Das Problem ist nur, dass das internationale Recht aus gutem Grund keine Grundlage für ausländische Regierungen bietet, auf somalischen Grund auf Piratenjagd zu gehen. Die Strafverfolgung müsste die somalische Regierung übernehmen, aber leider hat der Westen diese aus Furcht vor den Islamisten so weit destabilisiert, dass es sowas wie eine wirksame Exekutive de facto nicht gibt. Polizeiliche Mittel vor Ort scheiden also aus.
Bleibt also noch, die global operierenden Hintermänner zu verfolgen. Aber das besonnene Vorgehen kannst Du ja unmöglich mit
"Am besten reinigt man den ganzen Küstenabschnitt Somalias von Piraten. Dann ist mal Ruhe im Karton! " gemeint haben.
Außerdem hat noch kein Experte der Welt erklären können, wie man mit militärischen Mitteln gegen Verbrecher vorgehen will, denen das nicht auf die Stirn geschrieben steht. Wie will man Asad, Fischer und Pirat, von Nadif, Fischer, unterschieden? Da hilft kein Satellit, kein Radar, keine militärisches Equipment. Wenn man von einem militärischen Vorgehen gegen die Piraten an Land spricht, dann ist der Briff "Reinigung" zutreffender als Du denkst.
Das ist schon im Iraq und Afghanistan unmöglich, wo Truppen immerhin lokal stationiert sind. Aber dass der Westen in Somalia jemals wieder so auf Tuchfühlung gehen wird, ist unwahrscheinlich. Niemand hat ein Interesse und sollte ein Interesse haben, dass Scott demnächst Black Hawk Down 2 drehen kann.
Als letzter Ausweg bleibt also noch die humanitäre Hilfe. Aber da die nur mittelbaren Zusammenhänge den Horizont der meisten Hobby-Geostrategen am Stammtisch übersteigen, ist dieser Weg politisch nicht vermittelbar.
Insgesamt fällt auf, dass die Forderungen nach einem harten Vorgehen nicht mehr als Polemik sind. Denn die Frage nach dem "Wie" bleibt ungeklärt. Und bei dieser Form der Polemik handelt es sich - im Gegensatz zu anderen Posts, die sich mit dem Thema auseinandersetzen - so muss man annehmen, nicht um Sarkamus. Das ist erschreckend.
Das Thema ist komplex und erfordert komplexe Antworten. Dass Du Dich der Tragweite der Problematik mit einer Aussage wie
"Am besten reinigt man den ganzen Küstenabschnitt Somalias von Piraten. Dann ist mal Ruhe im Karton! " näherst, spricht Bände. Dass Du damit etwas viel subtileres ausdrücken wolltest, als einen Großteil der Küstenbewohner Somalias zu ermorden, kannst Du Deiner Großmutter erzählen. Egal wie sehr Du das im Nachhinein relativierst. Es zeigt nur, in welch einfachen Strukturen Du denkst, wenn das Deine erste Reaktion ist.
Und zur Krönung hast Du noch die Chuzpe anderen zu unterstellen, sie würden an einer Lösung nicht interssiert sein, sondern würden es zulassen wollen, dass den Piraten weiterhin keine Einhalt geboten wird.
PS: jetzt habe ich Deine simplistischen Posts durch die Aufmerksamkeit, die ich ihnen geschenkt habe, aufgewertet, anstatt sie, wie zuvor, lächerlich zu machen. Dafür entschuldige ich mich.
Ich seh aber den Punkt mit den Moneten durchaus.
Daher würd ich nen Teufel tun, und Schiffe deutscher Reeder, unter der Flagge von Panama registriert, schützen. Dafür is Panama zuständig.
Wer sein Böötchen hier meldet und hier die Registratur bezahlt, nur der hat auch Anspruch auf Schutz.
Alles an andren Ländern muss entsprechend zahlen, oder aber relativen Anteil eigener Schutztruppen stellen.
Ich finde nicht, dass wir aus Steuergeld unbedingt malaysische und panamesische Schiffe schützen müssen, da können wir die Kröten für den Marineeinsatz auch gleich an die Piraten zahlen, damit sie zuhause bleiben.
Seh ich auch so.