GW hat sicherlich einige Fehler gemacht:
- Einsteigerbox ohne Einstiegsregeln/-kampagne
Jep, denke aber nicht das das so sehr ins Gewicht fällt, da die meisten immer noch über Probespiele u.ä. zum Hobby kommen...
- Regeln selber haben einige zu starke Kniffeleffekte (Magie/Schablonenwaffen)
Das Problem dort sind eigentlich die eher inkonsequenten Deckungsregeln, d.h. das sich Deckung nicht auf Magie und non-BF-Beschuss auswirkt.
Insgesamt ist das was du wahrscheinlich als "Kniffelelemente" bezeichnest mMn durchaus ein großer Schritt in die Richtung, wenn es ihnen bisweilen auch an Balancing fehlt (finde es auch nicht gut, dass die Angriffsreichweite von normaler Infanterie zwischen dem 1.5 und 4 Fachen ihrer Bewegung schwankt usw.) - insgesamt ist es aber wie gesagt mMn genau das richtige, da dadurch endlich dieser "1/2" vor 1/2"-zurück"-Schwachsinn abgestellt werden konnte und die Spieler ganz im Gegenteilig zu einem deutlich "aktiveren" Spielstil gezwungen werden (irgendwann hat der Gegner hat Glück und schafft auch nen Angriff über 18"+, weshalb man a) bestrebt sein muss von Anfang an die Initiative zu gewinnen und b) schnell strategisch günstige Positionen einzunehmen).
Auch bei der Magie war es mMn ein Schritt in die richtige Richtung sie stärker von der Anzahl der Magier unabhängig zu machen, so dass mehr Magier nicht länger so starken Einfluss auf die Quantitative Magieüberlegenheit haben, sondern eher einen qualitativen Vorteil darstellen - optimal ist es dabei zwar noch nicht, aber dafür müsste das Magiesystem Grundlegend überarbeitet werden und besser als in der 7te, wo im unbeschränkten Umfeld teilweise mit 15-20 EW hantiert werden konnte, ist es allemal)
- kein Neustart á la Kriegerische Horden, so dass es derzeitig noch einige 6.Editionsarmeebücher gibt, die, wenn man sie spielt oft automatisch verliert (insbesondere Khemri).
Ich hoffe ja das nach den eingeschobenen O&G Khemrie und Oger an der Reihe sind - die anderen ABs mögen teilweise zwar auch noch alt sein, sind aber untereinander nun dennoch fast besser gebalancet als in der 7ten...
Es ist ja nicht nur der steigende Preis, der Spieler davon abhält WHF zu spielen, sondern insbesondere der mangelnde Spielspass und die sich langsam reduzierende Anzahl von Spielern.
Der Spielspaß hat bei mir/uns eigentlich deutlich zugenommen, da war es eher zum ende der 7ten so, dass ich am überlegen war umzusteigen da mir das Micro-rumtaktiere auf die nerven ging und sich Strategie eigentlich aufs Listenschreiben beschränkte - jetzt gibt es deutlich mehr Wechselwirkungen und Synergieefffekte zwischen den Einheiten, dem Spielfeld usw.
dadurch dass man weniger direkte Kontrolle über Elemente wie Angriff und EW
hat und ehemals Überdominante Faktoren wie Umlenken und den Angriff haben abgeschwächt wurden bzw. komplexer geworden sind (ich kann immer noch effektiv umlenken, aber dass muss ich jetzt planen), hat Positionelle Überlegenheit, Synergiespiel (damit meine ich nicht "Blutkessel gibt ER +1A" sondern Einheit A) bindet die gegnerische Einheit, liefert passive (und nimmt ihr vor allem Standhaftigkeit) während Einheit b) den Schaden fürs KE liefert - ging früher auch schon, war aber nicht effizient da starke schnelle Breaker im Angriff den Gegner einfacher (zu einfach) knacken konnten) enorm an Bedeutung gewonnen...
...der Umstand das Spiele trotz der vielen "Kniffelelemente" in den späten Spielzügen seltener total gekippt werden kann als in der 7ten beweist ja eigentlich, dass das Spiel an Tiefe gewonnen hat und einmal erspielte Vorteile besser bis zum Ende verteidigt werden können.
Eventuell hängt es auch primär davon ab, wie der neuen Edition gegenübergetreten wird ob sie Spaß macht oder nicht - wenn man bzw. der Großteil der Spielgruppe ihr gegenüber negativ eingestellt ist und ihr im höchsten Fall mal "eine Chance gibt" obwohl man prinzipiell "gegen das Gekniffell" ist wird man wohl ihre Vorteile automatisch geringschätzen bzw. nicht sehen wollen. Wenn man in der Armeeerweiterung ein Riesen Problem sieht ist das auch negativ (hier hatten halt schon eine ganze Reihe Spieler Armeen von teilweise >5K im Schrank stehen und wurden somit nur wenig dadurch belastet) und sonstige Hobbys fallen sicher auch mit ins Gewicht (ich Spiele Schach und wir haben auch Go-Spieler hier, wo neben taktischen auch ein gewisse Affinität zu strategischem Denken besteht, was in der 8ten mehr angesprochen werden könnte - ka, wie sehr das da rein spielt) - denke aber es liegt wirklich Hauptsächlich daran wie die Spielgruppe die Edition aufgenommen hat, ist vermutlich wie mit D&D - die 4te Edition hat eine deutlich durchdachtere Grundkonstruktion als viele andere RPGs - das balancing ist gut (bei anderen RPGs kommt es viel schneller zu PG-Chars), die Kämpfe könne sogar bisweilen ziemlich taktisch werden (bei anderen RPGs werden sie teilweise quasi wirklich mehr oder weniger nur ausgekniffelt), es gibt weniger völlig sinnfreie Fertigkeiten als anderswo (*Hust* DSA *Hust*) usw. und dennoch wird es von vielen Spielern fast als "aussätzig" behandelt und bei 3.5 geblieben, obwohl dass die ganzen Schwächen vieler klassischer RPGs hat (versteh ich auch nicht, ist halt so)...