Menschen sind alle gleich ?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Das klingt vielleicht ein bischen albern, aber die Frage ist durchaus ernst gemeint:
Es gibt, zum Beispiel bei Amazon.com für den Kindle eine E-book Version des Koran. Da das Werk selber ja nunmal heilig ist müsste das ja auch für eine digitale Version davon gelten. Von der Absurdität heiliger Bits mal ganz abgesehen, was sagt ein streng gläubiger Moslem dazu wenn man so einen kindle-koran von seinem Gerät löscht?
Sollte das nicht fast dem Verbrennen eines Buches gleich kommen?
 
Es gibt, zum Beispiel bei Amazon.com für den Kindle eine E-book Version des Koran. Da das Werk selber ja nunmal heilig ist müsste das ja auch für eine digitale Version davon gelten. Von der Absurdität heiliger Bits mal ganz abgesehen, was sagt ein streng gläubiger Moslem dazu wenn man so einen kindle-koran von seinem Gerät löscht?
Sollte das nicht fast dem Verbrennen eines Buches gleich kommen?
Nun, das kann ich Dir beantworten: Dem Moslem ist das völlig Wumpe. Der Koran ist jetzt nicht so wahnsinnig heiliger als die Bibel. Hier tun einige Leute so, als ob die Bibel für Christen so eine Art Larifari-Literatur für abends im Bett ist. Dem ist nicht so. Andersherum muss der Koran natürlich genauso ausgelegt werden. Interessanterweise gibt es im Islam sogar einen viel, viel größeren Appendix als im Christentum. Was auch so Leute wie SDK und KOG wissen müssten.
Achja, die Afghanen sehen das Koranverbrennen natürlich zu aller erst als eine maßlose Respektlosigkeit der christlichen Besatzer ihnen gegenüber. Und da haben sie ja auch recht. In der islamischen Welt kursieren dazu noch halbwahre Gruselgeschichten über barbarische Kreuzfahrer, was dann sein übriges tut.
Überleg Dir einfach mal, wie so Leute wie SDK abgehen würden, wenn hier ein Moslem das Grundgesetz verbrennen würde.
 
@neopope
Du hast meine Frage glaube ich nicht richtig verstanden. Es geht darum was ein STRENG gläubiger Moslem, der das Werk als heilig betrachtet, dazu sagen müsste.
Ein gläubiger Christ sieht es sicher auch nicht gerne wenn man eine Bibel verbrennt, aber das alte Buch selber wird nunmal nicht als heilig betrachtet. Damit ist das nicht wirklich vergleichbar.
 
Überleg Dir einfach mal, wie so Leute wie SDK abgehen würden, wenn hier ein Moslem das Grundgesetz verbrennen würde.

Hmmm... Ich geh mal stark davon aus, dass es vor allem zu weniger Todesfällen als in Afghanistan kommen würde. Es würden sich die Üblichen echauffieren und wiedermal auf die pösen Moslems schimpfen während die Apologeten relativieren und den anderen wieder üblich wahlweise eins mit der Nazi- oder Rassistenkeule überziehen und spätestens zwei Wochen später kräht kein Hahn mehr danach, weil in der Zwischenzeit was anderes passiert ist, was sich zum Aufregen eignet. Das ist doch mittlerweile der typische Diskussionsverlauf, ohne dass am Ende was fruchtbares bei rauskommt...

Wie sieht denn deine Überlegung aus? So wie du es andeutest, gehst du anscheinend davon aus, dass dann gleich Progrome durchgeführt werden... Du kannst diese Unterstellung meinerseits gerne mit dem Offenlegen deiner Befürchtungen beiseite wischen 😉

@Praseodyl:
Schreib doch einen der höheren geistlichen mit Fatwa-Befugnis und frage ihn um Rat. Er wird dir sicherlich eher kompetent antworten können als wir hier... Dann erlässt er dazu eine Fatwa und in Zukunft wissen die Gläubigen dann, wie sich in diesem Fall verhalten sollten...
 
Du machst ja jetzt das selbe wie ich selbst vorher, nur mit dem nochmal größeren Kaliber. Dem größtmöglichen eigentlich. Der verbalen Endlösung. ^_^
Echt, hab ich das? Ist mir gar nicht aufgefallen... 😱

Darum geht es ja - den unbedingten Willen, irgendwas am Vorpost wörtlich zu nehmen
Nein, es geht um d(ein)en unbedingten Willen, durch bewusstes Anwenden (bekanntermaßen) "unzulässiger" Vereinfachungen provozieren, bzw. mit aller Gewalt den Veranda-Affen rehabilitieren zu wollen

die Offtopic-Forums-Sigmar-Gabriels
Von einem Westerwelle deines Kalibers ist das FAST schon ein Kompliment... :wub:
 
@Knight-Pilgrim:
Die ganze Islamdebatte und so wie sie von linnks wie von rechts geführt wird, verhindert, dass man die soziokulturellen Probleme, die tatsächlich existieren, löst.
Wieso verhindert denn eine (öffentliche oder unter Experten geführte) Debatte über das Wesen des Islams, dass anderweitige Schritte ausgeführt werden? Ich fühle mich jedenfalls keinem Maßstab der "hilfreichen" Debatte verpflichtet, wenn ich hier im Forum diskutiere - warum auch? Es stimmt selbstredend, dass allwöchentliche Quasselbuden im saturierten Fernsehformat unter der Fragestellung "Wie hasserfüllt ist der Islam?" weder Erkenntnis fördern noch Fortschritte herbeiführen. Eine Quasselbude mit dem Sujet "Wie hasserfüllt sind integrationsunwillige Migranten mit muslimischen Religionshintergrund und einer ausgeprägten Affinität zum delinquenznahen Handeln?" mutmaßlich aber auch nicht. Man kann sich aus gutem Grund über ewig wiederkehrende Scheindebatten und Wiedergänger unter den einschlägigen Autoren ärgern, aber doch nicht deswegen, weil sie nicht "hilfreich" sind, sondern weil die Diskussion als solche sich im Kreis dreht.

@Neopope:
Interessanterweise gibt es im Islam sogar einen viel, viel größeren Appendix als im Christentum.
Wie meinen? Appendix verstanden als Anhang im Buch selber, auf apokryphe Schriftstellen der jeweiligen heiligen Schriften bezogen, in Relation zu den Anmerkungen der Verfasser oder in Hinsicht auf die gelehrten Texte über die entsprechende Literatur? Da Du von "Islam" und "Christentum" und nicht von "Koran" und "Bibel" sprichst, gehe ich von letzterem aus. Selbst wenn das stimmen sollte (was ich arg bezweifle, da die christlichen Schriftsteller bereits im zweiten Jahrhundert unzählige Schriften zu Auslegung, Wertung und Apologetik des Christentums veröffentlichten und deswegen quantitativ weit vorne liegen dürften), hat das doch längst nichts mit der Lesart der Schrift zu tun, die womöglich auch einer Erklärung bedarf (also des Appendix als Anhang).
Dass der Koran im Allgemeinen eine höhere Bedeutung im Leben des Muslims einnimmt als die Bibel, scheint mir aber offensichtlich. Kann man mit genausoguten Gründen positiv einstufen oder auch negativ, die Wertung möge jeder für sich selbst anbringen. Das hat mit der Diskreditierung des Muslims auch herzlich wenig zu tun, sondern mit der Komprehension des theologischen Standards über viele Jahrhunderte hinweg - das werden islamische Gelehrte auch nicht anders sehen.
Überleg Dir einfach mal, wie so Leute wie SDK abgehen würden, wenn hier ein Moslem das Grundgesetz verbrennen würde.
Ich bezweifle jedenfalls, dass in Bonn, Canberra oder Los Angeles aufgebrachte Bürger die jeweiligen afghanischen Konsulate stürmten und womöglich sogar Menschen töteten, wenn Verfassungstexte und/oder Bibeln von Muslimen verbrannt würden. Ist aber nur eine Vermutung, vielleicht ist der durchschnittliche Canberraner wesentlich fuchsiger, als ich hier anzunehmen wage.
 
@ KOG Wir verstehen uns. Ich meinte keine sachorientierte Debatte unter Experten, sondern die öffentlichen " Debatten" , die schon mit der Fragestellung klarmachen, dass es hier nicht um Lösung eines Problems geht.

zu deinem Einwand über brennende Grundgesetze.
Wenn Deutschland sich im Bürgerkrieg befinden würde und eine Besatzungsmacht, auf deren Konto eine Menge getöteter Zivilisten gehen ginge, sich zu soetwas Symbolischen wie die die Verbrennung der der Gesellschaft zugrundeliegenden Schrift hinreißen lassen würde, dann könnte es auch in Deutschland zu solchen Ausschreitungen kommen. Ich finde die Kleinigkeit eines kriegsgebeutelten Landes darf man nicht gänzlich außer Acht lassen. In so einer Situation kann die kleinste Bagatelle sich zu Flächenbrand ausweiten.
 
Es gibt, zum Beispiel bei Amazon.com für den Kindle eine E-book Version des Koran. Da das Werk selber ja nunmal heilig ist müsste das ja auch für eine digitale Version davon gelten
hättest du mal nen Link? Generell gilt erstmal das ein "echter" Koran prinzipiell erst mal nur in (alt)arabisch existiert. Übersetzungen jeder Art sind vom religiösen Verständnis her nicht der echte Koran und haben keinerlei Relevanz.
Der Grund ist genau diese Heiligkeit: jede Übersetzung IST ja im Grunde eine Interpretation und deswegen nicht zulässig.

Wäre die App jetzt wirklich in arabisch verfasst wird es kritisch und zumindest reif für ne Fatwa (islamisches Rechtsgutachten). Rein aus dem Bauch raus: ja, das löschen dieser App käme einer Koranverbrennung gleich und wäre wohl ein Sakrileg.

Nun, das kann ich Dir beantworten: Dem Moslem ist das völlig Wumpe. Der Koran ist jetzt nicht so wahnsinnig heiliger als die Bibel. Hier tun einige Leute so, als ob die Bibel für Christen so eine Art Larifari-Literatur für abends im Bett ist. Dem ist nicht so. Andersherum muss der Koran natürlich genauso ausgelegt werden.
Sorry, aber wenn man NULL Ahnung hat, kann man dann nich einfach den Dieter Nuhr machen? Lies den Wikiartikel zum Thema Koran und Bibel das reicht schon vollkommen aus um deine Aussagen als falsch aufzuzeigen.
Keiner behauptet die Bibel wäre Larifari, aber kein Theologe hängt sich am wortlaut auf. Jeder Theologe wird dir problemlos bestätigen das die Texte über die Zeit verändert wurden und die Sachen teilweise verfälscht wurden. Nichts was in der Bibel steht ist irgendwie dogmatisch. Die Autoren der Bibel sind allesamt Menschen, auch für den gläubigsten Christen. Menschen können Fehler machen und deswegen stellt es kein Problem dar wenn da was verfälscht ist. Das neue Testament selber ist eine bewußte Selektion von Büchern über Jesus. Im Prinzip könnte die Kirche sich morgen hintellen und einen beliebigen Text rauseditieren - stellt theologisch kein Problem dar.

Der Qur'an hingegen ist das "unerschaffenes Wort Gottes" (bedeutet war schon immer da - wie Allah) das dem Propheten Mohammed vom Erzengel Gabriel diktiert wurde.

Kapierst du den Unterschied?

Bibel = Memo von deiner Tipse, das die Sekretärin des Chefs angerufen hat und du dich mal irgendwann um xyz kümmern sollst
Koran = direkte Anweisung vom Chef an dich persönlich: mach es genau so.

Deswegen regen sich Muslime auch so auf wenn ein Koran verbrannt wird. Das ist für die nämlich nicht nur Symbol, sondern ein echtes Sakrileg. Kein plan ob man ad hoc ne echte Analogie bei Christen hätte...eventuell das schänden der Hostie während der Kommunion oder so. Die sich da aufregen sind dann auch keine "Radikalen" oder "Fanatiker" sondern schlicht Moslems die ihre Religion ernst nehmen. Das es uns im Westen schwerfällt zu glauben das es sowas überhaupt noch gibt ist unser Problem, nicht deren.
Nein, ich finde es natürlich nicht akzeptabel wenn man Menschen deswegen tötet, aber ich kann nachvollziehen warum sie so reagieren wie sie reagieren.

Auch der Vergleich zu Jesus Christus passt einfach bzw. näher ran kommt man mit der Erklärung nicht was der Qur'an für Muslime bedeutet.
Im Christentum gibt es ne ähnliche Vorstellungen im Johannesevangelium:
Im Anfang
war das Wort und das Wort war bei und das Wort war Gott.
Das "Wort" (logos) das hier gemeint ist, ist Jesus Christus
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.

Wie sich für Christen Gott in Jesus Christus offenbart hat, so hat sich für Muslime Allah im Koran offenbart.
Deswegen ist es wesentlich näherliegend den Koran theologisch mit Jesus zu vergleichen.
Die Bibel entspricht dann eher den Hadithen oder der Tafsirliteratur (ich nehm an das ist das was du mit "Appendix" meinst). Und ja, das stammt dann von Menschen und ist im Grunde beliebig interpretierbar. Natürlich mit vorbehalten, weil diese Autoren schon aufgrund der zeitlichen Nähe zu Mohammed große Autorität haben, aber ganz prinzipiell geht es.

Aber Inhalte des Qur'an relativieren - no way. Geht einfach nicht.
Genau so wenig wie Christen die Person Jesu in Frage stellen können - wenn man das tut ist man einfach kein Christ bzw. Moslem mehr.
Die Wörtlichkeit des Qur'an ist stark vereinfacht die Quintessenz des Islam.

Und genau deshalb ist es auch absurd auf "Reformen" im Islam zu hoffen welche die unbequemen Textpassagen im Qur'an irgendwie anders interpretieren mögen. Geht nicht macht man das ist man kein Moslem mehr. Und gelinde gesagt nervt es einfach wenn dauernd Menschen mit seeeehr viel Verständnis und gutem Willem, aber null Kenntis von der Materie aufplöppen und dies behaupten,.
In der islamischen Welt kursieren dazu noch halbwahre Gruselgeschichten über barbarische Kreuzfahrer, was dann sein übriges tut.
Tun sie das? Ich dachte eigentlich immer das die Moslems mit dem Begriff/Konzept Kreuzfahrer eigentlich gar nix anfangen konnten, zeitgenösische Muslime den Begriff nichtmal kannten bis westliche Aufklärer ihnen im 19/20 Jahrhundert beigebracht haben das wir ihnen ganz fürchterlich unrecht getan haben. Na ja, vermutlich ist das Schulsystem oder die Flüsterpost im paschtunischen Stammesgebiet doch besser als erwartet..aber ach was weis ich schon. ...

Überleg Dir einfach mal, wie so Leute wie SDK abgehen würden, wenn hier ein Moslem das Grundgesetz verbrennen würde.
So Leute wie ich sollten es eigentlich besser wissen auf so billige Provokationen zu reagieren, aber die Anzahl der Moslems die so Leute wie ich aufgebracht gelyncht haben ist dann doch überschaubar.
Mittlerweile bin bin ich ja auch schon fast der Ansicht das die fundamentalitischen Moslems recht haben, weil eine Gesellschaft in der 'so Leute' bar jeder Überzeugung von den eigenen Werten, Selbstachtung und dafür im Besitz der vollkommenen überzeugung von der eigenen moralischen Überlegenheit es eh verloren hat.

EDIT:
Wenn Deutschland sich im Bürgerkrieg befinden würde und eine Besatzungsmacht, auf deren Konto eine Menge getöteter Zivilisten gehen ginge, sich zu soetwas Symbolischen wie die die Verbrennung der der Gesellschaft zugrundeliegenden Schrift hinreißen lassen würde, dann könnte es auch in Deutschland zu solchen Ausschreitungen kommen.
Kann es sein das ich da was verpasst habe? Meines Kentnissstandes nach war das NULL symbolischer Akt, keine öffentliche Verbrennung oder so. Die GIs haben nur in vollkommener Unkenntnis die alten, verdrecken Koranexeplare ihrerer Gefangenen ausgetauscht und die alten Bücher halt in den Müll gsteckt, der zum Müllverbrennen geschickt wurde und das kam raus, weil die (afghanischen) Holfsarbeiter halt die Bücher beim arbeiten gesehen haben.
Das war keine symbolische Geste, wie sie dieser irre Ami-Pfarrer vorhat. Die haben halt einfach nen altes Buch entsorgt, wie unsereins auch ne alte Zeitung o.ä. wegwerfen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ SDK Es spielt doch keine Rolle ob die GIs das nun aus Gedankenlosigkeit oder Provokation gemacht haben, sondern wie es auf die Afghanen wirkte. Wie schon gesagt, in der Situation in der sich Afghanistan befindet, reicht der kleinste Funke, damit das Pulverfass hochgeht. Naja aber es hat wohl auch mit der Bedeutung des Koran zu tun. Im DLF haben sie dazu Interviews mit Arbeitern gebracht, die die Verbrennung entdeckt haben, die haben gemeint , sie hätten zu den Soldaten gesagt, das notfalls sterben würden, um den Koran den Flammen zu entreißen. Das ändert aber nichts daran, dass die Afghanen eine Menge Gründe haben, auf ISAF sauer zu sein. Smile and wave, das war vielleicht am Anfang des Einsatzes so. Seitdem ist ne Menge passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es zeigt wieder mal, wie "bekloppt" gläubige Menschen sein können. Ich bin mir dabei sicher, dass es nicht nur bei den Islamisten so ist. Hätten sie die Bibel in die Tonne geworfen, hätten sich genauso die christlichen Fanatiker aufgeregt. Und dass es immer wieder sogenannte "Propheten" gibt, die die Idiotie der ungebildeten Massen ausnutzen, um den Volkszorn in die gewünschte Richtung zu lenken, ist nur der nächste Schritt.

Tja, die Amerikaner sollten lieber keinen Krieg gegen ein Volk führen, das sie nicht kennen und dessen Mentalität sie gar nicht begreifen können. Das hätten sie aus Vietnam oder dem russischen Scheitern in Afghanistan eigentlich lernen müssen. Aber Menschen, die so blöd sind, sich beim Foltern fotografieren zu lassen (siehe im Irak), die begreifen die Lektion nur auf die harte Tour. Wenn sie jetzt noch gegen den Iran oder gegen Nordkorea nen Krieg anzetteln wollen, dann wird´s ganz dunkel.
 
Echt, hab ich das? Ist mir gar nicht aufgefallen...

Na daher sag ichs ja.^_^
Und wenn du n Judenproblem verwenden kannst, um deinen abstrakten Standpunkt deutlich zu machen, dann steht mir freilich ein Migrantenproblem zu, um meinen abstrakten Standpunkt deutlich zu machen. (der als Antwort auf Np Frage, was man denn 'nicht sagen dürfe' gedacht war und ist)
Da tun Unterstellungen garnicht Not.

Nein, es geht um d(ein)en unbedingten Willen, durch bewusstes Anwenden (bekanntermaßen) "unzulässiger" Vereinfachungen provozieren, bzw. mit aller Gewalt den Veranda-Affen rehabilitieren zu wollen

Sorry, aber nee.
Du schiebst mir seid 3 posts mit aller Gewalt was unter, und warum weiss der Teufel.
Ich versuchs nochma, man soll nicht aufgeben: das Sujet des Ausgangsposts ist ne Antwort auf Nps 2 Fragen vorher, quasi an SdKs Stelle. Um Migranten gehts überhaupt nicht, oder besser nicht mehr als bei dir um Juden - die sind schlicht das Exempel. Überschrift: 'Dinge die nicht jur. verboten sind zu sagen, aber gesellschaftl. verboten sind zu sagen'.
Lies es vielleicht einfach nochmal?

EDIT n Tag später:
Ehrlich gesgat geht mir dieses bewußte falsch verstehen wollen so langsam massiv auf die Nüsse.

Das Zitat is von SdK paar Posts tiefer, und genau dieser Punkt war mir eben auch aufgefallen.


Offtopic-Forums-Sigmar-Gabriels

Da warst du nichtmal selbst gemeint.
Aber ok, konnte man so verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da mag man ja gar nicht drüber nachdenken, was das so alles an Problemen mit sich bringen könnte.

Dafür gibt es doch auch die Rechtsgelehrten, die aus dem Koran und Hadithen die gottgefällige Handlung ableiten und in die Form einer Fatwa gieszen... An dieser Stelle sollten wir uns um ein Problem, was uns nicht betrifft, ausnahmsweise mal keine tieferen Gedanken machen 😉
 
@neopope
Du hast meine Frage glaube ich nicht richtig verstanden. Es geht darum was ein STRENG gläubiger Moslem, der das Werk als heilig betrachtet, dazu sagen müsste.
Ein gläubiger Christ sieht es sicher auch nicht gerne wenn man eine Bibel verbrennt, aber das alte Buch selber wird nunmal nicht als heilig betrachtet. Damit ist das nicht wirklich vergleichbar
.
Ich hab Deine Frage schon richtig verstanden. Streng oder nicht streng ist im Prinzip egal. Ein Moslem sieht den Koran selbstverständlich als heilig an, aber ein (echter) Christ sieht seine Bibel genauso (woher kommt wohl der Begriff „heilige Schrift“). In jedem Fall kommt es jedoch auf den Inhalt an. Ansonsten wäre das Angebot als E-Book oder eine bloße Abschrift von Hand zwecks Vervielfältigung schon ein Vergehen.
Ein Christ wird genauso wie ein Moslem empört sein, wenn sein Buch verbrannt wird. Nicht weil dann Gott brennt, sondern aufgrund der symbolischen Bedeutung. Wenn Dir jemand ins Gesicht spuckt, hast Du ja auch keinen körperlichen Schaden davongetragen und so fassen die das auch auf.


@Neopope:
Wie meinen? Appendix verstanden als Anhang im Buch selber, auf apokryphe Schriftstellen der jeweiligen heiligen Schriften bezogen, in Relation zu den Anmerkungen der Verfasser oder in Hinsicht auf die gelehrten Texte über die entsprechende Literatur? Da Du von "Islam" und "Christentum" und nicht von "Koran" und "Bibel" sprichst, gehe ich von letzterem aus. Selbst wenn das stimmen sollte (was ich arg bezweifle, da die christlichen Schriftsteller bereits im zweiten Jahrhundert unzählige Schriften zu Auslegung, Wertung und Apologetik des Christentums veröffentlichten und deswegen quantitativ weit vorne liegen dürften), hat das doch längst nichts mit der
Lesart der Schrift zu tun, die womöglich auch einer Erklärung bedarf (also des Appendix als Anhang).
Dass der Koran im Allgemeinen eine höhere Bedeutung im Leben des Muslims einnimmt als die Bibel, scheint mir aber offensichtlich. Kann man mit genausoguten Gründen positiv einstufen oder auch negativ, die Wertung möge jeder für sich selbst anbringen. Das hat mit der Diskreditierung des Muslims auch herzlich wenig zu tun, sondern mit der Komprehension des theologischen Standards über viele Jahrhunderte hinweg - das werden islamische Gelehrte auch nicht anders sehen.

Ich bezweifle jedenfalls, dass in Bonn, Canberra oder Los Angeles aufgebrachte Bürger die jeweiligen afghanischen Konsulate stürmten und womöglich sogar Menschen töteten, wenn Verfassungstexte und/oder Bibeln von Muslimen verbrannt würden. Ist aber nur eine Vermutung, vielleicht ist der durchschnittliche Canberraner wesentlich fuchsiger, als ich hier anzunehmen wage
.
Nun, ich sprach natürlich von der Sunna, auf die sich der Islam ebenfalls beruft. Und die sind nicht vergleichbar mit christlicher Apologethik oder anderen Schriften, die sich nur auf die Bible begründen. Es ist eher mit den Apokryphen vergleichbar, nur das die Sunna wesentlich wichtiger ist. Und damit ist der Islam weniger von einem Buch abhängig, als das Christentum und eure Panik und den Quatsch den ihr gepostet habt schon widerlegt. Aber ich kann ja trotzdem mal weiter schreiben.
Du meinst wirklich, das der Koran bedeutender für seine Anhänger und ihr tägliches Leben ist, als für Christen die Bibel. Okay, okay, Du bist wahrscheinlich in einer mittlerweile nahezu säkularen Umgebung aufgewachsen und kennst schlicht keine Christen. Lass Dir gesagt sein, bei den wirklich ernsthaften dreht sich jeder Tag jeder Woche das ganze Leben lang nur um die Bibel. Viel mehr kann das bei Moslems auch nicht sein.

Jo, und Ausschreitungen gibt’s hier natürlich nicht. Hier haben die Menschen ja auch was zu verlieren und einem Flachbildfernseher und sind fett gefressen etc. Aber es reicht schon nach Amerika, in den westlichsten Westen also, zu fahren und in Austin oder so ne amerikanische Flagge öffentlich zu verbrennen. Dann kannste ja mal gucken wie viel aufgeklärter und zivilisierte wir Christen so sind. Aber nein, wenn der weiße Mann sich aufregt, dann natürlich nicht wegen solchen verqueren Hirngespinsten wie heilige Bücher... das wäre ja lächerlich.


Sorry, aber wenn man NULL Ahnung hat, kann man dann nich einfach den Dieter Nuhr machen? Lies den Wikiartikel zum Thema Koran und Bibel das reicht schon vollkommen aus um deine Aussagen als falsch aufzuzeigen.
Keiner behauptet die Bibel wäre Larifari, aber kein Theologe hängt sich am wortlaut auf. Jeder Theologe wird dir problemlos bestätigen das die Texte über die Zeit verändert wurden und die Sachen teilweise verfälscht wurden. Nichts was in der Bibel steht ist irgendwie dogmatisch. Die Autoren der Bibel sind allesamt Menschen, auch für den gläubigsten Christen. Menschen können Fehler machen und deswegen stellt es kein Problem dar wenn da was verfälscht ist. Das neue Testament selber ist eine bewußte Selektion von Büchern über Jesus. Im Prinzip könnte die Kirche sich morgen hintellen und einen beliebigen Text rauseditieren - stellt theologisch kein Problem dar.
Okay, hast Du gerade gesagt, kein (christlicher) Theologe würde sich am Wortlaut aufhängen? Hast Du das gerade wirklich gesagt? Tut mir Leid, ich musste nochmal nachfrage, weil das einfach unglaublich, wirklich unglaublich dämlich ist.
Jeder Mensch, der mit einem Text arbeitet, sei es nun ein Theologe mit der Bibel oder ein Historiker mit einer Quelle etc. macht nicht anderes, als sich die ganze Zeit am Wortlaut aufzuhängen. Wie meinst Du denn gelangt man zu irgendeiner Erkenntnis, wenn man sich mit einem Text beschäftigt? Wie machst Du das denn, legst Du ihn Dir auf die Stirn und wartest, dass das Wissen in Dich reinfließt?
Neben den von Dir genannten Passagen die „göttlich Inspiriert“ sind, ja so heißt es bei Christen, gibt es aber genauso welche, die direkt von Gott kommen. Die 10 Gebote oder die Jesuszitate z.B.. Das ist Gottes Wort. Ja, richtig, genau wie bei den finsteren Moslems. Und doch, das ist schon „leicht“ (lol) dogmatisch. Wie gesagt, Du bist auch ein klarer Fall von „noch nie einen Christen im RL getroffen“.

echte Analogie bei Christen hätte...eventuell das schänden der Hostie während der Kommunion oder so. Die sich da aufregen sind dann auch keine "Radikalen" oder "Fanatiker" sondern schlicht Moslems die ihre Religion ernst nehmen. Das es uns im Westen schwerfällt zu glauben das es sowas überhaupt noch gibt ist unser Problem, nicht deren.
Nein, ich finde es natürlich nicht akzeptabel wenn man Menschen deswegen tötet, aber ich kann nachvollziehen warum sie so reagieren wie sie reagieren.
Christen, die ihre Religion ernst nehmen sind wirklich kein Stück besser (oder schlechter), als Moslems die das tun. Du hast das nur nie erlebt, aber fahr mal nach Amerika zu einer „God hates Fags“-Demo oder von mir aus nach Spanien. Dann siehst Du das sicher anders.
Auch der Vergleich zu Jesus Christus passt einfach bzw. näher ran kommt man mit der Erklärung nicht was der Qur'an für Muslime bedeutet.
Schön, das du das Beispiel nochmal bringst, weil es wirklich witzig ist. Der Koran ist also so heilig wie Jesus. Woher weiß der Christ von Jesus? Aus der Bibel. Die Bibel sei aber völlig undomgatisch und beliebig. Ich meine, fällt Dir der Fehler in der Kette auf?


Aber mal ganz Allgemein zu der Thematik: Eine heilige Schrift muss ausgelegt werden. Es geht gar nicht anders. Ich bin mir jetzt nicht sicher, was Du mit Interpretation usw meinst, aber man kann sowohl den Koran und auch die Bibel nicht so als Lebensanleitung nehmen ohne zu Deuten. Sagen wir mal, im Koran steht ein Satz wie „Vernichte die Ungläubigen“. Dann muss irgendwer definieren, wer die Ungläubigen sind, wann sie als vernichtet gelten, wer angesprochen ist und wann man zu handeln hat. Oder das göttliche Gebot „Du sollt nicht töten“ aus unserer Bibel. Okay. Tiere auch nicht? Was ist mit Notwehr? Todesstrafe?
Du siehst, man kommt nicht drumherum die Sachen auszulegen. Und weil das so ist gibt es im Islam genauso wie im Christen- und Judentum sehr verschiedene Strömungen und Ansichten.
Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, es sei absurd auf eine „Reform des Islams“ zu hoffen. Erstens gibt es ja nicht den einen Islam. Also was auch immer sich verändern würde, es wäre immer nur ein Teil. Zweitens heißt Reform ja Rückgestaltung und im religiösen Kontext ist das dann immer in Richtung fanatischer Strengglaube. Siehe Reformen im Christentum. Aber warum soll man überhaupt eine Änderung des Islams herbeisehnen? Wie schon beschrieben, sind Moslems jetzt auch nicht besser oder schlechter als richtige Christen. Sie ecken in unserer Gesellschaft genauso an, wie richtige Christen, weil wie einfach eine nahezu atheistische Gesellschaft sind. Wir sollten das jedoch akzeptieren, denn so wie sie uns den Theismus nicht aufs Auge drücken können, können wir ihnen das nicht ausreden. Außerdem leben wir in einer freien Gesellschaft und Christen, Moslems und Juden haben auch einfach das Recht dazu, sich ihrem rigiden Gott zu unterwerfen.

Tun sie das? Ich dachte eigentlich immer das die Moslems mit dem Begriff/Konzept Kreuzfahrer eigentlich gar nix anfangen konnten, zeitgenösische Muslime den Begriff nichtmal kannten bis westliche Aufklärer ihnen im 19/20 Jahrhundert beigebracht haben das wir ihnen ganz fürchterlich unrecht getan haben. Na ja, vermutlich ist das Schulsystem oder die Flüsterpost im paschtunischen Stammesgebiet doch besser als erwartet..aber ach was weis ich schon. ...
Vorweg: ich kanns nicht mit einem Link belegen. Soviel ich weiß, gibt es schon seit den Kreuzzügen selber das Bild des dreckigen, abgewetzten christlichen Barbaren, der wild mordend und Menschenfleisch essend über die Moslems her fällt in der islamischen Literatur. Man nimmt an, das dieses Bild wohl von brandschatzenden und unterversorgten Kreuzfahrern aus dem ersten Kreuzzug herrührt.

EDIT:
Kann es sein das ich da was verpasst habe? Meines Kentnissstandes nach war das NULL symbolischer Akt, keine öffentliche Verbrennung oder so. Die GIs haben nur in vollkommener Unkenntnis die alten, verdrecken Koranexeplare ihrerer Gefangenen ausgetauscht und die alten Bücher halt in den Müll gsteckt, der zum Müllverbrennen geschickt wurde und das kam raus, weil die (afghanischen) Holfsarbeiter halt die Bücher beim arbeiten gesehen haben.
Das war keine symbolische Geste, wie sie dieser irre Ami-Pfarrer vorhat. Die haben halt einfach nen altes Buch entsorgt, wie unsereins auch ne alte Zeitung o.ä. wegwerfen würde.
Naja, die Version ist ja erst nachgeschoben worden. Die erste Geschichte, die ich gehört habe, war, dass man extremistische Literatur entsorgt hätte. Das gefällt Dir, ich weiß. Also wenn man sich ein bisschen in einen gläubigen Menschen reinversetzen kann, kann man auch nachvollziehen, warum die angepisst sind.







So, das soll dann auch erstmal der letzte Beitrag sein. Ehrlich gesagt find ich den Islam extrem unspannend.
 
Nun, ich sprach natürlich von der Sunna, auf die sich der Islam ebenfalls beruft.
Der Islam beruft sich nicht auf die Sunna, die Sunna beruft sich auf islamische Tradition, um vornehmlich weitergehendes praktisches Recht zu etablieren und um das Residuum zu füllen, dass der Koran hinterließ (der zwar ziemlich umfassend Leben und Recht des Gläubigen klärt, aber eben (dem Anspruch zuwider) nicht gänzlich). Mit einer Appendixfunktion hat das rein gar nichts zu schaffen, denn während ein Muslim die gesamte Sunna verwerfen kann, ohne in seiner (Recht)Gläubigkeit eingeschränkt zu werden, gilt der gesamte Koran als bindend. Die Hadithen beispielsweise werden nach ihrem Isnad (das ist die mündlich weitergegebene Kette der Überlieferer des jeweiligen Hadiths) mit den Attributen "gesund" (sahih), "schön" (hasan) und "schwach" (da'if) versehen, entsprechend kommentiert, supersediert und interpretiert. Du wirst dagegen keinen islamischen Schriftgelehrten finden, der eine Koransure als "schwach" oder gar als Korruptele im Text bezeichnet, da es Menschen nicht zusteht, göttlich geoffenbarten Logos (dessen Referenz Sohn des Khaine kaltblütig von mir nahm 😉) zu hinterfragen.
Es hilft übrigens wenig, dass Du Dich nach wie vor an der reinen Sakralität der Schriften aufhängst, obwohl jetzt schon mehrfach erklärt worden ist, inwieweit die Werke unterschiedlich voneinander rezipiert werden und zu werten sind.
Und damit ist der Islam weniger von einem Buch abhängig, als das Christentum und eure Panik und den Quatsch den ihr gepostet habt schon widerlegt.
Wie gesagt, der Islam basiert, konsistiert, besteht zu keinem Quentchen auf Werke neben dem Koran. Freilich kann ein Muslim andere Werke neben dem Koran gelten lassen, wenn diese nicht im Widerspruch zum Koran stehen - aber das ist nicht verpflichtend.
Anbei die Frage, warum Du überhaupt so verbittert bist. Wo siehst Du denn überhaupt Panikmache? Du strickst aus geäußerten Sachaussagen (die wahr oder falsch sein können, nicht aber normativen Komment nach sich ziehen) Werturteile, die nicht geäußert worden sind und siehst Dich dann genötigt, diese Werturteile zu widerlegen. Wenn Dich jemand darauf hinweist, dass Du in einer Badewanne ausrutschen kannst, siehst Du dann auch eine pathologische Angst oder gar einen Hass vor Badewannen am Werk? Die Aussage, dass der Islam in seiner ihn auszeichnenden Dogmatik allein durch den Koran geprägt wird, enthält weder realpolitischen Zündstoff noch eine besondere Spannung.
Okay, okay, Du bist wahrscheinlich in einer mittlerweile nahezu säkularen Umgebung aufgewachsen und kennst schlicht keine Christen.
Nennt sich tatsächlich auch Säkularisierung - die in dieser Form im Islam undenkbar ist, da der Koran selbst festlegt, dass es keine Trennung vom Profanen und Säkularen gibt. Seit Jahrzehnten gibt es nicht nur weniger Kirchenmitglieder, sondern auch demoskopische Umfragen bei Christen, aus denen sich ableiten lässt, dass diese ihren Glauben weniger wichtig nehmen, an besonderen Feiertagen seltener aus der Bibel vorlesen, kaum noch spirituelle Lieder singen, freitags Fisch essen, überhaupt besonders viel christliches Brauchtum treiben usw. usf. (vielleicht vom orthodoxen Ritus abgesehen, da haben archaische Brauchtümer wie das Trisagion und der Hesychasmus nach wie vor Platz). Gewiss gibt es auch Ausnahmen, aber die werden statistisch nachweisbar geringer.
Der Islam bietet im Vergleich zum Christentum einige überaus praktikable Vorteile. Da der Gläubige direkten Kontakt zu Gott hat, wären starke klerikale Strukturen wie im Christentum undenkbar. Auch ist es möglich, im Wechselkontakt zu und mit Gott bestimmte Verpflichtungen aufzuschieben. Aber die verhandenen Verpflichtungen (das fünfmalige Beten am Tag sticht besonders hervor) führen schon dazu, dass der Islam von seinen Anhängern quantitativ mehr Zeit pro Tag in Anspruch nimmt als es das Christentum tut. Ich bezweifle, dass Du den Durchschnittschristen dazu bringen kannst, einen Fastenmonat einzuhalten, Almosen zu spenden, fünfmal täglich zu beten (und damit meine ich nicht, für anderthalb Sekunden die Augen zu schließen), auf Alkoholkonsum zu verzichten oder eine Pilgerreise nach Nazaret oder Jerusalem anzutreten. Darum halte ich es nicht für allzu gewagt, die Vermutung aufzustellen, dass Muslime die ihnen vom Koran aufgelegten Pflichten im Durchschnitt wichtiger nehmen als Christen, ja. Mal ganz abgesehen von dem gänzlich unterschiedlichen soziologischen Umfeld, unter dem vorherrschend christliche im Gegensatz zu islamischen Staaten stehen.
Aber es reicht schon nach Amerika, in den westlichsten Westen also, zu fahren und in Austin oder so ne amerikanische Flagge öffentlich zu verbrennen. Dann kannste ja mal gucken wie viel aufgeklärter und zivilisierte wir Christen so sind.
Ich habe nicht gesagt, dass es nicht zu Protesten käme. Aber ich bezweifle nach wie vor, dass die Texaner ein Konsulat stürmten oder Angehörige derselben Nationalität lynchten, die die USA-Flagge verbrannten. Dafür kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen, es ist tatsächlich und wahrhaftig eine reine Theorie, nichtsdestoweniger bin ich mir dessen ziemlich sicher.
Aber nein, wenn der weiße Mann sich aufregt, dann natürlich nicht wegen solchen verqueren Hirngespinsten wie heilige Bücher... das wäre ja lächerlich.
Interessante Volte. Etwas weiter oben war noch die Rede davon, es gebe mehr als genug strenggläubige Christen, die jeden Augenblick ihres Lebens im Einklang mit der Bibel leben, nunmehr ist "der weiße Mann" schon von heiligen Büchern abgewöhnt.
 
Ich bezweifle, dass Du den Durchschnittschristen dazu bringen kannst, einen Fastenmonat einzuhalten, Almosen zu spenden, fünfmal täglich zu beten (und damit meine ich nicht, für anderthalb Sekunden die Augen zu schließen), auf Alkoholkonsum zu verzichten oder eine Pilgerreise nach Nazaret oder Jerusalem anzutreten.
Kleiner Nachtrag. Ich hab schon Christen getroffen, die genau das machen. Okay, dreimal beten, zugegeben. ^_^
 
Neben den von Dir genannten Passagen die „göttlich Inspiriert“ sind, ja so heißt es bei Christen, gibt es aber genauso welche, die direkt von Gott kommen. Die 10 Gebote oder die Jesuszitate z.B.. Das ist Gottes Wort.
Nein. Ich weiß auch nicht was ich dazu sagen soll, außer es stimmt halt nicht.
Glaubst du wiki?

Die meisten Richtungen von Juden- und Christentum lehren, dass Gott die biblische Überlieferung gelenkt und inspiriert hat, ihre Schreiber also vom Heiligen Geist bewegt und vor schwerwiegenden Fehlern bewahrt wurden. Sie fassen den Text ihrer Bibel aber nicht vollständig als direktes Ergebnis göttlicher Eingebung oder göttlichen Diktats auf, sondern als menschliches Zeugnis, das Gottes Offenbarungen enthält, reflektiert und weitergibt.
Das fett markierte ist der wesentliche Unterschied, der eben auch eine Interpretation ermöglicht.

Jeder Mensch, der mit einem Text arbeitet, sei es nun ein Theologe mit der Bibel oder ein Historiker mit einer Quelle etc. macht nicht anderes, als sich die ganze Zeit am Wortlaut aufzuhängen.
Ehrlich gesgat geht mir dieses bewußte falsch verstehen wollen so langsam massiv auf die Nüsse.
Wenn ich sage sie hängen sich nicht am Wortlaut auf meine ich, das die Bibel nicht wörtlich zu nehmen ist. Wenn du heute in den Vatikan gehst und sagst das die Jungfrau Maria nur einem Übersetzungsfehler vom aramäischen ins griechische geschuldet ist und evtl sogar bewußt eingebaut wurde, weil in der Spätantike ein "echter" Gott Standesgemäß ne "wunder-reiche" Geburt haben musste, dann wird dir der Papst und kein Kardinal widersprechen. Es beißt sich in keinster Weise mit dem christlichen Glauben zu wissen das Maria nur ne junge Frau war, obwohl in der Bibel Jungfrau steht.
Beim Qur'an geht sowas nicht.
Wenn du den Qualitätsunterschied nicht sehen kannst oder willst, dann tut es mir Leid.

Das jemand der sich mit Bibelexegese beschäftigt natürlich auf Basis des Textes arbeitet stellt niemand in Frage.

Also hör bitte, bitte auf Sachen absichtlich falsch zu verstehen nur um nen Strohmann zu haben an dem du dich vergehen kannst, das ist absurd.

Sagen wir mal, im Koran steht ein Satz wie „Vernichte die Ungläubigen“. Dann muss irgendwer definieren, wer die Ungläubigen sind, wann sie als vernichtet gelten, wer angesprochen ist und wann man zu handeln hat.
Wie kommst du drauf das das irgendwie abstrakt wäre? Der Koran ist bei sowas stellenweise so konkret wie ne Montageanleitung.
Die Suren 47:4, 2:191, 4:89 und alles rum um die Banu Quraiza ist bei diesen Fragen sehr explizit.

Oder das göttliche Gebot „Du sollt nicht töten“ aus unserer Bibel. Okay. Tiere auch nicht? Was ist mit Notwehr? Todesstrafe?
Na gut, es tröstet das du die Bibel auch nicht kennst 😀
Erst mal vorneweg das schokierende: es gibt gar kein Tötungsverbot im hebräischen Orginal. Das verwedente Verb 'ratsah' bedeutet schlicht morden. Damit ist für die Juden der ganze new-age Stuß mit Tierrechten und so eh vom Tisch. Die waren doch damals nicht blöd: die schreiben doch kein ganzes Buch in dem mit allerhand Bluttaten geprahlt wird obwohl es vom Chef den Tötungstabu gibt?
(Ok zugegeben: das ganze ist in jüdischer rechtspraxis ne Ecke komplexer, aber das führt dann zu weit...)

Für Christen wirds komplizierter. Der ganze Gag ist ja, das Jesus in seiner Bergpredigt den Dekalog vollkommen neu auslegt. Und diese Variante ist für gute Christen eigentlich verbindlich. Und da gehst shcon nimmer um morden, da ist shcon das zürnen und flcuhen verboten 😀

Wie schon beschrieben, sind Moslems jetzt auch nicht besser oder schlechter als richtige Christen
Gegenfrage: wieviele Christen hat der aktuelle Papst hinrichten lassen wegen Abfall vom Christentum? Welche Strafe steht im Christentum auf austritt? Wieviele Homosexuelle hat der Papst töten lassen?
Ach ich vergaß, der Papst ist ja kein echter Christ, sondern es gelten irgendwelche amerikanischen Sektierer...

-> Sorry, lasst doch dieses relativieren. Es passt nicht.
Doch, "richtige Christen" sind besser als "richtige Moslems" wenn man auf von einer atheistsich-aufgeklärt-säkularen Warte drauf schaut.
Und wenn es sonst nix anderes geben sollte . Ist dieses eine Argument der Kreuzbube der immer sticht: welche Strafe steht auf Abfall vom Islam. Thema erledigt.
Das Christentum schreibt nicht vor Aussteiger umzulegen, der Islam tut es - und es wird praktiziert auch überall dort wo er ausreichend gesellschaftliche Macht hat praktiziert. Das es hierzulande nicht einfach so praktiziert wird hängt nicht daran das es irgend eine nette Kuschelauslegung des Islam gibt, sondern schlicht daran das (a) die breite Masse der Moslems sich nicht an den bullshit hält den ihnen ihre Religion vorschreibt bzw. das ganze halt sehr selektiv auslegen: Schweinefleisch nö, saufen dann aber doch, Gott vergibts schon. (Da gleichen sie der breiten Masse der Christen) Und (b) diejenigen dies gern sittenstrenger hätten hier nix zu sagen haben.

Eventuell wirds mit nem anderen übertriebenen Bild deutlicher: wenn du ne Horde Christen hast die ihre Religion richtig ernst nehmen bekommst du irgend was zwischen ner friedensbewegten Hippykommune und den Amish people mit Ned Flanders als Anführer. Nicht unbedingt ernst zu nehmen aber beängstigend ist anders.
Nimmst du ne Horde Moslems die ihre Religon ernst nehmen landest du bei Ayatolah Chomenei - und jetzt entscheide bitte selber welche von beiden Varianten sympathischer erscheint?

Soviel ich weiß, gibt es schon seit den Kreuzzügen selber das Bild des dreckigen, abgewetzten christlichen Barbaren, der wild mordend und Menschenfleisch
Och dieses bild gabs schon immer - wie in allen monotheitischen Religionen. Ungläubige sind aus Prinizp nen bisschen primitiv - und im Frühmittelalter stimmte das ja auch. Und auch war man über die Brutalität der Einnahme Jerusalems schockiert.
Was es aber nicht gab war eine Zäsur, die eine besondere Periode markiert: man prügelte sich schon immer mit den byzantinischen Kaisern und fränkische Söldner gabs da auch schon immer - zu der Zeit waren halt ein paar mehr dabei. Das bemerkenswerte dabei war halt der vorrübergehende militärische Rückschlag. Aber die Idee das das ganze ein "krieg gegen den Islam" war unbekannt - warum auch, das islamische Kernland war nie bedroht.
 
Nachtrag2:
Ehrlich gesgat geht mir dieses bewußte falsch verstehen wollen so langsam massiv auf die Nüsse.
Hö, wieso, was meinst Du denn? Bei Übersetzungsfehlern geht es doch im übrigen auch um den genauen Wortlaut...
Und das mit Maria... Naja, Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die Jungfrauengeburt so komplett optional für einen gläubigen Christen wäre.
Wie kommst du drauf das das irgendwie abstrakt wäre?
Du hast mich falsch verstanden. Ich sage nicht, das wäre abstrakt, ich sage, dass auch die simpelsten Kommandos einer gewissen Erklärung bedürfen. Für Das Beispiel ist es dann tatsächlich auch egal, ob in der Bibel nun töten oder morden steht. Die Koranstelle hab ich mir sogar einfach ausgedacht.
Eventuell wirds mit nem anderen übertriebenen Bild deutlicher: wenn du ne Horde Christen hast die ihre Religion richtig ernst nehmen bekommst du irgend was zwischen ner friedensbewegten Hippykommune und den Amish people mit Ned Flanders als Anführer.
Naja, so sympathisch sind dann aktuelle und historischen Zusammenrottungen echter Christen dann in der Realität leider nicht. Es mag Ausnahmen geben
Och dieses bild gabs schon immer - ...
In diesem speziellen Fall sind aber die Truppen des ersten Kreuzzuges gemeint.
 
... Welche Strafe steht im Christentum auf austritt?

...Das Christentum schreibt nicht vor Aussteiger umzulegen

Kleiner Einwurf an dieser Stelle: zumindest die katholische Kirche macht es sich in dieser Beziehung recht einfach: Du kannst einfach nicht austreten.

Die Erklärung des Kirchenaustritts vor dem Amtsgericht (oder der sonst irgendwo zuständigen staatliche Stelle) gilt nur gegenüber dem Staat - das katholische Kirchenrecht kennt sowas wie Austritt nicht - einmal getauft, immer dabei; die Kirche merkt allerdings, dass von Dir keine Steuern mehr überwiesen werden und verhängt deshalb über Dich die (in ihrem Verständnis) Höchststrafe, nämlich die Exkommunikation.
 
Die Erklärung des Kirchenaustritts vor dem Amtsgericht (oder der sonst irgendwo zuständigen staatliche Stelle) gilt nur gegenüber dem Staat - das katholische Kirchenrecht kennt sowas wie Austritt nicht - einmal getauft, immer dabei; die Kirche merkt allerdings, dass von Dir keine Steuern mehr überwiesen werden und verhängt deshalb über Dich die (in ihrem Verständnis) Höchststrafe, nämlich die Exkommunikation.

Ich lass mich doch lieber exkommunizieren als exekutieren.
Will sagen: die Strafe der Katholiken ist im Prinzip nur symbolischer Natur. Jemand der aus mangelndem Glauben austritt ist die Exkommunikation sowas von egal.
Es gibt natürlich auch andere Strömungen bei den Christen bei denen man es sich mit dem Papst verscherzen kann, aber die finden dann Obhut in ihrem "neuen" glauben der für so einen Fall sicher ein paar Hintertüren offenhält.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.