WHFB My Old World: Außerhalb des Imperiums

Bzgl. der "Bedachung" habe ich da noch eine Idee: ?
Ich hab tatsächlich schon drüber nachgedacht ? ? - also: über begraste Dächer. Nur wäre der Gesamteindruck dann sehr grün geworden, und irgendwie wollte ich's lieber etwas karger und farbloser haben, im Sinne des Klischees "finsterer Norden". Dass das wirklich nur ein Klischee ist, weiß ich wohl; ich kenne Bilder von weiten grünen Wiesen auf Grönland, das seinen Namen ja nicht umsonst trägt. Aber naja... irgendwie soll es dann doch noch "Chaosland" sein 😉

Deshalb habe ich mir als Dachmaterial einen schönen Kokosbesen ausgeguckt:
 

Anhänge

  • 20230120_183300.jpg
    20230120_183300.jpg
    519,1 KB · Aufrufe: 97
  • 20230120_183314.jpg
    20230120_183314.jpg
    550,8 KB · Aufrufe: 83
  • 20230120_183339.jpg
    20230120_183339.jpg
    493,1 KB · Aufrufe: 80
  • 20230120_183348.jpg
    20230120_183348.jpg
    535,4 KB · Aufrufe: 90
  • 20230120_183403.jpg
    20230120_183403.jpg
    554,4 KB · Aufrufe: 111
  • 20230116_185628.jpg
    20230116_185628.jpg
    501,4 KB · Aufrufe: 150
...und inzwischen auch schon etwas Farbe aufgelegt, zumindest Grundierung. Das Kokos-Zeug hat zwar schon von Natur aus eine sehr schöne Farbe, aber die Übermalung hilft, den Dachbelag zu versteifen und zu härten. Nachher wird es dann gebürstet und hat am Ende praktisch dieselbe Farbe wie im Rohzustand.

Elfisch ist es nun wirklich nicht mehr ? . Das Strohdach hat geholfen, und die dunkle Farbe verändert den Gesamteindruck auch sehr - obwohl sie natürlich noch durch Bürsten wieder aufgehellt wird. Erst mal ist es wirklich nur Grundierung.

Nebenbei beplanke ich weiter das Schiff. Das dauert noch, denn es ist eine Heidenarbeit, die Kaffee-Rührstäbe in diese gebogenen Formen zu bringen...
 

Anhänge

  • 20230121_075921.jpg
    20230121_075921.jpg
    591,4 KB · Aufrufe: 83
  • 20230121_075934.jpg
    20230121_075934.jpg
    548,2 KB · Aufrufe: 80
  • 20230121_075956.jpg
    20230121_075956.jpg
    606,8 KB · Aufrufe: 73
  • 20230121_080011.jpg
    20230121_080011.jpg
    500,7 KB · Aufrufe: 70
  • 20230121_080022.jpg
    20230121_080022.jpg
    530,8 KB · Aufrufe: 69
  • 20230121_080048.jpg
    20230121_080048.jpg
    464,7 KB · Aufrufe: 85
Nordisch/barbarisch stellt erst einmal Funktion über Stil, Verzierungen sind nachträglich Bei "elfisch" ordnet sich erst einmal alles dem Stil unter,meist ohne den praktischen Hintergrund.Nordische Bauten haben halt erst einmal funktionalen Hintergrund,robus, witterungsbeständig, die Dachform richtet sich nach den Umweltbedingungen nicht nach künstlerischen Aspekten.
Ich muss darauf noch mal antworten - und vertraue darauf, dass du mich nicht falsch verstehst, Dragunov 😉 Mir ist vollkommen klar, was du meinst, und wenn ich jetzt trotzdem scheinbar dagegen rede, dann nicht aus Rechthaberei, sondern weil ich (wie du weißt) Diskussionen genieße.👍?

Also, die Alternative "praktisch oder künstlerisch" könnte man eventuell in Frage stellen. Gerade bei historischen Bauten und Artefakten ist es häufig so, dass wir bestimmte Formgebungen als ornamental oder "künstlerisch" ansehen, die aber in Wahrheit (und das heißt: nach der Absicht ihrer Schöpfer) eine magische, kultische oder rituelle Bedeutung hatten. Man diskutiert das übrigens auch bei den Wikingerschiffen, und zwar bezüglich der Drachenköpfe am Bug. Das sind gewiss Kunstwerke aus den Händen begabter Holzschnitzer, aber sie waren sicherlich nicht zweckfreie Ornamente, sondern hatten eine praktische Bedeutung: nicht bloß im Sinne psychologischer Kriegsführung, um Gegner in Schrecken zu versetzen, sondern vielleicht auch, um dem Schiff die Kräfte des bewunderten mythologischen Tieres zu verleihen ("kraftbeschwörend") oder Schaden vom Schiff und den Insassen abzuwenden ("apotropäisch": beschützend). Auch bei den Dachreitern und Kreuzbalken der Gebäude, die oft mit geschnitzten Tierköpfen versehen wurden, gibt es diese Vermutung: Das war sicher nicht nur Schmuck, sondern sollte dem Hausherrn wahrscheinlich die Kräfte der dargestellten Tiere verleihen oder böse Geister abwehren, wie man das in vielen historischen Kulturen durch Tiermagie oder Tiermasken getan hat.

Insofern könnte es sein, dass manches, was wir heute als rein künstlerische (=zweckfreie) Verzierung interpretieren, durchaus sehr funktionell gemeint war, wenn man ein magisches Denken bei den Erschaffern voraussetzt. Da war dann vielleicht der geschnitzte Drachenkopf am Bug ein ebenso "technisches" Mittel wie die Stromlinienform des Schiffsrumpfs, weil man magische und naturwissenschaftliche Technik noch gar nicht voneinander trennte, sondern beides als Methoden zur Beeinflussung der Naturmächte ansah.

Zur "Rechtfertigung" meines Skaelinger-Häuptlings möchte ich aber vor allem anführen, dass der Kerl wie alle Mächtigen einfach ein wenig Narzisst und Selbstdarsteller ist.? Sicher hat er sich die besten Kunsthandwerker aus seinem Stamm kommen lassen, um seine Residenz zu bauen, und eine Menge Eigenwilliges und Extravagantes darin untergebracht. Das Haus soll sich einfach von den Hütten der einfachen Stammesmitglieder unterscheiden und sowohl sie als auch Gäste, Verbündete und Feinde beeindrucken. Und wenn es um herrschaftliche Selbstdarstellung geht, können auch "Barbaren" sehr kunstverliebt sein, weil es einfach zu ihrem Status gehört, von allem das Kostbarste und Beeindruckendste zu besitzen. Sagen wir: Sein kleiner Holzpalast ist in etwa das Äquivalent eines 250-PS-Wagens.
 
Heidenarbeit, die Kaffee-Rührstäbe in diese gebogenen Formen zu bringen...
Möglichst dünne Stäbchen nehmen (da gibt es deutliche Unterschiede) oder gleich auf Furnierstreifen ausweichen. Portionsweise kochen, am Rumpf festklammern, trocknen lassen. Angeklebt werden die getrockneten Teile, die ggfs. immer noch etwas Restspannung brauchen, dann mit Sekundenkleber. Es ist imo problematischer/unhandlicher, so kurze Stücke, wie sie vorn zu sehen sind, auf Biegung zu bekommen, als längere.
 
@Darius4118 , schon verstanden.?
Mythos und Praxis habe ich da eh gleichgesetzt,da ich in einem Polytheismus einfach davon ausgehe.?
Tatsächlich hat das alles praktische Funktionen, die Verzierungen sind dann nur die Kirsche.?
@senex Tipp mit den langen Planken (am besten über die ganze Länge) kann ich mich nur anschließen,das arbeitet sich besser,sieht der (historischen)Vorlage ähnlich und hat auch wieder den praktischen Aspekt.?
Sogar in doppelter Hinsicht.
Einmal arbeitet es sich damit besser (praktisch für dich) und die Fahreigenschaften der Langschiffe kamen aus der Bauweise (praktisch für den Hintergrund). Ein gutes Bsp für den Mix von historisch und Fantasy habe ich gestern noch mal geknipst.?
IMG_20230120_172625.jpg
Bootsform ist noch vorhanden,aber auch schon eine Form des "Zierbaus" verwendet.
PS Darius, über sowas würde ich gerne stundenlang diskutieren, wenn mir der Tippfinger nicht so weh tun würde.???
 
Bootsform ist noch vorhanden,aber auch schon eine Form des "Zierbaus" verwendet.
Oh, DAS ist mal ne Anregung! 😍Danke. Ich hatte nämlich schon verzweifelt überlegt, wie ich andere Gebäude sparsamer oder funktionaler gestalten könnte, ohne dass die Häuptlingsklitsche allzu fremd dazwischen wirkt. Das könnte die Lösung sein: Die Boots-Dachform als verbindendes Element beibehalten. Den Screenshot leg ich mir auf jeden Fall zurück.

Das mit den durchgehenden Planken… sorry ? Dazu hätte ich gar nicht das geeignete Material gehabt. Ich hab’s jetzt zusammengestückelt, aber naja, ich hoffe, es wird nicht zu sehr auffallen.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67

Anhänge

  • 20230121_165246.jpg
    20230121_165246.jpg
    536,3 KB · Aufrufe: 58
  • 20230121_165256.jpg
    20230121_165256.jpg
    520,1 KB · Aufrufe: 56
  • 20230121_165311.jpg
    20230121_165311.jpg
    517,8 KB · Aufrufe: 57
  • 20230121_165320.jpg
    20230121_165320.jpg
    477,8 KB · Aufrufe: 58
  • 20230121_165330.jpg
    20230121_165330.jpg
    393,4 KB · Aufrufe: 92
Sag bescheid, falls du noch was brauchst, Skyrim ist für dieses Thema ne Goldgrube.?

Ich hab Skyrim auf dem Zettel 🙂 Es konkurriert allerdings noch mit einigen anderen Vorlagen. Ich weiß noch nicht, was daraus wird.

Erst einmal habe ich mich mit dem Schiff beschäftigt. Aber auch da gab's wieder stilistische Unsicherheiten. Ich wollte kein klassisches Wikinger-Segel, sondern etwas, das mehr nach Chaos aussieht und trotzdem noch irgendwie an den verschlungenen nordischen Tierstil erinnert. Ich hatte eine Vorlage, aber leider bin ich kein guter Maler - zumal die Oberfläche es mir schwer machte. Das Segel ist aus Stoff, und ich hatte versucht, es durch Leimbelag in einer gewölbten Form zu fixieren. Das hat nicht so richtig geklappt, denn der Stoff wurde dadurch schwerer, sodass sich die Wölbung nach unten verschob. Auch war es schwierig, die gewellte Oberfläche zu bemalen, zumal gewebter Stoff dazu tendiert, die Farbe entlang der Fäden verlaufen zu lassen. Ich finde es erst mal trotzdem ok. Der Mast samt Segel und Takelage ist abnehmbar, sodass ich immer noch daran weitermalen könnte.

Es gibt ein paar wenige Artworks von GW zu Norse-Schiffen. Eines hat hinten einen zeltförmigen Aufbau mit zwei gekreuzten Mammut-Stoßzähnen als Eingang. im Moment überlege ich, ob ich das übernehmen sollte, um den Stil doch wieder etwas mehr Richtung Chaos zu drehen. Es ist wirklich eine Gratwanderung. Ich wollte ja eigentlich ähnlich historisierend vorgehen wie Floki, aber irgendwie kommt mir immer mein inneres Bild vom Chaos dazwischen. Ich meine, wir reden ja immer noch über Leute, die mit Werwölfen rumhängen, auf Mammuts reiten und Chaosbruten in Erdgruben halten, weil es früher mal Familienangehörige waren ? . Bei jedem Detail muss ich wieder neu überlegen, wieviel Geschichte und wieviel Fantasy ich umsetzen soll...

Das Schiff ist noch nicht fertig, aber man kann die Details schon gut erkennen.
 

Anhänge

  • 20230123_030845.jpg
    20230123_030845.jpg
    445,5 KB · Aufrufe: 72
  • 20230123_030857.jpg
    20230123_030857.jpg
    492,6 KB · Aufrufe: 68
  • 20230123_030912.jpg
    20230123_030912.jpg
    512 KB · Aufrufe: 63
  • 20230123_030928.jpg
    20230123_030928.jpg
    500,6 KB · Aufrufe: 60
  • 20230123_030936.jpg
    20230123_030936.jpg
    455,7 KB · Aufrufe: 71
. Das hat nicht so richtig geklappt, denn der Stoff wurde dadurch schwerer, sodass sich die Wölbung nach unten verschob. Auch war es schwierig, die gewellte Oberfläche zu bemalen, zumal gewebter Stoff dazu tendiert, die Farbe entlang der Fäden verlaufen zu
Ein paar Tipps,als alter Schiffsmodellbauer.?
Das nach unten wölben ist normal, wenn es hängt,das macht ein Segel unter (leichtem)Wind auch.Am besten erst bemalen (stempeln macht sich besser,Farbe leicht mit Lack mischen "versiegelt" die Fäden,dann einfach "ausmalen"),dann mit verdünntem Holzleim einstreichen. Soll es gut im Wind stehen,an Rah und Lieks (Ecken ohne Holz ?) waagerecht in einen Rahmen spannen,so daß der "Windbauch" schön gleichmäßig wird.
Das ist dann aber für TT-Bedarf schon etwas spezieller.?
 
  • Like
Reaktionen: senex
Einzig die Takelage am "Achtersteven" zu befestigen stört mich (aber echt nur geringfügig - was weiß denn so ein kleiner hugin, wie die Norse segeln 😉)
Völlig richtig 😉 Mast, Segel und Takelagesind bisher nur provisorisch befestigt. Ich will am Heck noch einen Aufbau hinzufügen, an dem dann wahrscheinlich das Seil festgemacht wird.
Ein paar Tipps,als alter Schiffsmodellbauer.?
Oooooh! ? Ähm... hast du Fotos, wo man diese Segel sieht? Zeig gerne mal, bin neugierig.