40k Ohne Fahnen und Trompeten

@Avenger

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Hoffentlich kriegen sich Alrik und Kargim dann am Ende wenigstens auch![/b]

Ach ja, sind wir nicht alle im Grunde unseren Herzens Romantiker? 😀 🙄

So, wie versprochen kommt hier der nächste Teil:


"Vorsicht!", schrie Tyrel. Seine Stimme klang hoch und schrill. Zwei Orks waren im Türrahmen aufgetaucht. Sie trugen schwere Stiefel mit Metallplatten, Hosen und Westen im grüngelben Tarnmuster und runde Mützen, die am Rand mit Pelz besetzt waren. Die Orks waren etwas kleiner als die Menschen, was aber an ihrer gebückten Haltung lag. Die muskelbepackten Körper der Orks machten den Größenunterschied jedoch mehr als wett. Sie sahen aus, als hätte jemand grüne Säcke mit Melonen gefüllt. Ihre Fänge hatten sie in einem wilden Grinsen gebleckt und richteten ihre Waffen in das Innere des Turms. Einer von ihnen war gerade dabei, den Ring einer aberwitzig großen Stabgranate zu ziehen.
Bevor jemand reagieren konnte, zog Tyrel seine Schurikenpistole und drückte den Abzug durch. Die Orkkörper zuckten unter den Einschlägen der Schuriken und dunkles Blut spritzte an die Wände.
Die Geschosse hatten die Orks fast enthauptet, als sie endlich auf den Boden fielen. Die Hand des einen Ork hielt immer noch die Granate. Als sie explodierte, wurden die toten Körper der Orks in Stücke gerissen. Tyrel, der der Explosion am nähesten stand, wurde an eine Wand geschleudert und brach dort zusammen.
Weitere Orks strömten durch die Tür. Leonidis mähte sie nieder, bis sein Bolter nur noch klickende Geräusche von sich gab.
"Bleibt standhaft!", rief er und warf sich mit gezogenem Kettenschwert auf die Orks.
So schlechte Schützen die Orks auch waren, sie erwiesen sich als fähige Nahkämpfer. Sie waren zwar ungeschützt, und nicht besonders schnell, aber zäh und hartnäckig. Jeder Ork war muskulös und fast so breit wie Leonidis. Und sie schwangen schwere Säbel und Äxte. Stöhnend richtete Alrik sich auf und sah, wie ein Ork gerade einen Arm durch Leonidis´ kreischendes Schwert verlor, was ihn aber nicht im Geringsten zu beeindrucken schien.
Alrik schoss an Leonidis vorbei und entlud seine Energiezelle in einem einzigen langen Feuerstoß. Ein Ork brach zusammen. Sein Körper war mit rauchenden Löchern bedeckt. Kargim schoss ebenfalls in die dichtgedrängte Orks und selbst Nikolaj erwischte mit seiner Flinte einen der Orks, dem er durch das Auge geschossen hatte.
Alrik machte sich kein falschen Hoffnungen. Er war verletzt und die Orks waren gnadenlos in der Überzahl. Jetzt ging es nur noch darum, das Leben so Teuer wie möglich zu verkaufen und möglichst viele von den grünen Abscheulichkeiten mitzunehmen.
Das Ende schien schneller zu kommen als erwartet. Ein halbnackter Ork schwang seine Axt beidhändig nach Leonidis. Der Space Marine hatte gerade zwei Orks durchbohrt und sein Schwert steckte fest. Einer der aufgespießten Orks weigerte sich zu sterben und hielt Leonidis am Handgelenk fest. Der Axtschwinger nutzte das aus und schlug seine Axt tief in Leonidis´ Schulter. Funkenstiebend fuhr die Axt durch den Schulterpanzer. Leonidis verzog das Gesicht, riss sich frei und enthauptete den Ork mit einem kräftigen Hieb. Sein linker Arm hing nun nutzlos an seinem Körper herab.
Plötzlich war etwas anders. Ein neues Geräusch gesellte sich zu der Kakophonie aus Orkschreien und dem Scheppern von Metall, das auf Metall trifft. Alrik wusste zunächst nicht, was es war. Er wusste nur, dass die Orks sich zurückzogen. Fluchtartig rannten sie nach draußen. Die Orks haten versucht, sich alle gleichzeitig durch die Tür zu quetschen, aber jetzt hatte der Pulk sich aufgelöst. Dann fiel es ihm ein. Er hatte das Geräusch schon so oft gehört. Es war das vertraute, tiefe Donnern einer Maschinenkanone. Sie waren gerettet, frohlockte er.
Seine Freude erstarb jedoch, als ein einzelner Ork den Turm betrat. Es war einer von den Gepanzerten. Zu aller Überraschung sprach er auch noch Hochgothisch!
"Verräckä, Märin!", misshandelte er die Sprache des Imperiums und drückte ab. Seine große Waffe spie einen fast einen Meter lange Feuerzunge aus und mehrere Kugeln trafen Leonidis in die Brust. Die meisten wurden an der Servorüstung plattgedrückt oder schossen als Querschläger davon und erreichten nichts, außer etwas Lack abzusplittern. Eine Kugel traf Leonidis jedoch zwischen Brustpanzer und Bauch und durchbrach den Ceramitpanzer. Der Ultramarine ging erst in die Knie und fiel dann vornüber hin.
Nein, nicht jetzt! Nicht, wenn die Rettung schon so nah ist, schoss es durch Alriks Kopf. Er und Kargim standen unter Schock. Der mächtige Space Marine ware gerade gefallen! Der einzige, der zu einer Reaktion fähig war, war Nikolaj. Doch seine Flinte konnte nichts gegen die Panzerplatten des Orks ausrichten. Hecktisch rüttelte Nikolaj am Hebel, um eine weitere Patrone in die Ladekammer zu befördern. Der Ork schaute einen Augenblick lang zu, hob dann die Waffe und drückte ab. Nikolaj wurde von den schweren Geschossen herumgewirbelt und brach blutüberströmt zusammen. Er stand zu nah am Ork als das auch nur eine Kugel ihn verfehlt hätte.
 
Ihr wollt mehr?
Hier kommt mehr:

Nikolajs Tod hatte den Bann gebrochen. Alrik war aus der Starre erwacht und handelte jetzt völlig kaltblütig. Es war, als würde er das ganze Geschehen von Außen betrachten. Wie in Zeitlupe sah er, dass der Ork seine Waffe auf ihn und Kargim richtete und sein grüner Finger sich um den Abzug krümmte. Jeden Augenblick erwartete er den glühenden Schmerz, doch statt heißen Metalls drang nur ein Knirschen aus der Waffe. Eine Ladehemmung!
Während der Ork noch auf seine Waffe einschlug, zog Alrik mit einer Kaltblütigkeit, die ihn selber erschreckte, sein Kampfmesser aus der Scheide am Gürtel und warf es.
Die Klinge traf genau den Sehschlitz des Helms und drang in das Auge der grünen Kreatur. Ohne einen Laut von sich zu geben, fiel der Ork auf den Rücken. Das Messer hatte sich bis zum Heft in seinen Kopf gebohrt und sein Gehirn durchdrungen.
Schweratmend stand Alrik da und registrierte erst jetzt die Stille. Der Höllenlärm war verklungen. Nur ein hohes Pfeifen war geblieben.
"Alles in Ordnung?", fragte er Kargim.
"Ich denke schon, und du?", erwiderte sie. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie den Kopf wandte und Alrik ansah. Alrik drückte eine Hand an sein Brust und kippte langsam zur Seite. Sein Gesicht war vor Schmerz verzogen. Kargim stürzte zu ihm und fing ihn auf.
"He, ihr da drinnen! Alles klar?", erscholl eine lautsprecherverstärkte Stimme von draußen, doch Kargim beachtete sie nicht. Sie legte Alrik hin und hielt seinen Kopf in ihren Armen.
"Nein, nicht auch noch du!", weigerte sie sich, seinen Verlust hinzunehmen. Kargim drückte Alrik an sich und Tränen erschienen auf ihren Augen. "Imperator, warum?!"
"Kargim.. ich kriege keine Luft...", sagte Alrik plötzlich. Er sprach leise und stockend.
"Alrik! Du lebst!", schrie Kargim begeistert. "Du verdammter Mistkerl! Wage es ja nicht, mich noch einmal so zu erschrecken!", rügte sie ihn und wischte sich die Tränen aus den Augen.
"Hilf mir!", bat Alrik sie, ohne ihr zuzuhören. Er wälzte sich auf die Seite und versuchte, seine Armaplastweste auszuziehen.
"Warte Alrik." Kargim half ihm, die Verschlüsse zu öffnen und die Weste über den Kopf zuziehen.
Alrik wimmerte während des ganzen Vorgangs vor Schmerz.
Zu Kargims Erleichterung und Überraschung sah sie kein Blut. Sie sah sich die Weste an und hielt den Atem an, als sie das Loch sah. Eine Kugel hatte Alrik genau über dem Herzen getroffen und die Weste eingedrückt. Es war ein Wunder, dass das Geschoss das Armaplast nicht einfach durchschlagen hatte.
"Verdammt, ich glaube, ein paar Rippen sind hinüber.", gab Alrik von sich und versuchte aufzustehen.
"Alrik, du Glückspilz! Ein Schuss auf die Entfernung! Der Imperator war bei dir!", freute Kargim sich und half ihm auf. Erst als ihr Blick auf ihre am Boden liegenden Kameraden fiel, fiel ihnen alles wieder ein, was sie für einen Augenblick verdrängt hatten.
Unfähig, etwas zu sagen, starrte Alrik auf Nikolajs Leichnam. Die Kugeln hatten seinen Brustkorb zerfetzt. Er lag mit ausgebreiteten Armen da, seltsam verdreht, wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte. In der Rechten hielt er noch immer die primitive Flinte. Nikolajs Augen waren offen und starrten an die Decke. Es sah so aus, als würde er durch die Decke in den Himmel sehen. Alrik hatte schon viele Tote gesehen. Viele, die auf grausigere Weise ums Leben gekommen waren. Aber Nikolajs Tod berührte ihn besonders. Unter Schmerzen ging er in die Hocke und schloss Nikolajs Augen. Obwohl der junge Mann zum ersten Mal in seinem Leben Außerirdische gesehen hatte, hatte er keine Furcht gezeigt. So groß war sein Vertrauen in den Himmelsvater und seine Krieger. Alrik hoffte, dass der Imperator ihn an seiner Seite willkommen hieß. Er seufzte und stand wieder auf, um sich Leonidis und Tyrel anzusehen. Obwohl er wusste, was ihn erwartete, klammerte Alrik sich immer noch an der Illusion fest, die beiden könnten noch leben.
Seine Überraschung war grenzenlos, als er mit ansehen musste, wie Kargim dem Eldar auf die Beine half. Tyrel hatte seine Kapuze zurückgeschlagen und seinen Helm abgenommen. Er sah etwas verstört aus, schien aber ansonsten unverletzt zu sein. Aus trüben Augen sah er Alrik an und nickte ihm zu. Dann setzte er sich erschöpft hin und lehnte sich an die Wand. Die Explosion hatte Tyrel betäubt und er hatte sich noch immer nicht davon erholt.
Mittlerweile hatte Kargim sich über Leonidis gebeugt und untersuchte ihn. Alrik wollte ihr helfen, aber Kargim stieß ihn weg. In seiner Verfassung war Alrik ihr keine große Hilfe. Im Gegenteil, er brauchte selber Hilfe. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzusehen.
Leonidis lag auf dem Bauch, den verletzten linken Arm von sich gestreckt. Sein Schwert lag unweit von ihm. Ein heldenhafter Tod für einen Helden, dachte Alrik, als ihm bewusst wurde, dass der Boden des Turms mit Orks übersät war, die Leonidis erschlagen hatte.
Alrik fühlte nur eine Leere. Er konnte nichts tun, als Kargim dabei zuzusehen, wie sie versuchte, Leonidis auf den Rücken zu drehen. Sie müht sich ab, aber der Space Marine war zu schwer.
Sie war zu beschäftigt, um die Gestalt zu bemerken, die in der Tür aufgetaucht war. Alrik und Tyrel hatten sie ebenfalls nicht bemerkt. Erst als der Mann zu sprechen begann, drehte Kargim sich um.
"Was zum... Ein Space Marine!", stieß der Mann ungläubig hervor.
Erst jetzt erwachte Alrik aus seiner Lethargie. Die Weise, wie der Mann sprach und seine Uniform hatten Alrik in die Realität zurückgeholt. Er trug fast die selbe Uniform wie Alrik, nur ohne die sperrige Weste. Und er sprach auf die Art der Bewohner von Alriks Heimatwelt. Ein Soldat von Panatra! Ein Soldat von Panatra! Dieser Gedanke schoss immer wieder durch Alriks Kopf.
Er erkannte an seinen Litzen, dass es sich um einen Sergeanten handelte.
 
Ein Soldat von Panatra?

Oh, wird der böse sein, dass sich Alrik von der Truppe entfernt hat und mit einem Eldar herumklüngelt! 😀

Jetzt geht der Alltag wieder los. Schade. Ich fand Alriks Exkurs sehr schön. Das ist ja fast schlimmer als sterben. Was für ein doofes Ende. (Ich könnte noch Seitenlang so weiterschreiben, aber ich glaube ja selbst nicht dran 😀 )

So, und jetzt beweise mir mal das Gegenteil!
 
Hä? Was gehtn jetzt? Traut ihr mir so ein schlappes ende zu?


Na gut, um meine leser zu beruhigen und sie für ihre Treue zu belohnen (und zu weiterer Treu abzuhalten) verrate ich euch einges von meinen plänen (aber nicht alles, ich will ja den spaß nix verderben, so á la "Der Gärtner war´s") :

In meinem Kopf schwirren schon fetzen von weiteren geschichten um Alrik und Co. Er jat ja noch nie einen Necron gesehen... der Tau... oder nen Dämon... oder Dark Eldar... oder hat nen Symbiontenkult bekämpft...oder.... oder....

Ich zitier mich mal selber (ich mag es mich zu zitieren 😀 )


<div class='quotetop'>ZITAT</div>
So, jetzt fängt die Story erst richtig an, das war eingentlich so eine Art Einleitung [/b]

Lasst euch mal überraschen, die story ist noch lange nicht zu ende. Außerdem habe ich mir noch einiges für diesen Teil vorgenommen. 😀
 
Ähm, peinlich, peinlich... Also wie das mit Duriel passieren konnte, weiß ich auch nicht, werde den fehler wohl ausbessern. Das Gefährt sollte eigentlich Wegmacher heißen, in der ursprünglichen Version hies es Wegbereiter, da hat sich wohl ein unbewusster fehler eingeschlichen.
Danke!

SO, jetzt gehts weiter:


"He, wer seid ihr?", verlangte der Mann zu wissen. Er hielt eine Laserpistole auf Alrik gerichtet. Alrik blickte fest in die blauen Augen des Mannes und salutierte.
"Alrik Mirk, Zwölftes Panatra!", stellte er sich vor und sah mit einer gewissen Befriedigung, wie die Kinnlade des Mannes nach unten klappte.
"Sergeant Heremus Balirk, Achtes Pantra.", gab der Mann erstaunt zurück. Ohne etwas hinzuzufügen, trat er wieder nach draußen. Alrik konnte hören, wie draußen Befehle geschrien wurden. Kurze Zeit später war Heremus zurück und hatte auch noch zwei Soldaten mitgebracht. Gemeinsam mit Kargim schafften sie es, Leonidis auf den Rücken umzudrehen. Heremus und seine Männer sprangen zurück, als Leonidis Hand sich plötzlich bewegte. Der Space Marine nahm den Helm ab und Alrik sah, dass Blut aus seinem Mundwinkel floss. Mit zusammengebissenen Zähnen und ohne einen Laut von sich zu geben, stand Leonidis auf. Unwillkürlich wichen die Soldaten vor ihm zurück. Alriks starrte entsetzt auf das faustgroße Loch in Leonidis´ Rüstung. Eine Spur geronnenen Blutes lief vom Loch bis zur Hüfte herab. Der Space Marine blickte sich um, spuckte Blut und holte tief Luft.
"Sind alle in Ordnung?", fragte er Kargim, die direkt vor ihm stand. Die andern schien er gar nicht zu bemerken.
"Du... du lebst!", stießen Alrik und Kargim gleichzeitig hervor. Alrik konnte es nicht fassen. Für jeden anderen Menschen wäre die Verwundung tödlich gewesen, aber Leonidis stand wieder auf den Beinen. Wie lange noch, fragte Alrik sich allerdings. Dass Leonidis Blut spuckte, deutete darauf hi, dass sein Lunge getroffen war. Mittlerweile wusste Alrik zwar, dass Space Marines zäher als jeder normale Mensch waren, aber auch ihren Körpern warn Grenzen gesetzt.
"Sind alle in Ordnung?",wiederholte Leonidis die Frage.
?Nikolaj ist tot.?, antwortete Alrik und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
"Er hat tapfer gekämpft.", sagte Leonidis nur.
"Entschuldigt mich, Herr, aber darf ich wissen,was hier vorgefallen ist?", mischte Haremus sich kleinlaut ein.
"Wer bist du?", fragte Leonidis den Sergeanten. Haremus war etwas kleiner als Alrik und musste den Kopf in den Nacken legen, um dem Space Marine ins Gesicht zu schauen.
"Heremus Balirk, Sergeant des Achten Panatra!", stellte Heremus sich ein zweites mal vor.
"Nun, Sergeant, sie und ihre Männer kamen genau im richtigen Augenblick. Aber jetzt müsst ihr mir einiges erklären!", forderte Leonidis ihn auf, ergriff seine Schulter und ging mit ihm nach draußen. Einer der Soldaten pfiff erstaunt, als er die ganzen Einschusslöcher, Kratzer und Dellen in Leonidis´ Rüstung bemerkte.
Kargim folgt ihnen und auch die Soldaten gingen nach draußen. Leonidis ging dabei leicht gebückt und machte einen geschwächten Eindruck. Alrik blickte sich um, um nach Tyrel zu sehen, aber der Eldar schien verschwunden. Als Alrik den Turm verließ, drehte er sich noch einmal um und betrachtete das grausige Bild. Auf dem Boden lag mehr als ein Dutzend Orks. Die meisten von Leonidis erschlagen, aber auch einige von Alrik, Kargim und Nikolaj niedergeschossen. Gleich am Eingang lag der große gepanzerte Ork und Alriks Messer ragte immer noch aus seinem Helm.
Alrik bückte sich, bemerkte erleichtert, dass die Schmerzen leicht abgeklungen waren, und zog seinen Messer heraus. Er musste einige Kraft aufwenden und am Griff rütteln bis es sich mit einem schmatzendem Geräusch löste es sich und der Helm des Ork abrutschte.
Alrik sah jetzt das Gesicht des Orks und fühlte sich ein weiteres Mal von diesen Geschöpfen abgestoßen. Im Prinzip waren die Orks den Menschen ähnlich. Zumindest hatten sie zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf. Aber da hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Die Arme der Orks waren überproportional länger und reichten einem Ork bis zu den Knien. Die Finger der kräftigen Hände endeten in kurzen Krallen. Am abstoßendsten Fand Alrik jedoch den Kopf. Die Orks hatten eine fliehende Stirn, ihre kleinen Augen versteckten sich in tiefen Augenhöhlen und ihr Nasen waren klein und ähnelten denen der Schweine. Der Unterkiefer war größer als der Oberkiefer und ragte nach vorne, was die Ork wild und primitive aussehen ließ. Die unteren Eckzähne ragten wie Hauer aus dem Kiefer. Das ganze war von einer dunkelgrünen Haut bedeckt. Außerdem war Alrik aufgefallen, dass die Orks immer etwas gebückt liefen, so, als ob sie einen Buckel hatten. Angewidert drehte Alrik sich um trat ins Freie. Dabei achtete er darauf, nicht in die schleimigen Fleischfetzen zu treten, die von den beiden Orks, die als erste den Turm betreten wollten, übriggeblieben waren. Außer den Augen und dem hervorspringendem Unterkiefer konnte Alrik keine weitere Ähnlichkeit zwischen den Orks und den Squigs entdecken.
Draußen lagen noch mehr Orks. Alrik schätze, dass sie ungefähr die Hälfte der Ork erwischt hatten. Eine Leistung,auf die er irgendwie stolz war. E fragte sich aber auch, ob sie ohne Leonidis und Tyrel auch nur fünf Minuten durchgehalten hätten.
Vor dem Turm standen drei Sentinel Scoutläufer. Es waren im Grunde eigentlich Kabinen auf zwei Beinen mit eine Waffe. Sie mussten die Orks vertrieben haben, dachte Alrik.
Leonidis diskutierte mit Heremus im Schatten der Maschinen. Kargim hörte ihnen aufmerksam zu und die beiden anderen Soldaten suchten das Gelände ab. Ab und zu blieben sie stehen und schossen einem Ork, der noch irgendein Lebenszeichen von sich gab, in den Kopf.
Alrik setzte sich auch einen Felsbrocken. Neben dem Stein lagen die Überreste eines Orks. Etwas musste in direkter Nähe zu ihm explodiert sein. Der Ork war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und neben ihm lag ein langes Metallrohr, von der Explosion zerfetzt und aufgerissen sah es aus, wie eine Blume aus Metall. Alrik vermutete, das es derselbe Ork war, der den Turm mit Granaten beschossen hatte. Eine seiner Granaten musste wohl direkt in dem Rohr explodiert sein.
"He, Kamerad, hast du vielleicht ein Stäbchen?", fragte er eine der Soldaten, die gerade an ihm vorbeigingen.
"Sicher, Kamerad, bedien´ dich!", antwortete der Mann freundlich und hielt ihm eine Schachtel Lho-Stäbchen hin. Alrik nahm sich ein Stäbchen und merkte, wie seine Hände dabei zitterte. Bin wohl doch nicht so hart, wie ich gedacht hatte, dachte er und zündete es am brennenden Ork an. Der Gestank war bestialisch, aber Alrik nahm ihn kaum wahr. Er sehnte sich nach einem Lho-Stäbchen, wie schon lange nicht mehr. Genüsslich nahm er einen Zug und musste husten.
Überrascht stellte er fest, dass dies eine härtere Marke war, als die, die er gewohnt war.
"Mann, ihr könnt echt dem Imperator danken, dass wir rechtzeitig gekommen sind! Muss wohl ein echt übler Kampf gewesen sein.", sagte der Mann, der ihm die Schachtel hingehalten hatte und setzte sich neben Alrik auf den Stein.
"Ja, war schon hart.", gab Alrik müde zurück.
"Ihr habt echt Glück gehabt, dafür könnt ihr dem Imperator aber danken! Wir haben vor ein paar Stunden ´ne Orkkolonne ausbomben lassen, das waren wohl die letzten Überlebenden. Wenn die auch noch Panzer dabei gehabt hätten, hättet ihr keine Chance gehabt.", fügte der Zweite Soldat hinzu.
"He, Kamerad, woher kommst du eigentlich? Ich habe eigentlich gedacht, hier gibt´s niemand mehr von Panatra.", wollte der erste Soldat wissen.
"Wir sind gestrandet.",antwortete Alrik. Langsam fühlte er sich von der Fragerei der beiden Soldaten belästigt.
"Na wunderbar, jetzt haben die Grünfressen auch noch die Verstärkung erwischt. Das kann ja heiter werden!", sagte der Soldat erbost und fügte noch ein paar derbe Flüche hinzu. Dann stand er auf und stampfte zu seiner Maschine.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte der zweite Soldat. Er war ungefähr in Alriks Alter aber die Narbe, die sich quer über sein Gesicht zog und die Feldzugsabzeichen auf seiner Uniformjacke sprachen von seiner Kampferfahrung.
"Alrik."
"He, das ist ja stark, ich hab´ ´nen Bruder, der heißt so! Ich bin Darek.",schwatzte der Soldat und schüttelte Alrik die Hand. Er schien auf eine längere Unterhaltung aus zu sein. Ein Befehl von Heremus brachte ihn jedoch davon ab. Darek sprang auf und lief zu seinem Läufer.
"Vielleicht sieht man sich! Viel Glück!", rief er über die Schulter während er die Strickleiter hinauf ins Cockpit kletterte. Wenige Augenblicke später stampften die Sentinels davon und verschwanden schließlich in dem Wäldchen, aus dem die Orks aufgetaucht waren.
Alrik stand auf und befühlte seine Seite. Das wird einen Mordsfleck geben, fluchte er innerlich. Dann drückte er das Lho-Stäbchen aus und wedelte mit der Hand den Rauch weg. Er glaubte zwar nicht, dass Leonidis ausgerechnet jetzt wegen etwas Rauchen Schwierigkeiten machen würde, aber man wusste ja nie. Dann ging er zu Kargim und Leonidis.