Mal wieder etwas für die Nische. Ich möchte versuchen unregelmäßig auch einmal andere Aspekte in den Armeeaufbau einzuflechten. Hier in dem Sinne diesmal eine Game Review, mit 40K Night Lords Interpretation Ansätzen. Im Schwerpunkt die Themenkomplexe Rache, Folter und Gewalt betreffend.
Anfang diesen Jahres hat The Last of Us Part II einen Remaster spendiert bekommen. PS5 exklusiv. Ergo dazu jetzt die passende Review. Die Thematik Rache hier besonders im Fokus stehend.
Review:
Titel: The Last of Us Part II Remastered
Entwickler: Naughty Dog
Veröffentlichung: 2024 (Remaster)
Plattform: PS5
Freigabe: USK 18 / PEGI 18
Anmerkung: Die deutsche Fassung ist unzensiert
Vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils liegt der Fokus diesmal auf einer erwachsenen Ellie und ihrer quasi Gegenspielerin Abby. Abby ist ein Neuzugang in Teil 2 und führt das Thema Rache als fortlaufend roten Faden in die noch aus dem ersten Teil bekannte Vater / Tochter Beziehung / Dynamik ein. Joel, Ellies Vaterfigur, hatte Abbys Vater während der tragischen Ereignisse aus Teil 1 getötet. Darum sinnt Abby nun auf gnadenlose Rache an Joel. Ereignisse werdend dadurch in Gang gesetzt, welche Grenzerfahrungen darstellen werden für alle betroffenen Charaktere auf beiden Seiten und Grenzen werden schmerzlich verschoben in einem Pfad der Zerstörung, während die Rache alles und jeden verzerrt.
Die Handlung nimmt sich auf der einen Seite noch ausreichend Zeit alte und neue Charaktere weiter zu entwickeln bzw. einzuführen. Die Charakterzeichnungen sind mal wieder gewohnt großartig. Dialoge durchweg glaubwürdig, wie aus dem Leben gegriffen. Auf der anderen Seite nimmt die Handlung nach einem schmerzvoll einschneidenden Ereignis schnell Fahrt auf. Fortan wird die Handlung dann aus den wechselnden Perspektiven von Ellie und Abby erzählt.
Die Geschichte ist dadurch deutlich ambitionierter, wie auch gewagter als noch aus Teil 1. Auch werden mehr progressive Themen wie z.B. Transgender, um eins zu nennen, eingeführt. Entsprechende Themen werden durchweg sehr organisch und nicht aufgesetzt wirkend in die Handlung eingebunden. Und treiben die Handlung auch teils voran. Aufgrund der sehr ambitionierten Geschichte und dem Pacing aus wechselnden Perspektiven, kombiniert mit Rückblenden kann aber bisweilen der Eindruck von Überkonstruktion entstehen. Aber einen Tod muss man da wohl sterben bei so einem Projekt.
Das Gameplay aus Teil 1 wurde weiter verfeinert, jetzt kann man z.B. Angriffen ausweichen, was eine völlig neue Dynamik und Spielfreiheit bietet. Auch gibt es nach dem doch stark linearen ersten Teil jetzt Ansätze eine Openworld in einigen der größeren Spielbereiche, Seattle z.B.
Die atemberaubende Grafik ist gepaart mit starkem Motion Capture ein Genuss. Entweder eins der am besten aussehenden Spiele auf der PS5 oder es ist sogar der Nummer eins. Dazu butterweiche Animationen, die Steuerung ist perfekt umgesetzt mit dem PS5 Controller. Grafische Verbesserungen des Remaster sind dabei eher zu vernachlässigen, von großen 4K Bildschirmen einmal abgesehen. Warum dann überhaupt ein Remaster? Könnte man ja fragen. Die Antwort wären hier die zusätzlichen Inhalte, welche durchweg großartig sind und quasi ein neues Spiel im Spiel nochmal beinhalten.
Zuerst einmal zu nennen sind da die Lost Levels, Inhalte die es nicht in die finale Fassung geschafft haben, i.d.R. aus Pacing Gründen. Man kann die Level komplett spielen, auch wenn manche Elemente dort nicht final fertig gestellt sind. Dazu gibt es reichlich Kommentare der Entwickler. Ein wahr gewordener Traum für jeden Fan der Reihe und ein einmaliger Blick hinter die Kulissen die Produktion eines solchen Titels betreffend. Ich kann die drei Lost Levels hier nur jedem empfehlen.
Für mich aber das eigentliche Highlight des Remasters ist der komplett neue Spielmodes No Return. Ein Rogue Like, mit Zufallsleveln und Gegnern mit unterschiedlichsten Modifikatoren. Ich bin kein großer Fan von Rogue Likes, aber hier passt gefühlt alles. Alleine schon bedingt durch die hohe Produktionsqualität des Hauptspiels. Grafik, Sound und Steuerung bleiben ja gleich. Und das Kampfsystem was klar zu den Highlights des Grundspiels gehört, kann man hier bis zum Limit ausreizen. Von einer Eskalation in die nächste. Dazu die vielen Entscheidungen bei der Planung des jeweiligen Runs, hin zu den Momententscheidungen während der Runs, in Action.
In Ergänzung mit bereits vorhandenen Spielmodies wie new game plus aus dem Hauptspiel eine echte Content Bombe.
10/10 Punkte
Interpretationen, gemixt mit 40K Night Lords Bezügen
Rache: Die Grenzen zwischen den Guten und Bösen verwischen fortlaufend. Wer zuerst dem anderen unrecht getan hat, am Ende kaum noch sauber zu rekonstruieren. Jede Seite hat ihre eigenen Sichtweisen und Beweggründe. Dazu die äußeren Umstände. So wie sich auch die Night Lords vom Imperium verraten fühlen und seid dem auf blutige Rache aus sind. So wird auch in The Last of Us Part II Rache genommen. Wieder und immer wieder. Es fällt den handelnden Parteien zunehmend schwerer von dem einmal eingeschlagenen Pfad noch abzuweichen. Alles nimmt eine fatale Eigendynamik. Aktion und Reaktion. Eine Schneise der Zerstörung bleibt auf diesem Pfad der Rache zurück.
Gewalt und Folter: Wer sich einmal im Recht sieht, der ist schnell in der Lage dem Gegenüber so ziemlich alles anzutun. Das einzige Limit, die eigene Vorstellungskraft. Die Night Lords zeigen uns als im Schrecken erstarrten Zuschauer stets aufs Neue die entmenschlichten Gewaltorgien zu denen diese Halbgötter in der Lage sind. Aber auch in The Last of Us Part II wird nicht zimperlich verfahren. Wenn man den zur Vernichtung Auserkorenen Gegenüber erstmal auf den Knien vor sich hat, dann wird ohne jede Form der Zurückhaltung losgelegt. Man lässt sich Zeit. Während die Infizierten eine generelle Bedrohungslage, aber immer geistlos entrückt, unpersönlich darstellen, in einer Welt wo es ums Überleben geht, da sind die wahren Monster die Menschen, welche sich im Recht sehen. Und den anderen im Unrecht. Dadurch das die Charaktere so menschlich plausibel geschrieben sind, sind diese emotionalen Hammerschläge voll in die Fresse noch einmal besonders schwer zu ertragen.
Eine Botschaft, die einem mit dem Vorschlaghammer eingeprügelt wird. Wieder und immer wieder. Wozu Rache führt und was es mit den Menschen die dabei involviert sind macht. Ein Teufelskreis. Loszulassen kaum noch möglich. Wie Talos aus der Night Lords Trilogie, welcher seinen Groll über Jahrhundert bereit ist zu pflegen. Selbst wieder besseren Wissens, man kann einfach nicht loslassen. Und zahlt man Ende den Preis dafür. Durch die so greifbaren Charaktere wird die emotionale Fallhöhe dadurch nur um so höher. Bis hin zu einigen tiefenpsychologischen Gründen, welche unterschwellig sowohl Verdammnis, wie Erlösung versprechen können. Je nach dem ob der jeweils tragische Charakter noch einmal zur Einsicht bereit ist.
Wahrlich ein Meisterwerk, wenn auch sicherlich für den ein oder anderen bereits zu düster, deprimierend. Wenn die versengende Rache hinübergezogen ist und eine seltsam entrückte Melancholie von Verlust ist alles was am Ende verbleibt.
Talos aus der Night Lords Trilogie würde dazu erwähnen, das er als Junge früher immer ein Held werden wollte. Und sieh nur wie gut das geklappt hat. ?
Anfang diesen Jahres hat The Last of Us Part II einen Remaster spendiert bekommen. PS5 exklusiv. Ergo dazu jetzt die passende Review. Die Thematik Rache hier besonders im Fokus stehend.
Review:
Titel: The Last of Us Part II Remastered
Entwickler: Naughty Dog
Veröffentlichung: 2024 (Remaster)
Plattform: PS5
Freigabe: USK 18 / PEGI 18
Anmerkung: Die deutsche Fassung ist unzensiert
Vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils liegt der Fokus diesmal auf einer erwachsenen Ellie und ihrer quasi Gegenspielerin Abby. Abby ist ein Neuzugang in Teil 2 und führt das Thema Rache als fortlaufend roten Faden in die noch aus dem ersten Teil bekannte Vater / Tochter Beziehung / Dynamik ein. Joel, Ellies Vaterfigur, hatte Abbys Vater während der tragischen Ereignisse aus Teil 1 getötet. Darum sinnt Abby nun auf gnadenlose Rache an Joel. Ereignisse werdend dadurch in Gang gesetzt, welche Grenzerfahrungen darstellen werden für alle betroffenen Charaktere auf beiden Seiten und Grenzen werden schmerzlich verschoben in einem Pfad der Zerstörung, während die Rache alles und jeden verzerrt.
Die Handlung nimmt sich auf der einen Seite noch ausreichend Zeit alte und neue Charaktere weiter zu entwickeln bzw. einzuführen. Die Charakterzeichnungen sind mal wieder gewohnt großartig. Dialoge durchweg glaubwürdig, wie aus dem Leben gegriffen. Auf der anderen Seite nimmt die Handlung nach einem schmerzvoll einschneidenden Ereignis schnell Fahrt auf. Fortan wird die Handlung dann aus den wechselnden Perspektiven von Ellie und Abby erzählt.
Die Geschichte ist dadurch deutlich ambitionierter, wie auch gewagter als noch aus Teil 1. Auch werden mehr progressive Themen wie z.B. Transgender, um eins zu nennen, eingeführt. Entsprechende Themen werden durchweg sehr organisch und nicht aufgesetzt wirkend in die Handlung eingebunden. Und treiben die Handlung auch teils voran. Aufgrund der sehr ambitionierten Geschichte und dem Pacing aus wechselnden Perspektiven, kombiniert mit Rückblenden kann aber bisweilen der Eindruck von Überkonstruktion entstehen. Aber einen Tod muss man da wohl sterben bei so einem Projekt.
Das Gameplay aus Teil 1 wurde weiter verfeinert, jetzt kann man z.B. Angriffen ausweichen, was eine völlig neue Dynamik und Spielfreiheit bietet. Auch gibt es nach dem doch stark linearen ersten Teil jetzt Ansätze eine Openworld in einigen der größeren Spielbereiche, Seattle z.B.
Die atemberaubende Grafik ist gepaart mit starkem Motion Capture ein Genuss. Entweder eins der am besten aussehenden Spiele auf der PS5 oder es ist sogar der Nummer eins. Dazu butterweiche Animationen, die Steuerung ist perfekt umgesetzt mit dem PS5 Controller. Grafische Verbesserungen des Remaster sind dabei eher zu vernachlässigen, von großen 4K Bildschirmen einmal abgesehen. Warum dann überhaupt ein Remaster? Könnte man ja fragen. Die Antwort wären hier die zusätzlichen Inhalte, welche durchweg großartig sind und quasi ein neues Spiel im Spiel nochmal beinhalten.
Zuerst einmal zu nennen sind da die Lost Levels, Inhalte die es nicht in die finale Fassung geschafft haben, i.d.R. aus Pacing Gründen. Man kann die Level komplett spielen, auch wenn manche Elemente dort nicht final fertig gestellt sind. Dazu gibt es reichlich Kommentare der Entwickler. Ein wahr gewordener Traum für jeden Fan der Reihe und ein einmaliger Blick hinter die Kulissen die Produktion eines solchen Titels betreffend. Ich kann die drei Lost Levels hier nur jedem empfehlen.
Für mich aber das eigentliche Highlight des Remasters ist der komplett neue Spielmodes No Return. Ein Rogue Like, mit Zufallsleveln und Gegnern mit unterschiedlichsten Modifikatoren. Ich bin kein großer Fan von Rogue Likes, aber hier passt gefühlt alles. Alleine schon bedingt durch die hohe Produktionsqualität des Hauptspiels. Grafik, Sound und Steuerung bleiben ja gleich. Und das Kampfsystem was klar zu den Highlights des Grundspiels gehört, kann man hier bis zum Limit ausreizen. Von einer Eskalation in die nächste. Dazu die vielen Entscheidungen bei der Planung des jeweiligen Runs, hin zu den Momententscheidungen während der Runs, in Action.
In Ergänzung mit bereits vorhandenen Spielmodies wie new game plus aus dem Hauptspiel eine echte Content Bombe.
10/10 Punkte
Interpretationen, gemixt mit 40K Night Lords Bezügen
Rache: Die Grenzen zwischen den Guten und Bösen verwischen fortlaufend. Wer zuerst dem anderen unrecht getan hat, am Ende kaum noch sauber zu rekonstruieren. Jede Seite hat ihre eigenen Sichtweisen und Beweggründe. Dazu die äußeren Umstände. So wie sich auch die Night Lords vom Imperium verraten fühlen und seid dem auf blutige Rache aus sind. So wird auch in The Last of Us Part II Rache genommen. Wieder und immer wieder. Es fällt den handelnden Parteien zunehmend schwerer von dem einmal eingeschlagenen Pfad noch abzuweichen. Alles nimmt eine fatale Eigendynamik. Aktion und Reaktion. Eine Schneise der Zerstörung bleibt auf diesem Pfad der Rache zurück.
Gewalt und Folter: Wer sich einmal im Recht sieht, der ist schnell in der Lage dem Gegenüber so ziemlich alles anzutun. Das einzige Limit, die eigene Vorstellungskraft. Die Night Lords zeigen uns als im Schrecken erstarrten Zuschauer stets aufs Neue die entmenschlichten Gewaltorgien zu denen diese Halbgötter in der Lage sind. Aber auch in The Last of Us Part II wird nicht zimperlich verfahren. Wenn man den zur Vernichtung Auserkorenen Gegenüber erstmal auf den Knien vor sich hat, dann wird ohne jede Form der Zurückhaltung losgelegt. Man lässt sich Zeit. Während die Infizierten eine generelle Bedrohungslage, aber immer geistlos entrückt, unpersönlich darstellen, in einer Welt wo es ums Überleben geht, da sind die wahren Monster die Menschen, welche sich im Recht sehen. Und den anderen im Unrecht. Dadurch das die Charaktere so menschlich plausibel geschrieben sind, sind diese emotionalen Hammerschläge voll in die Fresse noch einmal besonders schwer zu ertragen.
Eine Botschaft, die einem mit dem Vorschlaghammer eingeprügelt wird. Wieder und immer wieder. Wozu Rache führt und was es mit den Menschen die dabei involviert sind macht. Ein Teufelskreis. Loszulassen kaum noch möglich. Wie Talos aus der Night Lords Trilogie, welcher seinen Groll über Jahrhundert bereit ist zu pflegen. Selbst wieder besseren Wissens, man kann einfach nicht loslassen. Und zahlt man Ende den Preis dafür. Durch die so greifbaren Charaktere wird die emotionale Fallhöhe dadurch nur um so höher. Bis hin zu einigen tiefenpsychologischen Gründen, welche unterschwellig sowohl Verdammnis, wie Erlösung versprechen können. Je nach dem ob der jeweils tragische Charakter noch einmal zur Einsicht bereit ist.
Wahrlich ein Meisterwerk, wenn auch sicherlich für den ein oder anderen bereits zu düster, deprimierend. Wenn die versengende Rache hinübergezogen ist und eine seltsam entrückte Melancholie von Verlust ist alles was am Ende verbleibt.
Talos aus der Night Lords Trilogie würde dazu erwähnen, das er als Junge früher immer ein Held werden wollte. Und sieh nur wie gut das geklappt hat. ?
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