne diesen Tempel und nehme die Macht der C’tan.“
Arlik drehte sich zu seinen Brüdern:
„Die Melterbomben. Wir vernichten dieses ketzerische Artefakt.“
„Sehr gut, Arlik.“
Tiberius legte seine Hände auf das Verbotene Archiv. Der Stein war kalt und fühlte sich metallisch an, doch er vibrierte leicht.
„Mal sehen, ob die Macht der C’tan nicht gegen sie verwendet werden kann!“
„Wie bitte? Mein Lord!“
„Ihr steht unter Eid. Brecht ihr ihn, werdet ihr exekutiert.“
"Mein Lord."
"Ihr werdet es zerstören, doch erst, wenn ich mir das Wissen angeeignet habe. Der Imperator belohnt Eigeninitiative. Deswegen bin ich Primarch der Space Marines. Man muss die Gelegenheit ergreifen, wenn sie sich einiem bietet. Und jetzt seid still, ich muss mich konzentrieren."
Tiberius schloss seine Augen und sandte seinen Geist zu den antiken Steintafeln im inneren des Archivs. Bilder schossen durch seinen Kopf und zeigten ihm verschiedene Möglichkeiten, seine Psionik zu kanalisieren. Kräfte, die von den Necronlords genutzt wurden.
„Zerstört dieses Archiv. Lasst nichts übrig.“
Tiberius trat zurück und ließ die Kreuzritter die Sprengladungen anbringen. Er hatte Anwendungsmöglichkeiten der Psionik gesehen, die er nie für möglich hielt. Und jetzt würde er sie im Namen des Imperators einsetzen. Schade, dachte er. Dass Necrons keine Emotionen zeigen können. Ich würde gern ihre verunsicherten Gesichter sehen, wenn die Macht ihrer Götter gegen sie verwendet wird.
Sie verließen die Kammer und sprengten das Archiv und sein gefährliches Wissen in Milliarden von Molekülen, die sich in der Luft verteilten.
In der nächsten Kammer spürte Tiberius plötzlich eine Präsenz.
„Zeig dich, Bestie. Ich kann dich spüren.“
Tiberius zog seine Psiwaffe. Die Kreuzritter sprangen erschrocken in Formation. Tiberius hatte seine Stimme durch die Luft geschickt und geredet, ohne zu sprechen. Ohne seine Lippen zu bewegen.
An der gegenüberliegenden Wand erschien ein Schatten und manifestierte eine schlanke Gestalt in einem zerrissenen Umhang. Dieser Umhang wehte gespenstisch im Wind, obwohl es unter der Erde keinen Wind gab.
Der Necron sprach Tiberius in einer unnatürlichen, fremden Sprache an. Doch niemand konnte sie hören. Sie projizierten ihre Worte in das Bewusstsein des Anderen. Sie sprachen weder Gotisch noch Necrontyr. Sie sprachen in Bedeutungen.
„Du bist besser als ich dachte, Opfer.“
„Schweig Abschaum. Deine Macht wird dem Imperator gehören.“
„Es gibt nichts als die C’tan und den Tod.“
Tiberius streckte seine Hände zum Necronlord. Weiße Blitze umspielten seine Finger und ein leises Knistern war zu hören. Der Necron tat es ihm gleich, doch seine Blitze waren grün. Im unnatürlichen Necrongrün.
„Verzweifle vor dem Angesicht des Todes.“
„Ich fürchte weder Tod, noch Schmerz, noch Qualen. Ich fürchte nur den Verlust meiner Ehre. Doch das kannst du nicht bewirken.“
„Verzweifle!“
„Es ist zwecklos Necron. Nur der Schwache und der Ketzer fürchtet den Tod. Der Fromme übersteht alles. Deine dunklen Visionen kommen gegen das Licht des Imperators nicht an!“
„Verzweifle!“
„Du wiederholst dich, Abschaum.“
Tiberius führte seine Hände zusammen. Die Blitze knisterten und zuckten immer heftiger.
„Brenne im Licht des Imperators!“
Der Necron sank in sich zusammen. Der Umhang kam zum Stillstand und seine Blitze und die grünen Augen verblassten. Tiberius trat zu den Überresten des Necrons und legte seine Hand auf den Schädel des Gefallenen. Er verspürte eine Wärme.
Die Energie des Necronlords floss durch seine Hand und verteilte sich in seinem Körper. Energie, die nun dem Imperator gehörte.
„Mein Lord. Ich werde nie wieder an euch zweifeln.“
Arlik war neben Tiberius getreten und hatte sich verbeugt. Der Primarch legte ihm seine Hand auf die Schulter.
„Vorsicht und Misstrauen sind des Imperators größte Geschenke an die Menschheit. Diese Gefühle sind niemals schlecht.“
„Tiberius, wie ich sehe, habt ihr einen Necronlord eliminiert. hervorragende Arbeit:“
„Danke. Nun Tzeez, wie stehen die Dinge?“
„Das ist nicht die Einzige Gruft auf dem Planeten und bei weitem nicht die größte. Diese Necrons sind so gut wie überwältigt, weil sie noch keine Zeit zum Erwachen hatten. Wir haben Meldungen von mehreren Öffnungen im Wüstenboden. Der Kampf hat erst begonnen.“
Tiberius und die Kreuzritter traten näher zu Tzeez, denn er hielt einen Teleport- Peilsender in Händen. Ein blaues Licht erfasste die Männer und sie fanden sich auf der Wüstenoberfläche wieder.
„Wir haben mehrere Erschütterungsverstärker in den Höhlen platziert. Eine starke Vibration wird so verstärkt, dass sie die Höhle zum Einsturz bringen und die restlichen, schlafenden Necrons begraben würde. Ihr müsst nur noch für die passende Vibration sorgen.“
„Danke General.“
General Russakov trat zurück und salutierte.
„Anaziel, meine Gitarre.“
Der Ordensdiener kam aus der nahen Raven und brachte Tiberius seine Gitarre.
„General, lassen Sie die Erschütterungsverstärker mit meiner Gitarre und den Instrumenten meiner Brüder verbinden. Sie sollen Ihre Vibration bekommen.“
Die Space Marines stellten sich auf. Tiberius und Andrelin hatten E- Gitarren, Zxeo eine Bass- Gitarre und Julius ein Set Drums.
„Los Brüder, zeigen wir diesem Abschaum die Macht der Menschheit.“
Sie aktivierten ihre Instrumente und Tiberius nahm sich ein Mikrofon:
„When the power chords
come crashing down
go tearing through my senses
It¹s for the strong,
not for the weak
In light and dark dimension
It stimulates, regenerates
It¹s therapeutic healing
It lifts our feet up off the ground
and blasts us through the ceiling
…”