Ah, ich vergass. Ich geh immer davon aus dass Menschen mit Anspruch sich auch selbst an ihren Maßstäben messen lassen wollen. Mein Fehler. 🙂
Das ist aber eine maliziöse Solipsismus-Retourkutsche, mein Bester. Fällt die nicht kurzerhand angesichts
dieses Sarkasmus auf Dich selbst zurück?
🙂
@KOG: Mir ist sowohl bewusst, daß Sarkasmus schon in der Antike verwandt wurde - vgl. die feinen Philippika des Demosthenes oder auch so manchen Cicero, als auch die Tatsache, daß der Begriff Zynismus von den antiken Kynikern herrührt, mit deren Einstellung moderner Zynismus aber nichts gemein hat.
Die Philippik
en, meinst Du? Aber sarkastisch waren die in großen Teilen
eigentlich nicht, zumindest dann, wenn darin eine rhetorische Glanzleistung abverlangt wird, die wir in den Texten wiederfinden sollen. Es sind endlose Tiraden, die drastisch die Gefährlichkeit, den Wankelmut, die Andersartigkeit (sprich: das Barbarentum) der Makedonen aufzeigen sollen; unter giftsprühendem, mit Verve überzogenem, pointensicheren Sarkasmus verstehe ich, auch und gerade bezogen auf die (griechische) Antike anderes. Aristophanes ist brillant, die Ideen der batrachomyomachischen "Aufklärung" (erzkonservativ, versteht sich) und das geniale Zerbrechen der protreptischen Elenktik des Sokrates ist für mich ein Prototyp gelungenen Sarkasmus'.
Der "kynische" Teil stimmt aus heutiger Sicht - allerdings ist der Kosmopolitismus eines Antisthenes oder Diogenes eine prononcierte Kampfansage an das Weltbild, an die Personen selbst gewesen, die mit Idealen wie Isonomie
das Paradigma zu finden gedacht haben, das auch Universalität bekommen sollte. Ein gewisser Zynismus ist bei der Derbheit schon zu konstatieren, wenn auch nicht wesentlich, sondern eher akzidentell.