40k Night Lords - Murderers first, last, and always

Ich weiß ehrlich gesagt nie was ich hier schreiben soll, da ich immer so von den Socken bin, wenn ich deine genialen Night Lords sehe (die Night Lords stehen dabei symbolisch für alles was du bemalst).

Gerade bei den Night Lords bin ich auch Hobbytechnisch involivert und schätze daher deinen Thread umso mehr.
Ich hoffe sehr das du noch lange Freude an den sympathischen Jungs von Nostramo/Tsagualsa haben wirst und wir die Nutznießer davon sein können.

Liebe Grüße
Jermaine
 
Freut mich das meine Interpretation der Night Lords so gut ankommt. ?

Weiter geht es mit Konrad Curze. Ein ambivalenter Charakter mit einer saucoolen Mini. Extrem detailreich (selbst für FW Verhältnisse). Aber bevor ich mich an die Bemalung wagen darf, erstmal zusammenbauen. Und das wird definitiv knifflig, jede Energie Klaue ist ein Einzelteil, also pro Klinge. Und das bei Resin...das wird ein Spaß. ?

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Dann will ich euch nicht lange warten lassen. 🙂 Der Zusammenbau war aber gerade bei den filigranen Einzel Energieklauen eine knifflige Sache. Hat mich so einige zitterige Anläufe gekostet.
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Aber dann war auch das vollbracht. So schnell brauche ich so eine Bastelaktion aber definitiv nicht nochmal 😉

Konrad Curze ist als Mini echt eine Wucht. Wie eine böse Version von Batman. Die unzähligen Details werden ein fest bei der Bemalung. Und die Energieklauen sind echt grimmig. Dazu seine Handschuhe, ebenfalls in Krallen/Klauen ausgeführt. Die ganze Mini schreit geradezu "grausame Gewaltorgie". 😎

Mini, Base und Mantel sind für die Bemalung separiert. Mantel im Moment lediglich mit Knete fixiert.

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Freut mich wenn das WIP bereits Vorfreude auf mehr macht. Jetzt aber erstmal ein kurzer Fluff Einschub.

Kurzreview

Titel: Endymion


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Autor: Dan Simmons

Format: Audiobook

Sprecher: Victor Bevine


Der dritte Roman in der aus insgesamt vier Büchern bestehenden Hyperion Reihe. Während die ersten beiden Hyperion Bücher quasi zusammengehört haben, gibt es jetzt erst einmal einen recht deutlichen, zeitlichen Bruch. Gerade zu Beginn kommt Endymion fast schon mehr wie ein zeitlich entrückter Epilog zu den Ereignissen der Vorgänger daher.

Die Dramatik der neuen Geschichte vermag sich erst langsam zu entfalten, persönliches Charakterdrama steht erst einmal dagegen mehr im Mittelpunkt. Wie Menschen auf die Ereignisse zurückblicken, was bekannt ist und wie es berichtet worden ist. Als Leser bzw. Zuhörer kommt man sich dabei bisweilen wie auf einer so wohligen, wie angestaubten Nostalgie Rundfahrt vor.

Auch wenn die eigentliche Story nach dem ersten Drittel bereits recht konkret geworden ist, so zieht sich doch gerade der Mittelteil bisweilen arg in die Länge, ohne dass es größere Fortschritte oder Einblicke zu gegen scheint. Ein zwar immer wieder im Kleineren spannendes Katz und Maus Spiel, über die Länge ausgewalzt allerdings kaum zielführend. Von vereinzelten, wirklich interessanten Charaktereinblicken und Entwicklungen abgesehen. Die Ambivalenz einiger der handelnden Charaktere ist dabei noch lobenswert zu erwähnen. Und die übergeordnete Geschichte vermag es wie bereits bei den Vorgängerromanen existenzielle Fragestellungen aufzuwerfen, was den Menschen ausmacht und wie Mensch und Maschine zusammen sich weiterentwickeln können.

Gegen Ende gibt es dann nach dem quasi Durchhänger im Mittelteil einen versöhnlichen Höhepunkt, wo einiges an Dramatik auf den Punkt verdichtet zusammenkommt. Kann allerdings dann auch wiederum leicht überstürzt wirken.

Unter dem Strich bleibt eine definitiv solide Fortsetzung, welche aber nur in wenigen Momenten an die überlebensgroßen Vorgänger heranreichen kann. Es beschleicht einen stets das Gefühl, das doch ein bisschen zu viel sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausgeruht worden ist. Und zu wenig wirklich Neues dagegen gewagt wurde.

Kein Must Read, aber für Fans der Reihe solide Kost.

6/10 Punkte
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnell aber nur dank Urlaub und Feiertage. Sonst würde das zeitlich ganz anders aussehen ?

Jetzt soll es aber soweit sein. Beim Zusammenbau ist mir dann allerdings kurz vor knapp noch aufgefallen das die Pose mit der Base viel zu stark nach vorne gebeugt ist. Also nochmal back to basics. Ergo neu basen. Irgendwas ist immer 😉

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Und fertig:

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Und alles zusammen:

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Sehr geil! Der Umhang, ein Traum in Fleisch! Da könnte sich sogar Hannibal Lektor noch eine Scheibe davon abschneiden!…….ok, I‘ll show myself out ?

Yummy ?

Und weiter geht's. Mehr Marines umbauen, das geht immer. Dabei sollen jetzt auch mal so Trademarks wie die Night Lords Chainglaives zum Einsatz kommen. Parallel schreibe ich auch fleißig an meiner zweiten Night Lords Kurzgeschichte, die sollte noch in diesem Jahr fertig werden 😉

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Und da ist die zweite Night Lords Kurzgeschichte. Backfrisch aus dem Schreiberling Ofen. Jedes Mal aufs neue ein großes Vergnügen sich auf diese Art mit dem Fluff beschäftigen zu können. Die Geschichte hatte ich dabei schon die ganze Zeit im Kopf gehabt, aber jetzt erst zwischen den Feiertagen die Zeit und Ruhe es auch auf Papier zu bannen.

Kurzgeschichte im Spoiler:

Dorian erwacht in kompletter Dunkelheit. Um ihn herum kann er geradeso andere Personen wahrnehmen, den Schweiß riechen, Furcht geradezu aus der stickigen Luft greifen. Er tastet sich noch benommen über den kühlen Metallboden. Gitterroste, wo seine verkrampften Finger hineingreifen. „Wo bin ich? Was ist geschehen?“ Eine Vielzahl solcher Fragen feuern geradezu ungelenkt durch seine Gehirnwindungen.

Die Tage vergehen, nichts außer Dunkelheit, welche lediglich durch kurze Momente schummerigen Lichtes durchbrochen wird, wenn eine übelriechende Pampe als Mahlzeit den Eingeschlossenen vorgeworfen wird. Erst mehrere Wochen später soll er verstehen.

Dorian und die ungefähr zwanzig anderen Mitgefangenen werden aus ihrem Loch entlassen. Dafür wurde lediglich die schwere Metalltür offenstehen gelassen und ruppige Kommandos in akzenthaftem Hochgotisch gebellt. Ihre Kerkermeister entpuppen sich wenig später als mehr oder weniger genau so heruntergekommene Gestalten, welche durch kaum beleuchtete Korridore, eines unbekannten Raumschiffs, schleichen.

Aufgewachsen in der Gosse eines unbedeutenden Hinterwäldlerplaneten hat Dorian, wenn auch selber nie die Sterne bereist, hier und da aufgeschnappt das es quasi eigene Ökosysteme an Menschen geben soll, welche auf den unteren Decks in improvisierten Städten leben. Tief innerhalb der Schiffseingeweide. Dahin zieht es ihn nun instinktiv. Andere Mitgefangene leisten ihm Gesellschaft, halten dabei aber einen gewissen respektvollen Abstand. Seine muskulöse Gestalt, übersäht mit berüchtigten Gangtattoos werden sicherlich Gründe dafür sein. „Gut so, überall gibt es eine Leiter und ich werde mich mal ganz in Ruhe nach den entsprechenden Sprossen umschauen gehen.“ Denkt sich Dorian, mit einem raubtierhaften Grinsen auf seinem von Straßenkämpfen zernarbten Gesicht.

Einige Decks tiefer bewegt sich Dorian über eine Art Marktplatz, oder jedenfalls was hier unten als so etwas durchgehen würde. Gebrauchsgegenstände aller Art und Zustand werden von zwielichtigen Gestalten in schummerigen Ecken angeboten. Lebensmittel die irgendwo zwischen unappetitlich bis verdorben rangieren werden ebenfalls angeboten. Nach einigen ziellosen Runden über den Markt lässt Dorian recht unauffällig einen kleinen Spieß mit augenscheinlich einer Art von Dörrfleisch mitgehen. Schmeckt scheußlich, aber von den Straßen seines Heimatplanten ist es noch ganz anderes gewohnt. So oder so, lebenserhaltende Maßnahme.

Nach der Stärkung dauert es dann auch nicht mehr all zu lange, bis der erste Kontakt zu Seinesgleichen hergestellt wird. Das eigentliche Ziel der heutigen Übung. Für Gequatsche bleibt keine Zeit, es fliegen ohne große Ankündigung die Fäuste. Sowas kommt vor, denkt sich Dorian mit dem Geschmack seines eigenen Blutes zwischen den zusammengebissenen Zähnen. Doch einer der Gegenüber liegt bewusstlos am Boden, ein anderer hält sich schnaufend auf den Beinen. „Das reicht!“. Presst derjenige hervor, ähnlich muskulös gebaut wie Dorian, ebenfalls mit Gang Tattoos übersäht, wenn auch einer völlig anderen Sorte.

Ein abgelegener Lagerraum, Raubtiere mit zu großen Egos belauern sich. Dorian kann sechs andere seiner Art hier ausmachen. Der Alpha, zum Teil mit Implantaten verstärkt, thront auf einigen Vorratskisten, welche unter seinen hunderten Kilo Gewicht bedenklich nachgeben. Die Kisten knirschen und wanken, als sich der Gigant nach vorne beugt, dabei Dorian eindringlich mustert. Ein flackerndes Leuchten an der Decke hüllt den Raum in ein unstetes Halbdunkel. „Und wen haben wir denn da. Kein Opfer, soviel steht mal fest.“ Dabei leckt er sich gierig über die Lippen und entblößt ein verstärktes Gebiss aus implantierten Metallzähnen.

„Der Name ist Dorian, Fußsoldat und Straßenkämpfer. Gib mir eine Aufgabe und ich erledige den Job. Und wenn dabei einige Knochen gebrochen werden müssen, gerne.“ Dorian bleibt dabei so cool wie nur möglich, das hier ist seine Eintrittskarte. Das metallische Grinsen von dem Alpha wird darauf immer breiter und breiter.

Die nächsten Wochen erledigt Dorian unterschiedlichste Aufträge. Vom einfachen Laufburschen bis hin zum Schutzgeldeintreiber. Die Aufgaben sind dabei nicht die eigentliche Herausforderung. Ganz im Gegenteil, derlei Arbeit ist quasi wie Atmen für ihn. Nein, die eigentliche Herausforderung ist die Erkenntnis das gegenüber den eigentlichen Raubtieren Dorian und die anderen Ganger nichts weiter als streunende Köter sind. Die Geschichten zu kennen ist dabei etwa völlig anderes, als es selbst zu erleben.

Dorian versucht sich nichts anmerken zu lassen. Blickt stoisch drein, aber es fällt ihm sichtlich schwer. Der unmissverständliche Tod nur wenige Meter von ihm entfernt, wo sich mechanische Klauen gepanzerter Handschuhe durch weiches Fleisch wühlen. Schreiende Pechvögel einer anderen, rivalisierenden Gang, werden bei lebendigem Leibe, von einem Halbgott in finsterer Rüstung, gehäutet. Er lässt sich dabei Zeit, verschenkt keine noch so kleine Gelegenheit auf sadistische Art und Weise maximale Schmerzen zuzufügen. Jeder der Anwesenden auf dem Markt muss zusehen. In der Dunkelheit lauern noch andere Engel des Todes, lediglich ihre roten Augenlinsen sichtbar und das stetige surren der Servomotoren ihrer Rüstungen zu vernehmen.

Arterien werden aufgerissen, das Blut fließt Literweise, der Platz färbt sich dunkelrot. Nach Stunden der Agonie zieht der Night Lord, mittlerweile mit blutüberströmten Panzerplatten, die zerschundenen Überreste der Ganger an Ketten nach oben. Dort sollen sie hängen bleiben, zur Abschreckung. Im Gehen begriffen donnert noch etwas unverständliches über den verzerrten Voxgrills seines Helms. Keine Sprache die Dorian beherrscht. Später lässt er sich die Bedeutung erklären. „Fürchtet die Nacht, fürchtet uns.“

Das war Heftig. Dorian ist niemand der schnell aus der Fassung zu bringen ist, aber selbst er musste sich nachdem es vorüber war einmal vollständig übergeben. Ekelhaft. Ein Gang Kollege klopft ihm auf die Schulter, während sich Dorian noch den Speichel, gemischt mit Galle vom Mund wischt. „Egal was du hier unten tust, unsere Herren sind hier das Gesetz. Und sie setzen es wie du gesehen hast mit stählender Faust durch. Das hätten genau so gut auch wir sein können.“ Bei dem Gedanken läuft es Dorian kalt den Rücken hinunter. „Wer sind die. Ich habe immer nur die Geschichten gehört.“ „Ein Mythos. Und für uns ein Schrecken der Realität geworden ist. Kein Sterblicher ist so einem jemals gewachsen. Sie nennen sich selber Night Lords. Uralte Feinde des Imperiums aus einer längst vergangen Zeit.“

Die nächsten Tage hallt der Schrecken noch deutlich nach, alle, Dorian eingeschlossen, bewegen sich um einiges vorsichtiger durch die dunklen Gänge des Schiffs. Bloß nicht über die Stränge schlagen. Doch mit der Zeit, die aufgehängten Leichen fangen bereits an zu skelettieren, vergessen die Menschen. Oder besser gesagt verdrängen sie. So auch Dorian.

Eine ganze Zeit später, Dorian döst in seiner Hängematte, eine überaus ansehnliche Prostituierte in seinen Armen. Bezahlungen für Dienste können in jeder erdenklichen Form daherkommen. Beide sind high von einer Dosis Numbskull. Das kann später noch einen ganz schönen Schädel geben. Er spielt gerade gedankenverloren an den wohlproportionierten Brüsten der zufrieden schnurrenden Dame in seinen Armen. Da ertönt ein schriller Alarm, seine Trommelfelle beginnen sofort zu schmerzen. Nur wenige Sekunden später, beide Hedonisten noch desorientiert, die Luft um sie herum wabert mit dem leicht saureren Geruch nach Schmeiß und Sex, geht ein Ruck durch die Hülle des Schiffes. Dorian landet auf dem Boden unter seiner Hängematte, welche sich einmal um sich selbst gedreht hat. Die nackte Dame landet mit wackelnden Titten auf ihm.

„Runter.“ Schuppst er sie ruppig zur Seite. Keine Zeit für Höflichkeiten. „Was passiert hier?“ Blafft er sie an. Noch benommen, von den Drogen oder dem Sturz ist unklar, blinzelt sie lediglich orientierungslos herum. Er packt sie an den Schultern und schüttelt sie einmal recht ungestüm. „Komm zu dir…“ er erinnert sich tatsächlich wieder an ihren Namen „Tara.“ Darauf verpasst er ihr eine schallende Ohrfeige. Er ist nicht der Typ Frauenschläger, nicht sein Niveau, aber das hier ist etwas anderes.

Tara sammelt sich langsam wieder. Zitternd kommen die Worte abgehackt aus ihrem 1A Schwanzlutscher Schmollmund hervor. „Wir … werden … geentert.“ Widersprüchliche Gedanken feuern darauf durch Dorians Hirn. Freiheit? Freund oder Feind? Wer kann es überhaupt aufnehmen mit den gnadenlosen Engeln des Todes? Er springt in seine Hose, schnappt sich seinen Totschläger und geht nach draußen. Im Gang ist die Beleuchtung erst vollständig ausgefallen, dann geht mit einem unregelmäßigen Flacken eine Art Notbeleuchtung an. Sehen kann er dennoch nur schummerige Schatten. Andere Besatzungsmitglieder, welche sich an den Wänden abgestützt durch die Gänge bewegen.

Er will gerade einige erste Schritte machen, da knallt es, Funken sprühen und eine Lucke wird aus den Verankerungen gerissen in den Gang geschossen. Ein unglückliches Besatzungsmitglied wird von der schweren Lucke in zwei Hälften zerteilt. Durch das Loch kommen mehrere Halbgötter in Servorüstungen gestapft. Die Rüstungen in einem anderen Farbton gehalten als die der Night Lords, der imperiale Adler auf dem Brustpanzer prangern. „Wow.“ Er ist sichtlich beeindruckt. Das hier müssen dann wohl die Guten Space Marines sein?

Die Kettenschwerter der Blood Angels ertönen mit reißendem Kreischen zum Leben, nur Sekunden später werden die Besatzungsmitglieder welche bei dem Durchbruch am nächsten waren, unbarmherzig niedergemacht. Abgetrennte Arme und Beine fliegen durch den Gang. Blutfontänen spritzen unkontrolliert. Kampf oder Flucht? Nach einer schnellen Einschätzung der Lage erscheint beides keine ernsthafte Option. Daraufhin schmeißt sich Dorian auf den Boden, der Totschläger rollt aus seiner Hand und er hält den Atem an. Totstellen.

Mit scheppernden Schritten stampfen die Blood Angels, einer nach dem anderen, an ihm vorbei. Wenn nur einer der gepanzerten Stiefel jetzt auf ihn treten sollte, dann wäre es das gewesen. Sein Puls schlägt ihm bis zum Hals. Und auch wenn er eigentlich nicht der Typ dafür ist, so entleert sich, ohne dass er etwas dagegen machen kann, seine Blase und ein dunkler Fleck breitet sich in dem Schritt seiner Hose aus. Ja, Heldengeschichten sehen ganz klar anders aus.

Die Tür zu seinem Quartier wird quietschend aufgerissen. Dahinter fängt Tara erst an weinend zu flehen, dann schreit sie einmal schrill, ein ratterndes Kettenschwert bringt sie abrupt zum Schweigen. „Oh nein.“ Denkt sich Dorian. Klar, Selbsterhaltung und er ist, wenn es denn sein muss, ein rücksichtsloser Schweinehund. Alles klar. Aber Tara. Er hatte sie eigentlich fast schon gern gewonnen. So eine Verschwendung. Und diese tollen Titten…

Dann sind die Blood Angels verschwunden. Entferntes Geschreie und Bolterfeuer sind weiterhin hallend durch die Korridore des Raumschiffes zu vernehmen. Dorian steht zitternd auf. Da kann man auch noch so taff sein, in Situationen wie diesen geht jedem der kein Halbgott ist der Arsch auf Grundeis, soviel steht mal fest. Er riskiert einen wenig hoffungsvollen Blick in sein Quartier. Vielleicht…

Nein. Tara ist vom linken Brustbein her zerteilt worden. Ihre Eingeweide liegen dampfend in einer Matschigen Pütze auf dem Boden. Von ihren einst so makellosen Brüsten sind nur noch zerfetze Ruinen übrig. „Schade.“ Denkt sich Dorian fast schon etwas reumütig. Dann harkt er es aber ab. Überleben, das ist alles was jetzt zählt.

Es will gerade auf den Gang wieder heraustreten, sich weiter umsehen, die Lage sondieren. Da ertönt knallendes Bolterfeuer durch den Korridor. Dazwischen so weite, wie schwer gepanzerte Schritte die über die Bodenroste donnern. Zwei Blood Angel, einer geht getroffen zu Boden, der andere versucht ihn noch abzustützen, da knallt es noch mehrere Male hinterher. Funken sprühen und Splitter von gesprungenen Panzerplatten fliegen wie Schrapnell umher. Einer der Splitter reißt Dorians rechte Wange auf. Warmes Blut läuft ihm die Gesichtshälfte herunter. Er nimmt es kaum wahr. Er kann nur staunend zugucken. Beiwohnen. Wie Halbgötter untereinander Krieg führen. Unvorstellbar.

Einer der Blood Angels scheint tot zu sein und liegt bewegungslos am Boden. Der andere versucht sich mit einem aus mehreren Rissen blutenden Brustpanzer wieder auf die Beine zu kämpfen. „Der Imperator steh mir bei.“ Bellt er dabei über seinen verbogenen Voxgrill hervor. „Nicht heute“ kommt es ähnlich verzerrt den Gang herunter gehallt. Auch wenn das Hochgotisch deutlich akzentbehafteter ist als bei dem Blood Angel.

Der Bolter wird dem Blood Angel aus der Hand geschlagen. Die Hand ist im Panzerhandschuh sauber abgetrennt sogar noch am Griff des Bolters. Dorian meint die Szene wie in Zeitlupe mit verfolgen zu können. Zwei Night Lords drücken den jetzt sichtlich beeinträchtigten Blood Angel zu Boden, während ein Dritter Night Lord mit einem sirrenden Energieschwert sich über den Blood Angel stellt. „Dein Name.“ Fordert der Night Lord mit so entschlossener, wie fordernder Stimme. „Hal, Sergeant von dem dritten Sturmkommando. Mögen meine Brüder euch verderbte Verräter heute eurer gerechten Strafe zuführen.“ Der Night Lord lacht darauf, was durch den verzerrte Voxgrill wie das Gebell und Gejaule von unterschiedlichsten Raubtieren gleichzeitig klingt. „Das werden wir noch sehen du dünnblütige Entschuldigung für einen Space Marine.“ Der Night Lord macht eine ausladende Geste, schließt seine Brüder mit ein. „Wir haben bereits auf den Mauern Terras gekämpft. Führen den langen Krieg bereits seit tausenden von Jahren. Und da glaubt ihr so dünnblütigen, wie verblendeten Diener des falschen Imperators eine Chance gegen uns zu haben.“ Einer der anderen beiden Night Lords witzelt darauf. „Solche Ansagen haut unser Bruder mal einfach so raus, wenn ihm danach ist.“ „Halt den Mund Cyrion.“ Blafft drauf kurz angehalten der dritte Night Lord.

Der Night Lord mit dem Energieschwert scheint die Kommentare seiner Brüder zu ignorieren. Wendet seine volle Aufmerksamkeit wieder dem zu Boden gedrückten Blood Angel zu. „Sergeant Hal von den Blood Angels. Mein Name ist Talos. Anführer der ersten Klaue, zehnte Kompanie der Night Lords. Und du wirst heute, hier und jetzt, mit dem Wissen sterben das du und deine Brüder versagt haben. Das Schiff wurde bereits zu großen Teilen von eurer Anwesenheit gesäubert. Eure Enterkapseln zerstört oder von uns in Besitz genommen. Euer Kreuzer treibt nur noch als zerstörte Hülle durch die Leere des Raums. Deine wenigen verbleibenden Brüder auf diesem Schiff werden genauso elendlich sterben wie du jetzt zu meinen Füßen. Eure Gensaat wird von uns geschändet werden. Alles was ihr je getan habt war damit so sinnlos wie eure ganze Existenz. Sag mir das du das verstanden hast.“

„Ich habe verstanden, du Ver…“ Weiter kommt der Blood Angel mit dem Namen Hal nicht. Da treibt Talos sein Energieschwert mit einem gezielten Stoß durch dessen Schädel. „Kommt Brüder, vielleicht können wir noch einige dieser dünnblütigen Hunde mit unseren eigenen Händen töten. Das ist unser Geburtsrecht.“ Die anderen beiden Night Lords bewegen sich bereits den Korridor hinunter, Bolter in Vorhalte. Da fällt Talos Blick aus rot leuchtenden Augenlinsen auf Dorian, welcher weiterhin wie angewurzelt dasteht. „Sterblicher, mach dich nützlich. Bringe Verwundete auf die Krankenstation und räume dann hier die Sauerei auf. Und sollte ich dich später bei etwas anderem erwischen, dann werde ich dich lebendig häuten. Verstanden!“ „Ja Herr.“ Bekommt Dorian gerade so hervorgepresst. Dann ist er wieder alleine in dem Korridor. Die flackernde Notbeleuchtung wurde mittlerweile wieder auf die normal schummerige Ausleuchtung umgestellt. Was für ein Massaker. Alles ist mit Leichen, abgetrennten Körperteilen und Blut übersäht. Es beginnt wie aufgetragen mit der Suche nach Überlebenden. Jetzt bloß nicht aus der Reihe tanzen nach dieser Nummer.

Weitere Wochen später. Eigentlich bringt es nichts zurückzublicken, aber sei es drum. Warum nur musste er hier auf diesem verdammten Raumschiff von psychopatischen Halbgöttern landen. Wäre er doch nur auf seinem unbedeutenden Heimatplaneten geblieben. Auch wenn er keine Wahl gehabt hatte in dieser Frage, als die Night Lords kamen und den Planeten plünderten auf dem er bis dahin gelebt hatte. Damals war er wenigstens noch ein großer Raubfisch gewesen in einem Tümpel aus kleineren Fischen. Jetzt, hier, was für ein wahrgewordener Albtraum. Das hier ist keine Chance, wie anfangs noch gedacht. Fehlanzeige. Hier lebt man mit Furcht in den Schatten und wartet fast schon drauf entweder von den grausamen Herren bei lebendigem Leibe gehäutet oder von dessen Feinden erbarmungslos erschlagen zu werden. Einzig der Tod ist gewiss.

Darauf ballert sich Dorian schnell noch eine weite Dosis Numbskull. Das hat gutgetan. Blickt dabei melancholisch auf den bis heute nicht ganz weggegangen dunklen Fleck wo ein Blood Angel Taras Blut vergossen hat und sie darauf gestorben ist. „Ach Tara, jetzt weiß ich erst was ich an dir gehabt habe, wo du nicht mehr da bist.“ Die anderen Nutten …übel echt. So abgehalftert wie mit sonst was infiziert. Da könnte er ihn nur dann mit halbwegs gutem Gewissen reinstecken, wenn klar wäre das er danach eh draufgeht. Und selbst dann wäre es wohl noch grenzwertig. Widerlich.

Er wird aus seinem Rausch gerissen als es an der Tür klopft. Er erkennt das Klopfzeichen, die Arbeit ruft. Der Name des Gang Kollege draußen ist Falker. Ein eher durchschnittlicher Fußsoldat, ohne jegliche Eigenambitionen. Was für ihn völlig ok geht. „Hey Falker, was machen wir heute?“ Fragt er obligatorisch. „Nichts gezieltes, wir sollen nur einen zufälligen Fischzug machen. Lass uns einfach den ersten Typen hochnehmen der nach was aussieht.“ „Klingt doch wie ein Plan, dann lass uns mal loslegen.“ Dorian schnappt sich darauf seinen Totschläger, lässt noch einmal theatralisch seine Muskeln knacken und beide ziehen darauf durch die dunklen Korridore.

So viel Kruppzeug, alles nur Opfer welche die Mühe kaum wert sind. „Ich glaub so wird das nichts.“ Stellt Dorian ernüchtert fest. Beide dabei die kläglichen Gestalten am mustern welche durch die Dunkelheit huschen. „Wir könnten es auch ein Deck höher versuchen.“ Entgegnet Falker. Ein Deck höher, ist das denn auch sicher denkt sich Dorian. Ach was solls, er kann bereits den auf die Dröhnung folgenden Kater spüren. Schrottiges Numbskull.

Ein Deck höher. Und Jackpot. Ein so scheint es gut gestellter Sklave verlässt gerade einen Raum, in seinen Händen eine Box voll nützlicher Materialien. Und dazu noch das nagelneue Gesichtsimplantat für sein rechtes Auge. Das wird er wohl auch abtreten müssen, denkt sich Dorian voller Vorfreude. Nach so einem Fischzug hätte er erstmal für die nächsten Wochen ausgesorgt. Fette Beute.

Beide versuchen sich möglichst unauffällig an ihr Ziel heranzupirschen, doch dieser scheint irgendwie Verdacht geschöpft zu haben. Stellt die Kiste langsam ab und wendet sich den beiden Gangern zu. Blickt seltsam entspannt auf den Totschläger in Dorians Hand und die geballten Fäuste von Falker. Er legt die Hände auf die beiden Laserpistolen an seinem Gürtel. Verdammt, die waren von Hinten unter seiner Jacke nicht zu sehen gewesen. Aber die wird er schon nicht mehr schnell genug gezogen bekommen…oder?

„Ich würde das ja lassen an eurer Stelle.“ Doch da schnellt Falker bereits nach vorne und geht sogleich mit einem rauchenden Loch in seinem Bauch zu Boden. „Arrrgh.“ Wälzt er sich am Boden vor Schmerzen. Die andere Laserpistole bereits in Anschlag gebracht auf Dorian, doch dieser ist eine Zehntelsekunde schneller. Der Totschläger fegt die Pistole zur Seite und Knochen in der rechten Hand des Sklaven brechen. Noch einmal nachgesetzt, da geht er zu Boden, Dorian steht drohend über ihm. Die Kiste wird dabei umgestoßen und allerhand Ersatzteile rollen über den Boden. „Er hat mir in den Bauch geschossen, dieser Hurensohn.“ Stöhnt Falker, während er versucht sich an einer Wandseite hochzuziehen. „Dafür wird er gleich Bezahlen, glaub mir, dafür sorge ich schon.“ Ganger stehen zusammen. Müssen sie, wenn sie überleben wollen.

„Hast einen großen Fehler gemacht kleiner Mann.“ Dorian ist bereit es jetzt zu Ende zu bringen. Ursprünglich hatten sie ja keinen Mord geplant gehabt, lediglich Schläge, aber die Option ist jetzt abgelaufen. „Wie es scheint keinen so großen Fehler wie ihr beiden Idioten.“ Stellt Septimus darauf mit einem zufriedenen Grinsen fest. Aus dem Raum den er erst vor kurzem verlassen hat, tritt ein gepanzerter Halbgott heraus. Servomotoren der Rüstung surren und Schädel an Ketten befestigt klappern, als er sich zu seinem Diener herabbeugt. Die beiden nutzlosen Idioten ignoriert er bis auf weiteres. Er untersucht fast schon führsorglich die gebrochene Hand von Septimus und dessen geschwollenes Gesicht. „Deine Hand ist dreifach gebrochen. Die Prellungen im Gesicht sind zu vernachlässigen. Geh direkt auf die Krankenstation und lasse deine Hand wieder richten. Ich kümmere mich um diese Angelegenheit hier.“ „Aber Meister, die Ersatzteile für eure Rüstung…“ Septimus deutet auf den umgestoßenen Karton. „Spielt jetzt keine Rolle. Geh.“ Septimus nickt darauf respektvoll, sammelt mit seiner noch heilen Hand seine beiden Laserpistolen ein und geht Richtung Krankenstation.

Talos richtet sich zu voller Größe auf und blickt mit drohenden roten Augenlinsen auf die zwei zukünftigen Leichen herunter. Falker kann mittlerweile wieder zitternd stehen, Dorian stütz ihn ab. „Herr, das war nur ein Missverständnis, wenn wir…“ bettelt Dorian so panisch wie er es noch nie zuvor in seinem Leben gewesen ist. Betteln auf allerhöchstem Niveau. Rekordverdächtig. „Alles aufsammeln und einräumen.“ Talos deutet fast schon beiläufig auf die herumliegenden Ersatzteile. „Ja Herr, sofort Herr.“ Bettel. Bettel, bettel.

„Dein geradezu unterwürfiges Geflehte und Gebettel finde ich verabscheuungswürdig. Höre sofort auf damit.“ Droht ihm Talos. „Ja…Herr.“ Zittert Dorian hervor. Nachdem alles eingesammelt und wieder verstaut worden ist ordert Talos. „Mitkommen, alle beide.“

„Der Imperator beschützt, der Imperator beschützt,…“ Dorian wiederholt gebetmühlenartig immer wieder die Wort bzw. denkt sie sich. Diese jetzt laut auszusprechen wäre fatal. Oh nein, der Marktplatz. Er hat sie zum Marktplatz geführt. „Hier hinstellen.“ Befiehlt Talos. Dann bellt er weitere Befehle in alle Ecke des Marktes, von überall her kommen sie verhalten zur Mitte, wo Talos mit den beiden Unglücklichen steht.

„Wir waren zuletzt wohl wieder zu nachsichtig mit euch gewesen. Diese hier haben es heute sogar gewagt die Hand gegen meinen Diener zu erheben. Welch Wahnsinn sie auch geleitet haben mag. Dies wird in jedem Fall Konsequenzen haben. Für euch alle sichtbar, als Lektion, die es zu lernen und zu verinnerlichen gilt.“

Dorian nimmt noch einmal seinen letzten Mut zusammen. Versuchen wegzulaufen, irre. Lieber noch einem betteln, auch wenn der Herr betteln verachtet. „Bitte Herr, wir tun es auch nicht nochmal.“ Talos muss darauf kehlig-grollend lachen. „Oh, was das angeht bin ich mir auch ziemlich sicher das ihr beide das in jedem Fall nicht nochmal macht.“ Und dann beginnt es.

Dorian hat jegliches Zeitgefühl verloren. Weiß schon lange nicht mehr seid wie vielen Stunden er gefoltert wird. Er kann seine Arme und Beine nicht mehr spüren. Seine Augen brennen, durch das Blut das sich in ihnen stetig sammelt, bedingt durch die zuvor abgerissenen Augenlieder. Talos schneidet ohne Unterlass. Sein Häutungsmesser, heute extra noch einmal gut geschärft worden von seinem Diener. Welch Ironie. Falker hält nicht einmal halb so lange durch wie Dorian. Aber gut, der Bauchschuss wird dazu dankbar beigetragen haben. Was für ein Glückspilz.

Aus Dorian hingegen zaubert Talos einen Blutcondor. Es ist schon eine Weile her seid dem er einen gemacht hat. Die abgezogene Haut hinter dem Rücken als Flügel befestigt. Ein schönes Bild. Dorian ist apathisch als er an quietschenden Ketten nach oben gezogen wird. Entsetzte Gesichter derjenigen die beiwohnen müssen verfolgen seinen „Aufstieg“. Bis nach ganz oben, wo dutzende Skelette bereits hängen. Angekommen. Unten tritt ein anderer Night Lord neben Talos. „Ah, ein Blutcondor. Das letzte mal das du einen versucht hattest war doch in dieser Klosterfestung gewesen. Dieser hier ist dir in jedem Fall deutlich ambitioniert gelungen Bruder.“ Stellt Cyrion süffisant fest. „Bruder, du schafft es auch jedes Mal einen eigentlich ernsten Augenblick ins Lächerliche zu ziehen.“ Schnaubt Talos resigniert. Cyrion legt ihm daraufhin eine gepanzerte Hand auf den Schulterpanzer. „Bruder, dafür bin ich doch da.“

Dorian haucht währenddessen zitternd, blutend, halbirre vor Schmerzen sein Leben aus. Atemzug um Atemzug. Ist es vorbei.

Gangsta Leben.
 
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