Piraten auf dem Vormarsch

Das über die Liberalen überhaupt noch berichtet wird, ist eigentlich eine Frechheit. Denn wenn sogar die Familienpartei (nahezu unbekannt) mehr Stimmen holen kann, will ich die Visagen von Rösler, Westerwelle und Lindner nicht mehr sehen!

Also meines Wissens nach sitzt die FDP noch mit mehr als 14% im Bundestag und ist noch in 4 Landesregierungen aktiv. Wenns also danach geht, könntest du auch fordern die Berichterstattung über die Piraten zu unterbinden, denn Umfrageergebnisse sind keine Wahlergebnisse. Das wird aber gern vergessen.
 
und das "könnten" die Aktuell nicht ?
Zumindest sind sie gezwungen dass die GEMA ihre Rechte verwaltet. Ich finde es ziemlich dämlich, dass der Bruder eines Freundes (Berufsmusiker) immer mal wieder Briefe von der GEMA bekommt, auf denen eine 50Cent Briefmarke klebt, die ihm mitteilen dass jemand seine Musik benutzt hat und er deshalb 23 Cent ausgezahlt bekommt. Von den pauschalen Abgaben die jemand an die GEMA abdrücken muss, der zum Beispiel Veranstalter einer Silvesterparty mit DJ und Musik ist, würde auch viel mehr beim Künstler ankommen, wenn die organisatorischen Gegebenheiten andere wären.
 
Zumindest sind sie gezwungen dass die GEMA ihre Rechte verwaltet.
Das stimmt nicht!

Die Mitgliedschaft in der GEMA ist freiwillig, da der Urheber eines
Werkes grundsätzlich das Urheber- und Verwertungsrecht an diesem
hält. Die GEMA als Verwertungsgesellschaft kümmert sich für ihre
Mitglieder um die Wahrnehmung dieser Urheberrechte.

Jedoch sind quasi alle großen Lables, bei denen Künstler unter Vertrag
stehen, Mitglied der GEMA, und somit auch die Künstler. Es steht diesen
aber frei, nach Auslaufen ihres Vertrages die Verwertung ihrer neuen
Werke ab dann selbst in die Hand zu nehmen.
 
Das stimmt nicht!
Okay, das wusste ich so nicht. Trotzdem ist das, wie du ja selbst schreibst, etwas problematisch wenn man bei einem bestimmten Label ist. Der Bruder des Freundes ist jedenfalls auf die GEMA nicht so gut zu sprechen. Er empfindet es zwar als nötig, dass es eine solche Gesellschaft gibt, da der einzelne Künstler seine Rechte nicht so einfach selbst verwalten kann (zu viel Arbeitsaufwand), die GEMA in ihrer Verwaltungsstruktur mit allem drum und dran ist jedenfalls nicht unbedingt beliebt.
 
[...]
Die Mitgliedschaft in der GEMA ist freiwillig[...]

Das ist zwar so richtig allerdings gilt hier in Deutschland der Grundsatz dass man prinzipiell annimmt dass ein Künstler in der GEMA Mitglied ist bis er selbst nachweist dass er es nicht ist. Eine ziemlich hässliche Hürde wenn man z.B. seine Musik bei youtube promoten will und die GEMA es dann erstmal sperren lässt.

MfG
DvM
 
Bei der Rentenversicherung liegt es auf der Hand. Man braucht schlicht keine Zwischenstufe, die an der Bereitstellung dieser Leistung verdienen will
Tut es das? Und wenn ich mein Geld lieber unter der Matratze verstecke? Zwingt mich ja keiner privat vorzusorgen... (Nebenbei: JEDE private Rentenversicherung hat bessere Rendite als die staatliche, und im Zweifel sieht es besser aus: ne Versicherung kann ich verklagen, den Staat wohl kaum - Griechenlandanleihen haben aktuell bewiesen wie zuverlässig Privateigentum achtet....)

Sorry, ich bleibe dabei: das denken ist schon so in anti-liberalen Strukturen verkrustet, das man Alernativen (wie gut die sind sei dahngestellt) schon gar nichtmehr wahrnimmt.

Der Private muss immer nach Gewinn streben.
Ist auch nen Märchen. Nimm Bausparkassen. Oder Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG). Die sind nur ihren Mitgliedern verpflichtet, aka kommt alles was die erwirtschaften den Beitragszahern zugute. Nicht alles in der freien Wirtschaft ist ne AG und den Aktionären verpflichtet.
 
Tut es das? Und wenn ich mein Geld lieber unter der Matratze verstecke? Zwingt mich ja keiner privat vorzusorgen... (Nebenbei: JEDE private Rentenversicherung hat bessere Rendite als die staatliche, und im Zweifel sieht es besser aus: ne Versicherung kann ich verklagen, den Staat wohl kaum - Griechenlandanleihen haben aktuell bewiesen wie zuverlässig Privateigentum achtet....)Sorry, ich bleibe dabei: das denken ist schon so in anti-liberalen Strukturen verkrustet, das man Alernativen (wie gut die sind sei dahngestellt) schon gar nichtmehr wahrnimmt.



Dann frag dich mal, warum. Weil das ganze subventioniert wird. Außerdem lohnt sich eine private Rentenversicherung nicht für jeden. Geanau das gleiche für für private Krankenversicherungen. Deren Geschäftsmodell beruhte darauf, dass sie sich die Gesündesten und Fittesten als Kunden raussuchte. Damit hatten sie geringere Ausgaben und konnten die Beiträge niedriger halten. Doch seitdem diese verpflichtet sind auch andere Kunden anzunehmen, steigen die Beiträge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem lohnt sich eine private Rentenversicherung nicht für jeden.
Im Vergleich zur gesetzlichen schon. Was du meinst ist Rieser, das ist nix für jeden.

Weil das ganze subventioniert wird
ne bAV schon wenn du nachgelagerte Beseuerung so nennen willst. Ne normale aus dem Netto bezahlte Rente nicht. Die wirtschaften i.d.r. einfach besser.

Deren Geschäftsmodell beruhte darauf, dass sie sich die Gesündesten und Fittesten als Kunden raussuchte.
Für die Krankenkasse stimmt das. Da fehlen aber ein paar Aspekte. Beispielsweise das private Kassen schon längst Krankenhäuser u.ä. finanzieren, weil die gewinnbringenden Leistungen (Einzelzimmer z.B.) nur von diesen geleistet werden
Ohne private Kassen gebs nur halb so viele Krankenhäuser.
Ohne gesetzliche Kassen gebs mehr freie Ladenlokale in bester Innenstadtlage 😀
 
Doch seitdem diese verpflichtet sind auch andere Kunden anzunehmen, steigen die Beiträge.

Das ist übrigends quatsch.
Das Problem der privaten Kassen ist nicht, dass sie jeden annehmen müssen... Um genau zu sein, hat weder der Standard-, noch der Basistarif dazu geführt, dass es den PK schlecht geht, denn diese beiden Tarife sind mit strengen Auflagen verbunden, was heisst: Dir als gesetzlicher Versicherte ist es nicht möglich, bei einer Privaten Kasse in den Standardtarif wechseln zu können.
Diese Tarife sind für 2 Gruppen gedacht, da in Deutschland versicherungspflich herrscht:
Ehemalige Versicherte dieser Privaten Kasse, die momentan keinen Versicherungsschutz haben und durch die Versicherungspflicht wieder in einen "gesetzlichen" Tarif genommen werden nüssen. Da sich die gesetzlichen Krankenkassen nicht zuständig fühlen für solche Fälle, ist die ehemalige Private Kasse zur Übernahme verpflichtet.
Versicherte, die den privaten Vollschutz nicht mehr zahlen können, aber aufgrund von Freiberuflichkeit/Selbstständigkeit nicht zu einer gesetzlichen Kasse wechseln können/dürfen müssen dann bei dieser Kasse zu einem gesetzlichen Tarif versichert werden.

Das Problem der Privaten Kassen ist heutzutage vielgestaltig, aber das meiste ist durch die Politik verursacht:
Die hohe Beitragsbemessungsgrenze verhindert, dass gut verdienende Angestellte in die private Kasse wechseln können. Ausserdem ist ein solcher Wechsel heute damit verbunden, dass man 3 Jahre lang über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen muss, um überhaut wechseln zu dürfen.
Die Politik haut regelmässig auf die Private Kasse (Stichwort 2-Klassen Medizin) und stellt sie an den Pranger, aber wohlwissentlich, dass die Privaten Kassen das deutsche Gesundheitssystem eigentlich finanzieren mit der Zahlung von Sonderleistungen und Übernahme von Behandlungen, die die gesetzliche Kasse ablehnt.

Hauptproblem ist aber:
Überaltete Versichertenstruktur... teils hausgemacht, teils durch die hohe Beitragsbemessungsgrenze und rigiden Wechseleinschränkungen zwischen gesetzlicher und privater Kasse verursacht.
"Hohe" Beitragskosten. Das ist hausgemacht, aber ein Problem durch die Altersstruktur. Auch bei den Privaten gab es eine Art Solidargemeinschaft, die immer mehr kippt ähnlich wie in der Rentenversicherung. Wobei das mit dem "hoch" auch relativ ist, wenn ich sehe, was ich an gesetzlichen Beiträgen im Monat zahle, könnte ich locker einen guten bis Top Tarif bei den Privaten abschliessen...

Also, das Problem ist nicht, dass sie alle "nehmen" müssen, sondern dass in Deutschland einfach Privatkassenfeindliche Politik und in gewisser Weise auch Medienhetze in den letzten 10 Jahre zu einem Niedergang der privaten Kassen geführt hat.

Aber wartet ab, was mit der Bürgerversicherung kommt so ab 2013. Ihr werdet euch alle die alten (heutigen) Verhältnisse wieder wünschen, denn die BV ist wirklich das grösste Übel, was Berlin ausbrütet derzeit.
Da ist die Praxisgebühr, Liegegebühr im Krankenhaus für gesetzlich Versicherte, fast keine Zahnersatzkostenübernahme und Vorsorgeuntersucherungen ab einem Alter, wo es eh fast zu spät ist, nur die Spitze des Eisbergs.
 
Sehr schöner Beitrag, winziger Detailfehler:

Die hohe Beitragsbemessungsgrenze verhindert, dass gut verdienende Angestellte in die private Kasse wechseln können.
Ist nicht die BBG sondern die Jahresarbeitsentgeldgrenze (JAEG). War bis 2002 dasgleiche geht aber seitdem auseinander. Die BBG liegt aktuell bei 3.825,00 EUR (für diesen Wert muss man Beitrag zahlen), die JAEG bei 4.237,50 € - erst ab dann darf man sich privat versichern.
 
Die großen Pateien (CDU, SPD, GRÜNE) machen gute Politik. Wenn jemand sie aus Protest nicht wählt, sollte er sich überlegen, ob er auf nörgelnde Jounalisten hört oder nach seinen eigenen Beobachtungen handelt.

Findest Du! Andere halten von der Politik der großen etablierten Parteien nicht so viel. Wer sagt denn, dass der Piratenhype ausschließlich auf dem Mist " nörgelnde[r] Jounalisten" gewachsen ist? Vielleicht liegt es ja auch daran das viele Wähler Deinen Rat im Vorgriff beherzigt haben und nicht so sehr auf die Mainstreammedien gehört haben.

Man kann sich ja über das für und wider der Piraten streiten, man sollte aber nicht gleich jemanden, der anders wählt als man selbst, gleich das selbstständige Denkvermögen absprechen.
 
Wer sagt denn, dass der Piratenhype ausschließlich auf dem Mist " nörgelnde[r] Jounalisten" gewachsen ist?
Der Piratenhype kommt aus der "Applecrowd". Damit meine ich so Hipster, die keinen Plan von garnichts haben, aber nen Mac, ein Retrofilter als App fürs Iphone und natürlich die Vollpeilung von Gesellschaft und digitalen Medien, weil sie Netzcomics lesen und mal auf 4Chan waren. Achja und Journalisten rekrutieren sich auch öfter mal aus solchen *hust* kreativen Intellektuellen *hust*.
Naja, der Hype wird ganz schnell vergehen, wenn die Piraten brachial mit der Realität kollidieren. Aber ganz ehrlich, die Piraten sind genau das, was die U30-Deutschen verdient haben!

Achja, kleiner Tipp für Spaß in der Freizeit: Nimm Dir ein Schulbuch und lies Dir durch, wie unser System und unsere Demokratie funktioniert. Dann geh damit zum nächsten Pirat/Sympathisant und vergleiche mal das was er sagt, mit dem was Du gerade gelesen hast.
Lacher garantiert!


*Im Forum anwesende Piraten sind natürlich von allem ausgenommen, was hier steht*