So, mir reichts für heute auch erstmal. Ich muss noch an einem Auftragsumbau weiter arbeiten.
Und am Stil. Ich habe mich nach meinem Post von heute Nachmittag, der bereits etwas zu emotional war, bereits wieder etwas nach unten geregelt, bitte versuche das auch. Ich weiß, das hier ist ein schwieriges Thema. 😉
Blackorc ich finde es doch sehr befremdlich das du den Krieg in Afghanistan mit dem 2. Weltkrieg vergelichst. Meinst du das ernst?
Ich habe den 2ten Weltkrieg mit in die Diskussion geworfen, weil behauptet wurde, man könne Probleme generell nicht mit Krieg lösen. Die Antwort auf die Frage, wie man den Nazis ohne Waffengewalt hätte begegnen können bist du mir schuldig geblieben. 😉
Ich stelle nochmal die Frage warum Afghanistan? Osama bin Laden ist ein Saudi. Seine Führungsriege sind Saudis, Jemeniten und Syrer. Seie Geldgeber sitzen in Saudi Arabien und im Jemen. Taliban gibt es nicht nur in Afghanistan sondern auch in Pakistan. Die Terrorcamps von Al Quaida sind in Pakistan. Im Iran arbeitet die USA mit den radikal islamischen Volks Mujahedin zusammen. Bin Laden wurde im afghanischen Gebirge vermutet, einen Beweis dafür gab es nie.
Afghanistan wurde angegriffen, weil das Land zu einem Sammelpunkt für islamische Fundamentalisten und einem Operationspunkt für Al Quaida geworden war. Das war bereits vor dem 11ten September bekannt und bereits Bill Clinton hat Al Quaida Ausbildungslager in Afghanistan mit Cruise Missiles beschossen. Dann kam der 11te September, Osama bin Laden wurde zu dem Zeitpunkt mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit in Afghanistan vermutet und die Taliban verweigerten seine Auslieferung.
Es ist jedoch keineswegs so, dass man mit Afghanistan mal eben einen Sündenbock aus dem Hut gezaubert hatte. Der 9/11 war lediglich der (ziemlich große) Tropfen, welcher das Fass zum überlaufen brachte.
Schön wir sind ausnahmsweise mal einer Meinung. Ich halte fest: "Es ist ein Krieg. Ich kenne keinen, den ich als moralisch bezeichnen würde." Danke. Und als was bezeichnest du den Krieg gegen Afghanistan dann. Als notwendig? Als gerechtfertigt? Als angemessen? Ich befürchte das wir erst in vielen, vielen Jahren Klarheit darüber erlagen was hier eigentlich wirklich abgeht und wer da wo, wie tief drin hängt. Und ich befürchte das wir entsetzt sein werden.
Ich verstehe nicht, was du von mir hören willst. Ich werde deiner generellen Ablehnung gegenüber Kriegen aller Art nicht zustimmen, weil sie meiner Meinung nach vollkommen illusorisch ist. Zu glauben, man würde komplett ohne Krieg auskommen ist wie zu glauben, dass der Sozialismus funktionieren würde. Beides geht von einem perfekten Menschenbild aus, welches nicht mit meiner Beobachtung übereinstimmt.
Ich sage es noch einmal. Die Taliban waren keine Unschuldslämmer, welche aus heiterem Himmel bombardiert wurden. Und auch wenn du es anders darstellst, ist ein Großteil des afghanischen Volkes froh, dass etwas gegen sie unternommen wird. Das wir uns dennoch dort nicht besonders beliebt gemacht haben liegt an gravierenden Fehlern in der Vorgehensweise der Natotruppen. Von diesen habe ich bereits mehrmals gesprochen, bitte unterstelle mir nicht ich fände das alles eine tolle Party da unten.
Wenn jemand dein Land angreift, erkennst du dann als Begründug dein Zitat "Ich nehme die Kriegsbrille nicht ab, weil in Afghanistan Krieg ist. Das lässt sich nicht einfach so leugnen und aus meiner Sicht geht es nicht mehr darum, aus welchen Gründen er begonnen wurde. Es geht darum, im Hier und Jetzt das Beste aus der Situation zu machen." auch an? Hebst du dann die Hände und sagt, ja, passt schon so. Es tut mir Leid, nichts gegen dich, aber bei dieser Art der Argumentation dreht sich mir einfach der Magen um.
Ist dir eigentlich klar, was ein Abzug der Natotruppen für Afghanistan bedeutet? Das Volk dort ist dann nicht frei, und schreit juhu. Wenn die Natotruppen jetzt gehen, werfen sie das Land und seine Bevölkerung den Taliban zum Fraß vor. Was ist denn zynischer? Zu fordern, dass die Natotruppen jetzt wo sie da sind auch das Volk vor den Taliban zu schützen? Oder die Truppen abzuziehen und zu sagen, dass die das unter sich ausmachen sollen?
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