Neues Jahr, neues Glück. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle mit einer Review zu der Night Lords Kurzgeschichte „The Core“ eröffnen, aber diese liefere ich dann doch stattdessen zeitnah nach. Jetzt vorab ein Einblick in die sagen wir Kriegsführung der Night Lords. Denn das schoss mir gerade so durch den Kopf und ist etwas wo sich eine Menge Fluff Gold heben lässt. Naja, oder jedenfalls für jeden Night Lords Fanboy wie mich, ergo vielleicht doch nur eine One-Man-Show die keine Sau interessiert. Anyway. 😉
Die Night Lords werden gerne mit ihrem loyalen Counterpart den Raven Guard verglichen. Was ja auch nahe liegt, beide operieren aus dem Dunkeln heraus mit teils ähnlichen Taktiken. Stark verkürzt kann man aber hier feststellen, dass die Raven Guard was Stealth angeht die Nase vorn haben, was wohl daran liegt das deren Fokus um einiges mehr auf dem Aspekt liegt wie bei den Night Lords und auch deren technische Ausrüstung mehr darauf getrimmt ist. Sind die Night Lords dann lediglich Emo Edge Lord Kopien der Raven Guard? Weit gefehlt will ich meinen, gehen wir der Sache doch auf den Grund.
Der Schlüssel liegt in der für mich sehr einmaligen Form der Kriegsführung der Night Lords. Wo Möder anstatt Soldaten Krieg führen. Wir kommen dabei auch zu dem was die Night Lords zur ultimativen Terror Einheit macht. Gierig. Aber zügeln wir unsere überbordende Mordslust noch für einen kurzen Moment.
Wenn die Night Lords beschließen loszuschlagen, besteht so ein Angriff aus drei Phasen (Bezug nehme ich an der Stelle grob auf Auszüge aus dem 40K Lexicanum)
Phase 1: Die Pirsch
Phase 2: Der Schrecken
Phase 3: Das Töten
Ja, bereits bei den drei Bezeichnungen der Phasen läuft dem Hobbiemörder bereits das Wasser im Mund zusammen. Bevor wir aber in die drei Phasen eintauchen, vorab eine Anmerkung. Fair wird nach Möglichkeit überhaupt nicht gekämpft. Die Night Lords suchen die unfairen Kämpfe und gehen Konfrontationen auf Augenhöhe mit hohem Materialverlust gezielt aus dem Weg. Das zeigt sich sogar bei dem ikonischen Aufeinandertreffen der beiden Primarchen der Night Lords und Raven Guard. Ohne zu viel zu spoilern für jeden der das Duell noch nicht in Romanform gelesen hat (einer der H. H. Romane meine ich) in kurz. Der Night Haunter konnte diese kurze, brutale Konfrontation für sich entscheiden, überfiel seinen Bruder allerdings auch in einer für den unvorteilhaften Situation. Der Night Haunter kostete diesen fiesen Sieg auch über allen Maßen aus, während seinem Bruder nur ein überhasteter Rückzug blieb, ohne den er ansonsten sehr wahrscheinlich vom Night Haunter recht klar nieder gemacht worden wäre.
Ok, kommen wir zurück zu den drei Phasen. In Phase 1, der Pirsch, unterscheiden sich die Night Lords gar nicht groß von ihren loyalen Brüdern, den Raven Guard. Hier wird im Verborgenen, quasi im Stealth Modus der Gegner ausgekundschaftet. Sich ein Überblick verschafft und festgelegt wo der beste Punkt ist um zuzuschlagen. Der Gegner weiß zu dem Zeitpunkt noch gar nicht das dort in den Schatten bereits der Tod lauert. Vorsicht ist dabei das Gebot der Stunde. Wo andere Legionen bereits losschlagen würden, hart und direkt, halten sich die Night Lords weiterhin geduldig zurück. Das erfordert Disziplin.
In Phase 2 folgt dann auf die Pirsch der Terror. Der Moment wo die Night Lords ihre größte Stärke ausspielen und der quasi Bruch gegenüber ihren loyalen Brüdern von den Raven Guard kommt. Terror Taktiken. Kein Mittel ist dabei tabu. Wo ein Soldat noch zögern würde, hinterfragen, seine eigene Ehre anzweifeln, da handeln die Night Lords mit einer geradezu geradlinigen, wie grausamen Brutalität. Die Diener ihrer loyalen Space Marine Brüder werden gehäutet und zur Schau gestellt. Deren Gensaatkammern gezielt angegriffen. Kommunikation mit markerschütternden Schreien überlagert. Keine Grausamkeit wird hier verschenkt, ganz im Gegenteil, es wird ausgekostet. Und niemand macht das so gut wie die Night Lords. Sie sind auch Meister darin ihre Gegner bis aufs Blut zu beleidigen, zu verspotten und zu reizen. Und soviel sadistische Freude das auch zu bereiten weiß, das eigentlich Ziel ist es den Verstand des Gegners zu brechen. Ein kleiner Riss kann dabei bereits ausreichen, damit die Night Lords dort hineinstoßen können. Ein Augenblick der Unachtsamkeit eines gegnerischen Space Marine Champions, weil dessen geachtete Untergebene von den Night Lords abgeschlachtet und geschändet worden sind.
Und damit leiten wir die letzte, finale Phase ein. Das Töten. Ist der Augenblick gekommen verzichten die Night Lords auf einen typischen Schlagabtausch. Der Mörder sticht dem Soldaten dabei gezielt in die ungeschützten Gelenkstellen. Der Feind wird so effizient, wie gnadenlos niedergemacht. Duellregeln oder sowas gibt es dabei nicht. Oder falls der verblendete Gegner meinen sollte es gibt solche Regeln, dann werden diese Regeln definitiv von den Night Lords gebrochen werden. Sie können gar nicht anders. Haben was das angeht auch einen fast schon miesen Ruf unter ihren Brüdern, egal ob loyal oder Verräter. Bei den Night Lords kann man quasi die Uhr nach stellen, bis die einem den Dolch in den Rücken jagen. Sobald sich die Gelegenheit dafür ergibt, siehe Phasen 1+2, welche quasi das Fundament für die finale Tötungsphase sind.
Und was lernen wir daraus. Also wenn man die Night Lords erstmal am Arsch hat, dann ist wirklich für jeden noch so taffen anderen Space Marine Orden schnell der Ofen aus. Einzig bei Kämpfen die sie nicht selbst bestimmen konnten, wenn der Gegner die Night Lords überfällt, dann sind die Night Lords, sogar einfacher als man denkt, zu schlagen. Aber davon abgesehen, bestimmen die Night Lords als ultimative Terror Einheit das Spielfeld und die Regeln, dann ist für jeden schneller Feierabend als man gucken kann.
Wirft am Ende zudem die Frage auf, ist der Mörder dem Soldaten überlegen? Ein interessanter Gedanke. Oberdrauf haben die Night Lords mit überlebensgroßen Champions wie z.B. Sevatar auch die legionsübergreifend krassesten Nicht-Primarchen Killermaschinen in ihren Reihen. 😎
Fürchtet die Nacht
P.S.
Ich liebe diesen Fluff einfach. Sicherlich nicht für jeden genau so interessant, aber für mich die Essens welche den bemalten Minis erst sowas wie … sagen wir einen gewissen Funken gibt. Das da noch mehr ist, als die Summe aller Einzelteile. Jetzt ist aber auch erstmal wieder gut, sonst schwadroniere ich noch seitenweise weiter über den viel zu coolen Night Lords Fluff. ?