Da sich hier die Umstände massiv unterscheiden finde ich es unlauter, die gleichen Maßstäbe anzusetzen und die Unterschiede anzuprangern.
Das ist bei Warhammer 40k und GW lustigerweise so - schau dir mal den Markt für Strategiespiele an und die Bewertungen dieser - unglaublich viele neue Versionen stinken einfach ab, weil sie im Ansatz nicht den Umfang bieten, den die Vorversion (idR mit Addons) bot und werden (zurecht) abgestraft. Denn wozu gibts ne neue Edition, wenn sie nur als "Gelddruckmaschine" dienen soll. So einen wirklichen Mehrwert sehe ich in den neuen Codizes nun nicht - teilweise wurde sogar das Cover recycelt. Vom Mehrwert der Edition wollen wir gar nicht anfangen.
Das war aber auch so von GW gewollt, daher sollte sich niemand darüber wundern und schon gar nicht beschweren (zumindest bringt das hier nix).
Das sehe ich ein ganzes Stück weit anders - es gibt einfach bestimmte Narrative, die ich diskutabel finde. Dazu gehört zum einen der Punkt, dass für Balancing Regeln verschwinden müssen. Das stimmt halt nicht - derzeit nutzen Armeen nur einen Bruchteil ihrer Konzepte und auf Basis dieser Konzepte wird gebalanced. Dieser Sachverhalt wird im Metawatch-Artikel selber zugegeben.
Folgt man nun also dem Narrativ, "Regeln müssen verschwinden" könnte man an dieser Stelle nun alle Einheiten und Regeln streichen, die nicht an den Turnierlisten beteiligt sind. - und an der Balance die da angegeben ist würde sich rein gar nichts ändern. Bedeutet - die Regeln stören gar nicht. Was stören den Turnierspieler die Regeln für Night Lords, die Regeln für Relikte, für Kriegsherrenfähigkeiten, wenn fürs Balancing ohnehin nur die Spitzen angeschaut werden und auf dieser Ebene gebalanced werden?
Meiner Meinung nach? Rein gar nichts. Es stört nicht, dass sie da sind - es stört aber denjenigen der seine Fraktion im Spiel repräsentiert sehen will ungemein. Sicherlich ging in der 9. jeder kompetitive Spieler mit dem Exemplar Eternity beim Skitarii Marschall aus dem Haus - bei uns wurden dennoch Modelle umgebaut um andere Relikte darzustellen.
Es ist schlicht eine Einschränkung von Service - weil GW zu wenig Mitarbeiter dafür hat (hier im Thread fielen 3) und schnell neue Editionen will (die 9. hätte es noch ein Jahr gemacht - die Abschluss-Kampagne war irre schnell runter geprügelt und die WE und die Guard hätte es gefreut). Nun kann man sich damit "zufrieden" geben, man kann es ob seiner Lebensumstände sogar mögen - aber am Ende ist das Argument, dass es
notwendig wäre in meinen Augen falsch. Unterschiedliche Kombiwaffen waren bestimmt nie ein "Balancing issue" - ebensowenig wie unterschiedliche Nahkampfwaffen an Expugnatorgardisten. - hier liegt in meinen Augen einfach Bequemlichkeit in der Bepunktung vor. Löcher werden hiermit zugeschüttet, weil es eben nicht gelingt, Punktwerte für ganze Einheiten festzulegen und gleichzeitig alle Optionen gleichwertig zu gestalten.
Was bringt es mir? Nenn es Gatekeeper, aber wenn jemand zweimal über den Kauf eines Codex nachdenkt, ist das für mich schon ein Anfang. Weniger destruktiv ist vielleicht mein Wunsch, dass sich mehr Leute am Oldhammer 40k Projekt beteiligen mögen. Wie auch du mag ich die Modelle unglaublich gerne - wir bewegen uns in meinen Augen aber immer mehr in einen uninspirierten Einheitsbrei hinein. Einem Einheitsbrei bei dem ich einfach die Befürchtung habe, dass dieses unglaublich coole Setting vom Spiel absolut nicht mehr transportiert wird - und das obwohl die Modelle immer besser werden.