Neues Jugendschutzgesetz fürs Netz

Du hast zwei Punkte angeführt. 1. dass Medien keine Auswirkungen haben und 2. dass die Eltern die alleinige Verantwortung haben.
Ich sagte, Medien haben keinen Einfluss, weil Eltern die Verantwortung haben. Sie sehen es nämlich gar nicht erst. Oder würdest du deine Kinder Exekutionsvideos anschauen lassen? Ich nicht. Und deswegen ist das Ganze auch kein Problem, weil eine gigantische Mehrheit der Eltern auf ihre Kinder aufpasst.

Ich kann mir bei besten Willen auch nicht ziehen, warum du die neue Regelung so geil findest. Sorry.
 
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.o0 Warum finde ich es irgendwie strange wenn User die sonst eher Vertreter der Vollversorgung/nanny-state-Diktatur sind auf einmal an die Selbstverantwortung der Eltern glauben? Nen Affe mit Pistole wäre stellenweise irgendwie vertrauenerweckender...
Oder anders: warum ist man mal ein selbstverantwortliches Wesen und dann wieder nicht?

Entscheidet euch mal Leute. Wollt ihr die vollversorger-quasi-kommunistische Diktatur, dann müsst ihr auch damit leben bevormundet zu werden. Wollt ihr Eigenverantwortung, dann auch wenns unangenehm ist - soll heißen Westerwelle.
Aber nur die Sahnestücke von beidem..nönö, so easy isses nicht.

Und irgendwie traue ich der Mär vom verantwortungsbewußten Erziehungsberechtigten nicht, zuviel gesehen dafür. Schlicht weil Kinder in die Welt setzen irgendwie das einizge ist was man ohne Genehmigung darf, da muss doch was schiefgehen 😀
Natürlich wäre Elternverantwortung was nettes..würde es mir ersparen beim jobben die Kiddys nach Hause zu schicken und könnte ihnen einfach Kippen und Hardalk in die Hand drücken .. selber schuld, die Ollen wenn sie ihre Bratzen nicht erziehen können.
Stattdessen bekomme ich als Erwachsener Mensch nach 22.00 nirgendwo mehr nen Bier an der Tanke [um noch mal die Tragik zu verdeutlichen, es geht um B I E R], nur weil ein paar Eltern ihre Saugoofen nicht im Griff haben... bei welchen Vorbildern muss ich denn da klingeln um ihnen meine Meinung kund zu tun?
 
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Entscheidet euch mal Leute. Wollt ihr die vollversorger-quasi-kommunistische Diktatur, dann müsst ihr auch damit leben bevormundet zu werden. Wollt ihr Eigenverantwortung, dann auch wenns unangenehm ist - soll heißen Westerwelle.
Aber nur die Sahnestücke von beidem..nönö, so easy isses nicht.
Nennt sich Linksliberal. Ist eigentlich ziemlich easy. Einfach beides vermischen -> fertig.
 
Soweit ich das überblicken kann, ist doch das hier mal wieder das Hauptproblem:

Im Grunde wird hier nur mal wieder der Abmahnindustrie (Das geht bei denen wirklich wie am Fließband) der Weg noch bequemer gemacht.

Es besteht eben mal wieder ein weiteres Risiko, dass jeder "kleine Blogger" wegen irgend einem Scheiß abgemahnt wird.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum unsere Justiz so blind für diese Problematik ist. Dabei wäre es so einfach...

Würde man es zur Rechtsgrundlage machen, dass bei Online-Abmahnungen grundsätzlich eine erste kostenfreie Mahnung mit der Aufforderung zur Nachbesserung rauszugehen hat wäre das Problem sofort vom Tisch.

Dann bekommt Blogger XY eben eine Mail mit "Du hast da nicht jugendfreien Content, nimm den raus" und hat die Gelegenheit zu reagieren. Das Gleiche könnte man für urheberrechtlich geschütztes Material etc. einführen.

Ein Problem ist das Alles momentan doch nur, weil die Betroffenen immer gleich ne kostenpflichtige Abmahnung verpasst bekommen. Sobald das nicht mehr der Fall ist, wird´s für die Anwälte dieser Welt auch plötzlich wieder ganz schwer, sich mit sowas eine goldene Nase zu verdienen.
 
(das Problem ist eher das viele Leute sich in die Hose machen sobald mal nen Brief vom anwalt kommt. Genau darauf spekulieren Abmahn-Abzocker: wenn die 100 anschreiben und einer überweist, dann rentiert das schon für die. Eine tatsächliche rechtliche Handhabe bzw. realistische Chancen auf ein Verfahren gibts da quasi nie.)

FAQ zum Thema: http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/

das Fazit:

Bei der derzeitigen Sach- und Gesetzeslage kann nur eines empfohlen werden: abwarten und beobachten. Denn es hat sich praktisch nichts geändert, weil die Möglichkeit Online Inhalte zu kennzeichnen nur auf dem Papier existiert, praktisch aber keinen Schutz vor staatlichen Maßnahmen bietet.
Lediglich das Impressum muss um die Daten eines Jugendschutzbeauftragten ergänzt werden, weil sonst Abmahnungen drohen.
Wer dagegen entwicklungsbeeinträchtigende oder jugendgefährdende Inhalte anbietet und sie Kindern und Jugendlichen zugänglich macht, lebt mit demselben Risiko wie bisher. So kann es passieren, dass die Behörden Inhalte aktiver prüfen und vielleicht Sperrverfügungen aussprechen werden. Auch eine Jugendschutzsoftware, die eine Kennzeichnung möglich macht, könnte auftauchen. Anzeichen für beides gibt es bisher noch nicht.
 
Da ich heute gleich in 2 meiner Foren drüber gestolpert bin und nach einigem einlesen mich doch der Zweifel plagt was das wieder für ein Schmarrn ist muss ich nun sagen... das klingt absolut nicht gut was sich da anbahnt...
hat einen Hauch Zensur und einen kleinen Touch "Internet a la China" irgendwie...
Bei der massiv angestiegenen Zensur in letzter Zeit hab ich schon länger das Gefühl, dass sich das langsam in die Redefreiheit voranbahnt.

Find ich zum kotzen und ich würde gerne die Regierung abwählen.


Auch sehr gut, dass man weiterhin fleißig Gesetze über Dinge erlässt, von denen man nicht den leisesten Schimmer hat.
 
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Aber durchaus nachvollziehbar 😀

Ich kapiere da auch immer weniger von der ganzen Sache.
ich will demnächst als Künstler/Designer/Kinderbuchillustrator eine Homepage/Blog erstellen über den von mir gestaltete und bedruckte T-Shirts etc. verkaufen will.
Ich weiß garnicht mehr was ich deswegen alles beachten erwähnen muss.
Es wäre fast schon sinnig einfach das ganze sofort ab 18 kennzeichnen, auch wenn ich eigentlich Kinder Illustrationen vertreiben will, aber man kann ja nie wissen als was irgend so ein Assiabmahnanwalt das ansieht.
Bin deswegen gerade arg genervt um ehrlich zu sein.
 
Aber durchaus nachvollziehbar 😀

Ich kapiere da auch immer weniger von der ganzen Sache.
ich will demnächst als Künstler/Designer/Kinderbuchillustrator eine Homepage/Blog erstellen über den von mir gestaltete und bedruckte T-Shirts etc. verkaufen will.
Ich weiß garnicht mehr was ich deswegen alles beachten erwähnen muss.
Es wäre fast schon sinnig einfach das ganze sofort ab 18 kennzeichnen, auch wenn ich eigentlich Kinder Illustrationen vertreiben will, aber man kann ja nie wissen als was irgend so ein Assiabmahnanwalt das ansieht.
Bin deswegen gerade arg genervt um ehrlich zu sein.
Ja, was ist das nur für eine wilde Welt, in der man sich in der realen Welt an Gesetze halten muss (Alkoholausschank an Minderjährige, Videotheken mit abgetrennten Bereichen, Ausweiskontrollen in Diskotheken) und nun selbst im Internet, ja SELBST IM INTERNET für seine Homepage verantwortlich ist!
Viele sind ja hier der Meinung, dass man sein Kind 24h unter Beobachtung stellen muss und für alles was da schief geht vollstens die Verantwortung trägt, aber die eigene Hompepage, nö, da kann man nicht verlangen, dass man da auf seine Inhalte Acht gibt und mit einer angemessenen Altersbegrenzung versieht 🙄

Wahnwitzig was manche hier über realitätsfremde Politiker ablassen und dann meinen, ihr pubertäres Kind unter Vollaufsicht stellen zu können (Computer von den Eltern dauerbeaufsichtigt, das hätte sich ja jeder von uns in seiner Jugend gefallen lassen 😉)
Das mag in den untersten Altersschichten möglich sein, später dann eher begrenzt würde ich sagen. Soviel zu wirksamen Schutzmethoden!
Das führt mich zum nächsten Punkt:
-> Politiker haben alle keine Ahnung, aber die Lösungsansätze, die hier, genannt von den wahren Internetexperten, wie Pilze aus dem Boden sprießen, sind 3x wirkungsvoller, halb so einschneidend für Erwachsene, technisch diabolisch ausgefuchst und gleichfalls für jeden Opa zu bedienen.
Ach so, bisher konnte man noch keine Lösungsansätze lesen.... naja, aber Politiker haben trotzdem alle keine Ahnung, alles was sie machen ist Teufelswerk und wenn`s an den Internetlolli geht, dann ist man ohnehin zu Tode beleidigt.

Es soll Menschen geben, die ihre Kinder anständig erziehen, in diese Erziehung Medien miteinbeziehen (und für ein verantwortungsvollen Umgang mit diesen sorgen) und für weitere Hilfsmittel dankbar sind.
Hier wird gerade so getan, als ob die Befürwortung einer Bankrotterklärung gleicht, mit der man seine sonstige Fürsorgepflicht aufgeben möchte!

Hier wird nichts anderes gemacht, als schon bestehende Gesetze eine wenig anwendbarer zu machen und Betreiber einer Hompage (endlich) ein wenig mehr in die Pflicht zu nehmen! Wenn ich einen Kindergeburtstag veranstalte, dann muss ich um Himmels Willen auch wissen, was altersgemäß ist oder nicht und mein Angebot entsprechend einschätzen/einstufen, so dass mir andere Eltern (auch rechtlich) nicht auf die Füße treten können! Wenn ich einen Laden/Kneipe/Diskothek/Jugendtreff/Verein (Liste unendlich lang) eröffne und betreibe, dann muss ich mich an identische Vorgaben halten (und mein Angebot entsprechend kennzeichnen), warum soll hier für das Internet wieder mal eine Extrawurst gebraten werden!?

Nochmals:
- Erwachsene malträtiert das in keinster Weise, sie installieren einfach die entsprechende Software nicht
- Die Gesetze gelten schon lange, sie werden nur um eine Option der Alterskennung erweitert! (darüber sollte man sich freuen, man kann auch seinen alten Schutzmechanismus behalten, wenn einem dieser mehr taugt... aber man sollte jetzt nun tunlichst einen, den schon seit ewigen bestehenden Gesetzen nach, installieren!)
Das ist keine Verfehlung der Politik, sondern der Internetseitenbetreiber, die es bisher nicht als notwendig erachtet haben, sich um existierende Jugendschutzbestimmungen zu scheren!
- Es wird etwas konkreter, was in der realen Welt schon unzählige Jahre scharf kontrolliert wird! Nur weil sich das Geschehen in`s Internet verlagert, kann man nicht einfach die Verantwortung abwälzen. Man muss sein Content (wenn nötig) für Jugendliche unzugänglich machen... so schlau wie manche hier sind, fallen jedem einzelnen wahrscheinlich dutzende Möglichkeiten ein. Es besteht ja kein Zwang die Alterseinstufung zu nutzen, jeder eigens kreierte Schutz ist ebenso legitim (komisch, da scheint den ganzen schlauen und versierten Nutzern, die soviel Ahnung von der Materie haben, aber noch nichts anderes eingefallen zu sein)

Leiter von Jugendgruppen /-Angeboten, Aufsichtspersonen, Betreiber von Einrichtungen mit jugendlichen Klientel usw... wie oft hört man diese jammern über die Klassifizierung und der Handhabung des Jugendschutzes!?
Nun geht es wieder mal um die heilige Kuh, das Internet, wo nichts verlangt werden darf und jede Schutzmaßnahme einfach nur bäh ist!
 
Ja, was ist das nur für eine wilde Welt, in der man sich in der realen Welt an Gesetze halten muss (Alkoholausschank an Minderjährige, Videotheken mit abgetrennten Bereichen, Ausweiskontrollen in Diskotheken) und nun selbst im Internet, ja SELBST IM INTERNET für seine Homepage verantwortlich ist!

Keine Frage ist man dafür verantwortlich, aber Gesetze sollten es dann auch so regeln dass die Bestimmungen leicht zu erkennen und einfach einzuhalten sind, auch für Privatleute ohne Anwaltshilfe.

Viele sind ja hier der Meinung, dass man sein Kind 24h unter Beobachtung stellen muss und für alles was da schief geht vollstens die Verantwortung trägt, aber die eigene Hompepage, nö, da kann man nicht verlangen, dass man da auf seine Inhalte Acht gibt und mit einer angemessenen Altersbegrenzung versieht 🙄
Man muss das Kind nicht unter Vollbeobachtung stellen aber man sollte als Erziehungsberechtigter sich genau überlegen was man seinem Kind an Medien zugänglich macht und beim Internet sollte man besonders darüber nachdenken. Immerhin sind hier viele Sachen nunmal leicht zu finden und anzuschauen, daran ändert auch das neue Gesetz übrigens nicht viel da viele Seiten einfach im Ausland liegen und damit ausserhalb der Reichweite des JMStV.

Wahnwitzig was manche hier über realitätsfremde Politiker ablassen und dann meinen, ihr pubertäres Kind unter Vollaufsicht stellen zu können (Computer von den Eltern dauerbeaufsichtigt, das hätte sich ja jeder von uns in seiner Jugend gefallen lassen 😉)
Wozu? Es gibt Software um den Bereich des Internets deutlich einzuengen für das Kind.

Das mag in den untersten Altersschichten möglich sein, später dann eher begrenzt würde ich sagen. Soviel zu wirksamen Schutzmethoden!
Das führt mich zum nächsten Punkt:
-> Politiker haben alle keine Ahnung, aber die Lösungsansätze, die hier, genannt von den wahren Internetexperten, wie Pilze aus dem Boden sprießen, sind 3x wirkungsvoller, halb so einschneidend für Erwachsene, technisch diabolisch ausgefuchst und gleichfalls für jeden Opa zu bedienen.
Ach so, bisher konnte man noch keine Lösungsansätze lesen.... naja, aber Politiker haben trotzdem alle keine Ahnung, alles was sie machen ist Teufelswerk und wenn`s an den Internetlolli geht, dann ist man ohnehin zu Tode beleidigt.
Da die Kenntnis in diesem Bereich bei vielen Politikern tatsächlich minimal ist, erzeugen Verstöße meist für Unmut da diese für gewöhnlich auch nicht sonderlich durchdacht sind. Ein FSK6/FSK12/usw. Internet wird es nie geben, da müsste man den Kindern schon vorschreiben nur noch in Deutschland zu surfen. Aber man sollte vielleicht mal überlegen ob man hier die Kontrollmaßnahmen nicht an der falschen Stelle einbauen will. Meiner Meinung nach muss diese Kontrolle bereits am heimischen PC sein, für so etwas gibt es Filtersoftware.

Es soll Menschen geben, die ihre Kinder anständig erziehen, in diese Erziehung Medien miteinbeziehen (und für ein verantwortungsvollen Umgang mit diesen sorgen) und für weitere Hilfsmittel dankbar sind.
Hier wird gerade so getan, als ob die Befürwortung einer Bankrotterklärung gleicht, mit der man seine sonstige Fürsorgepflicht aufgeben möchte!
Siehe oben, Beaufsichtigung & Filtersoftware sollten mehr als ausreichen und bringen auch mehr als die Maßnahmen des neuen JMStV.

Hier wird nichts anderes gemacht, als schon bestehende Gesetze eine wenig anwendbarer zu machen und Betreiber einer Hompage (endlich) ein wenig mehr in die Pflicht zu nehmen! Wenn ich einen Kindergeburtstag veranstalte, dann muss ich um Himmels Willen auch wissen, was altersgemäß ist oder nicht und mein Angebot entsprechend einschätzen/einstufen, so dass mir andere Eltern (auch rechtlich) nicht auf die Füße treten können! Wenn ich einen Laden/Kneipe/Diskothek/Jugendtreff/Verein (Liste unendlich lang) eröffne und betreibe, dann muss ich mich an identische Vorgaben halten (und mein Angebot entsprechend kennzeichnen), warum soll hier für das Internet wieder mal eine Extrawurst gebraten werden!?
Das Problem ist dass Kontrolle im Internet deutlich komplizierter ist. Selbst solche Abfragen wie den Perso können Kinder einfach umgehen wenn sie sich den Perso von den Eltern "organisieren". Darüber hinaus sind diese Kontrollinstanzen auch noch ziemlich teuer, sprich für Privatleute nicht zahlbar. Diese werden damit also quasi genötigt ihre Seite entweder in einem sehr niedrigen FSK-Bereich zu halten oder sie zwischen 6 und 22 Uhr unzugänglich zu machen.

Nochmals:
- Erwachsene malträtiert das in keinster Weise, sie installieren einfach die entsprechende Software nicht
- Die Gesetze gelten schon lange, sie werden nur um eine Option der Alterskennung erweitert! (darüber sollte man sich freuen, man kann auch seinen alten Schutzmechanismus behalten, wenn einem dieser mehr taugt... aber man sollte jetzt nun tunlichst einen, den schon seit ewigen bestehenden Gesetzen nach, installieren!)
Das ist keine Verfehlung der Politik, sondern der Internetseitenbetreiber, die es bisher nicht als notwendig erachtet haben, sich um existierende Jugendschutzbestimmungen zu scheren!
- Es wird etwas konkreter, was in der realen Welt schon unzählige Jahre scharf kontrolliert wird! Nur weil sich das Geschehen in`s Internet verlagert, kann man nicht einfach die Verantwortung abwälzen. Man muss sein Content (wenn nötig) für Jugendliche unzugänglich machen... so schlau wie manche hier sind, fallen jedem einzelnen wahrscheinlich dutzende Möglichkeiten ein. Es besteht ja kein Zwang die Alterseinstufung zu nutzen, jeder eigens kreierte Schutz ist ebenso legitim (komisch, da scheint den ganzen schlauen und versierten Nutzern, die soviel Ahnung von der Materie haben, aber noch nichts anderes eingefallen zu sein)

Leiter von Jugendgruppen /-Angeboten, Aufsichtspersonen, Betreiber von Einrichtungen mit jugendlichen Klientel usw... wie oft hört man diese jammern über die Klassifizierung und der Handhabung des Jugendschutzes!?
Nun geht es wieder mal um die heilige Kuh, das Internet, wo nichts verlangt werden darf und jede Schutzmaßnahme einfach nur bäh ist!
Fangen wir mal oben an. Erwachsene leiden wohl unter dem neuen JMStV. Einfach nur Software nicht installieren geht nicht. Seitenbetreiber müssen ihre Seiten mit Zugangsmechanismen versehen oder sie zwischen 6 und 22 Uhr unzugänglich machen, was mir schon als massiver Einschnitt erscheint.
Eigens kreierte Zugangsbeschränkungen sind zwar legitim aber nur schwer zu realisieren, da man immerhin zweifelsfrei feststellen muss dass der Nutzer das entsprechende Alter überschritten hat und da gibt es nicht viele Möglichkeiten einen eindeutigen Nachweis zu erbringen und teuer ist das auf jeden Fall. Somit bleibt für Privatnutzer also nur noch die Lösung mit 6-22 Uhr offline.
Ich finde dieses Gesetz nimmt auch Verantwortung von den Eltern weg, die diese tragen müssen. Wenn sie nicht wollen dass ihr Kind im gesamten Netz surft dann müssen sie für eine Beschränkung sorgen. Software gibt es dafür genug, genauso wie auch schon vorbereitete Black-/Whitelists. Wo also liegt genau der Sinn dieser Änderung? Das einzige was ich sehe ist dass es bald massenweise Abmahnungen hageln wird weil Seitenbetreiber sehr genau schauen müssen wie sie ihre Seite labeln oder sie gleich als 18er kennzeichnen, natürlich mit den entsprechenden Einschränkungen. Vor allem lässt das JMStV auch ziemlich ordentlichen Spielraum für die Bewertung des Inhalts von Webseiten, denn es stellt sich ja die Frage nach welchen Kriterien man den Inhalt beurteilen muss. Zum Beispiel sind die Bilder die auf vielen Nachrichtenwebsites verfügbar sind auch zum Teil ziemlich derb und würden irgendwo zwischen 16 und 18 landen.

Nur mal so als Beispiel: die Seite von EMP (sollte bekannt sein). Wenn man sich mal die Shirts so durchschaut wird man wohl recht bald bei FSK16 bis FSK18 landen. Damit wäre die Seite also verpflichtet einen Schutz vorzuschalten. Man würde damit Tagsüber also nur noch mit Authentifizierung auf die Seite kommen. Also braucht man erstmal ein Authentifizierungsmöglichkeit und nach meinem letzten Stand waren die alle mehr oder weniger kostenpflichtig (ja, auch für den Nutzer). Und all das nur damit die Kinder frei im Internet umherziehen können? Danke nein, dann schränkt man doch lieber die Kinder direkt ein statt so etwas aufzuziehen was sowieso nur innerhalb Deutschland überhaupt funktioniert.

*Edit:* hier nochmal die Änderungen des JMStV: http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/7/73/Arbeitsentwurf_JMStV_Stand_18.02.2010.pdf

MfG
DvM
 
Ja, was ist das nur für eine wilde Welt, in der man sich in der realen Welt an Gesetze halten muss (Alkoholausschank an Minderjährige, Videotheken mit abgetrennten Bereichen, Ausweiskontrollen in Diskotheken) und nun selbst im Internet, ja SELBST IM INTERNET für seine Homepage verantwortlich ist!
Viele sind ja hier der Meinung, dass man sein Kind 24h unter Beobachtung stellen muss und für alles was da schief geht vollstens die Verantwortung trägt, aber die eigene Hompepage, nö, da kann man nicht verlangen, dass man da auf seine Inhalte Acht gibt und mit einer angemessenen Altersbegrenzung versieht 🙄

Du hast zwar nicht ganz unrecht, aber da machst du die Rechnung ohne das Web 2.0 😉

Die Zeiten, in denen der Betreiber einfach nur Inhalte in eine statische Seite einpflegte sind doch schon längst vorbei. User Generated Content hast du nicht nur in einem Webforum wie diesem, auch eBay, Amazon, Youtube etc. setzen darauf, dass der User selbst Inhalte hochladen kann.

Dem Betreiber zu unterstellen, er wäre in der Lage den kompletten Überblick über komplexe Content-Netzwerke behalten ist einfach illusorisch.

Nimm doch dieses Forum zum Beispiel: Um die beschriebene Rechtslage durchzusetzen hätte Terra folgende Möglichkeiten...

a) Generelle Anweisung an die Mods, jegliche Inhalte, die einer gewählten Altersklassifikation nicht entsprechen zu löschen

b) Klassifikation des Forums ab 18, um "aus dem Schneider zu sein"

Bei a) müsste er immer mit dem Risiko leben, dass die Mods mal was übersehen und sich ein gieriger Anwalt dann genau darauf stürzt.

Besonders kritisch hierbei ist doch, dass der Content jeweils im Einzelfall nach eigenem Augenmaß geprüft werden müsste. Hierbei müsste man dann sorgfältiger als GW selbst sein, um nicht zur Zielscheibe irgend eines Abmahnspinners zu sein.

Ein konkretes Beispiel....

bozw8jmfrgbtpot0h.jpg


Das Bild enthält explizite Gewaltdarstellung
Es sind sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale zu erkennen

Man kann sich jetzt drüber streiten, ob´s ab 16 oder ab 18 ist, aber jedenfalls nicht ab 12. Darüber hinaus ist es urheberrechtlich von GW geschützt. Um die junge Zielgruppe nicht auszusperren müsste Terra allerdings eine Freigabe der Seite ab 12 durchdrücken, sonst verliert das Forum seinen Zweck. Daher müssten jegliche Bilder mit diesem oder ähnlichen "Adult-Content" gelöscht werden. Dies erstreckt sich dann vor allem auch auf den Paintmaster-Bereich, wo ja auch ganz gerne mal "spritzige" Dioramen gepostet werden.

Auch dürften in OT-Foren wie beispielsweise dem Filme-Thread nur noch Inhalte diskutiert werden, die ab 12 frei gegeben sind.
Kurios wird´s wenn man an den Ultramarines-Film oder Dawn of War denkt, die zwar für unser Hobby höchst relevant sind, aber wohl kaum einer Freigabe ab 12 entsprechen - die müssen dann weg.

Beantworte doch mal für dich selbst die Frage, ob das ein erstrebenswerter Zustand ist. Es ist nun eben einfach so, dass in Communities User aller Alterskategorien zusammen kommen. Die komplette Seite zwangsweise nach der jüngsten davon auszurichten halte ich für kompletten Unsinn.

Ein weiteres Problem, dass sich hier stellt ist die Alterskontrolle beim Anlegen eines neuen Accounts. Um einen konkreten Nachweis zu liefern müsste der User, der sich registriert einen Scan seines Personalausweises schicken. Jetzt stell dir mal den Aufwand vor, das jeden Tag für alle Neuregistrierungen zu prüfen und denke dabei über die Dimensionen dieses Forums hinaus beispielsweise an Facebook mit über 10 Millionen Usern alleine in Deutschland.

Ich halte das für nicht praktikabel. -_-
 
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Ein weiteres Problem, dass sich hier stellt ist die Alterskontrolle beim Anlegen eines neuen Accounts. Um einen konkreten Nachweis zu liefern müsste der User, der sich registriert einen Scan seines Personalausweises schicken. Jetzt stell dir mal den Aufwand vor, das jeden Tag für alle Neuregistrierungen zu prüfen und denke dabei über die Dimensionen dieses Forums hinaus beispielsweise an Facebook mit über 10 Millionen Usern alleine in Deutschland.

Ich halte das für nicht praktikabel. -_-
Ach Quatsch, die wollen doch dass wir mit dem neuen digitalen Ausweisdaten arbeiten und dass wir uns entsprechend die nicht sicheren Lesegeräte zulegen und Terra auch die (sicher kostenpflichtige) Möglichkeit schafft, dass wir uns also per Software automatisch anmelden. Das wäre kaum Mehraufwand für Terra, außer einer kurzen Einrichtung der Software und einer größeren Investition. Und da die Bürger natürlich weiterhin Mitglieder in ihren Communitys bleiben wollen, müssen sich dann alle den neuen Ausweis besorgen 😉... Ne, bitte nicht, ich bin froh noch den alten Perso letztes Jahr bekommen zu haben!
 
@ Tharek:
Worum es mir geht bevor du da einen Kübel Geifer darüber ausgeschüttet hast:
Ich bin mir durchaus bewußt das ich bestimmte Pflichten habe wenn ich eine Homepage/Blog erstelle und Inhalte hochlade also krieg dich wieder ein.

Was mich nervt sind diese unausgegorene Ideen der Politiker die Dinge fordern für die es noch keine vernünftigen Lösungen gibt, sprich keine ausgereifte, in der Anwendung einfache und VERSTÄNDLICHE Software, kostenpflichtige Anwendungen oder die dämliche Idee mit dem Jugendschutzbeauftragten. (eigentlich DER Zukunftsjob schlechthin, die werden bald tausende von neuen Kunden haben)

In meinem Fall ist es so das ich KINDER Illustrationen vertreiben will, aber da es immer irgendwelche Arschlochabmahnanwälte gibt ist es für mich wohl wirklich am einfachsten alles ab 18 zu setzen, denn so ein Monster oder Schädel den man auf dem T-Shirt hat kann ja arg jugendgefährdend sein.
Aber die Bild darf dann weiterhin ihre Tittenuschis auf Seite 1 haben weil sie ja vom großen öfentlichen Interesse sind, gelle?
 
Ein paar Fragen hätte ich zu dieser Diskussion:

- Wenn auch jetzt schon Jugendschutzregelungen missachtet werden, von quasi allen, warum geht nicht schon jetzt das Abmahngespenst um? Da sollte doch schon jetzt gehörig Kohle drin sein.

- Sind Figuren und deren Umbauten indiziert? Darf ich also Kindern keine Bilder von Dämonettenfiguren (nicht das von Blackorc, das ist klar ungeeignet für Kinder) usw zugänglich machen? Ich meine mich zu erinnern, daß GW's Figuren eben keine realistische Darstellung von Gewalt oder Pornografie sind.

- Darf ich über indiziertes nicht reden/schreiben? Ich dachte es geht ums bewerden, öffentlich zeigen und zugänglich machen?
 
Na ich "freue" mich schon darauf wenn jeder diesen elektronischen Ausweis besitzt....dann wird noch die Pflicht eingeführt das man den Ausweis einstöpseln muss bevor man ins Netz gehen kann und je nach Alter wird schon mal Vorgefiltert...diesen Filter müssen sich die Seitenbetreiber natürlich vorher kostenpflichtig besorgen ist ja klar...welche Seiten gezeigt werden.
Dieses einklinken wird natürlich irgendwo gespeichert um daraus Rückschlüsse zuziehen was der "Bürger" so anschaut und macht im Netz,erstmal um zu verhindern das er Gesetzeswidrige sachen macht (nur ein vorgeschobener Grund), aber in wirklichkeit um zu sehen was für Interessen (Konsumforschung) bzw. welche Meinungen (Politische o.Ä.)er hat.
So kann man im Endeffekt alles über jemanden rausfinden und an diejeniegen weitergeben/verkaufen denen es was nützt.
Wenn es soweit ist sch*** ich aufs Internet und bleibe Off...hat man ja früher auch überlebt.

Falls jemand meint das sowas nicht realisierbar wäre sollte sich mal die Möglichkeiten der Geheimdienste anschauen sich über unseren E-Mail und Mobilfunk (SMS etc.) "Verkehr" zu informieren.

(Für Rechtschreibfehler bin ich veranwortlich und bitte um Korrektur per TippEx an den Bildschirmen der ehrlichen Finder😛)
 
Solche Gesetztesentwürfe sind das Produkt von Leuten, die nicht sehen bzw es mit absicht übersehen WOLLEN, das die moralische Degeneration der Jugend nicht aus den Bildschirmen kommt sondern den gleichen Geburtsort hat wie die Idee dieser Gesetzte.
Jugendgewalt und Verkommenheit ist kein digitales sondern ein politisches Problem.
Die sozialisation eines Kindes schafft Gewalt und moralische Orientierungslosigkkeit, nicht Marilyn Manson und Counterstrike.
 
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